Schilddrüse Teil 3: Welcher Lifestyle und welche Dinge könn(t)en suboptimale T3- & T4-Werte steigern? Was senkt die Werte?

Die Schilddrüse - Diagnostik (TSH, fT3, fT4), Hashimoto, Co-Faktoren und vieles mehr.

Die Schilddrüse & die Co-Faktoren.

In diesem Artikel geht es darum, was bei einer leichten Schilddrüsen-Unterfunktion getan werden kann, um auf natürliche Weise die fT3 und fT4-Werte potentiell zu verbessern bzw. Dinge die man machen kann, um auch bei starker Unterfunktion, Hashimoto & Co. den grundsätzlichen (metabolischen) Status zu verbessern.

Einerseits sind dieses Lebenspraktiken (-> u.a. Stress, zu wenig Sonnenlicht, EMF, falsche Öle, zu wenig Kohlenhydrate), andererseits gilt es, Mängel an Mikronährstoffen (-> u.a. Selen, Zink, Jod. Vitamin A) zu beheben und um Nahrungsergänzungsmittel, die ggf. aufbauend wirken bzw. potentiell die Umwandlung von T4 nach T3 verbessern können (-> u.a. Ashwaganda). Allerdings wird gerade mit „viel Jod“ viel Unsinn veranstaltet, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Viel hilft nicht automatisch viel.

Die Top 5 der wichtigsten Dinge in diesem Artikel
  1. Relevante Co-Faktoren für die Schilddrüse sind Selen, Zink, Jod, Retinol, Tyrosin, Eisen, B-Vitamine
    Allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten! Selen, Jod  und Tyrosin haben z.B. enge Dosierungsspielräume.
  2. Fluor (im Salz oder der Zahnpasta) ist a) ein Ultragift und senkt b) indirekt die Schilddrüsenwerte
    Aber auch Linolsäure (Omega-6), in vielen „guten“ Pflanzenölen, Plastewasser, die hormonelle Verhütung, Low-Carb Ernährung & Co. machen es nicht besser.
  3. Die Leberfunktion ist Wichtig für die Umwandlung T4->T3
    Ohne die Leber geht „nix“, weswegen eine Unterstützung bei schlechten fT3-Werten wichtig ist.
  4. Eine chronische Nebennierenschwäche (NNS) und chronisch hohes Cortisol (u.a. Stress) sind problematisch
    Beides veranlasst den Körper die Produktion von fT3&4 zu reduzieren.
  5. Adaptogene (u.a. Ashwaganda & Guggul) sowie Pregnenolon & Progesteron können hilfreich sein
    Speziell bei nur „leicht“ suboptimalen Werten.

Auch Probleme mit anderen Organen, u.a. der Nebenniere (-> u.a. zu hohes oder zu niedriges Cortisol) oder der Leber, welche die Hauptlast der T4->T3 Umwandlung trägt, sind wichtige Punkte. Oft wird vergessen, daß auch bestimmte Diäten a) die Leber belasten (-> z.B. zu viel Protein am Abend) und b) durch relativen Kohlenhydrat-Mangel zu hohem Cortisol führen, was dann wieder negativ auf die Schilddrüse und die T4-Produktion zurückwirkt bzw. zurückwirken kann. Nicht alles ist gut für jeden und zu jeder Zeit!

Über folgende Themen und Problemfaktoren geht es in diesem Artikel, wobei ich auch Lösungsansätze aufzeige:

  • Die üblichen Co-Faktoren: Selen, Zink, Jod, Retinol, Tyrosin, Eisen, B-Vitamine
    • Nachschlag zu Retinol (Vitamin A)
    • Nachschlag zu Jod
  • Problem: Eine (überlastete) Leber und der (ungenügende) Gallenfluss
  • Problem: Doppelt ungesättigte Omega-6 Fettsäuren, insbesondere Linolsäure!
  • Problem: Schilddrüsen-Hemmende bzw. goitrogene Substanzen: Rauchen, Nitrate, Fluor, Brom, Soja, Erdnüsse, Linolsäure (Omega-6, PUFA)
  • Problem: Hormonähnliche Substanzen in Plastik(verpackungen), Kassenbons & Co., zu viele Östrogene
  • Problem: Zur „hormonelle Verhütung“ (Pille & Co.) – keine guten Nachrichten!
  • Problem: Stress, Nebennieren-Schwäche und hohes Cortisol
  • Problem: Ernährung, Insulin (insb. Low-Carb, Keto)
  • Problem: Gluten, Milchprodukte, Calcium & Co.
  • Problem: Blaues LED-Licht, EMF (WLAN, Smartphone) – auf jeden Fall nicht förderlich
  • Problem: (Mitochondriale) Störungen wie HPU/KPU
  • Problem: (Andere) Chronische Entzündungen, Wurzelkanalbehandlungen, Schwermetallbelastungen (Amalgam & Co.), etc.
  • Lösung: Pregnenolon, Progesteron und Kokosnussöl zur Rettung?
  • Lösung: Adaptogene wie Ashwaganda, Guggul (Myrrhe), Koreanischer Ginseng zur Rettung?
  • Potentielle Produkte / Nahrungsergänzungsmittel.

Am Ende des Artikels folgt dann mein übliches Fazit.

Tipp: Hier geht es zur Übersicht über die Serie

Die üblichen Co-Faktoren: Selen, Zink, Jod, Retinol, Tyrosin, Eisen, B-Vitamine

Schilddrüse & Cofaktoren

Schilddrüse & Cofaktoren. Quelle: [4]

Damit die Herstellung von T4 und auch die Dejodase funktioniert, also die Wandlung von T4 in T3, braucht es viele Co-Faktoren wie Vitamine, Mineralstoff, Spurenelemente und Aminosäuren. Der Umkehrschluss, das wenn es mit den Werten nicht stimmt, es an diesen Co-Faktoren mangelt stimmt jedoch nicht. Eine Ergänzung sollte hier immer mit Augenmaß und optimalerweise vorherigen Blutwerten geschehen. Meine Einzelartikel geben dazu einiges an Übersicht, inklusive Links auf mögliche Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Dosierungen.

In Deutschland fehlt, ganz klar, oft Selen: 50 µg / Tag im „Schnitt“, also alle 4 Tage eine 200 µg Kapsel Selen-Methionin sind o.k. Dauerhaft 200 µg können zu zu hohen Werten führen. Mit 15 mg Zink (als Gluconat und/oder Glycinat) sind viele Menschen, aus meiner Sicht, auch gut beraten. Jod würde ich selber ohne vorherigen Check der Schilddrüse per Ultraschall nicht mehr als 150 bis 200 µg pro Tag zuführen. Besteht Hashimoto oder Morbus Basedow, können Experimente mit Jod stark „nach hinten“ los gehen.

Ein guter Vitamin D Status (-> 25(OH)D >= 40 ng/ml) sowie Vitamin-K2 und auch ausreichend Magnesium (oft 3 * 100 mg / Tag zu verschiedenen Mahlzeiten) erklären sich für mich von selber in Bezug auf die Stabilisierung des Immunsystems. Dafür braucht es in der Regel nur 4000-5000 IE D3 am Tag und 100-200 µg K2-MK7. Von hohen bzw. extremen Dosierungen > 10.000 IE D3 und 25(OH)D Werten > 80 ng/ml sollte (im Normalfall) abgesehen werden.

Ganz klar für mich: Ein Mangel an Vitamin D ist verbunden mit dem auftreten von Hashimoto [24] und ausreichend Vitamin D senkte die TPO-AK Werte [25].

Tyrosin würde ich selber nicht pauschal über > 250 mg / Tag ergänzen. Sicherer ist es, den Tyrosin-Vorläufer Phenylalanin einzunehmen, z.B. im Rahmen eines Amino-Mixes, oder bei Mangel im Aminogramm (-> Blutwerte), auch bis zu 2 * 500 mg / Tag. Der Körper kann dann selber entscheiden, wie viel Tyrosin er aus dem Phenylalanin produziert.

Der Hintergrund: Tryosin ist zwar sehr hilfreich, jedoch auch eine Vorstufe von Dopamin und (Nor-) Adrenalin. Nun können einige Menschen das mehr an Dopamin & Co. „schlechter loswerden“ (-> langsame MAOA und langsame COMT), andere haben schon genug Dopamin und Adrenalin und wieder andere „putscht“ es auf, wobei diese Ruhe nötig haben. Deswegen kann ich hier keine „pauschale“ Empfehlung für Tyrosin >= 250 mg / Tag geben.

An Vitamin A in Form von Retinol, also der „tierischen“ Form mangelt es teils Menschen die ohne tierische Produkte leben und Beta-Carotin bzw. Pro-Vitamin A nur schlecht in Retinol umwandeln können. Das ist in Europa seltener, aber nicht unmöglich. Der Vitamin A Blutwert gibt Aufschluss darüber. Dann kann z.B. mit Retinyl-Palmitat ergänzt werden. Ohne Blutwerte würde ich nicht pauschal über 5000-10000 IE / Woche ergänzen. Mehr geht eine Weile gut, aber bei Menschen denen nichts fehlt ist es auf die Dauer zu viel! Auch 10.000 IE können dauerhaft zu viel sein!

Eisen würde ich NUR ergänzen wenn es auch fehlt, das gleiche gilt für Kupfer. Beide wirken Pro-Oxidativ, wenn diese nicht fehlen. Mehr oxidativen Stress braucht keiner. Ein realer Eisenmangel ist seltener, zumindest bei Männern. Bei Frauen muss, bei vermutetem Eisenmangel, auch der Hb-Wert <= 12,5 g/dl sein und ein Mangel an Kupfer sowie Vitamin A ausgeschlossen werden, zumindest so lange die Serum-Ferritin-Werte im Bereich > 20-30 ng/ml liegen. Ab 40 ng/ml bei normalen CRP-Werten liegt im Normalfall kein Speichereisenmangel vor. Die Gründe für einen niedrigen Hb-Wert können dann auch Nierentechnisch bedingt sein (u.a. niedrige Ery- und Hk-Werte) bzw. durch eine Schilddrüsen-Unterfunktion.

Vitamin E kann aus meiner Sicht problemlos pauschal ergänzt werden: 400 IE Vitamin E alpha-Tocopherol sowie noch ein Mix aus allen 7 anderen Formen als Tocopherol-Tocotrienol-Mix. Ganz unten im Artikel haben ich einige Links dazu aufgeführt. Das geht für mich jedoch schon in den Bereich „supern“ und ist ganz klar nicht Nr. 1 auf meiner Prioritätenliste, jedoch oft übersehen.

Ein B-Komplex ist aus meiner Sicht immer hilfreich. Was ich hier genau mache, habe ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben. Im B-Komplex muss jedoch unbedingt B6 als „P5P“ und nicht als Pyridoxin vorliegen. 10 mg sind in der Regel komplett ausreichend, 20 mg B6-P5P (Pyridoxal) sollten in der Regel nicht überschritten werden. 50-100 mg B6 (Pyridoxin), wie im US-Bereich verbreitet, halte ich für kontraproduktiv.

Wer ganz konkrete Schilddrüsenprobleme hat, sollte neben TSH, fT3, fT4 (und optimaler Weise auch rT3, TPO-AK, TG-AK, etc.) auch Vitamin D als 25(OH)D, Magnesium, seinen Eisen-Status (zumindest Serum-Ferritin), Zink (Vollblut), Selen (Vollblut), (als „Veganer“) den Vitamin A Status (Serum) und ein Aminogramm untersuchen lassen bzw. für letzteres mal zum Cronometer greifen. Der Körperbestand von Jod ist allerdings schwieriger zu ermitteln. Ich nutze dafür DDI Haar-Tests.

Ach ja & ganz wichtig: Bevor irgendwie Jod aufgefüllt wird, also mit Dosierungen > 200 µg, was ich nicht unbedingt empfehle, sollte zwingend Selen kontrolliert und ggf auf einen sinnvollen Wert aufgefüllt werden – optimalerweise anhand von Werten im Vollblut, alternativ im Serum. Von einem ‚Jod-Sättigungstest‘ rate ich ab.

Nachschlag zu Retinol (Vitamin A)

Problematisch bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion ist noch, daß die Leber die Umwandlung Provitamin-A => Retinol bewerkstelligen muss. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist diese Umwandlung verlangsamt, was teils sogar zu einer Ansammlung von Beta-Carotin im Blut führen kann, was bei manchen Menschen gelbliche Hautverfärbungen (Carotinämie) verursacht. [12]

Ein zu wenig an Vitamin A (Retinol) verringert dann jedoch potentiell auch die Bildung von TSH – so gesehen ein Teufelskreislauf. Bei Selfhacked.com [13] gibt es eine genauere Erklärung bez. einiger biochemischer Abläufe zu Retinol und Gen-Polymorphismen.

Nachschlag zu Jod

Jod

Jod als Element. Bild Lizenzsiert unter CC BY SA 2.5

Ein (oft angegebener und ggf. möglicher) „realer“ Jodmangel ist nur eine der möglichen Ursachen, daß zu wenig T4 bzw. in Folge zu wenig T3 produziert wird. Peat [20] weist darauf hin, daß zu viel Jod sogar eine Unterfunktion verschlimmern kann, wenn organische oder autoimmunen Problemen der Schilddrüse vorliegen.

Gerade bei organischen Fehlfunktionen, einer Schwermetall-Belastung oder Entgiftungsstörungen, wie z.B. einer HPU/KPU [15], kann es dann ’stark nach hinten los gehen‘, wenn auf einmal der Stoffwechsel, insbesondere durch hohe Jod-Gaben, „hochgefahren“ wird. Wer sich also mit (hohen Gaben) Jod bei einer Schilddrüsen-Problematik ’selber heilen‘ möchte – der sollte ggf. ganzheitlicher auf seinen Gesundheitsstatus schauen (und vom Therapeuten schauen lassen), bevor er irgendwelche teils unwiderruflichen Interventionen in Betracht zieht!

Problem: Eine (überlastete) Leber und der (ungenügende) Gallenfluss

Die Leber gilt als zentrales Organ für die periphere T4-zu-T3-Umwandlung, wobei die Angaben der Mengen schwanken und sich grob im Mittel bei 40% bewegen dürften. Die restliche Umwandlung erfolgt vor allem in der Niere, im Muskelgewebe sowie in anderen Geweben. Die Zahlen variieren, weil Studien sich unterscheiden in Design und Methodik (z. B. Messung beim Menschen vs. im Tiermodell) unterscheiden und individuelle Faktoren wie Ernährung, Alter, Krankheitszustand (z. B. Lebererkrankungen) und Medikamente die Deiodinase-Aktivität beeinflussen können.

Geht es der Leber jedoch „nicht gut“, dann kann es sein, daß diese Toxine und Gallensäuren wieder zurück „in das Blut Pumpt“ (-> u.a. MRP2) und dann die Niere diese Last zum Teil bewältigen muss. Leberprobleme folgern also oft auch Nierenprobleme. Das beeinträchtigt dann die Umwandlung von T4 nach T3 potenziell weiter, wobei die Details natürlich komplexer sind.

Wenn also fT4 gut ausschaut, fT3 niedrig ist, dann sollte auch auf die Leberwerte geschaut werden, wobei die Enzymaktivität in der Leber (-> Blutwerte: GGT, GOT, GPT, AP) selber wieder von der Schilddrüse und fT3 abhängt. Ein Teufelskreislauf! Hier verweise ich auf meinen Beitrag zu den 3 Phasen der Entgiftung, den Gallensäuren und TUDCA, einem protektiven Gallensalz, was als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar ist. In den Artikels stehen weitere Hinweise & Tipps, wie einer strapazierten Leber zu helfen ist (-> u.a. Glycin, Taurin, Mariendistel, Phosphatidylcholin, TUDCA).

Problem: Doppelt ungesättigten Omega-6 Fettsäuren, insbesondere Linolsäure!

Was die Ernährung betrifft, so ist ein hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (-> PUFA -> Polyunsaturated Fatty Acids) ein Hauptverursacher, speziell wenn diese oxidiert sind und den Omega-6 Fetten angehören. Ganz schlecht ist hier die Linolsäure (Omega 6), welche sehr stark in allen pflanzlichen Ölen vorkommt. Sonnenblumenöl oder z.B. Distelöl sind hier besonders ungünstig. Das Problem ist, daß die PUFAs die Fähigkeit der Zellen, aktive Schilddrüsenhormone (T3) zu nutzen, beeinträchtigen. Aus einer Studie aus 1990 dazu [2]:

Distelöl (mit einem hohen Anteil an Omega-6-PUFA) war als Unterdrücker der T3-Wirkung wirksamer als Talg … mehrfach ungesättigte Fette unterdrücken die Genexpression lipogener Enzyme auf einzigartige Weise, indem sie als kompetitive Inhibitoren der T3-Wirkung fungieren, möglicherweise auf der Ebene des Kernrezeptors.“

So ergab eine 1992 in der Zeitschrift Metabolism veröffentlichte Studie [3], welche die Auswirkungen von Linol-, Öl- und Palmitinsäure auf die T3-Rezeptorbindung untersuchte, dass Linolsäure der stärkste Hemmstoff für T3 ist. Ray Peat wies auch bereits Anfang der 1990er Jahre auf all diese Umstände hin [21]. In meinen Artikeln über Fette hatte ich vor Jahren auch bereits ähnliches geschrieben.

Problem: Schilddrüsen-Hemmende bzw. goitrogene Substanzen: Rauchen, Nitrate, Fluor, Brom, Soja, Erdnüsse, Linolsäure (Omega-6, PUFA)

Zahnpaste und Fluor – ganz übel! Quelle: Wikipedia, Lizenz: CC-BY SA 3.0

Das Wort „goitrogen“ kommt von (engl.) ‚Goiter – also Kropf auf Deutsch. Es bezeichnet Substanzen, welche die Funktion der Schilddrüse, bzw. den Transport der Schilddrüsenhormone T3/T4) hemmen. Hier werden oft Kohlgemüsen (u.a. Kohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi) sowie Rettich, Soja und Erdnüssen genannt.

Die Kohlgewächse haben viele gesundheitliche Vorteile und die goitrogenen Substanzen werden dort nach allem was ich gelesen habe, durch Erhitzen deaktiviert. Dieses Video von Nutritionfacts.org gibt jedoch an, daß bei einem Verzehr von rohen Kohlgemüsen (in „normalen“ Mengen) keine „großen Gefahren“ von Kohlgemüsen ausgehen sollten. Erhitzen minimiert jedoch auch das Restrisiko.

Bei Soja (-> enthält Isoflavone, welche die Schilddrüsenfunktion hemmen können, insbesondere bei Jodmangel) und Erdnüssen sehe ich jedoch keine positiven Eigenschaften, sodaß ich diese beiden grundsätzlich vermeide! Einzig Produkte aus Soja, die De-Proteiniert wurden, wie z.B. Phosphatidylcholin, stellen hier eine Ausnahme für mich dar.

Auch Rauchen ist ein Risikofaktor, der das TSH senkt! Wer bereits lange (und viel) raucht, sollte jedoch seine Dosis langsam reduzieren, damit das Körpersystem sich langsam auf die neue Situation einstellen kann. Das ist ganz wichtig!

Dann kommen die so genannten Halogenen wie Brom und Fluor, welche mit Jod um die Resorption konkurrieren [5]. Deswegen ist auch fluoridiertes Jod-Salz ziemlich Unsinn – dann konkurriert das (toxische) Fluor noch mit dem (bisschen) Jod um die Aufnahme bzw. behindert diese. Das gleiche gilt auch für fluorhaltige Zahnpasta, bei der bis zu 1500 ppm toxisches Fluor erlaubt sind – also 1,5 mg Fluor pro 1g Zahnpasta! Also 1,5 mg Flur gegenüber 200 µg Jod am Tag. Was meint Ihr, wer hier bei der Aufnahme in den Körper „gewinnt“?

Das Irre dabei: Daß Fluor die Schilddrüsenaktivität senkt, ist dabei altbekannt [6] – wurde es doch früher als Mittel gegen die Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt.

Nitrat (u.a. in belastetem Trinkwasser, roten Rüben, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Spinat, Mangold und stark gedüngten bzw. Nährlösungs-Salat und insb. Ruccola aus dem konventionellen Bereich) hemmt ebenfalls die Aufnahme von Jod, indem es die Funktion des Natrium-Iodid-Symporters (NIS) stört.

Die Vermeidung von gechlortem Trinkwasser versteht sich hoffentlich von selber,  ist in Deutschland jedoch in der Regel selten ein Problem.

Das Thema Linolsäure, PUFA, Omega-6 hatte ich schon in einem mit einem einzelnen Abschnitt bedacht. Auch hier würde ich auf Kokosöl, Butter bzw. Ghee umschwenken, wenn es denn unbedingt Fett sein muss. Olivenöl ist als Kaltöl auch noch in Maßen o.k.

Das alles bedeutet: Wer (starke) Probleme mit einer Unterfunktion hat, sollte ggf. ein Auge auf die hier beschriebenen Dinge werfen und z.B. Kohlgemüse generell kochen und/oder nicht (im Übermaß) Roh verzehren, sowie auf Rauchen, Soja und Erdnüsse verzichten.

Problem: Das Alter 😉

Nichts wird mit dem fortscheidenden Lebensalter unbedingt besser. Alles was folgt, kann „multikausal“ zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion beitragen.

Problem: Hormonähnliche Substanzen in Plastik(verpackungen), Kassenbons & Co., zu viele Östrogene

Unser gesamtes Hormonsystem steht unter dem Einfluss und der täglichen Belastung von so genannten ‚Endokrinsystem-Disruptoren‘. Dies sind Stoffe, die unser Hormonsystem stark (negativ) beeinflussen – insbesondere (aber nicht nur) die Pille (bei der Frau), aber auch Weichmacher wie Bisphenol A (BPA) und Phatalate aus verschiedensten Plastik.

Ganz stark betroffen in Bezug auf Plastik sind hier säure– und insb. fetthaltige & flüssige Nahrungsmittel, die in Plastik verpackt sind, z.B. Suppen in Dosen, Milch in Tetra-Paks, Sahne, Jogurt, etc. in Plastikbechern, Käse & Wurst in Plastikverpackung, Tomaten in Dosen mit Plastikbeschichtung, Mineralwasser (Kohlensäure!) & Säfte (Fruchtsäure!) in Plasteflaschen, Tupper & Co. – aber auch Kassenbons!

Auch ein zu hohes Estradiol (ein Östrogen) im Verhältnis zu Progesteron ist problematisch. Im Bauch-Fettgeweben können viele Östrogene produziert werden, weswegen Übergewicht keine gute Option ist. Hier kann nur die Ergänzung mit Progesteron sowie abnehmen helfen.

Problem: Zur „hormonelle Verhütung“ (Pille & Co.) – keine guten Nachrichten!

Auswirkungen der Steroid-Hormonsystem Disruptoren und Rezeptor-Antagonisten in Form der Anti-Baby Pille(n). Bildquelle (Grafiken): smart.servier.com. Lizenz: CC BY SA 3.0

Bei Frauen kommt zu allem noch das Thema der „hormonellen“ Verhütung dazu. Gerade die langfristigen Auswirkung „der Pille“, also die Wirkung dieser ’synthetischen Hormonsystem-Disruptoren‘ unterschätzen viele Frauen und auch deren Männer. In Teil 1 beschrieb ich schon, daß ich davon ausgehe, daß diese Medikamente zur der Unterfunktions– und Hashimoto-Epidemie bei Frauen beitragen.

Was vielen nicht klar ist: Die Pille enthält keine Menschen-Bio-Identischen Hormone, sondern künstliche, hormonähnliche, auf das menschliche Hormonsystem wirksame synthetische Stoffe, welche sich („einfach geschrieben“) auf die natürlichen Rezeptoren „legen“ und diese für die körpereigenen Hormone und Botenstoffe blockieren.

In Folge wird damit das ganze Hormonsystem bzw. die Regulation durcheinander gebracht. Junge Frauen haben damit z.B. oft Hormonwerte wie alte Frauen nach den Wechseljahren und entwickeln einen (zum Estradiol) relativen Progesteronmangel, etc. Zudem baut sich das „Zeug“ im Abwasser nicht ab, akkumuliert sich in der Umwelt – und kommt so wieder zurück zu Mensch & Tier.

Problem: Stress, Nebennieren-Schwäche und hohes Cortisol

Stress, Erschöpft, Krank & Co.

Unser heutiger ‚Lifestyle‘ (-> psychischer & seelischer Stress, kognitive Be- und Überlastung, ggf. zu viel Sport, falsche Ernährung, etc.) führt bei immer mehr Menschen zu einer so genannten Nebennierenschwäche (NNS).

Zuerst bedeutet viel Stress -> viel Adrenalin und/oder -> viel Cortisol, welche über den Hypothalamus das TRH supprimiert, somit in Folge auch TSH und in Konsequenz die T3/T4 Produktion der Schilddrüse. Oft sieht der (alleine nichts aussagende) TSH-Wert o.k. aus, weil durch hohes Cortisol niedrig, wobei er eigentlich höher sein würde, um mehr T4 anzufordern. Das wiegt dann bei 0815-Blutwerten alle fälschlicherweise in Sicherheit. In der Realität sind leider die oft nicht gemessenen fT3- und fT4-Werte auf niedrigem Niveau.

Im Teil 2 stand deswegen: Wenn ein TSH-Wert nicht zu den fT3/4-Werten passt, in diesem Fall ein normal-niedriger TSH Wert bei sehr niedrigen fT3/4-Werten, dann ist das oft ein Hinweis auf eine Nebennierenproblematik.

Zur Erklärung: Aus meiner Sicht ’schützt‘ sich der Körper hier durch eine ‚Unterfunktion‘ seitens der Hypopthalamus-Hypophsen-Nebennieren-Achsen- (HHNA-) Regulation, weil vorgenannte Dinge (-> Stress, hohes Cortisol) den Körper überlasten. Deswegen heißt es irgendwann für den Körper (bzw. den Hypothalamus und die Hypophyse als Steuerzentrale): ‚Einbremsen‘ bzw. die Drehzahl (wie bei einem Motor) beschränken.

So müssen nicht immer unbedingt stoffliche Mängel vorliegen wenn die Schilddrüsenwerte nicht gut scheinen! Wer dann z.B. mit (zu viel) Jod ‚Beschleunigen‘ will  – schafft das ggf. zu Anfang – Überstresst auf die Dauer die Systeme im Körper weiter und fällt ggf. in ein (noch) tieferes Loch (-> totaler Motorschaden). Genau deswegen ist das ‚tiefere Schauen nach den Ursachen‘ wichtig.

Problem: Ernährung, Insulin (insb. Low-Carb, Keto), Calcium, Gluten & Co.

Die Umwandlung von T4 nach T3 braucht ausreichend Insulin. Wer nun eine ketogene bzw. ausgesprochene Low-Carb Ernährung durchführt, der kann sich auch Probleme in Bezug auf die Umwandlung von T4 nach T3 bereiten [17][18]. Aber eine Low-Carb Ernährung bereitet wohl auch der HHNA-Achse (Hypophyse-Hypothalamus-Nebenniere) Probleme [54]:

„HPA axis dysregulation, also known as adrenal fatigue, is another condition where a moderate carb intake is important for general health. „

Eine Keto- bzw. Low-Carb Ernährung erhöht durch fehlende Glukose oft das Cortisol, welches u.a. die Glukose aus den (leeren) Glykogen-speichern mobilisieren soll. Natürlich werden bei Keto & Co. Kohlenhydate indirekt über die Glukogenese aus Fett und Protein erzeugt, dieser Prozess ist jedoch kein Dauerersatz für die primäre Zufuhr von richtigen Kohlenhydraten. Denn auch hier braucht es ein hohes Cortisol, um bei fehlenden Insulin die Glukogenese zu stimulieren. Viele vergessen: Ketose ist ein Hunger-Stoffwechsel für den Notbetrieb bei Nahrungsmangel – kein „Lifestyle“!

Keto- oder Low-Carb mag „technisch“ bei Menschen mit eher niedrigem Cortisol, guter Planung und ohne jegliche Probleme mit der Schilddrüse funktionieren. Gut, das mag sein. Aber wer bitte prüft das alles vorher und wer gestaltet dann seinen Keto-Ernährungsplan absolut professionell, insbesondere ohne übermäßige Linolsäuren & Co.? Und wie lange funktioniert es?

Ein anderer Punkt der oft vergessen wird: Hoch verarbeitete Nahrung, „Nicht-BIO Produkte“, etc. tragen alle zur „Vermüllung“ und Belastung des Körpers bei. Dies belastet alle Organe, und so auch die Schilddrüse. Die Wirkung muss nicht einmal direkt sein, kann jedoch schon über eine eingeschränkte Leber-Funktion die T4->T3 Umwandlung reduzieren.

Problem: Gluten, Milchprodukte, Calcium & Co.

Da Hashimoto oft zusammen mit Diabetes I, Zöliakie und Vitiligo auftritt, sollten kritische Fremdproteine mit allergischem Potential, u.a. Milchprodukte aber auch Proteine von glutenhaltigem Getreide (-> hier speziell Weizen) ebenfalls bei Problemen mit der Schilddrüse bzw. Hashimoto vermieden werden. So schreibt Dr. Datis Kharrazian [16]:

Markieren die Antikörper Gluten, um es abzubauen, stimulieren sie auch die Bildung von Antikörpern gegen die Schilddrüse (weil sie einander strukturell so ähnlich sind). Mit anderen Worten, jedes Mal, wenn Gluten aufgenommen wird, löst das Immunsystem einen Angriff nicht nur auf das Gluten, sondern auch auf die Schilddrüse aus.“

In diesem Falle ist nach Kharrazian auch von geringsten Mengen Gluten abzuraten. Viele Menschen berichten auch Positives, wenn diese Kuh-Milch Produkte reduzieren bzw. ganz ausschließen. ich gehöre dazu.

Wichtig auch: Calcium vermindert  die Aufnahme von L-Thyroxin. Calcium kommt u.a. in hohen Mengen in Milchprodukten vor. Daß (verarbeitete, homogenisierte, pasteurisierte und ultra hoch erhitzte) Milchprodukte (mit viel Calcium) nicht gesund sind, weiß man heute. Daß Soja & Tofu (überhaupt) kein Ersatz sind, ebenso. L-Tyroxin sollte also zumindest mit zeitlichem Abstand zu Milchprodukten eingenommen werden.

Tipp: Hier im Blog finden sich an vielen Stellen noch Infos zu Low-Carb & Co. – und warum solch eine Ernährung aus meiner Sicht eine eher ungute Idee ist – z.B. hier, hier oder hier.

Problem: Blaues LED-Licht, EMF (WLAN, Smartphone) – auf jeden Fall nicht förderlich

Platzierung von Antennen in Mobiltelefonen (über die verschiedenen Typen) im Verhältnis zur Schilddrüse.

Platzierung von Antennen in Mobiltelefonen (über die verschiedenen Typen) im Verhältnis zur Schilddrüse.

Nach Dr. Jack Kruse ist blaues Kunstlicht (-> LED Licht), das auf die Schilddrüse bzw. den ganzen Körper trifft nicht vorteilhaft für Hashimoto bzw. kann dieses Symptom-Bild (seiner Meinung nach) auch auslösen. Er führt in einem anderen Blogpost aus:

Light controlled organs: uterus, … thyroid…., parathyroid glands, pituitary, and pineal glands all undergo blue light stress because all of them contain strong blue light chromophores and this is why oncogenesis in these organs is always associated with low melatonin levels and low vitamin D3 levels.“

Also Blaulicht (Monitor, Smartphone, TV, LED-Licht, etc.) als zusätzliche Ursache für Schilddrüsen- (und andere) Probleme. Niedrige Melatonin- und D3-Spiegel sind dann nur zusätzliche Symptome…

Auch die steigende Nutzung von Mobilfunk & Co. kann zu Problemen mit der Schilddrüse (u.a. Krebs) führen [14]. Wie lange gibt es das exzessive Blaulicht? Wie lange nutzen die Menschen in dem heutigen Maße Mobilfunk und neuste Smartphones? Und seit wann haben so viele Menschen Probleme mit Hashimoto und Schilddrüse? Lest mal meine Artikel zu Blaulicht, jedoch auch Mobilfunk & Co.

Problem: (Mitochondriale) Störungen wie HPU/KPU

Sehr viele Menschen mit Hashimoto bzw. Problemen der Schilddrüse, haben oft auch eine Stoffwechselstörung wie HPU bzw. KPU [15]. Hier gibt es eine Fehlbildung des Häm (-> auch wichtig für die Schilddrüse) und in der Folge einen teils dramatischen Verlust an aktivem Vitamin B6 (P5P), Zink. Zink und Vitamin B6 benötigt es jedoch auch als Co-Faktor für die Schilddrüse.

Wie real dieses potentielle Problem bei einer vorliegenden HPU ist, kann ich nicht sagen. Interessant ist jedoch, daß ca. 10% der Frauen und 1% der Männer von der HPU betroffen sein sollen [15], wobei Dr. J. Mutter von 20-30% aller Menschen (verschiedene Schweregrade) ausgeht und deutlich mehr (als die 1%) Männer betroffen sein dürften. Der Faktor ist also ähnlich wie der von Hashimoto, wo auch deutlich mehr Frauen betroffen sind. 

Problem: (Andere) chronische Entzündungen, Wurzelkanalbehandlungen, Schwermetallbelastungen (Amalgam & Co.), etc.

Generell können chronische Entzündungen mit ihren hohen inflammatorischen Zytokinen (-> IL-6, TNF-alpha, INF-gamma, IL-1, etc.)  ebenfalls, in jedem Falle indirekt über die Hypophyse und den Hypothalamus, TSH ernidrigen [19] und damit Probleme erzeugen.

Die Ursachen sind mannigfaltig und können von allerlei Umweltproblematiken, Schwermetallen, EMF, Entzündungen und Endotoxinen im Darm & Zahn-Bereich (-> u.a. Wurzeln, NIKO/FDOKs, chronisch Apikale Parodontitis) und vielem mehr hervorgerufen werden.

Lösung: Pregnenolon, Progesteron und Kokosnussöl zur Rettung?

Kokosnuss. Quelle: Pixabay. Autor: StockSnap

Ray Peat, Ph.D schrieb schon in 1993 [21], das es viele direkt schilddrüsenhemmende Substanzen gibt, aber die einzigen ihm bekannten direkt schilddrüsenaktivierenden Substanzen

  • Kokosnussöl,
  • Progesteron und
  • Pregnenolon

seien. Er spekulierte, dass die gesättigten Fettsäuren, insbesondere die hochlöslichen kleineren Moleküle im Kokosöl, wahrscheinlich dazu neigen, die Hemmung, die chronisch von den mehrfach ungesättigten Fettsäuren ausgeübt wird, zu „verdünnen“ bzw. abzuschwächen. In der Tat sind speziell viele Omega-6 Fettsäuren mit solchen Sachen, zumindest indirekt über die Förderung von Entzündungen, verknüpft.

Nach Peat fördert Progesteron die Freisetzung von Hormonen aus der Schilddrüse und unterstützt durch die Förderung der Bildung von Glykogen sowie wahrscheinlich die Bildung von T3 in der Leber. Pregnenolon, das aus Cholesterin in den Mitochondrien gebildet wird, normiert nach Peat ebenfalls die Schilddrüsenfunktion, nach Peat wahrscheinlich teilweise durch Optimierung des Gleichgewichts der Steroidhormone und teilweise durch Stabilisierung der Enzymsysteme der Mitochondrien.

Da in dem Kommentar von Peat [21] keine Referenzen auf Studien oder weitere biochemische Erklärungen angegeben sind, ist es für mich schwer, seine Ideen direkt nachzuvollziehen. Allerdings wäre ein „Henne-Ei“-Problem für mich nahe liegend: Schilddrüsenhormone, insbesondere T3, sind entscheidend für die Regulation des Energiestoffwechsels und der mitochondrialen Funktion (u.a. Produktion von ATP). Dies könnte die Pregnenolon-Produktion hemmen, da dies aus Cholesterin in den Mitochondrien synthetisiert wird (u.a. 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase). Daraus würde sich in Folge auch ein der nachfolgenden Hormonen, einschließlich Progesteron, ergeben. So schreibt Peat [23] anderswo, das (deepl.com)

  „Pregnenolon ist das erste Steroid, das unter dem Einfluss von Schilddrüse und Vitamin A aus Cholesterin gebildet wird.“

Volltreffer! Vorausgesetzt, daß die Schilddrüse nicht primär an anderen Problemen leidet, wäre es für mich denkbar, dass eine teilweise Normalisierung des SD-Hormonhaushalts über die Gabe von Pregnenolon und / oder Progesteron, basierend auf Blutwerten insofern angezeigt, möglich ist. Interessant ist, das Peat dies genau 4 Jahre später so beschrieb [22] (deep.com):

„Die Tatsache, dass Progesteron (und wahrscheinlich auch Pregnenolon) seine eigene Synthese anregt, bedeutet, dass die Einnahme die Fähigkeit des Körpers, es zu synthetisieren, nicht unterdrückt  … Manchmal kann eine Dosis oder mehrere Dosen die Fähigkeit des Körpers, genug von sich selbst zu produzieren, wiederherstellen.“

Peat ergänzte zudem [22] (deep.com):

Progesteron ermöglicht auch der Schilddrüse, ihre Hormone abzusondern, insbesondere wenn die Schilddrüsenfunktion durch Östrogene gehemmt wurde. Da Schilddrüsenhormone für die Produktion von Progesteron benötigt werden, normalisiert eine Ergänzung mit einem der beiden Hormone (Anm.: Meint Pregnenolon) sowohl die Schilddrüsenhormon- als auch die Progesteronproduktion

Das bedeutet, daß die Schilddrüse nicht außerhalb des Kontextes des ganzen (Steroid-) Hormonsystems betrachtet werden darf! Der Mensch ist ein System in dem alles interagiert. Insofern prüfe ich bei mir immer das gesamt Steroid-Hormonsystem + die Schilddrüsenwerte. In meiner Artikelserie zu den Nebennieren gehe ich in Teil 5 und 6 auf die Pregnenolon- und Progesteron-Substitution ein.

Zu Kokosnussöl: Dieses besteht fast nur aus gesättigten Fettsäuren, jedoch nicht aus PUFA (Omega-3/6). Deswegen ist es sicherlich nicht „förderlich“, sondern nur einfach nicht „schlecht“. Kokusnuss- und Olivenöl sind deswegen die einzigen Öle die ich verwendet. Kokosmuß ist noch eine „würzige“ Option.

Lösung: Adaptogene wie Ashwaganda, Guggul (Myrrhe), Koreanischer Ginseng zur Rettung?

Bei leichten Problem mit leicht suboptimalen Schilddrüsenwerten und gesunder SD können einige Adaptogene und pflanzliche Substanzen ggf. zusätzlich zu den weiter oben erwähnten, helfen. Dazu gehören die Adaptogene.

Adaptogene sind pflanzliche Substanzen, die den Körper dabei unterstützen, besser mit Stress umzugehen. Sie wirken durch die Regulation der Stressantwort, insbesondere über ihren Einfluss auf die HHNA (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse), teils wirken Adaptogene sogar direkt auf Cortisol (bzw. dessen Abbau), einige auf Adrenalin, Dopamin und Serotonin. Dadurch können die Adaptogene die Anpassungsfähigkeit des Körpers an physische, emotionale und chemische Belastungen fördern. [8][9][10]:

  • AshwagandhaVerbessert die Schilddrüsenfunktion in bescheidenem Maße (T3->T4-Umwandlung), senkt bzw. moduliert Cortisol bei chronischem Stress. [10]
    • Anm.: Es ist ein Nachtschattengewächs, das manche Menschen meiden sollten (–> immunmodulierend), z. B. solche mit Arthritis und Lupus. Nicht bei Schilddrüsen-Überfunktion. Während es auf die meisten Menschen beruhigend und entspannend wirkt, macht es einige wenige Menschen nervös. Bei Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (sehr selten) absetzen bzw. Dosis reduzieren.
  • Guggul: Ist der Extrakt aus dem Saft des indischen Myrrhebaums, der die Umwandlung von T4 in T3 in Ihrem Körper fördert.[10][11]
    • Anm: Traditionell wurde das Ergänzungsmittel zur Behandlung eines niedrigen Stoffwechsels verwendet, einem Symptom einer suboptimalen Schilddrüsenfunktion.
  • Koreanischer Ginseng: Kann ggf. die Produktion übermäßiger Mengen von reversem T3 (rT3) blockieren. [10]
    • Anm.: Gilt auch als allgemeines System stärkendes Adaptogen.

Wichtig: Die Sicherheitsdaten bei Schwangerschaft sind beschränkt, allgemein wird abgeraten die Adaptogene während der Schwangerschaft zuzuführen. Weiterhin sollte man bei diesen Substanzen auf die Qualität achten:

  • Ashwagandha (Extrakt) z.B. mikroverkapselt (–> Haltbarkeit) von Shoden mit 35% Withanoliden, 0,5–1,5% Withaferin A.
    • Andere Firmen geben nichts an oder haben z.B. nur 5% Withanolide.
    • Heißt: Wo 2 × 300 mg 5%-Extrakt sinnvoll sein mögen, würde ich (auf Dauer) nicht mehr als 2 × 70 mg Shoden-Ashwagandha einnehmen.
    • Nach Cutler nicht am Abend!
  • Guggul: Indische Myrrhe (Commiphora mukul), optimal min. 7,5% Z-Guggulsteron und E-Guggulsteron
    • Dosis: 200-300 mg Tag bzw. 15-25 mg Guggulsterone halte ich für o.k.
    • Ggf. nicht in der Schwangerschaft.
  • Koreanischer (Panax) Ginseng: Optimal standardisiert zu min. 4% Ginsenoside oder ähnlich 
    • Dosis 200 bis 500 mg / Tag im Normalfall.

Dosierungen können variieren, wobei ich mich eher am unten Ende der Dosierungen positioniere. Letztendlich sollten Kapseln gesucht werden die ggf. einen Mix enthalten bzw. gut dosierbar sind. Einnahme der Adaptogene optimaler weise am Morgen und/oder zu Mittag, nicht am Abend.

Potentielle Produkte / Nahrungsergänzungsmittel

Nachfolgend noch einige Links auf potentielle Produkte zu Vitaminen, Adaptogenen und Mineralstoffen, welche in diesem Artikel erwähnt wurden. Die Verlinkungen dienen zur Orientierung. Die verlinkten Kombi-Präparate sind ggf. einen Blick wert und vereinfachen die Einnahme. Jod & Selen-Dosierungen sind dort komplett „im Rahmen“. Zum Gaia-Produkt müsste noch Selen und ggf. auch Guggul kombiniert werden.

Leber-Unterstützung:

Co-Faktoren für die Schilddrüse, T4, T3

  • Magnesium -> 3-4 * ca. 100 mg / Tag ist, was ich nutze.
  • Zink -> 15 mg / Tag sind meine Wahl ohne Blutwerte
  • Vitamin A -> Ohne Blutwerte und festgestellten Mangel (bzw. niedrige Werte)  nicht mehr als 10.000 IE pro Woche (also 1 Kapsel pro Woche).
  • Phenylalanin -> für die, die mit zu viel Tyrosin Probleme bekommen, bzw. anstatt Tyrosin nutzen.
  • Vitamin D3/K2 -> 4000 (60 Kg) bzw. 5000 IE/Tag (ab 70 Kg) sind meine Wahl ohne Blutwerte
    • Produkte sind in meinem D3-Artikel am Ende verlinkt.
  • Vitamin B1-12 -> Wichtig für alles!
  • Vitamin E -> Optional, oft übersehen
  • Tyrosin -> Nur bei abgeklärtem Bedarf nutzen bzw. nicht mehr als max. 2 * 250 mg am Tag!
  • Jod -> Nicht mehr als 150 µg ohne Schilddrüsen-Werte und Ultraschall!
    • Wichtig: Nicht bei akuter Hashimoto bzw. nur nach Abklärung!
    • Produkte sind in meinem Jod-Artikel am Ende verlinkt.

Kombis – Wegen dem Jod nicht bei akuter Hashimoto oder Morbus Basedow! 

Unterstützung T4->T3, Reduktion rT3:

Etwas komplexer wird es für die, welche sich auch um die Nebenniere, Cortisol, DHEA, Pregnenolon und Progesteron kümmern wollen. Hier bietet meine Serie zu den Nebennieren einen recht guten theoretischen und praktischen Einstieg & Überblick.


Ach ja: Wenn Ihr bei iHerb etwas bestellen solltet, dann gebt bitte den 5% Rabatt-Code “HER2060“ an – und tut mir damit einen kleinen Gefallen.


Mein Fazit

Über Blutwerte können Defizite identifiziert werden, welche wenn diese leicht „suboptimal“ ausfallen, mit der Ergänzung von Mikronährstoffen, u.a. Mineralien, Spurenelemente, Vitaminen und Adaptogenen in vielen Fällen optimiert werden können. Vergessen wird allerdings oft die Kümmerung um die Leber, welche Zentral für die T4->T3 Umwandlung ist.

Auf jeden Fall würde ich bei suboptimalen fT3 und fT4-Werten erst einmal versuchen die Leber-Hinweise umzusetzen und mit Nahrungsergänzungsmitteln, wenn es notwendig erscheint, „nachhelfen“. Oft können auch Pregnenolon und Progesteron entscheidende (kleine) Verbesserungen bewirken, welche ich in meiner Nebennieren-Serie behandeln werde.

Wenn das alles nichts hilft, die Werte einfach sehr schlecht sind bzw. bleiben, die Schilddrüse einfach zu klein oder durch Hashimoto bzw. Morbus Basedow bereits zerstört ist, dann helfen nur noch Schilddrüsen-Hormone. Was es genau damit auf sich hat und was beachtet werden sollte, darum dreht es sich in Teil 4 und Teil 5 dieser Serie.

 


Links/Quellen

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