Tierproteine Nachschlag: Methionin – Schwefelwasserstoff – Darmentzündungen
In meinem Artikel zur Mischkostanalyse hatte ich Methionin mit Verweis auf den metabolischen Abfall (Dr. Jacobs) der beim verstoffwecheln dieser Aminosäure (einem Protein) im Form von Schwefelwasserstoff entsteht ja schon einmal erwähnt.
Schwefelwasserstoff ist das Zeug das nach verfaulten Eiern stinkt und auch ein Grund warum Omnivoren, mit (sehr) viel Fleisch- Ei und auch Milchprodukten & Co., auch anders riechen als sich rein pflanzlich ernährende Menschen. Ich Phantasiere? Nö, das ganze ist sogar über eine wissenschaftliche Studie (‘The effect of meat consumption on body odor attractiveness.’) Bestätigt: Sich vorwiegend pflanzlich ernährende Menschen riechen besser als Fleischesser – urteilen jedenfalls die befragten Frauen 🙂
Chronisch-Entzündliche Darmerkrankungen
Nun hat auch ein aktueller Beitrag bei Nutritionfacts das ganze Thema im Bezug auf Colitis Ulcerosa, also chronisch-entzündliche Darmerkrankung & Co., aufgegriffen. In dem Beitrag wurde auf eine Studie mit über 60.000 Menschen, welche über ein Jahrzehnt lief, verwiesen. Auch diese Studie bestätigte den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Tierprotein und dem Risiko einer chronische Darmerkrankung (sowie Ihrer schwere). Wichtig ist hier zu betonen das dieses nur bei Tier- und nicht bei Pflanzenprotein der Fall war. Pflanzen hatten genau den entgegengesetzten Effekt.
Das ganze wird unter anderem auf die schon eingangs erwähnte (übermäßige Zufuhr der) Aminosäure Methionin zurückgeführt, welche beim Verstoffwechseln zu Teilen in Schwefelwasserstoff umgewandelt wird. Der Schwefelwasserstoff schädigt dann die DNA – wie auch diese Studie hier (‘Hydrogen sulfide induces direct radical-associated DNA damage.’) bestätigt. Wer das ganze in Deutsch lesen möchte: Bitte den Link mit dem metabolischen Abfall anklicken – das bringt euch zu einem Artikel von Dr. Jacobs.
Schlimmer wird das ganze auch dadurch, das Tierprodukte keine Ballaststoffe beinhalten. Das ist dann ganz schlecht für das Magen-Darm Millieu, wobei hier auch noch genotoxische Stoffe produziert werden – wie es diese Studie (‘A diet high in fat and meat but low in dietary fibre increases the genotoxic potential of ‘faecal water’) in dem Stuhl der Probanden nachgewiesen hat.
Das zu viel Protein generell nicht gut ist das bestätigt dann auch noch mal diese Studie (‘Influence of dietary protein supplements on the formation of bacterial metabolites in the colon.‘). Auf diesem Umstand hatte ich in meinem Artikel zur Mischkostanalyse mit Verweis auf die DGE, welche in der Regel max. 1.2 g Protein pro 1 Kg Körpergewicht empfiehlt, schon hingewiesen. Und die 1.2 g sind für Menschen die eher mehr Sport o.ä. treiben.
Homocystein & Ammoniak
Oben aufgeführtes ist jedoch nur ein Aspekt von Methionin, denn aus Methionin entsteht auch Homocystein. Wo ist (nach Dr. Jacob und Dr. med. Eichhorn) das Problem?:
- Schädigt Gefäße und Hirn (Homocystein‐bedingte Protein-Schädigungen)
- Wird mit Vitamin‐B12, Vitamin‐ B6, Folsäure, Serin und Betain wieder zu Methionin regeneriert
- Mehr Tier‐Protein => mehr Methionin => mehr Homocystein => folgert einen
- Mehrverbrauch an den abbauenden CoFaktoren
- u.a. Vitamin‐B12, Vitamin‐B6, Folsäure, Serin und Betain.
- Hoher Homocysteinspiegel in Verbindung mit Alzheimer (siehe hier und hier).
- Fördert Entzündungsprozesse (via NF‐kappaB und TNF‐alpha)
- Fördert mitochondriale Dysfunktion
- Anhäufung verklumpter Oligo‐Eiweisse (beta‐Amyloid, Tau‐Eiweiss)
um nur einige Aspekte zu nennen…
Mein Fazit
Übermäßig viel Fleisch- und Tierprodukte sind nicht gut. In meinem Artikel über Glykotoxine und Alzheimer hatte ich das ja letztens schon für fleischige Brutzel- und Bratprodukte ausgeführt. Die PCB’s und Dioxine in Fleisch & Co. machen es ja auch nicht besser – und die Weichmacher aus den Plastik sind ebenfalls zu einem großen Teil in den fetthaltigen Milchprodukten zu finden. Bei Nutritionfacts gibt es auch noch einen recht aktuellen Beitrag wie Tierprodukte auch den pH-Wert im Magen-Darm Trakt und beim Stuhl deutlich erhöhen – was nicht gut ist.
Es erscheint in diesem Kontext angemessen den Verzehr von Tierprodukten auf ein ‘sinnvolles’ Maß zu begrenzen, denn Methionin ist ja nicht schlecht – nur zu viel davon ist gar nicht gut. Die DGE-Empfehlungen mit max. 300-600 g Fleisch die Woche erscheinen mir da als erste Orientierung recht sinnvoll. Ob Fisch angesichts der Belastungsproblematik noch sinnvoll ist, kann ich nicht abschließend beurteilen -> Sardelle & Sardine mögen je nach Fanggebiet noch o.k. sein. Ich selber bin auf grasgefüttertes Alpen-Bio-Rind ausgewichen und ergänze DHA mittels Krill-Öl (IKOS zertifiziert). Allerdings belasse ich es bei max. 250 g pro Woche, wenn ich Fleisch esse.
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