Sind Arginin & Citrullin sicher – oder kann eine Ergänzung auch schaden? Über Stickstoffmonoxid (NO), NOS-Enzyme, EBV, Herpes & Co.
Die Gabe von Arginin und/oder Citrullin soll leistungsfördernd und NO (Stickstoffmonoxid)-Bildend wirken. Letzterem werden dann, zumindest von einigen Studien, gute Wirkungen in Bezug auf Krankheiten von Arterien, Bluthochdruck & Co. zugeschrieben [z.B. 2, 3, 4]. Arginin & Citrullin werden in dieser Kombination weit angepriesen und als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) auch gut verkauft, insbesondere auch im Bereich der (sportlichen) Leistungsoptimierung.
Weiterhin soll gerade Citrullin (in Verbindung mit Arginin) die Arginase (-> ein Enzym was Arginin zu Ornitin und Harnstoff abbaut) erniedrigen und auch so zu mehr NO führen. Überdies hinaus sollen beide (unter Umständen) zu weniger nitrosativem und oxidativem Stress führen -> also zu weniger Superoxid (-> OO, freies Radikal) in den NO-Synthasen und in Folge auch zu weniger Peroxinitrid (ONOO) [3, 4], welches sich aus OO und NO verbindet.
Allerdings sehen genau dies auch einige anders, insbesondere in Bezug auf Arginin, genetische und viele andere Umstände, wie auch die Dosis.
Die Top 5 der wichtigsten Dinge in diesem Artikel
- Der Zweck der Gabe von Arginin und Citrullin ist: Mehr NO
Keiner hat je die Langzeitfolgen untersucht. Maximale Studiendauer: 6 Monate. - NO ist ein freies Radikal, das zwar die Blutgefäße weit stellen kann aber auch die mitochondriale Atmungskette inhibiert
Die Folge können u.a. eine Laktatazidose, weniger ATP sowie zusätzliche freie Radikale und Peroxinitrid (ONOO) sein. - Peroxinitrid (NO + Superoxid = NO+OO => ONOO) ist ein Superradikal
Wann sich dies aus NO bildet ist individuell und Umstandsabhängig! - Arginin scheint „Herpes“ zu befördern & zu viel NO senkt Testosteron
Ggf. durch den zusätzlichen oxidativen Stress? Zudem gibt es auch Menschen die hohes Arginin bzw. Citrullin im Aminogramm haben – ohne Ergänzung! - Für „mehr Arginin“ würde ich Kreatin nutzen!
Kreatin wird im Körper aus Arginin synthetisiert (ca. 0,8 g Netto-Arginin pro 1 g Kreatin). Durch die Zufuhr von Kreatin muss der Körper weniger eigenes Kreatin machen.
Meine Frage ist so u.a. unter welchen Umständen nun genau was passiert: Mehr oder weniger oxidativer Stress. Denn Peroxinitrid (ONOO) war ja das „Superkrasse“ Radikal, das bei chronischem Auftreten in zu hohen Mengen für die meisten der heutigen Symptom-Krankheiten (mit-) verantwortlich gemacht wird, zumindest in der Kette der unguten Ereignisse ein sehr entscheidender Co-Faktor oder „Marker“ zu sein scheint [1].
Mark Sloan, Author eines Buches über Methylenblau, was zu viel NO entgegenwirkt, schreibt, dass NO bis zur Entwicklung von Viagra eher als ein (Umwelt-) Toxin verschrienen war (-> Smog, Luftverschmutzung) [43]. Zwar brauchen wir NO, speziell im Zuge der Immunabwehr, jedoch ist (chronisch) zu viel davon für uns nicht gut.
Zudem, und das wissen viele nicht, ist der eigentliche Gefäß-Vasodilator CO2, und nicht NO! NO ist ein Notfallsystem! Aus meiner Sicht wird dieses Notfallsystem durch hohe Gaben von Arginin und Citrullin missbraucht. Und der Missbrauch hat einen Preis, wie ich nachfolgend herausarbeiten werde.
Tipp: Hier gibt es einen neueren Artikel, der das Thema nochmals vertieft. Kurz-Fazit: Abgründe!
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
Alles ’nur gut‘ mit Arginin & Citrullin?
Das alles immer nur gut ist, speziell wenn es fast jeder (Verkäufer) Schreibt, dem ist leider nicht so. Schon mehrfach kamen bei meinen Recherchen ungeliebte Seiteneffekte heraus, wie z.B. bei Chlorella oder meiner Superfood-Bullshitparade. Das mehr Arginin dann auch Herpes und einige Tumorarten [5] befördert wird fast nie erwähnt. Auch das die Arginase sehr starke Auswirkungen auf unser Immunsystem und die TH1/2 (und 17) Dominanz hat sagt einem kaum einer [6]. In meiner Kritik zu einem Buch über NO, Arginin & Citrullin hatte ich all dies schon (für hier unterstützende Leser) bemerkt.
Meine grundsätzliche Frage für diesen Artikel ist nun: Ist eine (längere) Arginin und/oder Citrullin-Ergänzung auch für Menschen mit mitochondrialen Erkrankungen, chronischen Entzündungen, EHS, MCS, Fibromyalgie, etc. eher sinnvoll – oder eher nachteilig? Und wenn Sie ggf. sinnvoll sein sollte – was muss beachtet werden? Meine Detail-Fragen waren u.a.:
- Hat die Gabe von Arginin und Citrullin auch Schattenseiten? Wenn ja, welche?
- Ist eine Arginin und/oder Citrullin-Supplementation sinnvoll für Menschen mit Nitrostress & Co.?
- Warum erwähnt Dr. M. Pall Arginin und Citrullin nicht in seiner Liste für sinnvolle Supplemente bei EHS & MCS?
- Warum rät Dr. Kuklinski [8] von Arginin und Citrullin ab und hat bei seinen Patienten eher schlechte Erfahrungen gemacht?
- Warum gibt es ggf. zeitliche Zusammenhänge zwischen einer Citrullin– Einnahme und dem Ausbrechen von EBV?
- Wobei ja zumindest Arginin schützend wirken soll? [7]
- Wie ist das eigentlich generell mit dormanten oder latenten Virus-Erkrankungen und Arginin?
- Hilft hier zusätzliches Lysin?
- Warum haben gerade Menschen mit EHS & MCS hohe Citrullin-Werte im Urin [9]?
- Was auf eine hohe (i)NOS Aktivität hindeutet? Ist hier (mehr) Arginin/Citrullin ggf. schädlich oder Hilfreich?
- Weiterhin berichten auch mir Menschen von negativen Erfahrungen mit (der Einnahme) von Arginin & Citrullin…
- Wobei die Positiven jedoch ‚gefühlt‘ überwiegen.
- Warum schreibt kaum einer mehr über die mitochondriale NOS (-> mtNOS) [10]
- oder gibt es die gar nicht? [27][28]
- Gibt es Fälle in denen die NOS-Enzyme gestört sind (insb. NOS3 -> eNOS)
- zusätzliches Arginin soll hier nicht hilfreich sein und ggf. mehr oxidativen Stress machen…
- Sagt zumindest NO-Forscher Dr. Nathan Bryan [34][35] und auch Dr. Ben Lynch [38]
- Was ist mit dem Einfluss der Arginase und den Auswirkungen auf unser Immunsystem?
- Insb. in Bezug auf die TH1/2 (17) Dominanz und die (ggf. veränderte) Immunantwort bei Infekten & Co.? [6]
- Warum ist kaum zu lesen, dass es kaum Langzeitstudien (>6 Monate gibt) und
- das die paar die es gibt Fragen aufwerfen (‚demonstrated a concerning lack of safety and efficacy‚)? [13]
- Was auch andere Studien bestätigen [14]
- Hohe Citrullin-Spiegel (Citrullinämie) durch ein Mangel Argininosuccinat-Synthase?
- Etwas zu den weiteren Risiken einer unüberlegten Ergänzung…
Und selbst das ist nicht alles – zumindest jedoch die Fragen die ich textuell auf Basis von Studien, Vorträgen & Co. formulieren kann und für die ich noch keine für mich befriedigenden Antworten gefunden habe.
Vorab: Noch mal schnell die „Basics“

Elektron (+) von NADPH wird in der ungekoppelten eNOS in Abwesenheit von BH4 (oben) und / oder L-Arginin (unten) zu O2 übertragen, wodurch Superoxid erzeugt wird. BH4, Tetrahydrobiopterin; eNOS, endotheliale Stickstoffoxidsynthase; F, Flavin; NADPH, Nicotinamidadenindinucleotidphosphat.
eNOS-Monomer produziert Superoxid. Die Entkopplung von eNOS erfolgt während der Umwandlung von eNOS-Homodimer in eNOS-Monomer. Bild basierend auf [2]
- Fehlendes Vitamin B2 (für das Flavin ‚F‘)
- Folat und auch Vitamin C (-> Schutz & Erneuerung des BH4 aus BH2)
- Genug Zink (Kopplung der NOS zu einem Dimer, nicht im Bild)
- Genug Eisen bzw. Häm
Und sicher noch einige andere Co-Faktoren die ich vergessen habe 😉 Letzteres (Häm) ist ganz schlecht bei einer HPU – weil dann ausreichend Zink & aktives Vitamin B6 fehlt um Häm zu machen und Häm fehlgebildet wird! Auch mit einer Quecksilber-Belastung ist der Zink-Mineralstoffhaushalt kompromittiert!
Die ‚Klaviatur‘ auf der hier gespielt wird ist also eine ganz feine: Mehr NO – was das Co-Substrat für das Super-Radikal Peroxinitrid ist – aber gleichzeitig stark aufpassen, dass nicht zu viel Superoxid (u.a. in den NOS) produziert wird, wenn die NOS’en angekurbelt werden. Und das geht dann (meiner Ansicht nach) nur, wenn zudem auch Folat, etwas Vitamin C und Vitamin B2 eingeworfen wird. Wer macht das? In welchem Citrullin/Arginin-Supp ist das enthalten?
So ‚bewerben‘ viele Menschen im Internet [15] und u.a. in Büchern Citrullin und Arginin – nach meiner Lesart – als faktisch Seiteneffektfrei. Das Problem: Ich habe bei meiner kurzen Recherche mehr Fragen als Antworten gefunden….
Fehlt überhaupt Arginin & Citrullin?

Arginin & Citrullin im Aminogram (Blutwert-Diagnostik).
Bevor ‚Mensch‘ etwas einschmeißt ist es immer gut zu schauen ob überhaupt etwas fehlt. Ich habe deswegen mal ein Aminogram erstellen lassen (Übersicht über die Proteinversorgung im Blut) und das ganze sah recht gut aus – auch bei Arginin und Citrullin (siehe Bild nebenstehend rechts).
Da frage ich mich dann doch noch mal ganz dolle: Was bringt hier noch mehr Arginin und Citrullin? Welche Ungleichgewichte werden hier ggf. erzeugt?
Ganz klar: Ein Arginin-Mangel ist nicht gut

Auswirkungen eines Arginin-Mangels. Quelle: Arginases and Arginine Deficiency Syndromes, Sidney M. Morris, Jr. Quelle: [14]
„arginine deficiency have been identified in an increasing number of diseases and conditions. Arginine insufficiency not only can activate a stress kinase pathway that impairs function of T lymphocytes but it also can inhibit the mitogen-activated protein kinase signaling pathway required for macrophage production of cytokines in response to bacterial endotoxin/lipopolysaccharide.“
Das Problem: Nach der Studie ist es nicht klar ob eine langfristige Supplementierung mit Arginin (oder Citrullin) in diesen speziellen Fällen sicher und effizient ist.
Warum hat keiner die mitochondriale NOS (mtNOS) auf dem Schirm?
In fast allen populären Beiträgen zu den NO-Synthasen wird maximal über die i-, e- und nNOS geschrieben. Die mitochondriale NOS (mtNOS), welche 1997 das erste mal Erwähnt wurde [21] und über die es viele weitere Publikationen gibt [u.a. 10,11,12, 21, 23], scheint wohl doch nicht mehr zu existieren [27][28] bzw. Fehlinterpretiert zu sein. Zumindest zeigt mir das – das im Kontext NOS noch nicht alles ‚Glasklar‘ zu sein scheint.
Als Übersicht über die NOS‘en habe ich aus einem Vortrag von Kuklinski [8, Teil 2] mal folgende Tabelle extrahiert (und teilweise ergänzt):
NOS | Stimulierung | Wirkdauer | Wirkart |
---|---|---|---|
eNOS | Ca++-abhängig Endothelzellen | 1-5 sec. | Endothel |
nNOS | Ca++-abhängig Gliazellen | 1-5 sec. | Neuronen |
iNOS | Antigene, Viren, Parasiten, Bakterien | Tage | Systemisch |
mtNOS | Ca-Einstrom (NMDA, VGCC Aktivierung) | Tage/Wochen | Mitochondrien |
Wer hier als Dauerleser im Blog aufgepasst hat, der wird sicher Hellhörig, wenn er liest, dass die mtNOS (oder was auch immer da werkelt – ggf. auch nur eine nNOS-Variante) auch über den CA2+-Einstrom in die Zellen, ausgelöst über NMDA-Rezeptor (-> u.a. Chemikalien) und VGCCs (-> EMF) aktiviert werden kann.
Pro & Contra Arginin – Verschiedene Perspektiven

Pathologischer Ablauf in Bezug auf Ca2+ Einstrom in die Zelle (NMDA, VGCC-Aktiviert), NO-Synthase Aktivierung, Peroxinitrit-Bildung und Zelltod. Adaptiert auf Basis von [24]
- Cholesterinhemmer, Antihypertonika, Beta-Blocker, Potenzmittel,
- Arginin, etc.
und stellt dieses als Nachteil dar [8, Teil 5, Min. 0:20].
NO-Buchautor Michalk schreibt (zumindest 2014) kritisch bezüglich einer ablehnenden Haltung Kuklinskis in Bezug auf Arginin:
“Mein Problem an der Sache ist, dass viele ‚glauben‘ sie hätten Probleme mit zu viel NO, dabei ist es genau das Gegenteil. Metabolisches Syndrom als Beispiel geht einher mit einer massiven Steigerung von Arginase, das Arginin und somit NO abbaut. Kuklinski ist fest davon überzeugt, dass es eine KH-Verwertungsstörung ist, induziert durch NO.”
Die Argumentation von Michalk kann ich ebenfalls nachvollziehen – denn das die Polizei am Verbrechensort ist – muss nicht bedeuten, dass diese das Verbrechen verübt hat. Zudem ist fehlenden Arginin ganz klar ein Problem. In 2015 gab es dann eine Studie die Kuklinski wohl etwas unterstützt: L. Litvinova et al. fanden (so wie ich es verstanden habe) heraus, dass [20, mit Verweis auf 19]:
”an excessive stimulation of mtNOS leads to mitochondrial dysfunctions, which contribute to metabolic syndromes”
Es scheinen aber viele, die über Arginin, Citrullin & Co. schreiben, nicht auf die mtNOS einzugehen – obwohl diese immer wieder in Studien erwähnt wird und eine mehrfach höhere Aktivität besitzen soll, als alle 3 anderen NOS-Isoformen (eNOS, iNOS, nNOS) zusammen (zumindest noch 2003):
“This fourth isoform, the mtNOS, is responsible of the NO production in the mitochondria. It has been demonstrated that the NO-synthesizing capacity of mtNOS is higher than that derived from the combined activity of the all other NOS isoforms“ [19 mit Verweis auf 23]
In Bezug auf die mtNOS-Aktivität (wenn es die gibt) bliebe diese jedoch bei vielen Betrachtungen außen vor. Zwar gibt es Studien zu bestimmten Formen primärer mitochondrialer Erkrankungen, bei denen Arginin zur Therapie ausdrücklich empfohlen wird – es bleibt aus meiner Sicht jedoch zu prüfen, was der (grundlegende) Mechanismus der Störung jener Erkrankungen ist. Laut Dr. Kuklinski (bei dem ich in vielen Punkte auch nicht ‚mitgehe‘) ist die Substitution von Arginin bei Mitochondropathie durch NO-Schädigung jedenfalls (in der Praxis) grundsätzlich eher nicht vorteilhaft.
Bei Symptome.ch [22] steht dann noch, dass NO reversibel Enzyme der mitochondrialen Atmungskette wie die Cytochrom C-Oxidase (Komplex IV) der ETC (-> Citratzyklus) hemmt, was der Steuerung der Energiegewinnung dienen soll. Wenn es aber im Komplex IV der ETC ‚klemmt‘ dann ist das aus meinen Verständnis nicht gut -> Weniger ATP und wohl auch mehr Superoxid (OO). Zwar ist das wohl bei ‚physiologischen Konzentrationen‘ (eNOS) durchaus vorteilhaft – aber das ist ja nicht mein Punkt [25]:
“The binding of NO to cytochrome c oxidase and the resultant inhibition of respiration would seem detrimental, because ATP depletion would ensue. Indeed, in cases of excessive NO generation, complete inhibition of cytochrome c oxidase has been shown to contribute to pathology.5 ”
… mein Interesse ist ja aus der Frage motiviert wie Arginin & Co. bei Menschen mit chronischen Entzündungen, EHS, MCS & Co. wirkt – und was in der mtNOS passiert, auf welche die Studie leider nicht eingeht. Zudem wäre zu klären ob Citrullin hier deutlich unterschiedlich wirkt.
Gedanken zur Arginase – und warum man Sie ggf. nicht supprimieren (senken) sollte
… dem Arginin-Abbauenden Enzym. Hier ist vorab wichtig zu wissen, dass es bei einer erhöhten Arginase-Aktivität es zu falsch niedrig gemessenen Arginin-Werten kommen kann, da die Arginase in der Blutprobe noch weiter arbeitet.
Möchte man nun den Arginin-Spiegel erhöhen, dann ist Citrullin ggf. die geeignetere Substitutionsform (siehe auch das Bild ganz oben) – da stimme ich dem ‚Mainstream‘ zu. Die Frage ist/war jedoch nicht wie man Arginin erhöht – sondern wann man dieses ggf. machen sollte und wann nicht.
- Die Diskussionen & Artikel drehen sich meist um die i- und eNOS – jedoch nicht um die mtNOS!
- das sagt aber nichts aus, wie sich Arginin & Co. bei „sekundären mitochondropathien“ verhält…
- Was, wenn ggf. ein niedriger Arginin-Spiegel oder eine erhöhte Arginase-Aktivität ein sinnvoller Adaptionsmechanismus auf einen pathologischen zustand ist?
- z.B. Präeklampsie (‚excessive increases in plasma or tissue arginase may contribute to development of preeclampsia‘)? [14]
- oder bei bestimmten Tumorarten? (’some tumor cells are auxotrophic for arginine and undergo cell cycle arrest and apoptosis in response to arginine deprivation‘) [14][5]
Über die Arginase haben Citrullin und Arginin auch Einfluss auf das Immunsystem, insbesondere das adaptive Immunsystem und die TH1/TH2/TH17 Dominanz [6], wobei L-Arginin bzw. L-Citrullin jeweils anders wirken: Arginin pusht TH1, Citrullin eher Treg [31]. So wird es komplizierter, wenn z.B. 2 parallele Infektionen im Körper sind, z.B. ein Parasit und eine Tuberkulose (TBC) :
- Im Versuch [17] wurde festgestellt, dass durch Parasitenbefall die Arginase-1 Aktivität steigt,
- wohl um eine geeignete TH2-Immunantwort zu erreichen,
- was jedoch bei der Parallelinfektion mit TBC nicht gut kommt,
- da TH1 wichtig ist um das Mycobacterium zu bekämpfen.
Nun könnte man fragen, wer hat schon zwei Parallel-Infektionen? Antwort: 90% der Weltbevölkerung sollen Parasiten haben, d.h. jede weitere Infektion wäre eine Parallel-Infektion (bei den parasitär infizierten)!
Ich selber wäre da also sehr vorsichtig mit der Gegenregulation bei Krankheitsbedingter „Up- oder Down-Regulation“ der NO-Produktion, Arginase-Aktivität und des TH1/2/17/reg Immunsystems.
Aber das ist nicht alles, es gibt auch Krankheitserreger, die sich schützen indem Sie [17]:
- die Arginaseaktivität erhöhen, um damit bspw. die NO-gesteuerte Immunabwehr zu reduzieren oder
- selbst über Arginaseenzyme verfügen und Arginin als Substrat verstoffwechseln können!
Mir ist unklar was nun genau passiert wenn ich mit Arginin und Citrullin hier eingreife…. ggf. genau das was ich weiter unten zum Eppstein-Barr-Virus (EBV) ausführe – also das es zu einem Ausbruch dieses dormanten Virus durch Supplementation mit 15 g Citrullin pro Tag kommen kann.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Dr. Datis Kharrazian, ein bekannter und Autoimmun- und Schilddrüsen-Experte, der in einem Artikel über NO-Modulation in Verbindung mit dem TH1/TH2/TH17 System schreibt [32]:
„We also know that taking arginine is not desirable, because although it might boost endothelial and neuronal nitric oxide, it may also boost the destructive inducible nitric oxide.“
Mehr iNOS Aktivität durch Arginin? Nicht unbedingt das was wir wollen – zumindest nicht im Übermaß. Welche Menschen haben nun recht – oder welche Studien? Anscheinend ist alles sehr abhängig vom Status im Körper. Und wenn ich das was Herr Dr. Kharrazian schreibt richtig deute – sind Menschen mit autoimmunen Problemen mit Arginin nicht unbedingt gut beraten. Allerdings beantwortet dies nicht unbedingt die Frage nach der Wirksamkeit von Citrullin – und zweitens hat die iNOS ja auch positive Seiten und ist nicht nur ‚destructive‘ wie Kharrazian schreibt (-> das wäre Sie nur, wenn dauerhaft überaktiviert).
Aber auch Joe Cohen von Selfhacked weißt auf dieses Problem von Arginin hin – und die Möglichkeit (bei zu viel Arginin) das sich das vermehrte NO dann mit OO zu ONOO verbindet [33]. Offen bleibt natürlich für welche Menschen, wann, wie viel Arginin zu viel ist.
„Mehr NO“ immer gut? – Dr M. Pall zu der Herkunft hoher NO-Werte

Ausschnitt aus einem Nitrostress-Profil: u.a. Citrullin im Urin.
Dr.M. Pall [9][16] berichtet darüber, dass Citrullin (als Abbauprodukt) im Urin (aber auch NO) von Menschen mit chronischen Entzündungen (u.a. EHS, MCS) erhöht ist. Dabei wirken diese Stressoren anscheinend primär auf die so genannte iNOS (u.a. über VGCC oder NMDA-Rezeptor Aktivierung) und möglicher Weise auch über die Aktivierung der eNOS. Grundsätzlich ist mehr NO also nicht nur gut – es ist, ‚wenn zu viel‘, anscheinend auch ein Marker der ggf. übermäßigen Aktivierung der NO-Synthasen [16]:
„Folglich ist das gemeinsame Merkmal (Anm.: Der Pathologie) die Erhöhung der Stickoxidwerte und nicht die spezifische Art oder die Arten der beteiligten Stickoxid-Synthasen.“
„Erstens ist aus klinischen Studien bekannt, dass einzelne Wirkstoffe, die bestimmte Teile des NO/ONOO–-Zyklus herabregulieren, bei Patienten mit den besprochenen Multisystemerkrankungen häufig zu Verbesserungen führen. Zweitens ist aus diesen klinischen Studien und anderen Studien bekannt, dass mehrere Teile des Zyklus eine Rolle spielen, was klar bestätigt, dass ein Mechanismus wie der NO/ONOO–-Zyklus den zentralen ätiologischen Mechanismus dieser Krankheiten darstellt.„
Dr. Kuklinski ergänzt mit ähnlichem Tenor [17]:
„… Situation schon bei chronischen Durchschlafstörungen mit rezidivierenden NO-Peaks. Nach dem Erwachen fehlt der Erholungseffekt, es treten lange Anlaufszeiten, Inappetenz, LWS-, Gelenkschmerzen und -steife auf. NO in der Exspirationsluft oder Urin-Citrullin sind pathologisch erhöht, bei gesunden Personen völlig normal. Bei Personen mit chronisch erhöhten NO-Bildungsraten wird dies zum Dauerzustand. Dass sie am Tage nicht leistungsfähig sind, liegt auf der Hand. In einer Studien an 125 Kindern mit ADS, ADHS (Lochen, Österreich), die auf Ritalin eingestellt werden sollten, konnten wir signifikant erhöhte Citrullinspiegel messen (noch unveröffentlichte Daten).“
Frage: Was ist (bzw. passiert), wenn Menschen – die unter autoimmunen Problemen leiden, wie Sie Pall (aber auch Kuklinski) beschreiben – nun mehr Arginin und Citrullin als Substrat für NO zur Verfügung stellen? Wird es dann schlimmer – oder besser?
Die Probleme liegen in diesen Fällen aus meiner Sicht sicher an anderen Baustellen – aber wenn Arginin als Substrat fehlen würde wäre das nicht gut. Liegt jedoch genetische NOS-Störung sowie ein autoimmuner Prozess (Entzündung) vor und wird dann noch Arginin und / oder Citrullin ‚extra‘ zugeführt – was passiert dann?
Mehr Superoxid (& Nitrostress) durch L-Citrullin & Arginin-Zufuhr?
Aufmerksam auf diesen Aspekt – der ja gerade nicht so sein sollte wurde ich durch eine Studie, welche darauf hinweist, dass sich die Forschung zu beiden Substanzen bisher hauptsächlich auf Studien relativ kurzer Dauer (< 6 Monate) stützt [13]:
„A major limitation of L-citrulline research to date is the short-term nature of most of the intervention periods of study. Long-term studies (>6 months) investigating the effects of L-arginine supplementation have demonstrated a concerning lack of safety and efficacy with respect to improvements in blood pressure regulation“
„Basic mechanistic studies in human umbilical endothelial cells have shown that repeated exposure to L-arginine promotes oxidative stress by increased superoxide formation and reduced eNOS protein expression„
„It is thus plausible that prolonged exposure to L-arginine promotes cellular tolerance and maladaptation. The safety and efficacy of long-term L-citrulline supplementation therefore requires further investigation.“
„Finally, except for pharmacokinetic studies, most L-citrulline supplementation studies fail to report the plasma/serum concentrations that were achieved.“
EBV (Eppstein-Barr-Virus) „Ausbruch“ und Citrullin?

Blutwerte in Bezug auf EBV-VCA-IgG
Was auch immer das EBV-Virus (Eppstein-Barr-Virus, was zu den Herpes-Viren zählt) ist, ein damit assozierter Ausbruch bzw. Infekt verläuft Grippeähnlich, hat jedoch längere Nachwirkungen.
Wer wissen mag, ob er mal etwas hatte, was mit EBV assoziert wird, kann sogenannte Antikörper testen lassen. Dazu gibt es Bluttests (Infektionserologie), welche auf EBV-VCA-IgG testen (siehe Bild links). Wie sich dieser Wert dann in Bezug auf die ggf. ursächliche EVB-Infektion verhält ist ebenfalls nebenstehend abgebildet [37].

Infektionserologie: Entwicklung der EBV-VCA-IgG Markers nach einer (vorgeblichen) EBV-Infektion. Quelle: [37]
„Nach der Untersuchung Ende Nov. habe ich die Citrullin-Malat Dosis nochmal erhöht, auf durchschnittlich 15g/Tag. Positive Effekte habe ich keine feststellen können, im Gegenteil. Seit Anfang des Jahres wurde ich zunehmend müder und schlaffer. Bei einer Untersuchung im März wurde bei mir gemäß Laborwerten eine „primäre EBV-Infektion“ diagnostiziert […] Meine Ärztin meinte, es handle sich wohl um eine Reaktivierung, vielleicht auch durch andere Viren.“
Ja, dass scheint so zu sein: Eine mit EBV–Virus assoziierte Komplikation (-> Symtome) kann wieder zuschlagen, wenn etwas imImmunsystem nicht rund läuft! Spannend waren dann die Blutwerte (inkl. Referenzbereiche), die der Betroffene (15g Citrullin / Tag) gepostet hatte:
Arginin: 208 µmol/L (75..140)
Ornithin: 147 µmol/L (42..120)
Citrullin: 176 µmol/L (28..60)
Alles meiner Ansicht nach sehr, sehr hoch – eher unphysiologisch hoch. Auch ein anderer Leiser meines Blogs hatte mir ähnliches bestätigt: Keine positiven Wirkungen nach Arginin-Gabe – eher ein schlechteres Gefühl.
Zwar kenne ich auch persönlich auch wieder andere Stimmen – wo Citrullin (kurzzeitig) wirklich positives bewirkt hatte – jedoch ist mir das Bild deutlich zu uneinheitlich für den „Hype“ der um Citrullin & Co. gemacht wird. Eigentlich sollte ja Arginin das TH1 Immunsystem und damit die Schlagkräftigkeit gegen (intrazelluläre) Viren stärken, wobei dies bei Citrullin wohl so nicht ausgeprägt ist [31]:
„We found L-arginine supplementation enhanced Th1 immune response by increasing IFN-γ production. Both the L-arginine and L-citrulline therapy can modulate regulatory T-cell (Treg) immune effects by increasing the IL-10 level. Only the L-citrulline group showed a TGF-β1 increase.“
Citrullin wirkt wohl doppelt auf das eher bremsende Treg System (-> Bremst CD4 Helferzellen, also TH1/2/17, sowie das CD8 System, die Lymphozyten), Arginin nur einmal. Wirkt Citrullin also ggf. zu dämpfend auf das TH1 System – und damit auf die Immunantwort bezüglich der Viren? Keine Ahnung – so tief habe ich mich nicht in die Materien eingearbeitet. Auf jeden Fall wirken Arginin und Citrullin auf das TH1/2/17/reg System und die Art der Immunantwort. Je nach Dosis, eigener TH1, TH2, TH17 Dominanz, etc. – können hier wohl verschiedenste Dinge passieren, die kaum einer individuell überblicken mag oder kann.
Was ist mit Arginin, wenn das NOS3-Enzym (eNOS) gestört ist?
Darauf weist u.a. NO-Forscher, Dr. Nathan Bryan, in einem spannenden Podcast über NO hin [34]. Bryan forsch seit vielen Jahren zu NO, hält Patente in diesem Bereich und entwickelt auch Produkte ‚abseits von Arginin‘ um eine ausreichende NO-Produktion bei Menschen mit Problemen in den NOS-Enzymen zu unterstützen. Aus seinem FAQ [35]:
„Because NO deficiency is most commonly caused by a dysfunctional enzyme that converts L-arginine to nitric oxide, taking an L-arginine supplement is not the best strategy. The underlying problem in people with “endothelial dysfunction” and NO deficiency is the inability to utilize L-arginine to make NO so giving more L-arginine makes no sense biochemically.„
Im Podcast [34] und auch auf seiner Seite führt Bryan dann aus, dass eine zusätzliche Gabe von exogenen L-Arginin (und wohl auch Citrullin) dann sogar direkt zu mehr oxidativen Stress führen kann – also genau das was ‚wir‘ nicht wollen. Das würde dann auch die negativen Erfahrungen von Kuklinski erklären – auch ohne mtNOS. Auch die Zurückhaltung mit Arginin bei Pall würde so Sinn machen.
Schmutzige Gene: NOS3 und Arginin-Stehlende Bakterien
Damit nicht genug – denn in das ‚gleiche Horn‘ bläst (bzw. schreibt) auch Dr. Ben Lynch, Autor des Buches ‚Schmutzige Gene‘ (Original: Dirty Genes) [38].
Lynch weißt darauf hin, dass wenn die NOS3 (eNOS) nicht richtig arbeitet, u.a. auch durch durch Epi-Genetische Umschaltung aufgrund von Umweltfaktoren, insb. chemischen Substanzen, eines schlechten Lifestyles bzw. durch die genetischen Anlage, die Zufuhr von exogenem Arginin (-> als Supplement) ebenfalls nach hinten los gehen kann.
Anstatt NO produziert die NOS3 dann Superoxid (OO) – was zusätzlich durch einen Mangel an BH4 eskalieren kann (-> Industriechemikalien, Rauchen, etc.). Lynch weißt explizit darauf hin [38, Seite 194], dass Arginin zwar ein funktionierendes NOS3 bei der NO-Produktion unterstützt – aber nicht unbedingt ein defektes (u.a. wenn dieses Enzym abgekoppelt ist [39]).
Hier gibt es zwar mindestens zwei Einschränkungen:
- Durch Infektionen kann im Körper mehr Arginin benötigt werden – und in Folge dann zu wenig für die NOS3 zur Verfügung stehen [40]. Dieses hätte dann ebenfalls die Produktion von (mehr) Superoxid und die Zerstörung von BH4 zur Folge. Auch ungut.
- Durch Fehlbesiedlung des Darms können dort lebende Bakterien erhebliche Mengen an Arginin ‚Stehlen‘. Dadurch kann es dann ebenfalls zu einem Mangel kommen – wobei das Problem hier weder genetisch noch am ‚zu wenig‘ Arginin liegt [41].
… aber schlauer wird der Normalanwender nun auch nicht daraus – weil er weder weiß wie die Bakterienbesiedlung im Darm aussieht oder ob eine entsprechende Infektion vor liegt, oder ob die BH4-Spiegel schon so niedrig sind, dass zusätzliches Arginin nur noch die Produktion von Superoxid anheizt. Deswegen sind die Erfahrungen mit Arginin nach Lynch wohl auch so verschieden.
Gestörte NOS3 – was tun?
In Bezug auf Supplemente die NO ’sicher‘ bzw. natürlich steigern können verweist Herr Bryan dann auf eigene Produkte die wohl bestimmte Pflanzenextrakte, u.a. Rote-Rüben (bzw. Rote Beete) Extrakt und andere Pflanzenstoff enthalten, welche die NO-Bildung fördern.
Natürlich könne man auch gleich viel (grünen Blatt-) Salat und Rote Beete essen. Warum? Weil das Nitrat dann in NO gewandelt wird, was viele gute Effekte hat – u.a. sogar für die Zahngesundheit [36]. Hier hat sich von Seite der Forschung also auch einiges getan – denn früher hieß es eher das Nitrate (auch in nicht exzessiv gedüngten Gemüsen) eher schädlich sein. Hier muss jedoch klar zwischen Fleisch- und Wurstprodukten und Gemüsen unterschieden werden (Nitritpökelsalz -> Nitrosamine). So stellen denn nach Bryan [34] Gemüse ca. 80% der Basis unserer NO-Versorgung, Fleischprodukte jedoch nur 10%.
Interessanter Weise empfiehlt Dr. Lynch dann komplett etwas anderes [38]: Anstatt Arginin u.a. viel Fleisch (aber auch Hülsenfrüchte) sowie für Eisen und Vitamin B2 (-> wichtig für BH4) Leber, Nüsse, Rind- und Lammfleisch, sowie dunkelgrünes Blattgemüse. Im Kontext Ergänzungen empfiehlt Lynch dann ggf. Citrullin auszuprobieren – was auch meines Verständnisses nach die bessere Variante zu Arginin ist. Allerdings ist auch das sehr pauschal!
Wie man sieht sind sich die Experten wohl eher nur in einem Einig: Arginin, in zu hohen Dosen über Supplemente eingeworfen, ohne den individuellen Kontext zu kennen, kann arg nach hinten los gehen. Bei Citrullin mag es besser ausschauen – jedoch sollte auch hier optimaler Weise erst einmal an Mangel an Arginin, Ornithin und Citrullin nachgewiesen werden.
NO – ein „Zweischneidiges Schwert“?

Arginin & Citrullin? Ein zweischneidiges Schwert? Quelle: Pixabay
Eine andere Studie [26] beschreibt NO als zweischneidiges Schwert – NO sei ein wichtiger Botenstoff für die Zell-Kommunikation im Körper – und speziell auch im zentralem Nervensystem (ZNS) sehr wichtig. Eingriffe in das System durch Medikamente haben komplexe Auswirkungen, wobei:
„The therapeutic challenge would be to succeed in manipulating the NO pathways selectively.“
Dies, da – wie ich hier schon mehrfach geschrieben habe – NO in hohen Dosen dazu beiträgt das zusammen mit OO das schädliche Peroxinitrit gebildet wird. Und wenn dann aufgrund irgend einer anderen Baustelle irgendwo viel OO entsteht, dann ist das Chaos perfekt:
„Nitric oxide can be conceived as a double-edged sword. On the one hand, in the low, constitutive mode, it has beneficial effects, mediating and protecting neuronal activity. On the other, in the high, unregulated mode, it is an indiscriminately damaging molecule. The possibility that NO can exist in distinct oxidation/reduction states with different biological actions provides further elucidation of mechanisms underlying the neuroprotective and neurotoxic effects of NO.“
Das Arginin auch Schattenseiten hat, das hat schon A. Cutler 1999 (Amalgam Illness) beschrieben [30]:
„Arginine can enhance the growth of herpes and other viruses. It is not recommended if there are lots of viral problems or a family history of lymphoma. In order to make the immune system handle both viruses AND bacteria, it is best to take arginine and lysine together.“
Wobei Michalk die Kombi mit Lysin zumindest in Verbindung mit Herpes in seinem NO-Buch erwähnt. Cutler schreibt dann auch viel gutes über Arginin und schließt mit:
„While your body can make limited amounts of arginine from other things in your diet, it is actually an essential amino acid for children and during stress or illness when it promotes healing.“
Dabei möchte ich es für den aktuellen Beitrag erst einmal belassen… einfache Antworten scheint es wie (fast immer) nicht zu geben.
Mein Fazit – Quo Vadis Citrullin & Arginin?
In Kürze: Arginin (und auch Citrullin) würde ich nie ohne extra Lysin einnehmen! Dies unter anderem, weil Lysin und Arginin sich den gleichen Transporter im Verdauungstrakt teilen – und so hohe Dosen an Arginin dann noch die Lysin-Resorption reduzieren [42], was aus meiner Sicht der Ungut wäre.
Wer NO steigern möchte – der macht dies aus meiner Sicht lieber auf dem natürlichen Weg über eine passende Ernährung und bedenkt, dass NO ein freies Radikal ist, dessen Notfallfunktion es ist die Gefäße weit zustellen. Alternativ wird Kreatin (2-5 g / Tag) ergänzt um Arginin „frei zu machen“. Kreatin wird u.a. auch einen hohen Anteil von Arginin synthetisiert.
Höhere Mengen an Arginin & Citrullin dauerhaft für mehr ‚Pump‘ oder eine (undifferenzierte) Langzeiteinnahme bei ungeklärtem NOS-Enzym und Körperstatus (-> u.a. unbekannte oder dormante Infektionen bzw. Parasiten) sind aus meiner Sicht das Risiko nicht wert. Ob solch eine Idee überhaupt (langfristig) gut ist, ist noch eine andere Frage.
Exogenes (-> Ergänzungsmittel) Arginin (und auch Citrullin) scheint mir wenn überhaupt eine temporäre (ggf. intervallartige) Intervention bei (halbwegs) abgeklärten Rahmenbedingungen. Wenn ich jedoch McCann glauben schenken darf [44], wäre gerade die Verringerung des Stickoxids (NO) im Körper das effizienteste Ziel, um das Altern und die Degeneration des Gewebes aufzuhalten. Verrückt? Nein, wie ich es hier beschrieben habe!
In jedem Fall sollte es (aus meiner Sicht) wirklich an Arginin und/oder Citrullin mangeln – bevor länger und insbesondere mit höheren Dosen ergänzt wird. Höhere Dosen sind bei mir mehr als 500 mg. Dosierungen um 5 g / Tag (oder mehr) halte ich hingegen für puren Irrsinn!
Natürlich kann Arginin und Citrullin NO erhöhen und positiv wirken…
Wenn diese fehlen… weil sie potentiell eines der ‚Löcher‘ bei Erzeugung von Superoxid in den NO-Synthasen schließen könn(t)en -> also das ggf. fehlenden Arginin am Ende der Kette, auf welches das Elektron übertragen wird. Dies scheinen viele Studien zu bestätigen – wobei es hier wohl keine Langzeiterfahrungen >6 Monate gibt und ‚man‘ sich die Studien wirklich im Detail anschauen müsste.
Gesetzt dem Falle, dass an der mtNOS etwas dran ist, bliebe jedoch aus meiner Sicht immer noch zu klären, ob
- a) bei bestimmten mitochondrialen Erkrankungen eine mtNOS-Überaktivierung vorliegt oder
- b) eben gerade nicht, oder
- c) ob eine Überaktivierung vorliegt – aber weil nicht genug Arginin vorhanden ist, die mtNOS dennoch zu wenig NO, jedoch zu viel Superoxid produziert.
Im Falle c) könnte etwas Arginin (bzw. Citrullin) vorteilhaft sein. Mit Citrullin sollte man dann ggf. vorsichtig sein, weil es für mich nicht klar ist, ob man die Arginase senken sollte – denn das ist noch eine zusätzliche Variable, welche ggf. von einem latenten bzw. versteckten Parasitenbefall abhängt. Hier bietet sich aber wohl auch die gleichzeitige Einnahme von Lysin an.
Wenn jedoch eine Störung der NOS-Enzyme nach Dr. Bryan [35] oder Lynch [38] vorliegt – dann würde man sich mit der Einnahme von extra L-Arginin nicht unbedingt einen Gefallen tun – weil die Problematik hier wieder eine andere ist. Wie man letzteres erkennt ist nicht Fokus dieses Artikels. Ich möchte hier nur aufzeigen, dass das, was einige positive Studien zu NO & Arginin schreiben – nicht immer, nicht in jeder Situation und auch nicht für alle Menschen gelten muss.
Etwas aus der ‚anekdotischen Kiste‘ dazu
Ein Therapeut berichtete mir ‚Anekdotisch‘ das Arginin-Gaben nicht von allen Patienten vertragen werden – es jedoch durchaus hilfreich ist, wenn es anschlägt. Jedoch zeigt sich wohl, das bei dauerhafter Gabe (Intravenös bzw. Oral) die positiven Effekten in der Regel nach einigen Monaten weniger werden oder sich zum Teil auch verkehren. Das ist das, woran ich mich noch erinnere – und das alles würde aus meiner Sicht hervorragend zu dem passen was ich in diesem Artikel recherchiert habe.
Von einem Menschen den ich direkt & gut kenne, weiß ich ebenfalls (wie schon weiter oben beschrieben) das ein EBV (assoziierter) Ausbruch zeitlich direkt auf eine Supplementation mit Citrullin (aber ohne Lysin) folgte.
Hohes Ornithin als Marker für eine (zu hohe) Arginase-Aktivität?
Zum Anfang dieses Artikels habe ich ja erwähnt das die Arginase das Arginin zu Ornithin abbaut. Ggf. wären hohe Ornithin-Werte im Aminogramm insofern zu deuten das hier eine Überaktivität der Arginase vorliegt und (etwas) Citrullin nicht die un-klügste Idee wäre um die Arginase zu senken. Aber das wäre Stoff für einen komplett neuen Artikel…
Interessant ist jedoch, dass Ben Lynch, Autor des Buches ‚Schmutzige Gene‘ [38] genau zu dem rät was ich hier gedanklich gestartet habe: Ornithin, (Rote-) Rübenwurzelpulver oder Citrullin – aber eher kein Arginin (was Lynch nicht so recht mag – aufgrund der ONOO-Problematik). Allerdings rät Lynch auch zu PQQ (als Muss!) und Vitamin C (Liposomal) – spannend! Auch Dr. Bryan erwähnte ja Rote Beete Pulver in seinem Interview [35].
Hohe Citrullin-Spiegel (Citrullinämie) durch ein Mangel Argininosuccinat-Synthase?
Wer unter einer seltenen Argininosuccinat-Synthase-Störung (-> Citrullinämie, Mutationen im ASS1-Gen) leidet, die Vererbung wird mit 1:250.000 angeben – also ca. 360 Menschen in Deutschland, der hat von ‚Natur aus‘ schon hohe Citrullin-Werte, ein erhöhtes Alanin, Glutamin, Ammoniak, ggf. Orotsäure – was dann in Folge zur mentalen Retardierung und neuropsychischen Problemen führen kann.
Hier hilft dann mehr Arginin oder mehr Citrullin gar nicht. Ungut. Und in Folge noch ein Grund erst einmal ein Aminogramm zu machen, bevor zusätzliches Arginin oder Citrullin zur Steigerung von NO zugeführt wird. Zudem gibt es noch mehr Erkrankungen die zu „natürlich“ hohen Citrullin-Werten führen können.
Letztendlich: Keine einfachen Antworten…
Ich denke, dass ich aufgezeigt habe, dass es durchaus einige Studien gibt, welche die aus meiner Sicht oft sehr einseitig positiv dargestellten Effekte einer Arginin und / oder Citrullin Ergänzung, u.a. bei Daueranwendung, relativieren [13]. Was ggf. ein paar Tage, Wochen oder Monat funktioniert – könnte sich mit der Zeit, bei chronischer Ergänzung, umkehren bzw. individuell andere ungünstige Folgen haben.
Wenn jemand jedoch behauptet er kenne keine Studien die Zweifel an der Sicherheit von Arginin und Citrullin wecken würden – dann hat sich dieser Mensch sich aus meiner Sicht nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt bzw. betrachtet es aus meiner Perspektive zu undifferenziert. Zumindest sollte dieser Jemand dann auch konkret werden, für welche (maximalen) Dosen & Einnahmezeiträume sowie Co-Faktoren diese Aussage zutreffend sein sollte.

Arginin & Citrullin im Aminogram (Blutwert-Diagnostik).
Mir hat diese Recherche denn auch mal wieder gezeigt, dass es bezüglich dieser Thematik (wie auch vielen anderen) keine einfachen oder pauschalen Antworten gibt. Ich selber finde das Thema Arginin & Citrullin sehr spannend, würde jedoch angesichts der Datenlage nur sehr verhalten damit umgehen und Lysin nicht vergessen wollen. Ggf. macht es ja auch Sinn eher nur 1-2 g Lysin zuzuführen – um so das Immunsystem in Bezug auf die Viren zu ‚preppen‘? Auf jeden Fall sollten an Arginin & Citrullin interessierte Menschen aus meiner Sicht zumindest ein Aminogram machen – um zu prüfen ob überhaupt ein Mangel an Arginin & Citrullin vorliegt – oder ob es sogar ein relatives ‚zu viel‘ davon im eigenen Körper gibt.
Abschließend gibt es aus meiner Sicht einfach zu viele Unbekannte… und wenn der Schuh nicht drückt, dann ist eine Zurückhaltung aus meiner Sicht hier, also bei Arginin & Citrullin, sicher nicht verkehrt. Nur für ‚mehr Pump‘ würde ich Arginin und Citrullin nicht einnehmen wollen.
——— Wer Arginin erhöhen will nutzt so lieber Kreatin. ———–
Denn: Kreatin besteht zu > 50% aus Arginin und braucht viel SAM für die endogene Erzeugung. Wer Kreatin 3-5 g ergänzt macht im Körper auf natürliche Weise viel Arginin frei! Zudem auch SAM, was es auch für NAD+ braucht.
Links/Quellen
- [1] Nitric oxide and peroxynitrite in health and disease., Pacher P1, Beckman JS, Liaudet L., Physiol Rev. 2007 Jan;87(1):315-424.
- [2] Nitric Oxide in Pathophysiology and Treatment of Pulmonary Hypertension, Junko Maruyama, Ayumu Yokochi, Erquan Zhang, Hirofumi Sawada and Kazuo Maruyama, July 17th 2013, doi: 10.5772/55680
- [3] Nitrosativen Stress durch L-Arginin ausschalten, Weinberg, Poeggeler, Vogepohl, CoMed, Oktober 2012
- [4] L-Arginin schützt vor nitrosativem Stress.Stickstoffmonoxid als endogener Regulator des nitrosativen Stoffwechsels, Poeggeler, B., Perfusion 25 (2012): 40-43.
- [5] Arginine and the metabolic regulation of nitric oxide synthesis in cancer, Rom Keshet, Disease Models & Mechanisms (2018) 11, dmm033332. doi:10.1242/dmm.033332
- [6] Arginase: an emerging key player in the mammalian immune system, Markus Munder, Br J Pharmacol. 2009 Oct; 158(3): 638–651., Published online 2009 Sep 25. doi: 10.1111/j.1476-5381.2009.00291.x
- [7] Down-regulation of spontaneous Epstein-Barr virus reactivation in the P3HR-1 cell line by L-arginine., Agawa H., Virology. 2002 Dec 5;304(1):114-24.
- [8] Dr. med. sc. Bodo Kuklinski Wie therapiert man eine Mitochondriopathie? Mitochondriale Zytopathie eine Mitochondrien Erkrankung Ein Lehrvortrag in 6 Teilen, Wien Sept. 2016, eine IMMA Veranstaltung
- [9] Levels of Nitric Oxide Synthase Product Citrulline Are Elevated in Sera of Chronic Fatigue Syndrome Patients, Martin L. Pall, Journal of Chronic Fatigue Syndrome, 2002, 10:3-4, 37-41, DOI: 10.1300/J092v10n03_04,doi: 10.1300/J092v10n03_04
- [10] Mitochondrial nitric oxide synthase is not eNOS, nNOS or iNOS, Zsombor Lacza et al, Free Radical Biology and Medicine, Volume 35, Issue 10, 15 November 2003, Pages 1217-1228, doi: 10.1016/S0891-5849(03)00510-0
- [11] Mitochondrial metabolic states and membrane potential modulate mtNOS activity, Laura B.Valdez et al., Biochimica et Biophysica Acta (BBA) – Bioenergetics, Volume 1757, Issue 3, March 2006, Pages 166-172, doi: 10.1016/j.bbabio.2006.02.013
- [12] Dopamine enhances mtNOS activity: Implications in mitochondrial function, Analía Czerniczyniec, Juanita Bustamante, Silvia Lores-Arnaiz, Biochimica et Biophysica Acta 1767 (2007) 1118–1125
- [13] L-Citrulline Supplementation: Impact on Cardiometabolic Health, Timothy D. Allerton et al, Nutrients 2018, 10, 921; doi:10.3390/nu10070921
- [14] Arginases and Arginine Deficiency Syndromes, Sidney M. Morris, Jr., Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2012 Jan; 15(1): 64–70., doi: 10.1097/MCO.0b013e32834d1a08, PMCID: PMC3268370
- [15] Arginin und eNOS, Arginin Redaktion, Wissenschaftliche Begleitung: Dr. Felix Schönfeldt, Arginin.de
- [16] Das Chronic Fatigue Syndrom als NO/ONOO – Zyklus-Erkrankung Von Martin L. Pall, Professor für Biochemie, Übersetzung von Regina Clos, Cfs-Aktuell.de (Backup)
- [17] Praxisrelevanz des nitrosativen Stresses 1. Mitteilung: Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen, Doz. Dr. sc. med. Bodo Kuklinski, OM & Ernährung 2008, Nr. 124
- [18] Helminth-induced arginase-1 exacerbates lung inflammation and disease severity in tuberculosis, Leticia Monin et al., J Clin Invest. 2015 Dec 1; 125(12): 4699–4713.
- [19] Targeting Nitric Oxide with Natural Derived Compounds as a Therapeutic Strategy in Vascular Diseases, Maurizio Forte et al, Oxidative Medicine and Cellular Longevity, Volume 2016, Article ID 7364138, 20 pages, DOI: 10.1155/2016/7364138
- [20] Nitric oxide and mitochondria in metabolic syndrome, Larisa Litvinova et al., Front Physiol. 2015; 6: 20., doi: 10.3389/fphys.2015.00020
- [21] Mitochondrial nitric oxide synthase, Pedram Ghafourifar, Enrique Cadenas, TRENDS in Pharmacological Sciences, Vol.26 No.4 April 2005
- [22] Nitrosativer Stress, Symptome.ch
- [23] Mitochondrial nitric oxide synthase., Brookes PS, Mitochondrion. 2004 Mar;3(4):187-204.
- [24] The role of glutamate in neuronal ischemic injury: the role of spark in fire, Botros B. Kostandy, Neurol Sci (2012) 33:223–237, DOI 10.1007/s10072-011-0828-5
- [25] The ligand binding battle at cytochrome c oxidase: how NO regulates oxygen gradients in tissue, Gladwin MT, Shiva S., Circulation Research. 104 (10): 1136–8. doi:10.1161/CIRCRESAHA.109.198911.
- [26] Why is nitric oxide important for our brain?, Eleonora Džoljic, Funct Neurol. 2015 Jul-Sep; 30(3): 159–163., doi: 10.11138/FNeur/2015.30.3.159
- [27] Wie heilt man Erkrankungen mit Beteiligung des NO/ONOO-Zyklus? von M. Pall, Deutsche Übersetzung, Amalgam-Informationen.de (Backup)
- [28] Mitochondrial NO and reactive nitrogen species production: does mtNOS exist?, Lacza Z., Nitric Oxide. 2006 Mar;14(2):162-8
- [29] Human heart mitochondria do not produce physiologically relevant quantities of nitric oxide, Attila Csordás et al., Life Sciences, Volume 80, Issue 7, 23 January 2007, Pages 633-637
- [30] Amalgam Illness: Diagnosis & Treatment: What You Can Do to Get Better, How Your Doctor Can Help You, Andrew Hall, Ph.D. Cutler ,1. Juni 1999
- [31] L-Arginine and L-Citrulline Supplementation Have Different Programming Effect on Regulatory T-Cells Function of Infantile Rats, Yi-Chen Lee et al., Front Immunol. 2018; 9: 2911., Published online 2018 Dec 10. doi: 10.3389/fimmu.2018.02911
- [32] Nitric oxide modulation for autoimmune disease, Dr. Datis Kharrazian
- [33] 13 Proven L-Arginine Health Benefits + Dosage, Side Effects, Joe Cohen, Reviewed By Dr. Evguenia Alechine, Selfhacked.com, May 2, 2019
- [34] All About Nitric Oxide In The Body with Dr. Nathan Bryan, MyBioHack, 09.11.2017
- [35] NO FAQ, Nathan S. Bryan, Ph.D.
- [36] Stimulation of the nitrate-nitrite-NO-metabolism by repeatedlettuce juice consumptiondecreases gingival inflammationin periodontal recall patients: arandomized, double-blinded,placebo-controlled clinical trial, Jockel-Schneider et al, J Clin Periodontol 2016; doi: 10.1111/jcpe.12542
- [37] Interpretation von serologischen Befunden, Cédric Hirzel, Berner Infektiologie Symposium 2014
- [38] Schmutzige Gene: Ein revolutionärer Ansatz Krankheiten an der Wurzel zu behandeln und Ihre Gesundheit typgerecht zu optimieren, Dr. Ben Lynch, Unimedica, 2018
- [39] Organic Nitrate Therapy, Nitrate Tolerance, and Nitrate-Induced Endothelial Dysfunction: Emphasis on Redox Biology and Oxidative Stress, Antioxid Redox Signal. 2015 Oct 10; 23(11): 899–942., doi: 10.1089/ars.2015.6376
- [40] Arginase as a potential target in the treatment of cardiovascular disease: reversal of arginine steal?, John Pernow, Christian Jung, Cardiovascular Research, Volume 98, Issue 3, 1 June 2013, Pages 334–343, doi:10.1093/cvr/cvt036
- [41] Biosynthesis and metabolism of arginine in bacteria., Cunin R, Glansdorff N, Piérard A, Stalon V., Microbiol Rev. 1986 Sep;50(3):314-52.
- [42] 9 Lysine Benefits (Cold Sores) + Foods High In Lysine (Selfhacked), Joe Cohen, BS, Selfhacked.com 6.9.2019
- [43] The Ultimate Guide to Methylene Blue: Remarkable Hope for Depression, COVID, AIDS & other Viruses, Alzheimer’s, Autism, Cancer, Heart Disease, Cognitive Enhancement, Pain, Mark Sloan, Endalldisease Publishing (14. Mai 2021), ASIN: B09513NX6G
- [44] The nitric oxide hypothesis of brain aging, S M McCann, Exp Gerontol, Jul-Oct 1997;32(4-5):431-40. doi: 10.1016/s0531-5565(96)00154-4.
Der Rest dieses Beitrages ist nur für eingeloggte Freunde des Blogs einsehbar. Bitte logge Dich ein, oder schaue unter dem Menüpunkt 'Freunde des Blogs' für weitere Informationen wenn ein ernsthaftes Interesse besteht hier weiter zu lesen.
Neuste Kommentare