EMF 27: Netzabkoppler bzw. Freischalter zur Reduktion von Elektrosmog im Haus – ein Bericht aus der Praxis

Gigahertz Netzabkoppler im Betrieb.

In diesem Teil der EMF-Serie wird es mal wieder praktisch: Es geht um Netzabkoppler bzw. Freischalterwelche ich mir endlich selber in meinem Haus installiert habe, um den Elektrosmog “in den Wänden” zu reduzieren.

Was ist ein Netzabkoppler?

  • Es ist ein elektrisches Schaltelement (-> Bauteil),
  • welches nach Ab- oder Ausschalten aller angeschlossenen Verbraucher (-> z.B. Lampen, Monitor, PC, Kaffeemaschine, etc.)
  • in einem Stromkreis (-> alles was an einer Sicherung angeschlossen ist, z.B. Bad, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer)
  • die Netzspannung abschalten kann (-> ist wie ein ausknipsen der Sicherung -> keine Spannung mehr auf den Leitungen in der Wand, etc,)
  • und nach Einschalten eines Verbrauchers wieder einschalten kann (-> ganz bequem, ohne weiteres zutun, wie von Feen-Hand!).

Ein Netzabkoppler “merkt” also, wenn alle Geräte, Lampen & Co. ausgeschaltet sind und schaltet dann den “Strom” (-> eigentlich die Spannung) für alles, was an einer Sicherung angeschlossen ist, ab. Wird irgendwas wieder angeschaltet, dann merkt der Netzabkoppler dies und schaltet den “Strom” wieder an. In der Zwischenzeit sind die Elektrokabel in der Wand (fast komplett) “Spannungslos” geschaltet und verursachen faktisch keinen Elektrosmog (-> elektrisches Feld) mehr. Letzteres bedeutet, das es in den Wänden kein 50 Hz-Signal der Netzspannung mehr gibt, was ansonsten negative Auswirkungen auf unser Nervensysteme und den Organismus hat.

Das, was ein Netzabkoppler macht, kann zwar auch mit dem Ausschalten einer bzw. mehrerer Sicherungen erfolgen, Allerdings klappt das dann nicht automatisch und man muss ggf. im Dunkeln zum Sicherungskasten tapsen. Zudem schaltet ein Netzabkoppler auch während des Tages die Leitungen in den Wänden “frei” – sobald kein Gerät bzw. Licht mehr angeschaltet ist. Letzteres ist bei Standby-Geräten ,also Dingen, die keinen “richtigen” Ausschalter mehr haben, nicht mehr ganz so trivial, worauf ich auch noch eingehen werde.

Bei der Planung und der Installation eines Netzabkopplers gibt es noch einiges zusätzliches zu beachten, weswegen ich in diesem Artikel zusammenfassen möchte, was aus meiner Sicht gewusst & beachtet werden sollte und was “mir so passiert” ist. Hier die Themen:

  • Netzabkoppler: Sinnvoll oder nicht?
  • Gigahertz Netzabkoppler der Baureihe 8 (Comfort und Ultima)
  • Was soll erreicht werden?
    • Alle Räume oder nur die Belastung im Schlafzimmer reduzieren?
    • Wo wird gewohnt? Einfamilienhaus? Reihenhaus? Mietwohnung in einem Wohnblock?
  • Bestehende Elektrik oder Neuplanung (neues Haus, komplette Renovierung)
  • Gerätespezifische Planungsabhängigkeiten
    • Standby-Geräte, wie z.B.
      • Osmoseanlage mit Druckerhöhungspumpe,
      • Geschirrspüler,
      • Instant-Pot,
      • Turbomixer,
      • Fernseher,
      • PC’s,
      • Elektrische Rolläden
    • “Immer-An” Geräte, wie z.B.
      • Türklingel!
      • Kühlschrank
      • Warmwasser- und Heizungsanlage
      • Bewegungsmelder (z.B. Licht)
      • DSL/Kabel/Internet-Router
    • problematische Geräte wie z.B.
      • Netz-Spannungsfilter
      • (Alte) LED-Energiesparlampen
    • und Lösungen:
      • Steckdosen(adapter) mit Ein- und Ausschalter
  • Was kostet so ein Netzabkoppler?

Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.

Tipp: Für mehr zum Thema EMF, Mobilfunk & Co. schaut mal auf meine Seite zu EMF & Co.


Hinweis: Der Einbau eines Netzabkoppler im Sicherungskasten sollte durch eine ausgebildete Elektrofachkraft erfolgen. Auch für die Planung ist es sinnvoll jemanden hinzuzuziehen, der etwas “Plan” hat. 


Netzabkoppler: Sinnvoll oder nicht?

Im Netz sind teils (unbelegte) Einschätzungen zu finden [1], welche meinen, daß Netzabkoppler keinen sinnvollen Beitrag zur Reduzierung eines in der Praxis relevanten Elektrosmogs bringen würden. Wenn kein Strom in den Leitungen zum Verbraucher fließt, dann gibt es kein magnetisches Feld (korrekt), was potentiell viel problematischer ist als das elektrische Feld. Da Netzabkoppler nur das elektrische Feld reduzieren, wäre “nicht viel gewonnen”. Dieser Schlussfolgerung kann ich mich jedoch bei Wechselspannung bzw. elektrischen Wechselfeldern nicht anschließen.

Eine weitere Kritik ist, das Netzabkoppler selber, in regelmäßigen Abständen, mittels Gleichspannung “prüfen” müssen, ob nicht jemand einen Verbraucher (z.B. eine Lampe) angeschaltet hat. Was früher wohl mit 230V Gleichspannung getan wurde, ist jedoch bei den Gigahertz Netzabkopplern mit deutlich geringerer Spannung und sehr geringen Strömen (ca. 4 mA bei der Serie 8) gelöst. Zudem schreibt die Firma Gigahertz [2]:

“Bei der Ultima-Baureihe konnte die unerwünschte Restwelligkeit auf weit unter 1 Millivolt, die Überwachungsspannung unter 0,23 Volt gedrückt werden, beides einmalige Werte auf dem Markt.

Relevant ist für mich noch, dass durch die Geräte der Ultima-Serie auch bis zu 100W Scheinleistung durch Standby-Geräte abgeschaltet werden können. Diese so genannte Scheinleistung verursacht nämlich einen Stromfluss auf den Elektro-Leitungen und genau damit zusätzlich zum elektrischen Feld auch ein (potentiell schädlicheres) magnetisches Feld. Abseits der Scheinleistung ist die Elimination eines elektrischen Feldes, insb. eines von 230V und mit einer physiologisch relevanten Frequenz von 50 Hz, für mich jedoch die relevante Komponente zur Reduzierung des Elektrosmogs, zumindest im Schlafbereich um das Bett herum.

Gigahertz Netzabkoppler der Baureihe 8 (Comfort und Ultima)

Gigahertz Ultima 8 Netzabkoppler mit Lieferzubehör.

Vorab: In diesem Artikel gehe ich nur auf die Netzabkoppler der Firma Gigahertz ein, weil ich diese selber gekauft habe und benutze. Es mag noch andere Produkte geben, jedoch genießt die deutsche Firma Gigahertz bei mir ein hohes Vertrauen, da ich auch zahlreiche EMF-Messgeräte (u.a. HF35C, ME3830B sowie andere) besitze. Die Gigaherz-Messgeräte sind dabei aus meiner Sicht die (Mess-) Technisch besten Premium-Geräte auf dem Markt, welche noch bezahlbar sind. Auch zu den Netzabkopplern der Firma Gigahertz sehe ich keine wirkliche Alternative.

Die Firma Gigahertz hat bei den Netzabkopplern verschiedene Modell im Angebot, wobei ich mich auf die Spitzenmodelle Ultima 8 und Comfort 8 konzentriert habe, da diese manuelle Einstellungsmöglichkeiten für Ein- und Ausschaltschwellen haben. Das macht ggf. die Erstinstallation etwas aufwändiger, jedoch lassen sich damit auch “zickige Geräte” handhaben – gerade wenn viele (Standby-) Geräte an einem Netzabkoppler angeschlossen sind.

Übersicht über die verschiedenen Gigahertz Netzabkoppler (aus einem Produktflyer der Firma Gigahertz)

Der Ultima kann dann noch, im Unterschied gegenüber der Comfort-Serie, besser mit Standby-Geräten umgehen. Das ist nach der Firma Gigahertz insbesondere bei Fenster-Rolladensteuerungen relevant, wobei es mir auch bei anderen Standby-Geräten geholfen hat. Der “theoretische Nachteil” am Ultima ist, das er kein VDE-Prüfzeichen besitzt. Das VDE-Prüfzeichen ist jedoch eine freiwillige Herstellerprüfung und in keinem Rechtstext unmittelbar gesetzlich vorgeschrieben.

Ansonsten kostet der Ultima das gleiche wie der Comfort und die Standby-Funktion, falls diese im Einzelfall stören sollte, kann beim Ultima auch abgeschaltet werden. Wer alle Freiheiten haben möchte, entscheidet sich aus meiner Sicht deswegen auch für den Ultima 8, ggf. auch den Ultima 7, da auch die Restwelligkeit (1 mV) und die Überwachungsspannung (0,23V) [2] minimal sind. In der nebenstehenden Tabelle sind dann die Eigenschaften und Unterschiede der verschiedenen Netzabkoppler aufgeführt.

Was soll erreicht werden?

Eine exemplarische Situation in einem Haus

Bevor der Einbau eines Netzabkoppler geplant wird, sollte klar sein, was damit erreicht werden soll. Im Regelfall ist es den meisten Menschen wichtig, dass Abends das Schlafzimmer frei von störenden elektrischen und magnetischen Feldern ist. Deswegen möchte ich auch genau diesen Fall hier betrachten.

Wenn wir über das Schafzimmer sprechen, dann sind insbesondere a) wichtig wo das Bett steht und b) an welche Wände es grenzt. So sollte im einfachsten Fall das Schlafzimmer selber und die Räume hinter den Wänden, an welche das Bett grenzen, abgekoppelt werden. Wird in einem mehrstöckigen Haus gewohnt, dann sollten auch die Räume unter dem Schlafzimmer abgekoppelt werden, da die Elektrokabel meist kurz unter der Decke verlegt sind und speziell die Leitung für die Beleuchtung in der Decke selber. Die Räume über dem Schlafzimmer sind mit ihren Elektroleitungen in der Regel weit genug vom Bett entfernt, da “in der Regel” die Elektroleitungen, wie schon erwähnt, in der Nähe der Decke geführt werden und nur für die Steckdosen und Lichtschalter weiter herunterreichen.

“Ganz übel” sind Kühlschränke oder Klimaanlagen (-> Kälte-Kompressor) die auf der andere Seite der Wand vom Bett stehen. In diesem Fall muss der Kühlschrank oder das Bett umgestellt werden, da es in der Regel keine Option ist den Kühlschrank über Nacht auszuschalten. Dass ein WLAN-Router, oder eine DECT-Basisstation, z.B. im Büro, in der Nacht nicht aktiv ist, sollte klar sein.

Für das nebenstehende Beispiel muss so zumindest das Schlafzimmer und das Büro abgekoppelt werden. Eine Abkopplung des Flurs wäre schon Luxus, Wohnzimmer und Küche scheint mir eher weniger relevant. Da im nebenstehenden Beispiel Flur & Küche über einen Stromkreis abgesichert ist, muss bei der Abkopplung der Küche die Gas-Therme und der Kühlschrank über eine extra (Dauerstrom-) Leitung versorgt werden. An diese kann dann auch noch die Umkehr-Osmoseanlage (UO-Anlage) und der Herd angeschlossen werden, da der Herd bei Stromausfall seine Uhrzeit verliert und wenn der Strom wieder fließt “munter rum-blinkt” – nervig! Da die verbaute UO-Anlage mit Pumpe nach dem Einschalten immer einen Reingungszyklus durchläuft, darf auch diese nicht durch einen Netzabkoppler abgeschaltet werden.

Und ja: Das klappt alles nur in einem Einfamilienhaus wirklich gut. Bereits in einem Reihenhaus ist nicht klar, was in der Wand zum Nachbarn passiert. In einem Wohnblock ist die Lage noch dramatischer,  da die Nachbarn links, rechts, unter und über einem Wohnen und so zahlreiche WLAN-Router, WLAN-Geräte, DECT- und Mobil-Telefone zusammenkommen – da ist die Frage ob  Netzabkoppler “Ja oder Nein” aus meiner Sicht das geringste Problem.

Bestehende Elektrik oder Neuplanung (neues Haus, komplette Renovierung)?

Gigahertz Netzabkoppler auf Hutschiene noch verdrahtet.

Bei der Installation gibt es zwei Standard-Fälle: a) Integration in eine bestehende Elektrik, b) die Neuplanung einer Elektrik, z.B. bei einem Neubau oder einer Total-Sanierung.

Wer in ein bestehendes Haus oder einer Wohnung einen Netzabkoppler integrieren möchte, muss auf folgendes schauen:

  1. Ist im Sicherungskasten überhaupt noch Platz für zumindest einen Netzabkoppler?
  2. Identifizieren, welche Sicherungen sind für Schlafzimmer und Nebenräume zuständig sind.

Daraus ergibt sich dann folgendes:

  • Ist gar kein Platz vorhanden, ein Abkoppler braucht die Breite von zwei Sicherungsautomaten, dann muss man
    • a) das Projekt beerdigen,
    • b) einen zusätzlichen Sicherungskasten (z.B. Aufputz) installieren oder
    • c) mindestens drei einzelne Sicherungsautomaten (-> Stromkreise ) “zusammenlegen”. Hier werden dann zwei Sicherungsautomaten entfernt und eine Sicherung wird zur Vorsicherung für den Netzabkoppler, an dem die drei (oder mehr) Stromkreise gemeinsam angeschlossen werden.
  • Ist genug Platz, dann können entweder ein oder mehr Netzabkoppler (ca. 200-250€ pro Stück) für jede Einzelsicherung verwendet werden.
    • Der Vorteil ist, dass die Abkopplung dann auch oft am Tage, zumindest in unbenutzten Räumen, stattfindet. Ob das im Verhältnis zu allen andere Störfaktoren am Tage relevant ist, kann ich nicht beurteilen.
  • Ist wenig Platz vorhanden, wobei 2 oder mehr Sicherungen über Abkoppler angeschlossen werden sollen, dann kann man auch alle diese Sicherungen bzw. Stromkreise
    • a) über einen Abkoppler schalten und
    • b) diesen Abkoppler selber wieder mit einem 16A-Sicherungsautomat (vor-) absichern. So ist sichergestellt, das alle Stromkreise zusammen den Abkoppler nicht überlasten.

In einem Neubau oder bei einer Sanierung kann alles nach Wunsch geplant werden, wobei ich einen Sicherungskasten immer deutlich überdimensionieren würde. In jedem Fall würde ich zumindest jeden Raum einzeln absichern. Für Kühlschrank, Herd, ggf. Klimaanlage und die Heizung würde ich dann noch einmal extra Kabel verlegen und diese einzeln absichern, wie auch für alle Lichter und Leuchten mit Bewegungsmeldern. Auch die Internet-Technik (Router, Switch, etc.) würde ich einzeln absichern. Der Hintergrund ist, dass a) ein Teil dieser Geräte unabhängig von einem Netzabschalter funktionieren muss und b) dieses  in der Regel “Dauer-An”-Geräte sind. Dann kann man ein Abkoppler pro relevantem Raum installieren (-> “genug Platz” Variante), bzw. Gruppen von Räumen mittels einem Abkoppler zusammenfassen (-> “wenig Platz” Variante).

Gerätespezifische Planungsabhängigkeiten

Heutzutage gibt es viele Standby-Geräte, also Geräte die nie richtig abgeschaltet sind, sondern sich mit einer Fernbedienung anschalten lassen, bei der eine “Standby-Licht” leuchtet oder die automatisch aktiv werden, wenn irgend etwas passiert, wie z.B. bei Bewegungsmeldern. Typische Standby-Geräte sind u.a.:

  • Geschirrspüler,
  • Instant-Pot,
  • Turbomixer,
  • Fernseher, Spiel-Konsolen,
  • PC’s, Notebooks,
  • Elektrische Rolläden
  • Osmoseanlage mit Druckerhöhungspumpe.

Turbomixer: Er wird einfach mit einem Ein/Aus-Schalter nachgerüstet.

Bei den Standby-Geräten muss entschieden werden, wie damit umgegangen wird. Ich nutze für Geschirrspüler, Turbomixer und Instant-Pot einen Zwischenschalter, mit dem ich das Gerät aus und einschalten kann. Dass ein Gerät “off” anzeigt und dafür über den Tag 1 bis 2 Watt pro Stunde verbraucht ist aus meiner Sicht recht unsinnig. Notebook, Drucker & Co. sind in eine Steckdosenleiste eingesteckt, die ich selber ein- und ausschalte. Elektrische Rolläden lassen sich über den Ultima 8 regeln. Die Osmoseanlage steckt in der Steckdose vom Herd und Kühlschrank, welche auch keinen Abkoppler hat. Optional könnte die Osmoseanlage auch noch einen Ein- und Ausschalter bekommen.

Die nächste Kategorie sind die “Immer-An” Geräte, also Geräte die immer angeschaltet sind bzw. sein müssen, da Sie sonst nicht funktionieren, wie z.B.

  • Türklingel!
  • Kühlschrank
  • Warmwasser- und Heizungsanlage
  • Bewegungsmelder (z.B. Licht)
  • DSL/Kabel/Internet-Router
Oft vergessen: Die Türklingel!

Oft vergessen: Die Türklingel!

Auch hier muss entschieden werden, wie damit umzugehen ist:

  • Eine extra Leitung mit Dauerstrom (ohne Abkoppler), z.B. beim Kühlschrank, Bewegungsmeldern und der Heizung sinnvoll.
    • Im Hausplan weiter oben ist eingezeichnet, wie zwei extra Leitungen (über den Dachboden) abseits vom Schlafzimmer für diese Geräte verlegt wurden. Das kann nötig sein, wenn die Küche ungünstig liegt bzw. “kreativ” mit anderen Räumen zusammen abgesichert ist.
  • Ein extra Ein-/Aus-Schalter für die Technik, wie z.B. bei DSL-Router & Co.
  • Das Abkoppeln des Gerätes (-> Kleinverbraucher), wenn sonst im Stromkreis nichts aktiv ist, wie z.B. bei der Türklingel. Dann klingelt es bei mir z.B. nur, wenn in der Küche etwas angeschaltet ist, wie z.B. die Kaffee-Mühle oder das Licht.
    • Das kann mit der “8”er Serie gut über die manuelle Einstellung der An-/Aus-Schaltschwellen gelöst werden.

Großer Netzfilter (4,7 µF)

Problematische Geräte sind aus meiner Sicht Netz-Spannungsfilter und (alte) LED-Energiesparlampen. Spannungsfilter zum Einstecken in die Steckdose (z.B. Stetzer), sollen die Qualität des Sinus-Signal auf den Leitungen verbessern – noch ein ganz wichtiges Thema für einen anderen Artikel hier im Blog. Diese sind jedoch nicht kompatibel mit den Abkopplern. Praktischerweise legt Gigahertz den Abkopplern einen einfachen Kondensator, der als Netzfilter VOR dem Abkoppler angeschlossen wird, bei. Zwar kann dieser bessere Filter direkt am Verbraucher nicht richtig ersetzten – jedoch ist das der Kompromiss, der bei den Abkopplern eingegangen werden muss.

Ob Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen richtig “erkannt” werden, hängt von deren Typ ab. Teils schaltet man ein, aber die Lampe geht nach einer Sekunde wieder aus, dann wieder an, etc. Meist ist hier ein Grundlastelement nötig (-> ein Stück liegt jedem Ultima bei). Dieses Bauteil muss dann z.B. in der Lampe montiert werden.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Ein Netzabkoppler der Serie “8” kostet um die 240€. Das ist ganz klar kein Discount-Preis. Allerdings müssen diese Kosten im Verhältnis betrachtet werden. Für die einfachste Lösung, ggf. mit dem Zusammenlegen von 2 oder mehr Stromkreisen auf einen Netzabkoppler, kann genau ein Abkoppler ausreichen um das Schlafzimmer automatisch Spannungsfrei zu schalten.

Wenn die Arbeiten nicht selber durchgeführt werden können, dann kostet ein Elektriker mindestens 60€ pro Stunde. Dieser muss zusätzlich noch An- und Abfahrt berechnen, sich alles anschauen und gucken wie er den Abkoppler wo genau sinnvoll einbauen kann. Zudem muss auch die spätere Funktion geprüft werden. Das klappt alles nicht in ein oder 2 Stunden, speziell, wenn der Elektriker noch nie einen Netzabkoppler eingebaut hat und sich deswegen mit dem Bauteil noch vertraut machen muss. Falls ein Grundlastelement eingebaut werden muss, u.a. wegen einer alten Leuchtstoff-Lampe, dann braucht auch dieses Zeit.

So würde ich, wenn genug Platz im Sicherungskasten vorhanden ist, bei einem Einbau von einem Netzabkoppler mit Gesamtkosten um min. 400€ Rechnen. Wenn man Elektriker ist, sich einschlägig auskennt bzw. einen in der Familie oder Bekanntschaft hat, dem man im Ausgleich anderweitig helfen kann, geht es natürlich günstiger. Insofern ist der Preis für einen Netzabkoppler immer in Relation zu den Gesamt- bzw. Arbeitskosten zu betrachten.

Ach ja: Zieht man um, dann kann der Abkoppler zudem auch ausgebaut und in der neuen Wohnung bzw. dem neuen Haus installiert werden. Die Investition in den Abkoppler ist also durchaus “mobil” 😉

Mein Fazit

Zum Abschluss möchte ich noch einmal anmerken, dass das elektrische Feld, was durch die Netzabkoppler minimiert wird, für “am wenigsten Problematisch” eingeschätzt wird. Relevanter sind auf jeden Fall magnetische Felder (-> wenn “Strom fließt”) und insbesondere die Mikrowellen (-> WLAN, Bluetooth, DCT, 2/3/4/5G). Da die Netzabkoppler der Ultima-Serie auch mit Blindleistung umgehen können, verringern sich aus meiner Sicht jedoch auch die magnetischen (Rest-) Felder in vielen Fällen. da für mich weniger EMF besser ist, habe ich schlussendlich drei Netzabkoppler bei mir installiert.

Die Installation meiner Netzabkoppler geschah bei mir zusammen mit der Installation eines neues Sicherungskastens und der Inspektion des “Bestandes” in Bezug auf die bestehende Elektrik. Hier ist anzumerken, dass in einem Altbau teils kuriose Verdrahtungen gibt, wo verschiedene Räume gemeinsam abgesichert sind bzw. alles recht kreuz- und Quer läuft. Bei alten Häuser wurde oft viel “nachgeflickt”. Man sollte bei dem Vorhaben einen Netzabkoppler zu installieren in der Regel also besser eine Elektrofachkraft hinzuziehen. Die (hoffentlich kompetente) Fachkraft kann dann, falls es nötigt ist, auch neue Steckdosen und Stromleitungen verlegen, was dank Aufputz-Dosen und Kabelkanälen auch ohne das Aufbrechen der Wände geschehen kann.

Zwischensteck Ein-/Aus-Schalter.

Das manuelle und genaue Einstellen der Abkoppler der Serie “8” war für mich einfach möglich. Geräte, die Probleme machten, wie z.B. eine Geschirrspülmaschine mit Standby, wurden mit einem Zwischensteck Ein- und Ausschalter ausgestattet. Für die Gas-Therme und die Internet-Technik auf dem Dachboden wurden ebenfalls neue Elektrokabel verlegt und jeweils ein leicht erreichbarer Ein- und Ausschalter in der Küche angebracht. So kann alles was mit Netzwerk und Internet zu tun hat (Router, Kabel-Modem und Switch), am Abend leicht und zentral ausgeschaltet werden.

Da einige Standby-Geräte existieren, wurden bei mir auch zwei Abkoppler der Ultima-Serie eingebaut, wobei einer davon zwingend nötig war um eine komfortable Lösung zu erreichen. Deswegen würde ich im Zweifelsfall immer zu den Ultima-Abkopplern raten, da die Standby-Funktion auch deaktiviert werden kann.

Ein positiver Nebeneffekt der ganzen Aktion war zudem, dass die Abkoppler (nach Herstellerangaben [2]) auch einen effektiven Blitzschutz für den betroffenen Stromkreis durch eingebauten Metalloxid-Varistor darstellen. Zwar ist mein Haus “Netz-Seitig” (-> zum Strom von der Straße her) bereits mit Überspannungssicherungen geschützt – aber doppelt hält im Zweifelsfall sicher besser 😉


Links / Quellen

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