Omega-3 (EPA/DHA) Fisch-, Krill- und Algenöle & die Oxidation – Studien, “Umfrage-Ergebnisse”, Anmerkungen, potentielle Produkte

Omega-3 Fischölkapseln

Omega-3 Fischölkapseln.

Vor ca. zwei Jahren hatte ich hier im Blog die Leser nach Rückmeldungen zu Omega-3 EPA/DHA Produkten gefragt – u.a. im Hinblick auf Produkte und Herstelleranfragen zu den kritischen Oxidationswerte der Fettsäuren (EPA/DHA). In erster Linie ging es mir um Informationen bezüglich der zu Peroxid-, Anisidin– und TOTOX-Werten. Leider waren die Rückmeldungen sehr verhalten.

In der Zwischenzeit habe ich selber einige Hersteller in Bezug auf die Oxidationswerte angefragt, wobei dies in der Regel eher “schleppend” verlief: Ich musste oft zig mal nachfragen und meine wichtigste Einzelfrage, die nach der Langzeitstabilität bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum (belegt mit Labormessungen), wurde von keinem Hersteller zufriedenstellend beantwortet. Wenn ich Messwerte zu den Oxidationswerten erhielt, blieb zudem im unklaren wann genau diese Werte ermittelt wurden (z.B. nach Produktion des Öls, nach Produktion Kapsel oder “x” Tage nach Verdosung bzw. Verfüllung in die Flasche).

Mit meinen Fragen und Anliegen scheine ich jedoch nicht alleine, denn auch eine recht aktuelle Studie [1] folgert (übersetzt mit deepl.com):

“Von den erfolgreich getesteten Produkten überschritten 50 % die freiwillig empfohlenen Werte für Oxidationsmarker. Weitere 18 % der Produkte näherten sich den Grenzwerten 1-3 Jahre vor dem Verfallsdatum

Bei anderen (aktuelleren) Studien lag die Quote bei ca. 40% [4], wobei meine früheren Recherchen auch schlechteres aufgezeigt hatten. Insofern gehe ich davon aus, dass viele Produkte am Markt untauglich sind – also entweder direkt nach der Produktion & Verfüllung (für mich ) zu hohe Oxidationswerte aufweisen – bzw. diese bis zum MHD überschreiten. Zu bedenken ist zudem, das eine Lagerung bei 20 Grad die Oxidation, gerade von Kapselware, stark beschleunigt. Ob die Hersteller oder Vertriebler die Ware dann klimatisiert lagern, 10 Grad Unterschied verdoppeln bzw. halbieren die Haltbarkeit, ist auch oft unklar.

So genug der Einführung: Hier ein Überblick über die Themen im Artikel:

  • Zu den Grenzwerten von Peroxid, p-Anisidin und TOTOX (IFOS, IKOS, GOED, GMBl)
  • Ethanol-Extraktion, Raffiniert, Ethylester- und Triglycerid-Form, sowie zu “Natürlich”
  • Noch einmal etwas Studien-Nachschlag zu Oxidationswerten verschiedener Omega-3 Produkte
  • Rückmeldungen von Herstellern zum Thema Oxidation
  • Andere Rückmeldungen zum Thema Oxidation
  • Omega-3 (DHA & EPA) und die Perspektive von Ray Peat
  • Worauf ist nun beim Kauf von Omega-3 Produkten zu achten? Meine Checkliste 
  • Welches Vorgehen nutze ich In Bezug auf die Nutzung von Omega-3 Fischöl-Supplemente?
  • Welche (konkreten) EPA/DHA-Supplemente kommen für mich in die engere Auswahl?

Zum Schluss des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.

Zu den Grenzwerten von Peroxid, p-Anisidin und TOTOX (IFOS, IKOS, GOED, GMBl)

Um die Oxidation von Omega-3 Fischölen zu messen werden hauptsächlich 3 Werte herangezogen: Peroxid-Zahl (POZ), p-Anisidin und die TOTOX-Zahl, welche sich aus Anisidin- und Peroxid-Zahl berechnet:

  • Totox-Zahl = p-Anisidin-Zahl + (2 * Peroxid-Zahl)

Die Peroxid-Zahl (POZ) ist dabei eine Kennzahl für den Gehalt an “peroxidischen funktionellen Gruppen” der Öle, welche als Maßstab für die Beurteilung des Fettverderbs herangezogen wird. Allerdings ist der POZ-Wert der einfachste Parameter, denn durch Raffinationsprozesse ist es möglich Peroxide verfahrenstechnisch zu minimieren, u.a. auch bei alten Ölen. Leider wird das Öl durch solche “Tricks” nicht besser. Daher wird in der Regel auch der p-Anisidinzahl (AnZ) zum aufzeigen der Fettqualität und des Alters bei verarbeiteten Ölen herangezogen, um eine  bessere Einschätzung des Öles zu erhalten. Mit der Totox-Zahl werden so die primären Oxidationsprodukte durch die Peroxidzahl (u.a. Hydroperoxide) berücksichtigt, als auch die sekundären Oxidationsprodukte, wie Aldehyde durch die Anisidinzahl [5].

Nun stellt sich die Frage welche Grenzwerte anzulegen sind. Hier gibt es verschiedene Zertifikate, Firmen und Organisationen, welche solche definieren, denn für den Laien ist das alles sehr abstrakt. Die bekanntesten dürften folgende sein [3][4][15]:

  1. IFOS (International Fish Oil Standards, Nutrasource)
  2. IKOS (International Krill Oil Standards, Nutrasource)
  3. GOED (Global Organization for EPA and DHA Omega-3s) und den
  4. CRN (US Council for Responsible Nutrition)
  5. EU Pharmacopeia Fish Oil Type I (natürlich)
  6. EU Pharmacopeia Fish Oil Type II (raffiniert)

Interessanter Weise definieren die Organisationen 1 bis 4 fast die gleichen Werte:

  • Peroxid-Zahl (POZ): 5 meq/kg
  • p-Anisidin-Zahl: 20
  • TOTOX-Zahl: 26 – wobei IFOS hier 19,5 definiert.

Abweichend sind hier die Werte für die Eur. Pharm (5 & 6) [14] – welche aus meiner Sicht klar unter den Werten von 1-4 bleiben:

  • Peroxid-Zahl: 5 (Type II), 10 (Typ I)
  • p-Anisidin-Zahl: 15 (Typ II), 30 (Typ I)
  • TOTOX: Nicht definiert, aber nach den Werten maximal 25

Meint: Fischöl “pharmazeutischer Qualität” (nach Arzneibuch, Eur. Pharm) dürfen “oxidierter” sein, als die, welche z.B. IFOS-Standards erfüllen.

Darüber hinaus sind für Deutschland ggf. noch die “Leitsätze für Speisefette und Speiseöle, Neufassung vom 2. Juli 2020” [5] relevant, in denen einige Werte für verschiedene Fette & Öle festgelegt werden. Leider werden hier Omega-3 Fischöle nicht “direkt” aufgeführt. Allerdings sollten aus meiner Sicht die Nahrungsergänzungsmittel mit hoch-oxidativen Omega-3 Fetten besser als Speiseöle beim Discounter sein – wobei auch dies einige Anbieter anders sehen. In diesen Leitsätzen ist folgendes Beschrieben:

  • Die Peroxidzahl (Milliäquivalente aktiver Sauerstoff pro Kilogramm Speisefett oder Speiseöl) als Maß für die beginnenden oxidativen Veränderungen beträgt bei:
    • kaltgepressten (einschließlich nativen) Speisefetten und Speiseölen bis zu 10,0 meq O2/kg Speisefett oder Speiseöl
    • raffinierten Speisefetten und Speiseölen bis zu 5,0 meq O2/kg Speisefett oder Speiseöl
  • Die Totox-Zahl (Anisidinzahl + 2 * Peroxidzahl) als Maß für den Oxidationszustand. Die Totox-Zahl beträgt für:
    • kaltgepresste (einschließlich native) Speisefette und Speiseöle bis zu 20
    • raffinierte Speisefette und Speiseöle bis zu 10

Letzteres bedeutet, das die Werte von Eur. Pharm, IFOS & Co. “über denen” von Speiseölen liegen würden (-> höhere Oxidationswerte sind erlaubt). Wichtig ist hier zu bedenken, das viele Fisch- und Omega-3 Öl raffiniert sein dürften, also die niedrigeren Werte dieser Norm anzuwenden wären.

Bei Ölen aus Krill ist alles jedoch noch mal komplexer, da die übliche Methode zur Bestimmung des Anisidin-Wertes ist nicht für Krill Öl geeignet ist, da dieses eine andere Zusammensetzung als Fischöl aufweist. Die Analytik wird u.a. durch die geringere Löslichkeit in Isooktan gestört, welche sich durch das Vorhandensein von Phosphatidylcholinhaltigen Fettsäuren ergibt. Außerdem enthält Krill Öl weitere lichtbrechende Komponenten wie Astaxanthin, welches zusätzliche die spektrophotometrische Messung des p-Anisidins stört. So schreibt u.a. auch die GOED [3]:

“The p-anisidine value is NOT a valid test for flavored oils, or for oils with natural colors like krill or virgin salmon oils.”

Allerdings spricht dieses nicht gegen Krill-Öle an sich. Der IKOS-Standard verzichtet deswegen auch auf die Messung des Anisidin-Wertes.

Ethanol-Extraktion, Raffiniert, Ethylester- und Triglycerid-Form, sowie zu “Natürlich”

Dies ist ein eher gruseliges Kapitel im Kontext Fisch-Öl, wohl nicht jedoch Krill-Öl, was ich in seiner (gesundheitlichen) Dimension leider (noch) nicht komplett überblicke. Grundsätzlich gibt es wohl 3 Formen in denen Fisch- bzw. Killöl extrahiert und aufbereitet werden kann:

  • (Ethanol-) Extraktion ohne Umesterung / Raffinierung – hier bleibt das Öl wohl noch recht natürlich.
    • Hinweis: Das Betrifft in der Regel Krill-Öl Produkte.
  • Raffinierung mit Umesterung, wobei das Öl dann in Ethylester-Form vorliegt, welche nicht “normal” vorkommt und deswegen unbekannt für unseren Organismus ist.
  • Raffinierung mit Rückesterung (aus der Ethylester-Form) in die “natürliche”  Triglycerid-Form.
    • Wichtig: Man kann bei diesem zusätzlichen Prozess-Schritt nicht unbedingt mehr von “Natur” reden kann. Allerdings ist die Triglycerid-Form oxidationsstabilerals die Ethylester-Form

Die Raffinierung findet wohl standardmäßig bei der Herstellung von Omega-3 angereichertem Fischöl statt. Da die Triglycerid-Form die “natürliche Form” ist wird die Ethylester-Form wieder in die Triglycerid-Form rück-geestert, wobei es aus meiner Sicht nicht klar ist ob dies wirklich sinnvoll ist. Aus einer Antwort eines Herstellers (Hervorhebungen von mir eingefügt):

“Wir verstehen, dass aufgrund irreführender Berichte Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Ethylester- gegenüber Triglycerid-Fischöl aufgekommen sein könnten; wir stimmen jedoch nicht mit den Bewertungen der Ethylester-Form (EE) von Omega-3 im Vergleich zur Triglycerid-Form (TG) überein. Die überwiegende Zahl der wissenschaftlichen Studien stützt nicht die Behauptung, dass die TG-Form der Omega-3-Fettsäure in irgendeiner klinisch bedeutsamen Weise der EE-Form überlegen ist.”

Das irgendetwas in einer klinischen Studie, die etwas ganz anderes untersuchte oft verwendet wurde ist für mich noch kein Grund zur Entwarnung. Der Autor führt dann folgendes zur Begründung aus:

“Viele dieser Behauptungen sind entweder nicht belegt oder beruhen auf Daten, die selektiv ausgewählt wurden, wobei überraschenderweise andere Studien, die die Absorption und Wirksamkeit der EE-Form bestätigen, nicht berücksichtigt wurden. Die Realität ist, dass die EE-Form von Omega-3 die Form ist, die in der Mehrheit der klinischen Studien verwendet wird, die einen Nutzen für die Omega-3s zeigen. [Firma] ist nicht gegen die Triglyceridform des Fischöls, wie es durch seine Anwesenheit in unserem [Produktname] festgestellt wird. Wir stimmen jedoch nicht mit der Behauptung überein, dass die Ethylesterform nicht gut absorbiert wird und keinen Nutzen hat. Obwohl dies nicht auf unsere Formulierung zutrifft, sind TG-Formen von Fischöl aufgrund zusätzlicher Verarbeitungsschritte oft synthetischer als EE-Formen, da sie in der Regel mehr Verarbeitungsschritte im Labor erfordern.”

Als Quellen für diese Behauptungen werden vom angefragten Hersteller verschiedene Studien angegeben [8][9][10][11][12], wobei es jedoch auch 6-monatige Studien gibt, die leichte Vorteile für TG-Versionen aufzeigen, auf die der angefragte Hersteller ebenfalls hinweist. In Verweis auf noch mehr Studien [13] wird dann auch folgendes geschrieben:

“Was die Wirksamkeit von Ethylestern betrifft, so steht außer Frage, dass EE die am besten untersuchte Form von Omega-3-Supplementen ist und die meisten Studien, die einen Nutzen belegen, die EE-Form verwendet haben. Auch Medikamente wie Lovaza, deren Nutzen in strengen klinischen Studien nachgewiesen wurde, verwenden die EE-Form.”

Mein Fazit: Es wird immer nur darauf abgestellt, das viele Studien die EE-Form verwenden, nicht jedoch auf die grundsätzliche Frage was der Organismus mit der EE-Form macht, wie Sie sich im Körper verhält, nutzbar gemacht wird und welches potentielle Schadenspotential Sie haben könnten.

Ein anderer Aspekt ist die “Natürlichkeit” der Fischöle: So findet man auf den Etiketten der Omega-3 Produkte zwar häufig die Angabe “Fischöl” im Zutatenverzeichnis, aber das sagt eigentlich gar nichts aus. Nur solange es sich auch wirklich um natürliches, unraffiniertes “Fischöl” handelt, ist diese Angabe richtig. Aber Vorsicht: Spätestens dann, wenn man in den Nährwertangaben feststellt, dass der Gehalt an Omega 3 Fettsäuren deutlich über 50 % liegt, kommt die Vermutung auf, dass es sich nicht mehr um das “Ausgangsöl” sondern ein verarbeitetes (raffiniertes) Produkt handelt. Dann gilt:

  • Wenn das Etikett dennoch Fischöl” deklariert – ist davon auszugehen das dieses nicht stimmt und das ggf. Ethylester in den Fischölfettsäuren enthalten sind.
  • Das gleich trifft auf “Natürliches …Öl” zu – hier findet man dann im Produkt oft rückgeesterte Fettsäuren aus Fischöl, die während der Verarbeitung in Form ihrer Ester angereichert wurden und anschließend mit Glycerin zurück zu Triglyceriden umgewandelt wurden.
    • Das Verfahren an sich ist zulässig, die Angabe ist aber unrichtig, da das Produkt verändert wurde und man es nicht mit dem natürlichen Produkt gleichsetzen kann.

Aus meiner Sicht wäre so grundsätzlich natürliches Fisch oder Krill-Öl aus (Ethanol-) Extraktion bzw. einem noch schonenderen Verfahren, unter Schutzatmosphäre, zu bevorzugen.

Noch einmal etwas Studien-Nachschlag zu Oxidationswerten verschiedener Omega-3 Produkte

Peroxid- (a), Anisidin- (b) und Gesamtoxidationswerte (TOTOX) (c) von Freiverkäufliche n-3 Nahrungsergänzungsmittel in Kanada, gruppiert nach ihrer Endverbraucherform. Der Mittelwert unterschied sich signifikant von den Werten für alle n-3 Nahrungsergänzungsmittel (P< 0 -05). Quelle: [1]

Peroxid- (a), Anisidin- (b) und Gesamtoxidationswerte (TOTOX) (c) von Freiverkäufliche n-3-Nahrungsergänzungsmittel in Kanada, gruppiert nach ihrer Endverbraucherform. Der Mittelwert unterschied sich signifikant von den Werten für alle n-3-Nahrungsergänzungsmittel (P< 0 -05). Quelle: [1]

Die eingangs zitierte Studie, welche verschiedenste Omega-3Produkt-Kategorien untersuchte, stellte auch folgendes fest:

  • Verkapselte Produkte ohne Aromazusätze wiesen signifikant niedrigere Sekundär- und TOTOX-Werte auf als lose Öle und aromatisierte Produkte (P < 0 -05).
  • Produkte für Kinder wiesen im Vergleich zu allen anderen Produkten signifikant höhere Primär-, Sekundär- und TOTOX-Werte auf (P < 0 -05).
  • Die Oxidationsmarker unterschieden sich nicht zwischen den Ölquellen (P > 0 -05), mit der Ausnahme, dass Krillöl-Produkte höhere sekundäre Oxidationswerte aufwiesen als Produkte auf pflanzlicher Basis (P > 0 -05).

Allerdings mag ich in im Zusammenhang mit den Krillölprodukten darauf Hinweisen, das in der Studie zu wenige getestet wurden und dass das analytische Verfahren für den Anisidin-Wert bei dem Krill-Öl ggf. untauglich war. Die Zusammenfassung so schließt mit den Worten [1]:

“Für die Verbraucher besteht möglicherweise die Gefahr, dass sie höheren Mengen an Oxidationsprodukten ausgesetzt sind. Es müssen neue gesetzliche Vorschriften eingeführt werden, um sicherzustellen, dass alle als Nahrungsergänzungsmittel verwendeten n-3-PUFA-Produkte unabhängig von ihrer Formulierung oder Darreichungsform auf oxidative Sicherheit und Konformität getestet werden können.”

Hinweis: Die gestrichelten Linien in den nebenstehenden Grafiken stellen die Sicherheitsgrenzwerte (Peroxid, <5 mEq/kg; Anisidin, <20; und TOTOX, <26) dar, welche von der Globalen Organisation für EPA und DHA Omega-3 (GOED), dem Rat für verantwortungsvolle Ernährung (CRN) und dem IFOS festgelegt wurden.

Auszug aus einer Laborbestimmung der oxidationswerte von veganen O3-Algenölkapseln mit 250 mg DHA direkt nach der Produktion / Verdosung. Ungut.

Wer jetzt denkt das pflanzliche Algenöle besser sind – auch den muss ich enttäuschen.  Nebenstehend habe ich eine Analyse von frisch verpackten Algenöl-DHA-Kapseln mit 250 mg DHA abgebildet.

Der (Pharma-) Hersteller verkauft diese (eigenproduzierte) Ware an verschiedene Nahrungsergänzungsmittelanbieter als Bulk-Ware – etwas, was in diesem Geschäft sehr üblich ist. Das Problem: Die “frische Lagerware” war bereits so stark oxidiert, das diese mit einem TOTOX-Wert von über 40 gleich der Abfallentsorgung zugeführt werden kann.

Rückmeldungen von Herstellern zum Thema Oxidation

Verschiedene Oxidationswerte (Peroxid und Anisidin) für Omega-3 Fischöle. Der grüne Punkt kennzeichnet das Fischöl von TI1 (eigene Angaben) – aber ggf. vor der Verfüllung in Flaschen.

Wie eingangs schon geschrieben wurden meine Fragen nach der Langzeitstabilität der Fischöle nie beantwortet. Ich erhielt, wenn überhaupt, nur Antworten zu den Oxidations-Parametern zum Zeitpunkt der Produktion oder der Bulk-Ware vor der Abfüllung. Zertifikate für wirklich jedes Produkt und jede Produktions-Charge konnte ich bei keinem Anbieter auf den Webseiten oder bei der IFOS finden.

Der Hersteller “LE1” war sich so sehr sicher, das sein Produkt während der ca. 24 Monate MHD die Kriterien der IFOS einhält:

“Somit ist der in den folgenden IFOS-Berichten angegebene TOTOX-Wert (Total Oxidation) der erwartete TOTOX-Wert zum auf dem Produktetikett angegebenen Verfallsdatum, wenn das Produkt sachgerecht gelagert wird.”

So gab der Hersteller (auf Nachfrage) an,  in 2014 einen 8-wöchigen Test bei Lagerung zwischen 30 Grad Celsius (mit Spitzen bis zu 39,5 Grad Celsius) gemacht zu haben, wobei sich Qualitätsmarker und Peroxid-Wert (bei den Kapseln) kaum verschlechtert haben sollen. Leider wurden Anisidin- und TOTOX-Wert nicht bestimmt.

Der Hersteller “NO1” antwortete allgemein zu seinem Produkten und ohne Bezug auf die verschiedenen Varianten:

“Wir verwenden natürliches Fischöl aus Wildfang. Die Omega-3 Fettsäuren liegen in natürlicher Triglycerid-Form vor. Zusätzlich enthält das Omega-3 [….] Olivenöl und natürliches Vitamin E. Bei der Herstellung des Fischöls ist die Frische der Öle nur durch die rasche und schonende Verarbeitung möglich. Der Fisch wird dazu entweder bereits auf dem Schiff oder maximal 4 Stunden nach dem Fang im Hafen verarbeitet und gepresst. Dies geschieht alles unter Sauerstoffausschluss, sodass gar nicht erst ein Oxidationsprozess einsetzt. Unser TOTOX-Wert liegt bei unserem Fischöl bei 10 und damit deutlich unter dem von der GOED festgelegten Maximalwert von 26. Wie bereits erwähnt, ist dies ein Qualitätsmerkmal für die Frische des Fischöls.”

Der Hersteller “TI1” antwortete sehr ausführlich, leider aber ohne konkrete Messwerte der in Flaschen verfüllten Ware:

“Die Thematik der Lipidperoxidation, insbesondere bei den hochempfindlichen Fettsäuren EPA und DHA war auch für uns zentral als wir […] entwickelt haben. Das Fischöl unseres Lieferanten wurde durch diesen mehrfach getestet (und es wird natürlich auch weiterhin jede Charge getestet) und weist niedrigste Peroxid- und Anisidin-Werte auf (deutlich unter 5, siehe Grafik unten). Damit das Öl von der Gewinnung aus den Fischen bis zum Verbraucher weitestgehend frei von Oxidation bleibt, werden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen:

  • […]
  • Die Abfüllung des Öls findet unter Stickstoffatmosphäre statt, so dass sich kein Sauerstoff in den Flaschen befindet.
  • Die Flaschen enthalten jeweils 150 ml, die für 15 Tage reichen, so dass selbst nachlässige Patienten die Flasche innerhalb von maximal 4-6 Wochen aufbrauchen sollten. Die geringe Flaschengröße stellt somit einen zusätzlichen Schutz vor übermäßiger Lagerung nach Anbruch dar.
  • Die Darreichungsform eines Öls in einer Flasche hat gegenüber Kapseln den Vorteil, dass ein eventuelles Ranzigwerden über den Geschmack unmittelbar wahrgenommen würde.”
  • […]
Der Hersteller hatte dann eine gute Argumentation für die Verwendung eines Omega-3 Produktes, das in kleinen Flaschen verfüllt ist. Diese kann ich gut nachvollziehen und Sie ist für mich transparent. Der Hersteller “BE1” schrieb mir als letztes folgendes:

Es handelt sich um ein natürliches Krill Öl Produkt, welches durch Ethanol-Extraktion aus Antarktischem Krill gewonnen wird. Der Großteil der Omega-3 Fettsäuren (EPA, DHA) liegt demnach als Phospholipide vor. Zur Gewinnung des Krill Öls ist eine Umesterung nicht notwendig, was ebenfalls ein Grund ist, weshalb wir uns für ein Krill Öl Produkt, statt einem Fisch Öl Produkt entschieden haben.”

Ließt sich auch sehr gut – wobei dieser Hersteller leider Prinzipbedingt keinen TOTOX-Wert angeben konnte. Allerdings mag ich hier darauf hinweisen, das LPC-DHA, also an Phospholipide gebundenes DHA wohl deutlich besser ist als die Fischöl-Varianten der Triglycerid bzw. Ethylester-Form. In diesem Artikel gehe ich jedoch nicht weiter darauf ein, merke jedoch an, das ich ein Krill-Öl Produkt mit IKOS-Siegel jedem raffinierten und konzentrierten Fischölprodukt vorziehen würde.

Andere Rückmeldungen zum Thema Oxidation

Ich sprach noch mit einem (Prüf-) Labormitarbeiter zum Thema Oxidation, wobei ich mir folgende Notizen machte. Das Thema Oxidation ist demnach:

  • Grundsätzlich problematisch bei allen Kapsel-Produkten
    • Es gäbe immer wieder Beanstandungen bzw. eine hohe Beanstandungsquote
    • Kapseln haben hohes Oxidationspotential wegen der großen Oberfläche um das wenige Öl (-> Diffusion von O2 durch die Gelantine bzw. Kapsel).
  • Durch Raffinationsprozesse zusätzliche Problematiken, welche schwer überblickbar sind (u.a. Wandlung Ethylester nach Triglycerid-Form)
    • U.a. auch speziell bei Algenölen
  • Wenn man alle Oxidations-Parameter (POZ, Anisidin, TOTOX & Stabilität nach 6, 12 und 18 Monaten) definieren würde,
    • dann fände sich wohl eher kein Hersteller mehr der das garantieren würde.
  • Flaschenware wäre (vom Prinzip her) klar zu bevorzugen – da weniger Oxidationspotential (wenn gut gemacht)
    • Allerdings ist ein schneller Verbrauch nach Öffnung und die Lagerung im Kühlschrank wichtig.

Das Fazit dieses Gesprächs interpretiere ich ebenfalls als sehr durchwachsen, wobei ich anmerken mag, das dieses labor wohl eher von kleineren Abfüllern kontaktiert wird, die sogenannte Bulk-Ware großer Anbieter verfüllen.

Omega-3 (DHA & EPA) und die Perspektive von Ray Peat

Nach all diesem Ungemach mag ich noch auf einen etwas älteren Artikel von Ray Peat hinweisen [2], den ich sehr aufschlussreich fand. Peat schreibt, dass wenn man medizinische Fachzeitschriften liest und die Massenmedien verfolgt, man leicht auf die Idee kommt, dass Fischöl etwas ist, “das jeder vernünftige Mensch verwenden sollte”. Nur selten findet sich ein Hinweis darauf, dass es (auch) gefährlich sein könnte. Interessant ist, das die US-Regierung früher vor einem übermäßigen Verzehr der Omega-3-Öle EPA & DHA gewarnt hat, um sicherzustellen, dass die kombinierte tägliche Aufnahme von EPA & DHA 3 Gramm pro Person und Tag nicht übersteigt.

Das mit dem “zu viel” an Omega-3 ist mir denn auch mehrfach begegnet, weswegen ich darauf Hinweise das ich mich selber eher an dem Mindestbedarf “zur Absicherung nach Unten” orientieren würde – und dieser mit ca. 250 mg / Tag DHA angegeben (bei Veganern) ist. Wichtig: Für EPA habe ich nie eine Mindestempfehlung gesehen bzw. gelesen, so das ich nicht übermäßige Mengen an EPA ohne DHA ergänzen würde.

Peat schreibt weiter, das die US-Regierung und die Massenmedien selektiv Forschungsergebnisse fördern, die für die Fischölindustrie günstig sind und führt dieses in seinem Artikel auch aus. Bei der Erklärung der Unbedenklichkeit von EPA und DHA hatte dann, nach Peat, die FDA versäumt, deren antithyreotischen, immunsuppressiven, lipidperoxidativen Wirkungen (Song et al., 2000), die lichtsensibilisierenden und antimitochondrialen Wirkungen, die Unterdrückung der Glukoseoxidation (Delarue et al., 2003), den Beitrag zum metastasierendem Krebs (Klieveri et al., 2000), der Lipofuszinose sowie Leberschäden zu bewerten. Allerdings, und das mag ich hier anmerken, habe ich nicht geprüft ob von Peat die angegebenen Studien nicht eventuell oxidiertes Fischöl verwendet hatten.

Peat weiter: Einige der wichtigen entzündungshemmenden Wirkungen von Fischöl resultieren aus den oxidierten Ölen und nicht aus den unveränderten Ölen (Sethi, 2002; Chaudhary, et al., 2004). So sein EPA/DHA so instabil, dass sie spontan zu oxidieren beginnen, noch bevor sie in den Blutkreislauf gelangen. Aus meiner Sicht könnte dies dann auf Nrf2 wirken (-> oxidativer Stressor, Entzündung) und dadurch die antioxidativen Systeme hochregulieren. Das mag kurzfristig positiv wirken, aber sicher nicht bei einer dauerhaften Einnahme.

Eine weitere schädliche Auswirkung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA), die beobachtet wurden, war nach Peat die Beschleunigung der Bildung von Lipofuszin oder Ceroid, dem “Alterspigment”, was bei bei oxidativem Stress oder Vitamin-E-Mangel auftritt. So wurde festgestellt, dass die PUFA in Verbindung mit der Bildung von Lipofuszin eine Degeneration der Keimdrüsen und des Gehirns verursachen. Peat geht noch auf mehr ein – jedoch denke ich, wie bei allem, dass die Dosis auch hier das “Gift” macht. 

Das hört sich alles nicht gut an und ist für mich angesichts der Oxidationsproblematik leider gut nachvollziehbar. In wie weit Peats Kritik auch auf natürliches Krill-Öl mit LPC-DHA und geringen Oxidationswerten (z.B. IKOS) zutreffen, kann ich nicht sagen. Ich würde jedoch schätzen, das dieses noch eine der besten Varianten ist.

Worauf ist nun beim Kauf von Omega-3 Produkten zu achten? Meine Checkliste

Meine 4 Grund-Kriterien für die Bewertung und die Nachfrage bei den Herstellern sind folgende:

  • 1) Qualitätsmaßstäbe in Bezug auf Peroxid, Anisidin und TOTOX-Werte
    • z.B. GOED, Eur Pharm, IFOS, IKOS, US Council for Responsible Nutrition
    • oder eigene Hersteller-Qualitätsstandards die besser als die vorgenannten sind.
    • Der Peroxid-Wert alleine recht mir selber nicht – denn der kann Verfahrenstechnisch “geschönt” werden!
      • Anm.: Das ist dann auch das Problem des IKOS-Labels.
  • 2) Qualitätsmaßstäbe in Bezug auf Schwermetalle und Chemikalien
    • Speziell die Schwermetalle Hg (Quecksilber), Cd (Cadmium), Pb (Blei) und As (Arsen)
    • Chemikalien wie PCB’s, Dioxine und Furane, Dioxin-Ähnliche-PCB’s, ggf. POP’s – welche sind im Fettgewebe der Fische leicht anreichern
  • 3) Analysen in Bezug auf 1) und 2) in Bezug auf die Produkte
    • wobei speziell 1) nach der Produktion / Verdosung gemessen werden sollte
    • In jedem Fall sollte der Messzeitpunkt bzw. die Probenentnahme (nach x Tage nach Produktion, After-Market-Probe, etc.) spezifiziert sein.
    • Optimal auch die Ergebnisse von späteren Kontroll-Untersuchungen nach 6, 12 und 18 Monaten (bei Lagerung im Bereich 15-20 Grad)
  • 4) Spezifikation des Extraktions-Verfahren:
    • a) Ethanol-Extraktion ohne Umesterung / Raffinierung
    • b) Raffinierung mit Umesterung, wobei das Öl in Ethylester-Form vorliegt
    • c) Raffinierung mit (teilweiser) Rückesterung in die Triglycerid-Form

Tip: Auf der Webseite der IFOS können die aktuellen Analyse- und laborwerte für eine Vielzahl von Omega-3 Fischölprodukten ermittelt werden. Zwar sind dies hauptsächlich US-Hersteller, jedoch lässt dies eine erste Orientierung zu, da einige der Hersteller auch den europäischen Markt bedienen (wie z.B. die Fa. Life-Extension). Andere Hersteller sollten zumindest ähnlihe Analysen bzw. Laborprüfungen auf Anfrage zur Verfügung stellen können.

Mein Fazit

Das Thema ist Komplex – und die Hersteller tragen auf Ihren Produkten und den Broschüren in der Regel nichts zur Aufklärung bei: Ethylster- oder Triglycerid-Form? Leicht auffindbare und chargenbasierte Analysezertifikate für Rückstände und Oxidationswerte? Durch die Bank Fehlanzeige!

Zwar scheint es viele legitime Produkte zu geben – der Verbraucher steht jedoch erst einmal ratlos vor dem Regal. Selbst die “guten” Anbieter helfen mit Ihren, in der Regel nicht vorhandenen bzw. nicht leicht auffindbaren, Informationen dem Kunden kaum weiter. Wichtig: Die Analysezertifikate eines Herstellers gaben bei einer Peroxid-Zahl von 0,3 (-> Top) bereits eine Anisidin-Zahle von 9 an, was eine TOTOX-Zahl von ~ 10 entspricht. Das bedeutet das die reine Angabe einer (auch guten) Peroxid-Zahl mit Vorsicht zu genießen ist!

In einem Artikel bei PubMed, der die Thematik dieses Artikels aufgreift, steht denn auch [7] (übersetzt mit deepl.com):

“Das Ergebnis ist, dass die Verbraucher Gefahr laufen, ein oxidiertes Ergänzungsmittel zu kaufen, für das es auf der Verpackung kaum greifbare Informationen über die ursprüngliche Quelle, das Alter und den Raffinationsgrad des Öls gibt.”

und schreibt dann weiter:

“Die seit 2012 in vier unabhängigen Studien (in denen 260 n-3-PUFA-Produkte analysiert wurden) beschriebenen Oxidationsgrade deuten darauf hin, dass die breite Öffentlichkeit oxidierte Produkte konsumiert, die über die freiwilligen Industriestandards hinausgehen.

So ist denn auch nicht viel über die biologischen Wirkungen und gesundheitlichen Folgen des Verzehrs von oxidierten Fischölergänzungen bekannt – oder man folgt hier den Angaben und Überlegungen von Peat. Auch die EFSA (-> die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) folgerte so in 2010, in einem wissenschaftliches Gutachten über Fischöl, dass [7]:

Informationen über den Grad der Oxidation von Fischöl (gemessen anhand von Peroxid- und Anisidinwerten) und die damit verbundenen toxikologischen Auswirkungen beim Menschen fehlen

So kann es denn auch sein, das viele klinische Studien zum Teil stark oxidierte Omega-3 Supplemente verwendet haben. Es ist daher möglich, dass die Studienliteratur auf die wir uns berufen durch die Verwendung oxidierter Öle erheblich verfälscht worden ist. Insofern könnten die (negativen) Studien auf die Peat abstellt, zum Teil ggf. auch durch oxidierte Omega-3 Supplemente zu erklären sein.

Welches Vorgehen nutze ich In Bezug auf die Nutzung von Omega-3 Fischöl-Supplemente?

Ich selber habe mich für folgendes Vorgehen entschieden, um die Nutzung von solchen Supplementen auf das Mindestmaß zu reduzieren:

  • Ich ergänze, wie schon anderweitig Vorgestellt, mit Lein- und Hanfsamen für meinen Omega-3 (ALA) Bedarf.
  • Ich versuche Fisch (-> Fettreich, Sardine, Sardelle) in meine Ernährung einzubauen – 150-300 g in der Woche – nicht mehr!
  • Ich reduziere die Aufnahme von Omega-6 Fettsäuren, speziell auch die der Linolsäure.
  • Ich messe ab und zu meinen Omega-3-Index (Blutwert). Ist dieser unter 6, dann ergänze ich, ist dieser über 8, dann ergänze ich nicht.
  • Ich nutze nur Omega-3 Supplemente für die ich Chargenbasiert aktuelle Analysen bekomme.
  • Ich nutze keine Supplemente ohne die Angabe einer TOTOX-Zahl, bzw. mit einem Peroxid-Wert > 2 direkt nach der Herstellung.
  • Ich schaue bei IFOS bzw. IKOS nach ob Analysen verfügbar sind.
  • Ich kaufe möglichst beim Hersteller, der klimatisiert lagern sollte.
  • Ich bestelle nicht im Sommer, wenn es sehr warm ist und die Omega-Supplemente ggf. bei 35 Grad im Lieferwagen schmoren.
  • Ich lagere diese Supplemente im Kühlschrank bei 4-8 Grad.
  • Ich peile ca. 250 mg DHA pro Tag bei Omega-3 Fischöl, jedoch weniger bei Krill-Öl an.
    • Anmerkung: Ich halte natürliches Krill-Öl für potenter.
  • Ich nutze keine Algen-Supplemente (-> sn2/3 Thematik), weswegen ich diese in diesem Artikel nicht tiefer betrachtet habe.
    • Diese scheinen wirksam zu sein, wobei die Extraktions-Prozesse sowie die Aufzucht der Algen in Becken mit Frischwasser weitere Fragen aufkommen lassen.
  • Ich nutze einen Blue-Blocker am Abend (-> Blaulicht zerstört DHA in der Retina)

Meint: Ich lehne die Omega-3 Supplemente nicht pauschal ab, tue aber alles dafür das ich diese nicht benötige.

Welche (konkreten) EPA/DHA-Supplemente kommen für mich in die engere Auswahl?

Bei meinen Nachforschungen hatte ich nur wenige gute Kontakte bzw. Austausche. Nachfolgend stelle ich kurz drei Firmen bzw. Produkte meines geringeren Misstrauens vor, wobei ich nur zwei  der Produkte einmal (kurzzeitig) selber genutzt habe. In jedem Fall sollten vor Kauf aktuelle Analysen angefordert werden, da nur eine Firma diese, unabhängig kontrolliert, für jede Charge im Internet zur Verfügung stellt. Hier nun die Diskussion zu drei verschiedenen Produkten / Herstellern + Kommentare von mir dazu:


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Abschließend muss ich folgern, das faktisch keines der Fischöle die ich angeschaut habe meinen Ansprüchen genügt. Keines! Das von LEF mag zwar gut und IFOS-Getestet sein, jedoch hinterlässt die Ethylester-Form, welche teils benutzt wird, sowie auch durch einige unnötige Zusatzstoffe, ein gemischtes Gefühl bei mir.

Was mache ich nun?

Im Zweifelsfall würde ich nach “meinem Gefühl” aktuell zum Sports Research Krill-Öl mit Superba2 Krill Öl aus der Antarktis greifen. Da liegt das DHA in der wohl hoch bioverfügbaren Lysophospholipid- (LPC-) DHA Form vor. Zudem ist dieses Öl nicht umgestert, wohl im Vergleich schonend extrahiert, nicht extrem konzentriert und enthält auch natürliches Astaxantin. Insbesondere gefällt mir, das dieses Produkt als eines der wenigen Kill-Öl Produkte auch IKOS-Zertifiziert ist, zumindest nach dem Aufdruck.

Bei iHerb gibt es auch noch ein (günstigeres) Superba2-Produkt der Eigenmarke California Gold Nutrition – allerdings ist dort Sorbitiol enthalten. Alternative Swanson, das auch nach Deutschland gesendet wird.

Allerdings muss einem klar sein, das man selbst mit zwei Kapseln am Tag des Sports-Research Krill-Öles, mit ca. 50-60 mg DHA pro 1000 mg-Kapsel, keinen Omega-3 Index von 8 erreichen wird. 3 Kapseln am Tag wären ein Minimum aus meiner Sicht, wobei das dann schon ein teuer Spaß ist.

Wer zusätzlich Fischöl nutzen möchte oder ein günstige(re) Lösung mag, der kann alternativ bzw. zusätzlich noch ein Produkt von Sort-Research mit Fischöl in Triglycerid-Form nutzen. LEF’s Super Omega-3 EPA/DHA Sesam Ligane und Oliven-Extrakt nutze ich nicht mehr. Zwar ist das Fischöl von LEF IFOS-Getestet und hat gute TOTOX-Werte, aber auf Bienenwachs, Silizium-Dioxid und Karamell-Farbe als Zusätze verzichte ich gerne.  Zudem enthält es die Ethylester-Form der Omega-3’s. Deswegen nutze ich heute nur noch:

Es mag noch mehr “legitime” Produkte geben – allerdings ist die Recherche nicht einfach, denn die Tücken liegen im oxidativen Detail 😉 Grundsätzlich sollte jedoch klar sein, das hoch konzentrierte Fischöle raffiniert wurden und damit an den Fettsäurestrukturen “rumgebastelt” wurde. Eine Alterative könnten Norsan-Kapseln sein. Leider ist diese Firma mit Angaben zu den Oxidationswerten “mehr als zurückhaltend” und die Werte der Rohware interessieren mich nicht. Ich möchte wissen, wie es mit der verkapselten Ware aussieht…

Ein letzter Tipp: Die Omega-3 Produkte in Flaschen, wenn so etwas verwendet wird, bitte 20-30 Tage nach dem Öffnen entsorgen – egal wie viel noch enthalten ist – wegen der Oxidation. Zudem immer im Kühlschrank lagern. Aus diesem Grund nutze ich jedoch solche Produkte nicht.


Ach ja: Wenn Ihr bei iHerb etwas bestellen solltet, dann gebt bitte den 5% Rabatt-Code “HER2060“ an – und tut mir damit einen kleinen Gefallen.


Links / Quellen:

 

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