Bor was? Das oft übersehene Element für mehr Testosteron, den Knochen- und Calcium-Stoffwechsel, Gehirn & Co.

Borax (Bor) Kristall

Borax (Bor) Kristall. Quelle: Wikipedia. Autor: Aram Dulyan, Lizenz: Public Domain

Bor? Ja, genau: Bor!

Über dieses Element bzw. diesem Mikronährstoff bin ich das erste mal in 2016 ‘gestolpert’ [11]. Bor wurde dort in Bezug auf Erhöhung der Testosteronwerte (10 mg Bor/Tag, ca. 30% mehr Testosteron) und Reduzierung der Entzündungswerte vorgestellt [1]. Im Artikel wurden auch noch zwei andere Studien angegeben, u.a. soll Bor schon bei 2,5 mg/Tag folgende Auswirkungen haben [2]:

  • Deutliche Steigerung der Testosteron-Werte
  • Deutliche Steigerung der Magermasse (Lean Body Mass)
  • Deutlicher Zuwachs an Kraft (Bankdrücken, Kniebeugen)

Zwar habe ich mit Body-Building nichts am Hut und praktiziere eher Garten-Building – der Artikel hatte mich jedoch neugierig gemacht, woraufhin ich folgende Themen recherchiert habe:

  • Allgemeines und positive Wirkungen von Bor: Hormone, Calcium-Stoffwechsel, Prostata, Gehirn & Co.
  • Dr. Flechas zu Bor, Vorteilen, Dosierung, Vorkommen im Trinkwasser & Co.
  • Wo kommt Bor im Körper vor?
  • Welche Lebensmittel enthalten Bor?
  • Blutwerte & Diagnostik
  • Bor und die verschiedenen Formen in der Nahrungsergänzung & Co.
  • Die empfohlenen Dosierungen von Bor
  • Nebenwirkungen und etwas zur Sicherheit
  • Welches Bor nutze ich?

Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.

Allgemeines und positive Wirkungen von Bor: Hormone, Calcium-Stoffwechsel, Prostata, Gehirn & Co.

Es wird teils angegeben, das Bor für den Menschen nicht essentiell ist, wobei Dr. Flechas in seiner (untenstehenden) Präsentation angibt das Bor bei mindestens 26 Enzymen eine regulative Rolle hat. In einer Zusammenfassung zu Bor vom Labor GanzImmun finden sich folgende interessante Angaben zu Bor [6]. Positive Wirkungen bei:

  • Knochen- bzw. Calciumstoffwechsel
    • also im Kontext Osteoporose, Regulation des Ca, Mg und Vitamin D3-Stoffwechsels. Verbesserung der Mg-Absorption [14]
  • Aktivierter Arthrose
    • u.a. Verringerung von ROS, Cyclooxygenase (COX II), Lipoxygenese (LOX), welche mittler für die Entzündungskaskade sind.
  • Hormonhaushalt
    • da Bor ein Hydroxylgruppen-Donator ist und hier positiv wirkt, u.a. Testosteron und 17-ß-Östradiol (E2), da letzteres auch von Testosteron abhängig ist.
  • Prostatakarzinom
    • hier wirkt Bor als Inhibitor der Serin-Protease (SA), reduziert PSA um bis zu 87% im Tierversuch, Prostatakarzinomreduktion um 25-38%.
  • Gehirnfunktion
    • u.a. Verbesserung der physiologischen und neurologischen Funktion wie kognitive Fähigkeiten, Motorik, etc.

Wow mag ich da meinen! Was es mit Bor auf sich hat versuche ich im nachfolgenden Artikel und meinem Fazit am Ende zusammenzufassen.

Dr. Flechas zu Bor, Vorteilen, Dosierung, Vorkommen im Trinkwasser & Co.

In einem Video von Dr. Flechas [A], der allerdings bei Jod für mich etwas kontroverse Positionen einnimmt, geht dieser auch auf die Aspekte ein, welche GanzImmun (-> Blutwert-Diagnostik) [6] in Ihrer Fachinformation erwähnt. Deswegen habe ich mich etwas mehr mit den Aspekten beschäftig, welche Flechas in den Vordergrund stellt, welche anderswo so nicht “auf den Tisch kommen”.

Flechas beschreibt dabei insbesondere den Zusammenhang von Bor auf die Knochengesundheit und Arteriosklerose und gibt viel Hintergrund zur Geschichte, Dosierung sowie der Sicherheit von Bor – welche auch seinen Vortragsfolien zu entnehmen sin [3]. Ob man Flechas Art und Weise teilen mag oder nicht, dass was er präsentiert ist zumindest nachdenkenswert.

Flechas macht u.a. darauf aufmerksam das die Verfügbarkeit und Aufnahme von Bor im Boden über die Nahrung (u.a. Gemüse, Pflanzen) und Trinkwasser in direktem Zusammenhang mit Arteriosklerose stehe, wobei ich anmerken mag das eine Korrelation kein Grund für einen ursächlichen Zusammenhang ist. So haben nach Flechas Regionen mit hohem Bor-Anteil in der Erde geringere Raten an Arthrose – und Länder mit mittleren oder sehr wenig Bor immer höhere:

  • Carnarvon (Westaustralien) mit viel Bor: 1% Arthrose
  • Israel mit 10-30 mg/Bor je Tag: 0,5-1% Arthrose
  • USA, England, Australien mit ca. 1-2 mg/Bor Tag ca. 20% Arthrose

In seinem Vortrag zeigt Flechas auch auf was passiert wenn Pflanzen zu wenig Bor zur Verfügung steht, u.a. in Bezug auf die Samen und Wurzelentwicklung sowie die Missbildung. Beim Menschen scheint Bor nach Flechas dann wichtig für die Regulierung von Entzündungsprozessen zu sein, u.a. in Gelenken, wie es ja auch [6] bestätigt. Auch zeige sich, das es Knochen mit Arthrose an Bor mangelt (bis zu 1/20 des üblichen Boranteils). Das alles mache jedoch nicht bei den Knochen halt, sondern Bor hat wohl auch starke Auswirkungen, u.a. auf die Zahngesundheit.

Interessant fand ich ebenfalls, das Bor wohl die Ausscheidung (-> Verluste) von Calcium und Magnesium über den Urin reduziert. Auch für die mentale Gesundheit scheint Bor relevant, u.a.:

  • Kognition,
  • psychomotorische Aufgaben,
  • Aufmerksamkeit,
  • Kurz– und Langzeitgedächtnis,
  • Auge-Hand Koordination.

In diesem Zusammenhang empfiehlt Flechas Bor nicht am Abend einzunehmen – da es das Gehirn stimuliert und man dann schlecht schlafen könne. Flechas schließt dann mit Bor und Krebs (Prostata) sowie der Hormon- & Steroid Synthese: Vitamin D2->D3->D4 sowie Testosteron & DHT.

Wo kommt Bor im Körper vor?

Hohe Konzentrationen von Bor im Körper gibt es in den Nebenschilddrüsen, gefolgt von Knochen und Zahnschmelz. Ohne Bor gibt es deswegen wohl auch Probleme im Hormonhaushalt und mit dem Calciumstoffwechsel (-> u.a. Knochen & Zähne). Sehr gut fand ich dann noch einen anderen Artikel der folgende Zusammenfassung enthielt [9]:

Bormangel verursacht Hyperaktivität der Nebenschilddrüsen, die dann zu viel ihres Hormons ausschütten. Das Hormon setzt Calcium aus den Knochen und Zähnen frei, wodurch der Calciumspiegel im Blut ansteigt. Das führt zu Gelenkarthrose und anderen Arthrose- und Arthritisformen sowie Osteoporose und Zahnschäden.”.  

Anmerkung: Die Angaben stimmen überein mit den wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf die u.a. Dr. Flechas in seinem Vortrag abstellt.

Welche Lebensmittel enthalten Bor?

Dazu habe ich die nachfolgend in der Tabelle wiedergegebenen Daten [hier gefunden]. Spannend in diesem Zusammenhang war für mich, das Flechas in seinem Vortrag darauf hinweist das z.B. Rote Rüben (Nr. 4 der Liste) auf an Bor armen Böden kaum wachsen. Ggf. ist das ja auch interessant für den einen oder anderen Hobbygärtner, der nur “kleine Rübchen” erntet. In meinem Garten ernte ich 1-2 Kg-Monster, so das es an Bor wohl nicht mangelt 😉

An Bor reiche Lebensmittel mg Bor pro 100 g /ml Lebensmittel
Pfirsich 7,0
Gurke 3,6
Pflaume/Zwetschke 2,7
Rote Beete (rote Rüben), Rettich 2,1
Nüsse 2,0
Sellerie 1,1
Avocado 1,0
Rotwein 0,9
Getreide 0,6
Aprikose/Marille 0,5
Karotte/Möhre 0,3
Grünkohl, Rotkohl, Rosenkohl 0,3
Blumenkohl (Karfiol), Broccoli 0,2
Apfel, Birne, Zitrusfrüchte 0,2
Tomate 0,1

Meine Favoriten: Gurke, getrocknete Pfirsich und Pflaume – wobei ja beide letzteren in getrockneter Form auch gut im Winter gegessen werden können, wo es keine ‘normalen’ Gurken gibt.

Blutwerte & Diagnostik

Bor kann von einigen Laboren (z.B. GanzImmun) im Serum gemessen werden, wobei mir nicht klar ist ob dieser Wert den Körperbestand oder die aktuelle Zufuhr repräsentiert. Da Bor wohl nicht gerade ein populärer Wert ist, sind gute Referenzwerte in Bezug auf ‘gute’ Blutwerte kaum verfügbar. Werte über 20 µg/l scheinen auf als Minimum jeden Fall erstrebenswert, Werte über 37 µg/l ggf. ausreichend für eine gute Versorgung.

Cutler [15] schreibt, dass der Borgehalt in den Haaren Körperbelastung bzw. den Bestand genau widerspiegeln, wenn der Mineralstofftransport ordnungsgemäß verläuft, also keine Quecksilber-Belastung vorliegt. Allerdings gibt es “Borax”-haltige Handseifen und Reinigungsmittel, welche diese Werte verfälschen können. Daher ist hoher Haar Borspiegel im Haar nicht immer gleichbedeutend mit einem hohen Borkonzentrationen im Körper. Wenn eine Quecksilbervergiftung den Mineralientransport stört, ist Bor jedoch häufig erhöht.

Ich selber verwende für die Bestimmung des Bor-Status im Körper deswegen auch die Haar-Analyse (nach Cutler). Die Werte scheinen für mich sehr plausibel und reagieren gut auf eine Ergänzung bzw. eine Ergänzungspause. Und ja, ein Mangel an Bor scheint (basierend auf den Haar-Tests die ich gesehen bzw. selber ausgewertet habe) weit verbreitet zu sein!

Bor und die verschiedenen Formen in der Nahrungsergänzung & Co.

In Europa sind die Bor-Varianten, die in NEM zulässig sind stark eingeschränkt, wie auch der gesamte Handel mit Bor. In üblichen US-Supplementen sind vor allem folgende Formen enthalten:

Ansonsten gibt es noch:

  • Natriumtetraborat (oft in Deutschen NEM)
  • Borsäure (E284, Boric Acid, H3 BO3 – 17,48% Boranteil)
  • Borax (E285, Na2B4O7 .10H2O – 11% Boranteil)

wobei letzteres teils auch als Dünger bzw. Düngemittel angeboten wird  (in Deutschland nur Verkauf an Händler mit Endverbrauchererklärung). In der EU sind wohl nur Bor-Säure und Natriumborat als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen – jedoch wohl eher umstritten [12].  Nach dem BfR ist zwar die Zufuhr von Bor über die Nahrung nach meiner Lesart wohl grundsätzlich kein Problem und deswegen auch keine Ergänzung nötig – nur über maximalen Mengen besteht wohl Zweifel, speziell in Bezug auf Nahrungsergänzungsmittel [6][8][12]. Allerdings kann ich dieser Aussage des BfR nach dem Studium von vielen Haar-Analysen nicht folgen. Aus meiner Sicht mangelt es vielen Menschen an Bor bzw. die Versorgung ist nicht ausreichend.

Der Australier Dr. Rex Newnham hatte wohl in den 1960er Jahren wohl erfolgreich ca. 30 mg Borax  (entspricht ca. 3 mg Bor) pro Tag (über 3 Wochen) eingenommen um seine Arthrose und im Nachgang wohl auch die vieler Patienten zu heilen [9]. Zudem stellte Newnham den Zusammenhang von wenig Bor im Boden und Arthrose in der Bevölkerung her. Nach dem er versuchte (australische) Pharmahersteller zum anbieten eines Bor-Präparates gegen Arthrose zu überzeugen, kam es (wohl auf deren Bestreben) 1981 zu einer Einordnung von Bor(verbindungen) als Giftstoff – egal in welcher Konzentration [9]. In wie weit dies der Wahrheit entspricht kann ich natürlich nicht nachvollziehen.

Was mir in diesem Kontext auffiel: Das Dokument des BfR [12] ließt sich für mich ein bisschen wie: “Im Zweifel besser verbieten bzw. (stark) reglementieren” – also anders wahrgenommen als bei Spritzmitteln, Gentechnik, Glyphosat & Co. – wo ja scheinbar alles erlaubt ist bis festgestellt wird, das es wirklich, wirklich, wirklich Krebs & Co. macht.

Die empfohlenen Dosierungen von Bor

Referenzwerte für Bor sind weder in Deutschland (DGE) oder der USA (FDA)  festgelegt. Allgemein ist das ‘Tolerable Upper Limit (UL)’ mit 20 mg / Tag angegeben [10], wobei bei jüngeren und schwangeren weniger empfohlen wird. Auch Dr. Flechas gibt an, das schwangere nicht mehr als 30 mg/Tag zu sich nehmen sollten [2]. In Deutschland werde je nach (Mineral-)wasserkonsum wohl Bor Tagesaufnahmen zwischen 3-12 mg/Tag aufgenommen, wenn nicht ergänzt wird [4]. Negative Auswirkungen von Bor im ein oder unteren zweistelligen ‘mg’-Bereich (bis 20 mg/Tag) konnte ich zumindest dem BfR-Artikel (und anderen [7]) nicht entnehmen.

Cutler [15] schreibt, das wenn das Bor im Haar niedrig ist, 3 mg/Tag (Erwachsenendosis). Ist Bor zu hoch (Haar) dann sollte nach Cutler Riboflavin (Vitamin B2) zu den Mahlzeiten und vor dem Schlafenszeit eingenommen werden (50 – 100 mg / Tag). Die meisten US-Supplementehersteller verwenden bzw. empfehlen ebenfalls 3 mg (‘Brutto’ = ca. 0,3 mg elementares Bor) pro Kapsel und Tag.

Aus einer BfR Stellungnahme geht hervor, das der obere Grenzwert für Bor in Trinkwasser bei 1 mg/L und bei Mineralwassern bei max. 5,5 mg/L liegt – nur mal so als Vergleich. In 2018 wurde dann auch in Deutschland gestattet 0,5 mg Bor-Verbindungen bei NEM hinzuzugeben – jedoch nur ab 18 Jahren [13]. 4 Liter Mineralwasser sind jedoch schon über 20 mg – irgendwas passt hier nicht zusammen.

Dr. Flechas selber gibt dann zum Schluss des Vortrages (auf der Tonspur – nicht auf den Folien) noch Dosierungen für Erwachsene an die er bei sich bzw. seinen Patienten zur Arthrose-Prävention verwendet: 30-75 mg/Bor(ax?) pro Tag. In wie weit das langfristig gut ist oder welche Seiteneffekte dies hat – kann ich nicht beurteilen. Zumindest liegen die Mengen von Flechas nur so um den Faktor 3-4 über dem TUL.

Was ich zu bedenken gebe: Die Angaben zu Bor schwanken teils enorm – der eine gibt elementares Bor an, der andere Borax und der nächste Borsäure, der nächste Bor in einer Chelatform. 30 mg Borax enthalten jedoch nur ca. 3 mg elementares Bor. Brutto !=Netto. Deswegen sollte immer ganz genau hingehört und gelesen werden wer nun was genau meint um nicht auf einmal eine Dosierung um Faktor 10 zu hoch (oder zu niedrig) zu wählen. Wie es sich mit Bor-Gluconat oder Glycinat verhält weiß ich leider nicht genau – nehme jedoch für mich auch grob 10% an. In der Regel werden bei NEM jedoch die Netto-Mengen angegeben – bei Flechas bin ich mir da nicht so sicher, weswegen ich seine Angaben durch 10 Teilen würde und selber dauerhaft nicht mehr als 3-6 mg / Tag (Netto) einer Chelatform einnehme.

Nebenwirkungen und Sicherheit von Bor

Nach Cutler [15] wird Bor über die Niere ausgeschieden und hohe Borkonzentrationen können den Bedarf an Vitamin B2 (Riboflavin) erhöhen, da es vermehrt mit dem Urin ausgeschieden wird. Bortoxizität verursacht Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Ungeschicklichkeit, Zittern, Krämpfe und einen juckenden, roten Ausschlag, der sich fest anfühlt.

Bor erscheint mir jedoch relativ sicher. Bor(III)-Oxid hat ein LD50 von 2600 mg/Kg in Ratten bei oraler Anwendung, meint: 2,6 g pro Kilo Körpergewicht, woran dann 50% der Versuchstiere sterben [17]. Über Versuche an Kaninchen wurde ein NOAEL (-> keine beobachteten Nebenwirkungen) von 22 mg Bor/kg/Tag als Borsäure festgestellt. Ein LOAEL (-> erste beobachtete Nebenwirkungen) lag bei 44 mg Bor/kg/Tag in Form von Borsäure für Auswirkungen auf die Entwicklung [18]. Zudem konnte in einem 2-Jährigem Versuch an Tieren keine Genotoxizität nachgewiesen werden [16]. Bezogen auf einen 70 Kg Menschen, selbst mit Anpassung der Werte nach unten, sind Mengen von 3-6 mg in der Nahrungsergänzung also weit jenseits aller beobachteter Mengen, bei denen eine Toxizität beobachtet wurde. Vergleicht diesen Abstand z.B. mit Salz: ~ 2-3 g sind nötig, 2-3 Kilo sind tödlich.

Flechas gibt in seiner Präsentation [3] tödliche Dosen von Bor um 15-20 g (Gramm!) pro Tag für Erwachsene an (-> also das ca. 1000-fache der ‘tollerierbaren’ Tagesmenge nach BfR bzw. [10]). Auch das erscheint mir anhand von [17] plausibel. Interessant ist das es nach Flechas Gebiete in der Türkei gibt, welche nach Flechas Trinkwasser mit bis zu 29 mg/L Bor aufweisen – jedoch (nach Flechas) keine beobachtbaren toxischen Wirkungen bekannt sein. Anm: Ob Flechas Brutto-Verbindung oder Netto-Bor meint wird nicht klar.

Ach ja: Weil Bor das 17-ß-Estradiol erhöht sollten nach WebMD [7], für mich ein ‘Pharma-Portal’, Menschen mit Brustkrebs, oder erhöhten Werten in diesem Kontext, vorsichtig mit der Ergänzung von Bor sein. Allerdings halte ich das für Unsinn. Natürlich erhöht sich Estradiol (E2 / 17ß) wenn mehr Testosteron zur Verfügung steht (-> Aromatase). Problematisch wird alles jedoch in der Regel nur, wenn ein (relativer) Progesteron-Mangel, u.a. wegen Nutzung der hormonellen Verhütung (u.a. “Pille”, Spirale), besteht. Das bedeutet dann für mich: Hormonsystemwerte im Blut messen und dann ggf. Progesteron bioidentisch ergänzen.

Mein Fazit

Bor scheint mir mit 3 mg / Tag eine sinnvolle Ergänzung ohne für mich erkennbares Risiko. Allerdings sagt Flechas in seinem Video, das die 3 mg / Tag Bor(ax?) in keiner Weise ausreichen würden um die Effekte wie Arthrose / Osteoporose (u.a. Schrumpfung im Alter) aufzuhalten. Verwirrend finde ich jedoch bei Flechas das hin- und her in Bezug auf elementares Bor (Netto) und die ca. 10 mal höheren Werte bei den Bruttoangaben der Bor-Verbindungen. Mir ist es so (im Rückblick) nicht immer klar wovon er nun eigentlich spricht: Brutto oder Netto?

Er macht seine Angaben dann an seiner langjährigen Praxis und seinen eigenen Erfahrungen fest. Jedoch sollte hier aus meiner Sicht beachtet werden, das Dr. Flechas auch etwas unkonventionelle Ansichten bezüglich Jod hat. In jedem fall kann mir selber mehr als die 3 mg / Tag vorstellen, wobei 6 mg (Elementar) / Tag für die meisten Menschen reichen sollte um recht üppige Spiegel an Bor zu bekommen. 3-6 mg entsprechen dann auch der Dosis der üblichen US-Supplemente.

Sehr interessant fand ich noch den Hinweis von Flechas, das Menschen die in Israel geboren aufgewachsen sind auch im hohen alter keine / kaum Probleme mit Arteriosklerose haben (sollen). Dieses gelte jedoch (nach Flechas) nicht für Menschen, die erst später in Ihrem Leben nach Israel eingewandert sind. Er macht dafür die Borzufuhr über die Lebensspanne verantwortlich. Ggf. begünstigt jedoch die sonnenreiche Lage von Israel aber auch den optimalen Energie, Vitamin D3 & Co. Stoffwechsel die Arteriosklerose-Entwicklung zusammen mit Bor. Wer erst spät dorthin zieht, der hat diese Vorteile nicht von Anfang an. Wer weiß, wer weiß, denn “Correlation is not causation”Insofern: Bor ist kein Allheilmittel, aber ein relevanter Faktor für die Gesundheit, der einfach in ausreichender Menge zur Verfügung stehen sollte. Nicht mehr, nicht weniger. Übertreibungen haben oft unerwünschte Seiteneffekte.

Welches Bor nutze ich?

Ich selber mag, wie schon geschrieben, das Natriumborat nicht und bevorzuge Glycinat, optimal als Markenrohstoff von Albion. Das gibt es u.a. von Swanson und NOW und das sehr günstig. Eine Alternative wäre u.a. Life Extension mit einem 3-fach Mix:

Schlussendlich würde ich, neben den Ergänzungsmitteln, bei der Bor-Zufuhr auf Gurken setzen 🙂 Wenn in 100 g Gurke wirklich 3,6 mg elementares Bor enthalten sein sollte, sollte das positiv wirken. Für die (zusätzliche) Ergänzung mag ich selber dann lieber die Aminosäurenchelate oder das Gluconat benutzen. In selber nehme die Swanson Bor-Kapseln mit 6 mg / Tag Bor, ca. 5 Tage die Woche (am Wochenende Pause und nie am Abend!), wobei ich die Dosis an meinen eigenen Werten meiner Haar-Analyse, welche ich min 1 mal im Jahr zur Kontrolle durchführe, orientiere.


Ach ja: Wenn Ihr bei iHerb etwas bestellen solltet, dann gebt bitte den 5% Rabatt-Code “HER2060“ an – und tut mir damit einen kleinen Gefallen.


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