Wasser ist mehr als H2O Teil 2: Konventionelle Filter: Sediment- & Mikrofiltration (Wickel, Melt-Blow), Aktivkohle, KDF-55/85 (Schwermetalle), BIRM/MNO-92/85 (Eisen), Nano-Silber & Re-Mineralisierer
In Teil 1 dieser Serie berichtete ich über potentielle Nachteile einer Umkehr-Osmose Filtrierung. Aber was ist a) mit Alternativen und b) mit den üblichen Sediment- und Aktivkohle-Filtern? Gibt es auch hier etwas zu beachten?
Die Antwort ist: Ja, speziell, wenn die Filter nicht täglich (bzw. regelmäßig) genutzt bzw. nicht häufig genug gewechselt werden. Zudem gibt es auch noch die unterschiedlichste Filter-Arten und Qualitäten zu beachten – gerade bei Aktivkohlefiltern (u.a. Granulat, Block, Porengröße).
Darüber hinaus gibt es auch noch eine spekulative Fragestellung: Das neue Wasser muss erst durch den “gesammelten Dreck” in den Filtern fließen. Dabei tritt das Wasser in “informatorischen” Kontakt mit den in den Filter akkumulierten Rückständen, ggf. auch Biofilmen an der Oberfläche der Filter, etc. Dieser Frage gehe ich in diesem Teil dieser Serie jedoch nur sehr kurz nach.
Genau wie bei der Umkehr-Osmose gilt für mich: Man sollte sich vorher überlegt haben, was man warum und wie filtern will. Einfach nur “filtern” um des Filterns wegen ist keine gute Idee! Das Filterkonzept, also Anzahl und Art der Filter, sollte deswegen zwingend zum zu filternden Problem passen. Folgende Themen ergeben sich daraus:
- (Spülbarer) grober Sedimentfilter (50 µm) gegen den “groben Brösel” aus dem Leitungsnetz
- Sediment und Feinfilter (1, 5, 10, 25 µm): Was tut was und was für was? Was machen Wickelfilter, was PP-Filterblöcke nicht machen?
- Aktivkohle: Für Chlor, Pestizide, Herbizide, Lösungsmittel, pharmakologische Rückstände, hormonähnliche Substanzen und andere chemische Schadstoffe
- KDF (Kinetic Degradation Fluxion) Filter (KDF 55, KDF 85, etc.) für Schwermetalle, Eisen, Schwefelwasserstoff und Chlor
- BIRM®, MNO-92/85 Granulat für (bzw. gegen) Eisen und Mangan (und ggf. auch mehr)
- Nano-Silber und Konsorten: Gute Idee oder ein “Schuss, der nach hinten” los gehen kann?
- Filter regelmäßig tauschen! Nie Biofilme oder “Filterbruch” riskieren!
- Re-Mineralisierer und Energetisier-Kartuschen: (Oft) unklare Zutaten und potentielle Biofilm-Brutstätte
- Die “leidige” Information: Beeinflusst der Filter-Dreck das neu durchfließende Wasser?
- Was mache Ich (aktuell)?
Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.
Hinweis: Die Referenzen in diesem Artikel sind spärlich, weil es eher ein Erfahrungs-Artikel ist. Interessierte seien auf Referenz [4] für allgemeines zur Wasserbehandlung und Filter-Technologien verwiesen.
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
(Spülbarer) grober Sedimentfilter (50 µm) gegen den “groben Brösel” aus dem Leitungsnetz
Ein Sedimentfilter für den Hausanschluss ist für mich standard. Optimal ist dieser “spülbar” und hat unten ein Ventil zum aufdrehen. Mit dem Filter werden “große Brocken”, Eisenpartikel, Ablösungen von Leitungen, etc. herausgefiltert. Diese sind nachteilig für Geräte mit Wasseranschluss und, je nach dem, auch Menschen & Tiere. Mit der Spülfunktion kann der Filter schnell gereinigt werden, damit der Wasserdruck durch Verschmutzungen am Filter nicht sinkt. Durch den durchsichtigen Filter-Behälter kann der Verschmutzungsgrad überprüft werden.
Der Sediment-Filter (50 µm) ist in der Regel als feines “Netz” ausgeführt, so daß der “Dreck” nur oberflächlich auf dem Netz liegt, sich jedoch nicht, wie bei PP-Wickeln oder Feinfiltern, im Filter selber einlagert und sammelt.
Meine Ansicht: Egal wie man zur Wasserfiltration und Information “steht”, würde ich immer einen groben Sedimentfilter installieren!
Das gleiche Filtergehäuse wie abgebildet habe ich z.B. auch vor meiner Warmwasser-Therme angebracht und dort, je nachdem, einen 10 oder 25 µm Wickelfilter installiert. Das soll die Therme, speziell die mit Wasser durchflossenen und erwärmten Metallteile, vor Verunreinigungen schützen und und Ablagerungen reduzieren.
Sediment und Feinfilter (1, 5, 10, 25 µm): Was tut was? und was für was? Was machen Wickelfilter, was PP-Filterblöcke nicht machen?
Auch bei den Sediment und Feinfiltern gibt es viel zu beachten – ganz außen vor der Fakt, daß kaum ein Anbieter von Filterkartuschen genau spezifiziert, aus was genau und wie der Filter hergestellt ist. Cellulose und Glasfaser (teuer) mal aussen vor, werden die meisten Sediment- und Feinfilter aus Polypropylen (PP) hergestellt. Dieses Material ist beständig gegen eine Vielzahl von Chemikalien und weisen eine gute Filtrationsleistung auf – zudem ist es sehr günstig. Dabei gibt es zwei Funktions- bzw. Herstellungsvarianten:
- Gewickelte (Spun) Filter (25, 10, 5 µm):
- Wickelfilter bestehen aus einer durchgehenden Schicht von Filtermaterial, das um einen zentralen Kern (oft aus Kunststoff) gewickelt ist. Durch die Wickeltechnik entstehen viele dünne Schichten, die eine tiefenwirksame Filtration ermöglichen. Es entsteht eine “graduelle” Filtration, bei der größere Partikel in den äußeren Schichten und feinere Partikel in den inneren Schichten des Filters zurückgehalten werden.
- Diese Filter sind besonders nützlich in Anwendungen, bei denen eine hohe Partikelbelastung zu erwarten ist.
- Geschäumte (Melt-Blown) Block Filter (10, 5 und 1 µm):
- Diese Filter werden durch ein Schmelzspritzverfahren hergestellt, bei dem das Material durch Hitze und Druck in Fasern zerlegt und in Schichten aufgebaut wird. Aufgrund ihrer Oberflächenfiltration und der homogenen Porengröße haben diese Filter eine geringere Schmutzaufnahmekapazität als Wickelfilter.
- Besonders gut für die Entfernung von feinen Partikeln geeignet.
Meint: Insbesondere bei “dreckigerem” Wasser, z.B. aus eigenem Brunnen, oder mit vielen Sedimenten, Eisen, etc., bietet es sich an, den ersten (Vor-) Filter mit einem Wickelfilter auszustatten. Ein Melt-Blow Filterblock sollte in diesem Fall nur als nachträglicher Feinfilter (1 µm) dienen.
Die nächste Frage für viele ist sicher: Was filtert welche Porengröße heraus und was überhaupt und was nicht? Grundsätzlich:
- Keine gelöste Stoffe wie Salze, Mineralien, Chemikalien, u.a. auch nicht Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid und auch kein (gelöstes) Blei, Quecksilber, Arsen sowie Cadmium.
- Warum? Diese Stoffe sind in Wasser gelöst und haben eine sehr kleine Molekülgröße, die weit unterhalb der Porengrößen liegt, die typische Sediment- und Feinfilter abdecken (< 1 µM)
- Keine kleinen organischen Moleküle, also z.B. Pestizide, Fungizide, Chlor, Pharmaka, hormonaktive Substanzen
- Warum? Weil diese Moleküle sehr klein sind und nicht durch mechanische Filtration zurückgehalten werden können.
Um die genannten Dinge zu filtern sind Aktivkohle-Filtration, Umkehrosmose (UO) oder spezielle Absorptionsmittel nötig. Was gefiltert wird sind: Partikel und Schwebstoffe, wie Sand, Schlamm, Rost (ab 25 µm), organische Partikel sowie viele Bakterien und Protozoen (bei 1-5 µm). Hier eine grobe Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Porengröße | Gefiltert | Nicht gefiltert |
---|---|---|
1 µm |
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5 µm |
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10 µm |
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25 µm |
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Wer sich nun wundert, warum 1 µm Filter auch Bakterien filter, welche kleiner als 1 µm sind: Bakterien wie Staphylococcus aureus und Clostridium perfringens neigen dazu, in Flüssigkeiten “Cluster”, also “Klumpen” (-> Aggregate) zu bilden. Zudem haften einige Bakterien an größeren Partikeln oder Oberflächen an. Insofern werden diese Bakterien gefiltert aber natürlich keine “isolierten” Bakterienzellen.
Die Wahl des richtigen Sediment- und Feinfilters bzw. der Kombination hängt stark von der spezifischen Wasserqualität und den Anforderungen an die Filtration ab. “In der Regel” würde ich einen 10 µm PP-Wickelfilter als ersten Filter nutzen. Dann (2te Stufe) einen Aktivkohlefilter, gerne mit 10 oder 5 µm Kombifilter und zum Schluss (3te Stufe) einen 1 µm Sediment-Blockfilter.
Aktivkohle: Für Chlor, Pestizide, Herbizide, Lösungsmittel, pharmakologische Rückstände, hormonähnliche Substanzen und andere chemische Schadstoffe
Aktivkohlefilter dienen im Vergleich zu Sediment- bzw. Feinfilter unterschiedlichen Zwecken in der Wasseraufbereitung und haben unterschiedliche Filtrationsmechanismen. Während Sediment- und Feinfilter hauptsächlich “physikalische Barrieren” darstellen, welche Partikel aus dem Wasser entfernen, sind Aktivkohlefilter für die chemische Adsorption bestimmter gelöster Verbindungen konzipiert.
Allerdings gibt es bei den Aktivkohlefiltern (AK) große Unterschiede:
- (Aktiv-)Kohle-Granulat Filter in einer Kartusche (billig), welcher oft noch feine Aktivkohle-Reste in das Wasser mit abgibt. Deswegen ist hier eine Nachfiltration mit einem 1 µm Filter wichtig ist, damit Aktivkohlestäube und Bakterien aufgehalten werden.
- Solche “Filter” sind in der Regel nur für UO-Anlagen ausreichend, wo Chlor & Co. deaktiviert werden müssen um die UO-Membran zu schützen. Für die UO-Anlage ist das ausreichend, ohne UO-Membran jedoch nicht!
- Ein Aktivkohleblock, optimal gebacken (teurer) mit Porengrößen von 10, 5, 1 oder sogar nur 0,45 µm (letzteres noch teurer, jedoch sehr gut).
- Varianten mit nachfolgender Ultra-Filtration durch Hohlfasern (0,15 µm) kosten ebenfalls deutlich (+20€) mehr.
- Teils auch mit integrierter EM-Keramik (nochmals teurer) oder KDF-55 Granulat (-> Erklärung im nächsten Abschnitt) erhältlich.
Das bedeutet: Es gibt massive qualitative Unterschiede bei den AK-Filtern, welche in Preisspannen von 8-100€ resultieren! Wichtig: Je nach Porengröße muss auch der Vorfilter bemessen sein. Vor einem 1 oder 0,45 µm Aktivkohleblock ist unbedingt ein 1 µm Melt-Blow oder Wickelfilter zum Schutz vor groben Verunreinigungen zu installieren. Ansonsten muss der Aktivkohlefilter vorzeitig gewechselt werden, weil dieser, je nach Wasserqualität, schnell verstopft.
Grundsätzlich werden Aktivkohlefilter dann für organische Verbindungen von Chemie oder von (toxischen) Elementen eingesetzt. Stark hydrophile (wasserlösliche) Stoffe wie Salze und Mineralien (-> Ionen und anorganische Salze wie Natriumchlorid, Kalium, Calcium und Magnesium) sowie reine Schwermetallionen (-> u.a. Cadmium (Cd²⁺), Blei (Pb²⁺), Quecksilber (Hg²⁺) und Nickel (Ni²⁺)) werden jedoch nur (sehr) schlecht von Aktivkohle adsorbiert, es sei denn, sie sind an organische Verbindungen gebunden. In Summe bedeutet dies für die Filtereigenschaften von Aktivkohle “grob” folgendes:
- Chlor und Chlorverbindungen: Sehr effektiv bei der Entfernung von Chlor und chlorierten Verbindungen (z.B. Chloramin).
- Organische Verbindungen (VOCs): Effektiv z.B. bei Benzol, Toluol, Xylol und andere organische Schadstoffe, die aus Industrieverschmutzung, Lösungsmitteln oder Pestiziden stammen.
- Pestizide und Herbizide: Insb. effektiv bei organische Verbindungen, weniger gut jedoch Glyphosat (breit eingesetzt), MCPA (erlaubt), Paraquat (verboten in EU), Diquat (verboten in EU), 2,4-D (erlaubt)
- Chemische Verunreinigungen (PAK, Phenole): Werden effizient gefiltert.
- Medikamentenrückstände: U.a. Antibiotika, Schmerzmittel (Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen), Betablocker, Antiepileptika, etc.
- Hormonaktive Substanzen: Endokrine Disruptoren (Bisphenole, Phthalate), Estrogen, Progesteron und synthetische Derivate.
- Trihalomethane (THMs): Dies sind Nebenprodukte der Wasserchlorierung, die als potenziell krebserregend gelten – werden gut adsorbiert.
- Schwefelwasserstoff (H2S): Oft zuständig für schlechten Geschmack und Geruch – werden gut adsorbiert.
In begrenztem Umfang können auch Schwermetalle absorbiert werden, insbesondere wenn diese an organische Verbindungen gebunden sind oder in bestimmten chemischen Formen vorliegen. Beispiele:
- Quecksilber (Hg): Sehr gut bei (organischem) Methyl-Quecksilber (MeHg). Elementares Quecksilber in begrenztem Umfang, Hg²⁺ (ionische Form) schlecht.
- Blei (Pb): Sehr gut wenn organisch komplexiert. Ionenförmiges (metallisches) Blei (Pb²⁺) jedoch schlecht
- Cadmium (Cd): Organisch wie Blei, rein ionisches Cadmium (Cd²⁺) wird jedoch weniger effizient bzw. schlecht gefiltert.
- Kupfer (Cu): Kupferverbindungen wie Kupfer(II)-Oxid, insbesondere wenn es in organischen Komplexen vorliegt.
- Nickel (Ni): Organisch komplexiert ja, freies Nickel in ionischer Form weniger effizient.
- Chrom (Cr): Besonders Chrom(VI), das in seiner Oxidationsstufe als Chromat (CrO₄²⁻) vorliegt, bei Chrom(III) wird weniger effektiv gefiltert.
Nicht gefiltert durch einen Aktivkohleblock (auch nicht mit 0,45 µm) werden jedoch:
- Nitrate und Nitrite, da dies anorganische Ionen, wie Ca, Mg, Na, K sind.
- Die meisten der anorganischen und metallische Verbindungen von Schwermetallen.
Was ein Aktivkohle-Filter bzw. eine Kombination aus Fein- und Aktivkohlefilter in der Praxis “filtern” ist also sehr abhängig von den exakten Verbindungen die im Wasser vorliegen – speziell bei den Schwermetallen. Eine genaue Differenzierung übersteigt jedoch die meisten Wasseranalysen, welche nicht zwischen organischen und ionischen Formen bei den Schwermetallen unterscheiden.
Wer nun auch das filtern möchte, was Aktivkohle und Feinfilter zusammen nicht “erledigen” können, der hat eigentlich nur eine Möglichkeit: Die Umkehr-Osmose. So ist gut beraten, wer sich intensiv damit beschäft welche Probleme vor Ort real sind und welche ggf. und eventuell vorliegen “könnten”. Unnötige Filterstufen helfen am Ende keinem und filter natürlich auch sinnvolle Dinge heraus, worauf ich in Teil 1 dieser Serie schon eingegangen bin.
Ein noch wichtiger Tipp: Die AK-Filter von Carbonit mit 0,45 µm liefern in der Regel nur 2l Durchfluss bei 4 Bar, die von Alvito ca. 4l bei 4 Bar. Beide Hersteller bieten Spezialversionen mit mehr Durchfluss und Hohlfasermembran an. Wer nur wenig Wasserdruck hat (<< 4 Bar), der fährt ggf. mit Alvito bzw. den Hohlfasermembran-Varianten (beider Hersteller) besser.
KDF (Kinetic Degradation Fluxion) Filter (KDF 55, KDF 85, etc.) für Schwermetalle, Eisen, Schwefelwasserstoff und Chlor
In Teil 1 hatte ich KDF (Kinetic Degradation Fluxion) Filter bereits kurz erwähnt um Schwermetalle ohne UO-Filter bis zu 99% zu reduzieren. Diese “Filter”, welche eigentlich keine sind, nutzen Redoxreaktionen (-> Reduktions-Oxidationsreaktionen) nutzen, um Eisen, Chlor, Schwefelwasserstoff, Schwermetalle, bestimmte Pestizide und anderes im Wasser zu entfernen. Die KDF-Filter selber bestehen aus einer Mischung aus hoch reinen Kupfer- und Zinklegierungen.
Die KDF-Technologie wurde bereits vor über 30 Jahren in den USA entwickelt und ist nach NSF Standard 61 zertifiziert, was grundsätzlich sicherstellen sollte, das diese Technologie einigermaßen Sicher bzw. ausgereift ist [7]. Natürlich besteht noch das Risiko, das kleinste Mengen an Kupfer oder Zink in das Wasser gelangen können, wobei ich das als untergeordnet einschätze, da auch viele Wasserleitungen komplett aus Kupfer sind.
Durch die Redoxreaktion werden Verunreinigungen entweder oxidiert oder reduziert, was dazu führt, dass sie entweder in “harmlose” Bestandteile umgewandelt bzw. an das Filtermaterial gebunden) werden. Im Detail: Diese Redoxreaktion führen dazu, dass z.B. Eisen (Fe²⁺) zu Eisenoxid (Fe³⁺), und Schwefelwasserstoff (H₂S) zu festen Schwefelverbindungen oxidiert. Die so entstandenen Oxide oder Sulfide sind in Wasser schlecht löslich und haben in dieser “festen” Form deutlich geringere Mobilität, haften entweder an der Oberfläche der Kupfer-Zink-Legierung im KDF-Medium und/oder verbleiben im Filtermaterial.
Unterteilt werden KDF-Filter noch in KDF-55, KDF-85, KDF-F Fine Mesh und KDF-C Coarse Mesh, wobei sich hier die Anteile an Kupfer & Zink, sowie die Granulate unterscheiden. Da mein Fokus hier auf Wasserfilter für Schwermetalle liegt, erwähnte ich nur die ersten beiden [7]:
- KDF-55: Dieses Granulat ist darauf ausgelegt, Chlor (bis zu 99%) und im Wasser zu reduzieren und zu entfernen.
- Anm.: Kupfer ca. 50-70 %, Zink ca. 30-50 %.
- KDF-85: Sind optimiert für die Reduktion von Eisen und Schwefelwasserstoff, reduzieren aber auch Chor – nur weniger effektiv als KDF-55
- Anm.: Enthält eine höhere Konzentration an Zink als KDF-55, wobei Anteile Hersteller-abhängig variieren.
Beide sind auch für Bakterien effektiv und entfernen lösliche Schwermetalle (bis zu 98%). So entfernt ein Carbonit IFP Monoblock 4,5-9 KDF (ist wohl ein KDF-85) nach Angaben z.B.
- bis zu 99 % bei Blei, Kupfer, Eisen, Nickel, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Arsen und Zink
- mehr als 70 % Chlor, Chloroform, Lindan, DDT, Atrazin, Polare Pestizide und Medikamentenrückstände
Allerdings filtern bzw. deaktivieren KDF-Filter keine organischen Chemikalien. Dies macht ein Aktivkohleblock.
Praktisches: KDF-Filter sollten in der Regel vor eine Mikrofiltration und vor einem Aktivkohlefilter eingebaut bzw. eingesetzt werden um diese nachfolgenden Filter zu entlasten. Wie alle Filter, sollte auch KDF-Filter regelmäßig ausgetauscht werden. Einige KDF-Filter sind wohl auch mit warmen Wasser “Rückspühlbar” womit der physische Filter “geleert” werden kann. Allerdings regeneriert letzteres nicht das Kupfer-Zink-Granulat, was sich durch die Redoxprozesse “verbraucht”.
BIRM®, MNO-92/85 Granulat für (bzw. gegen) Eisen und Mangan (und ggf. auch mehr)
Wer nur Probleme mit Eisen und/oder Mangan im Trinkwasser hat, der kann auch Filter-Kartuschen mit BIRM® bzw. MNO-92/85 Granulat nutzen, was eine kostengünstige und chemikalienfreie Methode zur Eisen- und Manganentfernung ist. 10″ Kartuschen sind schon für knapp über 10€ erhältlich und reichen für gut 2000 l Wasser aus. BIRM® und MNO-92/85 sind spezielle Filtergranulate, welches mit Mangandioxid (MnO2) beschichtet sind und Eisen und Mangan mittels Katalyse oxidieren und anschließend filtrieren. MNO 92 hat dabei 92% Mangandioxid-Anteil, MNO 85 dann 85%. BIRM besteht aus mangandioxidbeschichtetem Aluminiumsilikat, wobei seine Effektivität geringer ist als bei MNO und nur für geringe Durchlaufmengen sinnvoll ist.
Im Detail: Lösliches Fe2+ wird zu unlöslichem Fe3+ Katalysiert (-> gewandelt) und das Oxidationsprodukt Eisenhydroxid wird dann abfiltiert. Bei Mangan ist der Prozess ähnlich: Die Granulate unterstützen die Oxidation von gelöstem Mangan in seiner zweiwertigen Form (Mn²⁺) zu unlöslichem vierwertigem Mangan (Mn⁴⁺), was dann ebenfalls filtriert wird.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit von BIRM® ist jedoch, dass das Wasser ausreichende Mengen an gelöstem Sauerstoff enthält, da dieser für die Oxidation notwendig ist. Außerdem darf das Wasser keinen Schwefelwasserstoff (H₂S), Öle, freies Chlor oder organische Verbindungen enthalten, da diese die Katalysatorwirkung des Mangandioxids beeinträchtigen könnten. Das bedeutet in der Praxis, das die BIRM®-Kartusche erst nach einer Aktivkohle-Vorfiltrierung eingesetzt werden sollte um die Standzeiten zu verlängern.
MNO-92/85 brauchen weniger Sauerstoff im Wasser und sich nicht so anfällig für Kontaminationen wie BIRM®. Zudem scheint NMO-92 auch noch effektiv bei Arsen, Blei, Cadmium und Nickel zu sein. Nach einem FAQ [8] liegt die Schwermetallreduzierung unter günstigen Voraussetzungen bei rund 99%, Cyanide werden zu etwa 20% entfernt, Trichlorethan zu etwa 53%, Flouride zu ca. 13%, Chrom zu knapp 40% und Ammonium zu etwa 94%.
Nano-Silber und Konsorten: Gute Idee oder ein “Schuss, der nach hinten” los gehen kann?
Aktivkohlefilter, die mit Nanosilber kombiniert werden, werden als “Premium” vermarktet und besitzen antimikrobielle Eigenschaften, welche das Wachstum von Biofilmen, Bakterien, Pilzen und Algen hemmen sollen. Das ist natürlich etwas Schönes, jedoch wird es mit neuen Problemen erkauft. Wenn ich Nano-Silber höre, denke ich zuerst an kolloidales Silber, denn das ist auch “Nano”. A. Hall Cutler, Schwermetall-Experte, bezeichnete das Kolloid-Silber einmal als etwas wie ein Reserve-Antibiotika, das auch nur dann entsprechend eingesetzt werden sollte und am besten nie.
Kernproblem bei Nano-Silber in durchflossenen Filtern dürfte aus meiner Sicht sein, das dies potentiell freigesetzt wird. Silbernanopartikel können aus meiner Sicht (unerforschte) nicht gewünschte Nebenwirkungen haben. Zwar gilt Silber in geringen Mengen als anti-mikrobiell – aber das betrifft in der Regel Anwendungen auf der Haut oder in Bezug auf Hygieneartikel. Im Körper kann es sich, u.a. durch konstante Exposition, anreichern. Weitere Probleme:
- Silber kann nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Mikroorganismen abtöten, die im menschlichen Darm oder in der Umwelt von Bedeutung sind – falls dieses aus den Filtern mobilisiert wird.
- Ein weiteres potenzielles Problem ist die Möglichkeit, dass Mikroorganismen Resistenzen gegen Silber entwickeln könn(t)en.
- Nano-Silber akkumuliert sich in Tierversuchen in Leber, Niere und Milz [1] und hat im Menschen eine Bioverfügbarkeit von ca. 18% [2]
- Silber selber ist ein Schwermetall und hat bei Zufuhr von untersuchten 1 mg/Kg bereits Auswirkungen auf verschiedenste (u.a. Leber) Blutwerte [2], das Immunsystem, Zytokine, etc. der Versuchstiere [3].
Zudem ist zu beachten, das Silber keine bekannte physiologische Funktion im menschlichen Körper hat.
Mein Mini-Fazit: Wer Angst vor Verkeimung der Filter hat, bei welchen Nano-Silber wirken könnte, der sollte aus meiner Sicht lieber die Filter öfters wechseln, täglich spülen bzw. auf Umkehrosmose umstellen. Denn die Nano-Partikel filtert kein anderer Filter außer der UO wieder raus.
Filter regelmäßig tauschen! Nie Biofilme oder “Filterbruch” riskieren!
µm-Filter und Aktivkohle-Filter können ein ideales Medium für das Wachstum von Mikroorganismen bieten, insbesondere wenn das Wasser längere Zeit im Filter stagniert. Deswegen sollte man seine Filteranlage optimaler weise täglich nutzen bzw. automatisch (mehrfach) täglich spülen lassen.
Das Problem: Falls sich Biofilme bilden, können diese (speziell bei lange nicht gewechselten Filtern) in das gefilterte Wasser gelangen, was
- a) im Gutfall nur den nachfolgenden Sedimentfilter verstopft (-> Filter-Fouling) bzw.
- b) wo im Schlechtfall die Bakterien durch den nachfilter “flutschen” und in das Trinkwasser gelangen und dort ggf. gesundheitlich negative Wirkungen haben.
Was sind Biofilme überhaupt? Biofilme bestehen aus Kolonien von Mikroorganismen (z.B. Bakterien, Pilzen, Algen), die sich an Oberflächen anlagern und von einer “Schleimschicht” (extrazelluläre polymere Substanzen, EPS) umgeben sind. In einem Wasserfiltersystem können Biofilme problematisch sein.
Was Begünstigt die Bildung von Biofilmen?
- Wasserstagnation: Längere Standzeiten, in denen Wasser im Filter stagniert, fördern das Wachstum von Mikroorganismen. Dies betrifft insbesondere auch Wasser-Speicher!
- Organische Nährstoffe im Wasser: Aktivkohle adsorbiert organische Verbindungen, die Mikroorganismen als Nährstoffe nutzen können.
- Wassertemperatur: Höhere Temperaturen (über 20°C) fördern das mikrobiologische Wachstum. Bei niedrigen Temperaturen ist das Wachstum langsamer, aber nicht ausgeschlossen.
- Ungenügende Wartung: Wenn Filter nicht regelmäßig ausgetauscht oder gespült werden, steigt das Risiko der Biofilmbildung.
Die Zeitspannen der Biofilmbildung sind also Umstandsabhängig. Deswegen sollte bei hohen Temperaturen häufiger gespült werden (täglich), wobei bei niedrigen Temperaturen auch mehrere Tage Stillstand noch vertretbar sind. Auch “alte” Aktivkohlefilter sind problematischer als neu getauschte. Ist das Wasser verkeimt, kann auch eine Desinfektion mit UV-Licht helfen, wobei diese ggf. nicht die Geschmackskomponente reduziert.
Re-Mineralisierer und Energetisier-Kartuschen: (Oft) unklare Zutaten und potentielle Biofilm-Brutstätte
Diese Sektion mache ich kurz: In meinem alten Wasser-Artikel aus 2017 hatte ich bereits das wesentliche dazu geschrieben:
- Es ist meist nicht klar, aus was genau die jeweiligen Steinchen und Kügelchen der Re-Mineralisierer und Energetisierter bestehen.
- Ich habe noch nie genaue oder konkrete Datenblätter dazu gefunden und
- noch nie einen Nachweis und auch keine Angaben gesehen, was nun wie genau besser wird oder werden soll.
Leider können solche Kartuschen, wenn diese nicht regelmäßig gewechselt werden, auch Brutstätten für Biofilme sein. Da diese Kartuschen in der Regel nach den Vorfiltern bzw. der UO-Membran installiert werden, gibt es keine weitere Filterstufe nach diesen Kartuschen, welche Bakterien & Co. aus potentiellen Biofilmen zurückhalten können. Anbieter einiger Anti-Kalk und Pi-Wasser Systeme geben Standzeiten Ihrer Filter bzw. Kartuschen von bis zu 3 Jahren bzw. 10.000 Liter an. In wie weit das (unter allen möglichen Betriebsbedingungen) realistisch ist, ist leider nur Aufwändig über regelmäßige Wasseranalysen zu verifizieren. In jedem fall würde ich darauf achten, das solche Filter licht-geschützt und unter 25 Grad Umgebungstemperaturen betrieben werden.
Die “leidige” Information: Beeinflusst der Filter-Dreck das neu durchfließende Wasser?
In den Filtern bleibt der “Dreck” stecken. Genau das ist deren Funktion. Der Dreck in den Filter wird mit der Zeit mehr. Auch das ist normal. Und das ist auch ein Grund, warum man Filter , vorsichtshalber, nach spätestens 6 Monaten, wechselt. Denn das nach-fließende “frische” Wasser muss alle Sedimente, alle organische Chemie und Verbindungen, ggf. sich anreichernde Bakterien, Pilze und Algen, welche bereits in den Filtern “stecken”, passieren. Die berechtigte Frage ist: Macht dies etwas mit dem nachfließendem Wasser?
Rob Gourlay schreibt [5], wohl in Verweis auf Dr. Wolfgang Ludwig, ggf. auch Prof. Fritz-Albert Popp, folgendes (deepl.com):
“Im Jahr 1988 entdeckten deutsche Forscher, dass Wasser Informationen in Form von elektromagnetischen Signalen speichern kann. Das heißt, dass Wasser die toxischen Energiemuster und den Spin von Schadstoffen beibehält, auch nachdem die Schadstoffe selber entfernt wurden.”
Das dem so ist, davon gehe ich weitestgehend aus. Wer die Arbeiten von Jacques Benveniste kennt, der wird daran keine Zweifel haben.
“Darüber hinaus überträgt das toxische Wasser, das Sie trinken, alle toxischen Muster und den rechtsdrehenden Spin auf anderes Wasser, einschließlich des Wassers Ihrer Zellen. Diese ungesunden oder toxischen Informationen gelangen in den Körper, was zu Stress führt, da der Körper versucht, das Wasser zu kompensieren und mit ihm umzugehen, indem er ihm etwas von seiner eigenen Energie gibt.”
Nun kann man meinen: Was soll noch schlechter werden an dem Leitungswasser der Stadtwerke? Das wurde doch schon so misshandelt, ist durch alte Zementbeton-Leitungen geflossen, ggf. auch Asbest-Beton, es wurde mit Zusätzen behandelt, ggf. ist es auch “geklärtes” Abwasser – was kann da noch irrer werden? Ja, ich denke das ist berechtigt. Aber ich denke auch, das die “Konzentration” von “Schlecht”, welche sich u.a. in den Filtern aufbaut, dem ganzen noch einen “draufsetzt”. Gourlay schreibt (deepl.com):
“Selbst das Filtern des Wassers entfernt die schädlichen Muster und den rechten (toxischen) Spin nicht, egal wie viel Wasser Sie trinken. Je mehr unstrukturiertes Wasser Sie trinken, desto mehr Energie (Ladung) wird in Ihren Zellen verbraucht.”
Aus diesem Grund nutze ich einem MeaWater Iris-Gerät (-> ein spezieller Magnet-Vortexer) nach meinem Wasserfilter für die Spüle. Wasser, das ich (unterwegs) trinke, wird nochmals per Hand mittels eines MeaWater Apollo Flaschenadapters behandelt, mit welchem das Wasser auch mehrfach behandelt werden kann. Links zum Hersteller finden sich in Teil 1. Ob das wirklich etwas bringt, weiß ich ggf. in 6-12 Monaten. Versuchsweise habe ich auch eine Pi-Wasser Kartusche verbaut, von welcher der Hersteller angibt, das diese auch schädliche Informationen löschen soll. Wie das ohne (starken) Magneten, nur mit Magnetit-Partikeln, passieren soll ist mir allerdings noch ein Rätsel. Zudem kostet eine Pi-Austausch-Kartusche schon so viel wie ein MeaWater Apollo-Adapter, der ein Leben halten sollte.
Dennoch: Ich bin offen für alle Ansätze, über welche zumindest ein Buch geschrieben wurde und für welche es auch experimentelle Daten gibt. Da dieses Thema extrem komplex ist, werde ich es in einem späteren Artikel noch einmal gesondert aufgreifen.
Was mache Ich (aktuell)?
Meine aktuelle Strategie ist in der Entwicklung, weil ich nur 2,5 Bar Wasserdruck seitens der Stadtwerke habe. Da gute Aktivkohleblöcke mit 0,45 µm Porengröße (zw. 35-60€) bei 2,5 bar nur 2-3 Liter Wasser pro Minuten filtern und durch “Verstopfung” bei Benutzung diese Rate in 6 Monaten auf unter 2 Liter sinken dürfte, ist eine Alternative bei geringem Wasserdruck ein Aktivkohleblock mit 1,5 µm Porengröße und nachfolgender Hohlfasermembran (0,15 µm). Für alle anderen ist ein Aktivkohleblock mit 0,45 µm o.k., welchen es auch mit KDF-55 Granulat oder EM-Keramik gibt.
Vor dem Aktivkohleblock mit 1,5 oder 0,45 µm Porengröße sollte unbedingt ein 1 µm Melt-Blow oder Wickelfilter eingesetzt werden. Mit solch einen 2-Stufen Filter System sollten die meisten gut fahren. Sind die Verschmutzungen, also größere Sedimente, Lehm & Sand, im Wasser extrem stark, sollte vor dem 1 µm Filter ein zusätzlicher 5 µm Filter eingesetzt und ggf. alle 3 Monate gewechselt werden. Das muss situationsbedingt ausprobiert werden, ist jedoch eher ein spezieller Einzelfall.
Eine dritte Stufe kann ein spezieller Kalk-“Wandler” sein, der ohne Ionentauscher arbeitet (gut!) und mittels “Impfkristallprinzip” ausfallenden Kalk an Impfkristalle binden soll, die dann nirgend wo mehr anhaften (sollen). Solche Kartuschen werden unter “Kalko Innova” im Internet angeboten. Allerdings ist mir nicht klar, was dies ggf. im Nachgang für biologische Organismen bedeutet, also gut, neutral oder ggf. schlecht ist. Ich werde das auf jeden Fall für mich testen. Der Vorteil wäre hier, dass einer der Hauptgründe der UO schwinden würde: Die Reduzierung des “nervigen” Kalks, der überall in Töpfen und im Wasserkocher anhaftet. Allerdings sieht es nach ersten Tests so aus, das die Effekte “begrenzt” sind.
Eine vierte Stufe könnte eine Kartusche mit Pi-, EM-Keramik, Edelsteinchen & Co. sein, welche das Wasser “energetisiert”. Auch hier werde ich in den nächsten Monaten einiges testen. Es ist “irre”, was es da alles am Markt gibt. Allerdings gelten dort für mich die Vorbehalte, welche ich weiter oben geäußert habe.
Wer eine 5te Stufe hinzufügen möchte, kann dieses mittels eines KDF-55 oder 85 Filter als erste Filterstufe oder ggf. nach einem 5 µm Vorfilter machen. Dies würde ich jedoch nur bei hohen Belastungen mit Eisen, Schwefelwasserstoff, Chlor oder Schwermetallen erwägen. Alternativ gibt es von der Firma Carbonit auch Aktikohleblockfilter mit 1,5 µm oder 0,45 µm Porengröße, welche einen KDF-55 Filter, bzw. das Granulat, integriert haben.
Die laufenden Kosten für “mein 2-Stufen Premiumfilter-System” liegen pro 6 Monate bei ca. 4€ für den 1 µm Vor-Filter (Pentair, 50er-Pack) und ca. 80€ für den speziellen hoch qualitativen Aktivkohleblock mit 0,15 µm Hohlfaserfiltration (z.B. Alvito). Bei 0,45 µm Porengröße werden ca. 60€ fällig (Alvito, Carbonit). Wegen meines “nicht so prickelnden” Leitungswassers gehe ich davon aus, das ich den 1 µm Filter alle 3 Monate wechseln muss. Günstigere Aktivkohleblock-Filter mit 0,45 µm gibt es jedoch schon ab ca. 35€ (Pentair). Die jährlichen Betriebskosten liegen bei mir also bei ca. 180€.
Die Einmalkosten für die Filtergehäuse (Diverse, z.B. Altlas-Filtri), Schläuche und Verbinder (Diverse Anbieter) und Abzweighahn (T-Stück) zum Anschluss an die Kaltwasserschläuche unter der Spüle betragen ca. 50-100€ – je nach Qualität. Alternativ kann auch eine alte UO-Anlage um das Gehäuse der UO-Membran “erleichert” werden, was ich selber so umgesetzt habe. Dann stehen bis zu 3 Stück 10″ Filtergehäuse zur Verfügung. Dinge wie ein elektronischer Wasser-Stopp (ca. 50€) bei Leckage und eine 12/24h-Spühlautomatik (ca. 150€) für den Urlaub kosten natürlich extra (mögl. Produkte für letztere hatte ich in meinem UO-Ratgeber bereits verlinkt).
Mein Fazit
Dieser Artikel ist nur ein “kleiner Überblick” über traditionelle Filterkonzepte, wie sie bei wenig verschmutzen Wasser auch z.B. mit einem AlVito oder Carbonit-Kombifilter realisiert werden können. Ich selber bevorzuge ein 2 bis 3-Stufiges, den lokalen Gegebenheiten anpassbares, Filterkonzept wie vorgestellt. Das reicht in der Regel für übliche Verunreinigungen, Bakterien, Algen und auch Chlor-Zusätze im Wasser.
Durch den Aktivkohleblock verschwinden zudem die meisten “komischen Gerüche” sowie leichte Geschmacksirritationen. Wie bereits in Teil 1 dieser Serie dargelegt, halte ich den Zusatz der Umkehr-Osmose (UO) Membran in den meisten Fällen für nicht sinnvoll in Bezug auf die biologische und energetische Qualität sowie “biologische Kompatibilität” des Wassers. Dies gilt jedoch nicht bei einer (starken) Belastung mit anorganischen bzw. metallischen und für den Menschen toxischen Schwermetallen. In solchen Fällen würde ich eine KDF-55 Komponente, als Einzelfilter oder integriert im Aktivkohleblock-Modul, ergänzen oder eine UO-Anlage nutzen bzw. auf gutes Glasflaschenwasser zurückgreifen.
Wie jedes technische System bringen Filter nicht nur Vorteile, sondern ziehen auch Folgeaufwände und Dinge mit sich, auf die man aufpassen muss: Filter regelmäßig wechseln, Filter regelmäßig nutzen – also täglich Wasser zapfen, sowie die Kontrolle auf Undichtigkeiten oder Material-Ermüdung bei Schläuchen, Verbindern und Dichtungen.
Das über den “informatorischen” Aspekt auch die klassischen Filter potentiell “Probleme machen können” ist ein “Brocken”, den auch ich erst mal verdauen muss, denn Orts- und Situationsbedingt kann und will ich nicht auf die klassischen Filter verzichten. Um die potentiellen Probleme zu reduzieren, habe ich von meiner Recherche drei Dinge abgeleitet:
- Filter werden zwingend nach spätestens 6 Monaten gewechselt. Kein “schludern” erlaubt.
- Gerade im Sommer müssen da, wo Filter eingebaut sind, zwingend jeden Tag ein paar Liter Wasser gezapft werden. Alternativ muss eine Spülautomatik eingebaut werden.
- Überall wo gefiltert wird, sollte im Nachgang irgend ein Links-Wirbler oder eine “Nachbehandlung” zum Einsatz kommen. Beispiele:
- Eine Links-Verwirblung des Wassers nach dem Zapfen, z.B. mit einem MeaWater Apollo Adapter.
- Ein Wasserauslass bzw. Adapter am Wasserhahn mit Linksverwirblung.
- Ein MeaWater Iris Gerät in der Leitung zwischen Filtern und Wasserhahn.
- EM-Keramik im Aktivkohlefilter als letztes Glied der Filterstufen.
- Pi-Keramiken + EM-Keramiken in einer speziellen Kartusche nach dem Aktivkohleblock.
Info: Links auf die MeaWater Produkte + 10% Rabatt-Code habe ich in Teil 1 verlinkt. Günstigere Apparaturen und Wirbler (jedoch ohne Nordpol-Magnetismus) sind überall im Internet zu finden, wobei ich zu diesen nichts schreiben kann. Allerdings würde ich aktuell von reinen Anti-Kalk-Produkten mit Rechtsverwirblung für Trinkwasser Abstand halten. Ein Produkt was ich gerade teste scheint wirklich sehr gut gegen Kalkanhaftungen zu funktionieren, wobei der Hersteller schreibt, das er dies über eine positive Ladung der Ionen im Wasser und eine geringere Oberflächenspannung erreicht – also das Gegenteil von dem, was Rob Gourlay von MeaWater behauptet was gut sei.
Links / Quellen
- [1] The kinetics of the tissue distribution of silver nanoparticles of different sizes, D P K Lankveld et al.,Biomaterials, 2010 Nov;31(32):8350-61. doi: 10.1016/j.biomaterials.2010.07.045.
- [2] Oral toxicity of silver ions, silver nanoparticles and colloidal silver–a review, Niels Hadrup et al., Review Regul Toxicol Pharmacol, 2014 Feb;68(1):1-7. doi: 10.1016/j.yrtph.2013.11.002. Epub 2013 Nov 12.
- [3] Repeated-dose toxicity and inflammatory responses in mice by oral administration of silver nanoparticles, Eun-Jung Park et al., Environ Toxicol Pharmacol, 2010 Sep;30(2):162-8. doi: 10.1016/j.etap.2010.05.004. Epub 2010 May 19.
- [4] MWH’s Water Treatment: Principles and Design, Third Edition: Principles and Design, John C. Crittenden, R. Rhodes Trussell, David W. Hand, Kerry J. Howe, George Tchobanoglous, Wiley, 2012, ISBN:9780470405390
- [5] MEA Device Test for Differences in ORP, pH, EC, and Voltage for Various Waters, Rob Gourlay, MeaWater, 2022
- [6] The Emerging Science of Water, ISBN-10: 1973736829, 2017
- [7] KDF Filter Media: What It Is & How It Works, Waterfilterguru.com, Jennifer Byrd, July 5, 2024
- [8] FAQ Filtergranulate, Wasseraufbereitungsseiten
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