Die BlueZones und Dr. Jack Kruse – Gedanken zu den wirklichen Gemeinsamkeiten…

Die fünf Bluezones mit sehr langlebigen Menschen

Die fünf Bluezones mit sehr langlebigen Menschen. Schwarze Linie= Äquator, Gelbe Line = Lest den Beitrag….

Nach dem Lesen anhören von vielen Beiträgen vom (durchaus kontroversen) Dr. Jack Kruse kam mir eine Idee…. wenn das, was er schreibt, also in Bezug auf Sonne & Licht (Spektren, UV-A/B), Erdung (Wasser und geologische Spalten, Elektronenüberschuss), Wasser & DHA (Zugang zu frischem Fisch & viel frischem Gemüse) und deren fundamentale Auswirkung auf unsere Gesundheit korrekt ist, was ist dann mit den Bluezones? Folgende Aspekte möchte ich hier betrachten:

  • Was sind Bluezones?
  • Was wird uns in Bezug auf die Gemeinsamkeiten der Bluezones verkauft?
  • Was haben alle Bluezones meiner Ansicht nach (noch) gemeinsam?
  • Warum ich meine, das meine Gemeinsamkeiten ebenfalls sehr, sehr wichtig sind?
  • Sonne, UV-A/B, IR & Energie & die BlueZones
  • Elektronen & Potential
  • Limitationen und Anmerkungen

Sowie am Ende des Artikels mein übliches Fazit.

Was sind Bluezones?

Das sind die Gebiete auf der Welt wo Menschen in Gemeinschaft bzw. Kulturen wohnen (bzw. gewohnt haben) die besonders viele vitale Menschen >100 Jahre hervorgebracht haben [1]. Dazu gehören:

  • Barbagia (Italien)
  • Ikaria (Griechenland)
  • Okinawa (Japan)
  • Loma Linda (Californien, USA)
  • Nicoya (Costa Rica)

In der Forschung dazu werden uns nun meist soziale und Ernährungsfaktoren als Gemeinsamkeiten der Bluezones präsentiert, wie ich nachfolgend kurz aufzeigen werde.

Was wird uns in Bezug auf die Gemeinsamkeiten der Bluezones verkauft?

Nach Dan Buettner, dem Gründer der ‘BlueZones’ Organisation, zeichnen die Bluezones folgende Attribute aus [1]:

  1. Move Naturally – also das sich die Menschen dort natürlich bewegen (Gehen, Garten, Hausarbeiten)
  2. Purpose – Also Ziele & Sinnstiftung im Leben.
  3. Down Shift – Kein bzw. wenig Stress (die Adventisten Predigen, die Ikarianer Schlafen, etc. pp).
  4. 80% Rule – Den Magen nur 80% voll essen und die kleinste Mahlzeit am Abend.
  5. Plant Slant –  Bohnen sollen das Hauptnahrungsmittel sein + viel Gemüse, Obst, Vollkorn und sehr wenig Fleisch.
  6. Wine – Wein in Moderation…
  7. Belong – Zugehörigkeit und Glauben…
  8. Loved Ones First – Tiefe familiäre Beziehungen.
  9. Right Tribe – Starke soziale Netzwerke und gute Freunde.

Das mag alles schön und nett sein – und auch nicht unwahr. Meine Frage jedoch: sind dies alle oder die wirklich wichtigen Gemeinsamkeiten? Gibt es gerade diese Dinge ausschließlich in dieser Kombination in den Bluezones und machen gerade dies 9 Punkte wirklich die Bluezones aus? Hängt es nur von der Replikation dieser 9 Punkte ab? Auch im tiefen europäischem Norden?

Was haben alle Bluezones meiner Ansicht nach (noch) gemeinsam?

Ich habe mal weiter gedacht… insbesondere als ich angefangen hatte Jack Kruse zu lesen. Zwar bin ich dann später auch auf ähnliche Punkt bei Ihm gestoßen, jedoch (noch nicht) in Bezug auf die Bluezones und in dieser konzentrierten Weise.

Tektonische Platten

Tektonische Platten. Quelle: Wikipedia. Autor: USGS, Lizenz: Public Domain

Hier die (zusätzlichen) Gemeinsamkeiten die ich sehe:

  • Fast alle Bluezones liegen in einem engen Korridor (fast) des gleichen Breitengrades.
  • Fast alle in der unmittelbaren Nähe des Wassers.
  • Keine Bluezone liegt innerhalb der kontinentalen Masse.
  • Alle Bluezones liegen auf der Nordhalbkugel!
  • Nur eine Bluezone liegt Außerhalb der von mir markierten Line – nahe des Äquators,
    • wobei Nicoya eine kleine Halbinsel in Costa Rica ist.
  • Die (Halb-)Insel-Charakteristik wird dann nur von Loma Linda in Californien nicht geteilt
    • alle anderen Bluezones liegen auf teils recht kleinen Insel
  • Alle Blue-Zones liegen sehr nahe an Vulkanen bzw. hoch geologisch aktiven Zonen
    • Loma-Linda: Amboy Creek + Grenze zur Pazifik-Platte
    • Barbagia Italien: Monte Ferru + Grenze zur afrikanischen Platte
    • Ikaria: z.B. Gyali + + Grenze zur afrikanischen Platte
    • Nicoya (Costa Rica) ist übersäht damit (z.B.  Arenal) und liegt direkt an der Grenze der karibischen Platte
    • Okinawa z.B. Iōdake (aber auch andere submarine Vulkane), ebenfalls an der Plattengrenze zw. eurasischer und Philipo-Platte
  • Die Menschen in den Bluezones sind (bzw. waren) traditionell viel Draußen,
    • also in der Sonne und in der Luft und auf der Erde (Garten, Landwirtschaft, Fischen, etc. pp).

Einzig Loma-Linda ist ein bisschen der Ausreißer – nur wurde das erst sehr spät durch die christlich geprägten Adventisten gegründet. Aufgrund der heute möglichen Mobilität und des einfachen Transportes von Lebensmitteln (u.a. Fisch & Co.) können diese meiner Ansicht nach auch 100 Km weg von dem Meer noch recht gut leben. Das ist denn jedoch der einzige Punkt wo Sie sich von den anderen Bluezones Unterscheiden…. bei denen ja die Lebenserwartung auch schon wieder sinkt – doch dazu gleich mehr.

Warum ich meine, das meine Gemeinsamkeiten ebenfalls sehr, sehr wichtig sind?

Ganz einfach:

  • Breitengrad
    • Die Bluezones liegen alle deutlich südlicher als z.B. Deutschland! Das bedeutet:
      • Mehr Sonne & Wärme inkl. UV-A/B & IR – und kürzere Winter -> Mehr Elektronen, mehr Energie!
      • Mehr Vitamin D-Produktion & besseres Wetter (weniger Stressoren)!
      • Mehr Angebot an frischen, regionalen und saisonalen Obst, Gemüse & Co. durch längere Vegetationsperiode
    • Jedoch liegen Sie (bis auf eine Ausnahme) auch nicht zu südlich.
      • Sehr wichtig für alle Menschen mit hellem Hauttyp!
  • Nordhalbkugel
    • Alle Bluezones liegen im Einflussbereich des negativen Dipols des Erdmangnetfeldes [2]
      • Elektronenüberschuss!
  • Am Wasser / Küste (und nicht auf dem Kontinent)
    • Potentiell gute Versorgung mit Fisch
      • Wichtig für Omega-3 DHA – und damit zentraler Baustein für unser Gehirn!
    • Besserer Elektronenüberschuss durch Wasser und Gewitter die sich meist an Küsten entladen (meine These).
  • Geologisch aktive Zonen
    • Bessere Verbindung zum Erdkern durch flüssiges Magma in den geologisch aktiven Zonen
      • Mehr freie Elektronen
      • Besseres ‘Grounding’ möglich

Klar sollte auch die Ernährung stimmen & es muss einen Sinn im Leben geben. Familie, Freunde und eine starke Gemeinschaft sind ebenfalls wichtig & das moderne Stressoren (Beschleunigung und Verdichtung des Arbeitsleben, EMF & Co.) nicht helfen ist auch klar. Deswegen deutet ja auch alles darauf hin, das die nachfolgenden Generationen nicht mehr so alt werden, wie die aktuellen Alten in den Bluezones, u.a. in Okinawa [8], und anderswo [7]. Modernes Leben und auch die zunehmenden Umweltfaktoren (EMF & Co.) haben Ihren Preis…

Sonne, UV-A/B, IR & Energie & die BlueZones

Sonne, UV-A/B, IR & Energie & die BlueZones

Sonne. Quelle: Pixabay

Dieses Thema ist ‘Big’ – ich empfehle hierzu ggf. viel bei Dr. Jack Kruse zu lesen um es in seinem Kontext und der Auswirkung auf den Menschen zu verstehen. UV-A & B sind wichtig für vieles im mitochondrialen Energiestoffwechsel und in Bezug auf Vitamin D & Co. Leider reicht um das alles in seinen Ausmaßen zu verstehen und in seinem Potential zu begreifen (u.a. Quantenmechanik, Biochemie, Triplet-State, Spin, Mitochondrien) mein aktuelles Wissen nicht aus. Mir ist jedoch klar: Ohne UV-A & B kein gesundes und langes Leben für den Menschen.

Wo mir jedoch die Schuppen von den Augen gefallen sind war auch die Wichtigkeit von IR-Strahlung in Bezug auf Wasser (H2O). Ich lese gerade Dr. G. Pollacks ‘4th Phase of Water’ [5] und dort wurde mir gerade klar, das IR-Licht (insb. um 3000 nm) die Bildung bzw. Ausdehnung einer so-genannte ‘Exclusion-Zone’ (EZ) in Bezug auf den vierten Aggregatzustand (‘Phase’) von Wasser befördert, wo dann eine Ladungsseparation (Elektronen/Protonen) und Gitterbildung nahe hydrophiler Schichten stattfindet. Hier wird faktisch und praktisch IR-Strahlung in elektrisches Potential umgewandelt (Batterie), mit der dann Arbeit verricht werden kann. Genau das findet auch statt wenn IR-Licht von der Sonne auf unsere Haut trifft…

Elektronen & Potential…

Nach Kruse & Co. ist ‘Grounding’ sehr wichtig – also die Verbindung unseres Körpers mit der Erde und derren Magnetfeld + (negativem) Ladungspotential (z.B. nassem Rasen am Morgen). Spinnerei? nein, wissenschaftlich bestätigt [9]:

“This body of research has demonstrated the potential of grounding to be a simple, natural, and accessible clinical strategy against the global epidemic of noncommunicable, degenerative, inflammatory-related diseases.”

Einfach mal zu Vergleich: Unsere Nase ist im Vergleich zu unseren Füßen auf der Erde um ca. 200V mehr positiv [10]. Nach Kruse gibt uns der (einfach ausgedrückt) ‘freie’ Zustrom an Elektronen dem Körper zusätzliche Energie, welche nicht über die Nahrung bereitgestellt werden muss. Aus diesen und auch auch den Erklärungen zu UV- und IR-Licht wird zumindest mir recht einsichtig, das Nahrung (in Form von Lebensmitteln) nur ein Teil der Geschichte ist. Wer nur in Kalorien denkt – übersieht ggf. die Elefanten im Raum.

Limitationen und Anmerkungen

Das was ich nicht recherchieren konnte (bzw. habe) war die Verfügbarkeit von gutem Quell- bzw. Trinkwasser in den Bluezones. Ich nehme mal an, das dies dort auch der Fall ist. Zum Punkt mit der Nordhalbkugel und dem Magnetfeld möchte ich hier noch mal Jack Kruse in Bezug auf die Ionosphäre zitieren [2]:

“In the Southern hemisphere the effect is worse, because of the “ozone donut hole” in the atmosphere because the magnetic field is less strong there. […].  More of the sun’s EMF’s are hitting the Earth because of the lack of the protective magnetic field to the solar winds.”

Er führt das in einem Podcast [4] ab ca. min. 74 noch weiter aus. In seiner EMF-Serie [2] hat er dann auch die Thematik mit den geologisch aktiven Zonen und der besseren Versorgung mit Elektronen aus dem Erdkern erklärt. Die Sache mit dem Breitengrad dürfte selbsterklärend sein – so ist Kruse selber deswegen nach New Orleans (um-)gezogen, was zufällig? auch grob im Breitengrad-Korridor der anderen Bluezones liegt – und natürlich am Meer. Da er in den USA bleiben wollte, Kalifornien für Ihn jedoch nicht in Betracht kam [3],  hat er auf eine Lange an geologisch aktiven Zonen verzichtet.

So ist es nach Kruse für den Metabolismus auch einfacher mit mehr Kohlenhydraten umzugehen, desto mehr Sonne (UV & Co.) vorhanden ist. Zwar ist die Geschichte mit dem ‘Fett ist gut gegen Übergewicht’ eine Sache bei der ich nicht mitgehen kann – siehe auch meine Buchkritik zu Kruses Buch ‘Epi-Paleo RX‘ – jedoch ist es auch mir plausibel, das die Sonne eine Auswirkung auf unseren Energiestoffwechsel hat. Denn je näher man zum Äquator kommt, desto KH-Reicher wird das Nahrungsangebot (u.a. Früchte) – und es würde evolutionsbiologisch Sinn machen, das dieses Angebot dann auch entsprechend verwertet werden kann.

Mein Fazit

Ich denke das es in Bezug auf die Bluezones noch einiges gibt, was in der Breite noch nicht berücksichtigt wird. Alleine die Sache mit dem Breitengrad bzw. der Sonnenaktivität fällt für mich jedenfalls sofort ins Auge. Und all das berücksichtigen die schönen Ernährungsratgeber effektiv nicht. Wer von Bluezone spricht – der muss auch Ihre (solare) Lage berücksichtigen. Tips was für Menschen viel weiter südlich optimal ist – muss nicht unbedingt für Nordeuropäer (im Winter) optimal sein – wir alle haben verschiedene (mitochondriale) Haplotypen. So ist auch die Ernährung der Inuit (Eskimos) für uns alles andere als optimal, weil uns die spezielle genetische Anpassung dieser Menschen fehlt.Nach Dr. Douglas Wallace (hier im Video ab min. 15:57) produzieren die Menschen, die den nordeuropäischen Haplotypen haben z.B. weniger ATP pro Kalorie  – jedoch mehr Wärme. Alles nicht so einfach mit generellen Empfehlungen… also wenn der Geografisch-Mitochondrial-Genetische Kontext nicht beachtet wird…

Wer mal in Sardinien oder Sizilien war – der weiß auch das dort Sonne & Nahrungsangebot komplett unterschiedlich sind von dem was man z.B. in Mitteldeutschland aus dem regionalem Anbau bekommt! Überall in Sizilien – wo sich das meiste Leben in den Küstenstädten abspielt – bekommt man frischen Fisch und frischstes Gemüse – fast das ganze Jahr! Das ist für mich in seinen Auswirkungen unvergleichlich. In Sardinen, Okinawa und Griechenland dürfte dies nicht anders aussehen.

Ich hoffe ich habe hier etwas Gedankenfutter geliefert… mache sich jeder seine eigenen Schlüsse daraus. Über Kommentare zu meinen Ideen & Gedanken würde ich mich sehr freuen 🙂

Quellen

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