Essen “unterwegs”
Ab und zu werde ich mal gefragt wie ich das mit dem Essen mache wenn ich unterwegs bin – also Hostel, B&B, Apartment oder Zelten.
Grundsätzlich koche bzw. bereite mir mein Essen ich immer selber – Punkt. Essen im Restaurant bedarf für mich oft langer Suche, denn ich habe auch schon in gut gedachten asiatischen Restaurants Essen mit Glutamat & Co. bekommen. Vegetarische Käsepizza (dann ohne Käse) mit Weizenmehlboden ist mir oft auch zu teuer für das dann gebotene. Im B&B gibts eher Standardkost: (Weizen-)Brötchen, (günstiger) Käse & Wurst, Jogurt mit Zuckerzusatz, eventuelle Tomate/Gurke, meist unreifes Obst und hoch verarbeitetes Müsli (Kel***s) – was mir ebenfalls zu teuer für die angebotene Qualität, Menge und/oder Auswahl ist – von der ich mich dann kaum bedienen möchte.
Wenn ich essen gehe – dann ist mein Motto: “das die das dort schon besser hin bekommen sollten als ich selber” – und mit entsprechend guten Zutaten. Auch sollte das Ambiente entsprechend sein – mit gutem Ausblick oder heimelig, guter Service – und/oder in angenehmer Gesellschaft. Für Essen nur wegen Kalorien & Co. (also: Bauch voll machen) – ja, dafür brauche ich kein Restaurant oder Imbiss. Keine Zeit? Hey – sollte das nicht ein Urlaub und/oder eine Reise sein was ich gerade mache?! Warum mache ich die? “Keine Zeit” in meinem Kopf ist für mich ein Signal zum innehalten und zu schauen was diese Situation ausgelöst hat und ich da eigentlich gerade mache…
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Selber Kochen!
Was gibts besseres den Tag mit etwas entspannendem Kochen bei Musik oder Gesellschaft ausklingen zu lassen? Sich dann auf den Balkon, die Terrasse oder ein schönes Plätzchen am Zeltplatz zu setzten und mit einem entspannten Seufzer den Abend & das Essen zu genießen?
Natürlich hat es Reiz auswärts essen zu gehen – jedoch hat es für mich inzwischen mehr Charme selber zu kochen – ob alleine oder zu zweit, in der Gemeinschaftsküche eines Hostels (wo man dann ggf. andere Reisende kennenlernt), etc. pp. Es ist wie vieles – eine Routine die ‘man’ (oder Frau) sich langsam angewöhnen kann (wenn ‘man’ möchte). Das alles ist nicht besser oder schlechter – es ist eine persönliche Entscheidung zum aktuellen Zeitpunkt des Lebens. Morgen oder in einem Jahr kann die Entscheidung eine andere sein.
Frühstück
Das mache ich ‘wie immer’ – erst Gemüse zum Frühstück und dann mein Müsli. Weil ich unterwegs schlecht Keinem kann tun es dann auch die Haferflocken (Großblatt) + Rosinen, Kürbis und Sonnenblumenkerne. Eine Reserve an (frisch) selbstgemahlenem Leinsamen nehme ich meist mit. Etwas Zimt rundet den Geschmack ab.
Das Müsli wird am Abend vorher in ein Schraubglas (z.B. die praktischen 660 ml Gläser von Gurken oder Sauerkraut) getan und mit Wasser aufgefüllt, so das alles über Nacht schön quellen kann und am Morgen besser verdaulich ist.
Das Gemüse zum Frühstück klappt auch gut mit dem Camping-Kocher. Ich schneide mir Abends meist schon alles zu recht, so das ich es am (meist kühlen) morgen – nach der Nacht im Zelt – ganz ruhig angehen kann. Zucchini oder Brokkoli (optional mit mit Tomate) sind auch unterwegs meine Favoriten. Wenn ich mehr Energie benötige gebe ich nach dem Kochen auch noch etwas Olivenöl dazu.
Zu allem dazu gibts dann auch Obst – nur Reif sollte es sein. Das ist bei Bananen oft ein Problem: Werde diese kaum mit braunen Punkten verkauft. Dann tun es auch Äpfel, eine Melone – oder je nach Jahreszeit was sich möglichst frisch und seasonal besorgen (oder vom Baum pflücken) lässt.
Mittags
Das ich meist mit dem Rad unterwegs bin soll das Mittagessen einfach sein. Dazu gibts bei mir zwei Varianten:
- Obst
- Gemüse mit Brot
Bei der Obst-Variante halte ich es wie mit dem Frühstück: Reif und möglichst seasonal, gerne auch Trockenfrüchte (u.a. Aprikosen, Datteln, Feigen, Sultaninen) und ein paar Nüsse. Bei den Sultaninen sollte man aufpassen: Die machen mach einen Index den ich mal gelesen habe (und auch selber bestätigen kann) sehr ‘fress-süchtig’ – also ein unbändiges Verlangen nach mehr.
In Richtung Gemüse schneide ich dies vor der Abreise vom Campingplatz, Hostel & Co. – und packe es in mein Schraubglas (vom Müsli) und verspeise es dann meist mit (etwas) Roggen-Sauerteigbrot und Avocado, Nüssen oder Olivenöl für Fett (u.a. für die fettlöslichen Vitamine). Zwar finde ich Roggen nicht optimal – aber mir fällt außer Haferflocken aktuell keine bessere Alternativ ein. Teils falle ich auch auf Maiswaffeln zurück – die sind jedoch die schlechteste Lösung, da die KH sehr schnell ins Blut gehen und diese durch die hohe Temperatur bei der Herstellung auch einiges an Acrylamiden aufweisen dürften. Auf Reiswaffeln verzichte ich – weil da zusätzlich zu den Nachteilen von Maiswaffeln noch die Arsenbelastung hinzukommt. Dann doch lieber (eingeweichte) Haferflocken!
Ich esse zwar kaum noch Brot – jedoch ist das unterwegs ein guter und kompakter Energielieferant, denn Platz ist ja oft Mangelware beim Radcamping. Zudem habe ich festgestellt, das Roggenbrot & Pumpernickel für mich noch gut bekömmlich sind. Das mag jedoch individuell sehr, sehr verschieden sein. Dies insbesondere, wenn der Darmtrakt nicht 1a in Ordnung ist, weil dann Lektine im Getreide einfaches spiel haben die Darmwand zu durchdringen und allerlei Schaden im Körper anrichten (ein ganz großes und oft noch sehr unverstandenes Thema). Deswegen minimiere ich auch meinen Weizenkonsum recht stark und nutze dort keine Vollkornprodukte – weil in Bezug auf Lektine (u.a. WGA) ist Weizen am kritischsten. Gluten? – Das ist nur ein Lektin und fast schon eine Nebenbaustelle.
Abends
… wird immer warm gekocht! Hirse, Reis oder Kartoffeln (letzteres eher weniger) bilden die Grundlage für meine Kohlenhydrate. (Gelbe) Linsen für die Proteine – Kichererbsen nur wenn ich irgendwo länger bin, da diese min. 12h eingeweicht und länger gekocht werden müssen. Optimal ist es auch die Linsen & Reis einzuweichen – z.B. im Schraubglas vom Müsli bzw. Mittag.
Dazu gibts dann Gemüse was gerade seine Zeit hat, im Angebot, in Bio oder Frisch zu bekommen ist – das Koche ich dann nur in etwas Wasser und mit Zwiebeln. Als Gewürze halten unterwegs oft Tomatenmark, Kurkuma, Pfeffer und Garam-Masala her – welche in den Reis bzw. die Hirse beim Kochen gegeben werden. Mehr möchte ich nicht mit-schleppen.
Wenn ich zusätzlichen Energieverbrauch kompensieren muss dann gebe ich nach dem Kochen auch noch mehr oder weniger Olivenöl dazu (1 ml = 9 Kal.).
Trinken?
Wasser und Tee. Günstig und Gesund + das Wasser die Reinigung der Trinkflaschen sehr einfach (bzw. fast unnötig) macht. Den Alkoholkonsum beschränke ich (wenn ich davon überhaupt etwas trinke) meist auf die paar male bei denen ich im Lokal speise.
Essen im Lokal bzw. Restaurant?
Oft bedarf es einer längeren Suche Vollwertig und pflanzlich zu essen. In Sizilien, insb. den Großstädten, funktionierte das jedoch ganz gut. In Siracusa gabs die Pizzeria La Pecora Nera (das schwarze Schaf) – 3 Teigsorten und Mozarella aus Reismilch! Zwar brauch ich diesen Imitat-Mozzarella nicht – aber probiert habe ich es dann doch. War o.k. 😉
Ein anderer Tip ist das ‘Granita’ Eis in Sizilien (Tip: Comis Ice Cafe in Catania!) – es ist in der Regel vegan. Zudem gibts auch beim ‘normalen’ Eis (in Italien) viele Sorten ohne Milchprodukte – meist auch die ganz dunkle Schokoladensorte 😉
Tripadvisor und Internet machen in jedem Fall die Suche nach Restaurants & Co. einfacher – wobei mir aufgefallen ist das schnell einiges an Zeit bei der Recherche vergeht. Schnell sind 15 Minuten mit Suche und lesen von Bewertungen vertan – um dann festzustellen, das das Restaurant der Wahl gerade geschlossen hat, zu weit abseits der Route liegt oder keine Möglichkeit bietet draußen zu essen.
Sonst noch was?
Für die schnelle Power unterwegs ergänze ich dann gerne mit Obst (u.a. Apfel & Banane), Trockenfrüchten (meist Rosinen, Datteln & Feigen) und etwas Nüssen (Anm: Keine Cashew- & keine Erdnüsse – die sind Legumen und kritischer bez. der Antinährstoffe) wie weiter oben schon aufgeführt. Natürlich darf es nach viel Kalorienumsatz mit dem Rad auch ein Riegel dunkle Schokolade sein – also die mit 70% Kakao. Dies, Reis, Sultaninen & Haferflocken gibt es fast überall in Italien schon in Bio, was mir gerade bei den Sultaninen sehr wichtig ist (Anm.: Sonst mit Sulfiden zur Konservierung & sehr viel Spritzmitteln).
In Italien habe ich in Bezug aus Bio-Basis-Produkte sehr gute Erfahrung bei Conad und Spar (De/Euro/Inter) gemacht. Die haben in der Regel den ‘üblichen’ Krams für halbwegs faire Preise. Bei geschrotetem Leinsamen, Nüssen sowie Kürbis- und Sonnenblumenkerne empfiehlt sich jedoch die Mitnahme im Reisegepäck.
Mein Fazit?
Alles ist Gut.
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