EMF 28: Polarisation von HF-Strahlung (nach Panagopoulos et al.) als Ursache für VGCC-Aktivierung? + etwas zu Phased Array und Starlink

Animation zu verschiedenen Polarisationsarten. Link auf Youtube.
Die lineare Polarisation (LP) ist eine der neueren Erklärungen [1][2][4], warum schon „geringe“ Intensitäten von hochfrequenten gepulsten elektromagnetischen Feldern (EMF, u.a. WLAN, Bluetooth, GSM, 4G, 5G) über VGCC (Spannungsgesteuerten Calcium-Kanälen) so stark biologisch negativ wirken können.
Das alles natürlich ohne die anderen ungünstiger Aspekte von EM- und HF-Strahlung, die wir a) nicht (richtig) verstehen und b) nicht messen können. Zu b) gehören u.a. die potentiell existierenden skalaren (Meyl) oder torsionale (u.a. Akimov) Felder, die durch klassische Maßnahmen kaum bzw. nicht abschirmbar sind und welche, je nachdem, auch negative Aspekte auf biologisch Organismen haben können.
Zurück zum Thema: In 2018-2019 hatte ich schon viel über M. Palls Theorie zu VGCC’s geschrieben. VGCC’s sind „bildlich“ ausgedrückt Schalter in den Zellmembranen, welche durch bestimmte elektromagnetische Wechselfelder willkürlich und unabhängig von biologischen Prozessen aktiviert werden können, was in Folge zu vielfältigen Problemen führt.
Die Top 5 der wichtigsten Dinge in diesem Artikel
- Es ist ggf. die lineare (u.a. vertikale und horizontale) Polarisation, die HF-Strahlung so „biowirksam“ macht.
Davon betroffen sind Radio, (FM, UKW), Digitalfunk & Fernsehen, Mobilfunk, WLAN, DECT, etc. - Allerdings machen niederfrequente Pulsungen digitaler Modulationen das ganze hoch Problematisch,
so das in der Praxis schon nach wenigen Minuten biowirksame Bereiche erreicht werden. Bei analogen Sendetechniken ist dies weniger ein Problem. - Man kann sich lineare Polarisation vorstellen wie ein Buttermesser und „Messers Schneide“
Die gesamte Energie ist auf einer (Strahlungs-) Ebene, „scharf“ fokussiert. - Die Pulsungen „hämmern“ dann Ionen-Potentiale an VGCCs u.a. in der Epidermis nach oben,
so das diese spannungsgesteuerten Calcium-Kanäle (VGCC) wahllos öffnen und zu Missempfindungen, Nervenaktivierungen und anderem führen. - Abschirmung und Vermeidung sind die einzigen klassischen Mittel um das zu vermeiden
Dicke Wände & selber kein HF-Funk nutzen. Es scheint jedoch auch „nichtklassische“ Methoden des Schutzes zu geben.
Was ich und ggf. Pall übersehen hatten war, daß schon 2016 Panagopoulos und Johansson [1] über die Polarisation von elektromagnetischen Feldern in Zusammenhang mit VGCC’s berichteten, wobei Panagopoulos (et al.) in 2025 [4] noch einmal „nachlegt“ und seine damaligen Ergebnisse bestätigt.
Die Polarisation ist die Schwingungsebene des elektrischen Feldes (-> E-Feld). Bei linearer Polarisation, also dem, was Funk-Kommunikation seit dem Radio macht, ist dies im „Einfachsprech“ so, als ob das E-Feld sich nur auf „einer Ebene“ bewegt. Meint: 2D anstatt 3D. Die Natur ist jedoch, bis auf wenige Ausnahmen „3D“. Die linear polarisierte Feld-„Energie“ schwingt also nur auf einer „Fläche“ und nicht chaotisch bzw. überall im Raum. Das ist ein bisschen wie ein „Laser-Schwert“.
Panagopoulos et al [2] argumentieren nun, dass lineare Polarisation die Fähigkeit hat, kohärente erzwungene Schwingungen auf geladene/polare Moleküle innerhalb eines Mediums zu induzieren. Nun wäre das alles wohl nicht so schlimm, aber die digitalen Varianten des Funks (WLAN, Bluetooth, DECT, Mobilfunk, Radio & Co.) sind zudem „gepulst“, worüber ich in 2018 berichtete. Die niederfrequente Pulsung (Kz, KHz), verstärkt die Wirkung der linear polarisierten EM-Felder enorm.
O.k., der Reihe nach. Warum ist das Thema so wichtig für mich? Es erklärt, warum ich mich in der Nähe von WLAN schnell eher unwohl fühle. Panagopoulos berechnete nämlich auch, unter welchen Um- und Abständen welche Funk-Technologie potentiell zu einer ungewollten VGCC-Auslösung führt. Aber auch das ist nicht alles. MIMO- und „Phased Array“–Techniken (u.a. 5G, WLAN 6 & 7) erzeugen weitere Probleme, da diese die Funkleistung nach Bedarf bündeln bzw. fokussieren können.
Punkt ist: Unter realen Umständen können WLAN, DECT-Telefon und Mobiltelefon im Bereich von 1 Minute bis 1 Stunde die VGCC’s aktivieren.
Zu den Themen:
- Was war noch einmal das Problem?
- Zu VGCC’s
- Zur Pulsung
- Was ist eigentlich eine „lineare“ Polarisation?
- Was hat eine lineare Polarisation nun mit VGCC’s zu tun?
- Welche E-Feldstärken und Einwirkungszeiten werden Träger- und Pulsfrequenzabhängig benötigt, um VGCC’s zu aktivieren?
- Was hat die Schumann-Resonanz (~ 7,83 Hz, oft horizontal polarisiert) mit allem zu tun?
- Was sind übliche VGCC-Aktivierungszeiten bei WLAN, DECT und Mobilfunk (GSM)?
- Phased Array & Beamforming Technik bei WLAN, 5G & Co. – Alles noch mal eine Stufe irrer!
- Welches WLAN nutzt welche Technik & Sendeleistung?
- Was ist mit Starlinks Satellitenfunk?
- Schutz durch „Depolarisation“ mittels Lehm., Beton, Ziegel oder Styropor (Dämmung)?
Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.
Tipp: Für mehr zum Thema EMF, Mobilfunk & Co. schaut mal auf meine Seite zu EMF & Co.
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
Was war noch einmal das Problem? Zu VGCC’s

Schematische Darstellung der VGCC-Molekülstruktur und der Membrantopologie. Die VGCC-Pore wird von der α1-Untereinheit gebildet, die vier homologe Domänen (I-IV) umfasst, die aus sechs Transmembransegmenten (S1-6) bestehen. Die S4-Segmente enthalten positive Ladungen und dienen als Spannungssensoren. S5, S6 und die Einlaufschleifen bilden die Wände der Pore. HVA VGCC umfasst zusätzlich eine von jeder α2-δ-, γ- und β-Untereinheit. (Adaptiert von King, 2007).
Daß hochfrequente Mikro- und „Radio“-Wellen etwas „machen“, ist den Betroffenen schon lange klar und in Zellversuchen auch mannigfaltig bestätigt. Allerdings sind die genauen Mechanismen, also warum und wie dieses passiert, speziell bei „eher geringen“ Feldstärken, effektiv unbekannt.
Ein relevanter Schadens-Mechanismus, speziell in Bezug auf hochfrequente (HF) Felder bzw. Emissionen (u.a. WLAN, Bluetooth, GSM, LTE, 5G, Radar, etc.), scheint jedoch die VGCC-Aktivierung zu sein. In einer hervorragenden Zusammenfassung von Scheler [1] aus dem Jahre 2016 schreibt dieser:
- Daß die Aktivierung bzw. Öffnung der spannungssensiblen Ca2+-Ionenkanäle (-> VGCC -> Voltage Gated Calcium Channel) in der Zellmembran durch Mikrowellenstrahlung (u.a. Mobilfunk) niedriger Intensität gut belegt ist.
- Durch diesen Mechanismus werden irregulär Funktionen der Zellmembran aktiviert und das elektrochemische Gleichgewicht zwischen der Oberfläche der Membran und dem Zellinneren gestört. Über die Auswirkungen berichtete ich an vielen Stellen im Blog.
Die Frage war bisher jedoch, warum viel intensivere Strahlungsquellen wie die Sonne, u.a. das Tageslicht und das thermische Spektrum (-> Infrarot) , keine solchen Probleme mit der Aktivierung der VGCCs machen. Zwar bekommen wir irgendwann einen Sonnenbrand vom UV-Spektrum, Schweißausbrüche von der Wärmestrahlung, aber keine Elektrosmog-Symptome.
M. Pall schätzte (2018), dass die „Antennencharacteristik“ der VGCCs ein zentraler Faktor sei, welcher die EM-Felder bis zum Faktor 7.200.000 verstärken könne. Allerdings blieben viele Fragen bei dieser Annahme offen, die auf einfachen Abschätzungen basierte.
Ggf. ist noch relevant, dass es „den“ VGCC nicht gibt, sondern verschiedene Typen, die verschiedene Aufgaben haben und in verschiedenen Geweben vorkommen. Zudem gibt es auch noch Na- (-> Voltage-gated Sodium Channels, VGSCs) und K-Kanäle (-> Voltage-sensitive Sodium Channel, VSSC) – aber das führt hier zu weit, auch noch darauf einzugehen. Relevant scheinen jedoch der VGCC T-Typ (Cav3.1, Cav3.2),
- welcher in sensorischen Nervenendungen der Dermis nachgewiesen ist und
- an der Schmerzleitung, mechanischer Reizantwort, elektroafferenter Wahrnehmung beteiligt ist.
Dieser hat eine sehr niedrige Aktivierungsschwelle und das höchstes Potenzial für eine Aktivierung nach Panagopoulos. Aus diesem Grund fühlen viele Menschen bei relevanten EMF’s auch ein „Kribbeln“ in der Haut.
Was war noch einmal das Problem? Zur Pulsung

FFT-Spektrum und Spektrogramm eines WLAN-Signals im Standby (g-Standard); der Ab-
stand der Spektrallinien beträgt knapp 10 Hz.
Scheler [1] führt noch einen zweiten Punkt an. Problematisch sei grundsätzlich auch
- die niederfrequente Pulsung (Hz, KHz) von hochfrequenter Strahlung (MHz, GHz) bzw. digitalen Modulationsverfahren, die es so in der Natur nicht gibt.
| Technologie | Typische Pulsung (TDMA/Steuerung) | Modulationsfrequenz / Chip-Rate |
|---|---|---|
| WLAN (Wi-Fi) | 10 Hz (Beacons), 100 Hz – 1 kHz (OFDM-Steuerkanäle) | ~ 80-320 kHz (OFDM-Subträger) |
| GSM (2G) | 217 Hz (TDMA-Burst), 8,34 Hz (Rahmen), 2 Hz (Superrahmen) | 270 kHz (GMSK) |
| DECT | 100 Hz (TDMA-Burst), 50 Hz (Standby) | 1,728 MHz (π/4-DQPSK) |
| UMTS (3G, W-CDMA) | kontinuierliche Übertragung (DS-CDMA), Power-Control: 800 Hz & 1500 Hz | 3,84 Mcps Chip-Rate |
| LTE (4G) | 100 Hz – 1 kHz (Steuerkanäle, PDCCH/PUCCH) | 15 kHz – 60 kHz (Subträger-Abstand) |
| TETRA | ~17,65 Hz (Multiframe), ~70,56 Hz (Slot-Bursts, TDMA 4-Slots) | π/4-DQPSK, 18 000 Symbole/s |
| 5G NR | 100 Hz – 1 kHz (Steuerkanäle: PDCCH/SRS/SIB). Sowie 50 Hz für den Synchronization Signal Block (SSB) als dominante Pulsfrequenz von 5G bei Verwendung von Beamforming. | 15 kHz – 240 kHz (flexibler Subträger-Abstand) |
Bluetooth nutzt 1600 Frequenzsprünge/s und 16 KHz Baseband-Clock, BT LE ist komplexer, nutzt jedoch weniger Leistung. Das hoch Problematische an 5G ist insbesondere der SSB, welcher für Ballungsgebiete sehr relevant ist, weil dort Beamforming mehr und mehr verwendet wird. Diese nutzlastunabhängigen Synchronisierungs-Signale werden in einem eigenen, nicht so stark fokussierten Beam zyklisch (50 Hz) über den gesamten Sektorbereich schwenkt und immer gesendet! Insofern ist diese Frequenz die dominante 5G-Pulsfrequenz, welche man mit Messgeräten gut hören kann.
Generell gibt es dann noch bestimmte Frequenzbereiche (im HF und NF-Bereich) die wegen anderen/zusätzlichen Effekte ungünstig sind. Ad-Hoc kommen hier folgende Frequenzbereiche in den Sinn:
- Gehirnwellen (0,5-100 Hz)
- Neuro-motorische Steuerung (ebenfalls bis bzw. um 100 Hz), weswegen auch 50 Hz ungünstig sind (-> 2te Oberwelle ist 100 Hz!)
- Das technisch gewähltes lokales Optimum mit akzeptabler Absorption und einer Eindringtiefe im cm-Bereich von Wasser (-> Mikrowelle, 2,45 GHz)
- etc.
Man kann sich hier schon leicht vorstellen, dass all dieser Wellensalat nicht ohne Wirkung auf biologische Organismen sein kann. Allerdings gibt es weitere Puzzlesteine wie die Polarisierung und die Intensitätsverstärkung über Techniken wie das Phased Array, über die ich nachfolgend schreiben möchte.
Was ist eigentlich eine „lineare“ Polarisation?

Elektromagnetische Welle. Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bei elektromagnetischen Wellen steht das wellenförmige elektrische Feld E (-> Einheit: Volt/meter -> V/m) und das zugehörige magnetische Feld B (-> magnetischer Fluss, Einheit: Tesla -> T) senkrecht aufeinander (-> auch transversale Welle genannt) und die Felder schwingen beide senkrecht zur Ausbreitungsrichtung (-> k oder im Bild x). Lineare Polarisation liegt dann vor, wenn die beiden Ebenen, in denen die Felder schwingen, ihre einmal erzeugte Lage im Raum im Laufe der Zeit beibehalten. Das ist „Standard“ bei HF-Funk.
Wenn ihr auf das nebenstehende Bild klickt, dann öffnet sich eine Animation. Relevant ist hier die blaue Kurve, dass elektrische Feld. In speziellen Antennen, z.B. einem zentral gespeisten Halbwellen-Dipol (-> letztendlich ein gerader Draht) , fließt ein symetrischer Strom entlang des Drahts, wodurch das elektrische Feld in einer festen Richtung (-> entlang der Drahtachse) schwingt. Das Ergebnis ist ein linear polarisiertes Feld. Dies hat dann auch Auswirkungen auf das magnetische Feld B, was immer dem E-Feld folgt und dann ebenfalls polarisiert ist.
Alles bedeutet letztendlich, dass Elektronen der linear polarisierten HF-Welle immer in einer durch ihre (Leiter-) Charakteristik bestimmten festen Richtung (und Ebene) im Raum schwingen. In der Natur tritt Polarisation zwar auch auf, aber meist nicht in einer rein linearen Form.
Was hat eine lineare Polarisation nun mit VGCC’s zu tun?
Das gerichtete polarisierte elektrische Feld übt eine gerichtete Kraft auf geladene Ionen aus und kann dadurch (u.a. Na+) Ionenbewegungen beeinflussen. Entscheidend scheint jedoch die direkte Wirkung auf die positiv geladenen Spannungssensoren (S4-Hexlix) der VGCCs. Ein starkes elektrisches Feld kann die Position dieser Spannungssensoren verändern und damit die Aktivierungsschwelle des Kanals herabsetzen, was zu einer frühzeitigen Öffnung des VGCC führen kann. Scheler schreibt auf Basis von Panagopoulos [1]:
„Je stärker die elektrische Feldstärke E der polarisierten elektromagnetischen Welle – und damit die Intensität bzw. Leistungsflussdichte dieser Welle – und je geringer ihre Frequenz f ist, desto größer ist die Verschiebung eines frei beweglichen Ions in der Zelle.“
Feldstärke, Pulsung und das gerichtete polarisierte elektrische Feld wirken hier zusammen. Liegt die Ebene der gerichteten Polarisation nun so, dass diese die S4-Helix „optimal beeinflusst“, dann wirkt die Polarisation ähnlich einem Brennglas und verstärkt den Effekt der HF-Strahlung auch bei niedrigen Feldstärken. Scheler [1]:
„Erst über die frei beweglichen und leicht verschiebbaren Ionen in der Nähe der Spannungssensoren können genügend große Kräfte auf die Spannungssensoren entstehen, die dann den Kanal öffnen.“
Nun reicht natürlich ein linear polarisierter „Puls“ eines E-Feldes nicht, um „mal eben“ ein VGCC oder einen anderen Ionenkanal zu aktivieren. Ein Schuh wird erst durch folgende Eigenschaft der S4-Helix daraus -> Scheler [1]:
„Panagopoulos et al. konnten in ihrer Arbeit zeigen, dass sich eine einmal erreichte Verschiebung von alleine – also ohne Einfluss eines äußeren Feldes – nur sehr langsam abbaut, das Ion sich also nur sehr langsam wieder in den ursprünglichen Gleichgewichtszustand zurückbewegt.“
Es handelt sich also nicht um eine direkte Kopplung an die Proteinladung, sondern ein Modell „additiver“ ionenvermittelter Spannungstransduktion -> meint: die Umwandlung einer „summarischen elektrischen Reizinformation“ über die Zeit in eine biologische Antwort.
Welche E-Feldstärken und Einwirkungszeiten werden Träger- und Pulsfrequenzabhängig benötigt um VGCC’s zu aktivieren?
O.k., nun wird es einen Schritt konkreter! Scheler [1] gibt in seiner Veröffentlichung einige exemplarische Berechnungen an, die auf Panagopoulos et al. basieren [2]. Diese machen klar, dass je geringer die (Träger-) Frequenz ist, desto geringer ist die nötige elektrische Feldstärke E bzw. die Leistungsflussdichte I um VGCC’s potentiell zu öffnen. Nachfolgend einige frequenzabhängige Berechnungen:
| Trägerfrequenz f | Elektrische Feldstärken E₀, die den Kanal öffnen | Leistungsflussdichten I₀, die den Kanal öffnen |
|---|---|---|
| 50 Hz | E₀ > 12,5 mV/m | I₀ > 0,4 µW/m² |
| 10 kHz (z.B. Atmospherics, Wetterfelder) | E₀ > 2,5 V/m | I₀ > 16,6 mW/m² |
| 900 MHz Mobilfunk-Trägerfrequenz (GSM) | E₀ > 2,25 × 10⁵ V/m | I₀ > 1,34 × 10⁸ W/m² |
Angesichts dieser Rechnung könnte eine reine (unmodulierte, sinusförmige) HF-Trägerfrequenz faktisch niemals einen VGCC öffnen. Warum? Die Ionen verschieben sich nicht einfach bei einer kontinuierlichen (ungepulsten) hochfrequenten Welle, obwohl diese ebenfalls sehr starke elektrische Felder (E‑Feld) aufweisen kann. Das liegt daran, dass die Trägerfrequenz (fT, z.B. im GHz-Bereich) so hoch ist, dass die Richtung des elektrischen Feldvektors innerhalb eines Zyklus so rasch wechselt, dass die Ionen aufgrund ihrer Masse und der dämpfenden Wirkung des viskosen zellulären Mediums (-> hohe Reibung) nicht in der Lage sind, einer solchen schnellen Oszillation zu folgen.
Erst durch die niederfrequente Pulsung – also dem periodischen „Ein– und Ausschalten“ des Hochfrequenzsignals – kann die durch einen Puls induzierte Verschiebung Vmin über die Zeit akkumulieren, weil sie sich zwischen den Pulsen nicht wieder vollständig abbaut. Natürlich bedeutet das nicht, dass eine unmodulierte HF-Trägerfrequenz oder Welle dann „gut“ oder ohne Auswirkungen ist.
Allerdings ist die resultierende Nettoverschiebung innerhalb eines (Takt-) Zyklus vernachlässigbar. Es braucht viele „Takte“ um die Ionen „Netto“ genug zu verschieben.
Panagopoulos stell nun eine Formel zur Verfügung, mit der die Relation von Trägerfrequenz (fT) zur Pulsungsfequenz (fP) in die Berechnung eingeht, wobei die Pulsfrequenz sicherlich im KHz-Bereich bleiben sollte, damit die Formel valide ist:

Man kann sich vereinfacht einen Nagel vorstellen, der mit jedem Puls (->Hammerschlag), statistisch gesehen, weiter in die Wand getrieben wird. Dies ist natürlich vom Puls, der Pulslänge und der Welle im Puls abhängig. Scheler [1]:
„Die Gleichung besagt, dass es im Prinzip bei jeder Feldstärke E0 zu einer Öffnung des Ionenkanals kommen kann, wenn die Expositionszeit nur entsprechend lange genug andauert. Es gibt daher bei diesem Mechanismus für gepulste Wellen theoretisch keine minimale Feldstärke, oder einen Schwellenwert, unterhalb dessen keine störenden biologischen Effekte auftreten.“
Meint: Über die Pulsungen sind die üblichen HF-Funktechnologien nun doch in der Lage, die VGCC-Ionenkanäle zu öffnen!
Nachfolgend werde ich einige praktische Beispiele geben, um die Intensität und Zeitdauer für potentielle Wirkungen bei DECT, WLAN und Mobilfunk abschätzen zu können.
Was hat die Schumann-Resonanz (~ 7,83 Hz, oft horizontal polarisiert) mit allem zu tun?
Jetzt wird es noch mal spannend! Leser des Blogs kennen sicherlich die Schumann-Resonanz, welche sich in den „Hohlraum“ zwischen Erdoberfläche und unterer Ionosphäre (~60–90 km Höhe), durch Blitze angeregt und gefüttert, als stehende Welle entsteht. Die (mittlere) fundamentale Frequenz liegt bei etwa 7,83 Hz, mit (harmonischen) Oberwellen bei ca. 14, 20, 26, 33 Hz usw. Berichte, dass sich diese Schumann-Resonanz in der Frequenz stark verändert hat, sind Unsinn! Auf solche Ideen kommt man nur, wenn man Grundfrequenz, Standardabweichung und Oberwellen nicht auseianderhalten kann (oder will)!
Das Andechs-Bunker-Experiment von Wever hatte so bereits vor über 70 Jahren klar gemacht, dass Versuchspersonen in einem elektromagnetisch abgeschirmten Bunker ohne Tageslicht, Zeitgeber oder natürlichen EM-Felder wie die Schumann-Resonanz, u.a. psychovegetative Störungen zeigten, die sich erst wieder mit der Einbringung von künstlichen elektromagnetische Felder um 7,83 Hz stabilisierten.
Das bedeutet aus meiner Sicht: Menschen können sehr niederfrequente und niederenergetische elektrische bzw. magnetische Felder, bzw. genauer gesagt geringste Flussdichten (B), wahrnehmen. Ob die Schumann-Resonanz auch longitudinale (skalare) Anteile hat, ist unbekannt, aber möglich, denn die Effekte müssen ja nicht unbedingt alle transversal sein. Klassisch gesehen werden speziell für sehr niederfrequente Felder wie die Schumann-Resonanz, neben Resonanzeffekten auch Mechanismen wie Magnetit Kristalle und Kryptochrome diskutiert.
Ganz klar ist, daß „extrem winzige“ Frequenzen und Felder wie die der Schumann-Resonanz (ca. 7,83 Hz im Mittel), mit nur 1–10 µV/m (-> 0,027-0,27 nW/m²) Auswirkungen auf uns haben. Das sind „Leistungen“, die ca. 1000 mal geringer sind als schon sehr geringe (und baubiologisch als unbedenklich geltende) Feldintensitäten von Mikrowellen mit z.B. 0,1 µW/m². Allerdings ist mit 10 µV/m schon UKW-Radioempfang möglich! Wichtig ist mir:
- Es zeigt auf, dass unser Körper auch geringste, „irre kleine Feldintensitäten“ wahrnimmt!
- Diese Intensitäten sind ca. 1000 mal geringer, als schon sehr geringe (und baubiologisch unbedenkliche) Feldintensitäten vom Mobilfunk mit z.B. 0,1 µW/m².
Deswegen ist die Schumann-Resonanz auch nur mit guter Messtechnik und geringen Umweltstörungen erfassbar. Allerdings haben Schumann-Resonanz und (digitale) HF-Modulation auch funktionale Gemeinsamkeiten:
- Beide Systeme enthalten „gepulste“ Felder bzw. Frequenzen im ELF-Bereich (extrem niedrige (low) Frequenzen),
- deren Informationsstruktur (und nicht nur die Energie) möglicherweise biologisch wirksam ist,
- dies besonders über Resonanzeffekte (z.B. zellulären Oszillatoren) bzw. Wirkungen auf z.B. VGCC, Krytochrome oder Magnetite.
Nachfolgend eine „grobe“ Gegenüberstellung:
| Merkmal | Schumann-Resonanz (ELF) | HF-Funktechnik (z. B. LTE, WLAN) |
|---|---|---|
| Trägerfrequenz | ~7.83 Hz, 14 Hz, … | 800 MHz – 5 GHz |
| Polarisation | Linear-horizontal (größtenteils) | Meist vertikal & horizontal |
| Modulation | Amplituden- und phasenmoduliert durch Blitzaktivität | Digitale Pulsmodulation (z. B. TDMA, OFDM) |
| Pulsung | Ja (stochastisch) | Ja (strukturiert, z. B. 217 Hz bei GSM) |
| Kohärenz | Partiell (stehende Wellen) | Hoch (zeitlich und phasenstabil) |
| Biologische Kopplung | ELF-Wirkung (z. B. VGCC, EEG) | ELF-überlagerte Wirkung (Modulationseffekt) |
Letztendlich bedeutet dies alles: Wenn technische EMF in Bereiche der Körper- und Gehirnwellenfrequenzen vorstoßen -> „was kann da schon schief gehen!“
Was sind übliche VGCC-Aktivierungszeiten bei WLAN, DECT und Mobilfunk (GSM)?
Scheler [1] gibt auf Basis von Panagopoulos et al. [2] für einige Funkstandards berechnete Werte an. Exemplarisch gebe ich hier die Werte für WLAN, DECT-Telefonie und GSM (Mobilfunk) wieder. Dabei sollte beachtet werden, daß diese Werte hypothetisch sind und erst einmal nur für die VGCC gelten, welche unmittelbar auf der Hautoberfläche (-> T-Typ), bzw. innerhalb des erstem Millimeter Haut, exprimiert sind. Dies ist deswegen wichtig, weil der Körper, bzw. das Wasser u.a. in der Haut, die Energie der elektromagnetischen Welle im GHz-Bereich
- a) stark dämpft bzw. absorbiert und
- b) auch (teilweise) depolarisiert,
insbesondere bei größerer Gewebedicke (>1 mm) oder komplexer Zellstruktur. Panagopoulos et al. [2] merken an (deepl.com):
„Selbst wenn die ELF-Felder in den inneren Geweben eines lebenden Körpers deutlich abgeschwächt werden, sind die Augen, das Gehirn, die Hautzellen oder die Myriaden von Nervenfaserendigungen, die an der äußeren Epidermis enden, den Feldstärken, die außen an der Oberfläche des lebenden Gewebes gemessen werden, direkt ausgesetzt.“
In der Veröffentlichung von Scheler [1] stehen dann folgende (berechnete) Tabellen: Erstmal für DECT:
| Abstand vom DECT-Sender | Leistungsflussdichte I0 während eines Pulses (Spitzenwert) | Elektrische Feldstärke E0 während eines Pulses | Mittlere Zeitdauer t, nach der sich der Kanal öffnet |
|---|---|---|---|
| 0,3 m | I0 = 265.000 µW/m2 | E0 = 10 V/m | ca. 4,0 min |
| 0,5 m | I0 = 95.000 µW/m2 | E0 = 6 V/m | ca. 6,6 min |
| 1,0 m | I0 = 24.000 µW/m2 | E0 = 3 V/m | ca. 13,2 min |
| 1,5 m | I0 = 11.000 µW/m2 | E0 = 2 V/m | ca. 19,8 min |
Das ist also stellvertretend für den Abstand zur Basisstation im Standby! Beim Telefonieren ist es natürlich noch dramatischer!
| Pulsfrequenz fp | Leistungsflussdichte I0 während eines Pulses (Spitzenwert) | Elektrische Feldstärke E0 während eines Pulses | Mittlere Zeitdauer t, nach der sich der Kanal öffnet |
|---|---|---|---|
| Handy GSM 900 (216,66 Hz) |
I0 = 100.000 µW/m2 | E0 = 6,14 V/m | ca. 1,4 min |
| I0 = 10.000 µW/m2 | E0 = 1,94 V/m | ca. 4,5 min | |
| I0 = 1.000 µW/m2 | E0 = 0,61 V/m | ca. 14 min | |
| I0 = 100 µW/m2 | E0 = 0,19 V/m | ca. 46 min | |
| Basisstation GSM 900 (1733,33 Hz) |
I0 = 100.000 µW/m2 | E0 = 6,14 V/m | ca. 11 s |
| I0 = 10.000 µW/m2 | E0 = 1,94 V/m | ca. 34 s | |
| I0 = 1.000 µW/m2 | E0 = 0,61 V/m | ca. 1,8 min | |
| I0 = 100 µW/m2 | E0 = 0,19 V/m | ca. 5,7 min |
GSM 900 ist das „D-Netz“ der Telekom. Das ist heute noch im Betrieb – für viele automatisierte Altgeräte. Ab Mitte 2028 wird es abgeschaltet, wobei die frei werdenden Frequenzen für 4- und 5G genutzt werden. Wie man sieht sind die Abstrahlungen der Basisstation mit der höheren Frequenz extrem relevant, denn 100 µW/m² sind Werte die im Bereich einiger hundert Meter um die Basisstation, die den ganzen Tag sendet, aufretteten!
| Abstand vom WLAN-Sender (Laptop) | Leistungsflussdichte I0 während eines Pulses (Spitzenwert) | Elektrische Feldstärke E0 während eines Pulses | Mittlere Zeitdauer t im Bereitschaftsmodus | Mittlere Zeitdauer t bei voller Übertragungskapazität |
|---|---|---|---|---|
| 0,2 m | I0 = 200.000 µW/m2 | E0 = 8,68 V/m | ca. 1,0 h | ca. 1,0 min |
| 0,5 m | I0 = 32.000 µW/m2 | E0 = 3,47 V/m | ca. 2,4 h | ca. 2,4 min |
| 1,0 m | I0 = 8.000 µW/m2 | E0 = 1,74 V/m | ca. 4,8 h | ca. 4,8 min |
WLAN ist natürlich der „Kracher“ – im negativen Sinne. Der WLAN-Sender, u.a. im Notebook, ist ca. 20 cm von Hand und Arm entfernt, der ganze Körper maximal 1 Meter. Speziell mit viel Funkverkehr, u.a. in Großraumbüros, ist die Situation sehr schlecht.
Phased Array & Beamforming Technik bei WLAN, 5G & Co. – Alles noch mal eine Stufe irrer!

Animation zu Phased Array technologie. Link auf Youtube.
Der Begriff Phased Array beschreibt phasenverschobene Antennengruppen, was es früher nur bei Radar gab. Mittels Beamforming (-> Adaptive Beamsteuerung) kann die Strahlrichtung innerhalb weniger Millisekunden dynamisch angepasst werden.
Beide Technologien erlauben eine dynamische Strahlsteuerung, wodurch Funkwellen gezielt und adaptiv in bestimmte Richtungen fokussiert werden können. So kann z.B. eine feste Radar- oder 5G Funk-Installation den Radar bzw. die Sendeleistung auf verschiedene Ziele additiv fokussieren. Auch neuere WLAN-Standards nutzen Phased Array & Beamforming.
Das Problem: Die maximale Sendeleistung (EIRP – Effective Isotropic Radiated Power) z.B. einer 5G-Sendeeinrichtung mit Phased-Array-Antennen wird jedoch nur auf die durchschnittliche Leistung und nicht auf die Spitzenleistung „normiert“ bzw. durch Grenzwerte eingeschränkt. In der Praxis können so die selbst viel zu hohen „Grenzwerte“ also deutlich überschritten werden.
Wichtig ist, dass die aktuell eingesetzten 5G-Phased-Array-Antennen (insbesondere im Frequenzbereich oberhalb von 3 GHz, z. B. 3,5 GHz und Millimeterwellen im Bereich von 24 GHz bis 40 GHz) tatsächlich echte elektronische Phased-Array-Systeme sind und sich technisch klar von konventionellen, starren Sektorantennen unterscheiden, welche es nur ein paar Jahren bei ersten 5G (Test-) Systemen bzw. LTE gab.
Letztendlich bedeutet dies, dass die realen (Maximal-) Belastungen nicht mehr einfach ermittelt werden können und von Auslastung des WLAN und den Standorten der verschiedenen WLAN-Teilnehmern abhängt. So kann bei einer EMF-Kontrollmessung alles noch „im Rahmen sein“, aber 10 Minuten Später, oder ggf. Abends in Wohnblöcken, dramatisch schlechter sein. Das gleich gilt auch für Arbeitsplätze und speziell in Großraumbüros. Zu 5G Funk mit SSB und Beamforming schreibt Vinrich u.a. [5]:
„… die Strahlungsdichte an einem Punkt zwischen dem Minimum (nur SSB, keine Verkehrslast) und Maximum (volle Verkehrslast, im Focus des Traffic Beams) eine riesige Spannweite vom Faktor 200 und mehr aufweisen kann. Bei Mobilfunksystemen 2G bis 4G handelt es sich lediglich um den Faktor vier bis sechs.“
Ach ja: Wenn man etwas „spinnt“, könnte man Phased Array, auch über Satelliten, dazu nutzen um an einem Ort „ganz viel Leistung“ zu bündeln. Da bei der Erzeugung von transversalen HF-Wellen auch skalare oder torsionale Anteile erzeugt werden – davon gehe ich ganz klar aus – dürften am Zielort dann nicht die transversal gemessene Leistung relevant sein, sondern eben die „anderen Anteile“. Ansonsten nutzen natürlich auch terrestrische Radarstationen Phased Array, weswegen man diese weiträumig(st) meisten sollte. Mehr schreibe ich hier nicht, weil das Thema wirklich traurig ist.
Welches WLAN nutzt welche Technik & Sendeleistung?
Nachfolgend möchte ich der Vollständigkeit halber eine kurz Übersicht geben, welche WLAN-Standards welche Techniken nutzen:
| WLAN-Standard | Name | Frequenzbereich | Beamforming | Phased-Array-Antennen |
|---|---|---|---|---|
| 802.11n | Wi-Fi 4 | 2,4 / 5 GHz | Optional, passiv | Sehr begrenzt |
| 802.11ac | Wi-Fi 5 | 5 GHz | Explizit (MU-MIMO) | Teilweise (4–8 Elemente) |
| 802.11ax | Wi-Fi 6 | 2,4 / 5 GHz | Explizit, OFDMA | Ja, oft 8–16 Elemente |
| 802.11be | Wi-Fi 7 | 2,4 / 5 / 6 GHz | Explizit, OFDMA, MU-MIMO | Ja, bis 16–32 Elemente |
| 802.11ad / ay | WiGig | 60 GHz (mmWave) | Explizit, zwingend | Ja, stark ausgeprägt |
Das alles bedeutet: Die Nutzung von Phased-Array-Technologie und Beamforming in modernen WLAN-Systemen (insbesondere bei WLAN-Standards wie Wi-Fi 5 (802.11ac), Wi-Fi 6/6E (802.11ax) und zukünftig Wi-Fi 7 (802.11be) bewirkt, dass die örtliche („räumliche“) elektromagnetische Leistungsdichte erheblich variieren kann und wie schon angeführt stark von der Nutzungssituation (Datenverkehr, Anzahl der Endgeräte, deren räumliche Position) abhängt.
Insofern können gemessene Leistungsflussdichten bei neueren WLAN-Technologien um den Faktor 10–100 variieren. Das macht klassische EMF-Messungen speziell bei Wi-Fi 6, 7 und Gig unzuverlässig! Ohne Langzeitmessung ist das alles „Rätselraten“.
Ein weiteres Problem neuer WLAN-Standards ist, dass diese grundsätzlich mehr Leistung nutzen, wobei die angegebenen EIRP-Leistungen durch den Antennengewinn in der Realität deutlich gesteigert werden. So kommen auch in 10 Meter Entfernung (rechnerisch) relevante Leistungsflussdichten zustande, welche auch eine Betonwand von 15 cm nicht vollends (klassisch) abschirmen kann (grobe Abschätzungen mit Hilfe von GPT):
| Standard | Frequenz | EIRP (max.) | Antennengewinn | S bei 10 m (Luftlinie) | Betonwand-Dämpfung | S bei 10 m (mit Wand) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wi-Fi 4 | 2,4 GHz | 100 mW (0,1 W) | 4 dBi (2,5x) | 199 µW/m² | 10 dB (Faktor 10) | 19,9 µW/m² |
| Wi-Fi 5 | 5 GHz | 500 mW (0,5 W) | 6 dBi (4x) | 1.591 µW/m² | 20 dB (Faktor 100) | 15,9 µW/m² |
| Wi-Fi 6 | 5 GHz | 500 mW (0,5 W) | 8 dBi (6,3x) | 2.508 µW/m² | 20 dB (Faktor 100) | 25,1 µW/m² |
| Wi-Fi 6E | 6 GHz | 1000 mW (1 W) | 10 dBi (10x) | 7.958 µW/m² | 25 dB (Faktor 300) | 26,5 µW/m² |
| Wi-Fi 7 | 6 GHz | 1000 mW (1 W) | 12 dBi (16x) | 12.733 µW/m² | 25 dB (Faktor 300) | 42,4 µW/m² |
„Gut ist“: Zumindest werden die 10-Hz Beacon-Frames mit geringerer Leistung als die maximale Sendeleistung gesendet, typischerweise um 3–6 dB reduziert.
Was ist mit Starlinks Satellitenfunk?
Starlink ist ein Satellitennetzwerk, das in ca. 550 Km Höhe operiert (LEO, Low Earth Orbit). Es nutzt zirkuläre Polarisation und dynamisches elektronisches Beamforming (-> Phased Array) mit Antennengewinnen im Bereich von 35–45 dBi (-> gerichteter Hochgewinn), wobei die Sendeleistung (am Satelliten) typischerweise auf etwa 1–10 Watt (30–40 dBm) pro Beam geschätzt wird. Starlink arbeitet dabei hauptsächlich in folgenden Frequenzbändern:
| Frequenzbereich | Frequenzen | Nutzung |
|---|---|---|
| Ku-Band | ca. 10,7–12,7 GHz (Downlink) | Benutzerterminal („Dishy“) Empfang |
| Ka-Band | ca. 17,8–18,6 GHz (Downlink) | Gateway/Bodenstation Empfang |
Auf der Erde kommen als (transversale) Leistungsflussdichte geschätzt 0,01–0,1 µW/m² (realistisch) an, wobei 1 µW/m² theoretisch (lokal) möglich sein kann. Wie andere wie andere Satelliten- und Funknetzwerke verwendet auch Starlink periodische Steuerungs- und Signalisierungsdaten (Beacons, Synchronisationssignale).
Unabhängig der Pulsungen sind hier keine VGCC-Aktivierungen zu erwarten. Im Vergleich zur Belastung durch WLAN, Smartphones und Mobilfunk sind die Belastungen von Starlink & Co. vernachlässigenswert.
Aber: Die Schumann-Welle in der Atmosphäre hat Auswirkungen auf uns und die „Energie“ dieser Welle ist deutlich geringer als die von Starlink. Aus meiner Sicht können insofern die Sendeleistungen von Starlink, wenn diese auf einen Punkt fokussiert werden, durchaus biologische Auswirkungen haben, jedoch eher nur, wenn man in skalaren oder torsionalen Komponenten denkt, die transversaler HF-Funk wohl ebenfalls emittiert.
Schutz durch „Depolarisation“ mittels Lehm., Beton, Ziegel oder Styropor (Dämmung)?
Depolarisation bedeutet, dass eine ursprünglich definierte Polarisationsrichtung verloren geht oder sich auf mehrere Richtungen verteilt (also teilweise oder vollständig depolarisiert wird). Das kann durch
- Reflexion an Oberflächen
- Durchdringung anisotroper Materialien (Beton, biologische Gewebe)
- Streuung an kleinen Strukturen (Bäume, Regen, atmosphärische Störungen)
- Verwendung bestimmter Materialien oder Strukturen in der Nähe (metallische Gitter, spezielle Oberflächen)
passieren. Relevanter als die Depolarisation ist jedoch die Absorption (-> Dämpfung) in Geweben und Strukturen. Viele vergessen, dass eine Dämpfung von z.B. 25 dB schon 99,7% Leistungsverlust bedeuten. 60 dB ist dann 1/1.000.000, was bedeutet, dass nur noch 0,0001 % der ursprünglichen Leistung durch eine z.B. 50 cm dicke Lehm oder Betonwand gelangen. Ob dann noch 1% oder 50% depolarisiert werden, ist bzw. scheint in Bezug auf die VGCC-Aktivierung relativ unwesentlich. Zur Veranschaulichung habe ich mit GPT eine Tabelle generiert, die aufzeigen soll, welche Absorption es bei einer 20 cm / 50 cm Wand mit 15 % Feuchte im äußeren Bereich der Mauer bei verschiedenen Frequenzen gibt:
| Material (15 % H₂O) | 700 MHz | 2.45 GHz | 6 GHz | Depolarisation* |
|---|---|---|---|---|
| Styropor 20 cm | 0.05 dB | 0.12 dB | 0.30 dB | < 0.2 % |
| Styropor 50 cm | 0.12 dB | 0.30 dB | 0.75 dB | < 0.3 % |
| Porenbeton 20 cm | 10 dB | 20 dB | 32 dB | 1.5 % |
| Porenbeton 50 cm | 25 dB | 50 dB | 80 dB | 2.5 % |
| Stahlbeton 20 cm | 14 dB | 24 dB | 37 dB | 8 % |
| Stahlbeton 50 cm | 35 dB | 60 dB | 95 dB | 12 % |
| Tonziegel 20 cm | 11 dB | 22 dB | 34 dB | 4 % |
| Tonziegel 50 cm | 27 dB | 55 dB | 85 dB | 6 % |
| Lehm 20 cm | 10 dB | 25 dB | 38 dB | 3 % |
| Lehm 50 cm | 25 dB | 62 dB | 95 dB | 4 % |
* Depolarisation (%): orthogonal emittierter Leistungsanteil.
Hier noch der Rechenweg der Tabelle (Beispiel Lehm 20 cm, 2.45 GHz):
- Trockener Basiswert: 15 dB / 20 cm.
- Feuchte-Zuschlag: +0.7 dB / cm × 15 cm effektiver Feuchtezone ≈ 10 dB.
- Gesamt: 15 + 10 ≈ 25 dB.
Allerdings bin ich mir bei den von GPT abgeschätzten Werten aufgrund der Komplexität nicht sicher und denke, das Lehm klar im Vorteil vor Stahlbeton ist. Das Problem der „Ungenauigkeit“ verorte ich nicht in GPT, sondern darin, das klassische Tabellen ggf. irgend etwas nicht berücksichtigen, was relevant ist, jedoch eher im Bereich des „skalaren oder torsionalen“ wirkt. Meint: Das Ergebnis ist zwar technisch korrekt, aber biologisch „gefühlt“ nicht.
Das bedeutet „klassisch“, dass jemand, der in einem Trockenbauhaus bzw. einem mit wenig Wand, jedoch viel Styropor sitzt, wenig abgeschirmt ist. Optimal hingegen sind alte Lehmhäuser mit natürlicher Feuchte und 60 cm üblicher Wandstärke. So etwas ist z.B. in Ungarn auf dem Land noch sehr üblich und günstig zu erstehen – wenn auch oft in einem sehr sanierungsbedürftigem Zustand. Lehm hat auch das Potential skalare bzw. torsionale Anteile, welche bei der Erzeugung von transversalen EMF anfallen zu vermindern,zerstreuen oder zu transformieren.
Lehm ist mineralogisch allerdings variabel (Herkunftsgestein, Klima, Pedogenese). Typisch sind jedoch:
| Komponentengruppe | Häufige Minerale/Phasen | Bemerkungen / typische Größenordnungen |
|---|---|---|
| Quarz (SiO₂) | Quarz | Häufig Hauptphase des Sand/Schluff-Anteils; Beispiele aus USDA-Profilen zeigen Quarzanteile >50 % der groben Mineralfraktion, aber stark variabel. |
| Feldspäte (Tecto-Aluminosilikate) | Plagioklas, K-Feldspat | Primäre Silikate, verwittern zu Tonmineralen; oft relevante Schluff-Fraktion. |
| Tonminerale (Phyllosilikate) | Kaolinit (Al₂Si₂O₅(OH)₄), Illit/Muscovit (K-Glimmer), Smektit/Montmorillonit | Bestimmen Plastizität, Kationenaustausch, Wasserhaushalt. |
Warum ist nun Lehr aus meiner Sicht besser als „Beton“? Für mich sind die Dinge in der Tabelle alles transversal und longitudial „Feld- und Wellenbrechende“ oder ggf. besser ausgedrückt transmutierende/transformierende Substanzen, was ich auch durch anderweitige Messungen in meinem Haus bestätigen kann, die jedoch außerhalb des Fokus dieses Artikels liegen.
Ganz klar ist für mich jedoch: Von Stahlbeton als Hausmauer rate ich jedoch ab! Die eingebetteten Stahlgitter können alle möglichen Feldeffekte produzieren und sind anfällig für Einkopplugen. Die Zusätze zum Beton tuen ihr übriges „für die Gesundheit“, speziell bei Sichtbeton im Innenbereich, wo es nicht einmal eine Schutzschicht gibt. Wer in so etwas arbeiten oder Wohnen muss, der hat mein herzliches Beileid – wobei ich aus Erfahrung schreibe.
Mein Fazit
Das ganze erklärt plausibel, warum schon „wenig“ Sendeleistung genügt, um Effekte, speziell auf VGCC & nervliche Systeme, zu produzieren. Die Situation ist desaströs, speziell im Hinblick darauf, dass diese Ergebnisse nicht weiter in der Breite aufgegriffen wurden um die Grenzwertdiskussion fortzuführen. Zusammenfassend kann man schreiben:
Elektrische Felder (E-Feld) wirken direkt auf die positiv geladenen Spannungssensoren (S4-Helix) der VGCC und bewirken deren Verschiebung -> Depolarisation der Membran. Entscheidend ist hierbei die Stärke (-> Leistungsflussdichte), die Frequenz (bzw. Pulsation auf einer HF-Trägerwelle) und die Art der Polarisation des elektrischen Feldes. [1][2]
Letztendlich hilft aus meiner Sicht die Vermeidung und „dicke Wände“ gegen die ungewünschten EMF, egal ob polarisiert, transversal oder longitudinal oder nicht. Meine Strategie:
- Dicke Wände (Lehmhaus, 60 cm)
- Jalousien aus Metall, die Abends heruntergelassen werden können
- Fliegengitter aus metallischem Abschirmgewebe (geerdet)
- Keine Funktechnologien im Haus und auch nicht auf dem Gelände – alles per Kabel!
- Optimal min. 20 Meter Abstand zu wenigen Nachbarn, Randlagen, kleine Orte, keine Windkraft, kein PV auf dem Dach + Bäume.
Natürlich hilft das nicht im Büro, Supermarkt oder anderswo weiter. Insofern sollte man zumindest selber vermeiden ein Smartphone o.ä. an sich zu tragen, niemals ein DECT-Telefon in seiner Wohnung aufstellen und auch kein WLAN am Notebook oder überhaupt nutzen.
Abschließend bin ich nicht mal der Ansicht, das die transversalen Anteile der HF-Strahlung die gefährlichsten sind – sondern die Zeitgleich erzeugten skalaren (-> Meyl) oder torsionalen (-> u.a. Akimov) Anteile viel schädlicherer Natur sind. Diese sind allerdings schlecht abschirmar und dürften mit der Sendeleistung und komplexen Modulation ebenfalls stärker (-> schlechter) werden. Wer hier aktiv werden will, sollte meine EMF Neutralisiere-Serie lesen!
Links / Quellen
- [1] Polarisation: Ein wesentlicher Faktor für das Verständnis biologischer Effekte von gepulsten elektromagnetischen Wellen niedriger Intensität., K. Scheler, Umwelt, medizin, gesellschaft 29, 3/2016
- [2] Polarization: A Key Difference between Man-made and Natural Electromagnetic Fields, in regard to Biological Activity, Dimitris J Panagopoulos 1 2 3, Olle Johansson 4, George L Carlo 5, Sci Rep, 2015 Oct 12:5:14914. doi: 10.1038/srep14914.
- [3] Central and peripheral contributions of T-type calcium channels in pain., Harding, E.K., Zamponi, G.W., Mol Brain 15, 39 (2022). https://doi.org/10.1186/s13041-022-00923-w
- [4] A comprehensive mechanism of biological and health effects of anthropogenic extremely low frequency and wireless communication electromagnetic fields, Panagopoulos DJ, Yakymenko I, De Iuliis GN, Chrousos GP., Front. Public Health, 04 June 2025 Sec. Radiation and Health, Volume 13 – 2025, doi: 10.3389/fpubh.2025.1585441
- [5] Volle Beschleunigung mit Einsatzgebiete, Ziele und Eigenschaften des Mobilfunksystems der 5. Generation, Martin H. Virnich, Mönchengladbach, IBN, Februar 2024
Der Rest dieses Beitrages ist nur für eingeloggte Freunde des Blogs einsehbar. Bitte logge Dich ein, oder schaue unter dem Menüpunkt 'Freunde des Blogs' für weitere Informationen wenn ein ernsthaftes Interesse besteht hier weiter zu lesen.







Neuste Kommentare