Meine ersten Erfahrungen mit ‚Magnesiumöl‘

Magnesiumhydrat Hexachlorid als Salz und gelöst in Wasser als Magnesiumöl. Foto: H.C.
Was bringt mich auf dieses Thema? Ich hatte mir irgendwie nach einer kurze (5-Tage) Fahrradtour ende September eine Zerrung im Bereich der Achillessehne zugezogen, die auch nach 4 Wochen nicht verschwinden wollte. Jede Belastung, beim Schwimmen wie auch beim Gehen mit Stiefeln im Garten, vergrößerte die Schmerzen wieder. Wirklich nervig.
Da ich mit meiner Mutter über Ihre Wadenkrämpfe in Bezug auf eine Ergänzung mit Magnesium sprach, welche Ihr sehr geholfen hatte, erinnerte ich mich wieder an das so genannte ‚Magnesiumöl‘. Dabei ist das mit dem ‚Öl‘ eher irreführend, denn das ganze ist letztendlich nichts anderes ist, als in Wasser gelöstes Magnesiumchlorid Hexahydrat (MgCl2 · 6 H2O).
So ist denn auch die Versorgung mit Magnesium für eine Vielzahl an Prozessen im Körper, u.a. die Entspannung von Muskeln, eine sehr wichtige Basis und heutzutage oft nicht mehr optimal. Hier setzt nun die Idee des ‚Magnesiumöls‘ an, um Magnesium transdermal (über die Haut) schnell da hin zu bringen wo es benötigt wird.
Ob dem so ist, darauf möchte ich in den nächsten Absetzten etwas mehr eingehen.
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Hat es mir geholfen?
Ja, ’subjektiv wahrgenommen‘ glaube ich das wda was war (n=1). Beschwerden waren kurz nach dem Auftragen mit dem Pumpzerstäuber (30%ige Lösung) und einem ein-massieren deutlich abgemildert. Da die Beschwerden bei (starker) Belastung wieder kamen (aber schwächer) hatte ich dann zwei mal ein Fußbad in 3%iger Lösung gemacht – das half dann gefühlt besser. Im Vergleich dazu blieben die Beschwerden die 4 Wochen davor gefühlt konstant. Ob das nun gerade Zufall war? Wer weiß…
Meine Mutter hat jedoch auch von positiven Wirkungen bei Ihren (akuten) Wadenkrämpfen berichten – wobei die Intensität und die Anzahl der Krämpfe schon vorab durch eine Magnesium-Supplementierung schon deutlich reduziert werden konnte. Zufall? Keine Ahnung…
Magnesium und die Aufnahmeformen
Es gibt grob gesagt drei Wege auf denen Magnesium in unseren Körper kommen kann: Oral (über den Magen), transdermal (über die Haut) oder per Infusion. Dabei hat die transdermale Aufnahme nach der Literatur zwei Vorteile bzw. orales Magnesium folgende Nachteile:
- a) Die Magnesiumzufuhr kann direkt und schnell an den benötigten Stellen durch lokale Anwendung erfolgen an denen ein Mangel herrscht (z.B. örtlich nahe dem Muskelgewebe an den Waden oder z.B. Füßen)
- Bis orales Magnesium „ankommt“ bzw. den Magnesium-Spiegel im Körper anhebt, dauert es. Die Resorbtionsrate bei der oralen Einnahme (also über den Magen- und Darmtrakt) liegt, je nach Magnesiumquelle, nur bei ca. 30%. Es werden also 70% des Magnesiums wieder ausgeschieden, wobei zu hohe Dosen (je nach Form > 800 mg / Tag) hier Durchfall hervorrufen können (was transdermal nicht passiert).
Anwendung & Dosierung
Das Internet ist voll mit Informationen zu diesem Thema – auch gibt es einige Bücher dazu. In der Regel wird eine Magnesiumchlorid Hexahydrat (MgCl2 · 6 H2O) haltige Wasserlösung über einen Pumpzerstäuber auf die entsprechenden Hautstellen gesprüht (z.B. 30%ige Lösung) oder es wird z.B. ein Voll- bzw. Fußbad in einer 1%igen (Vollbad) bzw. 3-5%igen (Fußbad) Lösung genommen.
Für ein Fußbad werden z.B. folgende Konzentrationen in 37 Grad warmen Wasser empfohlen (z.B. ‚Das Magnesium Buch‘):
- 3%ige Lösung: 120 g reines Magnesiumchlorid Hexahydrat in ca. 4l Wasser
- 4%ige Lösung: 160 g reines Magnesiumchlorid Hexahydrat in ca. 4l Wasser
- 5%ige Lösung: 200 g reines Magnesiumchlorid Hexahydrat in ca. 4l Wasser
Für ein Vollbad ergeben sich:
- 1%ige Lösung: 500 g Magnesiumchlorid Hexahydrat in ca. 50l Wasser (oder zu Anfang weniger).
Die Fußbad bzw. Badedauer sollte max. zwischen 20-30 Minuten liegen.
Studienlage zu Magnesiumöl
Hier wird es recht dünn. Sehr dünn. Im Pharmawiki wird die Anwendung von Magnesiumchlorid in der alternativen Medizin mit ‚Indikationslyrik‚ beschrieben. Eine Studie [2], welche nicht Peer-Reviewed ist (also nicht in einem Journal veröffentlicht und von 3ten geprüft wurde) beschreibt Magnesiumchlorid als effektiv in Bezug auf Steigerung der Magnesiumwerte im Körper:
„This study confirms that transdermal application of magnesium in the chloride form will raise magnesium levels within the body over a relatively short period of time.“
„This pilot study suggests that transdermal magnesium chloride applied on upper and lower limbs may be beneficial to patients with fibromyalgia.“
Schaut für mich ganz gut aus.
Bezugsquellen und Preise
Magnesiumchlorid Hexahydrat (MgCl2 · 6 H2O) ist schon ab ca. 8€/Kg in Pharmaqualität im Internet zu bekommen. Sets mit Sprühflasche und brauner Glasflasche gefüllt mit MgCl2 · 6 H2O – welche dann nur noch mit Wasser aufgefüllt werden muss – kosten um die 15€.
Mein Fazit
Für mich ist das ‚Magnesiumöl‘ eine durchaus interessante und sehr preiswerte Behandlungalternative für Muskel- und Wadenkrämpfe, welche schnell und einfach anzuwenden ist. Ein grundsätzliches Risiko sehe ich bei topischer Anwendung nicht. In Anbetracht der auch kritischen Studie [4] würde ich zumindest bei Versuchen mit Vollbädern, wo die gesamte Haut des Körpers das Magnesium aufnehmen kann, die Dosierung (Lösung) langsam steigern und es ausprobieren bzw. auf meinen Körper hören.
Links / Quellen
- [1] Magnesiumchlorid, Pharmawiki.ch
- [2] A pilot study to determine the impact of transdermal magnesium treatment on serum levels and whole body CaMg ratios, Watkins K*, Josling PD**, *Mineral Check, Lenham Heath, United Kingdom, **Herbal Research Centre, Battle, United Kingdom. (Kein Peer-Review)
- [3] Effects of transdermal magnesium chloride on quality of life for patients with fibromyalgia: a feasibility study., Engen D. at al, J Integr Med. 2015 Sep;13(5):306-13. doi: 10.1016/S2095-4964(15)60195-9.
- [4] Myth or Reality—Transdermal Magnesium?, Uwe Gröber et al., Nutrients. 2017 Aug; 9(8): 813., Published online 2017 Jul 28. doi: 10.3390/nu9080813
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