Detox 6: Ist Irminix® (auch OSR #1, NBMI) ein idealer Quecksilber-Chelator, also besser als z.B. DMPS und ALA?
Was unterscheidet Irminix (NBMI) von anderen Chelatoren? In meiner Übersicht zu den Schwermetall-Chelatoren hatte ich es schon in Verweis auf Bjørklund et al. [18] und George et al. [19] angedeutet: DMPS und DMSA sind wohl keine idealen Chelatoren und auch die von Cutler favorisierte Alpha-Liponsäure hat selbige Limitierung. Sie binden zwar Quecksilber & Co., aber jeweils nur an einer ihrer Thiol (SH-) Gruppen.
Mit dieser Botschaft reist Boyd Haley (Ph.D. in Chemie und Biochemie, viel Forschung zu Alzheimer) schon länger um die Welt. Haley, in dessen Abteilung der Universität of Kentucky der Chemie-Professor David Atwood mit seinem Team N,N‘-bis(2-mercaptoethyl)isophthalamide (damals NBMI genannt) als effektiven Quecksilber-Chelator entdeckte, lizenzierte diese Entdeckung und gründete in 2006 CTI Science. [12]
Zuerst wurde NBMI (heute Irminix®) als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) mit dem Namen ‚Oxidative Stress Relief‘ (OSR #1) auf den US-Markt gebracht. Dann verbot die FDA der Vertrieb als NEM, nachdem Sie kurz vorher die Zulassungsregeln änderte [9][10][12]. ‚Man‘ könnte meinen: Weil OSR zu effektiv war und sich zu viele Fragen stellen wenn es Menschen, die offiziell gar kein Quecksilber-(bzw. Amalgam-) Problem haben, auf einmal deutlich besser geht. In dieser Richtung interpretiert auch Dr. Retzek das damalige Verbot [2], wobei Haley es noch etwas deutlicher ausführt [9] (-> mehr am Ende des Artikels).
Seit 2010 befindet sich NBMI nun in verschiedenen klinischen Testphasen, zuletzt welche der Phase II [9]. Soweit ich es durch Lesen der weiter unten verlinkten Quellen beurteilen kann, scheint es effektiv, zumindest nicht schädlich, und es gibt keine wesentlichen Kontraindikationen oder festgestellte Probleme. Allerdings ist NBMI kein „Impfstoff“, weswegen die Zulassung 10-20 Jahre (oder mehr) dauert, und nicht nur 5-10 Monate ‚im Schnellverfahren‘. Eine Notfallzulassung gibt es auch nicht, denn es sind ja nur einige Milliarden Menschen betroffen (Anm.: Das war jetzt sarkastisch gemeint).
Worum geht es mir nun in diesem Artikel?
- Der Unterschied zwischen DMPS, DMSA, ALA und idealen Chelatoren (z.B. NBMI / Irminix)
- NBMI / Irminix® im Detail: Die grundlegenden Eigenschaften die ich recherchieren konnte….
- (Irreversible) Bindung im Körper – oder Chelation mit Ausleitung – oder mehr?
- Halbwertzeiten von NBMI
- Preise und Verfügbarkeit
- Wirkungen & Nebenwirkungen
- Wichtig: Auf Zink & Molybdän achten!
- Die ‚offizielle‘ Dosierung von NBMI
Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit sowie noch zwei Anmerkungen:
- Ein Nachtrag zu der Verbotsgeschichte seitens der FDA,
- Rückmeldungen, etwas zur Beschaffung / Verfügbarkeit und letzte Überlegungen,
wobei der letzte Punkt nur für Freunde des Blog einsehbar ist.
Tip: Hier geht es zu meiner Schwermetall- und ‚Entgiftungs‘-Übersichtsseite
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Der Unterschied zwischen DMPS, DMSA, ALA und idealen Chelatoren (z.B. NBMI)
Nach Definition von Flora [20] zeichnet sich ein Chelator durch folgendes aus (übersetzt mit Deepl.com):
„Chelatbildner sind chemische Verbindungen, deren Struktur es erlaubt, dass sich ihre zwei oder mehr Donoratome (oder -stellen) gleichzeitig an dasselbe Metallion anlagern und einen oder mehrere Ringe bilden.“
Zudem sollte ein idealer Chelator a) Fettlöslich sein, damit er die Blut-Hirn-Schranke (BHS) überwindet, b) Zellgängig sein und die Schwermetalle c) möglichst unlösbar und damit sicher an sich binden können, meint: Der Chelator-Hg-Komplex sollt zumindest bis zur potentiellen Ausscheidung über Urin bzw. Stuhl nicht zerfallen bzw. Re-Absorbiert werden.
Nach Haley [6][9], Bjørklund et al. [18] und George et al. [19] ist das Problem bei DMPS, DMSA und ALA jedoch der, das ein Hg-Ion nicht zwischen die beiden SH-Liganden (Thiol-Gruppen) passt (-> 3D-Stereochemie). So braucht es in der Regel wohl 2 Moleküle DMPS, DMSA und auch ALA um ein Hg-Ion zu komplexieren bzw. zu binden. Dadurch ist jedoch der gesamte Komplex, wie nebenan abgebildet, nicht so stabil wie ursprünglich angenommen. Dies könnte dann auch einen Teil der vielen unterschiedlichen bzw. widersprüchlichen Erfahrungen mit DMPS und DMSA erklären. Mercola schreibt zusammenfassend in Bezug auf ein Interview mit Haley [9] (Deepl.com):
„Laut Haley sind sie in der Tat keine echten Chelatbildner. Vielmehr bilden sie einen ‚Sandwich-Komplex‘, bei dem an jedes Quecksilbermolekül zwei DMSA-Moleküle gebunden sind, im Gegensatz zu nur einem.“
Ein weiteres Problem ist, das DMPS und DMSA nicht die BHS überwinden und nicht sehr Zellgängig sein sollen (-> beide sind negativ geladen, was eine effektive Zellpenetration verhindert und die Mittel hauptsächlich im Blut hält [1]). Zwar überwindet die Alpha-Liponsäure (ALA) die BHS und ist Zellgängig, allerdings ist zu vermuten, das seine Bindungsstärke als Chelator nicht optimal ist und viele der Wirkungen von ALA indirekt, über Induktion von Nrf2 und der Förderung der Glutathion-Systeme bedingt ist (u.a. GSSG->GSH Recycling, GSH-Synthese und Beförderung der Glutathion-S-Transferasen). [18]
Ein anderer Aspekt ist noch das Ausscheidungsorgan: Bei DMPS primär die Niere, bei DMSA auch der Stuhl (über die Leber). Eine Ausscheidung über die Niere belastet jedoch auch die Filtrationskapazität und die Tuboli der Niere [1], so das im allgemeinen, ‚meiner Lesart nach‘ eine Ausscheidung über die Leber (analog zu natürlichen GSH-Hg-Komplexen) zu bevorzugen wäre.
NBMI soll nun nach Haley all diese Probleme bzw. Limitationen nicht haben – sich also wie ein idealer Chelator verhalten und zudem auch kein Potential für Nebenwirkungen im Menschen haben.
NBMI/Irminix® im Detail: Die grundlegenden Eigenschaften die ich recherchieren konnte….
NBMI (auch Emeramide, N,N′-Bis(2-mercaptoethyl)isophthalamid (IUPAC), Irminix®, OSR#1, OSR, B9, MetX, BDET, BDTH2; BDETH2, CAS#: 351994-94-0 [A]) wurde als Chelator für Quecksilber entwickelt [12], wobei er natürlich auch anderes Komplexiert. Die grundlegenden Eigenschaften sind folgend beschrieben [1] (Übersetzt mit deepl.com):
„NBMI, ein nicht geladener, lipophiler, auf Dithiol basierender Chelator, der spezifisch für Schwermetalle ist, die von -SH-Gruppen angezogen werden, aber keine allgemeine ionische Anziehungskraft auf essentielle Metalle hat, schien ein guter Kandidat zu sein. Zumal die Rotations- und Orientierungsfreiheit der beiden Thiolgruppen die Bindung von Quecksilber eins zu eins durch NBMI in der bevorzugten 180°-Koordinationsgeometrie ermöglicht, was zu einem sehr stabilen NBMI-Hg-Komplex führt, der das Quecksilber in In-vitro-Tests selbst unter extrem strengen chemischen Bedingungen nicht freisetzt„
Nun erst einmal eine Zusammenfassung:
- Komplexiert wohl sehr gut mit anorganischem Hg++ zu einem nicht-reaktiven Komplex [1], jedoch auch mit organischem Methyl-Quecksilber in Zellkulturen [21] und Nematoden, wobei Studien in Säugetieren zur noch ausstehen [13].
- Der NBMI-Hg-Komplex soll extrem Basen und Säure-Stabil sein (-> ‚leaches low-ppm levels of mercury only under extremely acidic and basic conditions‘) [16]
- Hat auch eine hohe Affinität zu Pb2+, Cd2+ [1][13]
- Kann wohl auch Arsen (As) und schwach an Selen (Se) binden [16], ggf. auch an Molybdän (Mo), wobei Mo bei einer Hg-Ausleitung grundsätzlich ergänzt werden sollte.
- Kann ggf. auch (aber schwächer und bei pH-Werten von 4 und 6) auch Zn2+, Cu2+ und Fe2+ chelieren [1].
- Bindet freies Kupfer und freies Eisen – nicht jedoch an Proteine komplexiertes Cu & Fe [25, ca. Min 29:00], was nach Haley eines der primären Wirkmechanismen von NBMI sein könnte [27].
- Erhöht bzw. normalisiert Glutathion-Spiegel bei toxischer Last [25, ca. Min 44:30][27]
- Die Ausscheidung der NBMI-Hg-Komplexe erfolgt über die Leber im Stuhl [3][6][9] – wo es nicht die Niere belastet [25]
- Ist Lipophil, überwindet die Blut-Hirn-Schranke [1][6][9][14] und erreicht wohl alle Gewebe im Körper [25, ca. Min. 39:00]
- Scheint hoch effizient zu sein [15]: ‚Of all the reagents examined, only K2BDET was capable of reducing mercury concentrations to below instrumental detection limits of 0.05 ppb‘
- NBMI soll untoxisch (-> ’no known biological toxicity‘) [16] für biologische Organismen sein [1][27].
- Konnte in Studien mit Mäusen, bei Gabe von letalen Quecksilber-Dosen, diese gegen die toxischen Auswirkungen von Hg schützen [27]
Zusammenfassend, Stand 2022 (Emeramed Newsletter) soll NBMI folgendes Binden bzw. für folgendes eine Affinität haben [31]:
„Studien zur Metallbindung haben gezeigt, dass NBMI stark von Quecksilber angezogen wird, Arsen, Blei, Cadmium, Uran, Gadolinium sowie freies Eisen und Kupfer stark anzieht. Die ungebundenen (freien) Redox-Metalle Fe2+ und Cu2+ entstehen, wenn Toxine, die oxidativen Stress induzieren Stress auslösen, die Ursache von Krankheiten sind.“
Ein weiterer Mechanismus für den Schutz von NBMI könnte seine Fähigkeit sein, freie Hydroxylradikale abzufangen, was positiv für die Glutathion- (GSH-)-Spiegel wäre und übermäßige GSSG-Produktion (-> oxidiertes GSH) verhindern würde [1]. So könnte die Erhöhung von GSH eine wichtige Rolle beim Schutz vor Quecksilberexposition spielen, da schlussendlich der NBMI-Hg-Komplex mittels Glutathion-S-Transferasen an GSH Konjugiert werden muss [9]. Boyd Haley erwähnt es auch in einem Gespräch mit Dr. Mercola [9, Min. 1:10:15]:
„a) You oxidize the benzine ring., b) You put a hydroxyl group on it, c) the Glutathion-S-Transferase (GST) puts GSH on it„ (ungefährer Wortlaut)
Den Mechanismus hatte ich dann auch schon im Kontext natürliche Hg-Entgiftung mittels GSH in meinem Basis-Artikel über Schwermetall-Chelatoren beschrieben. Askert [3] führt dann noch weiter aus, das Haley (auf alten FAQ-Seiten von CTI) angab, dass NBMI/OSR#1 lipidlöslich ist, jedoch in der Lage ist, wasserlöslich zu werden, wenn es mit Glutathion gekoppelt wird – was zu der Erklärung von Haley bei Mercola [9] passt.
(Irreversible) Bindung im Körper – oder Chelation mit Ausleitung – oder mehr?
Wer sich mit der dünnen Studienlage zu NBMI beschäftigt, wird auch über meine erstgenannte Studie [1] stolpern. Ganz aktuell gibt es auch noch eine Studie aus 2018 an 36 Goldschürfern in Ecuador [26]. Die anderen Studien ‚drehen‘ sich denn primär ’nur‘ um die Fähigkeit von NBMI Hg im Klärwasser oder ggf. Fadenwürmern [13] zu binden. Allerdings ist die Situation im Menschen etwas komplexer, denn hier muss der NBMI-Hg bzw. der NBMI-Hg-GSH Komplex auch noch aus der Zelle in das Blut, von dort in die Leber(zelle) und von dort mit der Galle zusammen in den Dünndarm entlassen werden.Ob und wie der NBMI-Hg-Irgendwas-Komplex dort transportiert wird, weiß anscheinend keiner. Insofern ist es wichtig zu schauen wie viel ‚mehr‘ Quecksilber nach der Gabe von NBMI im Stuhl bzw. Urin landet. Darauf gehen die beiden genannten Studien ein [1][26]. Bei der Studie an Ratten, bei der Hg im Urin und im Stuhl gemessen wurde, wurde leider nur einmal, 20 Minuten nach Vergiftung durch Hg, NBMI verabreicht [1] (deepl.com):
„In dieser Studie wurde NBMI jedoch innerhalb von 20 Minuten nach der Quecksilberchlorid-Exposition verabreicht und ist möglicherweise nicht so wirksam, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt verabreicht wird. Außerdem wurde diese Studie nur mit HgCl2 durchgeführt, das Hg2+ freisetzt. Die Behandlung von inhaliertem Quecksilberdampf (Hgo) oder eingenommenen oder injizierten organischen Quecksilberverbindungen mit NBMI funktioniert möglicherweise nicht so gut.“
Bezogen auf die Einmalgabe induzierte NBMI jedoch wenig bis keine signifikanten Veränderungen in der organspezifischen Hg-Verteilung, Akkumulation (Abbildung 2 aus [1]) oder Ausscheidung (nachfolgende Tabelle 6 aus [1]) bei Ratten, die akuten HgCl2-Konzentrationen ausgesetzt waren. Die Autoren folgern daraus, das die schützenden Wirkungen von NBMI nicht mit einer erhöhten Ausscheidung oder einer Veränderung in der organischen Verteilung von Quecksilber zusammenzuhängen.
Tabelle 6 aus [1]: Mittlere Quecksilberkonzentration, gemessen in Urin und Fäkalien, die während der 5-tägigen Expositionszeit gesammelt wurden. Die Werte werden als Mittelwert (in Teilen pro Milliarde) ± SEM ausgedrückt.
Unexponiert | Hg Only | Hg und NBMI | Nur NBMI | |
---|---|---|---|---|
Urin | 0.72±0.2 | 392±70.6* | 242±52.7* | 0.30±0.1 |
Fäkalien | 132±66.8 | 31418±5906* | 23447±4877* | 110±30 |
Es fällt auf, das der Vergleich der Organ-Hg-Gehalte und der in Urin und Kot ausgeschiedenen Hg-Menge von „nicht exponierten“ Tieren und denen der „Nur-NBMI“-Gruppe deutet darauf hin, dass NBMI die Hg-Ausscheidung sowohl im Urin als auch im Kot leicht verringerte. Die Autoren folgern weiter, da sich die Hg-Ausscheidung im Urin oder in den Fäzes nicht signifikant veränderte, dass der Schutzmechanismus auf der Bildung eines nicht-toxischen Komplexes innerhalb des Tieres zu basieren scheint und nicht auf einer schnellen Ausscheidung des Metalls aus dem Körper. Die Daten deuten jedoch auch darauf hin, dass NBMI verfügbares Hg2+ chelatiert.
Interessant ist in diesem Kontext auch noch ein altes Interview von Haley aus dem Jahre 2011, in dem er diese Studie (damals noch unveröffentlicht) kommentiert [24]. Dort sagt Haley u.a., das Menschen die OSR (NBMI) nahmen nach wenigen Monaten keine messbaren Mengen von Hg mehr im Blut und Urin hatten [24, ab ca. Min. 5] und auch, das Glutathion ist ein (natürlicher) Hg-Chelator ist, denn alles Hg was den Körper (natürlich) verlässt sei mit GSH komplexiert, wobei Hg-Toxische Menschen durch den zusätzlichen oxidativen Stress oft niedrige GSH-Spiegel haben [24, ab ca. Min. 6:30]. Zum Ende wird es dann jedoch spannend und sagt zur Rattenstudie [1], das wenn Sie die Organe der mit NBMI behandelten Ratten untersuchen, das das Hg weiter da war – aber kein Zeichen von Hg-Toxizität (z.B. Entzündungen in der Niere wie in den Vergleichstieren) [24, ab Min. 8:30]. Das fasst Haley dann auch noch mal zusammen:
Die zweite Studie an den Goldschürfern [26] hatte diesen dann 100 oder 300 mg NBMI pro Tag für 14 Tage verabreicht und ebenfalls das Hg im Urin gemessen (-> Werte nebenstehend). Auch hier verbesserte die Gabe die Ausscheidung von Hg im Urin nicht – wobei diese sogar mit steigender Dosis abnahm. Allerdings sind Messwerte nicht alles, den innerhalb der kurzen Studiendauer von 14 Tagen verbesserten sich das Befinden der Gruppen mit NBMI-Einnahme deutlich (Deepl.com):„The mercury is still in your body – but it is tied up by this compound and is rendered non-toxic“ [24, Min. 9:40] und „The mercury that is tied up is going out in the feces of the rats – but it wasn’t going out any faster with out without the compound …. as the body can only transport so much at a time“ [24, Min. 9:45]
„Der deutlichste Effekt von NBMI im Vergleich zu Placebo zeigte sich bei der Müdigkeit der Probanden. Im Gegensatz zur 100 mg NBMI-Dosis verbesserte sich der physische Ermüdungsscore in der 300 mg NBMI-Gruppe, was auf eine Dosis-Wirkungs-Beziehung mit einem p-Wert < 0,05 für den Unterschied zur Placebo-Gruppe hindeutet.“
Die Autoren merken an, das zudem einige der Männer Einige der Männer hatten vor der Medikation Probleme mit erektiler Dysfunktion hatten, die sich mit NBMI zu verbessern schienen.
Da sich die (Blut-) Plasma-Hg-Werte der einzelnen Gruppen nicht stark unterschieden, was natürlich auch der kurzen Studiendauer geschuldet sein kann, denke ich das auch hier der Effekt von NBMI über die Inaktivierung von Hg im Körper erzielt wurde – und nicht über die forcierte Ausscheidung. Die Autoren merken jedoch an, dass bei einer hohen Hg-Bindung an Albumin in weiteren Studien eine Vollblutanalyse (in Bezug auf Hg) zwingend erforderlich wäre. Final merken die Autoren an (Deepl.com):
„Obwohl diese Studie mit einer kleinen Stichprobengröße konzipiert wurde, um die Machbarkeit zu testen, zeigten die gewonnenen Ergebnisse mit 300 mg NBMI bereits einen Effekt auf die körperliche Müdigkeit mit statistischer Signifikanz und es gab Hinweise auf positive Effekte auf andere Symptome, wie Schlafprobleme.“
Anmerkung: Cutler wies oft darauf hin, das eine Hg-Vergiftung komplex ist und viele Studienergebnisse (bzw. deren Interpretationen) mit „Vorsicht zu genießen“ sind. So wandelt sich z.B. Hg in verschiedene Formen um, und ‚geht‘ nur langsam über die Blut-Hirn-Schranke, die aber in Ratten deutlich durchlässiger als beim Menschen ist.
Positiv anzumerken ist jedoch, das die Autoren in [1][26] auf die Unzulänglichkeit Ihrer Ergebnisse hinweisen. Wenn nun NBMI chelatiert und inaktiviert und dann nur langsam ausgeschieden wird, dann stellen sich natürlich viele weitere Fragen, wie z.B. der der Langzeitstabilität der Komplexe – also auch wie lange z.B. mit NBMI ’nachgefüttert‘ werden muss – oder ob dieses nicht nötig ist. Das nicht untersuchte Problem, das ich sehe: Was passiert mit den „inaktivierten“ Hg-Irminix-Komplexen und wie langzeitstabil sind diese. Dies, da die Studien keine „Nachbeobachtungszeit“ hatten, um zu schauen, ob sich die Dinge wieder verschlechtern, wenn Irminix nicht mehr (regelmäßig) eingenommen wird.
Haley hat aber einen wichtigen Punkt [25], denn die Ausscheidungssysteme, Niere bzw. Leber und Darm, sind durch die (forcierte) Mobilisation von zu viel Hg oft überfordert. Das Hg im ersten Schritt dort zu „inaktivieren“ wo es ist – und es dann langsam und natürlich über GSH-Komplexe ausscheiden zu lassen wäre natürlich recht Genial. So haben sich nicht wenige Menschen mit Chelatoren, speziell auch Alpha-Liponsäure, keinen Gefallen getan, wenn Sie die Dosis zu schnell steigerten bzw. bestimmte Grenzen überschritten. Die Möglichkeiten der Leber und Niere begrenzen aus meiner Sicht jede forcierte Ausleitung. Allerdings: Wenn das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre…
Halbwertzeiten von NBMI
Für alle Menschen die eine Affinität für das Cutler-Protokoll haben, interessieren sich sicher für die Halbwertzeiten, welche u.a. folgend angegeben sind [1]:
- Nach intravenöser Zufuhr bei einer Dosis von 1 mg pro kg Körpergewicht (Ratte) war die durchschnittliche Halbwertzeit im Plasma (t1/2) für NBMI 6.18 ± 0.98 Stunden.
- Bei oraler Zufuhr (in Ratten) war die Halbwertzeit im Plasma 5.47 ± 1.75 Stunden bei 7 mg /Kg (sowie 5.60 ± 1.02 h bei 35 mg / Kg) und das durchschnittliche Zeit bis zum cmax wurde mit 2.3 ± 1.2 Stunden (bei beiden Dosierungen) erreicht, wobei Haley im Interview bei Menschen ca. 2 h (t bis cmax) angibt (Phase I Studie) [9].
Soweit ich die Datenlage interpretiere(n kann) ergibt sich daraus eine (hypothetisch) ähnliche Einnahme-Logik wie bei DMPS im Sinne des Cutler-Protokolls: Alle 6 Stunden eine orale Kapsel mit NBMI. Patrik Askert [3] schreibt ähnliches zu den Haltbwertzeiten (6-7 h) und dem Cutler-Protokoll. Askert schreibt zudem [3]:
„Auf der alten FAQ-Seite von CTI Science gibt Haley an, dass die Halbwertszeit des Produkts im Blutplasma verlängert ist, weil es lipidlöslich ist (ca. 6-7 Stunden) im Vergleich zu wasserlöslichen Antioxidantien.“
Weiterhin habe ich auch einen Kommentar von Cutler aus 2010 gefunden – welcher auf den damalig verfügbaren Daten stützt [AC3]. Cutler basiert seine Berechnungen dabei auf der damaligen Aussage von Haley sagt, dass der OSR-Spiegel im Blut bis zum Zeitpunkt einer 24-Stunden-Messung auf 4-12 % des 2-Stunden-Spiegels fiel. Cutler nimmt zudem ca. 2 h an damit sich das OSR (über den oralen Aufnahmeweg) verteilt (deepl.com):
„Der Bereich der Halbwertszeit liegt zwischen -22*ln(2)/ln(0,04) und ?22*ln(2)/ln(0,12) oder 4,74 und 7,19 Stunden.“
Daraus berechnet Cutler, zuzüglich einer oralen Absorptionszeit von ca. 2h einen Einnahmeintervall von ca. 6 Stunden, wobei viele auch eine 8-Stunden-Dosierung vertragen dürften, soweit das Konzept bei NBMI überhaupt Anwendung findet. Cutler schreibt noch (deepl.com):
„Eine weniger häufige Einnahme WIRD bei jedem, der eine klinisch signifikante Menge an Schwermetallen aufweist, Schaden anrichten und es ihm später schwerer machen, zu helfen.“
Allerdings ging Cutler damals davon aus, das NBMI ein ‚üblicher‘ Chelator ist, der seine Bindung zu Hg verliert und auch forciert ausgeschieden wird. Ob dies bei NBMI, im Sinne eines DMSA oder DMPS der Fall ist, ist auf Basis der verfügbaren Daten für mich letztendlich nicht klar. Allerdings soll NBMI nach ca. 72h aus dem Körper verschwunden sein [27], was für mich die Frage offen lässt, ob es nur ausgeschieden oder auch metabolisiert wird und was im letzterem Fall mit dem Hg komplexiertem Hg, Fe und Cu passiert. So kann es sicher nicht bzw. kaum schaden, eine Tagesdosis NBMI auf 3-4 einzelne Gaben (nach Cutler) zu verteilen, denn ich gehe davon aus, das NBMI (zumindest zum Teil) seine Bindung zu Hg verliert – wie auch ALA, DMPS und DMSA!
Hinweis: Für Aussagen im FB-FAQ [31], das NBMI eine Halbwertzeit von 16.22 Stunde habe, kenne ich keine Referenzen. Diese Aussage widerspricht auch der von B. Haley, den Studien und auch Cutler seiner zu vorgenannten übereinstimmenden Berechnung.
Preise und Verfügbarkeit
NBMI (bzw. Irminix®) ist in den USA und auch Europa nicht für die Verwendung am (bzw. im) Menschen zugelassen – jedoch anscheinend ein gutes Mittel um das Quecksilber im Klärwasser oder seinem Aquarium zu binden. Es ist zwar theoretisch möglich eine Einzelzulassung für klinische Tests zu beantragen [5], jedoch ist der Aufwand wohl enorm – zumindest so, wie ich Dr. Retzek interpretiere [2]. Retzek schrieb in 2017, das es, also wenn man eine Einzelzulassung erwirken kann, ca. 600€ für eine 3-Wöchige Anwendung kostet. Vor ca. 10 Jahren war der Preis für 30 Kapseln an 100 mg (3 g) ca. 70$ [17].
Andere Hersteller, wobei mir unklar ist ob diese NMBI unter Lizenz herstellen, geben ca. 450$ für 20 g Reinsubstanz an [A], wobei diese Versionen nicht für Mensch oder Tier – sondern nur für Laborzwecke offeriert werden und nicht vom EmeraMed stammt. Andere alternative Quellen [u.a. C] rufen 190-230€ pro 5 g auf, wobei hier teils eine hohe Reinheit bis zu 99,5% angegeben wird. Wieder andere Quellen [D] sollen „kontaminiert“ sein und haben wohl ungünstige Lösungsmittel benutzt bzw. machen diffuse Kopfschmerzen [A][E]. Allerdings ist zu beachten das sich auch die problematischen Quellen in DMSO vollständig auflösen. Verkauft wird alles mit großartigen Anpreisungen.
Wichtig mag sein, das EmeraMed, der Patenthalter von Irminix®, darauf hinweist, dass es auch „komplett“ gefälschtes NBMI auf dem Markt gibt – also etwas „wo nix passt“. Um letzteres zumindest grob zu Testen kann angeblich ein Lösungstest gemacht werden [1] (übersetzt mit deepl.com):
„NBMI, löst sich leicht in 95%igem Ethanol oder Dimethylsulfoxid (DMSO)“
EmeraMed schreibt selber auf seiner Webseite [23]:
„Bitte beachten Sie das obige Bild. Emeramid löst sich in DMSO (klare Lösung) auf und die gefälschte Emeramide-Internetfälschung nicht (da es unbekannte weiße Trümmer enthält).“
So scheidet wohl zum aktuellen Zeitpunkt, bis auf die Tiermedizin, der Bezug von Irminix® über EmeraMed in den meisten Ländern aus – es sei denn man wohl in Neuseeland, der Schweiz [5]. In Deutschland und Österreich kann man es versuchen – jedoch muss der unterstützende Arzt hier kompetent sein und mitmachen, was durchaus Zeitaufwändig sein kann. Positiv scheint hingegen zu sein, das NBMI sehr stabil sein soll [3]:
„Boyd Haley has stated on the old CTI Science web site FAQs page that OSR#1 powder sealed in its bag unopened degrades at a rate of 3% over 3 years if stored at room temperature. „
Tipp: Optimaler Weise werden große Mengen NBMI aus meiner Sicht im Gefrierschrank bei -20C gelagert, den sonst sind nach 3 Jahren 10% „weg“.
Wirkungen & potentielle Nebenwirkungen
Ich konnte nichts ’substanziell‘ negatives bezüglich der humanen Verwendung von NBMI finden, was jedoch nichts bedeuten muss – solche Informationen sind immer schwer zu finden. Haley verweist mehrfach [u.a. 27] auf Studien an Mäusen mit letalen Dosen von Quecksilber. Die Mäuse, denen NBMI gegeben wurden überlebten nach Haleys Aussagen zu 100% ohne Probleme, die anderen starben alle. Auch eine neue Studie an Fadenwürmern fand bei den üblichen humanen Dosen nichts auszusetzen [29] .
Wenn jemand schlechtes über NBMI berichtet muss hingegen geprüft werden, ob alle Co-Faktoren wie Molybdän, Tink und andere Mikronährstoffe aufgefüllt sind. Zudem können anscheinend auch (Epi-) genetische Detox-Störungen Probleme mit der Verträglichkeit von NBMI bereiten [7]. Das FAQ zu NBMI bei F******k weißt auf ähnliches hin und gibt an, dass einige Menschen Probleme ab 10 mg verspüren. Askert schreibt [3] bezüglich seiner eigenen Erfahrungen (deepl.com):
„Nach nur 3-monatiger Anwendung war ich der Meinung, dass es der bequemste und symptomfreieste Chelatbildner für Quecksilber war, den ich verwendet hatte, wobei die neurologischen Symptome abklangen und bei dieser niedrigen Dosierung keine unerwünschten Nebenwirkungen auftraten.“
Bei Retzek ist ähnlich positives seitens eines Patienten zu lesen [2]. Haley [6][9] berichtet auch gleiches – also keinerlei substantielle Nebenwirkungen, wobei er selber NBMI täglich (200 bis 300 mg) seit 2006 nutze [9]. Haley sagt noch bei Mercola im Interview [9] (Deepl.com):
„Wir gaben diesen Tieren mindestens 290 mg pro Kilogramm Körpergewicht, um sie krank zu machen. Manche Tiere werden überhaupt nicht krank. Menschen nicht. Ich meine, das ist unterschiedlich. Aber da ist nichts drin, was nicht reversibel ist. Es ist etwas, das man abstellt und es geht weg. Es ist völlig sicher …“
Weiterhin sagte Haley [9] (Deepl.com):
„Es gelangt in das Gehirn. Man bekommt mehr davon in den Nieren und der Leber als im Gehirn, aber es gelangt ins Gehirn. Es überwindet die Blut-Hirn-Schranke und ist wirksam bei der Beseitigung des [ungebundenen] Eisens aus dem Gehirn …“
In [27] wiederholt Haley diese Aussage noch eindringlicher, und sagt u.a., das NBMI ungebundenes Eisen sowie ungebundenes Kupfer aus dem Körper entferne und die speziell beim Eisen ggf. noch wichtiger oder ebenso wichtig wie das Hg-Detox sei. Eine Problematik die er im Interview beschreibt ist, das Hg wohl die Akkumulation von Eisen im Körper bzw. Gehirn fördert und dieses letztendlich für einen Großteil des oxidativen Stresses bzw. Alzheimer & Co. verantwortlich ist. Aus meiner Sicht wäre NBMI hier jedem anderem klassischen Chelator und auch ALA überlegen. Cutler [AC3] merkt jedoch an, das NMBI (Deepl.com):
„hat einen aromatischen Ring und ist daher fast garantiert giftig für Menschen mit Chemikalienempfindlichkeit.“
Wobei ich nicht weiß wie relevant das ist, denn auch viele natürliche Substanzen und Hormone haben einen aromatischen Ring. Östrogene (Estriol, Estrol, Estradiol), Adrenalin, Noradrenalin, Phenole, Flavonoide, Alkaloide, Terpene und Terpenoide. Ich denke mal „die Dosis macht das Gift“. Insofern wäre ich bei einer Leberfunktionsstörung vorsichtig(er), denn diese muss Substanzen mit aromatischen Ringe metabolisieren bzw. abbauen.
Weiterhin hat Cutler noch einen argumentativen Streit mit Haley, den ich jedoch in seiner Gänze hier im Artikel nicht bewerten mag [AC4]. Klar ist: Grundsätzlich kann es immer, ganz klar auch bei Cutlers Ansatz, zu Nebenwirkungen kommen. Immer. Aus meiner Sicht haben betroffene oft Probleme mit den Detox-Pfaden, chronischen Entzündungen & Organen im Vordergrund stehen. Beispiele wären für mich:
- Gestörte Phase II, III Entgiftung -> Glutathion-S-Transferase, Sulfatierung, Membrantransporter (u.a. MRP1/2, BSEP)
- Organschäden an Leber, Niere -> u.a. schlechte Leber- und Nierenwerte (-> GOT, GPT, GGT, Cystatin C, Harnsäure, Kreatinin, etc.)
- Fehlende Mikronährstoffe -> Phosphatidylcholin, Zink, Molybdän, Selen, Magnesium, B-Vitamine, Vitamin C & E, Folat, etc.
- Chronische Entzündungen -> Endotoxine, orale Toxine (-> Wurzelbehandlungen, NICO/FDOK, CAP)
So sollten Menschen mit allergischen Reaktionen auf Sulfa-Medikamenten vorsichtig sein, ebenso wie bei Reaktionen auf Thiole und schlechtem Stuhlgang (-> Reabsorption), da die NMBI-Hg-Komplexe über die Galle in den Dünndarm ausgeschieden werden müssten. Cutler [AC1][AC2] hatte in Bezug auf OSR (NBMI) eher unklare Kommentare abgeben – welche für mich nicht zu dem passen, was Haley über NMBI bei Mercola sagt. Da Cutler ist zudem vor ein paar Jahren gestorben ist, sind die letzten Kommentare zu NBMI von Ihm ca. 10 Jahre alt und berücksichtigen neuere Informationen & Studienergebnisse nicht.
In der NBMI-FAQ der F******k-Gruppe wird bei zu hohen (anfänglichen) Dosen auch von Problemen berichtet und angeraten ggf. mit <=10 mg zu starten. Für mich bedeutet dies: Es wird entweder mehr mobilisiert als ausgeschieden werden kann – oder es fehlten wichtige Mikronährstoffe, wie z.B. Molybdän, was ich eher vermute. Ich diesem Fall würde ich zuerst die Mikronährstoffe auftanken und auch auf die Ausscheidungsorgane, speziell die Leber und den Gallenfluss schauen. Es kann aber auch an anderen Dingen liegen, wie gestörten Membrantransportern in den Leberzellen (u.a. BSEP, MRP1), (Epi-) genetischen Entgiftungsblockaden, chronischen Entzündungen (u.a. Darm) und vielem mehr. Das wäre dann auch bei anderen Chelatoren eher ungünstig und kein spezifischer Nachteil von NBMI als solchem.
Ein weiteres Problem scheint mir zu sein, das NBMI wohl auch effektiv Zink bzw. Zn2+ chelatiert. Diese Angabe ist Anekdotisch, jedoch habe ich Evidenz, das a) niedrige Zink-Spiegel mit der Einnahmen von NBMI korrelierten (n=1) auch wenn mit Dosen um 50 mg/ Tag ergänzt wird und b) eine Studie [29] zur Toxizität von NBMI auf genau diese Möglichkeit hinweist, da bei hohen Dosen NBMI in Fadenwürmern DAF-16 lokalisiert wurde (deepl.com):
„Darüber hinaus hat NBMI das Potenzial, zelluläre Metallionen mit hoher Affinität zu freien Sulfhydrylgruppen wie Zn2+ zu chelatisieren, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Tieres spielen. Studien haben gezeigt, dass eine Verringerung des Zn2+-Spiegels die nukleäre Lokalisierung von DAF-16 fördert.“
Allerdings fand [1] keine Auswirkungen von NBMI auf Zink-Werte im Blut nach 28 Tagen, wobei diese nicht vor Beginn der Studie gemessen wurden. Zudem war die Einnahme nur kurz und es war keine Studie an Menschen. Von anderen Chelatoren, wie z.B. Desferrioxamin (Desferal), ist die Zink-Problematik bei chronischer Einnahme des Chelators jedoch bekannt [30]. Es scheint mir also präventiv sinnvoll die Zink-Spiegel im Vollblut zu überwachen und in Pausen der Einnahme genug Zink aufzufüllen. Auf jeden Fall sollten die Zink, wie auch die Molybdän-Spiegel optimalerweise vor der Einnahme von NBMI überprüft werden und sich im „satt grünen Bereich“ befinden.
Die größte Problematik bei all diesen Erfahrungsberichten ist für mich jedoch, das die Quelle des verwendeten NBMI unklar bleibt. Aus meiner Sicht gibt es definitiv „ungute“ Anbieter von Nachbau-NBMI, da das Markenprodukt Irminix nicht frei verfügbar ist. Ggf. sind die (wenigen) schlechten Erfahrungsberichte auch NBMI-Quellen geschuldet, die kein wirkliches bzw. verunreinigtes NBMI verkaufen. Dieser Faktor sollte unbedingt bei den Überlegungen bedacht werden, weil es prinzipbedingt zu Verunreinigungen durch chemische Lösungs- und Synthesehilfsmittel kommen kann.
Was mir noch zu denken gibt, ist die Fähigkeit von NBMI die BHS zu überwinden, was grundsätzlich erst einmal vorteilhaft ist. Cutler beschreibt mehrfach, das KEIN Chelator Hg aus dem Gehirn entfernen kann, wenn die Konzentration von Hg im Gehirn geringer ist also die im Rest des Körpers. Läge kein Konzentrationsgefälle vor, dann würde z.B. ALA dieses mehrheitlich IN das Gehirn verschieben. Ob dies auch für NBMI gilt ist für mich unklar. In diesem Kontext empfiehlt es sich ggf. vorsichtshalber NBMI erst später in der Hg-Ausleitung zu verwenden und mittels DMPS & Co. (im Kontext des Cutler-Protokolls) anzufangen, also erst einmal die Last von Hg im Körper zu senken. Wenn Hg jedoch nicht das Problem ist, sondern ggf. eine Eisentoxizität, dann könnte NBMI natürlich ein Mittel der Wahl sein – wenn es diese Wahl denn auf Rezept gäbe.
Die ‚offizielle‘ Dosierung von NBMI
Ich schreibe hier „offiziell“ & Co. nicht in Bezug auf das was ich machen würde, sondern nur wie es propagiert wurde bzw. wird. Auf einer Webseite, die OSR#1 in 2010 vertrieb, stand folgendes (übersetzt mit deepl.com) [17]:
- Die empfohlene Dosis von OSR#1 für Erwachsene beträgt 100 mg einmal täglich.
- Wenn Ihr Arzt eine höhere als die empfohlene Menge befürwortet, dann warten Sie, bis Sie die empfohlene Menge mindestens einen Monat lang vertragen haben, bevor Sie Ihre Einnahme erhöhen, und tun Sie dies nur auf Anraten Ihres Arztes.
- Danach sollten Sie Ihre Tagesdosis nicht um mehr als 100 mg auf einmal erhöhen, und Sie sollten nicht öfter als einmal im Monat erhöhen.
- Wenn Ihr Arzt Ihnen also z. B. rät, sich auf 300 mg OSR #1 täglich hochzuarbeiten, werden Sie drei Monate brauchen, um auf diese Menge zu kommen.
- Die tägliche Einnahme sollte 500 mg pro Tag nicht überschreiten.
Askert ergänzt [3] (deepl.com):
- Anfangs gab es Leberprobleme bei mehr als 3-4 Kapseln (100 mg) pro Woche, was sich nach Leberreinigungen besserte.
- Lecithin-Granulat (im Bereich bis zu 36 Stunden nach NBMI) produzierte (anfangs) Seiteneffekte, was Askert auf einen kumulativen Effekt der Übermobilisierung von Toxinen zurückführt.
Die Problematik mit dem Lecithin kann ich mir nicht erklären, weil dieses ja gerade den Gallenfluss und damit die Entgiftung in Phase III fördert. Ggf. hatte Askert Probleme mit der Aktivierung der Phase III Membrantransporter oder Probleme mit Endotoxinen im Darm, welche die (Expression der) Phase II & III Enzyme, inkl. Membrantransportern wie MRP2 und BSEP, bremsen können.
In Bezug auf die Nebenwirkungen ist teils zu lesen, das mit Dosen ab 3-6 mg NBMI begonnen werden sollte. Treten dann Probleme auf gibt es höchstwahrscheinlich ein Problem in der Detox-Kette, die ich unter Nebenwirkungen beschrieben habe oder „ungutes“ (Nachbau) NBMI. Ich würde in solch einem Fall immer zuerst auf Molybdän schauen bzw. keinerlei Chelatoren ohne aufgefüllte Mikronährstoff-Depots beginnen. Niemals. Einige Menschen haben auch eine so-genannte „Sulfa-Intolleranz“ und generell Probleme mit Chelatoren
Teilweise wird NBMI auch in DMSO gelöst und dann im Mund unter der Zunge verabreicht, wobei zumindest ein Teil die ggf. schlechtere Aufnahme im Magen umgehen könnte. Ich würde so etwas niemals machen. So sollte dem jeweiligen Anwender auch sehr klar sein, was DMSO eigentlich macht und das es als Schleppmittel, Oral eingenommen, auch ungutes in die Gewebe verschleppen kann. Für Träger von 3ten Zähnen verbietet sich orales DMSO sowieso, da es Kunststoffe (an)löst. Aus dem FB-FAQ dazu [31]:
„Kristina Hines hat sich eingehend mit der Verwendung von DMSO befasst und kommt zu dem Schluss: „Viele von uns waren der Meinung, dass es (OSR) wahrscheinlich Hilfe brauchte, um dorthin zu gelangen, wo es anfangs gebraucht wurde, also haben wir versucht, es mit DMSO einzunehmen. Letztendlich hatte ich nicht das Gefühl, dass dies überhaupt notwendig war. OSR erreicht seine Ziele auch ohne DMSO sehr gut.“„
Zudem wird wegen der potentiellen Gefährlichkeit von oralem DMSO im FB-FAQ abgeraten, was auch meiner Ansicht entspricht.
Festzuhalten ist für mich: All diese Einnahmevarianten wären mir zu unsicher. Weiter unten im Fazit steht, was ich machen würde.
Mein Fazit
Festzuhalten ist, das die Daten daraufhin deuten, dass NBMI die Quecksilberwerte nicht groß verändert, also kein klassischer „Chelator“ ist, der auch die Hg-Ausscheidung „beschleunigt“ bzw. befördert. Und genau das sagt Haley selbst. Er sagt, dass NBMI die Ausscheidung nicht erhöht , jedoch Quecksilber „ungiftig“ macht. Zudem sagt Haley [27], das NBMI auch (ungebundenes) Eisen und Kupfer binde bzw. deaktiviere, welche die Wirkung von NBMI im positiven Sinne potenzieren könnten.NBMI scheint mir so ein theoretisch sinnvoller und möglicher Inaktivator, aber kein forcierender Chelator zu sein, wobei nach Emeramed, die Irminix-Hg-Komplexe aber auch ausgeschieden werden:
„Experiments have shown that the Em/Hg complex is removed from the body by the P-450 detox system which attaches a charged water soluble group to the complex, marking it for excretion through the bowel as is commonly done for many water insoluble compounds and drugs.“
Wie langzeitstabil Irminix das Hg im Körper bindet ist allerdings eine (für mich) offene Frage. Nach Haley ist nach 36h fast alles Irminix ausgeschieden, was zu der Halbwertszeit von 6-8 h passt. Ein Inaktivator der im 6-8 h Abstand eingenommen werden kann und der bei der Ausscheidung Leber & Niere nicht überfordert, dass wäre jedenfalls schon mal ein riesen Fortschritt für viele Menschen. Einiges deutet für mich darauf hin, das es genau so sein könnte. In diesem Kontext empfehle ich auch einen Vortrag von Haley aus 2016 [25] sowie die vorgenannte Studie an 36 Goldschürfern [26] in Ecuador. Auch der letzte Podcast mit Ihm den ich finden konnte ist interessant [27], ggf. eines seiner besten Interviews.
Da NBMI für die (breite) Allgemeinheit nur schlecht verfügbar ist, sind diese Überlegungen für die meisten wohl eher hypothetisch. Da die Thematik der potentiellen Hg-Verschleppung über die Blut-Hirn-Schranke (BHS) und die der Langzeitstabilität aus meiner Sicht nicht befriedigend geklärt ist ist es für mich schwer zu sagen, ob NBMI ‚first-in-line‘ Inaktivator/Chelator verwendet werden sollte. „Aber was ist im Kontext Hg schon befriedigend geklärt?“ – könnte man sicherlich „zu recht“ meinen. Negative Berichte kenne ich jedenfalls nicht. Insofern würde ich selber NBMI in kleinen „defensiven“ Dosen zwischen 10-50 mg einnehmen, ggf. langsam bis max. 50 mg pro Einzeldosis steigern und den 6-8 h-Zyklus im Rahmen der Cutler-Protokoll-Logik einhalten. Dosierungen von 3 * 100 mg wären das Maximum am Tag für mich, wobei diese Version sehr teuer ist. Deswegen würde ich die 50 mg nicht überschreiten und ggf. schauen, wenn der Geldbeutel kleiner ist, ob 25 mg pro Dosis (und 3 mal am Tag) nicht auch schon eine ausreichende Verbesserung bewirken.
Ob NBMI letztendlich (am Ende) „effektiver“ ist, als eine DMPS+ALA Kombi nach dem Cutler-Protokoll konnte ich nicht klären. In jedem Falle wäre alleine schon eine 6 bis 8-stündige Einnahmezeit eines einzelnen gehirngängigen „Chelators“ begrüßenswert, speziell wenn dieser auch die Problematik von zu viel (ungebundenem) Eisen und Kuper im Gehirn & Co. angeht. Einer der primären Schädigungsmechanismen von Hg ist denn auch, das es Eisen aus Schwefel-Clustern verdrängt, das dann als ungebundenes Eisen den sekundären Schaden anrichtet. Letzteres scheint ein großes Problem bei Menschen mit Alzheimer und anderen neurodegenerativen Problemen zu sein. Haley berichtet jedoch auch von Müttern mit AHDS-Kindern, die wohl erfolgreich OSR2 verwendet hatten [27].
Noch ein paar Gedanken zu potentiellen Seiteneffekten…
Wenn NBMI wirklich so funktioniert wie Haley [24][25] und die Rattenstudie [1] es darlegen bzw. theoretisieren, dann könnte sogar auf das Cutler-Schema bei der Einnahme verzichtet werden. Allerdings, und das ist der Knackpunkt, hat NBMI eine Halbwertzeit, wobei mir unklar ist ob sich diese nur durch die Ausscheidung ergibt, oder ob NBMI auch metabolisiert wird. Wenn NBMI metabolisiert wird, was passiert dann mit den „ehemals“ gebundenem „Zeug“? Zudem lassen mich die Berichte der F*****k-Gruppe mit dosisbezogenen Unverträglichkeiten bzw. Nebenwirkungen ab ca. 10 mg etwas vorsichtiger sein, als Haley in 2011 [24] oder 2016 [25]. Zwar gehe ich davon aus, das diese Leute nur zu wenig Molybdän hatten bzw. eine Sulfa-Intoleranz, weswegen ich zumindest zum Anfang der Zufuhr von NBMI etwas Umsicht walten lassen würde.
Es ist das gleiche Dilemma anekdotischer Berichte, wie bei den Leuten, die sich nicht an alle Aspekte des Cutler-Protokolls gehalten haben und dann schlechtes berichten. So würde ich, rein aus Vorsicht, auch bei NBMI eine Nutzung nach dem Cutler-Schema, im Sinne der pharmakologischen Halbwertzeit in Betracht ziehen, vorher alles an relevanten Mikronährstoffen aufladen und die Dinge in meinem Detox 1 Artikel ernst nehmen – denn eine Hg-Belastung kommt selten allein.
Wie die Anmerkung von Cutler bezüglich des aromatischen Ringes von NBMI seitens Cutler zu verstehen ist kann ich nicht einschätzen. Der Abbau von Aromaten ist häufig durch spezielle Enzyme realisiert, die z.B. je nach Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein können. So haben z.B. die weiblichen Sexualhormone Estradiol, Estriol und Estron aromatische Strukturen, wie auch einige Aminosäuren (u.a. Tyrosin, Tryptophan, Phenylalanin) und Flavonoide. Es ist für mich so klar vorstellbar, das Menschen, bei denen einzelne CYP-Enzyme der Phase I/II der biochemischen Entgiftung nicht oder nur vermindert „funktionieren“ Probleme mit Irminix bekommen „könnten“. Aber das ist grundsätzlich mit allen Substanzen so – wo es immer die 0,1% gibt, die es aus irgend einem Grund nicht vertragen. Ich würde mich selber da nicht zu „Irre“ machen.
Update: Mich erreichte eine Rückmeldung, das durchaus einige FQAD’ler, mit Irminix Probleme bekommen haben. Allerdings vertragen FQAD’ler ganz viele Dinge nicht. Ganz klar möchte ich noch einmal auf das hinweisen, was nicht nur Cutler sondern auch z.B. Retzek [2] schreibt:
„Hier sehen wir dass die Organ-Aktivierung VOR jeder DETOX der zentrale und wichtige Punkt ist und dass bei blockierter Galle/Leber/Niere die Präparate nicht gut tun oder nicht helfen.“
Genau letzteres ist Mega-Essentiell und wird von vielen vergessen oder missachtet. Aus meiner Sicht sind so sehr viele der ‚üblichen Nebenwirkungen‘ von NBMI, DMPS, DMSA, ALA & Co. zu erklären – von denen die meisten nicht ’sein müssten‘. Eine unteraktivierte Phase II & III der Entgiftung, einem Mangel an Molybdän und grundlegenden Mikronährstoffen sowie Bindemitteln sind, nicht nur aus meiner Sicht [2][3], keine gute Idee. Unter dem Abschnitt Nebenwirkungen hatte ich dies ja schon weiter ausgeführt. Mehr steht in anderen Artikeln hier im Blog, wie z.B. diesem. Denn wer den Artikel wirklich genau gelesen hat, der hat hoffentlich auch die Aussage aus den Haley-Interview mit Mercola gelesen [9]:
„a) You oxidize the benzine ring., b) You put a hydroxyl group on it, c) the Glutathion-S-Transferase (GST) puts GSH on it„ (ungefährer Wortlaut)
Meint: Ohne genug GSH und GST geht auch an Hg komplexiertes NBMI nicht (schnell) aus dem Körper. Um den Chelat-Hg-Komplex aus der Zelle zu bekommen braucht es (unter anderem) eine funktionierende Phase II & III der Entgiftung (u.a. GST’s, MRP1) + eine funktionierende Leber (sowie die OATP, MRP2 & BSEP Membrantransporter). Wem es bei diesem Satz nicht klingelt, oder wer ihn hier nicht versteht – der sollte sich auf die Suche begeben.
Ein Nachtrag zu der Verbotsgeschichte seitens der FDA
Irminix® (damals NMBI/OSR#1) ist klar mehr als ein ‚antioxidatives Supplement‘ – aber von der Wirkung her auch nichts anderes als die Alpha-Liponsäure (ALA). Mit genau dieser Angabe, worunter auch ALA fällt, wurde es damals verkauft. Jeder mag sich deswegen ‚seinen Teil‘ denken, den Haley im Interview mit Mercola [9] aussagt (Deepl.com):
„Als sie mich abschalteten, sagte mir [mein Anwalt, ein FDA-Experte]: ‚Dr. Haley, das ist albern. Die Verbindung hat eine In-Struktur, Dicarboxylbenzoat, das in Cranberries und Cystamin vorkommt, das sich am Ende von Coenzym A befindet. Es ist einfach Cystein ohne die Carbonsäuregruppe. Es ist ein Naturprodukt.
Zwei Naturprodukte [kombiniert], genau wie Niacin mit langsamer Freisetzung und n-Acetylcystein … Es kann als Naturprodukt und Nahrungsergänzungsmittel [verkauft werden], wenn es eines der Naturprodukte oder eine Kombination von zwei enthält. Das ist, was [die FDA-Regeln] sagten. Und dann haben sie das geändert. Wir nennen es jetzt die Boyd-Haley-Regel. [Die FDA] sagte: ‚Nicht, wenn man [zwei natürliche Produkte] chemisch zusammenfügt‘ …“
Meint: Die FDA hat Ihre Regeln geändert und unter diesen geänderten Regeln Haleys Chelator OSR #1 verboten. Wer Retzek ließt [2] bekommt eine Ahnung warum man den Quecksilber-Amalgam-Verharmlosungs-Komplex (u.a. das Amalgam noch heute in Deutschland als ‚Kasse-Standard‘ in Menschen eingebaut wird) unter den Teppich kehren möchte…
Erfahrungen & Rückmeldungen, etwas zur Beschaffung und letzte Überlegungen (Kapseln, MSM, Shade)
Hinweis: Der nächste kurze Abschnitt ist nur für Freunde des Blogs lesbar.
Kommentare von Cutler:
- [AC1] Cutler on MetX (NBMI/Irminix): Re: Mercury chelation info…….., AndyCutler, Sun, 26 Jun 2011
- [AC2] Re: Non profit tried to convince me Dr. Shade and quicksilver over Cutler protocol, Andy Cutler, 12 Jul 2015
- [AC3] Response to Dr. Boyd Haley’s response to my discussions of OSR, Andy Cutler, Wed, 20 Jan 2010
- „Thus OSR will not act very differently than ALA. They will both exist in the watery part of the body primarily as a negative ion, and will have similar ability to cross cell membranes and the blood-brain barrier. I don’t agree that Dr. Haley understands the specific, esoteric issues relevant to chelation with alpha lipoic acid, DMSA, DMPS or OSR on a protocol most likely to help everyone who uses it.“
- [AC4] Re: OSR Information, Andy Cutler, Wed, 28 Apr 2010 (Backup)
- „Also a technical note: OSR is the type of compound that will be an interference in most assays for glutathione. I’d like to know the details of the assay and how they are sure the result truly represents glutathione, rather than (glutathione + OSR).“
- „Dr. Haley in his prior communication stated he had no special expertise regarding chelation (and made it clear that was true)“
- „Obviously, reasoning is not working in conveying my legitimate (and correct) technical concerns to Dr. Haley and DAN! doctors – they aren’t taking any actions to address these concerns, or to control risks from the unknown factors that motivate these concerns. If anyone else has a better idea of how to convince them, please go for it!“
Links / Quellen:
- [1] Amelioration of Acute Mercury Toxicity by a Novel, Non-Toxic Lipid Soluble Chelator N,N′bis-(2-mercaptoethyl)isophthalamide: Effect on Animal Survival, Health, Mercury Excretion and Organ Accumulation, David Clarke, Roger Buchanan, Niladri Gupta and Boyd Haley, Toxicol Environ Chem. 2012; 94(3): 616–640., doi: 10.1080/02772248.2012.657199
- [2] Irminix® – neuer Chelator (vormals OSR#1) von Prof. Boyed Haley, Dr.med. Helmut B Retzek, März 21, 2017
- [3] Detoxification Protocols, Medical Insider
- [4] Pilot Proof of Concept Study of NBMI Treatment of Mercury Intoxication (NBMI), ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02486289
- [5] Early Access Program for Emeramide, EraMed
- [6] Boyd Haley PhD explains the limitations of chelators DMPS, DMSA and EDTA, Mercury Exposure, 20.04.2011
- [7] Clinical Perspectives of OSR, John Wilson, MD present on the clinical perspectives and experiences with regard to the anti-oxidant OSR., IAOMT – International Academy of Oral Medicine and Toxicology, 27.8.2011
- [8] NBMI- Heavy Metal Toxicity Chelation, Boyd Haley, IOAMT Spring Conference San Juan, 2015
- [9] Treating Mercury Toxicity With Emeramide – Interview With Boyd Haley, Dr. Mercola, 10.03.2019
- [10] NBMI, Wikipedia (DE)
- [11] BDTH2, Wikipedia (EN)
- [12] A Mercury Chelator, Case Study 2: PCI brings analytical chemistry to bear on a nutritional supplement headed to clinical trials, Rick Mullin, c&en, Vol. 92, Issue 9, 3.3.2014
- [13] Therapeutic Efficacy of the N,N′ Bis-(2-Mercaptoethyl) Isophthalamide Chelator for Methylmercury Intoxication in Caenorhabditis elegans., Ke, T., Bornhorst, J., Schwerdtle, T. et al. , Neurotox Res 38, 133–144 (2020). doi: 10.1007/s12640-020-00194-0
- [14] Public summary of opinion on orphan designation N,N‘-bis(2-mercaptoethyl)isophthalamide for the treatment of mercury toxicity, Committee for Orphan Medicinal Products, EMA/COMP/929337/2011 Rev.1, 6 March 2015
- [15] Low-level mercury removal from groundwater using a synthetic chelating ligand, Lisa Y. Blue, Mike A. Van Aelstyn, Matthew Matlock, David A. Atwood, Water Research, Volume 42, Issues 8–9, 2008, Pages 2025-2028, doi: 10.1016/j.watres.2007.12.010.
- [16] Aqueous mercury precipitation with the synthetic dithiolate, BDTH2, Lisa Y. Blue, Partha Jana, David A. Atwood,Fuel, Volume 89, Issue 6, 2010, Pages 1326-1330, doi: 10.1016/j.fuel.2009.10.031.
- [17] Natural Health Supplements – OSR#1 – 30 x 100mg caps, Archive.org 23.12.2010
- [18] A Review on Coordination Properties of Thiol-Containing Chelating Agents Towards Mercury, Cadmium, and Lead, Geir Bjørklund et al., Molekules, Molecules. 2019 Sep; 24(18): 3247., Published online 2019 Sep 6. doi: 10.3390/molecules24183247
- [19] Mercury binding to the chelation therapy agents DMSA and DMPS and the rational design of custom chelators for mercury, G.N. George, R.C. Prince, J. Gailer, G.A. Buttigieg, M. Bonner Denton, H.H. Harris, I.J. Pickering, Chem Res Toxicol, 2004 Aug;17(8):999-1006. doi: 10.1021/tx049904e.
- [20] Handbook of Arsenic Toxicology Chapter 26 – Medical Countermeasures—Chelation Therapy, Govinder Flora et al., Handbook of Arsenic Toxicology, 2015, Pages 589-626, DOI: 10.1016/B978-0-12-418688-0.00026-5
- [21] Novel Lipid-Soluble Thiol-Redox Antioxidant and Heavy Metal Chelator, N,N′-bis(2-Mercaptoethyl)Isophthalamide (NBMI) and Phospholipase D-Specific Inhibitor, 5-Fluoro-2-Indolyl Des-Chlorohalopemide (FIPI) Attenuate Mercury-Induced Lipid Signaling Leading to Protection Against Cytotoxicity in Aortic Endothelial Cells, Jordan D. Secor, Int J Toxicol. 2011 Dec; 30(6): 619–638., Published online 2011 Oct 12. doi: 10.1177/1091581811422413
- [22] Cd, Hg, and Pb Compounds of Benzene-1,3-diamidoethanethiol (BDETH(2)), K M Zaman 1 , Lisa Y Blue, F E Huggins, D A Atwood, Inorg Chem, 2007 Mar 19;46(6):1975-80., doi: 10.1021/ic0607639. Epub 2007 Feb 27.
- [23] Gefälschtes Emeramid wird illegal an die Öffentlichkeit verkauft, EmeraMed
- [24] Boyd Haley PhD explains the limitations of chelators DMPS, DMSA and EDTA, Mercury Exposure, 20.04.2011
- [25] Boyd Haley: Results of an Intensive Chelation Study on Hg, PhD, MIAOMT, Presented at IAOMT’s 2016 Annual Conference in Reno, NV.
- [26] Efficacy of N,N‘bis-(2-mercaptoethyl) isophthalamide on mercury intoxication: a randomized controlled trial., Schutzmeier, P., Focil Baquerizo, A., Castillo-Tandazo, W. et al., Environ Health 17, 15 (2018). https://doi.org/10.1186/s12940-018-0358-1
- [27] Boyd Haley, Delingpod’s Podcast, 19.11.2022 (Backup)
- [28] Erster und einziger fettlöslicher Metall-Chelator – NBMI befreit Nerven von Quecksilber und Co. (auch nach Impfungen), H. Fischer, März 2021
- [29] N,N’ bis-(2-mercaptoethyl) isophthalamide induces developmental delay in Caenorhabditis elegans by promoting DAF-16 nuclear localization, Tao Ke et al., Toxicol Rep. 2020; 7: 930–937., Published online 2020 Jul 31. doi: 10.1016/j.toxrep.2020.07.012
- [30] Effect of iron chelator desferrioxamine on serum zinc levels in patients with beta thalassemia major, Sadia Sultan, Observational Study, Malays J Pathol, 2015 Apr;37(1):35-8.
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