Gewächshaus- und Frühlings-Garten-Update ’24

Unser GWH von vorne mit seitlichen Windschutzwänden (zum Norden und Osten).

Es ist es geschafft: Das Gewächshaus bzw. der 24 m² Folientunnel steht!

Zwei Jahre lang lagen die Kartons mit dem Folien-Gewächshaus (GWH) von Krosagro aus Polen mal hier und mal dort, bis ich es endlich geschafft habe es aufzubauen, da noch viel anderes zu tun war. Auch musste ein guter sonniger Standort gewählt und vorbereitet werden. Da wir hier viel Wind haben, war es wichtig auf der Nord- und Ostseite Zäune bzw. einen Windschutz zu installieren.

Das Folien-GHW ist zudem mit Seilen an Bodenankern gesichert und steht auf 20*5*100 cm Betonborden, auf denen es verschraubt ist. Ob sich dies bewährt, Ameisen lieben es unter solchen Platten, weis ich in ein paar Monaten. Bisher hat das GWH zumindest die Böen der Windstärke 7 überlebt, sowie einen kleinen Hagelschauer.

Die deutsche Kurzanleitung war zwar teils eine “Herausforderung”, jedoch fehlte beim ganzen GWH am Ende keine einzige Schraube und bis auf 2 Bohrlöcher passte alles 1a zusammen. Der Aufbau geht auch alleine, was für mich von Vorteil war. Positiv auch: Krosagro liefert direkt nach Ungarn, was die Logistik für mich einfacher machte. Weiter unten schreibe ich noch ein bisschen mehr zu meinen GWH-Überlegungen. Ansonsten umfasst dieser Artikel folgende Themen:

  • Die Vorzucht ist im vollen Gange
  • Die Tomaten-Pflanzen sehen bereits prächtig aus
  • In der Zwischenzeit: Die Ernte vom letzten Jahr & was zum Mulchen
  • Noch einige Informationen zum Folien-Gewächshaus
  • Etwas zur Wasserversorgung, IBCs & Co.
  • Magnet- bzw. Elektrokultur
  • Ansonsten….

Tipp: Für interessierte geht es hier zu meinem letzten Gartenartikel aus 2023 unserem neuen Zuhause.

Die Vorzucht ist im vollen Gange

Vorgezogene Pflanzen, fast fertig zum pikieren i n die Quickpot-Platten.

Seit weit über 10 Jahren ziehe ich fast alle Pflanzen für den Garten selber vor. Direktsaat, also da, wo ich den Samen direkt in die Erde der Beete gebe, gibt es bei mir nur bei Möhren, Rucola, Spinat und einigen Asia-Schnittsalaten. Das Problem ist, daß je nach Wetter nie alle Samen aufgehen und oft das Bei- und “Unkraut” schneller wächst als die Nutzpflanze. Mittels der Vorzucht kann eine schon recht große und gut entwickelte Pflanze mit “Vorsprung vor dem Rest” in ein frisch vorbereitetes Beet gepflanzt werden. Das nutzt die Beete effizient aus und spart am Ende viel Arbeit und Aufwand.

Die Vorzucht starte ich der Regel im Mini-Vorzucht-Beet (Romberg) mit Haube in der Fensterbank oder Veranda bzw. einem beheiztem Vorzucht-Beet für das GHW. Darein stelle ich Schalen mit Löchern für die be- und Entwässerung. Als Erde nutze ich eigenen gesiebten Kompost, der 2, optimal 3, Jahre alt ist, den die Vorzucht- bzw. Pflanzerde darf nicht zu Nährstoffreich sein.

Quickpot Vorzuchtplatten im GWH

Je nach dem, ob der Samen Licht- (u.a. Basilikum, Sellerie, viele Salate) oder Dunkelkeimer ist, wird er auf die Erde gestreut bzw. mit Erde überdeckt. Dann befeuchte ich die Erde mit dem Sprühzerstäuber und gieße danach vorsichtig aus einem Kännchen Wasser über die Erde. Das besprühen der trockenen Erde mit dem Wasser ist wichtig, da ansonsten beim Gießen das Wasser nicht gleichmäßig versickert. Lichtkeimer brauchen dann in den ersten Tagen besondere Aufmerksamkeit, weil die Erde an der Oberfläche immer feucht gehalten werden muss. Deswegen sprühe ich hier ca. 2 mal am Tag Wasser mit dem Pumpzerstäuber auf die Erde, die feucht, aber nicht Nass sein sollte. Wichtig auch: Einige Samen brauchen höhere Temperaturen >20 Grad, wie Gurken und Zucchini. Andere brauchen erst einmal kälte <10 Grad, wie z.B. Kapuzinerkresse, um zu keimen. Die Details stehen in der Regel auf der Packung oder bei Bingenheimer auch auf der Webseite.

Sind die Pflänzchen groß genug, also haben Sie ein paar Wurzeln ausgebildet, dann werden diese Pikiert, also vereinzelt. Als Pikierstab nutze ich einen dünnen Kugelschreiber mit dem ich die kleinen Pflänzchen die ich mit spitzen Fingern Stück für Stück festhalte “freiwurschtele”. Wichtig ist es die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen.

Alle guten Pflänzchen setzte ich dann in schwarze Quickpot-Platten um. Ein Pflänzchen pro Loch der Platte. Je nach Pflanze nutze ich verschiedene Platten mit 3, 4, 5 oder 6 Löchern auf der kurzen Seite. 5 Löcher finde ich Optimal für die meisten Dinge, u.a. Kohlrabi, Rote Beete, Wirsing, Brokkoli und Blumenkohl und viele Salate. Die 3er Version nutzte ich für Gurken und Tomaten, die sich lange entwickeln und sehr gross werden.

Die Tomaten-Pflanzen sehen bereits prächtig aus

Tomaten die wir vorziehen im GWH

Die Vorzucht der Tomaten starte ich bereits Ende Februar, spätestens Anfang März. Nach dem Pikieren aus dem Mini-Vorzucht-Beet in die Quickpot-Platten werden die Tomaten später noch in 18 cm Tontöpfe umgepflanzt um weiter zu wachsen. Der Topf wird beim Pflanzen dann neben der Tomate verbuddelt, denn Tomaten mögen keine Nässe am Stämmchen. Wir Giesen dann in den Topf, der unten ein Loch für die Entwässerung hat. So erreicht das Wasser gut die Wurzeln, der Stamm bzw. das Stämmchen bleibt trocken und man hat ein gutes Maß für die Wassermenge.

Bewährt hat sich bei uns u.a. die Berner Rose, welche sehr ergiebig ist. Gepflanzt wird draußen ab ca. Mitte Mai und im GWH ab ca. Anfang Mai. Bis dahin stehen die Tomaten im GWH auf Platten, so das diese bei einer kalten Nacht mit einem Schutzfliess überdeckt werden können. Dazu stellen wir zwei Böcke um die Tomaten, legen zwei (Dach.) Latten darauf und dann das Flies drüber.

Das Giesswasser kommt, wenn die Wurzeln sich ausgebildet haben, in die Platten oder Wannen in denen die Tomaten stehen. Schließlich sollen die Wurzeln das Wasser von unten aufnehmen. Nach “Tropfnass kommt der Schimmel” und deswegen ist diese Variante generell eine gute, so das ich auch die Quickpot-Platten in der Regel nur von unten gieße, also das Wasser auf die Platte gebe, sobald die Wurzeln bis zum Boden der Mulden reichen.

In der Zwischenzeit: Die Ernte vom letzten Jahr & was zum Mulchen

Endivien-Salat mit Pflanzung im Oktober ’23 unter Netz. Den können wir seit dem Februar ’24 essen.

Damit wir bis zur neuen Ernte nicht darben, habe ich im Herbst noch einiges gepflanzt, das wir a) im Winter Ernten können bzw. den Frost überlebt und b) dann schon spätestens ab Anf. März “bepflückbar” ist. Zu sehen ist nebenan die Endivie Diva, welche ich sehr gerne für Herbst, Winter und Frühjahr anbaue und welche extrem robust ist. Die Endivie habe ich im Oktober gepflanzt, im Winter mit Frostschutz-Flies bedeckt und ab März unter den schwarzen Tunneln. Ernten tue ich nicht die Köpfe, sondern immer nur die äußeren Blätter. Das gleiche mache ich mit Grünkohl (u.a. Westerländer Winter, Lerchenzungen) sowie dem Red Russian Kale, der sehr “bisszart” und ebenfalls frostrobust ist.

Unsere Wintersalate (Endivie und “Wunder von Stuttgart”) unter Netz und blühender Asia-Salat “Green in Snow” sowie Blatt-Kohl “Red Russian Kale” im Hintergrund.

Allerdings hält auch “Das Wunder von Stuttgart” als Salat ganz gut durch und ist dabei deutlich bisszarter als die Endivie. Der Asia-Salat “Green in Snow” ist aufgrund seiner Schärfe nichts für jeden, jedoch auch sehr Frostresistent. Im Bild sieht man leider nur noch den blühenden Asia-Salat und sowie den blühenden Red-Russian Kale. Dies ist deswegen so, da wir seit Februar schon durchgehend sonniges und gutes Wetter hatten. Ansonsten essen wir gerade die letzte roten Rüben aus dem Erdkeller vom letzten Jahr. Lagern tun wir diese in feinem Sand. Auch Kartoffeln haben wir dort noch lagernd.

Wer auf das Detail schaut, der wird sehen, das wir die Beete hier bei uns teils mit Grasschnitt mulchen. Allerdings nur im Winter und ganz früh im Frühjahr oder nach dem Umgraben, wenn dort noch nichts angepflanzt ist – sonst gibt es eine Nackt-Schnecken-Invasion. Ganz besonders mögen die Schnecken zarte Salate, Kohlrabi, Wirsing, Blumenkohl, aber auch die Blätter der roten Beete. Der Vorteil von Mulch:

  • Der Boden bleibt feuchter, weil weniger Feuchtigkeit verdunstet
  • Das Wachstum von Un- bzw. Beikräutern wird drastisch verringert.

Alternativ zu Gras ist Stroh sicherlich besser – aber das muss man irgendwoher bekommen.

Unser Makita 2*18V Akkumäher mit 40 Liter-Sack (Modell DLM463PT2) leistet uns für den Grasschnitt, der sonst kompostiert wird, gute Dienste und “verpestet” das Gras nicht mit Benzin-Abgasen. Der Makita kostete mit 2 * 18V/5Ah Akkus und Doppelladegerät in 2021 um die 550€. Der Vorteil bei Makita ist, das alle möglichen Werkzeuge, Kettensäge und auch der Freischneider alle mit dem gleichen Akkus betrieben werden können. So schön das mit den Akkus ist: Mit 2 Akkus kommt man nicht weit. 6-8 Akkus (3-4 Doppelpacks mit 5 oder 6 Ah) sind das Minimum für einen sinnvollen Einsatz, wenn etappenweise >1000 m² Rasen gemäht werden soll, der auch mal etwas höher ist. Diese Kosten sollten einkalkuliert werden, wenn man neu in ein Akku-System einsteigt.

Alternativ gibt es noch ein brauchbares Gerät von Milwaukee (M18 F2LM53-122) mit 2*18V/12Ah Akkus und 70l Sack, was für Grundstücke > 2000 m² angemessener ist als unser (aktueller) kleiner Makita. Der Milwaukee macht wirklich “alles platt” und ist eine ganz andere Kategorie wie der Makita – in allen Aspekten.

Noch einige Informationen zum Folien-Gewächshaus

Unser neues Folien-Gewächshaus (GWH). Im Vordergrund ist der blühende Grünkohl zu sehen, der bis zu 2 Meter hoch geworden ist!

In Nord-Deutschland hatte ich ein 12 m² Krieger Gewächshaus mit original 16 mm Röhm Plexiglas Doppelstegplatten, da es dort viel länger kälter und die Sonne weniger intensiv ist. Allerdings sind 12 m² nicht viel und die Preise sind heute um die 50-60% höher als  noch vor ca. 10 Jahren. Mir war klar, dass ich zudem gerne 24 m² Grundfläche für uns haben wollte. Mein Folientunnel kostete vor 2 Jahren ca. 1500€ und ein Krieger GWH mit original 16 mm Plexiglasplatten in dieser Größe aktuell ab 16000€. Insofern war da (für mich) nicht viel zu überlegen. Wer jedoch das Geld ausgeben mag, der wird kaum enttäuscht werden.

Billige Gewächshäuser mit 4 oder 8 mm Polykarbonat-Doppelstegplatten taugen in der Regel nicht viel. Ein ordentlicher Sturm oder 3-4 Jahre und die Platten sind entweder undurchsichtig oder in “Nachbars Garten”. Beim Folien-Gewächshaus hält die Folie, je nach Folienqualität, UV- und Windlast, zwar auch nur 3-5 Jahre, jedoch kann ich diese

  • mit speziellem UV-Resistenten Klebeband flicken (u.a. Aquagart Folienklebeband UV stabil)
  • sowie günstig mit UV5-Folien ersetzen bzw. neu einkleiden.

GWH mit seitlicher Belüftung zum Hochkurbeln. Das Netz verhindert, das Katzen & Käfer in das GWH kommen.

Zudem kann ein Folien-GWH einfach versetzt werden, wenn einem der Platz nicht gefällt. Solch ein GWH braucht zudem kein (festes) Fundament, kein Beton und in der Regel nur zusätzliche (mit der Bohrmaschine einschraubbare) Boden bzw. Erdanker (Achtung: Amazon-Link) und Abspann-Seile. Je nach Bodenbeschaffenheit sollten die entsprechenden Anker gewählt werden. So kann man das GWH zwischen Sommer und Winter z.B. umsetzten und über die im Herbst vorbereiteten Beete platzieren, während der Boden des GWH vom Sommer regeneriert. Dazu gibt es auch ein interessantes Video von Coleman, “The Winter Harvest”, das einige Ideen zu Folientunneln aufzeigt.

Ein großes GWH aus Alu-Profilen ESG-Glas oder Plexiglas-Scheiben braucht hingegen ein richtiges (Beton-) Fundament, was entweder a) extra Geld kostet bzw. b) viel eigene Arbeit bedeutet. Zudem ist auch der Aufbau deutlich zeitintensiver. Für das Fundament können alternativ auch zwei Stück 25*10*100 cm Kantenborde übereinander auf einem Kiessbett benutzt werden – das ist jedoch auch nicht einfach, da solche Borde mehr als 50 Kg wiegen. Pro Stück. Zudem muss man da wo die Borde hin kommen sollten ca. 60-70 cm tief ausschachten damit zwei Borde und der Kiess genug Platz haben.

Etwas, was bei GWH gerne vergessen oder übersehen wird, ist die Belüftung. Viele Tunnel und auch viele billige GWH haben nur 1-2 Türen, ggf. noch 2 kleine Dachfenster. Im Sommer reicht so eine Schmalspurbelüftung jedoch nicht, speziell nicht in südlichen Lagen. Deswegen habe ich ein Folien-GWH gewählt, das 2 Türen sowie zwei seitliche Belüftungen über die ganze Länge des Tunnels von 4,25 Metern hat. Damit kann auch im Hochsommer das Gewächshaus noch ausreichend belüftet werden. Hinter der hochkurbelbaren Belüftung ist dann ein feines Netz, was verhindert dass z.B. Kohlfliegen, Katzen und andere Besucher einfach ein- und auskehren bzw. fliegen können. Krieger löst dies z.B. über sehr großzügig dimensionierte Seiten und Dachfenster, welche automatisch und temperaturgesteuert über öl-hydraulische, rein mechanischen, Fensterheber geöffnet und geschlossen werden.

Etwas zur Wasserversorgung, IBCs & Co.

2 * 1000l IBCs zum Sammeln von Regen vom Scheunen-Dach. In die IBCs gießen wir dann auch EM.

Unser Gießwasser kommt aus 3 Quellen:

  • a) Regenwasser, was wir in aufgebockten IBCs mit je 1000l Fassungsvermögen sammeln, so das noch eine Gießkanne darunter passt.
  • b) Brunnenwasser
  • c) Leitungswasser

Der Vorteil am Regenwasser in de IBCs ist, dass dieses wärmer ist als Brunnen oder Leitungswasser. Zudem können wir einfach Effektive Mikroorganismen (EM) in die IBSs geben. Nicht jede Pflanze mag den Temperatur-Schock. Zudem gibt es auch kein Kalk bzw. übermäßiges Eisen, etc. Falls der Brunnen trocken und die IBCs leer sind greifen wir auf Leitungswasser zurück. Natürlich ist im Regenwasser auch der Schmutz aus der Luft, u.a. JP-8 – aber im Leitungswasser ist u.a. viel Kalk und Eisen. Zumindest ist die direkte Umgebung von uns recht frei von Luft verschmutzender Industrie.

Ach ja: Worauf beim Kauf von IBCs geachtet werden sollte ist, dass damit vorher nur Lebensmittel transportiert wurden und keine anderen (Prozess-) Chemikalien, Laugen, etc.

Tipp: Von einem zum anderen IBC geht ein Schlauch. Einmal “angesogen” wird über diesen der Füllstand ausgeglichen – bei Befüllung durch neues Regenwasser und auch beim ablassen. Doppel-Hahn-Adapter für IBCs und mehr findet Ihr hier (Achtung: e**y-Link).

Noch ein Tipp: Im Ablaufrohr der Dachrinne haben ich einen Regensammler mit Absperrhahn installiert, an dem ein 32 mm Pumpenschlauch angeschlossen ist, der das Wasser in den ersten IBC leitet.

Magnet- bzw. Elektrokultur

Unser zweites Kräuterbeet mit Magnet- bzw. Elektrokultur-Elementen.

In diesem Themenfeld gab es bisher nicht viel neues, was wir ausprobiert haben, außer, dass wir einen paramagnetischen Turm und 6 Stück 51° Kegel in unserem 2ten Kräuterbeet positioniert haben. Mit den 51° Draht-Pyramiden über der Vorzucht konnte ich leider keine Unterschiede feststellen.

Was ich dieses Jahr noch machen werde ist, dass ich unsere “Antennen” verlängern werde, sodass diese min. 5 Meter hoch sein werden. Dafür habe ich bereit Kupfer- und Stahlrohre liegen und muss diese nur noch zusammenlöten bzw. schweißen.

Ansonsten….

Blick auf das 1ste Kräuterbeet und davor Spinat, Radieschen (viele schon geerntet() sowie Rucola.

Im Februar hatte ich schon Radieschen, Spinat und Rucola ausgesät, welche wir schon alle üppig beerten. Im Hintergrund ist das Kräuterbeet für Pfefferminze, Zitronenmelisse und anderes, was wir z.B. für unseren eigenen Tee brauchen. Als Wege im Beet dienen in der Regel irgendwelche ausrangierten Bretter, von denen ich hier durch einiges an Ab- und Umbau genug habe. Zudem habe ich noch alte recht unverwüstliche Lärchenbowlen mit ca. 4 cm Stärke, 20 cm Breite und  3 Metern Länge.

Salate, Fenchel und Kohlrabi (vorgezogen) im mit Gras gemulchtem Beet.

Die Apfel-Minze mag besonders die Wärme an den Steinen, die sich am Tage aufheizen.

Die erste Runde Vorzucht an Fenchel, Kohlrabi und Salaten aus dem Februar ist schon länger eingepflanzt und gedeiht prächtig.

Die Apfelminze “krakt” sich auch schon überall heraus und ist Grundlage für frische Tees. Einfach in die Tasse oder Karaffe und mit heißem Wasser übergießen. Fertig ist der Tee. Je nach belieben kann man auch anderes hinzugeben.

Da die Pflanzen Wärme lieben kann man das Wachstum auch mit strategisch positionierten Steinen unterstützten bzw. auf der Nordseite für einen Windschutz sorgen.

Topinambur

Der Topinambur wächst auch schon wieder kräftig und hatte im Januar und Februar sehr lecker geschmeckt. Letztes Jahr ist er um die 3 Meter hoch geworden und die ca. 30 Knollen haben sich für norddeutschen Verhältnissen in einem unfassbaren Maßstab vermehrt. Deswegen habe ich dieses Jahr die Dachziegel als Begrenzung entfernt und eine Bambus-Wurzelsperre aus 1,5 mm HDPE eingegraben. Topinambur ist kein Spaß, wenn es um die Ausbreitung geht! Jeder “Fitzel” davon treibt aus und die Wurzeln (Rhizome) “kraken” sich unterirdisch aus.

Gemüse im Gewächshaus – mit deutlichem Vorsprung zu dem gleichen Gemüse, das draußen angebaut ist.

Im GWH ist das Gemüse dann schon weiter als draußen. Allerdings ist das aktuell nur ein Test, weil wird das GWH im Sommer primär für Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika nutzen werden. Im Herbst und Winter wird es jedoch hoffentlich dafür sorgen, dass wir auch mehr Gemüse-, u.a. Kohlrabi und Fenchel, Versorgung haben. Auch Feldsalat und andere Salate sind geplant. Weitere Impulse erhoffe ich aus dem Buch “Frisches Gemüse im Winter ernten” von Palme. Das Gute am verlinkten Verlag ist, das dieser u.a. auch kostenlos nach Ungarn liefert.

Ansonsten: Wo kaufe ich was?

Folgende Händler besuche ich unter anderem regelmäßig:

  • Hartman Brockhaus: Zubehör für den professionellen Gärtner: Mechanische Hand- und Klein-Geräte, Folien, Fließe, Quickpot-Platten, Saatgut, etc. Allerdings sind die Mindestabnahmemengen oft entsprechend “professionell”. Sammelbestellungen lohnen sich hier ggf. besser.
  • Bingenheimer Saatgut: Alles an Saatgut für den Garten (Versand Europaweit).
  • Dreschflegel Saatgut: Eine Alternative zu Bingenheimer.
  • Van Doome: Elektrokultur-Zubehör (aus Frankreich, versenden Europaweit)
  • DM-Folien: Folien für GWH, Planen, Fließe, etc.
  • Böttcher AG: Garten, Akku.- und Elektrogeräte (Makita, Bosch), Gardena, Fiskars, etc. sowie Büromaterial (Versand nur in DE).
    • Tipp: “,l-google-prd,pd-b2c.html” am Ende des Links anhängen für bessere Preise.

Das ist natürlich nur eine Auswahl. Ansonsten benutze ich folgendes:

  • Vorzucht: Quickpot-Platten (u.a. bei Hartman, aber auch bei Krieger) sowie ein beheiztes Vorzucht-Beet und Romberg Mini-Gewächshäuser für den Wintergarten.
  • Grabegabeln und Spaten: Fiskars. Allerdings habe ich beides hier im Lehmboden schon abgebrochen bzw. es reißt nach 2 Jahren an den Schweißnähten. Die Fiskars-Spaten halten bisher aber am längsten bei mir und haben ein gutes Preis / Leistungsverhältniss und sind ergonomisch.
    • Hinweis: Ein Krumpholz Gärtnerspaten, Englische Form, mit Tritt und Stahlrohr, D-Griff aus Holz, aus einem Stück geschmiedet ist noch eine Alternative. Hat aber seinen Preis (ca. 170€, Fiskars ca. 40€) und ist kein Leichtgewicht. Das ist die Wuchtbrumme für den Garten und nichts für zarte Naturen.
  • Bewässerung: Gardena, weil es funktioniert, und teils die genialen Gummi-Schläuche von Continental.
    • Hinweis: Gardena-Kompatible Geka-Kupplungen haben sich nicht bewährt und sind sehr schwergängig.
  • Hornspähne (Grobe, Stickstoff) und Bodenaktivator: von Oscorna. Bisher gute Ergebnisse
  • Gesteinsmehl: Diazith ® Diabas Urgesteinsmehl hochfein von Schicker-Mineral – in / auf den Kompost.
  • Baumsägen, Ast- und Gartenscheren: Felco. Nix anderes!
  • Gartenhippe & Okuliermesser: Otter
  • Kettensägen: Husquarna (10 Jahre alte Säge) und Makita Akkusägen, letztere, weil ich das Akkusystem (18V) habe.
    • Hinweis: Husquarna soll aber in der Qualität nachgelassen haben. Bei Stihl soll es leider auch nicht besser sein.
  • Schnittschutzhose & Stiefel: Die von Husquarna passen zumindest mir super.
  • Schutz / Forsthelm: 3M. Unbedingt den mit Metall-Visier.
  • Freischneider: Den größten Akku-Freischneider von Makita fürs 2*18V System. Ich brauche keine Abgase auf Höhe meines Kopfes.
  • Einachs-Schlepper: Einen 30 Jahre alten Honda F660 – gibt es nur noch gebraucht und da ist viel Schrott bei.
  • Hächsler: Etwas einfaches aus dem Angebot von ArgiEuro – aber mit Honda GX-Motor.

Merke: Wer zu billig kauft, kauft 2 mal.

Abschluss

Tripmadam in Steinbeet

Aktuell läuft alles recht gut, wobei bedingt durch Auf- und Umbau noch einige Dinge nicht so flutschen bzw. “unter die Räder” kommen. Ein eigener Obst, Beeren, Kräuter und Gemüsegarten ist viel (zeitlicher) Aufwand. Insofern bin ich in diesem kurzem Überblick auch nicht auf unseren kleinen Wald, Wildkräuter, Beerenbüsche, Obstbäume, Kompost, Baumschnitt, unsere neue Tomaten-Überdachung sowie das (durchaus aufwändige) Anlegen von neuen Beeten mit  Borden, Pappe und Rase-Mulch eingegangen.

Ganz klar jedoch: Hier wächst alles deutlich besser als in Norddeutschland. Auch unsere Erde ist sehr gut und hat recht viel Humus. Zwar haben wir keine Schwarzerde hier, jedoch viel Lehm und gute Wasser-Speichereigenschaften. Da wir auf einer kleinen Erhöhung leben, haben wir in der Regel auch kein Problem mit Staunässe und nassen Fundamenten.

Ggf. hat es der ein oder andere gesehen: Fast alle unsere Beete habe eine Beton-Borde als Einfassung, damit die Rasenkante, die Quecke & Co. nicht so leicht in das Beet hinein wächst. Das ist 1 mal Aufwand und spart in den Jahren danach viel Arbeit, da z.B. die Quecke nicht unter der Borde hindurch wächst. Und die Quecke ist bei uns wirklich “brutal”.  So etwas kenne ich aus Norddeutschland nicht.

Zwar mögen einige Beton im Garten oder den Beeten nicht, jedoch ist dies für mich eine praktische Lösung, da die 20*5*100 cm Borde einfach in die Erde gesetzt und auch leicht wieder herausgenommen werden können. Damit die Borde nicht absinkt verdichte (stampfe) ich mit diesen vorher den Boden. Der Einsatz des Betons ist also minimal, reversibel und auch nur da wo er einen konkreten Nutzen hat. Alternativen für Beet-Begrenzungen sind eine Wurzelsperre aus HDPE oder Metallbleche. Alte Tonziegel oder gebrannte Ziegel haben sich nicht bewährt, weil sich diese sich bei Dauerfeuchte langsam auflösen und es schon nach 1-2 Jahren Stücke abplatzen.

Bis zum nächsten Garten-Update wünsche ich allen Lesern hier ein gutes Gärtnern!

H.C.

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