Schilddrüsen Hormone dosieren (L-Thyroxin, Thybon): Niedrig beginnen, langsam steigern und regelmäßig Blutwerte kontrollieren

Das muss in den Kopf von Patient & Therapeut “rein”: Wie man eine Tablette Zerteilen und damit die Dosis aufteilen kann.
Im großen Artikel zur Schilddrüse hatte ich viel zu Funktion, Blutwerten, Diagnostik, Co-Faktoren, Nebennierenschwäche, Irrungen und Wirrungen & Co. geschrieben. Im Artikel zur verteilten Einnahme von Schilddrüsenhormonen hatte ich “nachgelegt” und die Thematik der Aufteilung der Tagesdosen von L-Thyroxin (T4) und Thybon (T3) thematisiert.
Was ich noch nicht beschrieben hatte ist, wie denn überhaupt die “richtige Dosis” gefunden werden kann, bzw. eher “wie ich da vorgehen würde”. Dabei ist der Begriff “die richtige Dosis” etwas,
- was nicht statisch ist,
- sich auf verschiedene Phasen verteilt und
- oft ein Leben lang regelmäßig überprüft und ggf. leicht angepasst werden muss.
- Zudem sind die Anfangsdosis,
- die Steigerungsintervalle (-> Zeit)
- und die Dosis um die gesteigert wird oft abhängig
- von den individuellen Ausgangs- und Kontrollwerten & auch dem,
- was der eigene Körper zurückmeldet.
Bei einer klar diagnostizierten, ggf. sogar organisch bedingten, Schilddrüsen-Unterfunktion einfach ‘nichts zu machen’ reduziert aus meiner Sicht dramatisch die Lebensqualität bzw. lässt einen ‘unter seinen Möglichkeiten’ leben. Für mich wäre das keine Option!
In diesem Artikel versuche ich nun, meine Überlegungen, bzw. das grobe Schema der Ergänzungen darzulegen. Ein Text, der 99% der Details, Umstände & Co. berücksichtigt würde ein Buch füllen. Das, was ich hier schreibe, ist nur das kleine “1×1”, das (eigentlich) jeder gute Therapeut, der Schilddrüsenprobleme behandelt, “drauf haben sollte”. Die Themen:
- Der Anfang aller Dinge: Die hoffentlich richtige Diagnose
- Schilddrüsenhormone dosieren: Die Grundlagen des Teilens und noch etwas zum TSH
- Das Steigerungsschema von L-Thyroxin (T4)
- Das Steigerungsschema von Thybon (T3)
Am Ende des Artikels folgt mein übliches Fazit.
Der Anfang aller Dinge: Die hoffentlich richtige Diagnose
Zur Diagnose, also den Schilddrüsenwerten fT3, fT4 den Hypophysenvorderlappen-Wert TSH, sowie dem Ultraschall der Schilddrüse, hier insbesondere das Volumen des rechten und linken Lappens in Milliliter (ml), sowie der Gewebebeschaffenheit (-> Homogen, Knoten. etc.) hatte ich in meinem großen Artikel schon einiges geschrieben. Das ist das Minimum was getan sein sollte. Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten, sollten unbedingt auch die verschiedenen Antikörper-Werte (u.a. TPO-AK -> Hashimoto, TRAK -> Morbus Basedov, TG-AK -> kann bei beiden sein) gemessen werden. Das ist aus meiner Sicht der Schilddrüsen-Diagnostik-Basis-Standard.
Werte wie reverses T3 (rT3) sind natürlich auch sinnvoll, wobei ich darauf schon in meinen anderen Artikeln eingegangen bin. In Kürze: Ein hohes rT3 vermindert auf jeden Fall die Chance, dass das “gute” T3 an genügend Rezeptoren andocken, also seine Wirkung entfalten kann. rT3 ist meist hoch, wenn es irgend ein entzündliches oder (Psycho-) Stress- Geschehen im Körper gibt. Aus meiner Sicht stellt es einen Schutzmechanismus des Körpers dar – ala “mach mal halblang”. Deswegen ist es immer wichtig auch die unterliegenden Gründe für “alles” in Erfahrung zu bringen und nach Möglichkeit abzustellen.
Sind a) fT4 und/oder fT3 (sehr) niedrig (z.B. fT4 < 1,2 ng/dl und/oder fT3 < 3,0 pg/ml), oder b) passt der TSH-Wert nicht zu den Werten, bzw. c) ist der TSH hoch (>=2), dann besteht Klärungsbedarf. Dabei sollten jedoch nicht die aktuellen immer weiter absinkenden fT3/4-Referenzwerte herangezogen werden, sondern besser die vergangener Dekaden. (Aktuelle) Referenzwerte orientieren sich in der Regel an dem aktuellen Gesamtzustand der (kranken) Bevölkerung. Werden alle kränker, dann entfernen sich die Referenzwerte immer weiter von wirklichen Gesundheitswerten. Denn wer lässt seine Werte messen? Kranke oder gesunde? Genau!
Sind die fT3/4 Werte nur “leicht niedrig”, ist das Gewebe o.k. und die Schilddrüse normal-groß, dann kann als Schritt 1 geschaut werden, ob ggf. die Ergänzung mit üblichen Mangelfaktoren die Systematik verbessert. Magnesium, Selen, Jod, Zink, Tyrosin, Retinol, B-Vitamine – all dies und anderes kann helfen, bzw. hilft aus meiner Sicht, wenn es vorher fehlte. Hier sollten optimaler weise die Blutwerte von Magnesium, Zink und speziell Selen (jeweils im Vollblut) gemessen werden. Jod ist schwieriger zu messen. Von Hochdosis-Jod-Sättigungstests wie auch Hochdosis-Jod Ergänzungen würde ich jedoch absehen. Ich bevorzuge ein Haar-Analyse.
Adaptogene wie Ashwaganda oder Guggul sollen die T4-Produktion und die Umwandlung von T4 nach T3 verbessern können. Wenn das, zusammen mit Mikronährstoffen ausreicht, um z.B. fT4 auf min. ~ 1,4 ng/dl und fT3 auf min. ~ 3,4 pg/ml (oder mehr) zu steigern – Großartig! Ihr könnt dann hier mit dem Lesen dieses Artikels aufhören 😉
Hilft vorgenanntes nichts bzw. “nicht genug”, ist die Schilddrüse irreversibel Geschädigt oder deutlich zu klein, dann sollte vor der potentiellen Einnahme von Schilddrüsen-Hormonen (SDH) auf jeden Fall die Situation der Nebennieren überprüft werden (u.a. der Morgen-Cortisol Wert und DHEA-S). Das steht sogar im Beipackzettel von Schilddrüsen-Hormonen, der in der Regel nicht vollständig gelesen wird. Eine ggf. nötige Behandlung der Nebenniere sollte vor der Einnahme von SDH beginnen. Ein guter Therapeut sollte wissen, was genau zu tun ist. Gleiches gilt natürlich für andere Problematiken wie autoimmune Krankheiten der Schilddrüse, Hashimoto, eine HPU, schlechte Leberwerte & Co.
Da die Einnahme von SDH den gesamten Metabolismus “ankurbelt”, kann eine bestehende Problematik der Nebenniere (aber auch anderen Systemen) verschärft werden. Ich würde deswegen immer ein Basisprogramm an Nahrungsergänzung und Bindemitteln voranstellen. Da T3 so etwas ist, wie das ultimative Gaspedal des Stoffwechsels, sollte man auf die Konsequenzen eines angekurbelten Stoffwechsels vorbereitet sein. Für mich bedeutet das: Alle “Tanks” (-> Mikronährstoffe) entsprechend füllen, optimal auch Ernährung & Lifestyle verbessern und auf einen guten Stuhlgang achten!
Schilddrüsenhormone dosieren: Die Grundlagen des Teilens und noch etwas zum TSH

Vereinfachte Schilddrüsen-Regulierung über Hypothalamus (TRH), Hypophyse (TSH) & Rückkopplung aus den aktiven Hormonen T3/T4. Wird mehr T3 zugeführt, hemmt dieses automatisch TSH.
Die Voraussetzung zur Einnahme von Schilddrüsenhormonen, welche in Deutschland Verschreibungspflichtig sind, ist ein Rezept vom Arzt.
Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen wird optimalerweise über den Tag verteilt. Schließlich produziert die Schilddrüse (und die Gewebe) auch den ganzen Tag die Hormone – am Tag mehr, in der Nacht weniger. Dabei wird beim T4 (L-Thyroxin) je 50% der Dosis am Morgen (in der Regel unmittelbar nach dem Aufstehen) und 50% am Abend (in der Regel an der Bettkante) eingenommen. Bei T3 ist es leicht anders: Die Hauptdosis wird am morgen eingenommen, ggf. am Mittag nachgelegt und nur bei höheren Dosierungen auch etwas am Abend eingenommen. Das hat mit der Halbwertzeit und der Tageskurve von T3 zu tun.
Merksatz: “Gesteuert” wird bei Einnahme & Dosis von T4 und ggf. T3 immer mit den freien Werten -> also fT4 und fT3!
Wichtig: Werden Schilddrüsenhormone eingenommen, also L-Thyroxin (T4) und speziell bei T3 (Thybon), dann hat der TSH-Wert in der Regel keine Aussagekraft mehr. Wird mit T3 (Thybon) ergänzt, dann sind TSH-Werte um 0,01 normal. Das ist so, weil Spiegel an Schilddrüsenhormonen über dem (tiefen) Niveau liegen, was der Körper der Schilddrüse anweisen würde zu produzieren. Warum der Körper der Schilddrüse sagt, das Sie “nicht mehr Gas” geben soll, kann mannigfaltig sein (-> Hashimoto, Quecksilber-Belastung, Nebennierenprobleme als Folge anderer Probleme, etc.). Insofern ist ein ‘weiterer & breiterer Blick’ auf das körperliche Symptomumfeld wichtig.
Ist der TSH -Wert “unter Ergänzung” dennoch > 1, oder steigt sogar, dann liegt meist ein Problem vor, wie z.B. eine Unterdosierung der SDH (z.B. dauerhaft 25 µg L-Thyroxin).
Das Steigerungsschema von L-Thyroxin (T4)
Wenn entschieden wurde mit Schilddrüsenhormonen (SDH) zu arbeiten, dann wird immer zuerst mit T4 ergänzt und nicht T3. T3 “kommt später”, falls die T3-Werte nicht steigen wollen, obwohl ‘eigentlich’ genug T4 zur Verfügung steht. Von einer reinen T3-Ergänzung (-> T3-Only) halte ich nichts. So viel vorweg. Auch wenn Schilddrüsen-Hormone genutzt werden, sollte es immer das Ziel sein, den Körper nur das zu geben was er (aktuell) nicht selber macht bzw. machen kann. Reguliert sich der Rest von selber – dann ist es gut so. Passiert letzteres nicht – muss man weiter schauen.
In der Regel wird L-Thyroxin (in µg) folgend eingenommen (Dosierung: Aufstehen -> Mittag -> Nachts)
- Für 1 Woche (selten 2): 12,5-0-12,5
- Hinweis: Ganz selten, aber eher nicht bei schlechten Werten, auch 6,25-0-6,25 für 3-4 Tage und dann 1 Woche 12,5-0-12,5
- Für 1-4 Woche(n): 25-0-12,5
- Hinweis: Um so schlechter die Ausgangswerte (z.B. fT4 <=1,0 ng/dl), desto kürzer dieser Zeitraum
- Bei schlechten Ausgangswerten (z.B. fT4 <=1,0 ng/dl) für 4 weitere Wochen: 25-0-25
Tipps: Teils kann es 2-3 Tage Herzklopfen geben – das ist ein Seiteneffekt der öfters auftritt. Auch kann es passieren, das einige Menschen 1-2 Nächte nach Gabe von T4 oder einer Erhöhung der Dosis schlecht schlafen – auch das ist nicht unnormal. Eine Möglichkeit ist das T4-Stück unter die Zunge zu legen und nicht zu schlucken. Wenn es jemanden morgens “irgendwie schlecht” ist oder das “anfluten” sehr unangenehm ist, kann versucht werden das T4 zum oder nach dem Essen einzunehmen.
Nun wird, nach ca. 5-7 Wochen nachgemessen – also insbesondere fT4 & fT3, sowie TSH. Ist fT4 nicht im gewünschten Referenzbereich,
- dann wird wieder um 12,5 µg erhöht – zuerst bei der Morgendosis, also 37,5-0-25.
- Je nach dem fT4-Wert wird diese Dosis einige Wochen gehalten (min. 4), dann wieder nachgemessen oder
- bei immer noch schlechten Werten nochmals um 12,5 µg erhöht (37,5-0-37,5), diese Dosis ebenfalls min. 4 Wochen gehalten und dann nachgemessen.
Nach der erneuten Messung der Blutwerte wird wieder geschaut. Ist T4 immer noch gering, dann wird in der Regel wieder um 12,5 µg gesteigert, diese Dosis min. 4 Wochen beibehalten. Ggf. muss die Dosis auch länger beibehalten werden, wenn keine Unterstützungsmaßnahmen für Leber und Detox ergänzt werden. Das mehr an T4 und in Folge auch T3 regen den Stoffwechsel an und bringen potentiell Systeme in Fahrt, die lange brach lagen. Nebenwirkungen oder Unwohlsein sind oft darauf zurückzuführen, das irgend etwas an anderer Stelle nicht rund läuft. Hier könnten dann auch die Leberwerte (u.a. GOT, GPT, GGT) nochmal gemessen werden.
Es kann sein, daß trotz dieser Erhöhungen der Dosis von T4 der Blutwert fT4 nicht “steigen will”. Meine Vermutung ist, daß alles in irgendwelchen (leeren) “Senken” im Körper landet – entweder als T4 oder als T3, was ja aus T4 “gebaut” wird. Teils kann es sein, das dies länger so bleibt und auf einmal eine weitere 12,5 µg Erhöhung von T4 ausreicht um einen “großen Sprung nach vorne” bei der fT4 Werten zu erreichen. Deswegen sollte T4 bei höheren Dosierungen auch immer nur um 12,5 µg erhöht und dann, ca. 4 Wochen später, nachgemessen werden. Blindes erhöhen und “Hoffen” ist nicht der Weg, der aus meiner Sicht zum Ziel führt – speziell nicht bei Hormonen!
Die sich vorerst einpendelnden “Ziel”-Dosierungen, die nach ein paar Monaten erreichet werden, liegen in einem breiten Bereich. Ganz wenige sind mit 37,5 oder 50 µg zufrieden. 75 µg L-Thyroxin ist in der Regel das Minimum bei dem die Menschen landen, wobei viele 100, 125, 150 und 175 µg nutzen und einige auch 200 µg. Dabei ist der Bedarf jedoch unterschiedlich und hängt von Aktivität, Gewicht, Körpergröße, Alter und dem Zustand der Schilddrüse ab. Oft haben zudem Menschen mit einer substantiellen Belastung an Quecksilber (-> Amalgam) ebenfalls Probleme mit der Schilddrüse und eine (latente) Unterfunktion.
Wichtig: Wird bei 25 oder 50 µg Tagesdosis gestoppt, das gibt es die potentielle Gefahr, nach ein paar Wochen schlechter dazustehen als ohne L-Thyroxin. Dies ist deswegen so, weil fT4 steigt, über den Rückkopplungs-Mechanismus der Hypophyse das TSH sinkt und die Schilddrüse so angewiesen wird weniger L-Thyroxin herzustellen. Der Körper “will ja aus irgend einem Grund”, das s das fT4 niedrig ist. Wer bei niedrigen Dosen stoppt, der hat ggf. “Netto” nach ein paar Wochen weniger T4 im System als ohne die Ergänzung. Deswegen ist gerade anfangs das Nachmessen und Nachsteuern bei der Dosis so wichtig.
Hinweis: Das hier geschriebene drückt meine Meinung und individuelle Ansicht über das aus, was ich bei mir machen würde. Dieser Text stellt keine Anleitung “zum Selbermachen” dar. Für die genauen Details bei der Durchführung sollten Interessierte auf die Kompetenz ihres Schilddrüsen-Hormon verschreibenden Arztes zurückgreifen, für den alles hier geschriebene (hoffentlich) nichts Neues ist, und nicht auf vermeintliche Anleitungen aus dem Internet.
Das Steigerungsschema von Thybon (T3)
Auch wenn die fT4 Werte unter der Ergänzung von L-Thyroxin sich wieder normalisieren, kann es recht oft passieren, dass die fT3 Werte (relativ) niedrig bleiben (z.B. <3,0 pg/ml). Wenn das so ist und auch die ggf. zusätzlich eingenommenen Nahrungsergänzungsmittel nicht weiter helfen, dann kann es an der Zeit sein auch T3 (Thybon) einzunehmen.
Unglücklicherweise wurden die fT3 “Referenzbereiche” oder Normwerte in den letzten Jahren immer weiter abgesenkt. Leider gehen einige Therapeuten davon aus, dass diese Werte Gesundheitswerte sein, was Sie nicht sind, und dass auch ein “Mindestmaß”, also die unteren Grenzwerte, noch ausreichend sein um ein individuell energetisch-beschwingtes Leben zu führen. Deswegen kann es passieren, dass Therapeuten T3 (Thybon) nicht verschreiben wollen, u.a. auch deswegen nicht, weil sie nicht daran denken, das eine 20 µg Thybon-Tablette halbiert, geviertelt und geachtelt werden kann. 20 µg oder 10 µg Thybon, auf einen Schlag zum Anfang der T3-Ergänzung sind auch keine gute Idee. Zum Vergleich: Jemand der noch nie Kaffee getrunken hat, der fängt (hoffentlich) nicht mit einem Quadro-Espresso auf nüchternen Magen an.
Thybon wurde auch mal als “Dopingmittel” zur Leistungssteigerung verwendet, weil es Menschenkörperidentisch ist und deswegen nicht so leicht nachweisbar war. So ist es bei einigen Ärzten als “Dopingmittel” in Verruf geraten. Allerdings ist der Zweck einer regulären T3-Ergänzung nicht das Doping auf der Überholspur mit späterem Kolbenfresser, sondern um ein energetisch-beschwingtes Leben zu führen.
Das System beim T3 funktioniert etwas anders als beim T4. In der Regel wird mit 5 µg am Morgen angefangen, wobei die T4-Dosis (erst einmal) beibehalten wird. Zwar kann eine Ergänzung von T3 den Bedarf an T4 senken, jedoch ist das etwas, was mittels der Kontrollen (Blutwerte) festgestellt wird. Angefangen wird in der Regel mit 5 µg Thybon (1/4 Tablette) am Morgen, zusammen mit der T4-Dosis, direkt nach dem aufstehen. Nur selten ist aus meiner Sicht eine Reduktion auf 2,5 µg nötig. Nach 4-6 Wochen wird dann nachgemessen. Sind die fT3-Werte weiter bescheiden, kann erhöht werden. Sind die fT4-Werte sehr hoch, dann kann die T4-Dosis um 6,25-12,5 µg gesenkt werden. Grundsätzlich ergibt sich folgendes Steigerungsschema (Thybon in µg):
- Stufe 1: 5-0-0
- Wenn nötig, Stufe 2: 5-5-0
- Wenn nötig, Stufe 3: 5-5-5
- Wenn nötig, Stufe 4: 10-5-5
Viele fühlen sich mit 10-15 µg wohl und wenige brauchen mehr als 20 µg / Tag. Auf jeden Fall müssen vor jeder Erhöhung die Schilddrüsenwerte, min. fT3, fT4 und ggf. TSH gemessen werden. Zudem ist 4-6 Wochen nach der Erhöhung eine Kontrolle durchzuführen. Sind die freien Werte (fT3, fT4) zu hoch, sollte die Dosis angepasst bzw. gesenkt werden. Grundsätzlich sollten in der Regel min. 2, optimal 3-4 Kontrollen in den ersten 2 Jahren stattfinden. Der TSH-Wert sinkt bei einer Ergänzung mit T3 Erfahrungsgemäß auf Werte um ~0.01 und kann defacto ignoriert werden.
Hinweis: Das hier geschriebene drückt meine Meinung und individuelle Ansicht über das aus, was ich bei mir machen würde. Dieser Text stellt keine Anleitung “zum Selbermachen” dar. Für die genauen Details bei der Durchführung sollten Interessierte auf die Kompetenz ihres Schilddrüsen-Hormon verschreibenden Arztes zurückgreifen, für den alles hier geschriebene nichts Neues ist, und nicht auf vermeintliche Anleitungen aus dem Internet.
Nochmal zu der Nebenniere und dem (Morgen-) Cortisol

Grobe Übersicht über das Hypothalamus-Hypophysen-System und welche Hormone und Organe es (neben anderen) reguliert. Bildquelle (einzelne Grafiken): smart.servier.com. Lizenz: CC BY SA 3.0
Die Relevanz der Nebenniere und des Cortisols (+DHEA) habe ich in meinem Schilddrüsen-Artikel beschrieben, jedoch scheint mir die Brisanz dieses Themas wenig verstanden, auch bei Therapeuten.
Ein Beispiel: Wer, wie einige …, nur auf den TSH-Wert schaut, denkt bei einem Wert von 0,5 das alles o.k. sei. Wer genauer schaut und dann feststellt, dass fT3 und fT4 “unterirdisch” sind, der fragt sich, wie solche Werte zusammenpassen. Wer noch genauer schaut und auch das Morgen-Cortisol (-> Blutabnahme bis 8:00 Uhr, max. 8:30 Uhr) misst und hier einen Wert von beispielsweise ~ 5 µg/dl vorfindet der wird vielleicht nachdenklich. Da der Referenzbereich von Cortisol jedoch teils von 4,8–19,5 µg/dl reicht, denkt derjenige sich (vielleicht) nichts dabei. Allerdings ist der Wert vom Cortisol Tageszeitabhängig (-> Zirkadian), was ein einzelner “dummer” Referenzbereich nicht ausdrücken kann. Werte um 17-20 µg/dl wären für einen Morgen-Cortisol-Wert eher angebracht.
Aus meiner Sicht schützt das Hypophysen-Hypothalamus-System hier den Körper über die Herunter-Regulierung der Schilddrüse, weil anderswo ein Problem vorliegt. Menschen die Z.B. durch zu viel Stress & Co. die Nebenniere “geschrottet” haben, sollen eben ein bisschen “langsamer machen”. Mit weniger Schilddrüsen-Saft, speziell T3, ‘geht weniger’. Problem gelöst!? Jein, denn Problematisch wird es, wenn sich solche Dinge chronifizieren und dieser Regelkreis “nach unten” nicht mehr verlassen werden kann bzw. wird. Das ganze ist auch als “Burnout” bekannt.
Eine Möglichkeit der Umsteuerung (bzw. Behandlung) wäre unter anderem den (täglichen) Stress und übermäßige Aktivität zu reduzieren, sowie Cortisol mit Hydro-Cortison zu ergänzen. Wenn Vorgenannten (und anderes) nicht hilft, die Schilddrüsen-Werte zu normalisieren, ist die Ergänzung mit SDH meiner Meinung nach ein nächster probater Schritt.
Mein Fazit
Das hier geschriebene kann nur ein kleiner Ausschnitt und eine starke Zusammenfassung des Themas sein. Das Geschriebene basiert dabei u.a. auf vielen Erfahrungen, welche mir ein “guter Geist” mitgeteilt hat. Nein, ich bin nicht unter die Geistheiler gegangen, denn der “gute Geist” ist lebendig und erfreut sich u.a. dank L-Thyroxin und Thybon bester Vitalität 😉
Das hier Geschriebene spiegelt auch meine eigene (leibliche) Erfahrung wieder – ist also nicht nur ein theoretisches Gedankengebäude. Meine eigenen Erfahrungen haben schlussendlich meine Ansichten und Meinung zum Vorgestellten geprägt. Genau so will ich auch diesen Artikel verstanden wissen: Es ist meine (freie) Meinung und kein medizinischer Ratschlag. Wer meine Meinung als Anlass dafür nimmt, bestimmte Dinge zu hinterfragen – der soll es gerne tun. Super! Denn genau so funktioniert die Wahrheitsfindung und eigene Meinungsbildung: Wir schauen uns verschiedene Dinge und Erklärung an, hinterfragen einiges und das, was uns am Ende schlüssig zu sein scheint, das setzten wir um.
Tipp: In diesem Zusammenhang ist dieser Artikel über die 3 Phasen der (biochemischen) Entgiftung noch relevant. Denn wer seinen Metabolismus mit T4 und insbesondere T3 aktiviert, der sollte schauen, das der Auspuff frei ist bzw. unterstützt wird!
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