Vitamin C, Ascorbinsäure & Co. Teil 1: Von Formen, zu (Mega-) Dosen bis 100 g und mehr, (Virus-) Infektionen, Infusionen, Liposomen, Resorption im Darm (SVCT 1 & 2) und dem GULO-Gen

Brokkoli: Stark in Vitamin C, E, K und vielem mehr!

Brokkoli: Stark in Vitamin C, E, K und vielem mehr! Quelle: Pixabay

In einem meiner ersten Artikel zum Corona-Virus (und auch den folgenden) hatte ich ja schon etwas über Vitamin C geschrieben. Vitamin C ist als Antioxidant und Co-Faktor von Redox-Reaktionen für eine Vielzahl an positiven Funktionen zuständig und wirkt so positiv auf Gesundheit, Immunsystem und bei Infektionen & Krankheiten [1][2][3][4][5][6][7][8][11][52] sowie auf (bzw. gegen) die Sterblichkeit durch alle Ursachen [24]. Gerade bei Infekten & (schwerer) Krankheit scheinen dann Mega-Dosen von >>10-100 g (oder mehr) sehr gut zu wirken [1][2][3].

Lange habe ich mir kein finales Bild über Vitamin C gemacht, also in Bezug auf optimale (Mega-) Dosen, Formen und der Bioverfügbarkeit, welche ja oral angeblich nicht so gut bzw. auf ca. 200 mg (pro ggf. alle 1-2 h) beschränkt sein soll. Auch ist immer wieder zu lesen, das reine ‘synthetische’ Ascorbinsäure, genauer geschrieben L(+)-Ascorbinsäure, schädlich und nur dass ‘natürliche’ Vitamin C aus Zitrone, Acerolakirsche & Co. gesund sei. Was nun bei der ‘natürlichen’ Ascorbinsäure nun anders ist, scheint weiterhin das Geheimnis der Verkäufer von z.B. Acerola-Pulver zu sein, die oft zu den ‘Kritikern’ der L(+)-Ascorbinsäure gehören – mehr dazu später.

Eine kontroverse Thematik bei Vitamin C ist jedoch die Aufnahme im Darm. Aktuell wird allgemein ‘davon ausgegangen’, das die Kapazität oral zugeführtes ‘Vitamin C ‘ zu absorbieren auf ca. 200 mg pro Intervall (wohl um die 1-2 h) beschränkt ist [14] – wobei die meisten Studien hier nicht zwischen den Formen, u.a. L(+)-Ascorbinsäure (C6H8O6) oder Natrium-Ascorbat, unterscheiden. Um diese Grenze zu umgehen, werden dann Infusionen verwendet, besser ggf. noch liposomales Vitamin C [2][3]. Allerdings gibt es einfache Wege, um auch oral einen hohen Spiegel an Vitamin C im Blutplasma zu erreichen, mit effektiven Multi-Gramm-Dosen.

Was möchte ich nun in diesem Artikel behandeln? Folgendes:

  • Allgemeines zu Vitamin C bzw. die Ascorbinsäure
  • Vitamin C und die Ernährung
  • Was den Mensch von den meisten Tieren unterscheidet: Pseudogenisierung des GULO-Gens
  • Zu über 70 Jahren der Anwendung von Vitamin C in Hochdosierungen (>> 10g-100g oder mehr)
  • Zum Wirkspektrum von Vitamin C bei virologischen und bakteriellen Infektionen
  • Und was ist mit Covid-19 / SARC-CoV-2?
  • Kurz etwas zur Historie, den Beschränkungen der Vitamin C Transporter SVCT 1 & 2 und neuste Erkenntnisse
  • Zur Sonderrolle von L-Ascorbinsäure – und warum diese wohl ‘besser’ ist als Na-, Ca- und Mg-Ascorbat
  • Die Rolle von Natriumhydrogencarbonat (Natron, NaHCO3) zur pH-Wert Pufferung und Infusionen
  • Zu den Formen von Vitamin C (u.a. Na, Mg, Ca, Ka, Ascorbyl)
  • ‘Natürliches versus ‘synthetisches’ Vitamin C & was zu Flavonoiden (z.B. Quercitin)
  • Oral, Infusion, Liposom – Begrenzungen & Unterschiede
  • Nebenwirkungen? Wohl eher weniger
  • Methylisiert Vitamin C Quecksilber?
  • Die Sache mit den Nierensteinen und dem Oxalat
  • Einiges zu Dosierungen von Vitamin C, u.a. Opti- und Mega-Dosen
  • Dr. Robert Cathcart und symptomabhängige Dosen von 200 g und mehr
  • Dr. Levy: “Excess oxidation IS disease”

sowie mein übliches Fazit mit der Auflösung, was aus meiner Sicht der Kern-Aspekt bei der Wirkung von Vitamin C ist – Nobelpreisträger Albert Szent Györgyi hatte den Hinweis gegeben.

Tipp: Hier geht es zum Teil 2 mit Tipps zur Dosierung, Einnahme und konkreten Produkten und hier zu meiner Serie zu liposomalem Vitamin C: Teil 1, Teil 2, Teil 3

Allgemeines zu Vitamin C

Entdeckt wurde die Wichtigkeit des damals noch unbekannten Vitamin C bzw. dem ‘Anti-Skorbut-Faktor’ Mitte der 1700’er Jahre von Royal Navy Chirurg James Lind mit Ernährungsversuchen mit Zitrusfrüchten an Matrosen.. Erst 1926 wurde Vitamin C dann von dem Ungarn Albert Szent-Györgyi chemisch isoliert und bestimmt, wofür er später einen Nobelpreis erhielt. Ab 1933 konnte die L-Ascorbinsäure dann großtechnisch mittels der Reichstein-Synthese erzeugt werden, welche D-Glucose als Ausgangsmaterial benötigt und sich der mikrobiologischen Fermentation bedient.

Vitamin C selber ist eine Stoffgruppe, welche die prominente und als Antioxidant biologisch wirksame L(+)-Ascorbinsäure und Ihre Ableitungen (-> Derivate) unter dieser Bezeichnung zusammenfasst. Die Derivate sind dabei u.a. auch Stoffe, die im Körper zu L(+)-Ascorbinsäure umgesetzt werden können, wie zum Beispiel das ‘oxidierte’ Vitamin C,  die Dehydroascorbinsäure (DHA). Eine biologische Aktivität (u.a. als Fänger von freien Radikalen, Reduktionsmittel bzw. Elektronendonator) weist jedoch nur die L-(+)-Ascorbinsäure auf.

Vitamin C ist zudem ein essentieller, wasserlöslicher Mikronährstoff für den Menschen und wird über die Nahrung hauptsächlich durch Obst und Gemüse zugeführt. Da der Mensch (und eine kleine Auswahl von Tierarten) die Fähigkeit zur endogenen (-> körpereigenen) Synthese von Vitamin C verloren hat (-> Pseudogenisierung des GULO-Gens) muss Vitamin C zwingend über die Nahrung zugeführt werden. Ein sehr starker Mangel kann sich bei Menschen klassischer Weise als Skorbut manifestieren, wobei latente Mängel eher unauffällig sind und viele Problematiken des oxidativen Stresses eskalieren lassen können [47]. Darüber hinaus ist Vitamin C noch ein Co-Faktor für [17]:

  • zahlreiche biosynthetische Enzyme, die für die Synthese von Aminosäure-abgeleiteten Makromolekülen wichtig sind,
    • u.a. die Carnitin-Synthese
  • für die Synthese von Neurotransmittern und Neuropeptidhormonen,
  • die Collagen-Synthese, was im Knochen- und Calcium-Stoffwechsel sehr wichtig ist [47],
    • der Förderung der Wundheilung,
    • der Calcium-Einlagerung in das Knochengewebe, da Vitamin C wichtig für das Collagen-Grundgerüst ist,
  • das Immunsystem wo es
    • die Produktion von Interferonen, Phagozyten steigert,
    • sich selektiv in weißen Blutkörperchen konzentriert und dort die Zytokinproduktion steigert,
    • die zellvermittelte Immunantwort verstärkt,
    • verschiedene Formen des Todes von T-Lymphozyten hemmt,
    • die Stickoxidproduktion durch Phagozyten steigert,
    • die Vermehrung von B-Lymphozyten fördert,
    • die Aktivität der natürlichen Killerzellen steigert,
    • die zyklischen GMP-Spiegel in Lymphozyten erhöht,
    • Histamin entgiftet…
  • der Verhinderung von (Helicobacter Pylori induzierter) Gastritis sowie Magengeschwüren [54],
  • der Verhinderung von Parodontitis, Zahnfleischbluten und Zahnfleischentzündung (Gingivitis) [55],
  • verschiedene Hydroxylasen, die an der Regulation der Gentranskription und der Epigenetik beteiligt sind,
  • der Vorbeugung gegen fokalen Skorbut in den Arterien und damit der Arteriosklerose [58]
  • und vieles mehr.

Vitamin C wird über das Plasma in den Organen des Körpers konzentriert. Hohe Konzentrationen kommen in Hypophyse, Nebennieren und Gelbkörper vor, wobei Skelettmuskel, Gehirn und Leber die größten Körperpools bilden.

Vitamin C und die Ernährung

Meine Vitamin-C Quellen aus der Ernährung.

Meine Vitamin-C Quellen aus der Ernährung.

Zum Vorkommen von Vitamin C in der Nahrung schreibe ich hier im Artikel nur soviel, als das es insbesondere in Beeren & Kohlgewächsen + Zitronen, Kiwis und Apfelsinen, aber faktisch nicht in Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Eiern und Ölen vorkommt. Wer mehr wissen will, der schaut gerne hier nach.

Die meisten Menschen erreichen gerade mal um die 100 mg pro Tag – also wirklich das Minimum um kein Skorbut zu bekommen. So schafft auch mein ‘synthetischer’ Kantinen-Mischköstler nach Cronometer gerade mal knapp um die 100 mg. Ich selber erreiche an einem normalen Tag im Sommer über 500 mg (oder mehr) am Tag – nur durch Obst (insb. Beeren) und Gemüse – wie nebenstehend in meinem Cronometer-Auszug zu sehen. Was der Kantinen-Mensch aber nun wirklich zu sich führt ist unklar: Weil Hitze, Licht & Sauerstoff oxidieren bzw. zerstören Vitamin C. Deswegen koche ich auch frisch, dämpfe mit geringer Temperatur, etc.

Wer sich allerdings Low-Carb, Keto, Carnivore mit viel Fett und ohne (oder wenig) Obst und Gemüse ernährt, der hat aus meiner Sicht (nicht nur) ‘ein’ Problem.

Was den Mensch von den meisten Tieren unterscheidet: Pseudogenisierung des GULO-Gens

Die meisten Tiere können Vitamin C aus Glukose in der Leber synthetisieren. Levy [2] schreibt mit Verweis auf Stone (1979), das eine ausgewachsene Ziege intern mehr als 13 g Vitamin C pro Tag herstellen kann, um ihre optimale Gesundheit zu erhalten. Îst die Ziege jedoch lebensbedrohlichem infektiösem oder toxischem Stress ausgesetzt , soll die sogar bis zu 100 g Vitamin C produzieren können.

Wie in der Einleitung schon angeführt, hat der Mensch die Fähigkeit zur Synthese von Vitamin C aufgrund von Mutationen im Gen, das die L-Gulono-γ-Lactonoxidase kodiert (-> das terminale Enzym im Vitamin-C-Biosyntheseweg), wahrscheinlich verloren [17]. Teils wird dieser Verlust auch als Pseudogenisierung des GULO-Gens bezeichnet.

Neuste Hypothesen geben zu bedenken, das durch ‘unseren’ Gen-Defekt die oxidierte Form von Vitamin C (-> Dehydroascorbat, DHA) über Glut-1 und Glut-3 besser in die menschlichen Erythrozyten transportiert werden kann und in Folge eines Recyclings (-> intrazelluläre Reduktion zu Ascorbat) der ‘externe’ Bedarf (über die Nahrung) bis zu 100 mal geringer ist wie bei vergleichbaren Tieren, welche die Ascorbinsäure selber synthetisieren (->meint: ~ 100-120 mg anstatt 10-12 g). Zudem ist die Vitamin C Synthese in Tieren abhängig von Glutathion – unserem Master-Antioxidanz, das auch nicht immer üppigst vorhanden ist. [17][28]

Grundsätzlich wird spekuliert, das der Verlust der Eigensynthese historisch in der Regel kein Problem war, weil a) die Nahrung des Menschen reich an Vitamin C war [12][29] und b) die exogenen und endogenen Stressoren, mit denen wir heutzutage tagtäglich konfrontiert sind, deutlich! geringer waren. Meine > 500 mg aus Lebensmitteln sind sicher ein Zeugnis dafür. So merkt auch Levy an [B], dass die Dosen von Vitamin C, welche in den 1950’ern ausweislich der Veröffentlichungen von Klenner gewirkt haben, heutzutage nicht mehr zu den damaligen Erfolgen führen und insofern (deutlich!) erhöht werden müssen.

Levy weist in seinem 2019er Buch [18] dann noch auf Berichte und Studien hin, die nahelegen, dass die Deaktivierung des GLUO-Gens epigenetischer Natur sein könnte und es wohl vereinzelt Menschen gibt, die sich einen Rest an Eigensynthesefähigkeit von Vitamin C bewahrt haben – das wären natürlich ‘genetische Gewinner’. Zudem soll die Eigensynthese wohl durch bestimmte Substanzen (aus der Gruppe der Oliven) re-aktivierbar sein [18], was ebenfalls auf eine Epi-Genetische ‘De-Programmierung’ beim GULO-Gen hindeuten könnte. Erste Produkte, auf die u.a. Levy hinweist, sind am Markt [78].

Levy merkt auch an, dass die tägliche Synthesekapazität der Tiere eher den realen Brutto-Bedarf des Menschen aufzeigt [2][3]. Speziell bei Krankheit, Vergiftung & Co. ist nach Levy [2] davon auszugehen, dass die internen Systeme nicht genug Vitamin C recyceln können um dem ‘eigentlichen’ (bzw. optimalen) Bedarf nachzukommen – weswegen auch die Mega-Dosen an Vitamin C (u.a. Infusionen) in solchen Fällen sehr positiv wirken [22][23][24][25][26][27].


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Zu über 70 Jahren der Anwendung von Vitamin C in Hochdosierungen (>> 10g-100g oder mehr)

Vitamin C: Curing the incurable von Dr. T. Levy (zu Deutsch: Heilung des Unheilbaren).

Vitamin C: Curing the incurable von Dr. T. Levy (zu Deutsch: Heilung des Unheilbaren).

Einiges habe ich in den letzten Jahren zu Vitamin C gelesen, aber erst das Buch von Levy ‘Vitamin C: Curing the incurable’ [2] hat mich das wirkliche Potential von Vitamin C begreifen lassen. Levy beschreibt mit über 1200 Referenzen auf Peer-Reviewed Artikel und Paper den wirklichen Stand der Wissenschaft zum praktischen Einsatz von Vitamin C – inklusive Dosierungen bis weit über den Bereich von 100 g / Tag! Speziell verweist Levy auf die Arbeiten von Klenner, der schon in den 1940er Jahren mit Megadosen an Vitamin C (>20 g / Tag) als Infusion, aber auch oral, viele akute Infektions-Krankheiten (u.a. ausgebrochenes Polio und Hepatitis) erfolgreich behandelt hatte – in 48-72h. Klenner konnte damit nach Levy in der Regel eine vollständige Remission oder sogar ein komplettes verschwinden der Krankheit bei seinen Patienten erreichen [2][22][23][24][25][26][27].

Das, was Levy in seinem Buch zusammenträgt, ist einfach faszinierend und umwerfend. Aber noch umwerfender ist, dass dieses (praktische) Wissen keinen Eingang in die klinische Praxis gefunden hat. Noch wahnsinniger jedoch: Aktuell wird ja sogar die Aussage, dass Vitamin C bei Covid-19 helfe als ‘Fake-News’ betrachtet und bezeichnet (-> Bild in der nächsten Sektion).

Ob all diese Missachtung daran liegt, das Vitamin C nicht patentierbar ist? Jeder mag sich selber sein Urteil nach dem Lesen des Buches von Levy (bzw. seiner deutschen Übersetzung: ‘Heilung des Unheilbaren’) machen.

Zum Wirkungsspektrum von Vitamin C bei virologischen und bakteriellen Infektionen

Susan Wojcicki (YouTube CEO) spricht über Löschung von Content der “Fehlinformationen” verbreitet – also z.B. alles was “Medical unsubstantiated” ist wie z.B. “Vitamin C, etc.” bei Covid-19 helfe.

Dass Vitamin C direkt gegen oxidativen Stress wirkt, es hilft andere Antioxidantien wie z.B. Vitamin E zu ‘recyceln’ (-> Reduzieren), es indirekt hilft viele andere Antioxizantien einzusparen – also direkt an der ‘Quelle’ vieler Symptom-Krankheiten wirkt – darauf mag ich in diesem Artikel gar nicht mehr eingehen.

Zur Vervollständigung möchte ich hier jedoch ein kleine Liste von Krankheiten aus dem Inhaltsverzeichnis von Levy [2] posten, für die er Studien bzw. Veröffentlichungen angibt, die Erfolge von Mega-Dosen von Vitamin C bei der Behandlung nach meiner Lesart belegen. Natürlich möchte ich hier anmerken, dass aus Sicht der YouTube-Cheffin Vitamin C in keiner Weise irgendwie bei Covid-19 hilft – das wäre ja auch ‘absolut nicht folgerichtig bzw. logisch’ anhand der positiven Berichte bei den nachfolgenden Krankheiten nach Levy [2]:

  • Polio (wegmachbar und vermeidbar)
  • Virale Hepatitis (wegmachbar und vermeidbar)
  • Masern (wegmachbar und vermeidbar)
  • Mumps (wegmachbar und vermeidbar)
  • Virale Enzephalitis (wegmachbar und vermeidbar)
  • Windpocken– und Herpes-Infektionen (wegmachbar und vermeidbar)
  • Virale Lungenentzündung (wegmachbar und vermeidbar)
  • Influenza (wegmachbar und vermeidbar)
  • Tollwut (vermeidbar; wegmachbar -?, reversibel-?)
  • AIDS (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Die gewöhnliche Erkältung (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Ebola-Virus (wegmachbar -?, reversibel-?, vermeidbar?) -> Soll mit Ozon & Vitamin C wegmachbar und reversibel sein [A].
  • Diphtherie (wegmachbar und vermeidbar)
  • Pertussis (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Tetanus (wegmachbar und vermeidbar)
  • Tuberkulose (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Streptokokken-Infektionen (wegmachbar und vermeidbar)
  • Lepra (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Typhus (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Malaria (reversibel; wegmachbar -?, vermeidbar-?)
  • Brucellose (reversibel: wegmachbar -?, vermeidbar-?)
  • Trichinose (reversibel; wegmachbar -?, vermeidbar-?)
  • Amöbenruhr (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)
  • Bazilläre Dysenterie (wegmachbar und vermeidbar)
  • Pseudomonas-Infektionen (wegmachbar und vermeidbar)
  • Rocky-Mountain-Fleckenfieber (RMSF) (wegmachbar ; vermeidbar-?)
  • Staphylokokkeninfektionen (wegmachbar und vermeidbar)
  • Trypanosomale Infektionen (reversibel und vermeidbar; wegmachbar -?)

Ich schreibe hier ‘wegmachbar’ anstatt ‘h**lbar’ – weil letzteres ggf. legal problematisch ist zu behaupten.

Dr. T. Levy zu Vitamin C als Gegengift bei (Zwangs-) Impfungen.

Dr. T. Levy zu Vitamin C als Gegengift bei (Zwangs-) Impfungen. Quelle: >Youtube

Es gibt jedoch noch einen anderen Aspekt von Vitamin C, welchen Levy im Kontext einer Präsentation kurz erwähnte [C] und welchen ich auch in meinen Artikel zu Impfen integriert habe.

Levy sagt in seinem Vortrag kurz, das er keine Impfungen empfehle – aber in dem Falle das dieses (aus was für Gründen auch immer) nicht vermeidbar sein, er empfiehlt das Ganze wie eine Infektionskrankheit zu behandeln: Mit Vitamin C – um die schädlichen Effekte von Impfungen zumindest teilweise zu reduzieren. Die Krux: Wenn Vitamin C wirklich so gut wirkt, wie Levy es beschreibt bzw. in seinen Büchern belegt, dann bedarf es aus meiner Sicht gar keiner hypothtischen “Impf-Frage” mehr…. und das scheint mir aus Sicht ‘bestimmter Interessen’ hoch gefährlich – worauf ich in meinem Fazit noch etwas mehr eingehe.

Und was ist mit Covid-19 / SARC-CoV-2?

Auch hier wirkt Vitamin C positiv [60]. Die weltweit erste randomisierte, plazebokontrollierte Studie, in der höher-dosiertes intravenöses Vitamin C (12 g zwei mal Täglich als IV) zur Behandlung von COVID-19 getestet wurde, hat die Sterblichkeitsrate bei den am schwersten kranken Patienten um ca. 60% gesenkt [61].

Das passt zu Fallberichte amerikanischer Intensivstationen, wo 12 g Vitamin C (IV) die Covid-19 Todesfälle bei Menschen >85, die nicht bereits im Endstadium einer anderen Krankheit waren, drastisch reduzierte [62] sowie einer britischen Intensivstation, die mit 2 g Vitamin C die Todesfälle um ca. ein Viertel reduzieren konnte –  und damit die niedrigste Sterblichkeit aller Intensivstationen in den UK erreichten [63]. Ganz aktuell dann noch zwei Studien in Nutriens [72][73], wobei in der letzteren steht (übersetzt mit deepl.com):

“Die antioxidativen, entzündungshemmenden und immunmodulierenden Wirkungen von Vitamin C machen es zu einem potenziellen Therapiekandidaten, sowohl zur Vorbeugung und Linderung einer COVID-19-Infektion als auch als Zusatztherapie bei der kritischen Behandlung von COVID-19. “

Postulierte Mechanismen für die Besserung der COVID-19-Pathologie durch Vitamin C. ↓-vermindert; ↑-erhöht; ALI-akute Lungenverletzung; ARDS-akutes Atemnotsyndrom; NF-κB-nuklearer Faktor kappa B. Quelle: [73].

Und was macht Vitamin C in Bezug auf die letztgenannte Studie [73] genau? Es [74]:

  • reguliert epigenetisch Gene, die an der Hochregulierung der antioxidativen Proteine und der Herunterregulierung der proinflammatorischen Zytokine beteiligt sind – und mindert damit auch das Risiko eines Zytokinsturms.
  • reduziert auch die Entzündung durch die Aktivierung von NF-κB und durch die Erhöhung von Superoxiddismutase, Katalase und Glutathion.
  • schützt das Endothel vor oxidativer Schädigung
  • hilft, geschädigtes Gewebe zu reparieren
  • reguliert die Expression von Typ-1-Interferonen, dem primären antiviralen Abwehrmechanismus, der von SARS-CoV-2 herunterreguliert wird
  • eliminiert die durch IL-7 induzierte Hochregulierung von ACE2, also dem Eintrittspunkt für SARS-CoV-2 (das Spike-Protein des Virus bindet an ACE2)
  • reguliert die Bildung von neutrophilen extrazellulären Fallen (NETosis), eine maladaptive Reaktion, die zu Gewebeschäden und Organversagen führt
  • verbessert die Barrierefunktion des Lungenepithels in einem Tiermodell der Sepsis
  • vermittelt die adrenokortikale Stressantwort, insbesondere bei Sepsis,
  • etc.

Meine Frage: Braucht es noch mehr Beweise und Indizien? Und vor allem: Was wäre geschehen, wenn die Vitamin-C-Dosen nach Levy, Cathcart und Klenner auf 100 g oder mehr gesteigert würden?

Kurz etwas zu Historie, den Beschränkungen der Vitamin C Transporter SVCT1 & 2 und neuste Erkenntnisse

Um exogen zugeführtes Vitamin C zu absorbieren, gibt es in unserem Darm zwei wichtige Ascorbat-Transporter, welche als Natrium abhängige Vitamin-C-Transporter 1 & 2 (SVCT1 und SVCT2) bezeichnet werden [79]. Dabei unterschieden sich beide in Ihrer Funktion [16][17]:

  • SVCT1: Ist ein Niedrig-Affiner-Hoch-Kapazitäts Transporter, welcher jedoch einen niedrigen pH-Wert, wie er im Magen (-> Säure) anzutreffen ist, benötigt.
    • Dieser Transporter ist im Epithelgewebe exprimiert und in erster Linie für die intestinale Aufnahme und die renale Reabsorption von Vitamin C verantwortlich.
    • Die Ascorbinsäure wird aber wohl nur dann in großen Mengen transportiert, wenn eine hohe Konzentration (von Ascorbinsäure) vorliegt.
  • SVTC2: Ist ein Hoch-Affiner-Niedrig-Kapatizäts Transporter, welcher – wie ich es verstehe – auch bei höheren pH-Werten Dinge wie Na-Ascorbat & Co. transportieren kann.
    • Dieser wird in spezialisierten und metabolisch aktiven Geweben mit hohem Vitamin C-Bedarf exprimiert – u.a. zum Schutz gegen hohen oxidativen Stress.

Zeitreihe nach einer oralen Einzeldosis versus IV – mg/dl versus Zeit in Minuten. Quelle: [14]. Hier gibts einen Umrechner nach µmol

Beide Transporter zeigen eine signifikant höhere Affinität für die L- gegenüber der D-Isoform von Vitamin C – wobei die D-Form aus meiner Sicht nicht empfehlenswert ist. Zu den Isoformen hatte ich schon mal was bei Folat geschrieben.

Nun gibt es noch eine bemerkenswerte Studie von Fonorow und Hickey (März 2020) [14], die aufzeigt, dass orale Ascorbinsäure wohl recht vollständig absorbiert und in hohen Mengen verwertet wird, wenn die Dosis nur hoch genug ist. Dazu haben die Forscher Probanden 10 g Na-Ascorbat infusiert bzw. 10 g L(+)-Ascorbinsäure (auf einmal) oral verabreicht. Wie in nebenstehenden Diagramm zu sehen ist, sind die Plasma-Spiegel bei der oralen Verabreichung höher als durch die Infusion, welche Blut-pH-Neutrales (gepuffertes) Na-Ascorbat nutzen muss. Wird hingegen eine gepufferte orale Variante (Na-Ascorbat) genutzt, werden keine entsprechenden Plasma-Spiegel erreicht. Allerdings reichen wohl auch schon 4 g Ascorbinsäure um die Anstiege zu produzieren [14].

Grundsätzlich ist es wohl so, dass wenn der pH-Wert im Magen erhöht ist, z.B. durch ein Gemisch mit Speisen, der Transport durch SVCT-1 langsamer wird, da ein erhöhter pH-Wert die Absorption durch SVCT-1 hemmt [16]. Das betrifft dann auch die gepufferter Ascorbat-Varianten (Mg-, Ca- oder Natrium-Ascorbat), welche so über den SVCT-2 Transporter ausgenommen werden müssen. Zudem können Flavonoide wie z.B. Quercetin, welche ja gute NRF-2 Aktivatoren (-> positiv) sind, den Transport von Vitamin C aus Ascorbinsäure durch SVCT1 um bis zu 80% hemmen [17]. Die Supplementierung von Quercetin und anderen Flavonoiden, gleichzeitig mit Ascorbinsäure sollte also überdacht werden.

Wer nun keine Ascorbinsäure verträgt, aber die Limits von SVCT1 & 2 umgehen will, der kommt um eine Infusion bzw. (hoffentlich wirksame) liposomale Zubereitung kaum herum – mang man denken. Alternativ sollten die gepufferten Formen mindestens 4 mal am Tag – oder öfters – in kleinen Mengen von 250-1000 mg zugeführt werden.

Allerdings haben Cheryl A Krone & John T A Ely schon in 2002 darauf hingewiesen [69] und sind 2004 noch mal darauf eingegangen [69] das der Plasma-Spiegel an Ascorbinsäure (AA) bei Menschen die dieses selber ergänzen (0-20 g) faktisch direkt mit der eingenommenen Menge an Vitamin C korreliert, jedoch Glykohämoglobin (HbA1c), also der Langzeitblutzucker-Wert, suppremiert wird (-> ein Anstieg der Plasma-AA-Konzentration um 30 µmol/L führte zu einer Abnahme des HbA1c um 0,1). So konnten auch Hickey et al. in 2009 [70] nachweisen, das Ascorbinsäure, wie auch liposomales Vitamin C, anscheinend dosisabhängig den Plasma-Spiegel erhöht (5 g oral, bis zu 36 g liposomal).

Zur Sonderrolle von L-Ascorbinsäure – und warum diese wohl ‘besser’ ist als Na-, Ca- und Mg-Ascorbat

Zeitreihe nach einer oralen Einzeldosis von 11,3 Gramm Natriumascorbat im Vergleich zu 10 Gramm Ascorbinsäure. Die Daten aus allen drei Metern werden gemittelt. Quelle: [14]

Warum das? Dazu verweise ich auf den vorhergehenden Abschnitt und das nebenstehende Diagramm mit Vitamin-C Spiegel im Blut, wo die orale Aufnahme von Na-Ascorbat mit der von Ascorbinsäure verglichen wurde. Dort erkennt man, drei ausgeprägte aufeinanderfolgende Spitzen und Täler mit abnehmender Intensität bei der oralen Aufnahme von Ascorbinsäure, jedoch bei der intravenösen Zufuhr von Na-Ascorbat nur ein sich langsam ergebender Höhepunkt, der dann allmählich abklingt. Das gleiche ist dann auch der Fall bei der Infusion mit Na-Ascorbat (siehe Bild weiter oben).

Dies bedeutet höchstwarscheinlich, dass Ascorbinsäure, nachdem sie das Plasma erreicht hat, ihre Elektronen schnell in Redoxreaktionen abgibt und zum oxidierten (Mono-)Dehydroascorbat (MDA/DHA) wird. Dieses Ein-Elektronen-Oxidationsprodukt wird dann u.a. von Transmembran-Redoxenzymen wie Cytb561 eingefangen und “angedockt”. Dann sieht man die Täler, in denen das oxidierte Ascorbat vor der Erkennung durch Glukosemessgeräte, welche die Forscher für die Messung zweckentfremdet hatten,‘versteckt’ wird, während sie in Cytb561 eingebettet sind und darauf warten, regeneriert zu werden. Der folgende Höhepunkt ist die Freisetzung von erfolgreich regeneriertem Ascorbat zurück ins Plasma für eine weitere Runde aktiver Elektronenspende (und gegen ROS & Co.) [14]. Und Cytb561 funktioniert wohl nur mit L-Ascorbinsäure…. was (für mich) gut aus dem nebenstehenden Bild abzulesen ist.

Spannend fand ich, das bereits Hickey et al. in 2009 [70] eine ähnliche ‘zackige Kurve’ bei einer Gabe von 5 g oraler Ascorbinsäure messen konnten – jedoch nicht bei Gabe von 5 oder 36 g liposomalem Vitamin C als Na-Ascorbat. Diese Daten bestätigen dann für mich auch die Messungen von Fonorow und Hickey.

Die Rolle von Natriumhydrogencarbonat (Natron, NaHCO3) zur pH-Wert Pufferung

Ascorbinsäure ist ziemlich ‘Sauer’ (pKs-Wert von 4,25) deswegen hat es ja auch die Säure im Namen. Wer Ascorbinsäure als Pulver in den Mund nimmt, der wird kein kulinarisches Ergebnis erlangen und sich nebenbei noch die Zähne bzw. den Zahnschmelz zerstören – ggf. auch (wenn zu wenig verdünnt) die Speiseröhre reizen. Deswegen ist es recht sinnvoll die L(+)-Ascorbinsäure zu verkapseln bzw. in einer wässrigen Lösung mittels Zugabe von Natriumhydrogencarbonat (Natron, NaHCO3) in Teilen zu neutralisieren. So wird aus L(+)-Ascorbinsäure + Natron [20]:

C6H8O6 + NaHCO3↽−−⇀NaC6H7O6 + CO2 + H2O

Na-Ascorbat + CO2 (Sprudel im Wasser) und etwas Wasser (H2O), weswegen man beide auch nicht zusammengeschüttet als Pulver lagern sollte. Wie viel Natron bräuchte man nun für ein pH-neutrales Gemisch (pH = 7.0) ? Dazu habe ich folgendes gefunden [19]:

“Ein Mol Natriumbikarbonat entspricht 84 Gramm, und ein Mol Ascorbinsäure entspricht 176 Gramm. Das korrekte (stöchiometrische) Verhältnis von Natriumbicarbonat zu Ascorbinsäure ist also 84/176 = 0,477. Man bräuchte beispielsweise 477 Milligramm Natriumbikarbonat, um 1000 Milligramm Ascorbinsäure zu neutralisieren.”

Allerdings würde ich das ganze nicht pH-Neutral machen, sondern nur so wenig L-Ascorbinsäure zu Na-Ascorbat reagieren lassen wie möglich warum, das hatte ich schon weiter oben ausgeführt. Also gerne genug Na-Ascorbat damit der pH-Wert so hoch ist, das es einigermaßen Verträglich, aufgelöst in etwas Wasser, getrunken werden kann. Alternativ kann solch eine Lösung an den pH-Wert des Blutes angeglichen und (entsprechend verdünnt) infusiert werden.

Ach ja: Natürlich kann das gleiche mit Kaliumbicarbonat (K₂CO₃) gemacht werden.

Zu den Formen von Vitamin C (u.a. Na, Mg, Ca, Ka, Ascorbyl)

Es gibt verschiedene Verbindungen von Vitamin C welche spezifische Vor- und Nachteile haben. Die Essenz von Vitamin C ist sein Ascorbat-Anion (-> Ascorbinsäure), wobei dieses je nach Kation in verschiedenen Verbindungen vorliegen kann, die aber nicht alle marktgängig oder sinnvoll sind. Hier ein kurzer Überblick [18]:

  • L(+)-Ascorbinsäure (Wasserstoff-Kation): Vitamin C in seiner ursprünglichsten Form.
    • Solange keine Probleme mit dem Verdauung existieren, kann diese (günstige aber mit einem pKs-Wert von 4,25 sehr saure) Form eingenommen werden und
      • wird in der Regel auch gut vertragen – je nach Dosis natürlich.
    • In Dosen ab 2-4 g (ggf. weniger) soll diese Form auch gut über den SVCT1-Transporter bioverfügbar sein + kann recycelt werden [14].
      • Was ich aus meiner Sicht aus der Praxis auch bestätigen kann.
  • Natrium-Ascorbat: Ist nach Levy [18] die optimale gepufferte Form von (oralem) Vitamin C.
    • Na-Ascorbat ist gepuffert (-> pH-Wert), günstig, recht gut verfügbar und gut verträglich.
    • Allerdings scheint es nicht so gut oral verfügbar zu sein -> Resportions-Limit im Bereich < 1 g pro alle 1-2 h und
      • auch nicht (wie die Ascorbinsäure) recycelt zu werden (DHA -> AA) [14].
    • Wichtig: Das Natrium ist kein Natrium-Chlorid, was für Bluthochdruck & Co. verantwortlich gemacht wird.
      • Pro 1000 mg Na-Ascorbat sind auch nur 111 mg Natrium enthalten, was bei 4 g am Tag eher vernachlässigbar scheint.
  • Magnesium-Ascorbat: ist ebenfalls eine exzellente gepufferte Form die gleichzeitig noch Magnesium liefert.
    • Nach Levy soll Mg-Ascorbat etwas weniger gut tolerierbar sein als Na-Ascorbat.
    • Mg-Ascorbat ist zudem nicht so günstig wie Na-Ascorbat oder Ascorbinsäure.
  • Ascorbyl-Palmitat: Ist eine fettlösliche Form von Vitamin C,
    • welche fettreiche Gewebe erreichen kann, die schlecht von den vorher aufgezählten wasserlöslichen Formen erreicht werden können.
      • u.a. neuronale Gewebe (In-Vitro) [36][56], wobei wohl das meiste im Magen-Darm hydrolisiert wird und nicht in die Gewebe geht [38].
      • Es scheint aber eine andere Pharmakokinetik zu haben und ggf. u.a. besser Hepaprotektiv zu wirken [57].
    • Nach Levy sollen hier die fettreichen Membranen von roten Blutzellen profitieren, wobei Levy durchaus 1 g / Tag empfiehlt.
  • Kalium-Ascorbat: Eher unüblich, jedoch nach Levy auch eine gute Form.
    • Für viele Menschen ist sicherlich das Kalium auch noch positiv, speziell wen es über den Tag verteilt, zusammen mit nahrung zugeführt wird.
  • Calcium-Ascorbat: U.a. auch Ester-C, fügt dem Ascorbat eine nach Levy unnütze Calcium-Komponente hinzu.
    • Zwar ist dieses gepufferte Vitamin C gut verträglich, es begünstigt jedoch u.a. die Bildung von Ca-Oxalat Nierensteinen sowie höheres intrazelluläres Calcium.

Zudem gibt es noch Verbindungen mit Übergangs-Metallen wie Mangan, Zink, Chrom und Molybdän – von denen nach Levy jedoch abzuraten ist. Diese Spurenelemente sollten gesondert und in Maßen ergänzt werden, wobei das LPI [38] hierzu noch ein paar Zeilen mehr schreibt. Weiter unten bespreche ich dann die Varianten Infusion & Liposomal.

‘Natürliches‘ versus ‘synthetisches’ Vitamin C & was zu Flavonoiden (z.B. Quercitin)

Oft ist im Internet davon zu lesen, das ‘natürliches Vitamin C’ (z.B. Acerola-Pulver) besser sei als ‘synthetische Ascorbinsäure’ – und letztere sogar ungesund. Speziell auf Seiten die dann mit Affiliate-Links und im “Shop” das Camu-Camu oder Acerola-Pulver verkaufen ist dieses für mich auffällig. Insofern möchte ich auch hier kurz auf diesen Aspekt eingehen, der auch mich anfänglich stark verwirrt und verunsichert hatte. Eine Studie in Nutrients aus 2013 ging dann auch genau dieser Frage nach [17]. Was war das Fazit der Studie (übersetzt mit deepl.com)?

Synthetisches und aus Lebensmitteln gewonnenes Vitamin C ist chemisch identisch.

Zudem haben nach der Autorin:

“alle vergleichenden Steady-State-Bioverfügbarkeitsstudien am Menschen keine Unterschiede zwischen synthetischem und natürlichem Vitamin C gezeigt, unabhängig von der Probandenpopulation, dem Studiendesign oder der verwendeten Intervention.”

Allerdings, und das ist sehr wichtig, beinhalten Obst und Gemüse zahlreiche Mikronährstoffe, Ballaststoffe und Phytochemikalien (z.B. Bioflavonoide), welche die Bioverfügbarkeit von Vitamin C beeinflussen (modulieren) können bzw. selber positive bzw. protektive Wirkung haben. Die Flavonoide können dabei selber als Antioxidantien wirken (-> abfangen freier Radikale und/oder Metallionen chelatisieren). Insofern könn(t)en diese dann auch Vitamin C ‘einsparen’. Aus der gleichen Studie [17]:

Obst und Gemüse sind jedoch reich an zahlreichen Mikronährstoffen (Vitaminen und Mineralien), Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Bioflavonoiden), deren Vorhandensein die Bioverfügbarkeit von Vitamin C beeinflussen kann.”

Das ganze mit den Flavonoiden & Co. muss aber nicht immer nur gut sein: So kann z.B. das Flavonoid Quercetin wohl nachweislich den Transport von Ascorbinsäure durch SVCT1 um bis zu 80% (reversibel) in Zellkulturen hemmen [16]. Quercetin und Myricetin können ggf. auch die Aufnahme von Vitamin C und DHA durch Hemmung von GLUT1 und GLUT3 und möglicherweise auch von SVCT2, das in Leukozyten exprimiert wird, hemmen – aber auch die intestinalen GLUT2– und GLUT8-Transporter (ebenfalls Quercetin und Phloretin) [17].

Letztendlich ist auf Basis der verfügbaren in-vitro-Studien unklar, ob (und welche) Flavonoide die in-vivo-Bioverfügbarkeit von Vitamin C durch eine ‘sparsame’ Wirkung verbessern oder die Bioverfügbarkeit durch Hemmung der Vitamin-C-Transporter (u.a. SVCT) verringern – bzw. eventuell doch verbessern. Auch das LPI kommt nach Sichtung der Studienlage zum Schluss, das [38]:

“Insgesamt scheint der Einfluss der Flavonoide auf die Bioverfügbarkeit von Vitamin C vernachlässigbar zu sein“.

Die Problematiken, die ich bei Acerola, Bioflavonoiden & Co. sehe – sind jedoch noch andere. Klar mag das eine Flavonoid hier und da gute Wirkungen und protektiven Effekte haben – die Frage ist aus meiner Sicht jedoch: Was will ein Konsument bzw. Kunde von einem Vitamin C-Produkt? Genau hier sehe ich dann folgende Probleme:

  • Hoch-, Mega- und Optidosen im Bereich von 10-20 g / Tag (Netto) sind mit den pflanzlichen Pulvern schlecht möglich.
  • Vitamin C ist Hitze-Instabil und wird oft bei der Trocknung der Vitamin-C Pulver ‘vernichtet’.
  • Pflanzliche Pulver sind oft mit Pestiziden belastet – bei 100 mg / Tag mag das o.k. sein – nicht aber bei 10-20 g Pulver am Tag.
  • 2,5 Kg L(+)-Ascorbinsäure im Eur. Ph Qualität kosten im Chemie-Großhandel für Privat ca. 40€ – das Äquivalent als Acerola-Pulver auch mal gerne bis zu 12.500€
  • Ungefähr 40 g Acerola-Pulver zu konsumieren – um 1 g Vitamin C zuzuführen – halte ich dann auch für etwas ungesund und wenig effizient.

Auf dem Markt tummeln sich auch noch allerlei Mischformen, Vitamin C ‘Komplexe’, Ester-C und so weiter. T. Levy, MD schreibt dazu in seinem Buch [18] (übersetzt mit deepl.com):

“Es gibt auch Vitamin-C-Nahrungsergänzungsmittel, die als ‘Vitamin-C-Komplex‘ vermarktet werden, mit der grundsätzlichen Behauptung, dass Vitamin C in einer ‘Lebensmittelform’ mit mehreren assoziierten Substanzen, wie antioxidative Bioflavonoide wie Rutin und Quercitin, vorhanden sein muss, um von Nutzen zu seinsowie “Einige wenige ‘Vitamin-C-Komplex’-Stimmen behaupten sogar, dass Ascorbinsäure schlecht für Sie ist und Krebs verursachen könnte”.

und schließt mit (übersetzt mit deepl.com):

“Kurz gesagt, das ist alles Marketing-Übertreibung (und offensichtlicher Betrug und Täuschung) durch Unternehmen, die versuchen, sich ein Stück vom Vitamin-C-Verkaufskuchen abzuschneiden”.

Es gibt aber auch Stimmen [80] welche in Bezug auf die L-Ascorbinsäure und das natürliche Vitamin C tiefer gehen, und einen Unterschied bezügliches eines “whole-food vitamin C molecule” und der L-Ascorbinsäure sehen. Was genau jedoch der Unterschied sein mag, also über das weiter oben geschriebene in Bezug auf die Studie aus Nutrients [17] hinaus, bleibt für mich unklar. Was dieser “whole-food vitamin C molecule” Komplexes nun ist, weil es keine Studien dazu gibt und erst einmal definiert werden müsste um was es geht, sollte zudem nachdenklich machen.

T. Levy, MD rät an Ende zu ganz normaler Ascorbinsäure bzw. Na-Ascorbat – günstig bzw. preiswert, gut verfügbar und effizient. Denn auch die Tiere, die noch Vitamin C synthetisieren können, machen das ja nicht als “Vollständiges Acerolakirsch-Vitamin C mit Bio-Flavonoiden”, sondern nach Levy als ganz ‘primitive’ L(+)-Ascorbinsäure [18]. Das sollte zu denken geben.

Oral, Infusion, Liposom – Begrenzungen & Unterschiede

Wie weiter oben schon angeführt ist die orale Aufnahme über den Darm (z.B. per Kapsel) bei den ‘gepufferten’ (pH-Neutralen) Versionen von Vitamin C beschränkt. Die ‘eigentlich optimale’ L(+)-Ascorbinsäure, kann jedoch recht schnell Magen- und/oder Verdauungsprobleme hervorrufen. Um diese Begrenzung zu umgehen wird und wurde Vitamin C als Na-Ascorbat per Infusion verabreicht. Beide Wege sind also für den Heimanwender nicht optimal:

  • Oral:
    • Pro: Günstig, überall verfügbar
    • Con: Nicht (immer) für sehr hohe Mega- und Optidosen geeignet.
  • Infusion:
    • Pro: Perfekt für sehr hohe Mega- und Optidosen.
    • Con: Nicht für den Heimanwender, nicht Unterwegs und nicht gut verfügbar.

Allerdings gibt es auch die liposomale Zufuhr. Liposome sind u.a. kleinste (Nano-) Fettkügelchen aus Phospholipiden, die einen in Wasser gelösten Stoff (z.B. Ascorbinsäure) beherbergen  und direkt an eine Zellmenbran andocken – um dann Ihre ‘Fracht’ dorthin abzuladen. So ‘soll’ es hier dann eine exzellente Absorption bei der oralen Gabe geben, da hier keine Metabolisierungsprozesse in Magen, Darm, Leber & Co. die Hauptsubstanz ggf. abbauen oder Limitationen bei Transportern bestehen, welche die Aufnahme beschränken [2]. Weiterhin kann der Vitamin-C-Abbau durch seine Assoziation mit Lipidgrenzflächen, die in liposomalen Formulierungen reichlich vorhanden sind, wohl signifikant reduziert werden [41].

Der allerwichtigste Plus-Punkt der Liposome ist für mich hingegen: Absorption ohne Energieaufwand: Liposome (z.B. mit L-Ascorbinsäure) können ihren Inhalt ohne Energieaufwand in das Zellinnere transportieren. Viele große Moleküle müssen ansonsten über spezielle aktive Transporter über die Membran geschleust bzw. transportiert werden, was Energieaufwand bedeutet und andere Co-Faktoren benötigt, NADPH [43], die ggf. limitiert sind. So gibt Levy die liposome Zufuhr als den Weg der Gegenwart & Zukunft ander auch der Infusion deutlich überlegen sei [2].

Das Problem: ‘Liposomal’ alleine ist kein Qualitätskriterium. Liposomal ist wie ‘Auto’ – sagt aber nicht ob Trabbi oder Porsche. Wichtig sind u.a.:

  • Die Größe und Struktur der Liposomen – optimaler weise deutlich unter 100 nm (SUV)
  • Entsprechendes Zeta-Potential – wobei ich nicht weiß, welches optimal für Vitamin C ist.

Sicher sind in jedem liposomalen Vitamin C auch ‘Liposome’ – aber ob diese auch effizient die Zellen im Blut erreichen und dort dann ihre Vitamin C-Ladung abgeben… tja, das ist eine andere Frage – und die sichert ja keiner auf der Packung zu. Denn die Wirksamkeit der liposomalen Formulierung hängt eben auch von der Qualität der Liposomen ab, die u.a. durch ihre Größenverteilungen quantifiziert wird [41]. Dabei gilt es dann auch die Pharmakokinetik zu beachten – denn orale L(+)-Ascorbinsäure auf nüchternen Magen flutet innerhalb von Minuten an – liposomales Na-Ascorbat hingegen erreicht seinen Höhepunkt (im Serum bzw. Plasma), je nach Formulierung, erst nach 2-3 Stunden.

Ganz neu (2019) gibt es nun auch eine Studie von Mikirova, Levy et al. [71] welche auch den Vitamin-C-Gehalt in die Zellen gemessen hat. Die Studie verglich leider nur Na-Ascorbat Oral und Liposomal, jedoch nicht die effektivere L(+)-Ascorbinsäure. So konnten die Autoren keine effektivere Wirkung der liposomalen Zubereitung (von LivOn Labs, wo Levy Consultant ist) nachweisen – einzig die Verweildauer der Serumskonzentration bei der liposomalen Variante war höher. Soweit ich weiß ist die LivOn-Zubereitung dann auch nicht transparent, was auf Liposome > 300 nm schließen lässt (und nicht sehr effektiv wäre). Allerdings geben die Autoren zum Schluss zu bedenken, das die verwendete Messmethodik ggf. nicht adäquat war.

Nebenwirkungen? Wohl eher wenige

Auch wenn ich es für etwas über-optimistisch halte, schreibt T. Levy, MD, Author des aus meiner Sicht besten Buches zu Vitamin C [2]:

“Vitamin C is one of the safest supplements or nutritional substances that can be taken. Multigram doses of Vitamin C taken daily over a period of years are virtually devoid of any side effects

Auch die EFSA schreibt [31]:

Vitamin C is essential for primates, guinea pigs and fish. Vitamin C, in the form of ascorbic acid and its calcium and sodium salts, ascorbyl palmitate, sodium calcium ascorbyl phosphate and sodium ascorbyl phosphate, is safe for all animal species. Setting a maximum content in feed and water for drinking is not considered necessary.”

Und zu den fettlöslichen Formen wie Ascorbyl-Palmitat (E304) [37]:

“Considering the available data, the Panel concluded that there is no safety concern for the use of ascorbyl palmitate (E 304(i)) and ascorbyl stearate (E 304(ii)) as food additives at the reported uses and use levels.”

Bei den Nebenwirkungen von Vitamin C finden sich dann in der Regel auch nur noch folgende Aspekte:

  • Durchfall / Intestinale Probleme (-> ‘Gas’), speziell bei oraler bei Nutzung von L(+)-Ascorbinsäure.
    • Anm.: Kenne ich selber nicht. Nur ein “ziehen” im Magen wenn die Einzeldosis aktuell zu hoch ist -> oft ab 3-4 Gramm.
  • Das ggf. erhöhte Risiko von (Calcium-) Oxalat Nierensteinen
    • Anm.: Wobei dieses wohl nicht konklusiv ist und von anderen Faktoren begünstigt wird. [2][34]
  • Ggf. Vorsicht bei G6PD-Mangel (Favismus) – wobei das nicht gesichert scheint bzw. wohl eher hypothetisch ist [2].
  • ‘Reduktiver Stress’ – also Unterdrückung eines gesunden oxidativen Stresses, z.B. nach dem Sport.
  • Eine Interstitielle Cystitis (chronische abakterielle Blasenentzündung), bei der Säuren, Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze & Co. wohl gemieden werden sollten [40].
    • Hinweis: Optimal scheinen dort wohl die gepufferten Versionen von Vitamin C [39] – wobei die Ursachen auch hier wohl tiefer liegen…

Die intestinalen Probleme treten in der Regel ab Dosen von > 2-4 g einer entsprechenden oralen Einmaldosis der ungepufferten (sauren) L(+)-Ascorbinsäure auf nüchternen Magen auf – oder auch nicht. Nach meinen Erfahrungen kann sich bei längerer Einnahme eine Toleranz aufbauen und Levy schreibt, das diese auch abhängig vom jeweiligen Bedarf an Vitamin C ist, meint: Bei Krankheit wird selbst die Ascorbinsäure besser vertragen als im Normalzustand [2][18]. Als Alternative bieten sich aus meiner Sicht hier bei Problemen die gepufferten Versionen, bzw. eine Infusion, an. Ich selber habe aber keine Probleme mit 3 * 2-4  g Ascorbinsäure am Tag und ich kenne Menschen die vertragen auch 40 g – verteilt über den Tag.

Ich möchte hier auch noch einmal darauf hinweisen, das Levy schreibt, dass es durch Vitamin C auch dazu kommen kann, dass der Organismus nun ‘besser mit Toxinen, Viren und Bakterien umgehen kann’. Werden aber Bakterien und Viren eliminiert bzw. Toxine mobilisiert – dann werden auch die Entgiftungsorgane und Systeme gefordert. Insofern würde ich bei ‘Problemchen’ auch dafür sorgen, das die Metabolisierung, Ausscheidung und Bindung von Toxinen & Co. entsprechend funktionieren bzw. unterstützt werden. Zudem helfe (bei teilen der Nebenwirkungen) nach Levy u.a. mehr und nicht das Absetzten von Vitamin C – wobei die jeweilige Form des Vitamin C natürlich vertragen werden sollte. Levy erwähnt dieses u.a.. im Zusammenhang mit Hochdosis-Vitamin C Infusionen.

Abschließend gibt es noch Studien, welche den reduktiven Stress’ thematisieren – also das Gegenteil des ‘oxidativen Stress’. Chronisch viel Vitamin C kann ggf. ‘positiven, signalisierenden’ Oxidativen Stress reduzieren und damit ggf. Expressionen von AMPK & Co., aber ganz klar NRF2 [59] dämpfen können. In Bezug auf NRF2 scheint die Wirkung von Vitamin C aber Zell- und Dosisabhängig zu sein [59], weil es bei (zumindest einigen) Krebszellen scheinbar NRF2 senkt – was hier positiv ist [64], in Zellen von Mäusen mit schwerer akuter Pankreatitis jedoch NRF2 hochregulierte – was hier dann ebenfalls vorteilhaft ist [65].

Zumindest eine Studie zeigt, das Vitamin C dann auch AMPK erhöhte [66] und eine andere erwähnte dieses kurz [67]. Wie immer ist das alles nicht so einfach mit der Kaskade an biochemischen Reaktionen. Ach ja: AMPK aktiviert den ‘Fasten-Stoffwechsel’ – und NRF2 reguliert die antioxidativen Systeme ‘hoch’ – beides Dinge die in der Regel wünschenswert sind.

Wer also was von seinem Sport-‘Stress’ haben möchte, der sollte ggf. nicht unbedingt direkt vor & nach dem Sport oder nach dem Fasten am Morgen große Mengen Vitamin C einwerfen – zumindest nicht chronisch. Etwas mehr dazu (-> Studien) in meinem Artikel über freie Radikale. Der teils kontroverse Kuklinski [46] ergänzt in einem Fachartikel noch, das (zu viel) oxidiertes Vitamin C (DHA) ungünstig sei – und schließt daraus das viel Vitamin C bei hohem oxidativem Stress ungünstig sei, weil dieses zu DHA oxidiert werden würde und die Antioxidantien in einem delikaten Verhältnis vorliegen sollten – wird aber nicht konkret. Levy entgegnet [E], das selbst DHA noch positiv wirken könne, weil selbst wenn es über den Verbrauch anderer Antioxidantien ‘Recycelt’ wird, es diese diese Elektronen an anderer Stelle wieder abgibt. Klar ist jedoch, das über GLUT1 nicht nut Vitamin C (AA), sondern auch DHA im Magen-Darmtrakt aufgenommen werden kann. ‘Mega-Dosen’ an oxidierten Vitamin C (DHA) könnten so theoretisch NADPH und Glutathion (GSH) beim Recycling erniedrigen, was unvorteilhaft wäre [67]. Aber wer führt Grammweise DHA zu sich?

Zum reduktiven Stress mag ich noch anmerken, das aus meiner Sicht der oxidative Stress eine wesentlich größere Rolle spielt als der reduktive. Insofern würde ich nichts chronisch (-> über Monate) und ohne spezifischen Anlass übertreiben – aber mich auch nicht verrückt machen (lassen). Ein bisschen Yin & Yang spielen – also Vitamin C dann nutzen, wenn der Körper zu viel oxidativen Stress hat und eine Pause wenn alles gut ist.

Methylisiert Vitamin C Quecksilber?


Hinweis: Der nachfolgend ausgeblendete (kurze) Abschnitt ist nur für Unterstützer sichtbar.


So würde ich darauf achten meine natürliche Entgiftung zu optimieren, da Vitamin C auch als ‘Chelator’ fungieren kann [44][53] – bevor ich (ohne besonderen Grund)  ‘Hammerdosen’ zuführe. Das aus meiner Sicht geniale an Vitamin C ist jedoch: Es scheint sein eigenes Gegenmittel in Bezug auf Seiteneffekte bei der Entgiftung zu sein und befördert, wie ausgeführt, wichtige Aspekte bei der Entgiftung durch die Leber.

Die Sache mit den Nierensteinen und dem Oxalat

Vitamin C  in Dosen > 2g / Tag sollen (angeblich) zu einem erhöhten Risiko von Nierensteinen führen [15], wobei Levy [2] dieses mit unzählig vielen Studien aus meiner Sicht in seiner scheinbaren Brisanz entkräftet, in einem neueren Buch klar widerlegt und auch nach meiner Lesart das Gegenteil der Fall ist [47]. Die EFSA berichtet ebenfalls über die Thematik – wobei Sie am Ende unschlüssig bleibt, da die Ergebnisse wohl nicht einheitlich sind [20].  Zwar wird Ascorbinsäure (teils) zu Oxalat metabolisiert, was für einige Menschen mit Prädisposition für die Bildung von Calcium-Oxalat Nierensteinen nicht positiv scheint – nach Levy und anderen [34] besteht hier jedoch oft eine (andere) Grundproblematik:

  • So wird oft mit Calcium supplementiert – was dann zu Ca-Oxalat-Nierensteinen befördert,
  • mit Calcium-Ascorbat ergänzt, also zusätzliches Calcium zugeführt, anstatt mit Ascorbinsäure oder Mg- bzw. Na-Ascorbat zu ergänzen,
  • Vitamin D ohne K2 ergänzt (oder gar nichts von beiden) – was nachteilig für den Ca-Metabolismuss ist,
  • zu wenig (Wasser) getrunken, was die Bildung von Nierensteinen fördert,
  • zu viel Zucker, Phosphor und kohlensäurehaltiges konsumiert, zu viel oxalathaltiges gegessen,
  • zu wenig Vitamin C zugeführt – was in Folge u.a. zum Abbau von Knochenmaterial (Osteoporose) und Calciumfreisetzung führt [47].

Vitamin C, so Levy, wirke in der Summe auf die Niere & Co. Protektiv – allerdings könnten gerade eher sehr geringe Dosen (< 1 g / Tag) bei Nierensteinen eher Problematisch sein als große – welche in Summe wieder protektiver wirken [2]. So sind viele Studien zu Vitamin C und Nierensteinen mit Vorsicht zu lesen – weil die individuellen Ernährungs- und Supplemente-Hintergründe nicht vollends klar und die Dosierungen meist zu niedrig sind.

Ein Artikel bei Orthomolecular.org [34] merkt noch an, das Calciumphosphat-Nierensteine nur in einem Harntrakt existieren können, der nicht sauer ist. Ascorbinsäure säuert jedoch den Urin an – und löst dadurch die Phosphat-Nierensteine auf (+ verhindert ihre Bildung). Auch Magnesium-Ammoniumphosphat-Steine sollen so aufgelöst werden, sowie begleitende Infektionen vermindert.

Einiges zu Dosierungen von Vitamin C

Vitamin C Dosierungs-Chart nach Catcart [75]

Vitamin C hat eine sehr breite Anwendungsdosierung – wie fast kein anderes Vitamin. Nach Levy ist keine toxische Dosis bekannt – einzig müsse bei akuter Nieren-insuffizient aufgepasst werden, wobei das dann aber nicht nur Vitamin C betrifft…  [47]. Speziell in Bezug auf Bakterielle, Virale- und Infektions-Krankheiten sind im klinischen Bereich tägliche Dosierungen um die 100 g (oder mehr) nicht unüblich [2][33]. Demgegenüber stehen die (täglichen) Empfehlungen zu Vitamin C seitens der DGE mit ca. 110 mg für Erwachsene Männer. Weiterhin finden sich dann ca. 100-200 mg Vitamin C als präventive Dosis in der Literatur [7], aber auch 6-8 g bei Infektionen & Erkältungen [6].

Allerdings markieren 6-8 g / Tag nicht das Ende oder das (situative) Optimum. Im Bereich der Infusionen, teils kombiniert mit oraler Einnahme, finden sich viele beschriebene Fälle aus der (ärztlichen bzw. klinischen) Praxis, welche weit über 20 g Täglich verabreichen – wie u.a. in den Veröffentlichungen von Klenner & Co, schon teils vor über 70 Jahren, beschrieben [2][22][23][24][25][26][27]. Gaben bis zu 200 g / Tag oder mehr (kumuliert aus Infusion, Oral & Co.) sind und waren wohl keine Seltenheit (u.a. in Verweis auf Cathcart) [33][35][75]76] und Gaben um 30-60 g/Tag können wohl hilfreich bei Schizophrenien (Anfällen) sein [77] – wobei mir selber ein Fall bekannt ist der um 20-50 g / Tag stabiler ist.

So schreibt die EFSA, dass die vorliegenden Daten zu Vitamin C ungenügend (insufficient) sind, um einen oberen Wert für Vitamin C festzulegen und legt so auch kein Upper Limit (UL) fest [20] Auch Levy schreibt [18] das Ihm faktisch keine Dosis bekannt sei die negativ wirke. Die EFSA berichtet dann auch nur über die üblichen (intestinalen) Nebenwirkungen von oraler Ascorbinsäure ab 3-4 Gramm (pro ‘auf einmal’) und schreibt einiges zu der Oxalat-Problematik, was auch Levy [2] schon anführte, ohne zu konklusiven Schlüssen zu kommen. 

Das deutsche BfR [19] leitete in 2004 die (mir unverständliche) Grenze von 225 mg / Tag und in 2018 250 mg [30] als Vorschlag für die Obergrenze in NEM (in Deutschland) ab. Bei den Betrachtungen differenziert das BfR nicht zwischen Ascorbat-Formen, Infusionen bzw. liposomaler Zubereitungen, dem Körpergewicht, (leichten) Erkrankungen & Co – und legte auch seine Begründung für diese niedrige Dosis nicht dar.

Meine normale intestinale Toleranz bei Ascorbinsäure liegt denn auch, wie von Levy, Cathcart und Klenner angegeben [2][75] zwischen 2-4 g pro Einzelgabe (nüchterner Magen) und bei Krankheit ‘deutlich mehr’. Dass 250 mg Vitamin C bei grippalen Infekten, akuten Viruserkrankungen und vermehrtem oxidativem Stress nicht ausreichend sind, macht das Buch von Levy [2] aber auch Cathcart [75][76] für mich ausreichend klar. Weswegen die Obergrenze für NEM vom BfR [19][30] dann so niedrig ausfällt – deutlich geringer als meine übliche Tageszufuhr über Lebensmittel – darüber mag ich hier nicht spekulieren wollen. Die Grenze des BfR mutet für mich jedoch willkürlich an, speziell, da die EFSA [31] explizit kein Upper Limit (UL) festlegt hat und die hohe Sicherheit von Vitamin C aus meiner Sicht klar bestätigt.

Von Mega- und Optidosen nach Levy und Cathcart

T. Levy, MD [2] führt in diesem Kontext den Begriff ‘Opti’-Dose ein, um sich vom Begriff Mega-Dose zu differenzieren – weil Mega oft schon für Dosierungen ab 1-2 g / Tag verwendet wird. Optidosen spielen dann eher im zweistelligen Gramm-Bereich. In seinem Buch führt Levy auch aus, wann welche Dosierungen nach ihm sinnvoll sind – in Ergänzung zu den vielen Studien die er vorab mit Dosisangaben, Ergänzungen und Kommentaren zitiert. Vorab weist er darauf hin, das ‘nur Vitamin C’ einzunehmen natürlich keine sinnvolle Nahrungsergänzung darstellt 🙂

Levy [2, ab Seite 452] empfiehlt grundsätzlich L-Ascorbinsäure bzw. Na-Ascorbat in täglichen (Opti-) Dosen die im Bereich von 6-12 g liegen, wobei die meisten Menschen eher in Richtung 12 g (Opti-Dose) tendieren würden. Nur wenige Menschen würden eine Optidose von unter 6 g / Tag haben. Ein Schlüsselfaktor bei der Feststellung der eignen Opti-Dose ist nach Levy (in Bezug auf Cathcart, 1981) dann die Toleranz des eigenen Magens. So können Menschen mit AIDS nach Levy Toleranzen bis zu 100 g / Tag (oder mehr) haben! Die meisten Menschen haben nach Levy eine Darmtolleranz von 10-15 g / Tag – welche sich bei Bedarf (u.a. Krankheit) jedoch erhöht, was auch Cathcart berichtet [34], der je nach Symptom bzw. Krankheit im Bereich bis zu 200 g (oder mehr) in verschiedenen Formen (Oral, IV) verabreichte – pro Tag! [34].

Optimalerweise sollte nach Levy die Tagesdosis dabei auf 4 oder mehr Gaben verteilt werden, so das ein ‘Flushing’ Effekt vermieden wird und eine konstant hohe Versorgung mit Vitamin C besteht. Im Falle einer Infektion sollte die Tagesdosis, aber auch die Einnahmefrequenz, gesteigert werden – was nach Levy dann auch oft einhergeht mit einer erhöhten Toleranz.

Allerdings kann der ‘Flush-Effekt’ auch positiv, im Sinne einer Darmentleerung ,wirken – mit der viele Menschen ja Probleme haben.  Levy empfiehlt hier in seinem 2019’er Werk [18] diese Entleerung ggf. 1-2 mal die Woche am Morgen (mit der ersten Dosis) zu provozieren.

Ach ja: Pro-oxidative Effekte sind nach Levy selten und tauchen wohl insbesondere bei Dosen um 500 mg oder weniger auf. [2]

Dr. Robert Cathcart und symptomabhängige Dosen von 200 g und mehr

Andrew W. Saul verweist in einem Artikel zu Corona auf Cathcart, der bei Grippe bis zu 150 g am Tag, oft Intravenös, verabreichte. Auch Oral kann wohl eine Dosis von bis zu 100 g am Tag erreicht werden: z.B. 2 g L-Ascorbinsäure alle 6 Minuten – bis zur Sättigung [33]. Saul zitiert Cathcart mit (übersetzt mit deepl.com):

Je kränker eine Person war, desto mehr Ascorbinsäure würde sie oral vertragen, ohne dass es zu Durchfall käme. Eine Person mit einem ansonsten normalen Magen-Darm-Trakt würde bei guter Gesundheit 5 bis 15 Gramm Ascorbinsäure oral in geteilten Dosen ohne Durchfall vertragen. Bei einer leichten Erkältung 30 bis 60 Gramm, bei einer schweren Erkältung 100 Gramm, bei einer Grippe 150 Gramm und bei Mononukleose, viraler Lungenentzündung usw. 200 Gramm oder mehr Ascorbinsäure würden oral ohne Durchfall vertragen.”

Dr. Cathcart weiter zu den hohen Dosen und der Darmtoleranz:

“Der Ascorbat-Effekt ist ein Schwelleneffekt. Die Symptome werden gewöhnlich neutralisiert, wenn eine Dosis von etwa 90% oder mehr der Darmtoleranz mit oraler Ascorbinsäure erreicht wird. Intravenöses Natriumascorbat ist etwa 2½ mal stärker als Ascorbinsäure durch den Mund, und da für alle praktischen Zwecke riesige Dosen von Natriumascorbat ungiftig sind, sollte jede Dosis, die zur Beseitigung der durch freie Radikale verursachten Symptome erforderlich ist, verabreicht werden.”

Wer sich nun jedoch Gedanken um Corona-Virus & Co. macht, den kann ich nur noch auf ein weiteres Zitat von Cathcart hinweisen, das mit dem überein geht was auch Levy [2][3] schreibt (übersetzt mit deepl.com):

All dieses Gerede über einen Impfstoff kommt zu spät; eine Zeitverschwendung, vor allem jetzt, wo wir bereits wissen, wie wir die Krankheit heilen können. Jede Grippe, die ich bisher (seit 1970) gesehen habe, wurde durch massive Dosen von Ascorbat geheilt oder gebessert. Alle diese Krankheiten töten durch freie Radikale. Diese freien Radikale lassen sich durch massive Dosen von Ascorbat leicht beseitigen. Dies ist eine Frage der Chemie, nicht der Medizin. Es ist an der Zeit, unsere Fähigkeit, diese akuten Infektionskrankheiten mit massiven Dosen von Ascorbat zu behandeln, nicht länger zu verbergen.”

Allerdings würde mit dem Umsetzten dieser Erkenntnis sehr viel in Frage gestellt: Das ganze Impfgeschäft, viele Behandlungen, antivirale Medikamente, Fiebersenker, etc.

Handhabung bei Infektionen oder bei Kontakt mit Giftstoffen

Levy empfiehlt hier 350-1200 mg pro Kg/Körpergewicht als Infusion (also bis zu 84 g bei 70 Kg), wobei der Vit C Infusion dann keine anderen Mineralien oder Vitamine hinzugegeben werden sollten. Einzig steriles Wasser, Kochsalzlösung sowie Na-Ascorbat bzw. Ascorbinsäure gepuffert mit Natron. [2]

Bei akuter Giftbelastung (z.B. Schlangenbisse) sollte die IV schnellstmöglich laufen (z.B. ein 500 cc Beutel mit 50 g Vitamin C in 50-60 Minuten) – ansonsten langsam. Bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion sollte auf genug Trinken geachtet werden. NIEMALS sollte hier Ca-Ascorbat genutzt werden & von jeder Art von Calcium-Supplementation sollte während der Zeit der Hochdosis-Zufuhr von Vitamin C abgesehen werden!

Mein Fazit

Meine Vitamin-C Quellen aus der Ernährung.

Meine Vitamin-C Quellen aus der Ernährung.

Die Recherche für diesen Artikel hat auf der Corona-Recherche zu Vitamin C aufgesetzt und aktuell habe ich noch ein Buch zu Vitamin C von Levy hier liegen das gelesen werden mag (‘Magnesium: Reversing Disease’). Vitamin C halte ich inzwischen für extrem unterschätzt, um es gelinde auszudrücken. Ob ich Levy seine Optidosen täglich und chronisch zuführen würde? Im Falle eines (erhöhten) oxidativen Stresses auf jeden Fall – bis zur Ausnahme ‘direkt nach dem Sport’.

Dr. Mercola [42] merkte so auch mehrfach [u.a. 80] in seinen Podcasts an, das man es mit den Antioxidantien auch übertreiben kann – da diese (bei ‘zu viel’) dann wiederum wichtige Signalisierungsprozesse im Körper unterbinden können. Zudem braucht es auch anderer Enzyme, wie z.B. NADPH, um die Ascorbinsäure über die Zellwand zu bekommen und zu recyceln [43]. Insofern würde er es bei Vitamin C (als Ascorbinsäure) in der Regel bei Dosen im Bereich von 250 mg / Tag belassen jedoch ‘im Fall des Falles’ sehr großzügig mit Vitamin C umgehen – in allen Varianten und in Anlehnung an Cathcart & Levy.

Das ‘wir’ heute deutlich weniger Vitamin C zuführen als noch vor ein paar hundert oder tausend Jahren – gilt für mich als ausgemacht. Das die Empfehlungen von ca. 100 mg / Tag der Ernährungsorganisationen wie der DGE ein ‘schlechter Witz’ sind – auch. Warum? Dazu muss ich nur auf meine Cronometer-Daten zu Vitamin C schauen: Ich schaffe über 500 mg am Tag – und oft auch mehr – und das alles aus normaler Ernährung! Wenn ich dann den erhöhten oxidativen Stress von ‘Heute’ dazu-denke… EMF, Umweltgifte & Co. – da denke ich, dass viele Menschen klar im Defizit sein werden und Mercolas 250 mg für mich das absolute Minimum darstellen, wenn das Befinden gut ist.

Ich denke, das eine extra-Zufuhr zwischen 500 mg  bis 4 g Vitamin C (u.a. als L-Ascorbinsäure) über den Tag verteilt, abhängig vom (körperlichem) Stress & Co., keine schlechte Idee zu sein scheint. Ich selber habe das Spektrum der Möglichkeiten mit Vitamin C von 500 mg bis 40 g am Tag ausprobiert, auch Infusionen bis 15 g und Liposomales bis 10 g und hatte nie eine einzige negative Erfahrung gemacht – eher das Gegenteil.

Zu den Kritiken und anderen Stimmen

Was ich nicht unterschlagen möchte sind die vorgenannten anderen Stimmen zu Vitamin C, die teils vor höheren Dosierungen wie 200 mg warnen bzw. diese (im allgemeinen) nicht für sinnvoll erachten [48][49][50].

Was diese Kritiken [50] ggf. nicht bedenken ist, das der Pentose-Phosphat-Weg (-> macht NADPH aus NADP + Glukose) und die Glutathion- (GSH-) synthetisierenden Systeme des Körpers bei einigen Menschen eben nicht so funktionieren wie ‘Sie sollten’ – und es deswegen mit dem Recyceln des endogenen Vitamin C’s ggf. nicht (so richtig) klappt. Für NADP(H) braucht es dann auch erst einmal das Vitamin B3-Abhängige NAD+, was jedoch viele Konsumenten hat und gerade im Alter sehr stark sinkt [51]. Das die GSH-Werte speziell bei Menschen mit EHS und MCS oft sehr niedrig sind –  dass ist klar belegt. Warum das so ist? Aus meiner Sicht irgend eine Form des hohen oxidativen Stresses: Chronische Entzündungen, (epi-)genetische Faktoren, Schwermetall-Belastungen, Zahnherde, etc. Einigen diesen Menschen ist dann eventuell mit hohen Dosen an Vitamin C  (weiter-) ‘geholfen’. Deswegen sollte man die Evidenz die Levy & Co. zusammen getragen haben nicht pauschal verallgemeinern – aber auch nicht abtun.

Dann gibt es immer wieder Studien die viel Verwirrung bringen. Eine davon [49] wurde mit ‘7 healthy men and 15 healthy women’ (alle Jung) durchgeführt und will herausgefunden haben, dass alle ‘Vitamin-C-abhängige Systeme im Menschen schon bei quasi 200 mg auf Hochtouren laufen’ – wie es ein anderer deutscher Blogger ausdrückt [50]. Nach den Autoren [49] soll  auch der Serum-Spiegel nicht über ein bestimmtes Maß steigen – egal wie viel ‘Vitamin C’ zugeführt wird. Wer nun in den Volltext der Studie schaut wird lesen, das die Forscher ‘Ascorbate’ verwendet haben. Allerdings schreiben Sie nicht welches, also ob es Na-Ascorbate, Ca-Ascorbate oder was auch immer war. Eines wird jedoch klar: Es war keinAscorbic-Acid’. Wer diesen Artikel hier aufmerksam gelesen hat, der weis das gepuffertes ‘Ascorbat’ über den SVCT-2 Transporter resorbiert wird und es dort ein intestinales Limit  gibt…. so bei 200-250 mg pro Einzelgabe. Was sagt das nun in Bezug auf die Wirkung von 4 g Ascorbinsäure auf nüchternen Magen, die Aufnahme über SVCT-1 und die Serumspiegel aus? Aus meiner Sicht: Nichts.

Ich gebe zu, das ich mir die Studie [49] nicht weiter im Detail angeschaut habe – aber wenn aus einer Studie nicht einmal hervor geht welches Vitamin C nun genau verwendet wurde, dann kommen bei mir Erinnerungen an andere Studien hoch – dort hatte dann ein Mensch vom ‘Fach’ (Dr. Prof. Biologie & Pharmazie – mit Lehr- und Beratertätigkeit) nicht erkannt das die Studien teils gar nicht angaben, was nun den Menschen genau verabreicht wurde – bzw. hat diesbezüglich seine Aussagen nicht differenziert.

Ich halte fest:

  • Was für junge und gesunde Menschen gilt muss für die Kranken und / oder Alten noch nichts bedeuten.
  • Gibt eine Studie nicht mal an, was nun genau gegeben wurde (-> also die spezifische Form eines Mikronährstoffes) – sollte man vorsichtig sein.
  • Individuelle Situationen lassen sich nicht verallgemeinern und umgekehrt. Deswegen versuche ich hier im Artikel auch auf möglichst viele Aspekte einzugehen und relativiere vieles, weil es meist kein scharfes Ja oder Nein gibt bzw. geben kann.
  • Wenn Enzym A in der Funktion erniedrigt wird, Enzym B aber erhöht – dann müsste man alle Auswirkungen in einem gesamtsystemischen Kontext bzw. Modell erfassen, um zu schauen was “unter dem Strich” herauskommt. Leider sehe ich solche Ansätze nicht. Auch nicht bei den Ceruloplasmin-Studien.

So kann ich allen Menschen hier nur empfehlen die Levy-Bücher im Original zu lesen bzw. sich zumindest die Videos von Levy anzuschauen. Dort erzählt er auch aus seiner Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt Hal Huggins und anderen – und hat Sachen ‘Live’ gesehen, bei denen ich und viele andere nicht mitreden können.

Warum ist dieses Wissen so unbekannt?

Warum dieses Wissen um Vitamin C nicht mehr im Massenbewusstsein ist, darauf geht Levy in seinem Buch ‘Primal Panacea’ ein [3]: Die Politik um Vitamin C. Fakt ist für mich: Die Wirkungen von Vitamin C sind so durchschlagend, so stark dokumentiert, so umfassend – auch bei Vergiftungen, Sepsis & Co. [2][A] – dieses billige Mittel würde, richtig eingesetzt, den größten Teil der Pharma-Medikamente und einen großen Teil der heutigen Intensiv-Stationen mit einem Schlage unnötig machen.

So gibt es aus meiner Sicht auch viele ‘Agents of Doubt’ – zu Deutsch: Agenten des Zweifels. Diese, teils anonymen ggf. auch für Ihre ‘Arbeit’ bezahlten Menschen und auch Institutionen, verbreiten dann Halbwahrheiten um Vitamin C, streuen Zweifel und lenken damit vom Potential von Vitamin C, aber auch dem Potential anderer Mikronährstoffe, ab.  Insofern ist es wichtig sauber zu argumentieren und die Quellen und Motivationen zu hinterfragen – wobei bei mir die praktische, klinische und ärztliche, Erfahrung ganz oben an steht.

Es geht eben um sehr viel Geld… extrem viel Geld…. eine Ansicht die auch im Buch “Warum kennen Tiere keinen Herzinfarkt – Aber wir Menschen” (Kapitel 11 frei zu lesen) von Dr. Med. Mathias Rath [32] geteilt wird – wie auch von Levy [3]. Hier 4 Punkte aus dem sehr lesenswerten Buchkapitel [32]:

2. Der Marktplatz der Pharma-Industrie ist unser Körper – aber nur solange er krank ist.

3. Die Vorbeugung, die ursächliche Behandlung und – vor allem – die Ausmerzung von Krankheiten zerstören Absatzmärkte für Pharma-Präparate und sind daher geschäftsschädigend für diesen Industriezweig.

8.Vitamine, Zell-Vitalstoffe und andere wissenschaftlich begründete Naturheilverfahren bedrohen die Existenzgrundlage des „Pharma-Geschäfts mit der Krankheit” …

Rath schließt mit Punkt 10:

“10. Die Voraussetzung für das Überleben und den langfristigen Erfolg der Pharma-Industrie ist die erfolgreiche Ausschaltung von wirksamen Naturheilverfahren”

Was wir ja auch gerade bei der geplanten “Regulation” von NEM sehen…

Dr. Levy: “Excess oxidation IS disease”

Dr. T. Levy fasst das ganze dann auch in seinem (neuen) Buch zu Magnesium [18] so zusammen, dass für ihn exzessive Oxidationsprozesse gleich Krankheit sei, egal wo nun die Ursache für die Oxidantien (bez. die Radikale) begründet sein mag: Durch chronische Entzündungen (NICOs/FDOK), bakteriellen Infektion, (chronischen) Viruserkrankungen, von Schwermetallen, mehr Calcium in den Zellen durch EMF, etc. Im Original schreibt Levy [26, Seite 173]:

“Excess oxidation IS disease”

Merksatz: Pro-Oxidantien ‘klauen’ Elektronen und oxidieren damit andere Moleküle – Antioxidanzien (zuallererst Vitamin C) spenden Elektronen und reduzieren (-> ‘reparieren’ bzw. ‘recyceln’) damit die oxidierten Moleküle. Oxidierte Moleküle könne nicht mehr vernünftig (oder gar nicht mehr) ihre Funktion erfüllen – der Symptom-Krankheit ist damit Tor- und Tür geöffnet.

Weswegen wirkt also Vitamin C ggf. so gut? – Szent Gyorgyi & die Elektronen

NADH recycelt DHLA, was Vitamin C aus oxidiertem Ascorbat recycelt und somit Vitamin E wieder herstellt.

NADH recycelt DHLA, was Vitamin C aus oxidiertem Ascorbat recycelt und somit Vitamin E wieder herstellt.

Der Vitamin C Entdecker (bzw. Isolator) und Nobelpreisträger A. Szent Gyorgyi theorisierte vor vielen Jahren, dass das Wesen des Lebenszustands darin besteht, dass organische Moleküle wie die Proteine und die Gewebe des Körpers im Zustand der Elektronenentsättigung gehalten werden müssen – eben das Spiel aus Reduktion und Oxidation – passiert das nicht, also fließen keine Elektronen mehr – dann ist das der Tod.

Nach dem Lesen von Levy [2] war mir klar, warum Vitamin C so wirkt wie es wohl wirkt: Vitamin C ist ein sehr potentes Reduktionsmittel und wichtiger Teil unseres Redox-Systems. Das bedeutet, das Vitamin C andere Moleküle reduzieren kann, also auf dieses Elektronen überträgt – Vitamin C oxidiert – das andere Molekül wird reduziert. Fehlt ausreichend Vitamin C, dann können andere Moleküle und Substanzen wie z.B. Vitamin E nicht (optimal) recycelt werden, wie auch im nebenstehenden Bild zu sehen ist. Kurz zur Klärung der Begrifflichkeiten von Redoxreaktionen:

  • Oxidation = Abgabe von Elektronen
  • Reduktion = Aufnahme von Elektronen
  • Summe der abgegebenen Elektronen = Summe der aufgenommenen Elektronen

Meint: Wenn Ascorbinsäure (AA) etwas reduziert (z.B. ein Vitamin E-Radikal), wird es selber zu DHA oxidiert. Elektronen (bzw. deren Austausch) sind ‘der Saft des Lebens’.

Steht jedoch (u.a. bei Krankheit, Vergiftungen, Infektionen) nicht genug ‘frisches’ Vitamin C zur Verfügung, dann muss (zwingend) das oxidierte Vitamin C, die Dehydroascorbinsäure (DHA), wieder recycelt werden, wozu es Alpha-Liponsäure, Glutathion & Co. bedarf. Es ist sicher einsichtig, das ein Verbrauch von Glutathion zur Aktivierung von Vitamin C in der Zelle irgendwie limitiert ist – speziell im Falle einer Krankheit, welche ja selber hohen oxidativen Stress und anderweitigen Verbrauch von Glutathion (GSH) bedeutet. Geschieht das Recycling von DHA nicht, dann wird DHA zu Diketogluconsäure (DKG) und dann weiter zu L-Lyxon-, L-Xylonsäure, L-Threonsäure bzw. Oxalsäure abgebaut und geht dem Körper letztendlich verloren – was aber o.k. ist – wenn oben genug ‘Elektronen’ mittels frischen Vitamin C nachgetankt werden, wie auch Cathcart bemerkt [76].

Die ‘frisch zugeführte’ Ascorbinsäure kann zumindest einmal andere Antioxidantien recyceln bzw. selber antioxidativ wirken – selbst wenn Sie danach nicht recycelt und ausgeschieden wird [76]. Das ist für mich denn auch der fundamentale Aspekt, warum Vitamin C in extrem hohen Dosen so gut zu funktionieren scheint. So fasst auch Levy in seinem alten Buch zu Vitamin C [2, Seite 34] vor ca. 20 Jahren zusammen:

Health exists when electrons flow fully and freely, illness exists when this flow is significantly impaired, and death occurs when this flow stops.

Vitamin C ist für mich ein essentieller Baustein dieses Gleichnisses – zumindest bei hohem oxidativem Stress und Krankheit. Im Normalfall sollte man (oder Frau) es sicher nicht damit übertreiben – weil das System Mensch doch ein bisschen komplexer ist.

 


Links / Quellen


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Weiterführende Links:

Videos von Dr. T. Levy

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