EMF 8: 5G Mobilfunk – NOCH MEHR Belastung durch massives MIMO, Beamforming & bis zu 86 GHz MMW ?!

5G Mobilfunk

5G Mobilfunk. Quelle: Pixabay

In diesem Teil meiner EMF-Serie möchte ich auf den kommenden 5G Mobilfunk-Standard eingehen und betrachten ob dieser im Vergleich zu GSM und LTE (4G) weitere Verschlechterungen in Bezug auf die biologische Verträglichkeit bedeutet…

Der 5G-Standard ist teils noch in der Entwicklung und, ganz wichtig, in vielen Teilen nicht einfach eine Fortsetzung von 3G oder 4G. 5G nutzt u.a. Teil komplett andere Antennen und Frequenzen bis zu ca. 86 GHz. Dieser Bereich wird auch Millimeterwelle (MMW) genannt und erstreckt sich über den Bereich von 30 bis 300 GHz. Das Problem: Diese Frequenzen wirken sich anders auf den Menschen aus als die bisherigen (<=5 GHz).

In diesem Beitrag werde ich kurz in die neuen Begriffe der 5G Technik einführen und dann das ganze mit Schwerpunkt auf die MMW abschließend betrachten. Und diesen Artikel so kompakt wie möglich zu halten, setzte ich voraus das EMF Teil 5 (Leistungsdichte) und EMF Teil 6 (Pulsung und Modulation) gelesen wurden bzw. die Begriffe grob verstanden werden.

Hinweis: Für mehr zum Thema EMF, Mobilfunk & Co. schaut mal auf meine Seite zu EMF & Co.

Wofür überhaupt 5G?

5G soll so ziemlich das ‘Alles-Netzwerk’ werden mit dem alles vernetzt ist, was heute noch über Kabel, ‘Ablesen’ (z.B. Gas- und Stromzähler) und WLAN abgewickelt wird. Durch verschiedene Frequenzbereiche eignet sich 5G für den Einsatz über große Entfernungen, jedoch auch für die Installation in dichten Gebieten wie Innenstädten, Firmengeländen, Gebäuden, etc. So müssen nicht mehr zwei oder mehr Infrastrukturen gepflegt werden (z.B. Mobilfunkverträge, WLAN, Verkabelung), sondern nur noch eine. Die Frequenzvergabe für 5G sieht auch vor, das z.B. Firmen auf Werksgeländen & Co. ‘private’ 5G Netze aufbauen können [5][31]. Da 5G für schnelle Ortswechsel des Empfängers relativ zur Basisstation ausgelegt ist – ist es sicher auch ein Eckpfeiler für die Vernetzung von Kfz und das automatische Fahren im großen Maßstab.

Neues bei 5G: Millimeterband, (massives) MIMO, Voll-Duplex, Beamforming, Mikrozellen, FBMC

In einem Artikel der IEEE zu 5G [1], den es auch als Video gibt [2] habe ich folgende 5 Kernpunkte entnommen die 5G von 4G unterscheiden, wobei ich noch einen 6ten Punkt ergänze. In meinen Kommentaren werde ich auch auf erste Implikationen in Bezug auf eine mögliche Steigerung der Belastung eingehen.

1. Nutzung von Millimeterwellen zwischen 30 und ca. 86 GHz – aber auch 700 MHz!

Mit 5G wird das genutzte Funkspektrum gegenüber 2G, 3G und 4G deutlichst erweitert. Spielte sich bisher alles eher im Bereich von ca. 800 Mhz bis 2,7GHz ab ist es nun der Bereich von 600 MHz bis ca. 86 GHz. Dabei wird in drei grobe Frequenzbereiche unterschieden [4]:

  • Low (0.6 GHz – 3.7 GHz)
  • Mid (3.7 – 24 GHz) und
  • High (24 GHz und höher) Frequenzbänder.

In welchem Land zu wann genau was eingesetzt wird ist unterschiedlich und befindet sich teils noch im Fluss. In Deutschland wird dies zuerst das 3,6 GHz Band und später das 2 GHz Band sein [5]. Je nach Land werden dann die höheren Frequenzen nach und nach genutzt werden, wobei dies in Deutschland erst einmal die Bänder um 3,7-3,8 GHz und 26 GHz sind, welche dann zur lokalen Nutzung, z.B. Städten, Gemeinden und Firmengeländen bereitstehen [3][31]. Also noch mehr Wellensalat und Grundbelastung – u.a. in großen Firmengeländen.

Das ‘Problem’: Je höher die Frequenz, desto einfacher kann das Signal gestört bzw. abgeschirmt werden. So werden die hohen MMW-Frequenzen später wohl primär im Nahbereich in Mikrozellen eingesetzt und die Sendeleistung deutlich erhöht werden (müssen)Faktoren von 10 sind wohl im Gespräch und bereits von Lobbyisten gefordert [10][11]. Zum Vergleich: Beim 5 GHz WLAN wird mit 1 Watt gegenüber 100 mW bei 2,4GHz WLAN gesendet (EIRP) und mit dem 1 Watt (über Crest-Faktor  bis zu 20 Watt) kommt man nur gut 50 Meter oder (in Gebäuden) weniger weit. So wird die Nutzung der MMW zur Folge haben, das die Dichte der Sendestation und wohl auch die Sendeleistung steigen wird  ein Wahnsinn! Was die gesundheitlichen Auswirkungen der Nutzung der MMW ist – das ist ebenfalls nicht klar, weswegen ich später auf einige Studien eingehen werde.

Das Problem für den Menschen: Die Auswirkungen von MMW auf den menschlichen Organismus sind kaum erforscht. Im Unterschied zu den aktuellen Frequenzen wird die Leistung aus den MMW bereits zu großen Teilen in den ersten Millimetern der Haut absorbiert und hat hier wohl Einflüsse auf Schweißdrüsen (und Kanäle), Nervenenden, Zellen & Co [7][14][15]. Ab ca. 60GHz werden wohl >90% der Energie de MMW in der (Epi-)dermis absorbiert – andere Wirkungen auf Herz, Zellen, Augen (u.a. Linsenepithelzellen), Bakterien und auch Pflanzen verheißen nichts gutes. So nutzt die USA (Militär) bereits eine so-genannte nicht-tödliche Energiewaffe (ADS), mit welcher auf Basis von 94 GHz MMW schmerzen in den Nervenenden von Menschen erzeugt werden werden können [14][15]. Die Kritik stützt sich also nicht nur auf die wenigen verfügbaren Studien, sondern auch auf die Praxis – und in der Praxis werden die ‘negativen’ Effekte schon (para-militärisch) genutzt! Gerade die höheren MMW-Frequenzen bringen also weitere (zusätzliche) negative Wirkungen mit sich. Update: Ein Interview mit David Icke führt diesen Aspekt und andere noch weiter aus [33].

Doppelter Wahnsinn: Mehr Sendestationen die näher an den Menschen sind und mit mehr Leistung funken (sollen) – ich hoffe das sich 5G auf MMW nicht durchsetzt. Ein Trost: Flächendeckend wird das MMW-Band nie wohl eingesetzt werden – eher in Firmengeländen, Einkaufsmeilen, Innenstädten und Ballungszentren. Aber gerade hier sind ja auch die meisten Menschen betroffen – weil Sie dort arbeiten und wohnen. Natürlich funkt auch der Sendemast in der Hosentasche mit MMW bzw. den anderen 5G Signalen.

1.5 Nutzung von Mikrowellen bei 700 MHz

Was jedoch aus meiner Sicht ein Problem wird – das kaum angesprochen wird – ist die Nutzung der Frequenzen bei 700 MHz – deutlich unter den aktuellen alten GSM-Frequenzen von 900 MHz.

Was ist das Problem? Funk mit niedrigeren Frequenzen hat eine höhere Reichweite und durchdringt besser Wände, etc. pp. Kombiniert mit der neuen Modulation von 5G (Punkt 6. in dieser Auflistung) besteht hier das Potential bzw. die Gefahr, das selbst an Orten die bisher recht gut Abgeschirmt sind, 5G (bei gleicher Sendeleistung wie GSM) deutlich stärker (negativ) wirkt.

2. Mikrozellen (mit <<= 250 Metern Reichweite)

Mikrozellen decken kleinere Gebiete ab – dafür gibt es dann jedoch mehr Sendestation auf der gleichen Fläche wie vorher. Sinken dürfte die effektive Belastung (Leistungsdichte) dadurch nicht – weil die Stationen näher an die Wohnungen und Aufenthaltsorte der Menschen wandern und bei Nutzung der MMW tendenziell mehr Sendeleistung benötigt wird. Wie es sich mit der Reichweite und Sendeleistung im MMW-Bereich, insbesondere bei Frequenzen >60 GHz verhält ist aktuell wohl noch recht unklar – die Entwicklungen laufen noch.

Problematisch: Für alle Menschen die in zentralen Innenstadtlagen wohnen – oder in Firmen Arbeiten welche irgendwann (Pico-, Nano- und/oder) Mikrozellen einsetzen.

3. Massive MIMO (ganz viele Antennen)

Heutige 4G Basisstationen haben wie Moderne WLAN’s mehrere Antennen (MIMO), über welche parallele  Datenübertragungen abgewickelt werden können. 5G Stationen werden deutlich mehr Antennen haben (ca. 100) um parallel auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig zu senden und zu empfangen. Alleine dadurch soll die Übertragungskapazität um den Faktor 22 (oder mehr) steigen – natürlich auch die summierte Leistungsdichte, welche bisher pro Kanal begrenzt ist.

Mehr Belastung (Leistungsdichte): Insbesondere wenn die zusätzliche Übertragungskapazität von 5G ausgenutzt wird.

4. Beamforming

8*8 = 64 Antennen-Einheit für 5G.

Hier wird versucht das Funksignal (und die Leistung) besser auf den jeweiligen Empfänger zu fokussieren.Das ganze ist aber falsch betitelt und erweckt den Eindruck, das die Sendekeule dem Nutzer folgen würde, was nicht der Fall ist. Vielmehr ist das ganze wohl als Beamhopping [26] zu bezeichnen, wo aus einem Array von Antennen (min. 8*8 = 64) immer die ausgewählt wird, welche optimal zur Position des Nutzers passt.

Gerade die 64 Sendekeulen (pro Sektor) sind ein Kernbestandteil der versprochenen Durchsatzsteigerung von 5G. Wegen der höheren effektiven Sendeleistung bei Volllast hat wohl auch schon der private ‘Grenzwertverein’ ICNIRP seine Industrie-Freundlichen Grenzwerte noch weiter aufgeweicht [27].

SEHR Kritisch: Beamhopping vergrößert die Anzahl der Antennen (Keulen) pro Sektor deutlichst. Wie Gigahertz.ch [26] darlegt, kann alleine dadurch die Belastung pro Antennensektor (meist 120 Grad) im Vergleich zu GSM & Co. potenziell bis zum 64-fachen steigen – je nachdem wie die Standards für die Grenzwerte interpretiert werden.

Anmerkung: Ob oder in wie weit MIMO und Beamhopping ggf. noch kombiniert werden konnte ich leider (noch) nicht in Erfahrung bringen. Mit ist auch unklar ob die gesamte Antenne oder jede Einzelantenne als ‘Phased-Array’ betrieben wird.

5. Voll-Duplex (Gleichzeitiges Senden & Empfangen)

Aktuelle Standards erlauben nicht das gleichzeitige Senden und Empfangen (Vollduplex). Bei 5G soll es dann möglich sein, zur gleichen Zeit auf der gleichen Frequenz zu senden und zu empfangen.

Unklar, eher ungünstig: Hier werden die Funkkanäle ‘noch mehr vollgepackt’, die Modulation wohl noch komplexer – ich denke nicht, das dies eine Entlastung bringen wird.

6. Modulation – FBMC & Co.

Unterschied zwischen den 5G (u.a. FMBC) Modulationen und 4G (OFDM)

Unterschied zwischen den 5G (u.a. FMBC) Modulationen und 4G (OFDM). Quelle: [6]

Wie im EMF Teil 6 schon angesprochen bekommt 5G eine neue Modulation. Aktuell stehen verschiedene zur Diskussion (filtered OFDM, FBMC, GFDM, …), wobei davon auszugehen ist, das dass Signal komplexer wird – und dies nicht positiv in Bezug auf die biologische Verträglichkeit sein wird:

“As shown 5G waveforms i.e. FBMC, UFMC and GFDM are sharper than LTE power spectrum waveform.” [6]

Eher negativ: Scharfe Signalflanken kenne ich nur im Kontext von ungünstigen Effekten auf biologische Organismen (u.a. den Mensch) – was auch die Ergebnisse der NTP-Studie nahelegen.

Die Studienlage zu 5G, MMW & Co.

Hier versuche ich einen detaillierteren Überblick mit Fokus auf wissenschaftliche Fakten zu geben und mache mit zwischendurch dazu meine Gedanken. mein Ziel als Dipl. Ing. ist keine Panik zu verbreiten, sondern Evidenz für eine sachliche Diskussion und Argumentation (z.B. bei Städten, Kommunen und Arbeitgebern bzw. dem Arbeitsschutz) zu sammeln.

Biologische Effekte von MMW

Joel M. Moskowitz, Ph.D [4] und andere [7][20] schreiben in Bezug auf die biologischen Effekte, das diese (je nach Frequenz) größtenteils innerhalb er ersten Millimeter der Haut und der Corona (des Auges!) absorbiert werden. Wie schon weiter oben beschrieben sind hier insb. Nervenenden, Schweißdrüsen und Kapillargefäße betroffen. So könnten sich biologische Effekte über das Nervensystem ausbreiten. Wichtig: Schon heute ist nachgewiesen, das EMF viele neuropsychische Effekte auslöst, welche u.a. auch zu Depressionen führen können [16].

Ein Review aus 2010 [17] fasste in Bezug auf die Auswirkungen von MMW zusammen, das Studien nahelegen das MMW Struktur und Funktion von Zellmembranen (Calcium-Ionenkanäle) verändern und u.a. das Immunsystem durch Stimulation des neuralen Systems aktivieren (-> Nervenenden): Aus der Studie:

“A large number of cellular studies have indicated that MMW may alter structural and functional properties of membranes.

Eine Meta-Studie aus 1998 (US-Army & Air Force Wissenschaftler) zitiert eine russische Studie, bei der 30-80% der Probanden MMW niedriger Intensität spüren konnten [18]:

“Increased sensitivity and even hypersensitivity of individual specimens to MMW may be real. Depending on the exposure characteristics, especially wavelength, a low-intensity MMW radiation was perceived by 30 to 80% of healthy examinees (Lebedeva, 1993, 1995)”

MMW haben wohl auch Einfluss auf Mikroben und Bakterien (Wachstum, Aktivität) inkl. ggf. möglicher Antibiotika-Resistenz – wobei solche Bakterien schon im Bereich von Sendestationen gefunden wurden [19]:

“…bacteria and other cells might communicate with each other by electromagnetic field of sub-extremely high frequency range. These MMW affected Escherichia coli and many other bacteria, mainly depressing their growth and changing properties and activity.” und “…it is interesting that bacteria [that] survived near telecommunication-based stations like Bacillus and Clostridium spp. have been found to be multidrug resistant

Andere Studien haben auch Auswirkungen auf Pflanzen (“peroxidase isoenzyme spectrum changes”, Weizen) [21] gefunden [7]. Auch Insekten und Vögel sind grundsätzlich von Mikrowellen & Co. betroffen, wie auch eine Meta-Studie aus 2012 nahelegt, welche über 500 Studien analysiert hatte [22].

Ein weiterer Bericht [8] zitiert mit verweis auf viele Studien weitere Effekte von MMW wie Veränderung der Gen-Expression, förderung von Zellwachstum (Tumore?), Oxidativem Stress, Entzündungen, Neuromuskulären Störungen, etc. pp.:

“Preliminary observations showed that MMW increase skin temperature, alter gene expression, promote cellular proliferation and synthesis of proteins linked with oxidative stress, inflammatory and metabolic processes, could generate ocular damages, affect neuro-muscular dynamics

Das ganze geht dann noch munter weiter [8][9][23] – wobei die Forschung und das Verständnis der Effekte im Verhältnis eher gering ist. Krebs scheint jedoch nur eines von vielen Problemen zu sein – mit einer langen Inkubationszeit. Die Effekte auf Nervensystem, Hormonhaushalt (u.a. Melatonin, Insulin), Neurotransmitter (Dopamin), reproduktive Organe, etc. scheinen mir schon kurzfristig gewichtiger – denn diese Effekte haben unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität. Hier mal eine erschreckende Zusammenfassung [9]:

Neurological/neuropsychiatric effects (23 reviews). […]: sleep disturbance/insomnia; fatigue/tiredess; headache; depression/depressiven symptoms; lack of concentration/attention/cognitive dysfunction; dizziness/vertigo; memory changes; restlessness/tension/anxiety/stress/agitation; irritability. These findings are not just based on epidemiological findings but are also based on profound impacts of EMFs, at levels well within our safety guidelines, on brain structure and function and also on the mechanism of non-thermal EMF action discussed below.

Die Wissenschaft zu  5G und MMW

In einem Artikel [27] zur NTP-Studie fasst diagnose:funk kurz die aktuelle Lage zur Forschung bzw. 5G zusammen:

“Erste Studienergebnisse zur Gesundheitsschädlichkeit der 5 G Strahlung liegen vor. Zwei Forschergruppen fordern einen Ausbaustopp (Betzalel et al. (2018), Russell, CL (2018)).”

Wer mag, der lese die Studien, wobei es auch hier nur noch um noch schrecklichere Details geht – jedoch die grundsätzliche Frage der Schädlichkeit für mich außer Frage steht.

Meine Gedanken zur MMW

Durch die Nutzung vielfältiger Frequenzbereiche und Modulationen im Bereich der MMW wird es dann wohl auch sicher sehr lange dauern bis große Studien hier juristisch verwertbare ‘Gewissheit’ schaffen. So hat die große US-NTP Studie (2016 beendet) nur GSM und CDMA untersucht, was schon 25 Millionen Dollar gekostet hat und sich über viele Jahre hinzog, davon alleine 2 Jahre von der Pressekonferenz über die wichtigsten Ergebnisse (in 2016) bis zum Abschlussbericht gegen Ende dieses Jahres (2018). Zumindest ist jetzt klar, das Mobilfunk Krebs macht – Punkt. Da 5G jedoch Bereich von 700 MHz bis 86 GHz nutzt werden die Effekte noch zahlreicher werden.

Weiterhin stehen die maximalen Sendeleitungen in Bezug auf 5G, gerade in den MMW-Bereich, noch nicht fest. Die Industrie versucht hier höhere Grenzwerte durchzusetzen, da die MMW ja kaum über die Haut hinaus tiefer in den Körper eindringt. Das vernachlässigt natürlich komplett die viel konzentrierte Wirkung im Bereich der Haut, der Nervenenden und der Schweißdrüsen. Was 1-10 Millimeter Eindringtiefe dann für Insekten, Biene, Vögel und Pflanzen bedeuten – ich denke, das kann sich jeder selber ausmahlen. Das Problem: Mit der ggf. höheren Leistung der MMW werden dann auch schnell gut 90% der Sendeleitung wirklich vom Körper, Insekt, Tier oder der Pflanze resorbiert – nicht nur ein geringerer Teil wie bei Mikrowelle im Bereich unter 3,5 GHz oder sogar unter 1 GHz. Im Verhältnis trifft das ganze also Kleintiere und Pflanzen sogar mehr als den Menschen. Und Beamhopping hilft bei dem ganzen dann auch nicht…

Die Politik

… die Spielt wohl ein Spiel mit den (Mobilfunk-) Konzernen. So stellt diagnose:funk [27] einen Zusammenhang aus folgender Schlagzeile in der FAZ [3] und den Interessen her. In der FAZ steht:

“Die 5G-Mobilfunktechnik soll möglichst auch den letzten Feldweg und Acker erreichen. Union und SPD wollen die Vergabe der neuen Funk-Frequenzen von extrem weit gehenden Versorgungsauflagen abhängig machen und diese notfalls mit hohen Geldbußen und anderen Sanktionen durchsetzen” (FAZ, 25.06.2018).

und diagnose:funk kommentiert dazu:

“Nun werden sich die Mobilfunkbetreiber bei der Aufstellung der Sendeanlagen bei Widerstand aus der Bevölkerung darauf berufen, sie müssten bauen, da sie sonst rechtlich belangt würden. Offensichtlich ein abgekartertes Spiel.

Noch viel schlimmer kann es dadurch werden, das bei 5G auch Lizenzen an Firmen, Gemeinden & Co. vergeben werden können, mit dem diese autarke Netze aufbauen – z.B. für Ihre Industrieanlagen & Co. Was das für die Belastung an Arbeitsplätzen bedeuten wird – ich kann es nur erahnen. Das Handelsblatt dazu [31]:

“Die geplante Vergabe von lokalen und regionalen Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G lockt Konzerne aus ganz Deutschland. Mehr als 15 Unternehmen hätten ihr Interesse signalisiert, wie aus einem Schreiben des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) an die Bundesnetzagentur hervorgeht. Dazu gehören Dax-Konzerne wie Daimler, Volkswagen, Siemens und BASF, aber auch Bosch, Sennheiser und ABB.”

Mir wird da sehr unwohl und es scheint wichtig, das die Mitarbeiter über die Betriebsräte in diesen Firmen unbedingt tätig werden müssen, um schlimmeres zu vermeiden. Denn ist die Technik erst einmal installiert – und Fertigungsanlagen & Co. von dieser Abhängig – dann ist ein Zurück schwieriger…

Mein Fazit

5G Grenzwerte: Deutschland “führend” im negativen Sinne. Quelle: Jürgen Strobel

Da 5G in viele Trickkisten greift und zu den bestehenden auch komplett neue Frequenzbereiche bis fast 100 GHz nutzen wird, ist noch gar nicht klar was da alles auf biologischer, neurologischer  und bio-physikalischer Ebene bei Organismen (Menschen, Tiere, Insekten und Pflanzen) an neuem & zusätzlichem Ungemach passieren wird.

Studien in Bezug auf die Auswirkungen von MMW auf Organismen sind noch rar – und die, welche ich hier angegeben habe lesen sich nicht erfreulich. So wird dann wohl losgelegt und installiert werden – bevor man auch nur teilweise weiß bzw. versteht was man eigentlich angerichtet hat. All das macht natürlich die tausenden von Studien welche die schädlichen Auswirkungen der aktuellen Technologien belegen bzw. assoziieren nicht weg – bei 5G kommt nur noch mehr hinzu. Wer das Thema in Bezug auf die Biologischen Effekten noch vertiefen möchte den verweise ich gerne auf eine Zusammenfassung (90 Seiten) von Dr. Martin Pall [32].

Nachtrag“Natürlich” eilt Deutschland mal wieder führend voraus und brilliert bei 5G mit den “laschesten” Grenzwerten überhaupt (-> siehe nebenstehende Tabelle).

Update: Alles noch schlimmer?

Einem Artikel von Firstenberg zu 5G [34] habe ich entnommen, das die Situation in Bezug auf 5G und die Antennen-Thematik noch schlimmer ist als von mir in 2018 angenommen (-> “Phased Array”). Auch die 5G-Telefone haben wohl die weiter oben angesprochenen Antennen-Arrays und senden mit einer effektiv höheren Sendeleistung – Firstenberg gibt bis zu 20 Watt, anstatt 2W bei LTE & GSM an. Dies betrifft natürlich die Impuls-Spitzenlast – welche aber auch die ist, welche biologisch relevant ist.

Zudem werden die Grenzwerte neben den Smartphones auch für die Mobilmasten erhöht (-> mehr effektive Sendeleistung). Das Problem ist auch hier, das pro 100 MHz Spektrum so-und-so-viel Leistung emittiert werden darf. Diese Leistungsbündelung macht die 5G-Technologie (wie schon erwähnt) jedoch sehr fokussiert – und wer sich dann zwischen diesem (fokussierten) Funkstrahl befindet – der hat Pech gehabt. Firstenberg schreibt [34] (Übersetzt mit Deepl.com):

“Die von der FCC verabschiedeten Regeln erlauben es einer 5G-Basisstation, die im Millimeterbereich arbeitet, eine effektive Strahlungsleistung von bis zu 30.000 Watt pro 100 MHz des Spektrums auszusenden. Und wenn man bedenkt, dass einige der Frequenzbänder, die die FCC zur Verfügung stellt, es Telekommunikationsunternehmen ermöglichen, bis zu 3 GHz zusammenhängendes Spektrum zu ersteigern, dann dürfen sie rechtlich eine effektive Strahlungsleistung von bis zu 900.000 Watt aussenden, wenn sie so viel Spektrum besitzen. Die Basisstationen, die diese Leistung ausstrahlen, werden sich auf dem Bürgersteig befinden. Es handelt sich um kleine rechteckige Strukturen, die auf Strommasten montiert werden.”

Die Gesundheitseffekte will ich mir gar nicht mehr ausmahlen – wobei Firstenberg auch darauf eingeht (-> u.a. ‘Brillouin’ Vorläufer). Interessierte sollten sich hier die Quellen unbedingt mal durchlesen.

Anmerkung: Mir ist die Thematik in Bezug auf Unterschiede und Kombination von Beamforming, Beamhopping und der Phased Array-Technologie in 5G noch nicht ganz klar. Also ob die oben vorgestellten 8*8 Antennenmodule pro Modul dann noch mal Phased-Array ‘Unterantennen’ haben – oder ob die 8*8 Antennen-Matrix als ‘Phased-Array’ fungiert.

Ganz klar: Noch mehr Belastung & alles wird noch mal schlimmer…

Die neuen Techniken von 5G erhöhen die Belastungen in Bezug auf biologische Organismen (u.a. Menschen) ganz klar: Beamhopping, Phased Array und die Nutzung der MMW bringen ganz neue Probleme mit sich. Ein Ansteigen der Leistungsdichte und eine wohl noch komplexere Modulation mit noch ‘härteren’ bzw. scharfen Impulsformen lassen meinerseits gar nichts gutes vermuten. So gibt es auch heute schon viele Ärzte die darauf aufmerksam machen wie sich bestimmte Krebs-Arten in Gebieten mit viel Belastung durch Mobilfunk & Co. entwickeln: sehr negativ [24][25][29]. Anekdotisch möchte ich folgendes hier zum Nachdenken einstellen:

“Ich kenne etliche Onkologen, davon hat mir vor kurzem Einer sein Leid geklagt: “Es ist unbegreiflich warum in letzter Zeit, auch bei jungen Leuten, die Lymphome so zugenommen haben, vor allem an der Parotis!‘”

Und diese Aussage basiert ja nur auf dem aktuellem Mobilfunk & Co. – bzw. den akkumulierten Effekten der letzten 10-20 Jahre. Das ganze wird auch durch aktuelle Studien & Trends der Krebsregister in US & Co. bestätigt [29]. Firstenberg weist dann noch auf Hüftprobleme hin – welche ja eskalieren – und erinnert wo die meisten Menschen Ihr Smartphone tragen [34].

So kommt zu GSM, 3G und LTE, was zwischen 800 MHz und 3,5 GHz sendet, nun noch 5G, was in diesem und höheren Frequenzbereichen sendet – nur mit ‘anderer’ Modulation und durch Beamhopping mit einem vielfachen der Sendeleistung pro Antennen-Sektor. Erste 5G Mobiltelefone die im Bereich bis 40 GHz funken können werden schon 2019 erwartet – denn Qualcomm hat zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels entsprechende Chipsätze & Antennenmodule vorgestellt.

Tipp: Wer noch mehr lesen will, dem empfehle ich unbedingt Firstenbergs Artikel zu lesen [34] und mal bei Gigahertz.ch rein zu schauen. Der 5G Artikel dort [27] ist ebenfalls sehr informativ-Sachlich-Erschreckend. Auch bei Osciallatorium gibt es eine hervorragende Link-Sammlung zu 5G & MMW [28].

 


Links/Quelle

 

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar