Buchtipp: Tod durch Calcium (Death by Calcium) von Thomas E. Levy, MD, JD – Über die Schädlichkeit von zu viel Calcium & der Wichtigkeit von Vitamin C, D und K

Thomas E. Levy, MD: Tod durch Calcium – Ein Buch über die Tödlichkeit von Calcium-Supplementen + Gegenmittel: Magnesium, Vitamin C, D & K.

Als ich dieses Buch von Levy las, war es wie ein Deja-Vu, denn hier wurden alle meine Vorbehalte gegenüber zu viel Calcium bestätigt, welche ich selber in den letzten Jahren mühselig zusammen getragen hatte.

Mir war damals bereits aufgefallen, dass die Länder viel Calcium empfehlen alle eine große Milchindustrie haben. Wo in Deutschland, Finnland und den USA >= 1000 mg Calcium pro Tag nach DGE & FNB zugeführt werden ‘sollen’, sind dies in den meisten asiatischen Ländern (ohne Kühe) nur um die 600 mg. Zugleich haben die Länder mit viel Calcium-Zufuhr mehr Herzkrankheiten (-> Verkalkung) und mehr Osteoporose (-> schlechte Knochen). Komisch, oder?

Aber das war nicht alles, auch die Zusammenhänge von Vitamin D & K wurden mir durch die Erläuterungen von Levy nochmals klarer – sowie ihre fundamentale Wichtigkeit für den Calcium-Stoffwechsel. Das ging so weit, das ich zwischendurch K. Bleues Buch ‘Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon’ [8] gelesen habe, um mein Wissen über Vitamin A, D und insbesondere K zu vertiefen. Dies mündete dann in eine neue Artikelserie zu Vitamin A, D & K.

Das war jedoch nicht alles: Levy unterstrich bei allem auch noch die Wichtigkeit von Vitamin C – u.a. in Bezug auf Osteoporose und Arteriosklerose.  Levy vertieft dieses Thema in Bezug auf die Arteriosklerose in seinem Buch ‘Stop Americas Killer #1’ [9] aus 2006 – wobei das Relevante auch in diesem Buch steht.

Doch auch hier macht Levy keinen Halt: Im vorliegenden Buch hat er auch die wichtigsten Aspekte seiner beiden nachfolgenden Bücher ‘Hidden Epidemic’ [10] und ‘Toxic Tooth’ [11] zusammengefasst, also alles über: Wurzelkanal-Behandlungen, chronische apikale Paradontitis (CAP), Cavitations (FDOK/NICO) und mehr. Dinge die einem maximal die Gesundheit ‘verhageln’ können, wenn Sie nicht beachtet werden.

Zurück zum Calcium – was ist Levys Kernaussage?

‘Trotz’ der DGE-Empfehlungen von >= 1000 mg Calcium pro Tag und entsprechender Zufuhr in Deutschland, den USA & Co. scheint es mit Erkrankungen wie Osteoporose nicht besser zu werden – ganz im Gegenteil. So zeigen die Ergebnisse einer Reihe von Studien, welche zwischen 1978 und 2012 durchgeführt wurden, dass

  • Knochenbrüche nicht durch einen Mangel an Calcium verursacht werden,
  • dass mehr Calcium die Frakturen nicht verhindert und
  • dass Calcium-Nahrungsergänzungsmittel auch nicht helfen.

Aktuell fokussieren viele Studien deswegen auch auf die Risiken einer Calcium-Ergänzung u.a. in Bezug auf Nierensteine, Verdauungsprobleme, kardiovaskulär bedingte Todesfälle, das Schlaganfallrisiko, Verkalkungen und Krebs. Levy stellt nun in diesem Buch aus meiner Sicht ganz klar und einleuchtend dar, dass Calcium-Supplemente (und auch hoch verarbeitete Milchprodukte) in der Regel schädlich sind und die Krankheiten fördern, die sie ‘angeblich’ verhindern sollen. Noch wichtiger war für mich jedoch folgende Aussage von Levy:

Osteoporose ist eine fokale Skorbutkrankheit (schwerer Vitamin-C-Mangel) der Knochen.”

Nach Dr. Levy leiden wir also nicht unter einem Mangel an Calcium, sondern unter einem von Vitamin C was für ihn die “Grundlage und der Eckpfeiler starker Knochen” ist. Osteoporose wird nach Levy deshalbh primär durch oxidativen Stress verursacht und Vitamin C sei das Antioxidans, das in ausreichender Menge benötigt werde, um diesen Stress zu neutralisieren. Zudem braucht der Körper Vitamin C auch für die Synthese von Kollagen, was 90 Prozent der organischen Matrix des Knochens ausmacht. Die gleiche Aussage trift nach Levy auch auf die Arteriosklerose zu – wo es den Arterien ebenfalls an Vitamin C für die Kollagen-Synthese mangelt [9].

Als Evidenz für seine Schlussfolgerungen führt Levy hunderte von Studien heran, viele zu Vitamin C und noch mehr zu Calcium, u.a. mit folgenden Aussagen [1]:

  • Frauen mit der höchsten Calciumzufuhr hatten eine zweieinhalb mal höhere Sterblichkeitsrate als Frauen mit einem niedrigeren Verbrauch.
  • Das Calcium in der normalen Ernährung (ohne Milch & Co.) ist absolut ausreichendwenn die Vitamin-D Spiegel angemessen sind.
  • Eine Ergänzung mit Calcium verringert nicht das Risiko einer osteoporotischen Fraktur.
  • Das Risiko eines Herzinfarktes ist um 30 % und das Risiko eines Schlaganfalls um bis zu 20 % höher, wenn Sie zusätzlich 500 mg Calcium pro Tag einnehmen.
  • Alle chronisch degenerativen Krankheiten weisen erhöhte Calciumspiegel in den Körperzellen auf.

Und ganz wichtig: Maßnahmen, die die weitere Aufnahme von Calcium innerhalb der Körperzellen verringern, senken die Wahrscheinlichkeit des Todes (durch alle Ursachen) erheblichWer meine Artikel zu EMF & Co. kennt – der hat hier sicher das zweite Deja-Vu.

Nicht nur Calcium – Levy ‘spinnt’ das ganz große Bild

Den Leser erwartet hier also nicht nur ein Buch über die Auswirkungen von zu viel Calcium, sondern ein Buch, das sehr viele Aspekte der allgemeinen Krankheitsentstehung umfasst:

  • Viel ‘Stoff’ zu Calcium, Osteoporose, Arteriosklerose und Herzkrankheiten generell.
  • Viel zu Vitamin C, Vitamin D(3) und Vitamin K(2) und was sie mit Osteoporose und Arteriosklerose zu tun haben.
  • Relevantes zu Magnesium – was Levy in seinem neusten Buch ‘Magnesium – Reversing Disease’ (2019) weiter ausbreitet.
  • Relevantes zum Einsatz von Körper-identischen Hormonen: Schilddrüse (L-Thyroxin & Thybon) , Estradiol und Testosteron,
    • denn eine Unterfunktion bzw. ein Mangel befördern Osteoporose & Co. – u.a. im Alter & ab den Wechseljahren.
  • Sehr viel über Toxine im Mund: Wurzelkanal-Behandlungen, chronische apikale Paradontitis (CAP), Cavitations (FDOK/NICO),
    • da dieses mitunter die größten Entzündungsherde im Organismus sind, welche dann viele Antioxidanten verbrauchen.
  • Verschiedene Protokolle und Osteoporose, Arteriosklerose, Zahnkrams & Co. zu verhindern, zu behandeln und teils sogar umzukehren.
  • Eine detaillierte Anleitung zum Einsatz von (hochdosiertem) Vitamin C: Oral, Liposomal und via Infusion.

Zum Ende des Buchs bringt Levy alles besprochene zu einer großen Theorie zusammen, welche er auch schon in zahlreichen Vortragen und vorherigen Büchern angedeutet hatte: “Die Ursache aller Krankheiten: Eine einheitliche Theorie”.

Mega!

Zum Inhaltsverzeichnis

Dr. Thomas E. Levy: Death by Calcium - Ein Buch über die Tödlichkeit von Calcium-Supplementen + Gegenmittel: Magnesium, Vitamin C, D & K.

Dr. Thomas E. Levy: Death by Calcium – Ein Buch über die Tödlichkeit von Calcium-Supplementen + Gegenmittel: Magnesium, Vitamin C, D & K.

Der Einfachheit halber habe ich hier das Inhaltsverzeichnis der US-Ausgabe übersetzt – allerdings nur die Kapitel-Überschriften und nicht die Untersektionen. Im Original hat das Buch ca. 350 Seiten Text – ohne die Referenzen im Anhang. Die aus meiner Sicht wichtigen Kapitel habe ich nachfolgend in Grün markiert sowie das über die Entstehung von Osteoporose in Rot.

  • Abschnitt eins: Das große Problem mit Calcium
    • Kapitel 1: Ist Calcium wirklich ein Killer? – Unparteiische Wissenschaft liefert einen “schuldigen” Schuldspruch
    • Kapitel 2: Begrenzung von Calcium fördert die Gesundheit – Weitere Beweise dafür, dass überschüssiges Calcium den Tod fördert
    • Kapitel 3: Die tödlichen Mythen von Calcium – Fakten und Fiktion entwirren
    • Kapitel 4: Die Wahrheit über Osteoporose – Der wahre Grund dafür, dass Knochen brüchig werden und es an ‘Calcium mangelt’
  • Abschnitt Zwei: Mittel um die Osteoporose umzukehren
    • Kapitel 5: Aufbau eines bruchsicheren Rahmens – Vitamin C: Das Fundament und der Eckpfeiler starker Knochen
    • Kapitel 6: Der Calcium-Kanalblocker der Natur – Magnesium: Seine Bedeutung und lebensrettende Wirkung
    • Kapitel 7: Ignorierte, aber essentielle Waffe gegen Osteoporose – Vitamin K: Löst unerwünschte Calcium-Ablagerungen auf, reduziert das Frakturrisiko
    • Kapitel 8: Sofortige Scheidung nötig: Vitamin D: Wirkt Wunder – ohne extra Calcium-Supplementierung
    • Kapitel 9: Stärkere Knochen und mehr Calcium Kanalblockierung – Omega-3-Fettsäuren bekämpfen die Calcium-Toxizität
    • Kapitel 10: Knochengesundheit: Die hormonelle Komponente – Estradiol, Testosteron und Schilddrüse
  • Abschnitt drei: Was mit Calcium richtig ist
    • Kapitel 11: Mehr als Zähne und Knochen – Die lebenswichtige Rolle von Calcium
    • Kapitel 12: Calcium ins Gleichgewicht bringen – Wo Sie es bekommen, wieviel Sie wirklich brauchen
  • Abschnitt vier: Osteoporose und Toxine
    • Kapitel 13: Toxinbelastung und degenerative Erkrankungen – Beseitigung versteckter Ursachen der Osteoporose
    • Kapitel 14: Reinigung des Mundes – die übersehene Quelle von Infektionen und Giftstoffen
  • Abschnitt fünf: Was jetzt?
    • Kapitel 15: Gute Versorgung in einem Meer von schlechter Medizin
    • Kapitel 16: Umkehrung des Knochenschadens – Vorgeschlagener Osteoporoseschutz / Umkehrprotokoll
    • Kapitel 17: Entkalkung der Herzkranzgefäße – Vorschlag zum Schutz vor Herzkrankheiten / Umkehrprotokoll
    • Kapitel 18: Neutralisierung der mutagenen Wirkung von Calcium: Vorgeschlagener Krebsschutz / Umkehrprotokoll
    • Kapitel 19: Verfolgen des Fortschritts eines Behandlungsprotokolls
    • Kapitel 20: Aber ich mag Milch wirklich gern! – Wie man etwas Milch nutzt und trozdem gesund ist.
  • Anhang A: Mehr über Calcium-Kanalblocker
  • Anhang B: Leitfaden zur wirksamen Verabreichung von Vitamin C
  • Anhang C: Die Ursache aller Krankheiten: Eine einheitliche Theorie

Der Inhalt

Abschnitt eins: Das große Problem mit Calcium

Kapitel 1: Ist Calcium wirklich ein Killer? – Unparteiische Wissenschaft liefert einen “schuldigen” Schuldspruch

In diesem Kapitel legt Levy kurz die Fakten dar, also dass viel Calcium Herzkrankheiten, Osteoporose, Krebs, zelluläre Dysfunktion, den (vorzeitigen) Tod (durch alle Ursachen) fördert. Fünf Hauptursachen für einen körperweiten Calcium-Überschuss sind nach Levy:

  • Überschüssige Calcium-Aufnahme (Calcium-Supplementierung und/oder Diät)
  • Mobilisierung von überschüssigem Calcium aus den Knochen
  • Mangel an Vitamin C und Antioxidantienspeichern in den Knochen und anderswo
  • Orte chronischer Infektionen und Entzündungen im Körper (insbesondere Wurzelkanäle und Mandeln)
  • Chronische Mangelzustände wichtiger Regulationshormone (Testosteron, Östrogene, Schilddrüse)

Leider wird Calcium in der Boulevardpresse und in der medizinischen Fachliteratur vor allem wegen seiner immer noch fast universell empfohlenen Verwendung bei der Behandlung von Osteoporose und sogar für eine gute Gesundheit im Allgemeinen hervorgehoben. Während Calcium für die normale Zellfunktion unerlässlich ist, sind Erhöhungen des Calciumgehalts, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zellen, Teil des letzten gemeinsamen Nenners für fast alle chronisch degenerativen Erkrankungen, für die Entwicklung und Aggressivität bestimmter Krebs-Arten und für den vorzeitigen Zelltod.

Kapitel 2: Begrenzung von Calcium fördert die Gesundheit – Weitere Beweise dafür, dass überschüssiges Calcium den Tod fördert

Calcium, welches außerhalb der Körperzellen bis zu 10.000 Mal höher konzentriert ist als innerhalb der Zellen, muss innerhalb der Zellen in einem relativ engen Bereich des Normalwertes gehalten werden, um eine optimale Zellfunktion zu ermöglichen.

Alle intrazellulären Calcium-Konzentrationen über dem Normalbereich gehen immer mit einem erhöhten intrazellulären oxidativen Stress einher und sind wahrscheinlich die Hauptursache für die assoziierten Krankheiten. Der sehr große Gradient des Calciums von extrazellulärer zu intrazellulärer Konzentration erfordert einen erheblichen Energieverbrauch, um das einströmende Calcium wieder hinauszupumpen – und jede signifikante Beeinträchtigung der Energieverfügbarkeit (-> ATP) bzw. ein vermehrter Einstrom (-> VGCC-Aktivierung via EMF und NMDA2-Rezeptor-Aktivierung durch Toxine) führt unweigerlich zu progressiv ansteigenden intrazellulären Calcium-Konzentrationen.

Relevant zu wissen: Die Knochen enthalten bis zu 99% des im Körper vorhandenen Calciums. Das gelöste Calcium im Blut, in den extrazellulären Flüssigkeiten und im Zytoplasma innerhalb der Zellen macht nur etwa 0,1% des gesamten Calciumgehalts im Körper aus. Osteoporose und Altersosteopenie entwickeln sich im Laufe der Zeit, wobei dann die extrazellulären Flüssigkeiten chronisch mit einer enormen Calciummenge überschwemmt werden (-> mobilisiert aus den Knochen), was unweigerlich zu Calciumablagerungen im restlichen Körper führt. Auch die intrazellulären Calciumspiegel steigen an, was den intrazellulären oxidativen Stress erheblich erhöht – wodurch alle chronische degenerative Erkrankungen gefördert werden. Beweise:

  • Es sind die höchsten Werte von intrazellulärem Calcium, die letztendlich zum Zelltod führen (Garcia-Prieto et al., 2013, PMCID: 23250754; Schwartz et al., 2013, PMCID: 23220009)
  • Toxine erhöhen routinemäßig den intrazellulären Calciumspiegel, was zu einem erhöhten intrazellulären oxidativen Stress und schließlich zum Zelltod führt (Chi et al., 2012 PMCID: 23160928; Roos et al., 2012 PMCID: 22927718; Li et al., 2012 PMCID: 23049237)
  • Erhöhte intrazelluläre Calciumspiegel wurden konsistent bei ALS, Parkinson und Alzheimer beobachtet (Kawamata und Manfredi, 2010 PMCID: 20493207; Surmeier et al., 2011 PMCID: 21884755; Corona et al., 2011 PMCID: 21697951).

Regulierung des intrazellulären Calcium-Spiegels

Um den Calcium-Haushalt zu regulieren hat der Körper verschiedene Möglichkeiten:

  • Änderungen der Zellpermeabilität
  • Die Pufferung und/oder Bindung von Calcium innerhalb der Zellen (Yanez et al., 2012 PMCID: 22453954)
  • Die Sequestrierung oder Kompartimentierung von Calcium in intrazellulären Organellen (Galva et al., 2012 PMCID: 23077175)
  • Regulation der energieaufwendigen aktiven Calcium-Extrusion aus der Zelle – über die Calcium-Pumpe (Kurnellas et al., 2007 PMCID: 17956247)
  • Modulation der Calcium-Kanäle (Membranproteine); von größter Bedeutung für die Kontrolle der intrazellulären Calcium-Konzentration (Verwendung von Calcium-Kanal-Blockern (CCBs), natürliche und medikamentöse)

Calcium und Calcium-Kanal Blocker

Der Begriff Calcium-Kanal bezieht sich auf Proteine in der Zellmembran, die eine selektive Permeabilität (-> Einstrom) für Calcium-Ionen ermöglichen (z.B. VGCC oder NMDA2). Calciumkanalblocker (CCBs) oder Calciumantagonisten sind eine Klasse von Medikamenten, die die Fähigkeit von Calcium verhindern, diese Calciumkanäle zu verwenden und so den intrazellulären Ca-Spiegel zu erhöhen.

Obwohl CCBs heute aus verschiedenen Gründen weit verbreitet sind, wurden sie initial als blutdrucksenkende Mittel entwickelt, da sie gefäßerweiternde Wirkungen haben. Die einzige bedeutende klinische Nebenwirkung von CCBs ist die übermäßige Calcium-Blockierung, die sich in einer Beeinträchtigung der Gefäßkontraktion und Hypotonie äußert. Damit CCBs als Antihypertensiva wirken können, ist die direkte Implikation, dass in den Körperzellen überhaupt ein Zustand des Calcium-Überschusses bestehen muss, der die Gefäßverengung verursacht. (Anm.: Eventuell erklärt die Gefäßverengung auch Migräne und einige EHS / MCS-Symptome…)

Die verschiedenen CCBs können zwar zusätzliche Wirkungen haben, aber ihre tiefgreifendste Wirkung bleibt die Blockierung des Calcium-Eintritts in die Zellen. Daher ist nach Levy eine logische Schlussfolgerung aus den Wirkungen der CCBs im gesamten Körper:

“Die positiven Wirkungen der CCBs in jedem Krankheitsprozess treten auf, weil die kranken Zellen einen erhöhten intrazellulären Calciumspiegel aufweisen.”

Neben Bluthochdruck ist bekannt, dass viele Krankheiten von der Verabreichung von CCBs profitieren:

  • Koronararterienspasmus (Kusama et al., 2011 PMCID: 21389642); Angina pectoris (Siama et al., 2013 PMCID: 23016717)
  • Anti-Atherosklerose (Ishii et al., 2012 PMCID: 22653165)
  • Lungenhochdruck (Montani et al., 2010 PMCID: 20543192)
  • Das Raynaud-Phänomen (Huisstede et al., 2011 PMCID: 21704799)
  • Akutes Schädeltrauma (Aslan et al., 2012 PMCID: 22854593)

Krankheiten, die bekanntermaßen von der CCB-Verabreichung profitieren:

  • Epilepsie (Ianneti et al., 2009 PMCID: 19303743)
  • Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (Tatsushima et al., 2013 PMCID: 23206755)
  • Alzheimer-Krankheit (Anekonda und Quinn, 2011 PMCID: 21925266)
  • Parkinson-Krankheit (Pasternak et al., 2012 PMCID: 22387374)
  • Osteoporose (Rattenstudie, Shimizu et al., 2012 PMCID: 21881574)

Calcium, intrazellulärer oxidativer Stress und Krankheit

Weitere Unterstützung für das Konzept, dass erhöhtes intrazelluläres Calcium zu intrazellulärem oxidativem Stress (Toxizität) führt Levy folgendermaßen aus:

  • Calcium-Kanal Blocker verhindern den neurologischen Schaden durch Methyl-Quecksilber bei Ratten (Sakamoto et al., 1996 PMCID: 8882354)
  • Langwirksame Calcium-Kanal Blocker verringern die Sterblichkeit durch allen Ursachen (Gillman et al., 1999 PMCID: 10323641; Gibson et al., 2000 PMCID: 10922432; Lubsen et al., 2005 PMCID: 15716708; Costanzo et al., 2009 PMCID: 19451836)
  • Die Verwendung von Calcium-Kanalblockern steht in umgekehrter Beziehung zur Inzidenz von Prostatakrebs (Poch et al., 2012 [23280547]).
  • Calcium-Kanalblocker können die zytoplasmatische Eisen-Akkumulation verringern, ein zusätzlicher wichtiger Faktor bei der malignen Transformation und der weiteren Erhöhung des intrazellulären oxidativen Stress (Chattipakorn et al., 2011 [21860702])

Kapitel 3: Die tödlichen Mythen von Calcium – Fakten und Fiktion entwirren

In diesem Kapitel führ Levy die 5 größten ‘Fiktionen’ bzw. Mythen über Calcium auf – und erklärt warum diese Falsch sind bzw. auf falschen Annahmen beruhen:

  • Fiktion Nr. 1: “Eine Calcium-Supplementierung und ein erhöhter Calciumgehalt in der Nahrung sind gut für Sie”.
    • Dies ist der klassische Fall von Marketing, das die Wissenschaft völlig übertrumpft.
    • Die Wahrheit: In einer prospektiven Studie über einen Zeitraum von 19 Jahren wurden 61.433 Frauen untersucht.
      • Frauen, die den höchsten Calcium-Gehalt über die Nahrung aufwiesen und auch Calcium-Supplementierungen erhielten, hatten ein 2,5-mal höheres Gesamtmortalitätsrisiko als Frauen, die kein Calcium supplementierten. (Michaelsson et al., 2013 PMCID: 23403980 )


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Kritik: Das ‘kleine’ Manko

Wie fast alle schreibt auch Levy über ‘Östrogene’ und nicht über Estradiol, Östron und Estriol. Östrogene sind eine Gruppe von Hormonen – was schlussendlich (für mich) bedeutet, das Levy das mit den Hormonen nicht vollends verstanden hat. Weiterhin fehlt es den Menschen nicht nur an Testosteron und Estradiol – sondern oft eher an den Vorläufern: Pregnenolon, Progesteron – und auch DHEA. Teils haben auch Frauen zu viel Testosteron oder DHT – auch nicht gut. Das alles 100% Bioidentisch sein muss kann man dann nicht oft genug erwähnen – dies sind meist nur die Apotheker-Zubereitungen, jedoch (meist) nicht die Kaufprodukte der ‘Pharma’.

Wer mehr wissen will, der schaue hier.

Eine Buchkritik bei der Weston A. Price Foundation [3] merkt noch an, das  sich die Studien zu Calcium, auf die sich Levy bezieht, nur auf die Ergänzung mit Calcium-Supplementen, aber nicht nicht auf Milchprodukte beziehen. Es gäbe keine einzige Studie in seinem Buch, die sich auf Milchprodukte im Zusammenhang mit Calciumüberschuss oder unerwünschten Ereignissen beziehen. Das sehe ich jedoch anders, wie auch in meinem Artikel zu Calcium mit Referenzen ausgedrückt. Problematisch ist hier ggf. das die homogenisierte & pasteurisierte ‘Milch’ als Industrieprodukt nichts mehr mit ‘der Milch’ von vor 100-200 Jahren zu tun hat.

Wie auch immer – meine Ansicht zu Milch ist ähnlich Levys. Einzig reines (geklärtes) Butter(rein)fett (Ghee) kann ich in Maßen noch als Backzutat etwas abgewinnen – im Kontext ‘weniger Schlecht’.

Kritik: Die überwiegend positiven Seiten

In diesem Buch bringt Levy (wie immer) sehr viel zusammen. Die, die Levy schon länger kennen, sind sicher nicht überrascht: Vitamin C ist mal wieder der Superstar. Neben Vitamin C schaut Levy jedoch noch einmal sehr tief bei Vitamin D & K vorbei – was mich freut. Zusammen mit den vorherigen Recherchen macht er klar das ohne diese beiden in Bezug auf den Calcium-Stoffwechsel nicht viel läuft. Wer hier den letzten Feinschliff vermisst – den verweise ich auf Bleue [8] und meinen A-D-K-Übersichtsartikel. Bleue geht jedoch nicht auf (übermäßiges) Calcium und Vitamin C ein – so hat jeder seine Schwerpunkte beim zusammenstückeln des großen Puzzles.

Sehr schön findet ich, das Levy auch auf die ‘Silent Killers’ im oralem Bereich (-> Zähne, Mandeln, chronische Infektionen) eingeht – welchen er dann auch die zwei nachfolgenden Bücher gewidmet hatte [10][11].

Inhaltliche Schwächen konnte ich bis auf die vorhergehen beschriebenen nicht verorten – ganz im Gegenteil. Schön wäre noch gewesen, wenn Levy im Kontext des oxidativen Stresses und des hohen intrazellulären Ca die VGCC, den NMDA2-Rezeptor und EMF erwähnt hätte…. aber dafür war es für das Buch aus 2013 sicher noch zu früh. In jedem Fall ist für mich, nach dem Lesen des Buches, die Problematik mit dem hohen intrazellulären Calcium (und EMF) noch klarer geworden.

Mein Fazit

Hohes intrazelluläres Calcium ist keine gute Idee – das weiß ich seit Dr.  M. Pall, der Sache mit EMF und den VGCC. Auch Dr. Mercola hat es in seinem Buch EMF*D noch einmal sehr klar gemacht und gut erklärt. Levy komplettiert mit diesem Buch das Bild, einem Buch das meine vollste Zustimmung & Empfehlung hat– nicht nur wegen Calcium.

Wichtig sind hier u.a. die Studien, Erklärungen, Tips und Hinweise zu Vitamin C, D, K, Magnesium und anderen. Ganz wichtig ist aus meiner Sicht das Thema chronische Entzündungen im Zahnbereich (-> FDOK/NICO, CAP, wurzelbehandelte Zähne) – ein Thema das sich wie andere quellen des oxidativen Stresses erst langsam und ggf. unerwartet für den Leser erschließen dürfte. Wer denkt schon bei ‘zu viel Calcium’ an Zähne und entzündete Mandeln? Levy möchte ich hier schreiben! Warum die Zähne & Co. so kritisch sind führe ich demnächst in einer anderen Buchkritik zu Levy (‘Hidden Epidemic’) aus.

 


Links / Quellen

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