Hormonsystem Teil 4: Blutwerte & “Was dann?” – Etwas zu den Möglichkeiten der Ergänzung (DHEA, Estriol, Hydro-Cortison, Progesteron, Pregnenolon, Testosteron)

Hormone als Creme (Apotheker-Herstellung) und Tablette

Hormone als Creme (Apotheker-Herstellung) und Tablette.

In diesem Teil der Hormon-Serie geht es um die praktischen Aspekte der Steroid-Hormone:

  • a) Was man wie und wo ergänzen kann,
  • b) was man deswegen am besten (vorher) (wie) messen kann oder sollte und
  • c) welche Fettnäpfchen man vermeiden sollte (u.a. Rim*us und TRT).

Insofern sind die Themen dieses Artikels:

  • warum man die Werte der Steroid-Hormone immer zusammen messen sollte – und auch alle!
  • was grobe Anhaltspunkte für die Blutwerte-Werte sind,
    • also für Mann und Frau und soweit das überhaupt pauschal zu beantworten ist
  • warum Speichel-Tests für die Steroid-Hormone nur bedingt tauglich sind
  • was Mann und Frau grundsätzlich tun kann
    • also bei niedrigen Hormon-Spiegeln in Bezug auf eine Ergänzung und mit welcher.
  • was bei der Verwendung der Hormone zu beachten ist,
    • also ob und wann z.B. Creme oder orale Einnahme besser oder zwingend geboten ist,
    • wo & wann es in der Regel appliziert oder eingenommen wird,
    • was bei einer Testosteron-Ersatz-Therapie beim Mann (TRT) schief gehen kann.
  • wie man einen Therapeuten ‘checken’ kann und welche Überlegungen dieser sich machen sollte (+ mögliches Vorgehen),
  • etwas zur Diagnose einer möglichen Nebennieren-Schwäche / Insuffizienz,
  • etwas zu Thematik Toxisch?: Testosteron zusammen mit Quecksilber: Vorsicht!”,
  • und schlussendlich zum Thema Männer, Estradiol (E2) und Aromatase-Hemmer

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass der Artikel nicht komplett öffentlich ist. Eine hormonelle Ergänzung im Hinblick von Mangel & Co. setzt teils einiges an Wissen voraus und gehört aus meiner Sicht in die Hand eines kompetenten Therapeuten bzw. sollte von diesem begleitet werden, u.a. da die meisten (bioidentischen) Hormone in Deutschland verschreibungspflichtig sind.  In Ländern wie den USA ist das nicht so, dort sind z.B. DHEA, Pregnenolon, Progesteron & Co. als Ergänzungsmittel frei erhältlich. Aus meiner Sicht sind die bioidentischen Hormone, richtig genutzt, auch nicht gefährlich – ganz im Gegensatz zu den o genannten “Hormon-Ersatz Therapien” mit den synthetischen Hormon-Derivaten (u.a. auch die hormonelle Verhütung mit der Pille).

Wer bei allem die Kosten für regelmäßig Blutwert-Kontrollen und einen wirklich kompetenten Therapeuten scheut, der findet hier zumindest etwas Orientierung. Das Problem ist zudem, das nur wenige Therapeuten gibt, die diesen “kompletten Komplex” mit allen relevanten Abhängigkeiten und “Fallen” wirklich verstehen, denn auf gesetzliche “Kasse” geht hier faktisch nichts. Insofern ist dieser Artikel (auch) als erste Orientierung und Therapeuten-Check gedacht. Ich selber kenne nur einen Menschen dem ich in diesem Themenfeld vertraue. Wer ernsthaftes Interesse an einer Vermittlung für ein Coaching-Gespräch hat, kontaktiere mich hier für weiteres.

Tipp: Hier geht es zur Übersichtsseite aller Hormon-Relevanten Beiträge.

Warum man die Werte der Steroid-Hormone immer zusammen messen sollte – und auch alle!

Wer die Artikel-Serie zum Hormonsystem aufmerksam verfolgt hat, dem ist sicher klar geworden, dass alles im Hormonsystem zusammenhängt. Einzelne Werte bringen hier meist nichts, nicht viel oder verwirren mehr als die nützen – weil aus diesen kein Rückschluss auf das Gesamtsystem gezogen werden kann. Zudem können nicht einmal alle Werte richtig gemessen werden bzw. nicht in jedem Labor. Insofern messe ich ca. 1-2 mal im Jahr folgende ‘Mindest’-Werte im Blut:

  • Pregnenolon -> nur einmal im Jahr bzw. wenn es ergänzt wird.
  • Progesteron
  • DHEA-S -> das “S” steht für Sulfat, die Speicherform. DHEA ohne “-S” schwankt zu stark für sinnvolle Bewertungen.
  • Freies Testosteron -> oder Gesamt-Testosteron + Albumin -> dann umrechnen)
  • Östradiol (E2)
  • Cortisol -> optimal Morgenwert bis/vor 8 Uhr.
  • SHBG

Generell werden alle Werte am besten zusammen optimal bis 8 Uhr, spätestens bis 8:30 gemessen. Bei Frauen vor der Menopause 5-7 Tage vor der nächsten Regel. Wichtig auch: Den dem Morgen nüchtern, keine Supplemente, keine Medikamente, keine Hormone – nur ein angemessen großes Glas Wasser.

Das DHT würde ich eher situationsbedingt messen z.B. Haarausfall bei Männern, irgendwas mit der Prostata oder starke Körperbehaarung bei Frauen (Frauenbart, etc.). Das SHBG (Sexualhormon bindendes Globolin) lässt einen Rückschluss auf das freie Östradiol und Testosteron zu, da ein hohes SHBG diese übermäßig binden kann. Das muss ma bei der Auswertung und Deutung der Werte später beachte. Es gibt dann auch noch Transcortin (CBG, von engl.: Corticosteroid binding globulin) was an Cortisol + Progesteron bindet, aber das können a) die meisten Labore nicht messen und b) würde ich es erst messen, wenn Dinge nicht zusammenzupassen scheinen. 

Es gibt auch noch Sammel-Urin 24h Urintests (z.B. GanzImmun) für das gesamte Steroid-Hormonsystem mit allen Metaboliten. Diese sind “recht genial” und lassen einen (wirklichen Profi) erkennen ob ggf. bestimmte Enzyme nicht korrekt arbeiten (-> u.a. im Kontext Kryptisches AGS als ein Beispiel). Der Test liegt aber schon im Bereich >300€ und um die Ergebnisse auszuwerten braucht es dann Erfahrung und einiges an Kompetenz im Bereich der Steroid-Hormone. Ich selber kenne da aktuell den schon angeführten Menschen welcher hier, u.a. und isnsbesondere auch auch in “fraulichen Aspekten”, Kompetenz hat.

Mit dem sogenannten DUTCH Test habe ich keine Erfahrung. Wie bei jedem Test oder Blutwert braucht man Erfahrung mit den jeweiligen Test um diesen richtig zu deuten. Insofern verwende ich gerne Laborwerte, welche allgemein Verfügbar und noch bezahlbar sind. Nicht alles macht gleich zu Anfang immer Sinn.

Welche Blutwerte würde ich anstreben?

Das Steroid-Hormonsystem (inkl. Enzyme). Anm.: Blaue Kästen sind Hormone die von der Nebenniere gebildet werden.

Das Steroid-Hormonsystem (inkl. Enzyme). Anm.: Blaue Kästen sind Hormone die von der Nebenniere gebildet werden.

Alles nicht so einfach, weil viele Werte auch vom Typen (Konstitution), Alter, Geschlecht – Mann oder Frau? -> speziell Schwangerschaft & Stillzeit, vor und nach der Menopause, sowie vielen anderen Werten und der Hormon-Gesamt-Konstellation abhängig sind. Schaut noch mal auf das nebenstehende Bild: Alles nicht so einfach!

Insofern sind einzelne und konkrete ‘Referenz-‘ Werte schlecht anzugeben und teils irreführend denn der Kontext ist wichtig. Der Mensch ist ein System in dem alles mit allem zusammenhängt!

Ganz grob und verallgemeinert ‘als Anhaltspunkt’ möchte nachfolgend über einige “Wertebereiche” und Abhängigkeiten schreiben, wobei die Werte nicht als generelle Zielwerte verstanden werden dürfen. Die Werte basieren auf verschiedenen Recherchen, Gesprächen mit Praktikern, Werten von eines Buches und Artikel von Life Extension Europe (LEF) [1][2][3][4].

Meine persönlichen Steroid-Hormon ‘Referenz’-Bereiche und Verhältnisse (zueinander) sind als grobe Anhaltspunkte, welche aber individuell abweichen können, folgende:


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Menstruations-Zyklus mit Verlauf Progesteron, Östradiol, LH und FSH.

Menstruations-Zyklus mit Verlauf Progesteron, Östradiol, LH und FSH. Quelle: Wikipedia. Autor: Thomas Steiner, Lizenz: CC BY SA 2.5

Richtig beurteilen kann das ganze jedoch nur jemand der etwas Übung hat, noch ein paar Sachen mehr sieht oder kennt: Insbesondere den Menschen hinter den Werten. Das Hormonsystem ist ein komplexes System – und das hier ist nur der seichte Einstieg, da ich auf die teils noch komplexeren Interaktionen der Werte sowie potentielle Umwandlungsstörungen gar nicht eingegangen bin.

Wichtig: Bei Frauen mit Zyklus bitte 5-7 Tage vor der nächsten Regel messen lassen (19-21 Zyklustag). Da Progesteron und Estradiol über den Zyklus stark schwanken, ist es wichtig ‘ein Normal’ zu haben, auf den nachfolgend beschriebene Referenz-Bereiche bezogen werden können. Optimalerweise wird auf dem Laborbogen (wenn dieser zurückkommt) genau notiert, an welchem Zyklus-Tag die Blutprobe genommen wurde. Im nebenstehenden Bild ist genau zu sehen wie stark die Werte der Hormone über den Zyklus schwanken.

Und nochmal: Optimaler Weise alles bis 8 Uhr messen lassen – wegen einem vernünftigen Morgen-Cortisol (und deswegen auch ohne extra Stress aufstehen und zum Labor fahren!).

Was Mann und Frau tun kann, also bei niedrigen Hormon-Spiegeln

Seriös und umfassend ist dieses mit einem Blogbeitrag nicht zu beantworten. Die Antwort darauf braucht eher ein Buch. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass es erst einmal genug Pregnenolon gibt – dazu braucht es unter anderem Vitamin B5. Ist das da, aber fehlt es irgendwo anders an einem späteren Hormon, dann wird es komplizierter. Grundsätzlich können jedoch menschenkörperidentische Hormone, richtig verwendet, das Hormonsystem unterstützen. Meist werden dafür

  • Pregnenolon (das Ur-Steroidhormon),
  • Progesteron (u.a. die Basis für Cortisol, aber auch Testosteron),
  • Testosteron (u.a. die Basis für Estradiol)
  • Estradiol,
  • Estriol (u.a. trockene Scheide, Krebs-Schutz),
  • DHEA (u.a. Basis for Testosteron),
  • Cortisol (u.a. als Hydro-Cortison).

Estron wird in der Regel jedoch nicht ergänzt und sollte (-> Blutwert) auch nicht zu hoch sein. Viele der Hormone werden dann über synthetische Verfahren auf Basis der Yamswurzel hergestellt, wie auch einige unnatürliche ‘Hormon-Derivate’ (u.a. Pille). Wichtig ist bei dem ganzen Prozess jedoch primär, dass das Endprodukt Menschenkörperidentisch ist – also identisch zu den Hormonen, die unser Körper selber produziert. Die Yamswurzel selber hilft dem Körper nicht, da der Mensch die Wirkstoffe nicht enzymatisch umwandeln kann.

Theoretisch könnte man diese Stoffe auch aus Tieren (z.B. Urin) extrahieren – wobei sie aber nicht mehr menschenkörperidentisch wären. Interessant ist ggf. noch, dass in China früher alte Männer den Urin von Jünglingen (ab Pubertät) getrunken haben sollen. Warum? Weil im Urin auch Hormone (und Metaboliten) ausgeschieden werden – die den alten Männern fehlten.

Es gibt auch eine Vielzahl pflanzlicher Extrakte (u.a. so-genannter Adaptogene wie Ashwaganda, Guggul, Sibirischer Ginseng, Rhodolia, Bacopa Monnieri und Konsorten) und Mikronährstoffe – welche einiges verbessern können, ohne die Nutzung von menschenidentischen Hormonen. Diese Stoffe modulieren dann z.B. die Cytochrome P450 Enzyme, verlangsamen den Abbau von Cortisol (z.B. Süßholz), oder verbessern die Konvertierung von T4 nach T3 (Schilddrüsenhormone). Insofern kann ein Adaptogen für den einen gut wirken der spezielle Probleme hat, wobei ein anderer ohne diese Probleme nichts merkt. Allerdings kann z.B. Süßholz auch negativ wirken, wenn bereits sehr hohe Cortisolspiegel bestehen, und diese durch Süßholz noch höher ausfallen. Der Kontext ist Wichtig!

Über z.B. Sägepalme kann Mann das DHT senken und das freie Testosteron erhöhen, etc. [2]. Bor kann ebenfalls hilfreich sein. Fehlt hingegen Zink oder B6-P5P, oft bei einer HPU oder Schwermetallbelastung, dann läuft oft ganz viel schief. Letztendlich muss der “Mix” stimmen. Eine Einarbeitung & und das achten auf Symptome sind hier (für mich) zwingend wichtig.

Was ich noch wichtig finde und immer wieder im Blog betone gibt deswegen doppelt: Bevor Hormone substituiert werden, sollten erst einmal die grundsätzlichen Fragen geklärt sein. U.a.:

  • Ernährung & Lifestyle optimieren (u.a. Licht, Schlaf, Ernährung, Stressprofil & EMF)
  • Mikronährstoff-Defizite auffüllen-> Blutwerte
  • HPU checken -> Urintest
  • Status der Schilddrüse überprüfen -> Größe, Blutwerte
  • Grundsätzliche Organfunktionen (Nebenniere, Leber, Niere, etc.) checken -> u.a. Blutwerte

Denn wenn die Bausteine für die Hormone nicht da sind, wichtige Organe nicht recht oder schlecht funktionieren – wie soll der Körper die Hormone dann ausreichend bilden oder die Produktion sinnvoll regulieren können? Ggf. wird ja schon durch das Angehen dieser Bausteine die Hormonlage deutlich verbessert – sodaß eine eventuelle Substitution geringer ausfallen kann.

Therapeutische Überlegungen bezüglich der Hormon-Gabe

Vorab: Ich schreibe diesen Teil nicht als therapeutische Anleitung – sondern um einen möglichen Therapeuten auf ‘Herz & Nieren’ prüfen zu können.

Liegen Blutbild, Anamnese & Co vor, dann muss sich ein Therapeut sicher fragen, wohin er will und wie er vorgehen sollte. Dass die Nebennieren vor einer Behandlung der Schilddrüse mit L-Thyroxin und Thybon behandelt werden muss sollte klar sein – das steht auch im Beipackzettel von L-Thyroxin. Das es mit Cortisol, Testosteron, Östradiol & Co. nicht gut aussehen kann, wenn Pregnenolon und Progesteron fehlen, auch. Meint: Immer von ‘unten nach oben’ arbeiten. Fragen, die sich mir zuerst stellen, sind:

  • Welche Probleme bestehen überhaupt?
  • Mann oder Frau?
  • Alter?
  • Was ist der jeweilige Mensch für ein Typ?
  • Wie sieht das Blutbild in Bezug auf das Steroid-Hormonsystem aus?
  • Problem mit den Nebennieren?
  • Probleme mit der Schilddrüse?
  • etc. pp.

Bei Frauen noch zusätzlich:

  • Vor oder nach den Menopause?
  • Irgendwann einmal die Pille bzw. eine Form der hormonellen Verhütung verwendet?
  • Oder wird aktuell noch hormonellen Verhütung betrieben?
  • Und wenn ja, welche hormonellen Verhütung (Marke der ‘Pille’ bzw. Hormon-Spirale)?

Gerade der Status der hormonellen Verhütung ist wichtig. Wird diese nicht beendet – wie soll dann das Gesamtsystem reguliert werden? Ist alles geklärt, dann stellen sich weitere Fragen bez. der jeweiligen Hormone und des Vorgehens:

  • Vorbehandlungen: z.B. Ernährungsumstellung, Mikronährstoffe auffüllen, HPU behandeln…
  • Reihenfolge der Gabe der Hormone bzw. Mikronährstoffe
  • Zielkorridor bei der jeweiligen Hormongabe, teils Alters- und Geschlechtsabhängig.
  • Dosis (-> höher = mehr potentielle Seiteneffekte)
  • Formulierung: Pille, Gel, Spray, Creme…. – über die Leber oder nicht…
  • Art der Verabreichung: Oral, Transdermal, Vaginal, Rektal – wobei Transdermal meist optimal ist.
  • Dauer: Nach Möglichkeit Reduktion der Dosis über die Zeit
  • Co-Supplementierung: Gleichzeitige Mikronährstoff & Antioxidantien-Gabe (z.B. Vitamin C) um Nebenwirkungen zu reduzieren.
  • Regelmäßige Laborkontrollen: Blutwerte, um den Verlauf zu prüfen und Dosierungen anzupassen (teils teuer).

Wer hier von Anfang an keinen ‘roten Faden’ hat bzw. meint, dass der Therapeut keinen hat – der sollte sich ggf. einen neuen Therapeuten suchen oder ernsthaft mit seinem Therapeuten mögliche Schritte und die Vorgehensweise besprechen. Auf jeden Fall sollten auch die Kosten der Blutbilder zur Wertkontrolle (optimal 2 * im Jahr) nicht unterschätzt werden.

Was ist bei der Verwendung der Hormone zu beachten?

Wichtig vorab: Viele der hormonell wirksamen Stoffe sind in Deutschland (meist ab einer bestimmten Grenze oder Konzentration) verschreibungspflichtig. Alternativ lässt sich sicher einiges davon im Internet finden – denn im EU-Ausland und insbesondere den USA sieht man das ganze Thema nicht so verbissen wie in Deutschland. Schließlich geht es hier nicht um irgendwelche krassen chemisch-synthetischen Stoffe und Hormon-System-Disruptoren wie im Plastik vom Jogurtbecher, dem BPA auf dem Kassenbon oder der ‘Pille’. “Aber den Tod gab es schon immer recht preiswert… und ohne Rezept”…. mag ich hier etwas sarkastisch schreiben wollen….

Folgend möchte ich einige allgemeine Hinweise zu den üblich verwendeten Hormon-Präparaten geben, wobei generell darauf geachtet werden sollte, die Präparate zeitlich so einzunehmen bzw. zu dosieren, dass die natürlichen Spiegel im Blut, bzw. die Ausschüttung und/oder Produktion der Hormone seitens der Keimdrüsen, unterstützt werden. Zudem müssen die Hormonen zwingend (Bio-), also Menschenkörperidentisch! sein.

Weiterhin können nicht alle Hormone oral eingenommen werden. Oral sind DHEA und Pregnenolon o.k. Progesteron darf nicht oral verwendet werden, weil es hier durch die Leber metabolisiert wird. Das hat viele Problematische Effekte und ist nicht effektiv. (Teure) Varianten wie “Rimkus” machen so etwas – und das ist alles was ich dazu schreibe.

Grundsätzlich sollten nach der Einnahme bzw. dem Cremen immer nach einiger Zeit die Blutwerte überprüft werden um zu schauen ob die Werte steigen, das Hormon (bzw. Supplement)  “ankommt” und um die richtige Dosis zu finden. So unterscheiden sich z.B. einige DHEA-Produkte deutlich in der Bioverfügbarkeit. Hormone sollten dann wie nachfolgend aufgelistet dosiert und appliziert werden:


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Die Dosierungen sind in jedem falle individuell (-> Blutwerte!) und im systemischen Kontext festzulegen – ein Thema . Auf jeden Fall sollten die Cremes mit den Hormonen eine gute Rezeptur haben – und werden teils auch vom Apotheker gefertigt. Dabei sollten immer bioidentische Hormone (-> Menschenkörperidentisch) verwendet werden und nicht irgendwelche synthetischen Derivate die ‘leicht verändert’ auf die Dauer dann große Probleme machen können. Davon gibt es in der hormonellen Verhütung (-> Pille) und dem Jogurtbecher schon genug.

Wichtig auch: Messen, Messen, Messen!

Gerade am Anfang sollten die Spiegel des Hormonsystems in kurzen Abständen (~ 3 Monate) überprüft werden, um zu schauen welche Auswirkungen es gibt und dass auch nicht überdosiert wird. Messen bedeutet dann in der Regel: Das ganze Steroid-Hormonsystem wie weiter oben schon beschrieben.

Warum Speichel-Tests für die Steroid-Hormone nichts taugen…

Die Speichel-Tests wurden meines Wissens nach für Heilpraktiker und zum Test für zuhause entwickelt und sind relativ neu. Die Referenzwerte sind noch nicht so ausgereift wie die der Blutwerte. Die Tests funktionieren wohl ganz o.k. wenn noch keine extra Hormone eingenommen oder ‘gecremt’ werden – aber nicht mehr ‘danach’.

Das größte Problem, das ich sehe ist jedoch: Sobald Steroid-Hormone eingenommen oder appliziert werden, schnellen die Speichelwerte in große Höhen, welche nicht mehr mit den Blutwerten korrelieren. Für eine Kontrolle der Werte, bzw. der Dosierungen sind die Speichel-Tests deshalb meines Wissens nach nicht geeignet.

Noch was zur Schilddrüse & den Nebennieren

Eine Variante des Verlaufs von Cortisol, Adrenalin und der Steroidhormone im Verlaufe einer Nebennierenschwäche

Eine Variante des Verlaufs von Cortisol, Adrenalin und der Steroidhormone im Verlaufe einer ‘Nebennierenschwäche’.

Funktioniert die Schilddrüse nicht richtig, ist u.a. das T3 niedrig, dann ist das schon mal eine sehr schlechte Ausgangslage für die Steroid-Hormone. Insofern würde ich immer auch die Lage und Situation der Schilddrüse prüfen und auch diese Baustelle im Blick haben und bearbeiten.

Bevor jedoch Schilddrüsen-Hormone genommen werden, muss aus meiner Sicht die Nebenniere geprüft werden und ordentlich arbeiten. Das steht auch im Beipackzettel der SD-Hormone, welchen kaum einer liest. Was sind Indikatoren für eine Nebennieren-Schwäche (NNS)? In meinem Beitrag zur Schilddrüse hatte ich das schon kurz angerissen. Dort steht:

  • Cortisol tief, DHEA-S hoch = NNS, wobei das DHEA wohl ein Versuch ist, das Cortisol auszugleichen
  • Cortisol hoch, DHEA-S tief = NNS oder starker Stress.
  • Beide tief = ggf. (sehr) starke NNS.

In diesem Fall ist es aus meiner Sicht sinnvoll, Mikronährstoffe nach Blutbild und ggf. auch Haar-Analyse zu ergänzen, die Ernährung zu optimieren und zusammen mit dem Therapeuten nach Bedarf mit Pregnenolon und / oder Progesteron, DHEA und nach Bedarf auch Hydro-Cortison zu ergänzen. Erst wenn die Werte einigermaßen gut scheinen, würde ich langsam mit den SD-Hormonen beginnen.

Also: In der Regel erst das Steroid-Hormonsystem, zumindest in Bezug auf die Nebenniere und Cortisol, angehen – und erst danach die Schilddrüse!

Toxisch? Testosteron zusammen mit Quecksilber-Belastung: Vorsicht!

Testo und Hg sind wohlsynergistische Toxine. Quelle B.Haley

Bei dem Einsatz von Testosteron würde ich aus einem Grunde vorsichtig sein: In Zellstudien, u.a. mit Neuronen schädigt Quecksilber diese. Wird zusätzlich Testosteron hinzugegeben, dann werden 100% der Neuronen geschädigt (sterben). Estradiol (E2) schützt hingegen die Neuronen vor Quecksilber [10]. Wäre die Studie nicht von Boyd Haley, dem Menschen hinter Irminix, dann würde ich dieser einzelnen Studie keinen Wert beimessen, vor allem, da dies nur eine Zellstudie ist und wir den gesamten Mechanismus nicht kennen. So wird das Testo bei der TRT ja auch in Estradiol E2 gewandelt  und wirkt dann wieder protektiv, ggf. mehr als ohne TRT – wer weiß. Das Problem sind dann sicherlich individuelle Faktoren. Deswegen muss aus meiner Sicht bei TRT darauf geachtet werden, das genug in E2 gewandelt wird – aber auch nicht zu viel.

So wird im Film Trace Amounts: Ethyl Mercury” [9] über diese Thematik berichtet. Denn was ist der Grund, warum es 5 mal mehr männliche autistische Kinder gibt, als Mädchen? Die Macher der Dokumentation schließen sich der Folgerung von Haleys Studie an und vermuten den Unterschied ebenfalls in Testosteron, was zusammen mit Quecksilber wirkt. Haley schreibt [10]:

“We also think that the differential effects of estrogen versus testosterone on mercury toxicity to neurons may explain the increased susceptibility of males to autism. “

Allerdings scheinen die Effekte Dosisabhängig zu sein, was wieder die Frage aufwirft wie hoch eigentlich die Testo-Spiegel in Jungen im Vergleich zu Mädchen vor der Pubertät sind. In wie weit und wann die von Haley beschriebenen Mechanismen nun in einem lebenden Menschen, nach Geschlecht und Alter, greifen wurde leider nicht untersucht und auch nicht diskutiert. Das Problem: Durch Testo kann jedoch auch eine eher unbedeutende Menge an Quecksilber (-> als Thiomersal) toxisch wirken. Das könnte dann auch die Autismuswelle in Bezug auf Impfungen mit Thiomersal (-> Quecksilber) zum Teil erklären. Könnte, muss aber nicht, denn auch die anderen Dinge in den Impfstoffen haben ihre extremen Probleme! Haley dazu [10]:

“However, testosterone which appeared protective at very low levels (0.01 to 0.1 micromolar), dramatically increased neuron death at higher levels (0.5 to 1.0 micromolar). In fact, 1.0 micromolar levels of testosterone that by itself did not significantly increase neuron death (red flattened oval), within 3 hours when added with 50 nanomolar thimerosal (solid circles) caused 100% neuron death. Fifty nanomolar thimerosal at this time point did not significantly cause any cell death.”

Insofern wäre ich bei einer bekannten Hg-Belastung vorsichtig mit Testosteron oder einer Testosteron-Ersatz-Therapie (TRT), welche ja eine Entscheidung für das Leben ist, und würde immer auch schauen wie sich E2 entwickelt. Denn ggf. reguliert ja der Körper das Testosteron bei Hg-Belastung aus “Selbstschutzgründen” herunter. Zwar fühlen sich viele Menschen nach der Gabe von “Testo” besser – aber der langfristige Preis, wenn dieser im negativen Sinne existieren sollte, sollte mit einkalkuliert werden.

Auch der Mann braucht Estradiol (E2) – aber nicht zu viel und vor allem keine Aromatase-Hemmer

Auch der Mann braucht Estradiol (E2) in begrenzten Mengen. Zu wenig ist “Feel”Ungut und zu viel verweiblicht, auch nicht gut. Üblicherweise gibt es ein “zu viel” bei zu viel Fettgewebe, wo  dann Testosteron in Estradiol umgebaut wird.

Ist das E2 zu hoch, dann werden Männern teils so-genannte Aromatase-Hemmer verschrieben. Das geht dann in der Regel komplett daneben, weil es sein kann, das zu wenig E2 produziert wird und das Testo dann in das DHT geht bzw. dorthin gewandelt wird. Auch nicht gut. In der Regel würde ich einmal auf das Progesteron schauen, dies erhöhen und im falle des massiven Übergewichts “etwas abspecken”. Letzteres klappt jedoch nur mit ordentlichen Schilddrüsen-Werten.

Bezugsquellen

Die folgenden Bezugsquellen für einige der Hormone wenden Sich an Menschen die da leben, wo die Bestellung dieser Dinge legal ist. In einigen Ländern darf man zwar mutagene Gifte (u.a. Glyphosat & Co.) im Baumarkt in unbeschränkten Kilo-Mengen kaufen und sogar legal auf Grund, Boden, Pflanzen und in die Natur “allgemein” kippen. Allerdings ist es in diesen Ländern nicht erlaubt sich helfende Hormone in Milli-Gramm oder Gramm-Dosierungen zu bestellen oder gar ohne die ärztliche Zustimmung zu verzehren. Krankheit & Tod erlaubt, Gesundheit verboten. Hier nun meine Liste:


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Ach ja: Wenn Ihr bei iHerb etwas bestellen solltet, dann gebt bitte den 5% Rabatt-Code “HER2060“ an – und tut mir damit einen kleinen Gefallen.


Mein Fazit

Das Thema ist nicht einfach. Aus meiner Sicht ist es leider ein Thema, was (leider) kaum ein (Fach-) Arzt ausreichend versteht. In der Regel gibt es in diesem Kontext ‘gefühlt’ noch mehr Planlosigkeit als bei den Schilddrüsen-Hormonen. Hier werden oft

  • a) “falsche Hormone” (-> Derivate) verschrieben und nicht die Bioidentischen,
  • b) bei einigen Hormonen Pillen anstatt Cremes, etc.

Zudem sind die Hormone

  • c) miteinander verkoppelt,
  • d) die Spiegel Alters-,
  • e) Geschlechts- und
  • f) Umstandsspezifisch,
  • g) was sich dann auch auf die Dosierungen auswirkt, welche
  • h) empirisch über Blutwerte ermittelt werden müssen – individuell.

Diese Multidimensionalität überfordert anscheinend die meisten Therapeuten, weil dies alles auch nur wieder ein kleiner (wichtiger) Teil von allem ist was eigentlich jeder Allgemeinarzt wissen sollte und nicht nur Spezialisten. Gut beraten ist hier aus meiner Sicht der, der sich mit der Sache beschäftigt und selber die Führung und die Fragen in die Hand oder den Mund nimmt – also vor dem Arzt. So lautet auch einer meiner Wahlsprüche:

“Wer fragt, der führt!”

Also: Ihr seit nicht die Bittsteller vor dem ArztIhr seid Kunde und bezahlt diesen, direkt oder indirekt, über die Krankenkasse. Fragt und fordert auch Erklärungen, bedenkt jedoch, das nur der Arzt die Rezepte schreiben darf…. letzteres ist die Macht, die der Arzt über euch hat – obwohl Ihr der bezahlende Kunde seid.

 


Quellen / Links

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