Kochen mit dem Wasserkocher!
Wenn Du Dir eine der folgende Fragen stellst bzw. eines der folgenden Probleme hast – dann ist dieser Artikel ggf. hilfreich für Dich:
- Gesund Essen auf der Arbeit:
- Ich hab (dort) keinen Herd – möchte aber warm essen…
- Eine Mikrowelle kommt für mich nicht in Frage!
- Ich habe keine oder nur eine schlechte Kantine!
- Kantine hat kein Bio bzw. zu viele Zusatzstoffe im Essen…
- Generelle Probleme:
- Ich hab kein Herd/Topf!
- Ich bin unterwegs in Hotels!
- Essen (in Kantine oder) auswärts ist mir zu teuer!
- Ich hab kein Bock auf aufwändiges Kochen!
- Ich habe kein Geld und/oder lebe absoluten Minimalismus
Ich hatte zu irgend einer Zeit in meinem Leben mal eines der oben genannten Probleme oder Ansprüche an mein Essen. Auch war ich es leid immer Kompromisse zu machen und Krams zu essen den ich normal nicht anrühren würde – weil der Hunger eben größer war.
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Meine Lösung: Kochen mit dem Wasserkocher!
Was??? Ja, ich weiß, die Blicke und Reaktionen bekomme ich oft, wenn ich davon erzähle 🙂
Ggf. ist es dem Ingenieur oder Techniker auch einfach ‘positiv’ egal, was die anderen Menschen denken, wenn das zu lösende Problem einfach, günstig, elegant, jedoch ‘unkonventionell’ gelöst wird.
Zurück zum Wasserkocher: Solch ein Gerät, möglichst mit einem Edelstahlbehälter aus einem Stück, so das die Heizspirale nicht sichtbar und alles einfach sauber zu machen ist, hat viele Vorteile:
- günstig (teils <20€),
- braucht nur eine 230V Steckdose,
- braucht sehr wenig platz und ist unauffällig,
- ist fast überall vorhanden,
- ist einfach zu reinigen und
- kann auch zum Wasseraufwärmen (z.B. für Tee, Kaffee, heiße Schokolade) verwendet werden 😉
Und wie koche ich mit dem Wasserkocher?
Ganz einfach: (Vollkorn-)Pasta, Gemüse und/oder (Süß-)Kartoffeln in den Kocher geben, genug Wasser dazu und dann anstellen. Je nach Garzeit des Gemüses oder der Kartoffeln nach 4-5 Minuten noch ein zweites oder drittes mal mal anstellen – und wenn das Essen gar ist, das Wasser abgießen und “servieren”.
Noch einige Tipps im Detail
Hier noch einige konkrete Tips bezüglich verschiedener Zutaten:
- (Süß-)kartoffeln
- Ich liebe Sie 🙂 Einfach mit Pelle in den Kocher. Mehrfach aufkochen und nach ca. 15-20 Minuten (je nach Größe) Wasser abgießen und die Pelle abziehen & genießen.
- Alternativ vorher die Süß-Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden – das verkürzt die Garzeit dramatisch.
- Normales Gemüse
- Am besten eignet sich hier festes Gemüse – Karotten, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Grünkohl, Fenchel, Kürbis, Zucchini, Paprika, usw.
- Je nach Garzeit und Größe des Wasserkochers können diese Gemüse (am besten Karotten und Rosenkohl) auch mit Kartoffeln kombiniert werden.
- TK-Gemüse
- Sehr praktisch ist TK-Gemüse. das ist meist schon Blanchiert, so das es nur noch ganz kurz erwärmt werden muss.
- Das TK-Gemüse am besten Einzeln erwärmen/aufkochen – Wasser in den Kocher, einmal anstellen und dann ist es meist ca. 3 Minuten nach dem Aufkochen schon gut (u.a. bei Brokkoli, Blumenkohl, etc.).
- Pasta
- Hier sollte am besten (Vollkorn-)Nudeln genommen werden – die vermatschen nicht so einfach wie Spagetti und haben weniger Kontaktfläche zum sehr heißen Kocherboden.
- Wasser kochen lassen und Nudeln hinzugeben. Danach nochmal aufkochen und später Wasserkocher kurz vor dem Kochen ausschalten – umrühren, damit nichts am Boden fest backt.
- Wirklich nur “Al-Dente” werden lassen, Wasser abgießen und servieren.
- Hirse oder ggf. weißer Reis (bitte das hier dazu lesen)
- Aufgrund der langen Garzeit empfehle ich keinen braunen Reis für den Wasserkocher!
- Zwar ist weißer Reis/Hirse nicht so geeignet für den Wasserkocher – wenn doch gewünscht am besten vorher 1h in warmen Wasser einweichen & durch waschen, so das ein Teil der Stärke schon weg gewaschen und der Reis verklebt nicht so stark
- Reis mit Wasser (1 zu 2-2,5) oder bei Hirse (1 zu 3,5) in den Kocher und Aufkochen lassen.
- Nach dem ersten Aufkochen noch ein oder zwei mal anstellen – aber das Wasser nicht mehr brodeln/kochen lassen. Auf das Umrühren achten, damit nichts auf dem Kocherboden Fest brennt.
- Linsen und Kichererbsen
- Orange/Gelbe Linsen können mit dem Reis bzw. der Hirse zusammen eingeweicht & gekocht werden.
- Braune Linsen und Kichererbsen empfehle ich nicht mehr für den Wasserkocher, weil hier nicht die Temperaturen bzw. Kochzeiten erreicht werden um die Lektine und Trypsin-Inhibitoren abzubauen. Das trifft zwar auch auf die gelben Linsen zu – da hatte ich (selber) jedoch noch nie Probleme mit.
Saucen und Gewürze?
Auf Saucen verzichte ich und bei Gewürzen kann beim Reis z.B. vorab Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Pfeffer, Paprika, Garam-Masalla (Indische Gewürzmischung), etc. pp. hinzugegeben werden. Bei Kartoffeln und Gemüse reicht mir der Pfefferstreuer oder eine Pfeffermühle sowie etwas Salz und Kurkuma zum darüberstreuen nach dem Kochen.
Alternativ kann zum Reis nach dem letzten Aufkochen auch noch etwas Tomatenmark hinzugeben und eingerührt werden – das Tomatisiert den Reis oder auch die Hirse und ist in der Tube gut Lagerfähig. Bei der Pasta würde ich das hinterher machen bzw. das Mark nach dem Abgießen einrühren – ggf. auch ein paar vorher zerkleinerte getrocknete Tomaten unter mischen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt 🙂
Mein Fazit
Grenzen gibt es oft nur im Kopf – und irgendwer muss eben den Anfang machen aus dem Gedankengefängnis ‘das gehört sich nicht’ oder ‘das kann man doch nicht machen’ auszubrechen. Sei also auch Du Teil der neuen Koch- und Essensrevolution 😉
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