Hämopyrrollaktamurie (HPU) und Kryptopyrrolurie (KPU) – Eine Übersicht

Bei HPU kompromitiert: Die Häm-Synthese.

Bei HPU kompromittiert: Die Häm-Synthese. Quelle: Pixabay

Dies ist die Übersichtsseite über alle Beiträge mit Bezug auf HPU & KPU in diesem Blog. Ich kann nur jedem Empfehlen die folgenden Informationen zu lesen, denn nach meiner Erfahrung ist die HPU ein oft nicht beachteter Aspekt in Bezug auf die Verstärkung oder Ursache vieler, aus meiner Sicht, „Symptom-Krankheiten“. Die Ursachen liegen viel tiefer, wobei eine HPU viele Problematiken verstärkt.

Was ist die HPU? und was die KPU?

Die HPU (HämoPyrrollaktamUrie) ist nach aktueller Erkenntnislage wohl eine genetisch und dauerhaft veranlagte mitochondriale Stoffwechselstörung. Die und KPU (KryptoPyrrolUrie) gilt als, soweit ich es verstehe, temporär erworbene Störung, wobei beide zur Gruppe der Porphyrien gehören. Durch die Störung kommt es nach aktuellem Stand zur vermehrten Fehlbildung des Häm.

Häm ist u.a. der Grundstoff für die roten Blutkörperchen, sowie Basis für viele wichtige Enzyme. [1][2] So hat fehlendes Häm Auswirkungen auf [1]:

  • den Sauerstofftransport im Blut,
  • die Cytochrome P450 Enzyme, welche für die körpereigene Entgiftung notwendig sind,
  • aber auch der Katalase, welche Wasserstoffperoxid abbaut und somit entschärft.

Zusätzlich geht im Prozess der Bildung & Ausscheidung der fehlerhaften Häm-Komplexe noch sehr viel aktives Vitamin B6 (P5P), Zink & ggf. auch Mangan verloren. Da Vitamin B6-P5P wieder die Basis für Häm ist, aber auch für wichtige Antioxidantien wie Glutathion, Co-Enzym Q10, der Superoxid-Dismutase (SOD) – beißt sich die Katze hier in den Schwanz: Ein Teufelskreislauf entsteht.

Aus diesen, teils eklatanten Mängeln an Häm und Mikronährstoffen, ergeben sich dann, in Folge, zahlreiche Probleme, Symptome und letztendlich auch Krankheiten. Grundlage für vieles ist aus meiner Sicht hier insbesondere die Störung der körpereigenen Entgiftungsfunktionen. So sind wohl sehr viele ‚übliche‘ Krankheiten letztendlich nur eine Folge, also ein Symptom, der HPU (bzw. KPU) – oder werden durch diese verschärft. [1]

Warum ist mir das Thema HPU so wichtig?

Ich halte inzwischen die HPU für einen der genetischen (bzw. im Leben erworbenen) Faktoren, der ganz entscheidend für die schwere vieler Symptome und/oder Krankheitsverläufe ist. Dies, da insbesondere eine Störung der körpereigenen Entgiftungsfunktionen und eine reduzierte Anzahl an Antioxidantien langfristig sehr ungünstige Auswirkungen hat. So sind wohl sehr viele Krankheiten letztendlich nur eine Folge, also ein Symptom, der HPU (bzw. KPU).

Es wird angenommen das (mindestens) ca. 10% der Frauen und ca. 1% der Männer von der HPU betroffen sind [1]. Allerdings gibt es auch Ärzte, wie z.B. Dr. J. Mutter, die eher von 20-30% der Bevölkerung ausgehen – also die, die in einer relevanten Weise betroffen sind. Eine HPU ist also nichts was nur ganz wenige Menschen betrifft – sondern quasi eine ‚Epidemie‘. Dabei wird angenommen das der Ausbruch bzw. die Verstärkung des Auftretens der HPU durch die heutigen Umweltfaktoren (u.a Chemikalien, psychischer und anderer Stress, EMF, Schwermetalle, Nahrungsmittelzusätze, etc.) verstärkt wird. [1]

So relevant eine HPU auch sein kann: HPU „ja/nein/ein bisschen“ ist eigentlich nur eine Sache die man wissen muss damit man am Anfang nichts falsch macht mit den Dosierungen von B6 und Zink. Das ist für mich alles – nicht mehr, nicht weniger. Zudem kann man, falls eine HPU vorliegt, in der Regel viele Symptome zuordnen.

Beiträge hier im Blog

Aktuell habe ich zwei  Beiträge im Blog, die sich explizit mit der HPU beschäftigen:

Hier noch ein gutes Buch zur HPU, wobei dies „nie so richtig konkret wird“, was nun genau wie und in welcher Reihenfolge zu tun ist:

Hier noch Beiträge die im Kontext der HPU relevant sind bzw. sein könnten:

Weitere werden folgen.

Wichtig: Zur Bestimmung einer HPU verwende ich nur den KEAC-24-Stunden-HPU-Test

Der HPU-24-Stunden Urin-Test von Keac ist der einzige in Europa den ich kenne, der allem Anschein nach konkret eine HPU bestimmt (oder auch nicht). So wird der Keac-Test auch ausdrücklich von Frau Dr. Ritter (HPU-Buch) empfohlen [1]. Wichtig in Bezug auf den Test: B-Vitamine (zumindest B6) und Zink mindestens 2 Wochen vor dem Test absetzen. Die HPU-Supplemente von Keac nutzte ich jedoch nicht. Einzig den Test nutze ich.

Zusatz: HPU & Co. – und die ‚Standard-Medizin‘

Dort gilt die HPU als eine „Pseudo-Diagnose“…. [3]. Ein Bericht des RKI kommt nach ca. 7 Seiten und viel hin- und her am Ende zum Schluss, dass es so etwas wie eine HPU oder KPU bzw. ‚Pyrrole‘ zwar durchaus geben „könnte“ – aber eine Diagnose bzw. Untersuchung des Urins zum Nachweis letztendlich keinen Sinn machen „würde“ und deswegen nicht zu empfehlen sei:

„Untersuchungen zur Diagnose der Pyrrolurie können demnach beim gegenwärtigen Stand der Wissenschaft nicht empfohlen werden.“

Das RKI rät also von einer einfachen Urin-Untersuchung ab. Dies, weil nach den Autoren:

„keine ausreichenden, dies begründenden Untersuchungsergebnisse vorliegen [keine eindeutige Identität der Substanz und kein Bezug zu Erkrankungen] und theoretische Überlegungen [sehr breites Symptomenspektrum] gegen eine Anwendung sprechen

Weil man also nicht genau, zu 100% versteht was da genau passiert, macht man eben nix.

Es ist jedoch komisch, dass viele Ärzte in der Praxis eine deutliche Korrelation zischen den HPU-Testergebnissen, den Blutwerten, den Symptomen und der Behandlung sehen. So sagt das RKI-Dokument nicht, dass niedrig dosiertes Zink, Vitamin B6, Magnesium & Co. – welche man in jedem Drogeriemarkt und jeder Apotheke einfach und frei kaufen kannnicht wirken würden, die Autoren machen jedoch mit Ihrer Empfehlung (aus meiner Sicht) den ersten Schritt in eine Behandlung madig: Die Diagnose.

Das die Pyrrole im Urin mit verschiedenen Verfahren festgestellt werden (u.a. Kryptopyrrol, Hämopyrrol) wird dann noch als negativ dargestellt – wobei hier einfach zwei (oder mehr) verschiedene Dinge gemessen werden: Eine HPU ist eben etwas anderes wie eine KPU – wobei beide mit einander eine ähnliche Symptomatik teilen. Das eine über Pyrrole im Urin diagnostizierte HPU, etc. letztendlich multisystemische Folgen haben kann (-> was Biochemisch mit jedem einschlägigen Fach- und Lehrbuch leicht erklärbar ist) wird im RKI-Dokument dann sogar (indirekt) noch als Kritikpunkt hervorgestellt (-> „sehr breites Symptomenspektrum„). Hat sich mal jemand hier die biochemischen Pfade angeschaut, wie ich in diesem Artikel? Wohl eher nicht….

Es ist schon komisch, das Biochemiker(innen) [1], Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin [1], Psychotherapeuten [4], Allgemeinärzte [5], Heilpraktiker [4, 6] das ganze dann doch deutlich anders sehen als die „Kommission ‚Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin'“ des Robert-Koch-Institutes (RKI) [3], welche uns jedes Jahr u.a. die (Grippe-) Impfung (und andere) empfiehlt. Und gerade für diese „Impfung“ hat bei älteren Menschen nach einer in Lancet veröffentlichen Meta-Studien keine in der Summe belegbare positive Wirkung [7]. Wirklich!

Das eigentliche ‚Problem‘ das ich bei dem ganzen sehe: Eine HPU kann mit einfachen Mikronährstoffen, ganz ohne Pharmazeutika behandelt werden und das erledigt viele unspezifische Probleme & Symptome auf einmal. Das mag sich paradox für einige Leser ‚lesen‘ – welche ich bitte einmal etwas mehr darüber nachzudenken. Es hat etwas im „Penunsen“ zu tun. Mehr schreibe ich hier nicht dazu – obwohl ich es könnte. Es mag jeder seine eigenen Gedanken kreisen lassen.


Links / Quellen