Leberzauber: Meine Leber-Lieblings-Aryuveda-Mischung aus Haritaki, Shatavari, Neem, Andrographis und Melasse + Bauanleitung

Fertiger Leberzauber an einem Löffelgriff.

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung, dem Stoffwechsel und der Verdauung. Eine gesunde Leber sowie der Gallenfluss ist für die Gesundheit eben unerlässlich.

Ohne Unterstützung der Leber werden aus meiner Sicht auch alle Versuche, Toxine und Schwermetalle zu mobilisieren und “auszuleiten”, den Stoffwechsel mit Schilddrüsen-Hormonen (bei Unterfunktion) zu normalisieren oder eine HPU zu behandeln, im Bestfall “holprig” verlaufen.

Der Leberzauber [1] ist seit einigen Jahren deswegen mein Liebling in Bezug auf die Unterstützung der Leber(funktion) und des Gallenflusses. In der ursprünglichen Version besteht er aus 4 pflanzlichen Zutaten (u.a. Bitterstoffe), welche in der Ayurveda-Medizin seit hunderten bzw. tausenden von Jahren u.a. zur Behandlung von Leber- und Gallenproblemen verwendet wurden. Mit dabei sind Haritaki, Kalmegh, Shatavari und Neem, welche zu gleichen Anteilen in (z.B. Zuckerrohr oder Rüben) Melasse zur Konservierung verrührt werden.

Den Leberzauber gibt es jedoch nicht als “fertiges” Produkt zu beziehen. Die Gründe mögen vielfältig sein, u.a. dass sich einige der Zutaten nicht in der BVL-Stoffliste und auch nicht in der EU Novel-Food Liste finden lassen, obwohl sie in der Aryuveda-Medizin schon seit tausenden von Jahre verwendet werden. Das bedeutet, dass viele (natürliche) pflanzlichen Substanzen oder Pflanzenteile nicht in (Lebensmittel-) Zubereitungen befinden dürfen bis irgendwer viel Geld und Zeit in die Hand nimmt, um diese für die Allgemeinheit zuzulassen. Der Grundsatz hier lautet: “Verboten bis es erlaubt ist”. Bei vielen Chemikalien und anderem (unnatürlichem) Ungemach wird hingegen oft von “GRAS” (Generally recognized as safe) ausgegangen, meint: “Erlaubt bis es verboten ist”. Weiter mag ich diese Thema hier nicht ausbreiten…

Worum geht es mir nun in diesem Artikel?

  • Kurz etwas zur Historie des Leberzaubers zu schreiben,
  • einen Überblick auf die 4 Kernzutaten mit Fokus auf das Ayurveda zu geben, die da wären:
    • Haritaki (Terminalia chebula)
    • Kalmegh (Andrographis paniculata)
    • Neem (Azadirachta indica)
    • Shatavari (Asparagus Racemosus)
  • Etwas zu den Varianten vom Leberzauber
  • Etwas zu einer weiteren Variante vom Leberzauber
  • Warum der Leberzauber ggf. besser ist als Mariendistel & Artischocke – bzw. diese unterstützen kann
  • Etwas zu Melasse und zur Konservierung
  • Zur eigenen Herstellung von Leberzauber
  • Bezugsquellen für die Zutaten (u.a. Bio-Qualität)
  • Kurz etwas zur Einnahme

Was ich in diesem Artikel nicht behandle, sind Funktion der Leber, Bitterstoffe generell und wie man sich ggf. an die Einnahme und Art des spezifischen Leberzaubers herantastet und optimiert. All dies ist in der originalen Seite zum Leberzauber zu lesen [1]. Für eine grundsätzliche Einführung warum Leber & Gallenfluss so wichtig sind bitte ich hier zu schauen.

Zur Historie des Leberzaubers

Die Selbsthilfeseite zum Leberzauber [1] gibt keinen Namen an, jedoch brachte ein Deutscher dieses Rezept aus Asien mit, wo er es in den 90’er Jahren durch indisch stämmige Freunde kennenlernte. Soweit ich weiß, war es der inzwischen verstorbene Michael Teich, der den Leberzauber populär machte. Von ihm bezog ich bis Anfang 2022 auch meinen Leberzauber. Leider kannte ich Michael nur über das Telefon, für mich war er da auf jeden Fall ein sehr authentischer und immer hilfsbereiter Mensch, an den ich mich gerne erinnere. Michael schrieb zu seinen Erfahrungen bezüglich des Leberzaubers:

“Ich habe trotz intensivem Probieren und Suchens kein pflanzliches Rezept zur Leberunterstützung gefunden, dass den Leberzauber hinsichtlich seiner Breitenwirkung aussticht.”

Auch ich habe einiges ausprobiert: Mariendistel-Kapseln, Schwedenbitter, liposomale Leber-Tonika und stimme Michael bei seiner Einschätzung durchaus zu, wobei ich natürlich nicht alles mit Blutwerten & Co. verglichen habe. Zudem kann der Leberzauber sicherlich immer individuell optimiert werden, u.a. mit Artischocke, Mariendistel, den Schwedenbitter-Zutaten, Artemisia, Taurin! und anderem. In jedem Fall scheint die Basis-Rezeptur eine gute Basis zu sein.

Wegen der eingangs geschilderten rechtlichen “Problematik”, also das (nicht nur in der EU) Natur “zugelassen werden muss”, und Gifte oft solange “erlaubt sind, bis sie verboten werden”, gibt es den Leberzauber (in der Regel) nur als “Bausatz” zum Selbermischen zu erwerben, wozu ich später noch mehr schreiben werde. Aus vorangegangenem Grund schreibe ich zur rechtlichen Absicherung auch den nachfolgenden Absatz.


Wichtig: Dieser Artikel stellt keine medizinische Beratung oder Aufforderung zur Einnahme vom Heilpflanzen dar, die z.B. in Deutschland nur in Apotheken mit ärztlichem Rezept für die Verwendung am Menschen (u.a. im Sinne der natürlichen Person) zusammengemischt werden dürfen.

Dieser Artikel reflektiert nur die Meinung und die eigene (subjektive, n=1) Erfahrung des Autors “H.C.”, der als freies, lebendiges und geistig-sittliches Wesen keinen abstrakten Rechts-Konstrukten untersteht, sondern sich selbst nur zum Naturrecht bekennt.


Ein Blick auf die 4 Kernzutaten mit Fokus auf das Ayurveda

Der “Leberzauber”, wie in [1] beschrieben, soll die Leber unterstützen und besteht aus einer Kombination von vier natürlichen Zutaten, die aus dem indischen Ayurveda bekannt sind und seit vielen Jahrhunderten eingesetzt werden. Es gibt keine offizielle Erklärung für den ‘genauen’ Mix und die Auswahl der Zutaten des Leberzaubers von Michael Teich – zumindest habe ich noch keine gelesen. Deswegen sind die nachfolgenden Abschnitte meine eigene Erklärung für die Rezeptur des “Leberzauber forte”, also die Leberzauber-Variante, die ich vorwiegend selber nutze.

Die (bzw. meine) ayurvedische Begründung für die Bestandteile des “Leberzaubers” basiert dabei auf den traditionellen Konzepten und Prinzipien dieser jahrtausendealten Medizinschule. Wichtige Schriften sind die Ashtanga Hridaya (von Vagbhata, ca. 550–600 n. Chr.), das Charaka Samhita(basierend auf dem Agnivesha Samhitā, ca. 800 v. Chr.) und das Sushruta Samhita“. Die Illusion, das wir heute “so richtig schlau” sind, und vor 500 Jahren tiefstes Mittelalter herrschte mag ggf. für Europa gelten, jedoch nicht für andere Teile der Welt.

Ein wichtiger Punkt im Kontext des Ayurveda in Bezug auf den Leberzauber, bzw. neuere Varianten davon, sind noch die Dosha’s, welche verschiedene Konstitutionen beschreiben, denen wiederum Menschen zugeordnet werden können, wobei die Übergänge in der Regel fließend sind, meint, das jeder immer ein Mischtyp ist, wobei bestimmte Doshas prägend sein können. Nachfolgend eine Auflistung einiger körperlicher und typologischer Eigenschaften der Basistypen::

  • Vata: Dünn / schlank, beweglich, kreativ, aktiv, nervöse Leute, oft schlechte Konzentration
  • Pitta: Eher Kräftiger, normaler Körperbau, athletisch, dynamisch, konzentriert / fokussiert, entschlossen, mental & körperlich ziemlich stark. “Kernig”
  • Kapha: Eher stämmig gebaut (runde Formen), ruhig, zufrieden und verlässlich, auch phlegmatische dünne (mit “rundlicher Figur”).

Natürlich gibt es auch Vata-Pitta-Kapha, Vata-Pitta, Pitta-Kapha und Vata-Kapha. Um das genau zu bestimmen braucht es jedoch einen guten Ayurveda-Kenner. Zudem sind auch Elemente (Feuer , Wasser, ..) und Funktionen (Verdauung, Stoffwechsel, …) den Doshas zugeordnet. Das ganze Ayurveda-Dosha-System ist also absolut nicht “0815” sondern hoch-komplex im Detail. So ist im Ayurveda nicht jede Medizin in jeder Dosis für jeden Typ geeignet. Deswegen gibt es bestimmte Universal- und Spezialversionen vom Leberzauber.

Haritaki (Terminalia chebula, Frucht)

Haritaki. Quelle Pixabay

Die für mich wichtigste Komponente des Leberzaubers ist Haritaki, welche viele ggf. aus dem indischen Triphala kennen. Haritaki wird auch als “King of Herbs” bezeichnet und ist ein potenter Nrf2-Aktivator. Im vierten Teil meiner Nrf2-Serie habe ich Haritaki bereits einzeln vorgestellt. Über die Aktivierung von Nrf2 werden alle antioxidativen Systeme ‘hochgefahren’, was natürlich auch die Leber schützt.

Haritaki hat grundsätzlich antioxidative, entzündungshemmende und hepatoprotektive Eigenschaften, die zur Verbesserung der Lebergesundheit beitragen können. Im Ayurveda gilt es überdies hinaus als tridoshisches Kraut, das alle drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) ausgleicht. Es ist bekannt für seinen adstringierenden, bitteren und leicht süßen Geschmack sowie seine entgiftenden und verjüngenden Eigenschaften. Im “Charaka Samhita” wird Haritaki sogar als eines der besten Rasayanas (verjüngende Mittel) bezeichnet.

In der Ayurveda-Literatur wird Haritaki zudem als ein Mittel zur Anregung des Gallenflusses und zur Unterstützung der Leberentgiftung beschrieben. In Bezug auf Entgiftung und Lebergesundheit betonen die Texte die Fähigkeit von Haritaki, das Pitta-Dosha auszugleichen, das für Stoffwechsel, Verdauung und Leberfunktion verantwortlich ist.  Durch die Anregung des Gallenflusses unterstützt Haritaki die Gallenblasenfunktion und die Verdauung von Fetten.

In Bezug auf die Studienlage erhöhte ein Extrakt aus Haritaki in Leberzellen die Expression von antioxidativen Enzymen [11] . In einer Metastudie zum Stand der klinischen Forschung zu Haritaki [12] wurde zudem auf seine antioxidativen, antibakteriellen, antimykotischen, antiviralen, antiprotozoischen, antiarthritischen, antiallergischen, adaptogenen, antianaphylaktischen, antidiabetischen, antikarzinogen, antimutagenen, chemopräventiven, entzündungshemmenden, hepatoprotektiven, immunmodulatorischen, kardioprotektiven, nierenschützenden, wundheilenden, zytoprotektiven Wirkungen verwiesen, wobei es zusätzlich noch ein Mittel zur Steigerung der gastrointestinalen Motilität und gegen Magengeschwüre sein mag. Ganz “nettes” Wirkspektrum  mag ich meinen 😉

Kalmegh (Andrographis paniculata, gesamte Pflanze über der Wurzel getrocknet)

Kalmegh ist auch eine traditionelle Heilpflanze, die in der Ayurveda-Medizin verwendet wird. Es hat wie Haritaki entzündungshemmende, antioxidative und hepatoprotektive Eigenschaften, die zur Verbesserung der Lebergesundheit beitragen können. Im Ayurveda gilt Andrographis paniculata als bitteres und kühlendes Kraut mit hepatoprotektiven Eigenschaften. Es wird angenommen, dass es das Pitta-Dosha ausgleicht, das den Stoffwechsel und die Verdauung steuert und mit der Leber- und Gallenblasenfunktion verbunden ist. Es wird traditionell bei verschiedenen Leber- und Gallenblasenbeschwerden eingesetzt, da es den Gallenfluss anregt.

Eine indische Studie [8] ergab, dass verschiedene Wirkstoff-Extrakte aus Andrographis paniculata die Leberfunktion bei Ratten mit experimentell induzierter Hepatotoxizität, durch Tetrachlorkohlenstoff ausgelöst, verbessert wurde und das in zwei von drei Fällen mit der gleichen Effektivität wie Mariendistel.

Neem (Azadirachta indica ,getrocknete Blätter)

Neem. Quelle Pixabay

Neem ist eine Pflanze, die in der traditionellen indischen Medizin genutzt wird. Neemblätter werden für ihre kühlenden und bitteren Eigenschaften verwendet, die nach “Charaka Samhita” als Pitta- und Kapha-ausgleichende Mittel erwähnt werden. Sie sollen starke entgiftende und reinigende Wirkungen auf die Leber und das Blut sowie entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkungen haben. Da das Pitta-Dosha für Stoffwechsel, Verdauung und Leberfunktion verantwortlich ist, kann die ausgleichende Wirkung von Neem-Blättern (auf das Pitta-Dosha) dazu beitragen, die Leberfunktion zu unterstützen und Entgiftungsprozesse zu fördern.

In Bezug auf den Gallenfluss werden Neemblätter indirekt durch ihre Pitta ausgleichenden Eigenschaften erwähnt, die den Gallenfluss fördern und die Gallenblasenfunktion unterstützen können. Es ist wichtig zu beachten, dass die Texte nicht immer spezifische Erwähnungen von Neemblättern enthalten. Stattdessen werden die allgemeinen Eigenschaften und Wirkungen von Neem als Ganzes besprochen, die auf die Verwendung von Neemblättern und anderen Pflanzenteilen anwendbar sind.

Eine Studie [9] untersuchte die hepatoprotektive (-> leberschütztende) Wirkung von Azadirachta indica (Neem) Samenöl an (Wistar) Ratten, welche mit Tetrachlorkohlenstoff (CCl4) vergiftet wurden, während Silymarin (Mariendistel) als positive Kontrolle diente. Als Ergebnis wurde festgestellt, das Neemsamenöl eine dosisabhängige hepatoprotektive Wirkung hatte.

Shatavari (Asparagus Racemosus, getrocknete Wurzel)

Shatavari. Quelle Pixabay

Shatavari ist eine weitere wichtige Heilpflanze in der Ayurveda-Medizin und wird in den klassischen Ayurveda-Texten Ashtanga Hridaya, Charaka Samhita und Sushruta Samhita als ein wichtiges Heilkraut zur Unterstützung von Entgiftung, Lebergesundheit und Gallenfluss erwähnt. Shatavari ist im Ayurveda ein kühlendes und verjüngendes Kraut, das häufig verwendet wird, um Pitta auszugleichen und das Verdauungssystem zu unterstützen. Es soll jedoch auch das Vata-Dosha ausgleichen können. Darüber hinaus werden Shatavari-Wurzeln für ihre verjüngenden und adaptogenen Eigenschaften geschätzt, die insgesamt zur Verbesserung der körperlichen Gesundheit und Ausdauer beitragen können. Zusätzlich soll Shatavari die Gallensekretion anregen und bei der Verdauung von Fetten helfen, wodurch die Gallenblasenfunktion gefördert wird.

So konnte Asparagus Racemosus-Extrakt (alkoholisch-wässerig) in einer Studie [10] die Leber von Ratten vor experimentell induzierten Leberschäden mittels Tetrachlorkohlenstoff (CCl4) schützen. Zudem wurde auch die Expression der antioxidativen Enzyme Superoxiddismutase (SOD), reduziertes Glutathion (GSH) und Katalase (CAT) durch die Vorbehandlung mit den Extrakt erhöht.

Etwas zu den Varianten vom Leberzauber

Es gibt zwar eine ‘Ur-Rezeptur’ für den Leberzauber, ich glaube es war der “Art” oder “Forte”, jedoch muss dies nicht für alle passen bzw. “am Optimalsten” sein. Nachfolgend deswegen eine Tabelle für die aktuell beschriebenen Varianten [3] des Leberzauber, welche mehr auf die einzelnen Typen eingehen, wenn es gewünscht ist. Wer nicht groß nachdenken mag, nutzt die Versionen für “alle” Konstitutionen [2] bzw. den “Terminator” [4], welcher weniger Bitterstoffe und nur Haritaki enthält. Letztere Variante ist etwas “zarter” als alle anderen für Menschen geeignet, denen es aktuell nicht so gut geht und für welche die anderen Varianten ggf. zu viel in Leber & Galle anregen.

Zutaten für alle LZ-Sorten in Größe L auf 1 Liter Melasse:

LZ-Sorte LZ
für alle
LZ
Art
LZ
Forte
LZ
plus
LZ
Lö-
wen-
zahn
LZ
Vata
LZ
CuZi
LZ-7 LZ
Kapha
LZ
Kur-kuma
LZ
Rei-shi
Ter-
mi-nator
Konstitution alle alle Pitta Pitta Pitta-

Vata

Vata Pitta-

Vata

Pitta-

Vata

Kapha Pitta-

Kapha

Pitta-

Kapha

alle
Spargel 50g 50g 80g 70g 40g 70g 40g 30g 55g 60g 64g
Myrobalan 50g 50g 80g 70g 40g 70g 40g 30g 95g 60g 64g 200g
Neem 50g 50g 80g 70g 40g 30g 40g 30g 55g 60g 64g
Andrographis 50g 50g 80g 70g 40g 30g 40g 30g 55g 60g 64g
Artemisia 100g
Ilex K. 40g
Steinsalz 30g
L-Cystein 30g
Ingwer 30g
L. Pfeffer 10g 30g 10g
Kurkuma 70g 70g
Reishi 64g
Zimt 80g
Heidelberger’s
7 Kräuter
80g
Löwenzahn
Wurzel
40g
Gesamt 200g 300g 320g 320g 200g 260g 320g 200g 320g 320g 320g 200g

Zu diesen Varianten nachfolgend noch ein paar Kommentare von mir:

  • Löwenzahn würde ich bei (starker) Belastung mit Quecksilber (u.a. Amalgam) vermeiden.
    • Hinweis: Zu Löwenzahn habe ich an anderer Stelle schon mehr geschrieben.
  • L-Cystein als Vorläufer von Glutathion würde ich nicht nutzen.
    • Tipp: Wenn, dann bitte das N-Acetyl-Cystein (NAC) oder Kreatin (z.B. CreaZ) verwenden um den Methionin/Cystein-Pool zu entlasten.
  • Artemisia annua, der einjährige Beifuß.
    • Hinweis: ist kein Aryuveda-Kraut, sondern eher der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zuzuordnen.
  • L. Pfeffer ist “Piper longum”
    • Hinweis: Pfeffer gilt grundsätzlich als synergistischer Wirkverstärker für vieles (-> Pipperin).
  • Heidelberger’s 7 Kräuter: Gibt es oft als fertige Mischung zu kaufen.
    • Hinweis: Damit bekommt der LZ eine europäische Note.
  • Ilex K. ist “Ilex kaushue” (Blätter)
    • Hinweis: Steht in manchen Gärten in Deutschland, ist “Immergrün” und pieksig 😉
  • Reishi ist ein Pilz, der auch als “Ganoderma lucidum” bekannt ist.

Etwas zu einer weiteren Variante vom Leberzauber

Kurkuma. Quelle: Pixabay

“Ansonsten” könnte ich mir noch eine “H.C.”-Variante vorstellen, welche ich aber noch nicht getestet habe. Die Hauptbestandteile bleiben unverändert, um die Kernwirkungen des ursprünglichen Leberzaubers beizubehalten. Die bekannten 4 Zutaten werden zu je 20% beigegeben. Die restlichen 20% werden wie folgt ergänzt:

  • Bhumyamalaki (Phyllanthus niruri) – 10%
    • Anmerkung: Phyllanthus niruri (Bhumyamalaki) wird hinzugefügt, um die Leberentgiftung weiter zu unterstützen und die Gallenproduktion anzuregen. Es ist bekannt, dass es das Pitta-Dosha ausgleicht und die Lebergesundheit fördert. Es ist auch als “Steinbrecher” bekannt, da es ggf. auch gegen Nierensteine wirkt [13]. Auch soll es antivirale Eigenschaften haben (u.a. Hepatitis) [14].
  • Kurkuma (Curcuma longa, Wurzel) – 5%
    • Anmerkung: Curcuma longa (Kurkuma, Wurzel) wird hinzugefügt, um seine entzündungshemmenden, antioxidativen und hepatoprotektiven Eigenschaften zu nutzen. Kurkuma unterstützt die Leberfunktion und hilft so bei der Entgiftung, während es das Pitta- und Kapha-Dosha ausgleicht.
  • Kutki (Picrorhiza kurroa) – 5%
    • Anmerkung: Picrorhiza kurroa (Kutki) ist ein weiteres starkes Leberkraut, das für seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt ist. Es hilft bei der Entgiftung und unterstützt die Leber- und Gallenblasenfunktion [15]. Es ist wirksam bei der Ausbalancierung von Pitta- und Kapha-Doshas.

Allerdings muss ich darauf hinweisen, das Bhumyamalaki & Kutki nicht so einfach in Bio-Qualität zu bekommen sind. Wer hier Versuche macht bzw. eine gute Quelle für die Zutaten kennt, der darf mir gerne eine eMail schreiben.

Warum der Leberzauber ggf. besser ist als Mariendistel & Artischocke – bzw. diese unterstützen kann

Der Vorteil gegenüber Mariendistel- und Artischockenextrakten liegt aus meiner Sicht in der Kombination von mindestens vier oder mehr Inhaltsstoffen, die unterschiedliche gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen und möglicherweise synergistisch wirken, um die Leber- und Gallenfunktion zu unterstützen und zu verbessern. Während sowohl Mariendistel- als auch Artischockenextrakte als Leber unterstützende Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden und wissenschaftliche Studien klar aufzeigen, dass sie antioxidative, entzündungshemmende und hepatoprotektive Eigenschaften haben, bietet der Leberzauber aus meiner Sicht eine breitere Palette von Inhaltsstoffen und potenziellen gesundheitlichen Vorteilen.

Zwar sind viele der Informationen über die Vorteile der “Leberzauber”-Zutaten auf die Überlieferungen der Ayurveda zurückzuführen, die möglicherweise nicht immer durch moderne wissenschaftliche Studien gestützt werden, das bedeutet jedoch nicht, das mehrere tausend Jahre Erfahrung nichts taugen oder ungültig wären. Generell kann natürlich der Leberzauber auch mit Mariendistel & Artischocke kombiniert oder ggf. sogar in diesem integriert werden. Zudem gibt es weitere “leberaktive” Substanzen, wie z.B. Enzian oder auch Myrre. Was, wan wie, wo in welcher Dosis, zu welcher Einnahmezeit in welcher Darbietung (als Pulver, Trockenextrakt, Frisch, als (alkoholisch) wässrige Lösung bzw. Extrakt) besser ist, kann ich aktuell nicht beurteilen. Für die, welche es besser es wissen mögen, bestehen jedoch Möglichkeiten.

Etwas zu Melasse und zur Konservierung

Melasse. Quelle: Wikimedia, Badagnani. Lizenz: CC BY SA 3.0

Melasse wird im Rezept vom Leberzauber verwendet um alles haltbarer und “leckerer” zu machen, denn es handelt sich bei den Kräutern um Bitterkräuter. Alleine der astringierend-bittere Geschmack von Haritaki (ohne Melasse) ist gewöhnungsbedürftig 😉 Die Haltbarkeit von getrockneten Kräutern in Melasse kann dabei von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen, was von verschiedenen Faktoren abhängt, u.a.:

  • Zuckergehalt,
  • Feuchtigkeit sowie
  • Lagerbedingungen und Hygiene.

Melasse verlängert die Haltbarkeit der Kräuter deswegen, da diese aufgrund ihres hohen Zuckergehalts und ihrer antimikrobiellen Eigenschaften als natürlicher Konservierungsstoff wirkt. Um die Haltbarkeit von getrockneten Kräutern in Melasse zu maximieren, sollten deswegen folgenden Schritte befolgt werden:

  • Hochwertige, gut getrocknete Kräuter: Die Kräuter müssen vor dem Mischen mit Melasse vollständig getrocknet sein, um das Risiko von Schimmelbildung und Verderb zu reduzieren.
  • Korrekte Mischung: Die getrockneten Kräuter sollten gleichmäßig mit der Melasse vermischt werden, um die konservierenden Eigenschaften der Melasse optimal zu nutzen.
  • Luftdichte Lagerung: Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollte die Mischung in einem luftdichten Behälter (z.B. Schraub- oder Bügelglas) aufbewahrt werden, u.a. um das Eindringen von Feuchtigkeit und Luft zu verhindern.
  • Kühle und dunkle Lagerung: Die Behälter sollten an einem kühlen, dunklen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden. Ggf. kann auch Braunglas für die Gläser verwendet werden.
  • Sauberkeit und Hygiene: Saubere und hygienische Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und Lagerung der Kräuter-Melasse-Mischung sind absolut wichtig. Ggf. Gläser vorher auskochen und Einweg-Handschuhe benutzen.

Die Haltbarkeit von getrockneten Kräutern in Melasse kann aufgrund der vorgenannten Faktoren variieren, weswegen es wichtig ist, regelmäßig auf Anzeichen von Verderb oder Schimmelbildung zu achten. Allerdings habe ich keine spezifischen Studien, die sich direkt auf die Haltbarkeit von getrockneten Kräutern in Melasse beziehen, gefunden. Am besten kann man die Konservierung durch die Melasse wohl mit Marmelade vergleichen. Auch bei letzterer ist Zucker das Konservierungsmittel.

Ach ja: Alternativ kann Bio-Reissirup als Ersatz für die Zuckerrohr-Melasse verwendet werden.

Zur eigenen Herstellung von Leberzauber

LZ-Forte Zutaten für 1,2 Kg Melasse.

Grundsätzlich verweise ich hier auf die original Quelle, die auch bebildert ist [1]. Wer erstmal probieren möchte ohne sich allzu viele Gedanken zu machen oder wenn geschmackliche Bedenken bestehen, ist sicherlich mit der “für alle” Version im Vergleich am besten bedient. Grundsätzlich geht die Herstellung so [1]:

  • Die zu produzierende Menge festlegen, wobei min 0,5 l Melasse verwendet werden sollten, damit alles in der guten Maschine (z.B. Kenwood) rührfähig ist. Kleine Mengen für die Hand-Verrührung sind dann bis max. 0,5l.
    • Größen: L: 1700ml (1 Liter Melasse), M: 850ml (500ml Melasse), S: 425ml (250ml Melasse), XS: 170ml (100ml Melasse)
  • Die Zutaten bereitlegen, inkl. der Melasse.
    • Tipp: Ggf. kleine Melasse-Gläser mit 0,3l verwenden. Die Melasse-Gläser können so später für das fertige Produkt verwendet werden und müssen dann nicht extra gereinigt werden.
    • Tipp: Optimal kann auch etwas flüssiger Honig beigegeben werden, um die Mischung flüssiger und etwas weniger bitter zu machen.

1,2 Kg Melasse + jeweils 100 g der 4 Hauptzutaten mit einem Holzlöffel in einer Rührschüssel einer Kenwood “Chef” vermischt.

Dann kommt der nächste Schritt:

  • Ein ausreichend großes Rührgefäß wählen.
    • Tipp: mindestens ein 2-Liter Gefäß für den L-Ansatz, ein 1-Liter-Gefäß für den M-Liter Ansatz. Größe S kann in einer 375 ml Dose angerührt werden, XL braucht eine 5-Liter Schüssel
    • Tipp: Die Kenwood Chef ist optimal für 1,2 l Melasse + 4 * 100 g Zutaten.
  • Die Melasse mit dem kleinen Teigschaber in die Rührschüssel geben.
    • Tipp: Wenn die Melasse vorher warm gestellt wurde ist das einfacher.
  • Die gemahlenen Kräuter und sonstigen (trockenen) Zutaten abwiegen und zu der Melasse im der Rührschüssel geben.
    • Tipp: Falls sich bei den Kräutern Klumpen gebildet haben, vor der Zugabe zur Mischung ggf. zerdrücken, nachmahlen oder im Turbo-Mixer nachmixen.
  • Nun erst einmal die Kräuter langsam mit einem (stabilen) Holz-Kochlöffel in die Melasse “vor-mischen”, damit nicht so viel “Staub” aufgewirbelt wird.

Die Kenwood “Chef” beim Mischen mit dem “K”-Haken.

Nun wird es “ernst”:

  • Alles mit der Maschine mischen bis eine homogene Paste von der Konsistenz zähflüssigen Honigs entsteht. Ich lasse die Maschine gerne 10 Minuten Arbeiten.
    • Hinweis: Eine krümelige Konsistenz der Paste bedeutet, dass zu wenig Melasse benutzt wurde. Ist die Mischung sehr dünnflüssig, wurde zu viel Melasse verwendet. Denn: Zur optimalen Entfaltung ihrer Wirksamkeit müssen sich die Kräuter mit Melasse vollsaugen dürfen.
  • Nach dem Mischen unbedingt sofort in Gläser abfüllen. Die Mischung bzw. Paste wird innerhalb 30-45 min. deutlich steifer und lässt sich kaum noch handhaben.
    • Tipp: Ich mache dass mit einem Esslöffel, den ich am Glasrand abstreife.
  • Achtung: LZ kann bis zu 20% seines Volumens nachquellen, besonders im Sommer (warmes Wetter), also beim Abfüllen entsprechend Leerraum lassen!

Und ja: Der Leberzauber wird erst mit der Zeit im Glas dunkler. Direkt bei der Herstellung sieht er schokoladig aus und schmeckt auch noch ein bisschen anders als “im Glas nachgereift”.  Hier noch ein “Live-Video” um einen Eindruck von der Konsistenz zu bekommen.

Ach ja: Der (offene) Leberzauber darf nicht gekühlt werden (-> Kühlschrank), da dies der Schimmelbildung beiträgt, weil Feuchtigkeit aus der Luft im Schraubverschluss-Deckel kondensiert.

Bezugsquellen

Grundsätzlich kann man die Zutaten überall beziehen. Ich würde in jedem Fall auf Bio-Qualität und einen seriösen Anbieter / Kräuterhandel achten. Nachfolgend einige Links:

Hinweis: Bei Kräuter-Schulte & DragonSpice beziehe ich fast alles an spezialisierten Pflanzenextrakten & Co. Weiterhin möchte ich betonen, das ich bei Kräuter-Schulte & DragonSpice selber nur Endkunde bin, darüber hinaus keine weiteren geschäftlichen Beziehungen mit Kräuter-Schulte & DragonSpice habe und nichts dafür erhalte, wenn ihr dort bestellt. Auch bei Georg bin ich nur Endkunde und erhalte keine Vorteile oder Rabatte auf meine Bestellungen.

Kurz etwas zur Einnahme

Auf der originalen Seite zum Leberzauber steht, das “½ TL morgens nüchtern und ½ TL abends vor dem Schlafen gehen regelmäßig über mehrere Monate hinweg” eingenommen werden sollten [1]. Je nach Effekt bzw. benötigter Unterstützung, z.B. Müdigkeit und Energielosigkeit zu beseitigen, ergibt sich daraus nach [1] die zukünftige Benutzung und Dosierung.

Ich selber würde auch ab und zu Pausen bei der Nutzung machen. Haritaki zum Beispiel, als (potenter) Nrf2-Aktivator, verliert Teile seiner Nrf2-Spezifischen Wirkung durch gegenregulatorische Maßnahmen des Körpers nach ca. 10 Tagen. Deswegen würde ich selber den Zauber z.B.:

  • 5-10 Tage einnehmen und dann
  • 2-4 Tage Pause machen. Zudem würde ich ggf.
  • mit einem 1/4 TL in den ersten beiden Wochen starten

Was individuell am besten ist muss jedoch jeder für sich selber ausprobieren. Wenn sich die Stuhl-Farbe oder Konsistenz nach Einnahme verändert, ist dies in der Regel eher ein gutes Zeichen, u.a. mehr Gallenfluss.

Wer in der “Leberzeit”, also zw. 1:00 und 3:00 Uhr nachts aufwachen sollte und Schwierigkeiten hat, wieder einzuschlafen, dem kann hier ggf. ein weiterer ½ TL des Zaubers helfen. Alternativ auch mehr Lecithin bzw. Phosphatidylcholin, was den Gallenfluss unterstützt. Denn viele Menschen nehmen zu wenig Cholin zu sich bzw. haben Gen-Polymorphismen bei MTHFR und/oder PEMT, welche die körpereigene Gallensäurenproduktion, welche Phosphatidylcholin braucht, hemmen.

Mein Fazit

Zusammengefasst liegt die ayurvedische Begründung für die Bestandteile des “Leberzaubers” in der “forte”-Version aus meiner Sicht in ihrer Fähigkeit, das Pitta-Dosha auszugleichen und die Leber- und Gallenblasenfunktion durch Entgiftung, Anregung des Gallenflusses und Schutz vor Entzündungen und oxidativ Stress zu schützen. So ist die Rezeptur des “forte” [5] eher eine Formulierung für das Pitta Dosha des Ayurveda und in der niedrigen Dosierung des “für alle” [4] nach [1] für alle Konstitutionen geeignet. Alternativ bietet auch auch der “LeberZauber 2020” [6] an.

Wem klar ist wie wichtig die Leber ist, weiß das ohne eine gute Leberfunktion vielfache (Folge-) Symptome auftreten, welche sich (Symptom-) Krankheiten nennen. Deswegen ist auch (anhaltende) Müdigkeit ein Zeichen für den Schmerz der Leber. Um hier zu unterstützen nutze ich den Leberzauber seit Jahren und ohne Probleme und ich habe auch anderweitig nur gutes und bestes gehört. Wenn Probleme auftauchen sollten liegt dieses in der Regel an fehlenden Bindemittel und zu wenig Gallenfluss (-> ggf. zu wenig Phosphatidylcholin). Taurin (ich nutze 2-3 mal 500-1000 mg / Tag) ist bei Problemen mit der Leber aus meiner Sicht auch hilfreich.

Was Ihr aus diesen Informationen macht ist euch überlassen. Warum es den Leberzauber bzw. ähnliche Formulierungen per Kapsel & Co. nicht zu kaufen gibt, habe ich in der Einleitung beschrieben. Aus meiner Sicht haben die Beschränkungen bzw. Verbote der Verwendung von bewährten Heilkräutern der TCM und Ayurveda “System”. Das (Pharma-) “Gesundheits-System” verdient nichts mit a) Heilung und b) Patentfreien, natürlichen und kostengünstigen Lösungen.


Ach ja: Wenn ein Leser dieses Beitrages Interesse an einer speziellen Formulierung “eines” Leberzaubers hat, der z.B. in der EU zulässig ist und auch dort vermarktet werden kann, dann kann der Autor dieses Beitrages hier für weiteres erreicht werden.


Quellen / Links

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