Krass: Umsätze von Obst & Gemüse ‘unter ferner liefen’

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Lebensmittelumsätze nach Warengruppen 2009 (Grafik: H.C.)

Ich lese gerade mal wieder Dr. Jacobs hervorragendes Buch ‘Dr. Jacobs Weg‘ – und stolpere in der Einleitung über nebenan abgebildete Daten zu den Anteilen an Umsatz in den verschiedenen Lebensmittelgruppen, die Dr. Jacobs für 2009 in der Einleitung angibt.

Und was ist da abgebildet? Faktisch jeder ‘ungesunde’ Nahrungsmittelsektor ist vom Umsatz her größer als Obst und Gemüse!

Die Menschen geben für Fleischwaren, von denen nach DGE maximal 300-600 g pro Woche und verzehrt werden sollen 3,5 mal so viel Geld aus wie für Obst und Gemüse – welche die Basis für eine gesunden Ernährung bilden. Auch die Milchprodukte, die bei Kleinkindern mit dem Auslösen von Diabetis Typ I, Autismus, und Verdauungsbeschwerden in Verbindung gebracht werden, Allergien auslösen, übersäuern, das Wachstumshormon IGF-1 enthalten (fördert Krebs) sowie zudem noch viele schädliche und insb. gesättigte Fette (Herzkrankheiten) – sind ganz oben auf der Hitliste.

Mehr Geld für Süßigkeiten als für Gemüse…

Selbst Süßigkeiten (mit schön viel Fett und Zucker) sind vom Umsatz her deutlich populärer als Obst- und Gemüse – obwohl viel Obst selbst schon so was wie eine Süßigkeit ist, nur eben gesund (z.B. Äpfel, Bananen, Trauben, Beeren, Datteln, Feigen, Mango, Melonen, Orangen, etc. pp). Zum großen Anteil an Alkohol sage ich lieber nichts – aber ggf. versuchen viele Menschen die Probleme weg zu trinken – anstatt auf eine stimmungsaufhellende pflanzliche Ernährung zu setzen (ja, es funktioniert wirklich!). An Geld kann es wohl in den meisten fällen nicht liegen – also das irgendwer sich zwar Alkohol, Fleisch, Käse und/oder Süßigkeiten ‘leisten’ kann, nicht aber Obst und Gemüse.

Folge dem Geld…

Dr. Jacobs geht dann ähnlich Dr. Greger von Nutritionfacts in der Einleitung noch darauf ein, das die großen Firmen & Industrien (die das ungesunde und margenträchtige Zeug herstellen) massiv Einfluss auf die Politik ausübt um Kontrollen und bessere Empfehlungen zu verhindern sowie Risiken herunterzuspielen. All das wird dann noch flankiert Meinungsmache über Medien und ‘Stiftungen’ welche Dissens und Verwirrung über Themen streuen und verbreiten – die von der wissenschaftlichen Seite eigentlich klar sind (Anm.: aber natürlich nicht im Sinne der Konzerne). Herr Jacobs zitiert dann noch Teile der Rede der WHO Generaldirektorin Dr. Margeret Chan aus einer Rede in Finnland am 10.6.2013 – welche gleiches aussagen, u.a.:

“As the new publication makes clear, it is not just Big Tobacco anymore. Public health must also contend with Big Food, Big Soda, and Big Alcohol. All of these industries fear regulation, and protect themselves by using the same tactics.

Research has documented these tactics well. They include front groups, lobbies, promises of self-regulation, lawsuits, and industry-funded research that confuses the evidence and keeps the public in doubt.

Tactics also include gifts, grants, and contributions to worthy causes that cast these industries as respectable corporate citizens in the eyes of politicians and the public. They include arguments that place the responsibility for harm to health on individuals, and portray government actions as interference in personal liberties and free choice.

This is formidable opposition. Market power readily translates into political power. Few governments prioritize health over big business. As we learned from experience with the tobacco industry, a powerful corporation can sell the public just about anything.”

Das sind für mich Verschwörungs-Fakten!. Krass, oder?

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Trockenobst als Ersatz für (Industrie-) Süßigkeiten. Foto: H.C.

Mein Fazit

Letztendlich liegt es aber an jedem einzelnen – nach den richtigen Sachen im Markt zu greifen und zu essen – und den ‘Schrott’ außen vor zu lassen – gerade in der Weihnachtszeit und aus wirklicher Liebe zu den Kindern. Deswegen verschenke ich auch kaum noch (gekaufte) Süßigkeiten – sondern bevorzugt (Trocken-)Obst oder möglichst etwas was nicht so hoch verarbeitet ist. Ich möchte eben das die kleinen Freude und Geschenke nicht mit Zucker & Fett assoziieren – sondern mit gesunden Dingen, welche ich selber auch mit viel Genuss esse.

Wer sich nicht mit dem ganzen komplizieren Krams im Detail beschäftigen möchte der kann es sich ganz einfach machen, in dem Er, Sie oder Es sich einfach vorwiegend pflanzlich, vollwertig (und ggf. mit Fisch) ernährt und dabei auf (hoch verarbeitete) Fertigprodukte verzichtet. Zu Trinken gibts dann Wasser, Tee und ggf. mal ein bisschen Saft ins Wasser – besser aber einen Spritzer Zitrone und geriebenen Ingwer. Ansonsten einfach die guten Bücher lesen die ich hier im Blog schon vorgestellt habe – zu Anfang z.B. Essen gegen den Herzinfarkt.

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