EMF 23: Kurz-Test vom E.P.E. Conseil ESI 24 EMF-Messgerät (HF, MF, EF) – Taugt es was?

ESI 24 EMF-Messgerät - alle drei Messgrößen (HF, MF, EF) im grünen Bereich

ESI 24 EMF-Messgerät – alle drei Messgrößen (HF, MF, EF) im grünen Bereich

Drei EMF-Messgeräte hatte ich hier schon vorgestellt, das (semi-professionelle) Gigaherz ME 3830b & HF 35C und das Cornet ED88T Plus mit viel (interessanten!) Anzeige-Klimbim.

Warum stelle ich nun, mit dem E.P.E. Conseil ESI 24, noch ein viertes Messgerät vor, das die Messwerte dann nur mit ‘altmodischen’ LEDs (Rot, Gelb, Grün) anzeigt – jedoch kein Display für Zahlen und weitere Angaben hat?

Genau deswegen!

Wer aus meiner Sicht ehrlich mit dem Messen im Kontext für Laien ist, für den gibt es sowieso nur drei Wertebereiche:

  1. Grün: Alles ist gut.
  2. Gelb: Nicht toll, aber in Maßen kann man sich hier ggf. noch (zeit-begrenzt) aufhalten.
  3. Rot: Hier muss was verändert werden – die Technik oder meine aktuelle Position (meint: Schnell weg!)
    • Je ‘röter’ desto wichtiger und schneller sollte etwas passieren….

Zahlen, Einheiten und Grenzwerte hin- und her: Die meisten Menschen haben keinen Bezug dazu. Letztendlich muss ich nur wissen ob alles o.k. ist – oder ob Handlungsbedarf besteht. Wenn etwas geändert wurde dann ist der Erfolg der Aktion zu überprüfen. Entweder es ist besser geworden (Grün/Gelb) oder nicht (Rot). Gehen die Ideen aus, wie etwas verbessert werden kann, dann müssen andere Strategien angedacht werden (z.B. Schlaf- und Arbeitsplatz verschieben / verändern / wechseln, Abschirmung, Umbau, Umzug, etc.).

Hinweis: Für mehr zum Thema EMF, Mobilfunk & Co. schaut mal auf meine Seite zu EMF & Co.

Vorteil: Alle drei Messwerte (HF, MF, EF) werden gleichzeitig angezeigt!

ESI 24 EMF-Messgerät - Hohes Magnet (MF) und Elektrisches Feld (EF) am Netzteil.

Hohes Magnet (MF) und Elektrisches Feld (EF) am Netzteil.

ESI 24 EMF-Messgerät - Elektrisches Feld (EF) am Lichtschalter

ESI 24 EMF-Messgerät – Elektrisches Feld (EF) am Lichtschalter

Was ich am ESI 24 sehr, sehr positiv finde: Alle drei wichtigen Messwerte / Messbereiche:

  • Hochfrequente Felder, HF (Mikrowelle, Mobilfunk, WLAN, DECT, etc.)
  • Magnetische Wechselfelder, MF (Da wo ‘Strom fließt’, also Netzteile, (Haupt-)Stromleitungen, Elektr. Geräte)
  • Elektrische Wechselfelder, EF (Überall wo spannungsführende Stromleitungen & Kabel – auch in den Wänden – sind)

werden gleichzeitig angezeigt!

Bei den anderen Messgeräten muss immer der Messbereich umgeschaltet werden – so das für eine erste Messung alles drei mal abgegangen werden muss. Das bedeutet in der Praxis das oft wichtige Details übersehen werden und das erste ‘verorten’ von potentiellen Problemen sehr viel Zeit braucht.

Mit dem ESI 24 mache ich nun meine erste ‘Grob-Messung’. Überall wo das ESI dann Probleme aufzeigt, kann ich bei Bedarf mit den anderen Messgeräten nachmessen, z.B. mit dem HF35C um zu ermitteln wo genau nun die HF-Strahlung her kommt (z.B. WLAN-Router von Nachbarn, Baby-Phone, etc. pp).

Zu den technischen Daten

ESI 24 EMF-Messgerät Übersicht über die Messgrößen (Werte) und den LED-Anzeigen.

ESI 24 EMF-Messgerät Übersicht über die Messgrößen (Werte) und den LED-Anzeigen.

Auch bei den technischen Daten scheint das Gerät aus meiner Sicht im Vergleich ganz gut mit zu spielen bzw. Höhepunkte zu setzen:

  • Der Messbereich bei HF geht (nach Herstellerangaben) bis 10 GHz – mehr also beim Cornet und deutlich besser als beim HF35C (allerdings ohne Ortung).
    • Wobei es Berichte gibt, das in der Praxis wohl schon bei ca. 1 GHz Schluss mit der Genauigkeit sei [3], deren Authentizität ich nicht einschätzen kann – wie immer bei ‘Organisationen’ aus dem nichts…
  • Wie beim ME 3830 kann das ESI 24 auch die Magnetfelder in der Bahn messen (16 2/3 Hz Bahnstrom).
  • Zudem wird die 3D-Messung (Magnetfeld) unterstützt, so dass das Messgerät nicht noch in 3 verschiedene Richtungen (Achsen) gehalten werden muss, um dann einen Gesamtwert zu ermitteln.
  • Auch die Audiofunktion ist brauchbar – allerdings lässt sich die Lautstärke nicht regulieren, sondern nur Ein- und Aus schalten.

Hier kurz die Detailübersicht auf Basis der Herstellerangaben:

  • Mess- / Frequenzbereiche:
    • Magnetisches Wechselfeld (Niederfrequenz)
      • 16 Hz – 3 kHz in nT
      • 3D-Messung!
    • Elektrisches Wechselfeld (Niederfrequenz)
      • Niederfrequenz: 16 Hz – 3 kHz in V/m
    • Hochfrequente Elektromagnetische Felder
      • 50 MHz – 10 GHz in μW/m²
  • Produkteigenschaften:
    • Optische Anzeige: Mittels LED
    • Akustische Anzeige: Audiosignal – Frequenz ändert sich mit zunehmenden Feldstärken
    • Erweiterter HF Modus: Alle 18 LEDs zeigen HF (Mikrowellenstrahlung) an, ab 0,6 μW/m² bei 2,5 GHz
    • Ortungsmodus: Auffinden von elektrischen Leitungen: 220/230 V – 50/60 Hz
    • «Hold» Modus: Abspeichern der EMF-Belastung an nicht einsehbaren Positionen

Was wichtig ist: Die Farben der LED’s sind für mich auch recht gut gewählt und entsprechen meinen eigenen Kriterien für gute bzw. schlechte Werte. Die oben stehende Grafik zeigt dann auch an, welche LEDs bei welchen Messwerten aufleuchten – und wie diese mit verschiedenen Standards korrelieren.

Unterschied von ESI 24 zu ESI 23 – Hochauflösender HF-Modus

HF-Messung Leistungsflussdichte in μW/m². Messbereich von 50 MHz - 8 GHz, Gerät ist optimiert für Frequenzen um 2.5 GHz

HF-Messung Leistungsflussdichte in μW/m². Messbereich von 50 MHz – 8 GHz, Gerät ist optimiert für Frequenzen um 2.5 GHz

Das ESI 24 kostet um die 230€ – das ESI 23 nur ca. 170€. Der Unterschied ist der so-genannte ‘hochauflösende HF-Modus’ bei dem das ESI 24 zur Anzeige der HF-Signalstärke alle 18 LEDs anstatt von 6 benutzt.

Wem egal ist wie stark die HF-Belastung ‘möglichst genau’ ist, also nur grob wissen mag ob die Belastung gut, naja oder schlecht ist – der ist mit dem ESI 23 sicher o.k. bedient. Wer konkretere Messwerte haben möchte – für den ist das ESI 24 klar das bessere Gerät. Eine Alternative wäre das Cornet, was die Messwerte sowie den höchsten gemessenen Wert (inkl. Historie) auch grafisch und mit Zahlen anzeigt.

Das ESI24 – eine HF Messgurke?

Nach dem eher unbekannten WILA Bonn haben wohl alle günstigen EMF-Messgeräte (auch die von Cornet) starke Probleme mit der Genauigkeit. Bis 1 GHz soll es beim ESI 24 und 10 µW/m² noch grob passen:

“Bis 900 MHz grober Indikator, sonst an oder unter der Rauschgrenze des Probanden”

Aber bei 1000 µW/m² gibt das WILA Bonn dann, das hier wohl gar nichts mehr passt:

“Systembedingt nicht sinnvoll feststellbar, tendenziell Unterbewertung um Faktor 10-500 (außer GSM 900)”

Auch sei die Empfindlichkeit ca. 100 mal unempfindlicher als vom Hersteller angegeben. Zudem merkt das WILA Bonn noch an, das und Aufgrund der Frequenzabhängigen Anzeige der Feldstärke in Verbindung mit der unbekannten Frequenz des Signals keine realistisch aussagekräftige Messung möglich sei:

“Da je nach Frequenz eine bestimmte Anzahl leuchtender Dioden aber sehr unterschiedlichen Leistungsflussdichten entspricht, bekommt man ohne Kenntnis der Frequenz keine brauchbaren Ergebnisse. Die Frequenz lässt sich mit dem Gerät jedoch nicht bestimmen. Die zutreffende Messung eines Frequenzgemischs, mit dem man es in der Praxis ja meistens zu tun hat, ist mit dem esi 24 grundsätzlich nicht möglich.”

Aus meiner Sicht tut das der ‘groben Messung’ mit dem ESI 24 keinen Abbruch – also wenn der Anwender nur wissen will ob am jeweiligen Ort eine Belastung anzutreffen ist die ggf. schon “ungut” ist. Dass das ESI 24 tendenziell (deutlich) weniger (HF-) Belastung anzeigt, als wirklich vorhanden ist – sollte ggf. einberechnet werden. Bei meinen Vergleichenden Tests mit einem Gigaherz HF35C habe ich jedoch in keiner Weise solche Abweichungen wie vom WILA Bonn angegeben feststellen können!

Was bedacht werden sollte: Das ESI 24 kostet knapp über 200€ und ist ganz klar kein hoch genauer Spektrumanalysator für 10.000€ mit verschiedensten Antennen – je nach Frequenzbereich und Mess-Charakteristik. Zudem ist (mir) unklar, wer hinter dem WILA Bonn steht – und wer diesem die für den Vergleich nötigen hoch genauen Geräte gestellt hat.

Mein Fazit

ESI 24 EMF-Messgerät - Maximal hohe Hochfrequenz-Belastung am Smartphone >>> 2000µW/m² (bzw. ausserhalb des Messbereiches)

ESI 24 EMF-Messgerät – Maximal hohe Hochfrequenz-Belastung am Smartphone >>> 2000µW/m² (bzw. außerhalb des Messbereiches)

ESI 24 EMF-Messgerät - im hoch auflösenden HF-Modus - ca. 1µW/m²

ESI 24 EMF-Messgerät – im hoch auflösenden HF-Modus – ca. 1 µW/m²

Für meine eigenen Messungen ist das ESI 24 eine Bereicherung.

Um schnell und ohne großes ‘Trara’ die Situation in einem Raum oder einem Außenbereich zu bewerten ist das ESI für mich zwar nicht perfekt aber hat seine Vorzüge. Zudem ist es sehr leicht, klein und lässt sich fast Blind bedienen & ablesen.

Positiv: Ein Umschalten der Messbereiche entfällt – eine ‘Spot’-Messung ist in wenigen Sekunden abgeschlossen. Für mich ist dieses Messgerät also optimal für erste Begehungen – mit sehr starken Abstrichen bei der HF-Messung. Ist etwas auffällig, dann kann ich, wenn relevant, später genauer das elektrisches Feld, NF, HF & Co. mit meinen Geräten von Gigaherz messen.

Die Messwerte die das ESI anzeigt habe ich nicht im Detail mit den (semi-professionellen) Geräten von Gigaherz überprüft. Allerdings erscheinen mir die Messwerte bzw. Anzeigen zumindest bis 2,4 GHz halbwegs sinnfällig. Genauer in dieser Preisklasse ist wohl das Cornet ED88T – zumindest wenn ich den Testbericht des WILA Bonn [3] und meine eigenen Erfahrungen richtig deute – aber letztendlich ist das schwer auszumachen.

Anmerken möchte ich hier nochmal, das in im Vergleich zu einem Gigaherz HF35C die Aussagen des WILA Bonn in Bezug auf die Ungenauigkeiten nicht nachvollziehen kann. Die genauen Umstände der Tests des WILA Bonn bleiben unklar – und ggf. anderweitige Motivationen auch. So sind für mich Messwert-Abweichungen bei > 1000 µW/m² nicht mehr Praxis-Relevant – weil man dort, wo solche Werte auftauchen, nicht leben will. Ich versuche solche Orte nach Möglichkeit zu meiden bzw. schnellstens zu verlassen.

In Bezug auf die ca. 170€ scheint mir das ESI 23 konkurrenzlos günstig – allerdings “misst” dieses nur bis 6 GHz – hat also eine andere HF-Messtechnik & ‘an Bord’. Das ESI 24 (ca. 230€) erfüllt dann aus meiner Sicht in jedem Fall alle Ansprüche an ein einfaches ‘Haushaltsmessgerät’, insbesondere auch, weil es die Magnetfelder in der Bahn und auch im Auto (magnetisierte Reifenkarkassen) erfassen können soll, wobei ich hier lieber auf mein Gigaherz ME3830B vertraue.

Eines ist klar: Mess-Wunder darf man unterhalb vom 1000€ nicht erwarten. Das ESI im Bereich Hochfrequenz jedoch ein sehr hilfreiches Gerät – was für die Einschätzung der Belastungen, das Auffinden von versehentlich aktivierten WLAN-Geräten, Baby-Phones und Belastungen aus Richtung der Nachbarn (im Miethaus) ausreicht. Als einzige Alternative in diesem Preisbereich bietet sich für mich das Cornet ED88T Plus an. Dies ist jedoch für den absoluten Laien, der mit den Zahlen nichts anfangen kann, ggf. zu kompliziert.

Nachtrag: Das ESI-24 gibt es aktuell in der 3ten (verbesserten) Revision, zu erkennen am rückwärtigen Aufkleber: Model/BN: ESI24-SM2/BN19-2Ich konnte bei einem Ad-Hoc-test keine großen Unterschiede im Bereich HF fest machen, habe dieses aber noch nicht in Umgebungen mit > 2,7 GHz testen können. Nach ‘hörensagen’ soll es besser mit den breitbandigen 5G-Signalen umgehen können bzw. hier optimiert worden sein.


Quellen / Links

Wichtiger Hinweis: Weder der Hersteller noch ein deutscher Vertrieb hat mir irgend etwas für diesen Artikel gegeben oder diesen beauftragt – und ich stehe auch mit keinem in wirtschaftlicher Verbindung. Der Artikel über das Gerät ist rein deswegen entstanden, weil ich das Gerät o.k. finde.

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10 Antworten

  1. Günther Meyer sagt:

    Hallo Herr Fricke,

    Zum Thema EMF-Messungen habe ich eine kleine Anekdote beizutragen. Aber zunächst zur Einordnung meines Billig-Messgerätes: es gibt scheinbar verschiedene Hersteller, die für ca. 30€ ein Messgerät zum Test von Mikrowellen anbieten. Beispielsweise hier: https://www.ebay.de/itm/TROTEC-Mikrowellen-Indikator-BR15-Strahlung-Meter-Detektor-Messgerat/143039408294 – ich vermute, dass das technische Innenleben von verschiedenen Herstellern dasselbe ist …

    Jedenfalls soll es auf das 2,4 GHz-Band ausgelegt sein und zeigt auch entsprechend hohe Werte an, wenn man wirklich direkt an einer Mikrowelle misst. Bedenklicher finde ich jedoch den starken Ausschlag beim Messen an einem GSM-Handy im Betrieb (2G-Modus) von mehreren Milliwat/cm², bis hin zum Auslösen des Warmtons). Auch in der Öffentlichkeit gibt es beispielsweise auf Bahnhöfen Plätze, wo das Gerät anfängt zu piepen. Im UMTS-Modus wird hingegen wenig Strahlung detektiert. WLAN-Basen und DECT-Stationen ergeben auch nur geringe Ausschläge am unteren Ende der Meßskala (unter 0,1 Milliwatt/cm²) – es werden auch Frequenzen abseits von 2,4 GHz gemessen, beispielsweise bei Klein-Funkgeräten mit 443 MHz.

    Interessant fand ich das Messen der “Hintergrund-Strahlung” aus Nachbarschaft und Umgebung. Dabei fiel mir auf, dass ich noch Ende 2020 in einer mittelgroße Stadt (aufgelockerte Bebauung, mehrere Nachbar-Wohnungen im 50m-Umkreis) lange Phasen hatte, in denen das Messgerät 0,00 Milliwatt/cm² anzeigte. Ebenso auf dem Dorf.

    Ca. ab Februar 2021 gibt es in der Stadt ständig Schwankungen zwischen ca. 0,03 und 0,1, während man kaum noch Funkstille messen kann. 5G wurde dort offiziell bereits im Sommer 2020 ausgerollt.
    Auf dem Dorf hat sich diese Messwertänderung einige Wochen später ebenso vollzogen: ohne andere Geräte im direkten Wohnumfeld zeigt das Gerät nun auch keine Funkstille mehr an, sondern die üblichen Schwankungen zwischen ca. 0,03 und 0,1.
    Ich habe mir mal testweise eine EMF-Isolier-Mütze zugelegt und kann messen, dass diese die GSM-Strahlung deutlich abschirmt (auch im Vergleich zu normalen Mützen wegen Abstand usw.). Das neue “Hintergrundrauschen” wird jedoch durch die Mütze mit Silberstoff überhaupt nicht verringert.

    Wissen Sie, ob eventuell die Starlink-Satelliten (welche natürlich mit deutlich höherer Frequenz als 2 GHz senden sollen) erst schrittweise aktiviert werden? Das Messgerät könnte unspezifisch reagieren.
    Es könnte sich natürlich auch um Messfehler handeln, aber ich schätze die Komplexität des Messgerätes als gering ein und es verfügt auch über eine Anzeige für leere Batterien. Zudem gab es ja einen zwischen Zeitraum Anfang 2021, wo die Werte in der Stadt bereits angestiegen waren und auf dem Dorf noch “unbedenklich”.

    Viele Grüße
    Meyer

    • H.C. Fricke sagt:

      Hallo Herr Heyer,

      Starlink funkt zw. 10-42 GHz. Eine 30€ “Messgurke” dürfte da gar nichts messen – wie auch generell ein eher schlechter Detektor sein. Was Ihre Messungen verändert hat ist schwer auszumachen – ggf. ist das Gerät auch nur defekt. 5G funkt ja aktuell noch auf 2-4G Frequenzen < 4 GHz, demnächst auch auf 800 MHz. Wie der Ausbaustand ist, in wie weit die Leistung der existierenden Zellen hochgeschraubt wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Ggf. hat ja diagnose::funkt mehr aktuelle Infos. Grüße, H.C.

  2. Günther Meyer sagt:

    Eine Messgurke 🙂 – sicherlich kann man bei dem Preis nicht viel erwarten. Andererseits machen auch die Geräte in der Preisklasse bis 200 € ja nicht unbedingt den Eindruck, den ausgelobten Spezifikationen entsprechend zu funktionieren. Das wirkt auf mich so, als wenn sich die Preisbildung tendenziell an der für Medizinprodukte /Medikamente orientiert, d. h. nach dem Leidensdruck der Käufer und nicht nach dem Herstellungsaufwand + Marge. Bei Profi-Equipment mit genauer Eichung kann ich wiederum hohe Preise nachvollziehen. Aber das ist nur so eine launische Meinung meinerseits.

    [Für Mobilfunkstrahlung dürfte das folgende nicht infrage kommen, weil Oszilloskope zu niedrige Frequenzen messen, dennoch für andere Expositionen evtl. interessant?]
    Leider habe ich nur geringes elektrotechnisches Basiswissen, aber man müsste sich doch ein eigenes Messsystem bauen können (Nachteil: nur bedingt portabel mit Klein-Oszilloskopen), indem man eine für die EMF-Meßfrequenzen geeignete Induktivität mit einem Verstärkung-Schaltkreis verbindet und das Resultat dann von einem Oszilloskop darstellen lässt. Das hätte den Vorteil eines modularen Aufbaus (Empfänger-Schaltkreis könnte je nach zu messender Strahlungs /Feld-Art und -Frequenz gewählt werden) und gleichzeitig erhielte man einen deutlich genaueren Einblick im Zeitbereich, d. h. nicht nur ein wie auch immer genau “gemitttelten” numerischen Wert, sondern bspw. die Gestalt der Kurve einer gepulsten Strahlung.

    • H.C. Fricke sagt:

      Das Problem ist die Hochfrequenz – da ist alles anders. Ich bin mit meinen Safe & Sound Pro II und den Gigaherz-Geräten sehr zufrieden. Das ESI 24 bzw. das Cornet sind der günstige Einstieg – weil den meisten Menschen die Zahlenwerte nichts sagen dürften. Wie das ganze dann zu dem individuellen Befinden korreliert ist noch einmal eine andere Geschichte.

      Am Ende hilft nur Vermeidung – und die ist oft mit dem Wechsel von Wohnung & Beruf verbunden – das sind ganz andere Kostenfaktoren und Lebensentscheidungen….

      • Günther Meyer sagt:

        Aus der Perspektive betrachtet haben Sie sicherlich recht.

        Ich frage mich, ob die Verringerung der Exposition eine (nachweislich) vorbeugende Wirkung hat und dazu beitragen könnte, den Ausbruch einer “starken Elektrosensibilität” zu verhindern, oder ob es sich dabei um so komplexe, vielleicht auch nichtlineare Effekte handelt, bei denen man nicht mal weiß, ob die Schädlichkeit stets mit erhöhter Exposition ansteigt (immer bezogen auf Alltags-Dosen – die Schädlichkeit von das menschliche Gewebe erwärmenden Radar-Anlagen in unmittelbarem Umfeld würde ich bspw. nicht infrage stellen wollen).
        Bei den hormonell wirksamen Substanzen sollen solche nichtlinearen Effekte ja durchaus auftreten und den Beweis der Schädlichkeit nach klassischen toxikologischen Paradigmen erschweren, da in den Experimenten ggf. mit höheren Dosen experimentiert wird, welche paradoxerweise weniger bioaktiv sein können, als niedrigere Dosen (lt. Arte-Doku).
        Haben Sie dazu in Bezug auf EMF-Expositionen schon mal etwas gelesen?

        • Günther Meyer sagt:

          Übrigens: die Ergebniss der “Messgurke” schwanken zwar erheblich, aber die Maximalwerte steigen in unmittelbarer Mobilfunk-Mast-Nähe auf das doppelte gegenüber dem Wohngebiet an.
          Leider ist eine Fehlfunktion zwar nicht auszuschließen, aber die starken Schwankungen könnten potentiell durchaus mit dem Beamforming erklärt werden.

          • H.C. Fricke sagt:

            Zu komplex gedacht. Einfach mal ein gutes Messgerät nutzen – die Unterschiede sind dramatisch -> Siehe auch EMF 1.

        • H.C. Fricke sagt:

          Dazu steht einiges im EMF Übersichtsartikel und den einzelnen Artikeln. Feldstärke / Frequenz sind nur zwei Aspekte…. Modulation, Pulsung… etc.

          • Günther Meyer sagt:

            Mag sein, vielleicht leide ich auch schon so unter den vielen EMFs, dass ich etwas Zeit brauche, das zu erfassen 🙂 – Auf jeden Fall bereiten Sie die Infos verständlich und eingängig auf.

            Hat bereits jemand getestet, ob das Safe and Sound Pro II auch bei den “neuen” 5G-Frequenzkorridoren über 3 GHz einigermaßen gut misst?

          • H.C. Fricke sagt:

            Die Millimeterwellen-Korridore ab 20 GHz können von keinem Marktgängigen Messgerät erfasst werden und spielen außerhalb von Ballungsgebieten wohl auch in der Zukunft keine Rolle. Aktuell spielt sich alles bei 3,x GHz ab. Wichtig ist aus meiner Sicht nur eines: Ist die Belastung >= 100 µW/m² im Schlafbereich dann sollte man etwas machen, am besten weg ziehen. Für mich ist alles > 10µW/m² inakzeptabel. Wie gut das Safe & Sound bei 3,6 GHz misst – keine Ahnung – aber da es auch den WLAN-Bereich um 5 GHz abdeckt gehe ich davon aus, das die 3,6 GHz kein Problem sein sollten.

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