Buchkritik: The 4th Phase of Water (Wasser – viel mehr als H2O) – von Dr. Gerald H. Pollack
Das vorliegende Buch von Dr. Pollack war für mich “ein Hammer” und hat in meinem Verständnis ganz viele Dinge neu verknüpft und zusammengebracht. Die Idee dieses Buch zu lesen kam von Dr. Jack Kruse um den Kontext Sonne & Licht in Bezug auf unsere Mitochondrien (-> u.a. Energieproduktion) besser zu verstehen. Das Buch ist auch in Deutsch als ‘Wasser – viel mehr als H2O’ im VAK-Verlag (-> hier eine Leseprobe) verfügbar. Ich selber habe die nebenstehende englische Version als eBook gelesen.
Der ‘4te’ Aggregatzustand des Wassers
… wäre dann auch der richtige deutsche Titel gewesen. Im Buch geht dann auch um die Erklärung für sehr viele Effekte von Wasser die bisher nicht allgemein erklärt werden konnten, z.B. warum warmes Wasser schneller als kaltes gefriert. Es werden zudem Dinge wie die ‘Spezialfälle’ der brownschen Bewegung mit der allgemeinen Theorie (und Praxis) der 4ten Phase des Wassers erklärt – also die, welche mit Einsteins Gleichung nicht zu erklären sind. Pollack bietet unzählige (mir sehr schlüssig und logisch erscheinende) Theorien & Erklärungen an, mit der auf einmal sehr viel alltäglich zu beobachtenden Phänomene verständlich werden.
Dabei ist das was Pollack beschreibt nicht neu – viele der Puzzleteile gab es schon. Nur vereint Pollack alles in eine sehr schlüssig erscheinende Theorie (welche über sehr viele Experimente validiert wurde) und ein sehr gute lesbares Buch, das die Geschichte des Wassers, der Wasser-Forschung, die Phänomene des Wassers dem allgemeinen Publikum zugänglich macht.
In Kürze: Nach Pollack bildet Wasser an hydrophilen (Wasser liebenden) Schichten eine so genannte ‘Exclusion Zone’ (EZ) . Dies ist ein spezielles Verhalten der molekularen Ordnung von Wasser, das es u.a. ermöglicht Licht, insb. jedoch Wärmestrahlung (IR), in ein elektrisches Potential (durch Ladungstrennung) umzusetzen – welches dann Arbeit (Stromfluss) leisten kann! “Lichtnahrung” einmal wissenschaftlich – möchte ich meinen!
Ach ja: Das ganze ist keine ‘esoterische’ Spinnerei, sondern inzwischen Universitäts-Lehrstoff für eine Einführungsveranstaltung in Biophysik [2].
Interesse geweckt?
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
Worum geht es im Buch ‘im Kern’?

EZ-Wasser Struktur & Schichtung. Quelle
Es geht im Buch um eine spezielle Eigenschaft von Wasser, an Wasser-liebenden (hydrophilen) Oberflächen, ein spezielle kristallartige Gitterstruktur in übereinanderliegenden Schichten auszubilden. Diese bienenwabenartige Gitterstruktur (‘Honeycomb-Sheet’) ist dabei negativ geladen (Elektronenüberschuss) und bildet sich selbstständig an faktisch allen Wasser liebenden Schichten (also nicht an Teflon – das ist Hydrophob). Das besondere: Diese Schicht ist nicht nur einige Atomlagen bzw. Moleküle stark, sondern erstreckt sich u.a. in den Makrobereich – also durchaus mehrere 100um bis fast und auch (teilweise) über 1 Millimeter!
Diese quasi-kristalline Struktur verdrängt Wasser (H2O) von den Oberflächen, ist selber jedoch selbst kein Wasser (dazu später noch mehr im Detail). Womit wird dann schon beim Namen sind: ‘Verdrängungszone’ -> ‘Exclusion Zone’ mit der Abkürzung ‘EZ’ und in lang: ‘EZ-Water’ (ausgesprochen: ‘Ea-Sy-Water’). Der Name mag heute, auch nach Dr. Pollack, nicht mehr optimal erscheinen – ist jedoch sehr Eingänglich.
Weiter im Detail…
Normales Wasser enthält H20 Moleküle, welche nach außen neutral geladen sind. Durch irgend einen Mechanismus bildet sich jedoch an hydrophilen Schichten eine quasi-kristallines Gitter aus O (Sauerstoff) & H (Wasserstoff) Atomen. Durch die Struktur bedingt wird, um es mal umgangssprachlich auszudrücken, ein Wasserstoff-Atom pro Gitterelement in der hexagonalen Struktur frei.
Wer sich nebenstehendes Bild ansieht, wird sehen, das jedes Sauerstoff-Atom an drei Wasserstoffatome gebunden ist. Da das ganze in dem Gitter passiert muss die effektive Ladung anteilig berechnet werden: (6*1/2 H) + (6*1/3 O). Wenn die Basis für das Gitter H2O ist, dann wird pro zwei (2) Wassermoleküle ein (1) Wasserstoff-Atom (H) aus der Verbindung gelöst. Die effektive Ladung des Gitters ist also negativ.
Die frei werdenden Wasserstoff-Atome scheinen dann, bei Bildung der einzelnen Schichten des EZ-Gitters, mit Wassermolekülen (H2o) im ‘normalen Wasser’ schwache Bildungen einzugehen -> und Hydronium-Ionen (H3O+), auch protoiniertes Wasser genannt, zu bilden.
Von pH-Wert, Licht und Ladung
Misst man nun den pH-Wert des Wassers in der EZ-Schicht, dann ist der pH-Wert hoch (basisch) im normalen Wasser nahe der Grenzschicht niedrig (sauer), was der entsprechenden Ladung entspricht. Durch Experimente mit verschiedenen Lichtfrequenzen (Wellenlängen) konnten Pollack & Co. herausfinden, das die Ladungsseparation (-> Ausdehnung der ‘EZ’) insb. durch IR-Licht ab 700nm, mit einem Peak bei 3000nm, geschieht. Bei UV-Licht mit 270 wurde ein Minimum erreicht.
Wer jetzt denkt: Ist das ganze nicht wie eine Batterie, welche durch Wärmestrahlung (IR) geladen wird: Ja! In der tat ist die Ladungsdifferenz zwischen der EZ und dem protoiniertem Wasser so ausgeprägt, das, wenn zwei Elektroden in das Wasser eingetaucht werden, ein Strom fließt -> also Arbeit verrichtet wird!
Implikationen der Forschung von Pollack & Co.?
Massiv!
Die Ladungsseparation durch ubiquitäres Licht bzw. infrarote Strahlung an hydrophilen Flächen bzw. Materialien und Partikeln kann sehr viele Phänomene erklären für die es bisher keine schlüssigen Theorien gab. Weiterhin ist zu bedenken was dies in Bezug auf Photosynthese und Energieproduktion in eukaryontischen Zellen (Mensch!) und insb. den Mitochondrien (ATP-Synthese) in diesem Zellen bedeutet…
So, nun weiter zur Buchübersicht.
Zum Inhalt(sverzeichnis)
Der Einfachheit liste ich hier mal die deutsche Version des Inhaltsverzeichnisses auf. Die Namen der Kapitel sind im Kontrast zum Buchtitel sehr gut übersetzt. Leider lesen sich diese nicht so wissenschaftlich akkurat & präzise wie der Inhalt der einzelnen Kapitel.
Im Unterschied zu anderen Buchkritiken von mir gab es dieses mal das wichtige zum Einstieg. In diesem Abschnitt werde ich dann bereits etwas mehr auf den Inhalt der Kapitel eingehen – und nachfolgend werde ich versuchen noch einige Kernaspekte des Buches zusammenzufassen und verständlich zu machen. Mir ist dies wichtig, da ein Verständnis der Zusammenhänge und Implikationen die Pollack präsentiert sehr wichtig ist um andere (zukünftige) Beiträge in diesem Blog verstehen zu können – insb. diejenigen die sich auch Dr. Jack Kruse beziehen.
So, nun zum Inhalt – welcher sich neben einer Einleitung in vier Abschnitte mit 17 Sektionen (bzw. Kapitel) gliedert:
Teil I: Wasser gibt uns Rätsel auf
- 1. Wir sind umgeben von Geheimnissen
- Einführung in die Thematik, insbesondere Alltagsphänomene die mit aktuellen Theorien in Bezug auf Wasser nicht erklärt werden können, z.B. Warum tropft kein Wasser aus der Gelatine?, Warum gefriert warmes Wasser schneller als Kaltes?, Wasserbrücken, Lord Kelvins Entladung, etc. pp.
- 2. Das Sozialverhalten von H2O
- Diese Sektion umfasst eine Einführung in die verschiedenen vorherrschenden und aktuellen Theorien um das Verhalten und die Struktur von Wasser.
- Dann gibt es noch einiges zu Hintergrund zur Forschungsgeschichte, u.a. das ‘Polywater’-Debakel (Derjaguin) in der Zeit des kalten Krieges (späte 1960er) und das ‘Wassergedächnis’-Debakel um Jaques Benvenviste, welche alle das Thema ‘Wasser’ als Forschungsgebiet verbrannt hatten (obwohl beiden, Derjagujin & Benveniste, wohl letztendlich zu unrecht kritisiert wurden).
- 3. Das Rätsel des Grenzflächenwassers
- In dieser Sektion geht es dann um weitere Phänomene von Wasser – insb. an (Grenz-)flächen und mit Hilfe von Gelen & Mikrokugeln, welche Bewegungen im Wasser sichtbar machen. Auf ersten Fotos wird die ‘Exclusion Zone’ sichtbar – eine Zone die sich in verschiedenen Größenordnungen zwischen Oberflächen und dem normalem Wasser bildet.
- Es wird dann versucht mit den ‘geläufigen’ Theorien und Vorstellung zum Verhalten von Wasser die durchgeführten Experimente zu erklären – was jedoch nicht gelingt. Dann wird auf Theorien & Arbeiten von Szent-Györgyi und Gilbert Ling eingegangen.
- Erste Experimente mit Licht in verschiedenen Wellenlängen und Infrarotkameras werden durchgeführt – es Zeigt sich, das insb. Licht mit einer Wellenlänge um 270nm von der Exclusion Zone absorbiert wird…..
Teil II: Das verborgene Leben des Wassers
- 4. Ein vierter Aggregatzustand von Wasser?
- Das klassische Dipol-Modell wird zum erklären der beobachteten ‘Exclusion Zone‘ herangezogen und verworfen. Eine neue Theorie wird aufgestellt (Kristallgitter), wobei dann die verschiedenen Auswirkungen der Theorie auf Ladungen, Potentiale und Struktur Experimentell überprüft werden.
- 5. Batterien aus Wasser
- Das Potential der ‘EZ’, Ladungen zu separieren, wird weiter untersucht. Erste versuche die ‘EZ’ als Batterie zu nutzen werden durchgeführt und Messergebnisse demonstriert. Die Theorie wird ausgebaut.
- 6. Wie die Wasserbatterie geladen wird
- Es wird demonstriert wie die Exclusion Zone durch Bestrahlung mit Licht verschiedener Wellenlängen bis in den mm-Bereich ausgedehnt werden kann.
- Ein maximale Ausdehnung der EZ wurde bei 3000nm festgestellt (IR-C) und ein Minimum bei 270nm (UV-B), wobei die Ausdehnung erst im Rot & IR-Bereich, ab ca. 600-700nm) wirklich relevant wird.
- Die Theorie um das EZ wird erweitert um die beobachteten Effekte zu integrieren: das Wachstum der EZ, die Begrenzung des Wachstums und die (langsame) Erosion der EZ nach Entfernung der Strahlungsquelle.
- Interessant: Probleme bei der Bildung der EZ-Gitter (fehlende Bildungspartner, ‘Elektronenklau’) werden mit freien Radikalen, ROS (Reaktive Oxigen Species) und SOD (Superoxiddismutase) in Verbindung gebracht.
- 7. Wasser – der Motor der Natur
- Wieder etwas geschichtlicher Rückblick: Vladimir Voeikov, Giorgio Piccardi, S. Shnoll – welche alle schon Effekte des ‘EZ’ Wassers beschrieben und gefunden hatten, ohne jedoch eine schlüssige Theorie für die beobachteten Phänomene zu haben.
- Weitere Gedanken und Experimente im Bezug auf EZ-Wasser, Energie und Arbeit. Dann ein Abstecher zur Photosynthese und welchen Bezug das EZ-Phänomen in diesem Kontext haben könnte – interessant ist hier die Absorption von UV-Licht bei 280nm in Pflanzen-Chromophoren, welche sehr dicht an den 270nm der EZ liegt…
Teil III: Was das Wasser bewegt, das bewegt die Welt
- 8. Wasser macht alles anziehend
- Erklärung einiger Phänomene in Bezug auf R. Feynman’s ‘like likes like’, u.a. warum sich scheinbar zwei gleich geladene Teilchen anziehen – und nicht abstoßen!
- Zwar werden die Gesetzte der Physik am Ende doch nicht gebrochen – da am Ende die negativ geladene EZ um die Teilchen und das dadurch protoinierte (positiv geladene) Wasser für die Bewegungen zuständig ist (Bsp: – -> + <- –).
- Mit diesem Effekt werden dann auch Wolken und sehr stabile Sandburgen erklärt.
- 9. Browns Tanz – durch Energie angetriebene Bewegungen
- Superkrass: Die Brownsche Molekularbewegung & Einsteins Formel dazu -> Alles erklärt? Nein! Viele Phänomene und Grenzbereiche werden durch Einsteins Ansatz nicht abgedeckt.
- Wo Einstein Viskosität, Partikelgröße und Temperatur mit einbezieht – geht er immer noch von einem (energetisch) geschlossenem System aus. Wer EZ-Wasser akzeptiert hat, der weiß das es das in der Normalität nicht gibt: Insb. IR-Strahlung wirk von extern auf alle Systeme, insb. Wasser.
- Pollack präsentiert in dieser Sektion Überlegungen wie seine Theorie zu EZ-Wasser in einem energetisch offenem System die bisher unerklärten (Grenz-)Phänomene der brownschen Bewegung erklären kann.
- 10. Wärme und Temperatur: Neues Licht in die thermische Dunkelheit
- In diesem Kapitel geht es um (Elektromagnetische-)Strahlungsenergie -> also sichtbares Licht, IR, UV, Mikrowellen, das ganze Spektrum. Oft werden die Begriffe ‘Wärme’ & ‘Temperatur’ mit Strahlungsenergie, u.a. infraroter Strahlung, gleichgesetzt.
- Das Problem: Erst einmal gelten die unscharfen Konzepte von Temperatur und Wärme nur für einen kleinen Ausschnitt an Strahlungsenergie – und zweitens können Sie auch zu falschen Schlüssen führen. So müssen Gegenstände (z.B. Wolken, Alufolie) nicht ‘Warm’ sein um IR-Strahlung zu reflektieren bzw. emittieren.
- Das ganze wird dann auch noch am Beispiel der Mischung von verschiedenen Flüssigkeiten und Elementen mit Wasser demonstriert, u.a.: Salz wird in einen vollen Becher getan, jedoch läuft dieser nicht über. Warum ist dies so & was hat dies für Struktur und Strahlungsenergie (‘Temperatur’) des Wasser-Gemisches zur Folge? Warum wird Beton warm? Warum kühlt Wasser beim Vortexen?
- 11. Osmose und Diffusion passieren nicht einfach so
- In diesem Kapitel geht es zuerst um Diffusion – der Fähigkeit zweier Flüssigkeiten sich mit einander zu vermischen. Verschiedene Beispiele werden gegeben – so mischt (verteilt) sich Farbe (Methylene Blue) in normalem Wasser schlecht – in Salzwasser sehr schnell. Am Beispiel der Nord- und Ostsee wird aufgezeigt das sich Salzwasser und Frischwasser nicht (bzw. nur sehr schlecht) mischen wollen. Auch hier bietet die Theorie um EZ-Wasser elegante Erklärungen an – die Standardgleichungen für die Diskussion jedoch nicht.
- Osmose durch eine Membran & eine interessante Beobachtung: Wasser floss nicht durch eine Membran, wenn die andere Seite ‘leer’ war. Pollack dazu: Die EZ an beiden Membranseiten (z.B. Salzlösung und Wasser) und an den Salzkristallen erzeugt eine Ladungsdifferenz (‘electrical gradient’), welche dann die Hydronium-Ionen durch Lücken im EZ-Gitter & der Membran bewegt (bzw. anzieht) und die Osmose antreibt.
- In beiden Fällen bestimmt also externe Strahlungsenergie im Umwege über die Bildung von EZ (Ladungsseparation) die Geschwindigkeit der Prozesses an.
- Abschließend wird dann noch erklärt wie (Baby-)Windeln, Gele und Schwellungen nach Prellungen in Bezug auf die EZ-These funktionieren.
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