Ein kleines Garten-Elektrokultur-Update aus Ungarn
Wie einige regelmäßige Leser dieses Blogs oder des Impressums ggf. wissen, habe ich meinen schönen Garten in Norddeutschland mit Gewächshaus und altem Obstbaum-Bestand wegen Wegzuges nach Ungarn aufgegeben. In Ungarn bin ich seit einiger Zeit dabei, Haus, Scheune und Garten in einen guten Zustand zu versetzten. Vieles ist noch im Fluss und speziell der Bestand an Obstbäumen soll noch deutlich erweitert werden.
Bei der Anlage des Garten habe ich in einigen Bereichen Elektrokultur-Elemente integriert, wie z.B.
- Antennen am Metallstab, um das Spannungspotential über dem Erdboden senken und somit das Wachstum zu befördern,
- verzinkte Stahldrähte mit Magnetspule in Nord-Süd-Richtung um das Erdmagnetfeld im Bereich der Wurzeln zu verstärken
- 51° Kegel aus hochparamagnetischem Basalt für die Beete,
- einigen (Cheops) Pyramiden aus Kupferrohr und Draht für die Vorzucht,
- sowie Lakhovsky-Spulen für Bäume und Sträucher.
Ob es was “bringt” und wenn ja, wie viel werde ich ggf. in 1-2 Jahren einmal in einen Beitrag verpacken. Bis dahin schaffe ich es hoffentlich auch in einem Elektrokultur-Kurs bei Yannick Van Doorne oder jemandem in Deutschland vorbei zu schauen.
Der Rest dieses Artikels hat das Ziel einfach ein paar Inspirationen an alle die zu vermitteln, die noch keinen Kräuter-, Obst- und Gemüse-Garten haben oder nur einen ganz kleinen und Lust auf mehr haben.
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Kräuterbeete
Das erste, was wir hier in Ungarn angelegt hatten, waren zwei Kräuter-Beete, wobei eines davon verschiedene Pfefferminz-Arten enthält. Grundsätzlich gehören jedoch Lavendel, Salbei, Pimpinelle, Ringelblume, Rosmarin, Thymian, Lorbeer, Zitronenmelisse, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Lauchzwiebel, Tripmadam und griechischer Bergtee zum Standard-Repertoire unsere kleinen Kräuter-Beete. Basilikum, Petersilie und Schnitt-Sellerie bauen wir in den Gemüse-Beeten an.
Gemüse & Co.
Die Gemüse-Beete waren letztes Jahr nur temporär für das Nötigste und dieses Jahr waren sie etwas verzögert am entstehen. Den Season-Anfang hatten wir etwas verpasst, jedoch wächst das meiste hier in Süd-Ungarn im Vergleich zu Norddeutschland sehr gut und auch der lehmige Boden trägt das übrige dazu bei. Die Umrandung des Beet haben wir einfach mit alten 25 cm Betonborden hergestellt, die in den gestampften Lehm-Boden gesetzt sind. Für die Wege in den Beeten nutze ich die Lärchen-Bowlen aus Deutschland, sowie weitere alte Bretter. Das hält den Erdboden feucht und die Schuhe auch nach einem Regen sauber.
Das gemauerte Hochbeet in Schlüsselloch-Form im Hintergrund ist neu und wird erst in der nächsten Saison benutzt werden. Im Herbst wird es mit Baumschnitt, Mulch und Erde gefüllt.
Rote-Beete wächst hier “wie bekloppt” und auch der Fenchel gedeiht prächtig. Der Fenchel im Bild soll Samen entwickeln, deswegen ist er nicht geerntet worden. Zudem schmecken auch die Blüten sehr lecker. bereits letztes Jahr hatten wir eine gute Rote-Beete Ernte, welche in Sand gelagert bis zum Mai 2023 ausreichten. Für uns ist das deutlich effektiver als Mohrrüben, welche ja auch einfacher und günstiger zu kaufen sind, denn auch in Ungarn bzw. Österreich sind Bio-Mohrrüben das ganze Jahr erhältlich.
Der Mangold wächst hier prächtig. Fast alle Pflanzen aus 2022 überlebten den Winter und konnten auch im Frühjahr be-erntet werden. Die Pflanzen, die ich für neues Saatgut stehen ließ wurden über 2 Meter hoch. Irre!
Kohlfliegen hatten wir dieses Jahr wenig, sodaß auch der Wirsing sich irgendwann begann zu entwickeln. Wirsing ist Winterhart und kann bis zum Verzehr im Garten verbleiben. Sehr praktisch. Der Kohlrabi wächst auch gut und ist ebenfalls recht gut lagerbar.
Bei den Salaten sind wir nun in der 3ten Runde. Die üblichen Sommersalate schießen wegen der Wärme oft stark. Mit Ruccola haben wir gute Erfahrungen gemacht, wobei die Blätter teils Handgroß werden. Wichtig ist, den Kultur-Ruccola immer wieder komplett zu beschneiden und die Blätter nicht zu groß werden zu lassen. Ansonsten schießt auch der Ruccola und entwickelt Samen.
Die Salate für den Herbst, die wir jetzt anbauen, schützen wir mit einer Schilf-Matte vor zu viel Sonne. In Ermangelung anderen Materials nutzen wir frischen Gras-Schnitt als Mulch-Material für den Boden gegen die Austrocknung. Red Russian Kale und Grünkohl sind auch schon angepflanzt um uns mit Grünzeugs für den Smoothie durch den Winter zu bringen. Die letzte “Ladung” Fenchel und Radiccio ziehe ich ebenfalls gerade vor. Der Kohlrabi gedeiht prächtig und auf Brokkoli und Blumenkohl bin ich gespannt – die waren schon in Norddeutschland immer problematisch.
Für einen Teil der Tomaten hatte ich eine Überdachung gebaut, die anderen stehen frei. Normal ist das mit dem Freistehen in Südungarn kein Problem, weil es im Sommer wenig Regen gibt. Zwischen den Tomaten gedeiht der Basilikum prächtig.
Im Hintergrund seht ihr die Windschutz-Wand, die den Nordwind abhält, der hier oft sehr stark ist. Da ich im Norden keinen Nachbarn habe gibt es von dort auch keine Windbremse. Hinter der Wand ist der kleine Kartoffelacker, den ich jedoch nicht fotografiert habe.
Die Kürbisse haben sich teils selber ausgesamt, andere habe ich auf dem Hügel und dem “Chaos-Kompost” angepflanzt. Das Zucchini-Beet ist recht groß und die Ernte ist unfassbar gigantisch. Trotz dessen, das wir die Blätter großzügig entfernen wächst es “wie irre”. Gut, das sich die Zucchini einige Wochen lagern lassen.
Beeren & Sträucher
Die Obstbäume überspringe ich für dieses Jahr. “Dank” Regen und Kälteeinbruch bei der Blüte gibt es fast nichts. Zumindest tragen unsere beiden Feigen-Bäume einigermaßen gut.
Da wir gerne Beerenobst essen, habe ich bereits verschiedenste Ableger aus Deutschland nachgezogen und hier vorne und hinten im Gelände an der Grenze zum Nachbarn eingebuddelt: Pinke, Rote und schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Jostabeeren, Brombeeren, Himbeeren. Dazu auch ein paar neue Feigen, die hier 2 mal tragen. Allerdings war die Ausbeute dieses Jahr noch bescheiden.
Wald, Kompost und etwas zu Ungarn
Zu jedem gutem Garten gehört ein Kompost. Und ein großer Garten braucht einen “Chaos-Kompost”, wo Wurzeln von Bäumen, nicht schredderbares, schlecht kompostierbares, aussamende Beikräuter & Co. hin können. Unser Chaos-Kompost hat sicher schon ein Volumen von >> 40 m³ rein organischer “Abfälle”, da das Gelände nach der Übernahme erst einmal aufgeräumt und entmüllt werden musste. Alles was an Holz und Ästen schreddebar ist, verarbeite ich jedoch mit einem 13 PS-Schredder zu Mulchmaterial für Wege und Beete.
Auf dem nebenstehenden Bild sieht unser “kleiner Wald”, wie ich ihn nenne, größer aus als er ist. Einige Maulbeeren, zwei Kirsch-Pflaumen, eine Birne, zwei Dutzend Akazien, 3 große Fichten und ein großer Bergahorn stehen im Wald. Insgesamt ca. 1000 m² – also “Wald”. Das hört sich für deutsche Verhältnisse viel an, ist es für ungarische jedoch nicht.
1000 m² Gesamtgröße sind hier eher ein Mini-Grundstück, 2000 m² klein, 3000-4000 m² eher normal und mehr als 6000 m² ist größer, wobei auch 10.000 m² nicht selten sind. Natürlich gilt das nicht für die Städte oder direkt am Balaton. In der (dörflichen) Fläche kostet 1 m² Bauland, je nach Lage, jedoch fast nichts. 5€/m² ist schon eher teuer. Ziemlich “abgetakelte Häuser” mit genug Land beginnen, je nach Lage, immer noch bei unter 10.000€. Erwarten sollte man da aber nicht viel. Zudem sollten einem die “ungarischen Eigenheiten” älterer Häuser bewusst bzw. bekannt sein. Teils kreative Sicherungskästen & Elektrik, Wasserschächte (weil keine Keller), in der Regel keine Kanalisation und Sickergrube, Gas und/oder nur Holzheizung, Dachrinnen, Entwässerung, Fundamente und Zustand der Kamine sind oft ein Problem. Schnelles Internet, Glasfaser und Gasanschluss gibt es jedoch in unserer Gegend fast überall.
Vieles läuft hier anders als in Deutschland und die Blütezeit von Ungarn war zu Zeiten von Österreich-Ungarn. Die Wende zum schlechterem kam mit dem Vertrag von Trianon. Ungarn verlor ca. 2/3 seiner Fläche und seiner Einwohner. Das schmerzt die Ungarn, die ein sehr bewusstes Verhältnis zu Ihrer sehr, sehr bewegten Geschichte haben, noch heute. Vieles musste danach und speziell im aufgezwungenen Sozialismus, der Ungarn noch weiter beutelte, wegen Material und/oder Geldmangel improvisiert werden. Auch das merkt man noch heute: Hier wird komplett anders gebaut, saniert und auch gebrauchtes Material noch kreativ verwendet.
Im großen (und guten) Unterschied zu Deutschland, das die niedrigste Wohneigentums-Quote der EU hat, wohnen die Ungarn zu 91% im eigenen Haus. Zwar mag der Zustand nicht immer der beste sein, jedoch reduziert es die monatlichen Fixkosten.
Ungewöhnlich mag es sein, das, obwohl die Verwaltung in Ungarn sehr stark durch-digitalisiert ist, Rechnungen in der Regel mit Zahlschein bei der Post bezahlt werden. Ein (kostenpflichtiges) Konto bei der Bank braucht man im Gegensatz zu Deutschland nicht zwingend. Bestellungen mit Barzahlung beim “Posta”-Boten sind ganz normal. Das ermöglicht auch “der alten Oma” eine einfache Teilhabe, da selbst in entlegenen Gegenden ohne Posta-Filiale der Posta-Bus, teils bis an die Haustür, vorbeikommt. Das Rentner Bus & Bahn landesweit umsonst nutzen können, versteht sich von selber, speziell da die Renten hier in der Regel nicht hoch sind. In ganz kleinen Dörfer, die keinen eigenen Supermarkt für das nötigste haben, übernehmen mobile Verkaufsläden die Versorgung (der älteren) mit dem nötigsten.
Doch zurück zum Wald: Das Gute am Wald und den Fichten ist die besondere Luft bzw. die “Ausdünstungen” der Bäume und das andere Mikroklima – selbst im Hochsommer. Zudem mag Bärlauch lieber das Waldklima, weswegen wir Ihn auch dort kultivieren.
Mein kleines Fazit
Den Schritt nach Ungarn haben wir bisher nicht bereut, wobei es natürlich wie bei jedem Ortswechsel mit neuem Haus & Co. “Holprigkeiten” gibt, die gemeistert werden müssen – egal ob in Deutschland oder Ungarn. Was viele nicht bedenken ist, das dadurch, das Ungarn einmal Teil des Österreich-Ungarischen Großreiches war und West-Ungarn nicht weit von Österreich entfernt ist, bei allen Unterschieden, auch eine kulturelle Nähe da ist – zumindest in West-Ungarn. So stellen native Deutsche & Österreicher u.a. die größte ausländische Gruppe in Ungarn.
Wer in Ungarn ein Haus und Grundstück sucht, der sollte jedoch neben allen anderen Checks auch die EMF-Situation vermessen. Der Bereich Balaton war bereits eine 5G-Testregion. Die Messwerte dort sind teils “abartig” hoch-katastrophal. Auf vielen Wassertürmen in Dörfern stehen die Sendemasten. Dazu gibt viele landesspezifische Eigenheiten, wie z.B. die “Schlauchgrundstücke”. Früher wurden die Steuern nach der “Grundstücksbreite an der Straße” bemessen, was dazu geführt hat, dass die meisten Grundstücke schmal (16-20 m) und ewig lang (100-200-300 m) sind. Wer ein “Dupla”-Grundstück (32-40 m Breite) sucht, damit er nicht auf die (eventuell bescheiden aussehende) Hauswand des Nachbarn guckt, dem steht ein deutlich knapperes Angebot gegenüber.
Doch zurück zu unserem Garten: Dort stehen noch einige Projekte an: Tauchpumpe im Brunnen installieren, einen Folientunnel aufbauen und noch mehr Gartenland urbar machen. Das Ziel ist wie in Deutschland 365 Tage Salate und Basis-Kräuter zu produzieren, sowie genug Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Rote Beete, Kürbisse und Möhren. Also das, was sich auch gut lagern lässt. Natürlich kann man einiges davon auch (zu-) kaufen, und das machen wir auch, jedoch ist die Frisch aus dem, eigenen Garten unschlagbar. Zudem gibt es vieles, auch gegen gutes Geld, nicht frisch zu kaufen. Am Ende ist es eine Grundsatzentscheidung, ob einem ein eigener Obst- und Gemüsegarten es einem “wert” ist. Uns ist es das, auch wenn es viel Arbeit ist 🙂
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