Zahnkrams Teil 1: NICOs/FDOK, Chronisch Apikale Paradontitis (CAP), Wurzelkanäle, Röntgen-Diagnostik, Blutwerte & RANTES

Zahnstress – Illustration. Autor: DALL-E und H.C.

Ich möchte mit dieser Serie über “Zahnkrams” eine kleine Übersicht geben was a) möglich ist und wo es b) Fallen & Fettnäpfchen gibt, wenn es um die Thematiken Zahn, Kiefer, Amalgam, Zahnersatz, Implantate, Röntgen, NICO & Co. geht. Diese Artikel-Serie basiert in großen Teilen auf meinen Erfahrungen + Einblicken und weniger auf Studien. In meiner Buchempfehlung zu Levy’s “Hidden Epidemic” [10] bin ich bereits auf viele der Details eingegangen, so dass ich hier vieles nicht mehr im Detail erkläre. Wer mehr Details und Referenzen benötigt, dem lege ich Levy’s Buch an das Herz.

Hier die Themen, welche ich in  dieser Artikel-Serie ansprechen möchte:

  • Zahnproblematiken in den Top-3 der Probleme bei Krebs, Parasiten und wenn “nichts besser werden will”
  • Wurzelkanal-Behandlungen und Wurzel-Spitzen Resektion.
  • NICO/FDOK (Fettig Degenerative Osteone-Krose) bzw. “Cavitation”
  • Chronisch Apikale Paradontitis (CAP)
  • Zur allgemeinen Diagnostik des Mundes und Kiefers
  • Klassisches Röntgen-OPG, 3D-DVT, Multislice-Dental-CT, TAU – Was wofür?
  • Blutwerte, RANTES-Wert
  • Alternative Testverfahren, u.a. EAV und TAU

Am Ende dieses Artikels folgt dann mein übliches Fazit – für den Inhalt dieses erstens Teils. Für die weiteren Teile habe ich bisher folgendes geplant:

  • Teil 2: Titan- und Keramik-Implantate, Teleskop-Versorgung (Suturen), Zemente & Füllungen, Biokompatibilität & Co.
    • Titan– und Keramik Implantate
    • Teleskopversorgung (Brücke) wegen Suturen im Kiefer!
    • Zemente und Füllungen und deren diverse Probleme
    • Biokompatibilität der Materialen
    • … weitere Details im entstehen
  • Teil 3: OP-Techniken, PRGF-Verfahren aus Eigenblut , Zahn-Extraktion, Mikronährstoffe & OP-Infusionen, Knochen-Transplantate
    • OP-Techniken
    • PRGF-Verfahren aus Eigenblut 
    • Zahn-Extraktion in Segmenten zur Schonung des Kiefer-Kammes
    • Knochen-Transplantate und Aufbau – was kann schief gehen?
    • Mikronährstoffe auffüllen – vorher und danach!
    • Etwas zu OP-Infusionen
    • … weitere Details im entstehen
  • Teil 4: Amalgam-Entfernung – Tipps & Fallen
    • Amalgam-Plombe(n) Entfernung
    • … weitere Details im entstehen
  • Teil 5: Chronisch infizierte Mandeln (Tonsillitis) & Abschluss der Serie
    • Chronisch infizierte Mandeln – was bedeutet dies genau?
    • Ozon-Therapie – was ist das? Was ist zu beachten?
    • Das Mandelentzündungs-Protokoll der ISCO3 (International Scientific Committee of Ozone Therapy)
    • Ozon und die Anwendung bei fokalen Infektionen

Hinweis: Ich bin kein Zahnarzt oder Arzt, sondern nur jemand, der einiges hinter sich hat. Das, was ich hier schreibe, ist das, was ich selber recherchiert bzw. selber erfahren habe. Es muss nicht unbedingt dem aktuell(st)en Stand der Zahnmedizin entsprechen, jedoch sollte ein kompetenter Zahnarzt zu jedem Thema, welches ich in der Serie anschneide, etwas sagen können. Wenn nicht, dann schaut ggf. nach einem anderem…

Nutzt das, was ich hier schreibe, also gerne als Basis für eure Überlegungen und Gespräche mit eurem hoffentlich kompetenten und biologisch arbeitenden Zahnarzt.


Zahnproblematiken in den Top-3 der Probleme bei Krebs, Parasiten und wenn “nichts besser werden will”

Für den deutschen (Krebs-) Arzt Joseph Issels waren sie es schon vor über 60 Jahren, für Lothar Hirneise, Autor von „Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe“ sind sie es ebenfalls, wie auch für den Parasitenspezialist und Ex-US-Militärarzt Simon Yu [1]: Probleme im Zahn- & Kieferbereich wie

  • Wurzel(kanal)behandlungen bzw. Wurzelspitzen-Resektion – auch und insbesondere sehr alte (mit hohem Risiko für CAP).
  • Chronisch Apikale Parodontitis (CAP) – typischerweise asymptomatisch (-> tut nicht weh, bis es Akut wird), ggf. auch Granulome oder Abszesse, an der Wurzelspitze
  • Kieferostitis oder Fettig degenerative Osteolyse im Kiefer (FDOK) [16], im Englischen auch NICO (Necrosis inducing Cavitational Ostitis), sind Entzündungen im Kiefer, welche diesen auflösen und oft durch die unfachmännische Extraktion von (Weisheits-) Zähnen entstehen. [2][6][7]

Die geschilderten Zahn- und Kieferprobleme sind in den Top-3-Gründen, warum Patienten keine langfristige Heilung erfahren, unter anderem bei Krebs und Parasitenbefall, aber natürlich auch bei anderen chronischen Leiden. Hinzu kommen noch vier andere Probleme im Zahn / Kieferbereich:

  • Amalgam-Füllungen mit Quecksilber, sowie Reste unter Kronen und Splitter im Kiefer/Zahnfleisch, welche den Träger konstant über ausdampfendes Quecksilber vergiften.
  • Parodontose mit vielen (verstärkenden) Auswirkungen auf andere Krankheiten, wenn diese chronifiziert ist.
  • Titan- und andere metallische Implantate – wegen Allergien gegen die Materialien und Ionenwanderung, welche Mikroströme erzeugen können.
  • Chronisch infizierte Mandeln, entstanden durch Absonderungen in das Lymphsystem von FDOK, CAP und wurzelbehandelten Zähnen

Allerdings ist es nicht einfach, gute Zahnärzte zu finden, die von all diesen Themen nicht nur gehört haben, sondern auch wissen, wie man sie professionell und fachmännisch löst & behandelt.

Mit ausbohren und irgend einem Ersatz ist es ja nicht getan. Es ist wichtig, dass Materialien, Implantate & Co. auch biokompatibel, also verträglich, sind und keine neuen Probleme generieren. Zudem sollten Heilungsprozesse bei Zahnextraktion, Implantaten & Co. z.B. durch PRGF-Membrane, Desinfizierung mit Ozon, schonende chirurgische Techniken und optimal auch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel, ggf. sogar eine OP-Infusion mit Mikronährstoffen, unterstützt werden.


Das alles meint: Ohne eine nachhaltige Sanierung des Kiefers, der Entfernung von allen chronischen Infektionen, allen toten Zähnen, allem Amalgam und Amalgam-Resten in jeder Form, können in der Regel alle anderen Therapien nicht effektiv bzw. wirklich nachhaltig funktionieren.

Damit meine ich wirklich ALLES, denn ein oft gemachter Fehler ist, Dinge zu übersehen, weil die Bildgebung zu ungenau ist und / oder der auswertende (Röntgen-) Arzt unerfahren ist. Auch das 9’er Gebiet sollte genau in den Augenschein genommen werden. Natürlich müssen die gesehenen Probleme dann auch beseitigt werden.

Ach ja: Falls euer (aktueller) Zahnarzt die Existenz und/oder Relevanz der oben aufgeführten Probleme verneinen oder sogar lächerlich machen sollte, dann würde ich mir lieber einen neuen Zahnarzt suchen…


Wurzelkanal-Behandlungen und Wurzel-Spitzen Resektion

Thomas E. Levy, MD hat ein ganzes Buch (-> “Toxic Tooth” [9]) nur über den irren Wahnsinn der Wurzelkanal-Behandlungen geschrieben und zusätzlich das Thema noch einmal in seinem Buch Hidden Epidemic [10] erklärt.  Im Buch erklärt Levy, warum eine Wurzelkanalbehandlung so fatal ist und schon vom Prinzip her nicht funktionieren kann, (mittel- bzw. langfristig) nie funktioniert hat und dass dies schon seit über 100 Jahren bekannt ist (Anm.: u.a. von Weston A. Price). Da ich die Details in der Buchzusammenfassung ausführlich dargelegt habe, folgt hier nur noch eine ganz kurze Zusammenfassung.

Im Kern ist die Problematik:

  • Mit der Wurzelbehandlung wird der (infizierte) Zahn ausgeräumt, die so-genannte (weiche) “Pulpa” im Zahn-Innenraum entfernt.
  • Der Zahn ist nach der Behandlung nicht mehr durchblutet und auch kein Teil des Immunsystems mehr.
  • Nun können sich dort Bakterien ausbreiten (-> Anaerob), die Toxine produzieren welche über den Wurzelkanal in die Lymphe (bzw. das lymphatische System) wandern, wo Sie dann abtransportiert werden und so den Körper chronisch belasten (-> oxidativer und inflammatorischer Stress).
  • Zudem kann es sein, das die Toxine und Bakterien die Entstehung von apikaler Paradontitis (CAP) fördern, was mit einem Abbau des Kieferknochen einhergeht.
  • Levy schreibt, dass egal was Ihnen Ihr Zahnarzt erzählt – also in Bezug auf die Sicherheit der Prozedur und den toten Zahn (z.B. alles Steril, desinfiziert mittels Laser & Co.) – die Prozedur nicht längerfristig funktionieren kann.
  • Dies ist deswegen der Fall, da der Zahn feinste Kanäle im so-genannten Zahn-Dentin hat, in denen sich die Bakterien, welche zur Entzündung geführt haben, unweigerlich gesammelt haben. Diese Kanäle können nicht desinfiziert werden. Von dort beginnt dann auch die ‘Re-Infizierung’ des Zahns.
  • Weil die Pulpa und die Nerven ‘ausgeräumt’ wurden, merkt man nichts mehr von dem voranschreitenden Zerfall bis es ggf. mal ein Abszess an einer der Wurzelspitzen gibt – ein sehr unlustiger & schmerzhafter Prozess.

Nach Levy wurden in einer Studie über 5000 konsekutiv extrahierte Wurzelkanal behandelte Zähne untersucht und analysiert. 100 % der Zähne wiesen Krankheitserreger und hoch potente Toxine auf.  Levy schreibt (übersetzt in das Deutsche von mir):

“Wenn es einen ungiftigen Wurzelkanal behandelten Zahn gibt, muss er noch gefunden und gemeldet werden.”

Das bedeutet, das Wurzelkanalbehandlungen, in der Regel in recht kurzer Zeit hoch problematisch für den Körper werden und dann konstant Toxine in das Lymph-System absondern. Es muss nicht sofort sein, aber es ist wohl die Regel. Das raubt den Menschen Kraft. Jede Minute und umso mehr, je älter die Wurzelbehandlung ist und je mehr man davon hat.

Was würde ich tun? Ich selber würde mir mittelfristig jeden so behandelten Zahn entfernen und bei Bedarf durch ein Keramik-Implantat ersetzten lassen oder, je nach Position, mit der Lücke leben. Dies sollte zusammen mit den anderen Baustellen im Kiefer & gut geplant geschehen. In der Zwischenzeit kann z.B. mittels Bluttest auf Mercaptan/Thioäther/Cadaverin eine Überwachung geschehen, so das bei Unauffälligkeit und Beschwerdefreiheit auch nicht vorschnell gehandelt wird.

NICO/FDOK (Fettig Degenerative Osteolyse im Kiefer) bzw. “Cavitation”

Oberes Bild: Unauffälliges 2D-OPG, ohne Befunde in den Bereichen der extrahierten Weisheitszähne 38 und 48. Bild links: Typische fettig-degenerative Struktur von FDOK. Bild Rechts: Dokumentation der Ausdehnung der FDOK im retromolaren Bereich 48/49 mit Kontrastmittel nach FDOK-Operation.
Autoren: Dr. Lechner & Dr. V. von Baehr. Lizenz CC BY SA

Die Neuralgia Inducing (Cavitational) Osteonecrosis (NICO) bzw. im Deutschem Osteolyse bzw. Fettig Degenerative Osteolyse im Kiefer (FDOK) sind fettig degenerative, still verlaufende Nekrosen im Kieferknochen. Als deutscher Pionier in Bezug auf die Forschungen und den Versuch dieses Problem publik zu machen, gilt Dr. Dr. (PhD) J. Lechner [2][6][8]. Auch nach T. Levy, MD [9] ist eine NICO/FDOK sehr weit verbreitet.

Nach Levy wurde in einem Review mit 112 Patienten bei 313 von 354 Bereichen, wo Zähne extrahiert wurden, (88%) NICO/FDOK gefunden. Andere Studien sprechen von 77% (allgemein), jedoch sogar bis zu 90% bei gezogenen Weisheitszähnen.

NICO/FDOK entstehen dabei in der Regel dort, wo der Knochen des Sockels bei Zahn-Extraktionen nicht komplett gereinigt / ausgeschabt wurde, so das teils noch Mikroorganismen / Bakterien aus CAP bzw. Wurzel-Infektionen verbleiben. Es ist wichtig bei Extraktion z.B. die Alveole mit einem Rosenbohrer so lange auszubohren, bis sie sich mit hellrotem Blut füllt. Das muss dann gerinnen, danach Tamponieren und zunähen. Ozon-Behandlung und PRGF sind natürlich von Vorteil, wobei dies Themen der nächsten Teile sind.

Ein weiteres Problem nach Levy ist, das bei einer Zahn-Extraktion das Parodontale Ligament (-> ein konnektives Gewebe, das 0,2 bis 0,3 mm breit ist und den Zahn an den Knochen befestigt – also zwischen beiden sitzt) nicht vollständig entfernt wird. Passiert dies nicht, kann dies wohl die ‘Keimzelle’ für die FDOK sein, weil der unterliegende Kiefer-Knochen (-> Knochenzellen) nicht die Abwesenheit des Zahn detektieren kann und es so zu Wachstumsstörungen beim Verschluss der Wunde kommtWenn paradontales Ligament verbleibt – kann es (Levy zu Folge) keine vollständige Heilung geben!

Illustration eines Zahns mit parodontalen Ligament Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY 3,0. Autor: OpenStax College

Je nach Größe einer NICO/FDOK, wobei diese auch flächig auftreten können, sind die Auswirkungen verschieden. Enthalten tuen die fettig-degenerativen Gewebe der FDOK/NICO toxische Stoffe und eher gefährliche anaerobe Bakterien verschiedener Art. Viele dieser Bakterien, die auch in Wurzelkanal behandelten Zähnen vorkommen, sind mit schweren herz- und neurologischen Leiden sowie Krankheiten assoziiert [15]. Gerade bei schon Immunsystem geschwächten Menschen kann das problematisch werden. bzw. über die Zeit genau dazu dazu führen.

Einige FDOK sind wohl eher statisch andere dynamisch. Letztere breiten sich aus und können zu einer großflächigen bzw. großvolumigen Kieferknochen-Erweichung führen. Die pathogene Besiedlung bzw. der Gehalt an Zellen die inflammatorische Zytokine exprimieren, ist bei den NIKO/FDOK wohl auch stark unterschiedlich, weswegen sie Levy nicht so stark negativ wie Wurzelkanal behandelte Zähne und CAP einschätzt. Levy merkt noch an, dass FDOK noch andere Folgen für den Körper haben:

  • eine gestörte Immunantwort und
  • negativ Auswirkungen auf den Gerinnungsmechanismus des Körpers.

FDOK / NICO sind abschließend nach Levy sehr Problematisch und tragen wie CAP-Zähne zu einer höheren bzw. früheren Gesamtsterblichkeit sowie Herz-Kreislaufproblemen bei.

Hinweis: Speziell in Verbindung mit Bisphosphonaten (-> Osteoporose-Behandlungen) sind FDOK wohl sehr auffällig. Je weniger Zähne Menschen haben, desto größer ist zudem die Gefahr der Bildung und Ausbreitung von FDOK aufgrund der geringeren Durchblutung des Kiefers. So kenne ich einen über 80 jährigen, der quasi zwei “Nico-Würste” über den ganzen Ober- und Unterkiefer hatte. Nicos mit 1 cm³ sind zudem nichts untypisches. Jeder mag das Potential solcher Dauerentzündungen selber abschätzen.

Was würde ich tun? Ich würde so niemals eine detektierte NICO/FDOK in meinem Kiefer belassen. Es gibt hier auch nur zwei mir bekannte Möglichkeiten der Behandlung: bei potentiell kleinen FDOK eine Injektion mit Ozon und viel Hoffen, wobei ich hier keine weiteren Details kenne. Die reguläre Option ist die OP, bei der dann auch wirklich alles nekrotische Gewebe entfernt wird.

Chronisch Apikale Paradontitis (CAP)

Digitales Röntgenbild eines Zahns (zweiter Prämolar), der von chronischer apikaler Parodontitis betroffen ist. Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY AS 3.0, Autor: Michele Gardini

Die chronische apikale Parodontitis (CAP) ist eine Gruppe von Entzündungskrankheiten, die durch Mikroorganismen (-> hauptsächlich Bakterien) verursacht werden, die das (nekrotische) Wurzelkanalsystem infizieren. Der Prozess beginnt nach einer Pulpa-Nekrose (-> Tod des durchbluteten Zahn-Inneren) infolge von Karies, Trauma oder durch ärztliche Behandlung ausgelöste Verfahren (-> u.a. Wurzelkanalbehandlung, Wurzelspitzenresektion), wenn Bakterien in das Wurzelkanalsystem eindringen und sich dort ansiedeln.

Die CAP hat nach Levy [9][10] mit der parodontalen Allgemeinerkrankung die folgenden Merkmale gemeinsam:

  • Beides sind chronische orale Infektionen
  • Die CAP ist die am weitesten fortgeschrittene Form der Parodontitis und
    • entwickelt sich oft im Laufe der Zeit aus einer kleineren Parodontitis
  • Das Erregerprofil ist bei beiden praktisch identisch
  • Bakterien, die bei CAP typisch (u.a. F. nucleatum) sind, können zudem EBV-Reaktivierungen hervorrufen [12].
  • Beide führen zur Erhöhung von Entzündungswerten, welche die körpereigene Zunahme von oxidativem Stress widerspiegeln

Die AP entwickelt sich oft asymptomatisch (zu 95% -> nix tut weh, bis es zu spät ist), und die Prognose ist typischerweise ungünstiger, wenn sie spät erkannt wird. Der schmerzhafte infizierte Zahn ist die seltene Ausnahme unter den infizierten Zähnen.

In einer Studie mit Standard-Panoramaröntgenaufnahmen (OPG) wurden 4.617 Zähne von 206 Erwachsenen untersucht. 6,6% aller Zähne wiesen CAP auf, und 40,4% der wurzelkanalbehandelten Zähne wiesen CAP auf [11]. Bei Verwendung von 3D-DVT oder VT wären die Quoten sicherlich höher gewesen, da wurzelkanalbehandelte Zähne in der Regel (>90%) CAP zu unterschiedlichem Grade aufweisen [10]. Levy schreibt zudem, dass ca. 20% der regulär untersuchten Zähne CAP aufweisen, wobei die Pfeilerzähne überdurchschnittlich hoch betroffen sind, wenn dies mit 3D-Techniken erfolgt.

Levy schreibt zudem [9], das CAP der Hauptbeförderer von Herzkrankheiten, Krebs und den meisten anderen chronischen Erkrankungen ist. Nach Levy haben bis zu 90% der wurzelbehandelten Zähne CAP und das bei dem Fakt, das 50-80% der meisten Erwachsenen in vielen Ländern der Erde zumindest eine Wurzelkanalbehandlung hat. Autsch!

Diagnose: Ein CAP-Zahn weist eine charakteristische Strahlendurchlässigkeiten (-> siehe Bild) an den Wurzelspitzen auf, die sowohl zystische als auch nicht-zystische infizierte Läsionen darstellen, die beide als chronische Abszesspathologie betrachtet werden können. Die Strahlendurchlässigkeit der CAP weist nach Levy immer auf das Vorhandensein einer chronischen Infektion und einer nekrotischen Zahnpulpa hin. [9][10]

Was würde ich tun? CAP-Zähne zeitnah entfernen und keine Wurzelbehandlungen durchführen lassen. Zudem alle paar Jahre die Zähne auf neue CAP-Problematiken überprüfen. Gerade wenn sich die Belastungssituation der Pfeilerzähne durch Zahnersatz, Knirschen oder Alter ändert, können neue CAP dort entstehen, wo vorher alles o.k. war. 

Zur allgemeinen Diagnostik des Mundes und Kiefers

Am Anfang von allem steht die Diagnose. Die vorgenannten Dinge, inklusive der Suche nach Amalgam-Resten & Splitter, die Inspektion von Zahnfleischtaschen und Knochenabbau sind als Standard zu bezeichnen. Angefangen wird dabei mit einer Sichtinspektion des Mundraumes, wobei schon Verfärbungen von Schleimhaut und Zahnfleisch auffällig werden können, z.B. bezüglich Amalgamresten. Dann Folgen bildgebende Verfahren und ggf. auch Blutwerte in Bezug auf Entzündungsmarker, zu welchen ich nachfolgend eine Übersicht gebe.

Bei jedem Patienten mit chronischen oder ungelösten Nasennebenhöhlenproblemen oder sogar chronischer Rhinitis rät Levy [9] zudem zu einer der nachfolgenden Untersuchungen, denn diese Probleme sind wohl oft eine Folge der Giftstoffe bzw. Toxine von wurzelbehandelten Zähnen CAP & Co.

Klassisches Röntgen-OPG, 3D-DVT, Multislice-Dental-CT, TAU – Was wofür?

OPG Bild. Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY SA 3.0

Viel von dem, worum es in dieser Artikelserie geht ist nicht mit dem bloßem Auge nicht sichtbar. Deswegen scheint es mir wichtig die gängigsten Mess- und bildgebenden und deren Vorteile und Limitationen zu kennen:

  • OPG (Orthopantomographie)
    • Nennt man eine zweidimensionale Panorama-Röntgenaufnahme. Der Standard in den Zahnarzt-Praxen, jedoch (gar) nicht für (genaue ) Analysen in Bezug auf CAP, FDOK und Amalgam-Splitter geeignet.
  • DVT (Digitale Volumentomographie)
    • Nennt man das 3D-Schichtenröntgen, wobei es stark unterschiedliche Gerätetypen und Auflösungen gibt. Damit können viele CAP und auch viele FDOK, bei entsprechend qualifiziertem Arzt, entdeckt werden. Da diese aber teils nur als diffuse Abschattungen sichtbar werden, reicht die Auflösung oft nicht, um alle eventuell vorhandenen FDOK ausfindig zu machen. Gleiches gilt für eventuelle Amalgam-Splitter.
  • Hochauflösendes Multislice Dental CT (Mehrschicht-CT) mit 768er Matrix.
    • Höher auflösend als gute DVT-Geräte, besser geeignet um Amalgamsplitter und Entzündungsherde (FDOK) zu sehen. Allerdings ist auch auch ein CT keine Garantie, sodass ein guter Zahnarzt bei (kleinsten) Auffälligkeiten in Bezug auf NICO/FDOK diese ggf. auch operativ angehen sollte.
    • Tipp: 768 Matrix, auf okklusionsebene eingestelltes Oberkiefer (OK) und Unterkiefer (UK). Spiral CT unter Einbeziehung der Zahnkronen. Durchführung UK, OK-Aufnahmen getrennt, exakt nach Bissebene gelagert, Kiefer mit Watterollen gesperrt. Ca 0,6 mm Schicht – Kollimation, ca 135 mAs.

Leider hat kaum eine Zahnarztpraxis ein 768er Multislice Dental CT. Das ist schade, weil ein DVT nur mit 60-80 Kilo-Volt (K) arbeiten, Quecksilber jedoch erst ab 83,1 KV die Röntgenstrahlung sprunghaft höher absorbiert. Insofern ist beim CT, welche in der Regel mit Spannungen von 120 KV arbeiten, der Schwächungskontrast um ca. Faktor 7 höher, was es einfacher macht, Amalgam-Reste und Splitter zu verorten. Eine CAP zeigt sich im DVT (und CT) oft als öffnender und schießender “Schatten” um die Wurzelspitze, wenn man durch die 3D-Perspektive, z.B. von vorne nach hinten, fährt.

Elementar ist jedoch Ausbildung und Erfahrung des Menschen, der die Bilder auswertet. Selbst kleine Abschattungen, welche im CT-Bild als FDOK auffällig, im DVT jedoch nicht sichtbar sind, können sich in der Praxis, also bei der OP, auf einmal als großflächige Entzündungsherde herausstellen.

Blutwerte, RANTES-Wert

Vergleich 7 Zytokine aus FDOK-Arealen (n=128) zu Normstichprobe
gesunder Kieferknochen (n=19). Quelle: Dr. Dr. Lechner [6]

Ob FDOK, tote Zähne, dahinrottende Wurzelkanalbehandlungen  oder CAP: Bei dieser Art von Verfall werden im Kiefer Gifte produziert und freigesetzt, die u.a. neurotoxisch sind. In FDOK-Arealen finden sich zudem Fettzellen und zersetztes Knochenmark. Durch diese Prozesse werden Zytokine freigesetzt, speziell:

  • RANTES (Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted), bzw. das Synonym CCL5,  ist ein Chemokin, das die gezielte Anlockung von natürlichen Killerzellen (NK), Monozyten, Granulozyten und Makrophagen in ein bestehendes Entzündungsgebiet herbeiführt und speziell im Gewebe von FDOK/NICO erhöht ist [6][7].
    • Es wird von zytotoxischen T-Lymphozyten (CD28+/CD8+) sowie Neutrophilen und eosinophilen Granulozyten produziert und nach Aktivierung abgesondert.
  • FGF2 (Fibroblast Growth Factor 2), der zusammen mit RANTES ebenfalls deutlich gegenüber der Norm erhöht ist, wen FDOK/NICO vorliegen [8].

Ein weiteres Verfahren wäre noch ein Orotox-Test mittels Teststreifen um bakterielle Gifte in Zahntaschen zu messen.

RANTES und FGF2 begünstigen dabei den Nervenzellenverfall (u.a. ALS) und fördern das Tumorwachstum. Übliche Entzündungsmarker wie TNA-alpha, IL6 und IL-8 sind in diesem Falle wohl eher nutzlos, da in der zweiten (anti-) inflammatorischen Phase (-> Compensatory Anti-Inflammation Response Syndrom, CARS) eine genau letztere Zytokine senkende Gegen-Regulierung einsetzt [6]. Dr. Dr. Lecher schreibt hierzu [6]:

“Das Fehlen von Akut-Zytokinen, wie z.B. TNF-a und IL-6 erklärt die schmerzfreie und unauffällig kryptische Natur der FDOK in der täglichen Praxis.”

Aus eigener Erfahrung möchte ich noch anmerkten, das auch niedrige RANTES-Werte keine Garantie sind, das keine FDOK/NICO vorhanden sind. Wo ein hoher RANTES-Wert eher vermuten lässt, das ein Problem vorliegt, ist ein niedriger Wert keine Garantie dafür das es keines gibt. Zudem treten erhöhte RANTES-Spiegel im Blut auch bei zahlreichen andere systemischen Entzündungserkrankungen wie Allergien, Asthma, Multiple Sklerose, Rheuma und einige Tumorarten auf. Die Frage ist hier natürlich: Henne oder Ei? Ggf., oder höchstwahrscheinlich [6] , ist RANTES bei diesen Krankheiten deswegen so hoch, weil das ursächliche Problem eine NICO/FDOK bzw. CAP & Co. ist. 

Wenn RANTES hoch ist, ist dies für mich selber ein zwingender Grund alles (ggf. regelmäßig alle paar Jahre) auf NICO/FDOK & Co. abklären zu lassen. Zudem kann auch ein auffälliger alternativer Test Grund sein, “mal wieder” genau nachzuschauen.

Tipp: Findet der Arzt auf dem DVT nichts, der RANTES und / oder FGF2 Wert ist jedoch hoch, bzw. alternative Tests sind auffällig, dann sollte die Situation (ggf. per EVA und) mit einem Multislice-CT abgeklärt werden. Letzteres speziell, wenn die aufgeführten Entzündungserkrankungen für höhere RANTES-Werte ausgeschlossen werden können.

Alternative Testverfahren, u.a. EAV und TAU

Dann gibt es noch eine Reihe weiterer (alternativer) Testverfahren, die ich hier nicht vertiefe. Das Problem an diesen Verfahren ist aus meiner Sicht, dass sie ggf. als zusätzliche Diagnose in Ergänzung zu den bildgebenden Verfahren taugen, die Bildgebung jedoch nicht ersetzten können. Wenn das DTV in einem Areal nicht auffällig ist, die Elektroakupunktur nach Voll (EAV) jedoch anzeigt, dass dort etwas ist, dann würde ich dem mittels eines Multislice-CT nachgehen bzw. nochmal genauer schauen. Wobei zu beachten ist, dass bei diesem Verfahren viel von dem ausführenden Menschen abhängig ist.  Hier die Methoden, welche sich einer breiteren Beliebtheit erfreuen:

  • Kinesiologie (Muskeltest)
  • Neural-Kinesiologie nach Klinghardt
  • VEGA-Test
  • Armlängen-Reflextest nach van Assche
  • Biotensor
  • Elektroakupunktur nach Voll (EAV)
  • Ein Cavitat (TAU) Ultraschall-Test

Hervorheben möchte ich dabei zwei Diagnoseverfahren:

  • Elektro-Akkupunktur nach Voll (EAV)
    • Ein EAV-Gerät kann vielfältig benützt werden um mittels entsprechender Schulung und Meridiane allgemeine pathologische Veränderungen und auch Probleme im Kiefer zu lokalisieren. Parasiten-Experte Simon Yu [18] nutzt diese Technik, wie auch Dr. Dawn Ewing (“Cheffin” der internationalen Akademie biologisch arbeitender Zahnärzte) [17]. Ich halte das ganze für extrem Potentialreich und genial sowie auch noch bezahlbar!
  • Ein Cavitat (TAU) Ultraschall-Test
    • um Regionen mit geringerer Knochendichte (FDOK) zu lokalisieren. Dies scheint mir in ggf. geeignet um Unklarheiten bei DVT und CT zu klären, wenn der Bediener des Gerätes damit umzugehen weiß. Ich würde es, wenn, dann erst im Nachgang zum DTV/CT nutzen, da bei letzteren auch andere Probleme gut auszumachen sind. Allerdings halte ich angebliche 20-25K€ für so ein Gerät nicht für gerechtfertigt und die EAV dem TAU für überlegen.

Ich schließe aus allem: Die einzig sichere Diagnoseform im Dentalbereich ist für mich ein hochauflösendes Multislice-CT, alternativ ein DVT, wobei der Zahnarzt optimaler Weise mittels EAV alles doppelt “checkt”. Optimal wird die EAV als Basis-Diagnose benutzt, weil diese auch keine Belastung durch Röntgenstrahlen verursacht. Zudem kann bei der OP mittels EVA überprüft werden, ob die Bioenergetik in Ordnung ist oder ob ggf. noch nachgearbeitet werden muss [17].

Mein Fazit

Wer nach dem Lesen dieses Artikels ein mulmiges Gefühl bekommt, den kann ich gut verstehen. Allerdings würde ich bei NICO/FDOK und Wurzelkanal behandelten Zähnen auch nicht gleich in Panik verfallen, wenn aktuell a) keine spezifischen Probleme vorliegen und b) RANTES, Mercaptan/Thioäther/Cadaverin und allerlei (chronische) Entzündungswerte (z.B. hsCRP, IL-6, TNA-alpha) unauffällig sind. Sicherlicht wird es mit den Jahren nicht besser wenn irgendwo ein definitives Problem schlummert, jedoch sollten alle Aktionen hier, die teilweise auch komplexe Folgen wie Implantate und Brücken haben, sehr gut geplant sein. Es geht um viel Geld und Dinge im Kiefer, die man teils nur einmal machen kann. Das sollte dann alles “passen”.

Wer allerdings mit größeren gesundheitlichen Problemen “zu kämpfen hat”, der wird um eine Schau auf die Zähne und den Kiefern nicht herum kommen, wenn er wirklich alle Ursachen abklären will. Auch präventiv macht solch eine Schau für mich Sinn, speziell wenn Wurzelkanalbehandlungen vorliegen und irgendwann einmal Zähne gezogen wurden – egal welche.

Auch nach Levy [9] muss die Digitale 3D-Röntgenaufnahmen (DVT, besser multislice dental CT) des Mundes ein integraler Bestandteil der routinemäßigen Erstuntersuchung jedes Patienten mit chronischen degenerativen Krankheiten, insbesondere Herzkrankheiten und Krebs, werden.

Weitere hochklassige Informationen gibt es im Substack der IOAMT, u.a. dieser Artikel hier. Wie man mit dem Web-Browser englische Seiten übersetzt, ist hoffentlich klar. Chrome, Iron, Firefox – heute unterstützt das eigentlich jeder Browser.

Die Problematiken der (chronischen bzw. akuten) Parodontose (u.a. blutendes Zahnfleisch, Entzündungen des Zahnfleischs) habe ich hier nicht vertieft. Bei Interesse lest das bitte in der Buchempfehlung zu Hidden Epidemic von Levy nach.

Die zweit-größte Problematik, nach der hoffentlich richtigen und vor allem auch vollständigen Diagnose, ist einen guten biologisch arbeitenden Zahnarzt mit viel Erfahrung zu finden, der zudem bei OP-Technik, Implantaten und Ersatzmaterialien auf dem aktuellen Stand ist. Meine Checklist-Fragen sind hier:

  • Behandelt der Zahnarzt NICO/FDOK oder streitet er deren Existenz und / oder Relevanz ab?
  • Empfiehlt der Zahnarzt noch Wurzelkanalbehandlungen, oder ist er hier extrem kritisch?
  • Wird in der Praxis noch Amalgam verwendet oder nicht?
  • Verwendet der Zahnarzt PRGF wenn sinnvoll? (Mehr dazu im 2ten Teil)
  • Verwendet er Ozon zur Desinfizierung von Wunden?
  • Verwendet der Zahnarzt noch Fluor (nicht gut!) oder arbeitet er Fluorfrei?
  • Verwendet der Zahnarzt Keramik-Implantate oder arbeitet er nur mit Titan-Implantaten?
  • Hat der Zahnarzt ein Labor und Zahntechniker im Haus?
  • Hat der Zahnarzt ein hochauflösendes, modernes DVT-Gerät im Haus?
  • Bei wem hat er Fortbildungen zu NICO/FDOK, PRGF und Keramik-Implantat-Technik gemacht?

Die größte Problematik dürfte für die meisten die Kosten sein. Die Leistungen für die Behandlung der hier vorgestellten Probleme sowie vernünftigen Ersatz in Form von z.B. Keramik-Implantaten und metallfreien Aufbauten erstattet die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nicht. Auch private Zusatzversicherungen für Kassenpatienten erstatten in der Regel nur wenig. FDOK/NICO sind nicht offiziell anerkannt und PRGF ist eine Sonderbehandlung die in der Regel auch nicht übernommen wird. Zudem haben private (Zusatz-) Versicherungen oft eine Begrenzung in der jährlichen Erstattungssumme für Zahnbehandlungen, die deutlich unter 10.000€ liegt – also oft viel zu niedrig für die auftretenden Kosten ist. Insofern kann es sich anbieten die Behandlung in Pakete aufzuteilen, wenn dies möglich und erforderlich ist.

Ein DVT/CT mit Abklärung etwaiger Probleme gibt es jedoch bereits um die 300-500€. Nach diesem ist schon mal “halbwegs klar”, ob alles o.k. ist – oder (kurz- bzw. mittelfristig) Handlungsbedarf besteht. Die nächsten Schritte können, wenn etwas im Argen liegt, priorisiert, und Stück für Stück angegangen werden. Was dabei genau zu beachten ist, zumindest zu dem, was mein Wissensstand ist, schreibe ich in den nächsten Teilen dieser Serie.

 


Links / Quellen

Der Rest dieses Beitrages ist nur für eingeloggte Freunde des Blogs einsehbar. Bitte logge Dich ein, oder schaue unter dem Menüpunkt 'Freunde des Blogs' für weitere Informationen wenn ein ernsthaftes Interesse besteht hier weiter zu lesen.

Das könnte dich auch interessieren …