Rezept: Haferflocken-Porridge & was zur Allergien, Leaky-Gut, Gluten-Unverträglichkeit + Eisenspänen in Cornflakes
Haferflocken-Porridge? Ja, genau das 🙂
Bei einigen Menschen erlebe ich ‘echte Ratlosigkeit’ in Bezug auf ein einfaches und gesundes Frühstück bei allerlei Magenproblemen. Da wird am Morgen auf nüchternen Magen ein Sellerie-Saft getrunken oder Cornflakes bzw. Fertigmüsli mit Eisenspänen gegessen, irgendwelches (Acrylamid-Knäcke-) Brot mit Nuss-Palmöl-Zucker-Nougatcreme, Marmelade, Käse & Co. oder 6-Körner Müsli mit Weizen – und dann wundern sich die Menschen über Magenverstimmung, Allergien, Unverträglichkeit & Co.
Vor ein paar Jahren hatte ich ja schon meine Anleitung für mein Keim-Müsli hier veröffentlicht – aber das ist für viele Menschen ein Schritt zu schnell – vor allem am Anfang auf der Reise zu mehr Wohlbefinden & Gesundheit.
Ein Hafer-Porridge hingegen ist eine einfache Möglichkeit zu starten, das Frühstück in den Griff zu bekommen. Da das ganze (kurz oder auch länger) aufgekocht wird, ist es für die meisten Menschen verträglicher und die (nach längerem köcheln) ‘schleimige’ Masse bindet auch besser allerlei Ungemach im Magen- und Darmtrakt.
Gluten-Allergiker (Zöliakie) sollten allerdings Haferflocken nutzen, die mit Maschinen verarbeitet und verpackt werden, welche nicht in Kontakt mit glutenhaltigen Getreiden kommen (-> “Glutenfrei”). Etwas Gluten & Co. sehe ich (in der Regel) auch nicht als Kern-Problem. Eine echte Zöliakie haben jedoch nur wenige. Problematisch am Weizen, speziell den Züchtungen ab ca. 1960, sind aus meiner Sicht in der Regel eher WGA und Gliadin. Der Zusammenhang mit WGA, Gliadin sowie Leaky-Gut (mehr weiter unten im Text) wird in der Regel jedoch nicht hergestellt. Bei mir verlangsamt Weizen, wie auch Milchbestandteile, selbst in Ghee bzw. Butterreinfett, die Geschwindigkeit der Darmpassage. Das gibt dann ein unnötiges Völlegefühl und natürlich zusätzlichen oxidativen Stress im Magen- und Darm durch Fäulnisbakterien, Gärung & Co. Allerdings findet man dies nur heraus, wenn man es individuell ausprobiert 😉
Doch nun erst einmal zum Inhalt dieses Artikels:
- Der Weg bzw. das Rezept für das Hafer-Porridge
- Zusätzliche Zutaten: Lein- und Hanfsamen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne + Sesam
- Etwas zu Eisenspänen im Cornflakes, Fertig-Müsli & Co.
- Von schädlichen zugesetzten Vitaminen in vielen (hoch verarbeiteten) Nahrungsmitteln
- Was sind (zusätzliche) Gründe für Nahrungsmittel-Intoleranzen & Leaky-Gut?
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
Das Rezept für das Haferflocken-Porridge
Zuerst einmal sollte klar sein wie viele Kalorien man essen möchte – ich liege meist bei 90-110 g Haferflocken – ca. 320-400 Kalorien (für diesen Anteil).
Dazu kommt später, also nachdem die Haferflocken fertig gekocht sind (-> wir wollen keine Fettsäuren oxidieren!) noch ein Mix aus:
- Leinsamen: ca. 10-15 g (sehr wichtig für Omega 3 ALA)
- Hanfsamen: ca. 5-10 g (auch Omega 3 ALA)
- Kürbiskerne: ca. 5 g
- Sonnenblumenkerne: ca. 10 g
- Sesam: ca. 5-10 g
wie schon in einem Artikel ‘Mein Müsli’ vorgestellt. Diese Mischung bringt auch noch mal ordentlich Kalorien, Mikronährstoffe, Vitamine und wichtige Omega-3 Fette (ALA). Wer nicht alles mag, sollte als zumindest die Leinsamen beigeben, wenn keine Omega-3 Kapseln verzehrt werden und auch kein Fisch.
Dieser Mix wird dann mit einer Mühle, einem Mixer – wie auch immer gemahlen. Ich nutze dafür einen ESGE-Zauberstab mit dem mitgelieferten Mixbecher für Pesto, Samen, Saaten & Co. Nach ein paar Sekunden Mixen ergibt dies ein schönes Pulver.
Wichtig ist hier: Dieser Mix sollte jeden Morgen frisch gemacht werden – und erst nachdem das Porridge fast fertig ist. Warum? In den Samen & Saaten sind Fettsäuren vorhanden die wir brauchen – aber bitte nicht oxidiert. Oxidierte Omega-3/6 Fettsäuren (PUFA) sind so ziemlich das schlechteste was man sich antun kann.
Deswegen sollte zwischen Mahlen, Zubereiten und Verzehr nicht zu viel Zeit liegen und das Pulver nicht auf Vorrat gemahlen werden. Ähnliches gilt natürlich auch für die Kauf-Haferflocken aus der Tüte. Optimal sind auch hier frisch gequetschte Haferflocken aus Nackthafer. Dies, da durch das Lagern der verarbeiten Haferflocken ebenfalls viel von den Fetten und Vitaminen im inneren des Getreides oxidiert. Deswegen sind Haferflocken für mich selber nur eine ‘Backup-Lösung’ für Reise und Unterwegs.
Wer jetzt bei den Leinsamen Angst vor den Kleinmengen an Blausäure hat, die in vielen Lebensmitteln vorkommt, der sollte mit dem Zauberstab die Leinsamen etwas länger zermahlen. Der Hintergrund: Die Blausäure “verdampft” ab ca. 25 Grad C [11]. Probleme mit den Leinsamen sollten so nur wenige bekommen und wenn, dann ist entweder die körpereigene Entgiftung “im Popo” oder es existiert ein Problem mit dem Darm, wie z.B. eine Durchlässigkeit, so das Leinsamenbestandteile in das Blut gelangen.
Erst einmal einweichen – bevor aufgekocht wird!
Hier der erste Schritt fürs gelingende Porridge:
- Haferflocken in den Stieltopf geben
- ggf. etwas Zimt hinzu (nur Ceylon!) – für mich gerne ein 1/2 Teelöffel.
- Genug Heißwasser darauf gießen (z.B. aus dem Wasserkocher)
- Alles quellen lassen – gerne eine halbe Stunde (oder über die Nacht – das mache ich!)
- Bei zu wenig Wasser etwas mehr hinzugeben – den Dreh bekommt man mit der Zeit raus.
- Optimal noch einen Deckel auf den Topf!
Danach beginnt der zweite Schritt – das aufkochen und köcheln (bzw. ziehen) lassen:
- Den Stieltopf auf die Herdplatte geben & eventuell noch etwas Wasser hinzu.
- Aber nicht zu viel…. lieber etwas nachgießen – sonst wird alles ggf. zu flüssig 😉
- Einmal kurz einmal aufkochen lassen…
- Dann Temperatur runter und köcheln lassen – immer schön ab- und zu umrühren!
- Min ca. 15 Minuten noch köcheln lassen.
- Gerne auch länger… also z.B. 30 Minuten – dann wird alles noch “schleimiger” 🙂
- Nix anbrennen lassen – angebranntes ist nicht gesund und zu viel Hitze ist auch nicht gut.
Anm.: Natürlich kann das Einweichen auch mit dem folgenden zweiten Schritt verbunden werden – wobei sich dann die Kochzeit entsprechend verlängert.
Im dritten Schritt wird dann, nach etwas Abkühlung, das Samen & Saatenpulver auf das Porridge gegeben. Zusätzlich gerne auch noch:
- Magnesium-Pulver
- als günstige Alternative zu Kapseln, z.B. 100-150 mg als Magnesium-Malat
- Aminosäuren (z.B. Glycin, Glutamin, Taurin, Kreatin, …)
- Die Zutaten & die Dosierung sind individuell.
- Kollagen-Pulver
- Für die Knochen, Zähne und das Bindegewebe. Alternativ eine 24-48 Stunden ausgekochte Knochenbrühe.
- etc.
Das ganze verrühre ich nun und gebe es danach in eine Schüssel mit Obst – wo ich es auch verrühre oder nicht – je nach Lust und Laune. Das war es dann auch schon!
Anm.: Wer eher kaltes Porridge mag – kocht es ggf. am Vorabend vor. Da sich das Porridge auch gut im Kühlschrank hält, kann es theoretisch auch für 2-3 Tage vorgekocht werden – wenn es ansonsten logistisch nicht oder nur schwer einzurichten ist.
Etwas zu Eisenspänen im Müsli & Co.
Dr. T. Levy [1][2] macht darauf aufmerksam, dass in (vielen) Cornflakes und anderen Fertig-Müslis bzw. verarbeiteten Nahrungsmitteln mit ‘Eisen-Zusätzen’ oft keine bioverfügbaren Eisen-Salze oder Eisen-Chelate eingesetzt werden, sondern metallisches Eisen in Form von Eisenspänen! Das war und ist nicht nur in den USA so – auch in Deutschland: Bild.de [3] titelt in einem Beitrag:“Darum sind Cornflakes magnetisch”
Das ganze betrifft also auch uns, wie ebenfalls ein Artikel + Video bei Scienceblogs bestätigt [5]. Aber das ist noch nicht alles: ‘Bestimmte’ Cornflakes enthalten mehr als >10 mg Eisenspäne pro 100 g – so viel, das Norwegen die Einfuhr verboten hatte – bis es dort eine spezielle, ‘Eisenarme’, Rezeptur gab [4].
Diese Beimengung, egal ob Späne oder Eisen-Verbindung, ist nach Levy [1] hoch-oxidativ und schädigt wohl den Darm dadurch so nachhaltig, dass es in Folge zum Übertritt von unverdauten Proteinen aus der Nahrung in das Blut kommt – oder zu Leaky-Gut, zu Gluten-Unverträglichkeit, etc. Zudem darf Eisen eigentlich nur dann ergänzt werden, wenn ein diagnostizierter Mangel (-> Blutwerte) vorliegt, worauf auch das BfR hinweist:
“Eine Supplementierung mit Eisen ohne Krankheitswert wie dem Vorliegen einer Anämie müsste in diesem Zusammenhang abgelehnt werden.“
und Tageshöchstmengen bzw. Empfehlungen für NEM von 5 mg (2004) [41] bzw. 6 mg (2018) [42] festlegt – also z.B. Multivitaminpräparate.
Aus meiner Sicht – und auch aus Dr. Levy’s – ist das was bei Cornflakes passiert ein dreifacher Wahnsinn: a) Toxische Eisenspäne – anstatt sinnvolle (und teurere) Formen von Eisen, b) Mengen an Eisen für übliche Portionen (bei mir 60-100 g) die Höchstmengen von NEM für Erwachsene überschreiten und c) überhaupt die (unspezifische) Verwendung von zusätzlichem (pro-oxidativen) Eisen in allgemeinen Lebensmitteln!
Von schädlichen zugesetzten Vitaminen in vielen (hoch verarbeiteten) Nahrungsmitteln
Das BfR [8] weist auch darauf hin, das viele Lebensmittel in Deutschland mit B6 (und anderem) angereichert werden: Vor allem Getränke, Cerealien, Süßwaren und Milcherzeugnisse. Dabei wird oft die inaktive B6-Form Pyridoxin HCL verwendet – die aber den Vitamin B6-Metabolismus (bei hohen Dosen) ggf. mehr stören als nutzen soll [9] – und das, obwohl nach BfR [8] und EFSA [10] gar kein Mangel an B6 in der breiten Bevölkerung bekannt ist. Soweit ich es herausfinden konnte passiert das gleiche (-> also die ‘Anreicherung’) auch mit der synthetischen Folsäure anstatt dem L-Methylfolat und meist auch mit Cyanocobalamin als B12 anstatt Hydrocolbalamin. Warum das ‘Mist’ ist, das hatte ich hier schon ausführlich erklärt!
Warum werden die ‘günstigen Formen’ verwendet? Aus meiner Sicht gibt es nur eine Erklärung: Billig!
Noch schlimmer: Gegen Nahrungsergänzungsmittel wird ‘Stimmung’ gemacht – aber Teile der Nahrungs- (und nicht Lebens–) Mittelindustrie schütten billigste (synthetische) Vitaminformen in viele Produkte um vorgeblich das auszugleichen, was die Verarbeitungsprozesse (z.B. bei Cornflakes) vernichten.
Was sind (zusätzliche) Gründe für Nahrungsmittel-Intoleranzen & Leaky-Gut?
Intoleranzen & Allergien gegen Erdnüsse, gegen Gluten, gegen alles mögliche – woran liegt das? Warum wird das alles so epidemisch?
Solche Intoleranzen bzw. Reaktionen des Körpers entstehen unter anderem, wenn Nahrungsproteine (u.a. ‘Gluten’, Gliadin, WGA & Co.) in unser System, also den Blutkreislauf, kommen. Wann passiert das? Wenn z.B. die Darmschleimhaut ‘Probleme’ hat, durchlässig ist und so (einfach ausgedrückt) ‘unverdaute Nahrung’ durch die Darmwand wandert. Denn wenn das passiert, dann detektieren das die Toll-Like Rezeptoren (TLR’s) des Immunsystems, was dann die “unschönen” Reaktionen auslöst.
Teils wird diese Kaskade auch Leaky-Gut genannt. Was ist Leaky-Gut? Eine chronische Entzündung des Magen- und Darmtraktes wobei dieser dann durchlässig für Nahrungsbestandteile ist.
Was macht eine chronische Entzündung im Magen & Darm? Unter anderem und insbesondere Eisenspäne in den Cornflakes [2][3] und vielen anderen (hoch) verarbeiteten Produkten. [1]. Natürlich gibt es auch noch andere Sachen die oxidativen Stress & Co. machen, wie u.a. Magensäurehemmer, allerlei Pharmazeutika, Pestizide, Konservierungsstoffe, Zusätze, Acrylamid, Transfette, Farbstoffe & Co. Nicht zu vergessen: Die vielen ‘angereicherten’ Produkte wo u.a. Vitamin B12 als ungutes Cyano-Cobalamin, sowie Folsäure (anstatt Folat), Calcium & Co. hinein gekippt werden.
Und ja: Ich kann mir wirklich nicht mehr vorstellen, dass all dies ohne irgend eine Art von Vorsatz passiert. Die Daten & Fakten sind da, in Studien gut dokumentiert. Ich habe alles als Laie gefunden, ich verstehe es. Ein (Lebensmittel-) Chemiker, Mikrobiologe, “Food-Designer”, sollte das auch alles verstehen können. Ggf. verstehen Sie es auch gang genau…
Mein Fazit
Hafer-Porridge ist eine leckere, günstige und effektive Sache mit, aus meiner Sicht, wenig Unverträglichkeits-Potential – speziell auch durch das längere Einweichen und das kurze Aufkochen.
Da Bio-Haferflocken kein Eisen (bzw. Späne) zugesetzt wird, wie auch keine synthetischen Vitamine, ist auch hier Entwarnung gegeben. Dr. Levy berichtete dann [1], dass seine Gluten-Unverträglichkeit nach Gluten-Abstinenz und Verzicht auf Eisen-Späne im Essen (in den USA noch verbreiteter als bei uns) nach ca. 6 Monaten “weg” war. Wer hier in Deutschland also Cornflakes, bestimmte Müsli, Cerealien und allerlei angereicherten Wahnsinn isst, teilweise auch viele Mode-Milch-Getränke mit Folsäure & Co., der tut sich aus meiner Sicht keinen Gefallen.
So kann ich es mir denn auch nicht leisten ‘Nicht-BIO-Sachen’ zu essen. Warum? Das steckt (potentiell) einfach zu viel Müll und zu wenig ‘Wumms’ drin – was unter dem Strich zu teuer kommt. Da Bio-Haferflocken nur ca. 1,20€ pro 500g kosten, sollte der Preis hier kein Hindernis sein.
Warum? Weil die Supplemente zur Kompensation der Defizite und zum entgiften des Zusatz-Mülls – und später dann der Ärzte Marathon – aus meiner Sicht teurer kommen, als die Summe die ich ggf. bei ‘Nicht-BIO’ an der Supermarkt-Kasse spare…
Links / Quellen
- [1] Dr. Thomas E. Levy – The Cause of All Disease: A Unified Theory, CAM 2017 Conferences, London, 26.04.2017
- [2] Iron in Cereal Video, Dr. T. Levy, Jul 12, 2016
- [3] Darum sind Cornflakes magnetisch, Bild.de, BYou-Redaktion, 1
- [4] Wieviel Eisen brauchen Frühstücksflocken ?, Neues Deutschland,
- [5] Experiment: Wieviel Eisen steckt in den Cornflakes?, von Florian Freistetter, 21. Januar 2013
- [6] Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln, Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil II, A. Domke, et al., Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 2004
- [7] Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln, Anke Weißenborn. et al., Journal of Consumer Protection and Food Safety, J Consum Prot Food Saf (2018) 13:25–39, doi: 10.1007/s00003-017-1140-y (PDF)
- [8] Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln, Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil I, A. Domke, et al., Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 2004
- [9] The vitamin B6 paradox: Supplementation with high concentrations of pyridoxine leads to decreased vitamin B6 function, Misha Vrolijk et al., Toxicology in Vitro 44, July 2017, DOI: 10.1016/j.tiv.2017.07.009
- [10] Dietary Reference Values for vitamin B6 vitamin B6, pyridoxine, pyridoxamine, pyridoxal, Average Requirement, Population Reference Intake, Dietary Reference Value, EFSA Journal: 24 June 2016
- [11] Leinsamen: Das Problem mit der Blausäure, Krauterie.de, 31.5.2015
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