Magen- & Darmkrams Teil 1: Leaky-Gut, SIBO, IMO (Methan), LPS, Pilze (Candida), Parasiten, Histamin-Intoleranz, Magensäure, Stuhl-pH, Mikrobiom-Diversität & Co.
Das Thema der Magen- und Darm-“Dysbiosen” ist ein faktisch unendliches. Es haben sich da so viele, aus meiner Sicht teils “Pseudo-Begriffs-Diagnosen” etabliert, das der oder die Betroffene kaum noch weis was Sie oder Er nun eigentlich hat, oft von Therapeut zu Therapeut eilt und und es mit jedem ‘teils halbgarem’ Kochrezept-Versuch schlimmer wird.
Ich habe einige Menschen kennen gelernt – Empfindlichkeit gegen dies, das, jenes oder welches, ‘Hasenköttel’ und nur 2-3 mal in der Woche auf Toilette, nie ordentlicher Stuhlgang oder konstanter Durchfall, Bauchweh, Ziehen, Schmerzen im Bereich der Gallenblase. Einige merken auch nichts und denken alles ist o.k. – haben aber teils neurologische Probleme (Zittern, Koordinationsprobleme, Brainfog, etc.). Wenn dann die Mikrobiom-Analyse vom Stuhl kommt (u.a. Stuhl-pH, Parasiten, Bakterien, Keime, Pilze und viel mehr), dann ist der Schreck oft groß.
Unklar bleibt für die Betroffenen jedoch oft die Ursache – weil der Therapeut die individuelle Vergangenheit & die Ess- und Lebensgewohnheiten mit dem Klienten nicht seziert. Wenn jedoch die Ursache nicht klar ist, dann ist in der Regel das Problem schwer abzustellen. So werden dann teils Probiotika verzehrt – welche die Probleme eskalieren – oder helfen, aber nur so lange diese eingenommen werden. All dies beseitigt in der Regel die wirklichen Ursachen nicht – und die können viele Gründe haben.
Was möchte ich nun in diesem ersten Teil über Magen- & Darmkrams ansprechen?
- Das Mikrobiom – wir leben in Symbiose mit unseren ca. 39 Billionen Mikroorganismen
- Die Liste der ‘garen und halbgaren’ Diagnosen & Bezeichnungen (SIBO, LPS, Leaky-Gut, Candida & Co)
- Die häufigsten Ursachen für Magen- & Darmprobleme
- Fleisch oder Gemüse & Kohlenhydrate: Bacteroides, Prevotella & Co.
- Blutwerte: Leaky Gut, LPS und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Mögliche Nahrungsergänzungsmittel
Am Ende dieses erstens Teils folgt dann mein übliches Fazit.
Wichtig: Konkrete Tipps in Bezug auf einzelne Syndrome oder Diagnosen sind Aspekte für Folgeartikel. Allerdings finden sich hier im Artikel in üblichen Dinge die überhaupt “tu-bar” sind.
Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff
Das Mikrobiom – wir leben in Symbiose mit unseren ca. 39 Billionen Mikroorganismen [6]
Bevor ich in die Irrungen und Wirrungen der Magen- und Darm-Dysbiosen eintauche muss ein Konzept dem Leser hier klar sein oder werden: Das Mikrobiom. Das erste mal kam ich ca. 2014 damit in Kontakt – also ich das nebenstehende Buch von Frau Dr. Zschocke las [2]. In jedem Fall empfehle ich euch den SR2-Podcast aus der Reihe ‘Fragen an den Autor’ anzuhören [5] – es lohnt sich!Das Wort Mikro-biom, was sich aus den griechischem mikrós für ‚klein‘ und bios für ‚Leben‘ zusammensetzt (-> ‘kleines Leben’) bezeichnet im weitesten Sinn die Gesamtheit aller Mikroorganismen – in unserem Falle die ‘in uns’. So besteht das Mikrobiom des Menschen aus Bakterien (Einzellern) und Pilzen (-> oft Zellverbände). Nach aktuellen Schätzungen [6] hat ein durchschnittliches (menschliches) Mikrobiom ca. 39 Billionen dieser Mikroorganismen. Zum Vergleich: Ein Erwachsener Mensch hat nur ungefähr 30 Billion ‘eigener’ Zellen. Wir sind also ein ‘Symbiont’ – ohne unser Mikrobiom sind wir nichts, sind wir ‘Tod’. Meint: geht es unserem Mikrobiom ‘schlecht’ dann geht es auch uns ‘schlecht’, wobei nicht einmal klar ist ob man den Menschen, als geistiges Wesen mit seinem Gedanken, Wahrnehmungen & Empfindungen, vom Mikrobiom trennen kann – oder ob das Mikrobion Teil all dessen ist.
Wichtig im Sinne dieses Artikels ist nun, das die meisten dieser ca. 39.000.000.000.000 Mikrobiom-Mikroorganismen im Darmtrakt vorkommen bzw. leben, wobei ein Teil unsere Schleimhäute, die Mundhöhle, Haut & Co. besiedeln. Auf Schleimhäuten bilden Bakterien häufig Kolonien in Form von Biofilmen – welche nichts böses sind, sondern verhindern das für uns ‘böse’ Bakterien und Keime (-> ‘Pathogene’) sich ausbreiten oder einnisten. Deswegen ist es auch nicht gut sich zu oft mit Seifen und Desinfektionsmittel zu waschen, denn dieses ‘tötet’ die guten Bakterien und schwächt unsere Abwehr gegen die ‘bösen’.
Die vielen unterschiedlichen Bakterien aus dem intakten Mikrobiom sind nicht einfach nur da, sondern Sie erfüllen viele wichtige Aufgaben für uns: Sie verwerten z.B. einen Teil der aufgenommenen Nahrung:
- So synthetisieren die Bakterien ein Teil der für uns lebenswichtigen Vitamine wie B1, B2, B6, B12 und K und
- sie produzieren z.B. kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure und Buttersäure, u.a. aus sonst unverdaulichen Ballaststoffen.
- Letztere sind dann wieder Energiequelle für die Darmschleimhautzellen und
- bestimmen das Darmmilieu,
- haben Einfluss auf die Darmperistaltik,
- wirken (positiv) auf Entzündungen,
- die Entgiftung von Fremdstoffen,
- verdrängen Pathogene und Unterstützen den Abbau ansonsten schwer verdaulicher Nahrungsbestandteile wie den Ballaststoffen.
Wenn es zu starke Veränderungen des Darmmikrobioms gibt, dann folgen oft Erkrankungen wie Darmentzündungen, Darmtumore, metabolisches Syndrom, neurologische- und Erschöpfungskrankheiten – und viel mehr. [1][2][3][4][5] Durch viele kleine (tägliche) Entscheidungen im Leben beeinflussen wir so unser Mikrobiom: Mit jedem bissen den wir essen, mit jedem Medikament und speziell Antibiotika die wir schlucken, wie viel Sonne wir tanken, wann wir zu Bett gehen und noch viel mehr – worauf ich gleich noch weiter eingehe.
Wichtig ist zu verstehen, das wenn ‘gute’ Bakterien aus dem Mikrobiom-Netzwerk in unserem Darm verschwinden, z.B. durch Antibiotika oder eine Fett- und Fleischmast ohne oder mit zu wenigen Ballaststoffen, in Neusprech auch Carnivore-Diät und (extremes) Low-Carb (Fett-Mast) genannt, dann hat das Auswirkungen auf das Gesamtsystem. Die geschlagenen Lücken können nun durch andere Bakterien und Keime gefüllt werden – und diese können (kurz-, mittel- oder langfristig) unsere Gesundheit ‘verhageln’. So verlieren z.B. Menschen die sich länger Carnivore und / oder (extrem) Low-Carb ernähren aus meiner Sicht oft die Ballaststoff-verwertenden Bakterien – und können dann ‘kaum zurück’. Denn essen diese Menschen auf einmal Ballaststoffreich – dann fehlen die Bakterien um diese Nahrungsbestandteile Stoff sinnvoll zu verwerten und es kommt zu Verdauungsbeschwerden.
Die Liste der ‘garen und halbgaren’ Diagnosen & Bezeichnungen (SIBO, LPS, Leaky-Gut, Candida & Co)
So, nun wird es konkreter. Nachfolgend habe ich mal alle Magen- & Darm-Dysbiosen und (Pseudo-) Diagnosen aufgelistet die ich so kenne – jeweils mit einem kleinen Kommentar als Erklärung oder zu Grunde liegenden Ursachen. Das ganze ist aufgrund der Menge und Komplexität der Zusammenhänge natürlich nur ein ganz grober einstieg in die Thematik, weswegen dies auch Teil 1 der Magen- und Darmserie ist [1]:
- Sodbrennen (Symptom) -> fehlende Magensäure [3]- was fälschlich gegebene (und faktisch immer schädliche) Magensäureblocker noch verschärfen und was dann
- u.a. in einer intestinale Malabsorption mündet, dies, da
- Proteine, Mineralien (u.a. Zink, Eisen, Calcium) und Vitamine (u.a. Folat, B12, B6) nicht mehr richtig aufgenommen werden können.
- Auch werden Pathogene (-> Keime, schlechte Bakterien) im Magen nicht mehr abgetötet und können so den Dünndarm besiedeln.
- Leaky-Gut – Syndrom des durchlässigen Darms – gestörte Darmbarriere bzw. Schleimhaut (Dünndarm),
- was zu allerlei Problemen mit Nahrungsmittel führen kann, wenn diese direkt in das Blut übergehen – wie Gundy in seinem Buch Plant-Paradox beschreibt.
- Allerdings hat der ‘durchlässige Darm’ seine Ursachen: u.a. Antibiotika, Arzneimittel, eine schlechte Ernährung, ggf. zu wenig Magensäure.
- SIBO (Small Intestine Bacterial Overgrowth) [6] – Überwucherung des Dünndarms mit Bakterien, die nicht dort hin gehören [13]. Hier gibt es wohl verschiedene Varianten:
- a) Wasserstoffdominante SIBO – zu viele Wasserstoffgas produzierende Bakterien
- b) Schwefelwasserstoff-Dominante SIBO – zu viele sulfatreduzierende Bakterien
- c) IMO (Intestinal Methanogen Overgrowth) [6] – Überwucherung mit methanproduzierenden Bakterien (Archaea)
- Ist als Sonderform der SIBO diskutiert, da Archaea den Wasserstoff in Methan umwandeln.
- Diese Bakterien können Pro-Inflamatorisch wirken (-> TNF-alpha), wobei eigentlich jede dieser Dysbiosen ähnliche Probleme erzeugt.
- LPS (Lipopolysaccharide) – Fettähnlichen (Lipo-) und Zucker-Bestandteile (Polysacchariden) aus gramnegativen Bakterien
- eine ganz schlechte Darm-Besiedelung, welche chronische Entzündungen verursachen kann – speziell bei Leaky-Gut.
- (Hefe-) Pilze (u.a. Candida)
- Vermehren sich gerne in einem schlechtem Darm-Mikrobiom.
- Parasiten – Einzeller, Protozoten
- Gerne im Sandkasten, bei Fernreisen, im Urwald & Co. zugezogen – haben durchaus viele Menschen.
- Tipp: Habe ich in meiner Eisen-Serie in Teil 3 etwas weiter ausgeführt.
- Histamin-Intoleranz – u.a. gestörte DAO oder Überempfindlichkeit gegen bestimmte (Histaminhaltige) Nahrungsmittel
- Was oft keine genetischen Ursachen hat – sondern Probleme mit Mikronährstoffen und zu wenig Gallenfluss. Die DAO braucht ‘Betriebsstoffe’.
- Ist oft anzutreffen, wenn die Schilddrüsenwerte, u.a. fT3, nicht stimmen.
- Zu geringe Biodiversizität des Mikrobioms,
- u.a. Ungleichgewichte bei Firmicutes, Bacterroides, Proteobacteria, Cyanobacteria, Prevotella, Akkermansia,
- Probleme bei der Acetat-, Laktat-, Propoinat- und Butyratproduktion,
- fehlende Diversität bei Bifidobakterium spp., Lactobacillus spp. sowie Enterococcus spp.
- Oft durch falsche Ernährung (z.B. extremes Low-Carb, Keto, Carnivore – speziell wenn ohne Gemüse), Antibiotika, Zusatzstoffe, Gifte, Medikamente & Co.,
- wobei konventionelle Produkte (also nicht-BIO), Kantinenfraß, Fertigfutter, Softdrinks, Milchprodukte und Süßigkeiten hier ebenfalls nicht helfen.
- zu guter Letzt noch andere Magen- und Darmschleimhaut-Entzündungen wie Gastritis,
- wobei die Diagnosen überschneidend sein können.
Wer die Liste aufmerksam gelesen hat und selber sich mit etwaigen Problemen rumplagt, dem ist hoffentlich ein grobes Muster aufgefallen, wie es zu solchen Problemen kommen kann. Leider gibt es keine allgemeinen Lösungen. In der Regel muss jedoch die Ernährung verändert bzw. angepasst werden, da z.B. “falschen” Bakterien die Nahrungsquelle entzogen werden muss. Teils sind wohl auch (im ersten Schritt natürliche) Antibiotika oder Anti-Parasitenmittel notwendig um die Problematiken in den Griff zu bekommen. Wenn alles nur an der fehlenden Magensäure liegt, dann ist die Lösung in der Regel jedoch einfach.
Die häufigsten Ursachen für Magen- & Darmprobleme
Hier möchte ich einige der Gründe, warum es aus meiner Sicht zu den sich epidemisch ausbreitenden Magen- und Darmproblemen kommt, aufzählen [1][2][3]:
- Magensäureblocker,
- welche die Magensäure neutralisieren – die wir dringen brauchen um Keime zu töten sowie für die Vitamin und Mineralstoff-Aufnahme sowie die Proteinverwertung!
- Das nebenstehende Buch führ das ganze auf 200 Seiten aus – für alle die es nicht glauben wollen.
- Antibiotika,
- welche die Magen- und Darmflora nachhaltig schädigen und ganze, speziell gute, Bakterienstämme auslöschen können.
- In die frei gewordenen ‘Lücken’ können sich dann schlechte Pilze, Keime und Bakterien einnisten, da die guten Bakterien diese nicht mehr verdrängen können.
- viele Medikamente,
- welche alles mögliche im Magen & Darm machen – sowie Leber und Niere belasten.
- viele hochproblematische Lebensmittel, u.a.
- hoch gezüchteter konventioneller Weizen (-> WGA, Gliadin), speziell wenn es Vollkorn ist,
- sowie sehr oft auch Milchprodukte aller Art (-> u.a. Laktose, Keime, etc.).
- aber auch verschiedene Lektine, welche Problematisch werden, wenn die Darmschleimhaut nicht intakt ist.
- Kantinenfraß, Softdrinks, Süßigkeiten, konventionelles Essen, Wurst, Zusatzstoffe, Fertigpizzas, Dosenfutter, TK- und Fertigmenüs
- ist alles Mist – viele Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker & Co. – alles Gift für das Mikrobiom.
- Min. 99% Bio essen, alles frisch zubereiten, in der Regel viel Gemüse & Kartoffeln und meine Basic-Tips beachten.
- Merke: Konservierungsstoffe konservieren nicht nur – Sie wirken auch gegen die guten Darmbakterien!
- zu wenig Gallenfluss,
- wodurch dann im Dünndarm viele Keime nicht abgetötet werden,
- oft bedingt durch eine schlechte Methylierung (u.a. MTHFR) und / oder zu wenig Phosphatidylcholin (u.a. schmutziges PEMT).
- zu wenig Magensäure,
- dadurch schlechte Mineralien und Vitamin-Aufnahme und gestörte Proteinverwertung, Übergang von Bakterien & Keimen in den Darm + falsche pH-Verhältnisse.
- Leider geben in diesem Fall viele Ärzte (z.B. bei Sodbrennen, ‘Reflux’) Magensäureblocker, welche die Problematik noch eskalieren.
- Mechanismus: Der Ösophagussphinkter (ÖS) schließt nicht, weil zu wenig Magensäure vorhanden ist. Das lässt die sauren Dampfe aufsteigen. Nun sollte Betain-HCL genutzt werden um die Magensäure zu stärken, anstatt dessen wird diese jedoch neutralisiert -> falscher Weg.
- Ausnahme: Ein Zwerchfellbruch (Hernie), kann den unteren Ösophagussphinkter (LES) dazu zwingen, sich zu öffnen, was zu Reflux führt. Das kann >50% der Menschen über 50 betreffen. [17]
- Zudem: Medikamente zu Muskelentspannung, wie Bronchodilatatoren (Asthma), Calciumkanal-Blocker, Valium, Nitroglyzerin und Opioide, entspannen den ÖS und ermöglichen so das Austreten von Mageninhalt. Auch Kohlensäure kann den Mechanismus irritieren! [17]
- zu wenig Schilddrüsenhormone,
- insbesondere fehlendes T3, was dann alle Zellen & Mitochondrien im Körper betrifft und ganz oft übersehen wird.
- Ohne genug T3 gibt es nicht nur Probleme mit dem Insulin und dem Glukosestoffwechsel…
- Bei Schilddrüsen Über- oder Unterfunktion, Hashimoto, kommt es zudem zu verringerter Magensäure! [14][15][16]
- Extremdiäten wie Low-Carb, Carnivore & Keto, viel Käse, Fleisch und Fette,
-
- speziell wenn nicht 1-2 Kg Gemüse dazu verzehrt werden, denn all diese Dinge haben keinerlei Ballaststoffe, welche die Nahrung unserer guten Darmbakterien sind.
- Viele Menschen bekommen Ihre Verdauung nach ein paar Monaten oder Jahren dieser ‘Diäten’ nicht mehr ‘geregelt’, das Mikrobiom ist ‘zerschossen’ (u.a. Bacteriodes Dominanz).
- Histamin-Intoleranzen,
- eher selten genetisch (DAO), aber oft bedingt durch fehlende Co-Faktoren und eine schlecht funktionierenden Methylierungs-Zyklus.
- Psycho-Stress,
- nicht umsonst spricht man von der ‘Brain-Gut-Axis’, der Gehirn-Magen-Achse. Darm wirkt auf ‘Brain’ und ‘Brain’ wirkt auf Darm.
- Alleine durch Psycho-Stress kann es zum Darmverschluss bzw. sehr einem unregelmäßigen Stuhlgang kommen.
- Mikronährstoff-Mangel und HPU,
- denn wenn Mikronährstoffe (u.a. Vitamine & Mineralien) fehlen, u.a. durch eine HPU, wie soll dann die Biochemie (-> der Körper) funktionieren?
- Mangel an Ballaststoffen,
- welche die ‘guten’ Darmbakterien ernähren, welche UV-Licht emittieren, was für Dopamin, Melatonin & Co. sehr wichtig ist.
- Allerdings, und das ist teils ein Problem, könne Ballaststoffe auch Nahrung für die ‘schlechten’ Bakterien sein – wenn diese sich einmal ‘breit’ gemacht haben.
- Zu wenig direktes (UV-) Sonnenlicht, zu viel Kunstlicht, zirkadiane Verschiebungen
- was dann unfassbar viele Auswirkungen auf Gehirn, Biorhythmus und auch die Verdauung und den Darm hat.
- Parasiten
- die ‘wir’ uns einfangen, wenn wir ‘blöde’ Dinge tun – oft auf Fernreisen, aber auch im Sandkasten & Co.: Spulwürmer, Madenwürmer, etc.
- (Haus-) Schimmel,
- komplett unterschätzt – kann viele systemische Probleme erzeugen, welche sich auch auf den Darm auswirken.
- Schwermetalle, speziell Quecksilber (meist aus Amalgam-Füllungen oder Rauffischen),
- machen auch mannigfaltige Probleme im Darm und im Gesamtsystem (u.a. Hormone). Es ist schwer hier ein Anfang und Ende zu finden.
- EMF – Elektromagnetische Felder – z.B. vom WLAN, Smartphone & Co.,
- sind aus meiner Sicht eine ganz üble Sache – denn die Felder wirken nicht nur auf unsere Zellen, sondern auch auf unser Mikrobiom.
Ja, auch euer Smartphone macht euch und euer Mikrobiom krank. An Dinge wie Hausschimmel denkt fast keiner, Amalgamfüllungen sind lange verdrängt, Licht? – Ja, genau! Das Psycho-Stress zu einem absoluten Darmverschluss führen kann, bei dem auch ein Schnapsglas Rizinus-Öl und Ayurveda-Abführpillen nicht helfen – das habe ich selber gesehen. Über Extrem-Ernährungen reden viele nicht – und ich kenne inzwischen einige Menschen die sich damit nachhaltig Ihr Mikrobion ‘abgeschossen’ haben. Carnivore, Low-Carb & Keto lassen da aus meiner Sicht grüßen. Der Weg zurück ist dann oft steinig, weil ggf. von den Ballaststoff-Abbauenden Bakterien nicht mehr viele da sind. Aber auch Extrem-Pudding-Veganer können sich veritable Nährstoffmängel ‘anessen’ – der Kreativität der ‘Selbstabschüsse’ sind keine Grenzen gesetzt.
Eine andere Problematik ist, wenn durch irgend ein Ereignis “anderswo” gute Bakterien in den Dünndarm gelangen und dort die Nahrung in z.B. Wasserstoff (SIBO) oder Methan (IMO) umwandeln. Aus meiner Sicht ist die fehlende Magensäure und ein zu geringer Gallenfluss hier ein Problem. Um die Problematik zu beseitigen bedarf es wohl leider oft Antibiotika – zumindest wenn die natürlichen Antibiotika aus Pflanzen nicht (mehr) helfen. Zudem muss wohl in der Regel eine unterstützende Ernährungsumstellung erfolgen. [13]
Das eine Histamin-Unverträglichkeit oft mit einer HPU und Zink + Vitamin-B6 Mangel einhergeht ist ein alter ‘Hut’. Wie soll die DAO auch ohne Vitamin B6 (und Zink) funktionieren – u.a. auch ohne SAMe aus dem B6-Abhängigen Methylierungs-Zyklus? Wenig Folat (u.a. in Salaten & Grünzeugs) hilft dann dem vorgenannten Zyklus auch nicht – genauso wenig wie fehlendes B12, speziell wenn dann auch die Magensäure fehlt – welche für die Aufnahme von B12 braucht. Wer dazu öfters Antibiotika, Magensäureblocker und Medikamente einnimmt – der muss sich dann über gar nichts mehr wundern. Alle diese Dinge machen das Mikrobiom und die Diversität ‘Platt’. Wer dann noch Weizen, ‘optimal’ als Vollkorn, und (hoch-verarbeitete) Milchprodukte in das kaputte System schmeißt (u.a. Leaky-Gut), der sollte sich nicht wundern, wenn dann gar nichts mehr geht. Dr. Gundry nennt es dann Lektine, ich nenne es Brandbeschleuniger in der Strohhütte.
Viele von Gundrys Lektinen (Buch: Plant-Paradox) verträgt der Mensch im allgemeinen gut, einige weniger – und einige der Lektine machen auch gutes (Quercitin, Resveratrol, etc.). Wenn jedoch die Darmbarriere defekt bzw. durchlässig ist und Nahrung unverdaut in das Blut kommt – dann schlägt die Immun-Polizei ordentlich drauf, was dann den ‘Stress’ macht. Schuld sind aber meist nicht die Lektine, sondern die oben beschrieben Ursachen, welche u.a. zu ‘Leaky Gut’ führen und oft bzw. zusätzlich noch falsche Zubereitungstechniken und falsche Zutaten.
Fleisch oder Gemüse & Kohlenhydrate: Bacteroides, Prevotella & Co.
In meinem 3ZU-Artikel hatte ich, neben vielem anderen schon etwas zu Prevotella & Bacteroides geschrieben.
Zu den Darm-Bakterien möchte ich eine kleine Geschichte erzählen: Wer noch nie bzw. kaum Hülsenfrüchte gegessen hat, wird das ganze ggf. kennen: Pups, Grummel, Pups, Grummel, Pups…. speziell wenn die Linsen, Bohne oder Kichererbsen nicht eingeweicht, Unterkocht sind oder roh-gekeimt waren. Werden diese Dinge jedoch richtig zubereitet (-> Keimen, Dampfdruckkochtopf), richtig gekaut (-> Amylase) und wird mit kleinen Mengen angefangen (teil auch Roh), dann gibt sich das ‘Pups’ mit der Zeit. Warum? Das Mikrobiom passt sich (langsam) an. Das gleiche gilt denn auch für größere Mengen Rohkost, Salate, anderes Gemüse und Grünzeug.
In diesem Kontext ist es ggf. wichtig zu wissen, das es zwei stark verschiedene Darmbesiedlungen (-> Enterotypen) in Bezug auf Bakterien (-> Bacteriodes und Prevotella [11]) gibt. Je nachdem, ob man eher fleisch- und tierproduktlastige (Bacterioides, Enterotyp I) bzw. eher pflanzlich dominierte Nahrung und Kohlenhydrate (Prevotella, Enterotyp II) zu sich nimmt bildet sich eine Dominanz von Typ I oder II aus [8][10]. Dies macht ja auch Sinn, weil es verschiedene Bakterien braucht um die Nahrungsbestandteile zu verwerten.
Der Enterotyp ist dabei wirklich von der Ernährung und vom nicht Geschlecht, Genom, Alter, etc. abhängig – und lässt sich durch eine Umstellung der Ernährung auch ändern [9]. Die Forschung steht noch am Anfang – jedoch tritt z.B. Darmkrebs fast nur bei Menschen auf, bei denen die Bacterioides Bakterien dominant sind.
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: In Fleisch, Ei, Milch, Käse, Fett & Co. sind keine Ballaststoffe enthalten. Gemüse, Kartoffeln, Reis, die stärkehaltige Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte & Co. bringen diese jedoch im Überfluss mit. Letzteres ist wichtig, damit unsere ‘guten’ Darmbakterien wohl genährt werden und dann daraus z.B. hochwertige Fette bauen. So bestätigen auch Meta-Analysen vieler Studien das Ballaststoffe aus Lebensmittel Herz- und Gefäßkrankheiten reduzieren bzw. negativ mit diesen assoziiert sind [12]. Allerdings, und das ist die Einschränkung, können viele nicht mehr mit Ballaststoffen umgehen – wenn die Mikrobiom-Diversität zerstört ist. Wie man aus dieser Falle ggf. herauskommt, das mag ich in Teil 2 & 3 dieser Serie besprechen.
Einige Menschen wechseln dann auf eine reine “Fleischdiät” (-> Carnivore). Das Hilft ggf. kurzzeitig, erzeugt jedoch andere Probleme in der Zukunft. Aber warum ‘fahren’ dann ‘angeblich’ so viele Menschen gut mit Carnivore & Co.? mögen einige Leser hier Fragen. Auch dazu habe ich meine Antwort: Fett- und Fleischprodukte sind in der Regel sehr wenig allergen und da keine Ballaststoffe enthalten sind, fehlt auch die Grundlage der Ernährung für schlechte Darmbakterien – wenn die Mikrobenbesiedlung nicht stimmt. Eine solche Extremdiät wird jedoch aus meiner Sicht neue Probleme produzieren wird. Alternativ sollten betroffene Menschen folgendes machen:
- Die Problemkaskade mittels einer Eliminationsdiät durchbrechen, also Mist weglassen und sich auf einfaches und elementares beschränken.
- Die Klassiker:
- Milchprodukte und Anteile in jeder Art und Menge,
- Weizen in jeder Art und Menge,
- Zusatzstoffe aller Art, jede Art (hoch) verarbeiteter Produkte,
- aufgewärmte Speisen, wegen der resistenten Stärke. Letztere ernährt LPS.
- Die Klassiker:
- Das ganze mit Ergänzungsmitteln zu unterstützen,
- wie z.B. Glutamin, Buttersäure,
- ggf. auch (pflanzlichen) Stoffe, welche schlechte Bakterien unterdrücken (Betain-HCL, Olivenblattextrakt, etc.)
- Anmerkung: Dosis und Substanz letzterer ist sehr Situationsabhängig!
- Um den Symptomen bzw. Ursachen etwas mehr auf den Grund zu gehen gerne auch einen
- Nahrungsmittel-Verträglichkeits-Test (u.a. ALCAT),
- eine Mikrobiomanalyse und
- eine Magen-pH-Wert Messung,
- sowie nachfolgende Tests.
Das ganze ist im Detail jedoch eine Thematik für einen zukünftigen Teil dieser Serie.
Blutwerte: Leaky Gut, LPS und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Das “Leaky-Gut-Syndrom” oder auch “erhöhte Darmpermeabilität” bedeutet, dass die Barrierefunktion der Schleimhaut des Dünndarms gestört ist. Dies kann zu einer chronischen, niedrig-gradigen Entzündungsreaktion führen, weil nahrungsbestandteile in das Blut gelangen, das Immunsystem darauf reagiert (-> Unverträglichkeiten) und u.a. IL-6 erhöht ist, was wiederum Hepcidin erhöht und so auch oft zu einem Eisenmangel führt. Allerdings, kann, über die Zeit, ein Leaky-Gut neben diverser Nährstoff-Malabsorption auch zu okkultem Blutverlust führen und damit z.B. einen Eisenmangel verstärken.
Abgesehen von entzündlichen Darmerkrankungen ist das Zustandekommen des Leaky-Gut jedoch oft unklar. Als Nachweis bzw. Labortests bieten sich z.B. an:
- Zonulin, z.B. Leaky-Gut Syndrom Plus, Stuhl, Serum (Blut), GanzImmun EDV-Code: 5649
- Bestimmte Bakterien triggern im Darmepithel die Zonulin-Freisetzung, in hoffentlich noch intakten Darmepithel-Zellen, weshalb hohe Zonulinspiegel als Marker für entzündlich bedingtes Leaky Gut gelten. Allerdings kann es sein, dass dieses nach einer Langzeitexposition nicht mehr der Fall ist. Wenn erhöht, dann ist die Chance einer durchlässigen Darmwand erhöht. Negative Werte schließen jedoch ein Leaky-Gut nicht aus.
- Alpha-1-Antitrypsin, z.B. Leaky-Gut Syndrom Plus, Stuhl, Serum (Blut), GanzImmun EDV-Code: 5649
- Ist ein in der Leber gebildetes Protein, welches nur bei gestörter Darmbarriere in den Stuhl gelangt. Erhöhte Werte sind relativ spezifisch eine hohe Durchlässigkeit der intestinalen Barriere.
- I-FABP/FABP2 (Intestinal-fatty acid binding protein)
- Kommt (nur) im Zytoplasma von Darmepithelzellen vor und kann nur im Blut nachgewiesen werden, wenn die Darmwand durchlässig ist.
- sCD14
- Kann nur im Blut nachgewiesen werden wenn Endotoxine (LPS) vorhanden sind und ggf. die Darmwand passiert haben.
Weitere Tests:
- Mikrobiom & Co.: z.B. von Medivere (alternative z.B. Kyber)
- Analyse des intestinalen Mikrobioms, aerobe und anaeroben Leitkeime, Schimmelpilze und Hefen, Verdauungsrückstände, α-1-Antitrypsin, Calprotectin, Gallensäuren, Pankreas-Elastase, sekretorisches IgA und Zonulin
- Anmerkung: Wie gut diese Tests sind kann ich nicht sagen. Beim Versand im Sommer kommt es in den Proben sicherlich zu deutlichen Veränderungen bis zum Eintreffen im Labor. Ergebnisse würde ich deswegen, je nach Wert, als Tendenz bzw. möglichen Indikator ansehen – nicht immer unbedingt als Fakt.
- Nahrungsmittelallergien: Für mich nur der ALCAT Test,
- wobei der große Test mit 300 Lebensmittel, 45 Chemikalien, Phyto Basis und Schimmelpilzen fast 800€ kostet.
Ob 800€ für den großen ALCAT gerechtfertigt sind, muss jeder umstandsbedingt selber entscheiden. Ich hatte den einmal aus Eigeninteresse gemacht, aber das Ergebnis hatte mich irgendwie auch nicht weiter gebracht. Die günstigen ALCAT-Tests mit 100 und 200 Lebensmittel finde ich jedoch unergiebig! Ich selber würde den Test nur machen, wenn auch eine Eliminationsdiät nicht den erwünschten Erfolg bringt und z.B. pflanzliche Supplemente, Chemikalien, Zusatzstoffe und Schimmel aller Art auch der Auslöser sein könnten.
Nahrungsergänzungsmittel?
Zwar ist dies erst der Teil 1 dieser Serie und ich habe bestimmte Interventionen noch nicht im Detail behandelt, jedoch kann ich hier zumindest einige Hinweise auf Produkte geben, welche mit sinnvoll erscheinen bzw. ich auch schon ausprobiert habe:
- Magensäure
- Betain HCl mit Pepsin (Bluebonnet Nutrition, 650 mg, 180 Vegetarische Kapseln) + Pepsine für die Proteinverwertung, keine für mich bedenklichen Zusatzstoffe.
- Betain HCl mit pflanzlicher Peptase (Swanson, 250 pflanzliche Kapseln) + Pepsine für die Proteinverwertung, pflanzliche Peptase, mit Silicium-Dioxid.
- Betain HCl mit Pepsin und Enzianbitter (Doctor’s Best, 120 Galantine-Kapseln) + Pepsine für die Proteinverwertung, mit Silicium-Dioxid.
- Betain HCl mit Protease (NOW Foods, 648 mg, 120 vegetarische Kapseln) mit Silicium-Dioxid.
- Betain HCl mit Bockshornklee (Natural Factors, 500 mg, 180 vegetarische Kapseln) mit Silicium-Dioxid.
- Anmerkung: Nützt nur, wenn diese auch fehlt.
- Probiotika
- Daily Probiotics Delayed Release (Sports Research , 60 Milliarden KBE, 30 vegetarische Kapseln) – verzögerte Freisetzung, damit es den Magen passiert, keine für mich bedenklichen Zusatzstoffe.
- Florassist Probiotic (Life Extension, 30 pflanzliche Flüssigkapseln) – mit Phagen-Technologie in spezieller Doppel-Kapsel, verzögerte Freisetzung, leider mit Silicium-Dioxid.
- LactoBif Probiotics (California Gold Nutrition, 30 Milliarden KBE, 60 vegetarische Kapseln) – Preis-Leistungs-Sieger, keine verzögerte Freisetzung – also zusammen mit Essen einnehmen, leider mit Silicium-Dioxid.
- Genereller Tipp: Auf nüchternen Mangen oder mit (also in der Mitte) der Mahlzeit einnehmen, nicht zusammen mit Betain HCl oder Ascorbinsäure!
- Präbiotika, welche gute Darmbakterien ernähren
- z.B. Akazien-Gummi wie von NOW (Bio, pures Pulver, 340 g)
- Buttersäure
- Natrium Butyrate (BodyBio, 100 GMO-freie Kapseln) – keine für mich bedenklichen Inhaltsstoffe.
- Ggf. komplett unterschätzt. Nach Joe Cohen von Selfhacked eines der Supplemente die Ihn sehr weiter gebracht hat.
- Natrium Butyrate (BodyBio, 100 GMO-freie Kapseln) – keine für mich bedenklichen Inhaltsstoffe.
- L-Glutamin – Hauptenergiequelle für die Auskleidungszellen des oberen Verdauungs-Traktes. Dosis für mich min. 3*1 g.
- L-Glutamin (NOW Foods, 500 mg, 120 Vegetarische Kapseln) – keine für mich bedenklichen Inhaltsstoffe.
- L-Glutamin (NOW Foods, 1000 mg, 240 Vegetarische Kapseln), leider mit Siliciumdioxid.
- Micronisiertes L-Glutamin (Natural Factors, 500 mg, 90 Vegetarische Kapseln) – kein Siliciumdioxid.
- L-Glutamin Pulver (MRM Nutrition 500g, Pulver) – keine Zusatzstoffe!
- Anmerkung: Glutamin geht in den Glutamin/GABA-Stoffwechsel ein. Dosen > 3 g müssen nicht für jeden klappen (selten). Bei “Hibbeligkeit” Dosis reduzieren.
- Mastix / nach D. Wright gegen H. Pylori
- Mastic Gum (California Gold Nutrition, 500 mg, 180 Vegane Kapseln) – keine für mich bedenklichen Inhaltsstoffe.
- DGL / nach D. Wright gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- DGL (Deglycyrrhizinierter Lakritzwurzel-Extrakt) (Natural Factors, 180 Kautabletten), leider mit Siliciumdioxid.
- Effektive Mikroorganismen
- Hier gibt es viele Angebote und Mischungen mit Bakterienstämmen.
- Olivenblatt (Extrakt) – ggf. gegen manche Fehlbesiedlungen. Wirkung, Produkt und Dosis Ausprobieren.
- z.B. 250 mg / 120 Kapseln (Paradise Herbs, 18% Extrakt) – keine Füllstoffe!
- z.B. 400 mg / 60 Kapseln (Swanson, 20% Extrakt) – Vollspektrum, kein Extrakt, Günstig, aber Siliciumdioxid.
- z.B. 50 mg Oleuropein (Gaia Herbs, Liquid Phyto Caps) – ggf. mehr “Wumms”, weil Flüssigextrakt. Vermeidet ggf. einige negative Interaktionen im Darm.
- Bindemittel!
- Wirken auch gegen schlechte Keime, Histamin, LPS, etc. Siehe auch hier.
Ach ja: Bei Darmproblemen bitte Vorsicht mit residenter Stärke! Die ernährt nicht nur gutes, sondern auch LPS – und das ist in diesem Fall nicht hilfreich. Diese Stärke, welche sich auch in “alten” (wieder aufgewärmten) Lebensmitteln findet (z.B. Kartoffeln), ernährt Darmbakterien, die dann Buttersäure Produzieren. Die Buttersäure braucht es für die Integrität der Darmbarriere., also eigentlich etwas positives – nur nicht, wenn die falsche Darm-Besiedelung “da” ist. Insofern würde ich die Buttersäure (Butyrate) direkt als Supplement zuführen.
Bei allen Produkten sehe ich selber für mich keine “Gefahr”, wenn Sie eingenommen werden, aber eigentlich nicht benötigt werden. Die Probiotika von Sports Research sind mir positiv aufgefallen, da Sie in einer Magensaft-Resistenten Kapsel kommen. Die von Life Extension mit Phagen-Technologie könnten das Wirkspektrum anderer Probiotika verbessern. Grundsätzlich fand ich effektive Mikroorganismen jedoch hilfreicher, welche ich in der Regel in Kombination nutzen würde. Probiotika sind zudem KÜHL und trocken zu lagern (-> Kühlschrank, gut verschlossene Dose) optimal nicht im Sommer bestellen. Zusätzliche Buttersäure, könnte, wenn diese nicht durch Bakterien im Darm produziert wird (-> schlechte Besiedlung), ebenfalls hilfreich sein. Für manche war das der Durchbruch.
Mein Fazit
Das Thema Magen- und Darm-Dysbiosen ist komplex, weil es auch sehr individuell ist. Im Detail gibt es so viele Unterschiede was teils schief gelaufen ist, dass es ‘allgemeine Kochrezepte’ hier nur schwerlich gibt. So muss aus meiner Sicht breit geschaut werden. Gerade die fehlende Magensäure, hoch problematisch mit dem steigenden Alter, ist etwas was sehr viele übersehen.Ein Minimum-Vorschlag der Untersuchungen wäre für mich deswegen auch folgendes:
- Check Ernährung + persönliche Historie
- Meint: Ausführliche 1-2 h Basis-Anamnese
- Check Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten und genaue Symptome in Bezug auf verschiedene Lebensmittel, Stuhlgang und Umstände
- Wichtig: Hier gibt es verschiedene Tests, wobei nicht alles “was taugen”. Ich bevorzuge den Alcat-Test.
- Check Mikrobiom & Darmflora (Stuhlprobe)
- Hinweis: Auch hier gibt es verschiedene Tests & Anbieter – oft komplex auszuwerten bzw. daraus einen Plan zur Umsetzung zu machen.
- Check Magensäure (oft zu wenig, speziell im Alter)
- Check relevante Blutwerte
- Check HPU
- Check Schilddrüse
- Check Methylierung (u.a. Homocystein, Folat, B6, B12, MTHFR)
- Check Gallenfluss (u.a. Cholin-Zufuhr, PEMT)
- Check Umgang mit EMF & Licht
Wenn dieses ein Therapeut nicht macht bzw. zu viel von der Liste nicht macht, dann wird es aus meiner Sicht schwierig. Allerdings, und das ist ein großes Problem, sind viele Betroffene hier auch nicht (selbst-) ehrlich. Sie verschweigen teils Ihnen selber ‘peinliche’ (jedoch sehr relevante) Ernährungsdetails, liefern kein (ungestelltes) ein Bild vom eigenen Kühlschrank, der Speisekammer bzw. dem Vorratsschrank und auch keine Fotos von 3 Tagen Frühstück, Mittag und Abendessen.
Wenn eine Eliminierungs-Diät angesprochen wird, oder der kategorische Ausschluss von bestimmten Nahrungsmitteln & Getränken, das konsequent 99+ % Bio eingekauft werden muss, alle Pflegeprodukte auf Naturkosmetik umgestellt werden müssen – auch dann wird es aus meiner Sicht ebenfalls oft schwierig.
Wenn ich sage: Verschenkt den ‘alten toxischen Dreck’ oder schmeißt Ihn weg – dann verstehen viele immer noch nicht, dass das geliebte Nicht-Bio oder Junk-Food nicht durch den eigenen Darm gehen muss um in der Toilette bzw. Müll zu landen. Ja, wirklich: Man kann (schlechte) Dinge auch ohne Umweg über den eigenen Magen- und Darm (oder die Haut) in den Abfall geben.
Links / Quellen
- [1] Schmutze Gene, Dr. Ben Lynch, Unimedica, 2018, ISBN: 978-3962570422
- [2] Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit: Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung, Dr. Anne Katharina Zschocke, Knaur Verlag, 2014, ISBN: 978-3426657539
- [3] Ein Lob der Magensäure – Natürliche Linderung von Sodbrennen, Reflux und Verdauungsbeschwerden, Jonathan V. Wright, M.D., Lane Lenard, Ph.D., Kopp Verlag, ISBN: 978- 3864455223
- [4] Mikrobiom, Wikipedia, Abruf 9.5.2021
- [5] Dr. Anne Katharina Zschocke: Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit – Neuste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung. Wie wirken Darm, Ernährung und Umwelt zusammen? Was sagt eine ganzheitliche Sichtweise? Zurück zur Natur?, Fragen an den Autor . die Klassiker, SR2 Mediathek, 2016
- [6] Revised estimates for the number of human and bacteria cells in the body, Ron Sender, , 2016, doi: 10.1371/journal.pbio.1002533
- [7] SIBO vs. IMO What’s the Difference and Why It Matters to YOU, Sibo-SOS,
- [8] Enterotypes of the human gut microbiome., Arumugam M. e tal., Nature. 2011 May 12;473(7346):174-80. doi: 10.1038/nature09944. Epub 2011 Apr 20.
- [9] What’s Your Enterotype?, Nutritionfacts.org, Michael Greger M.D. FACLM, May 1st, 2018
- [10] What’s your Gut Microbiome Enterotype?, Video, Nutritionfacts.org, Michael Greger M.D. FACLM, December 11th, 2015 Volume 28
- [11] Linking long-term dietary patterns with gut microbial enterotypes., Wu G. et al., Science. 2011 Oct 7;334(6052):105-8. doi: 10.1126/science.1208344. Epub 2011 Sep 1.
- [12] Dietary fibre intake and risk of cardiovascular disease: systematic review and meta-analysis, Diane E Threapleton, et al., BMJ 2013;347:f6879
- [13] SIBO – Small Intestine Bacterial Overgrowth, Dr. Allison Siebecker
- [14] Hashimoto’s Thyroiditis and Autoimmune Gastritis, Miriam Cellini et al., Front Endocrinol (Lausanne). 2017; 8: 92., Published online 2017 Apr 26. doi: 10.3389/fendo.2017.00092
- [15] The thyroid and the gut, Ellen C Ebert, Review J Clin Gastroenterol, 2010 Jul;44(6):402-6. doi: 10.1097/MCG.0b013e3181d6bc3e.
- [16] Low stomach acid – everything you need to know, Jordan Haworth, Clinical Physiologist, 28 June 2022
- [17] Stomach Acid Is Vital for Your Health, A Midwestern Doctor. Dr. Mercola, 30.8.2024
Der Rest dieses Beitrages ist nur für eingeloggte Freunde des Blogs einsehbar. Bitte logge Dich ein, oder schaue unter dem Menüpunkt 'Freunde des Blogs' für weitere Informationen wenn ein ernsthaftes Interesse besteht hier weiter zu lesen.
Neuste Kommentare