CoEnzym Q10 – Mitochondrien-Booster, Antioxidant & Unterschied zum teuren Ubiquinol (QH)

CoEnzym Q10 Pillen

CoEnzym Q10 Pillen (Ubichinon). Foto: H.C.

Was ist Co-Enzym Q10, welche Formen gibt es und was macht es eigentlich genau im Körper und wo? Und lohnt sich das teure Ubiquinol überhaupt? Alles Fragen denen ich mal grob nachgegangen bin:

  • Was macht Q10?
  • Wo kommt Q10 in der Nahrung bzw. den Lebensmitteln vor?
  • Die Funktionen, Eigenschaften und Anwendungsgebiete von Q10
  • Welche Formen von Q10 gibt es und welche ist ‚die beste‘?
  • Was ist der (angebliche) Wirkunterschied von Ubiquinon (QH) & Ubichinol (Q10)?
  • Welche Art der Supplemente (Pulver, Gelantine-Kapsel mit Fett) ist besser?
  • Etwas zu Blutwerten, Dosierung & Einnahme.
  • Ein paar Gedanken von Dr. Kruse zu (UV-)Licht, Q10, Vitamin K & Cholesterin.

Am Ende des Artikels folgt dann mein gewohntes Fazit.

CoEnzym Q10 im Überblick

Die Rolle von CoQ 10 in der mitochondrialen Elektronentransportkette. Abkürzungen: ADP, Adenosindiphosphat; CoQ 10 , Coenzym Q 10 ; FAD, Flavin-Adenin-Dinukleotid; FADH, reduziertes Flavin-Adenin-Dinukleotid. Autor: Taylor C Rodick et al., Lizenz: CC BY NC 4.0

Dieses Vitaminoid (-> eine Vitamin ähnliche Substanz) macht der Körper grundsätzlich selber – jedoch mit abnehmenden Alter immer weniger davon.

Q10 ist für den Energiestoffwechsel, hier speziell die ATP-Produktion in der Elektronentransportkette (ETC) des Citratzyklus in unseren Mitochondrien unerlässlich. [31].

Mittels Q10 werden Elektronen vom Komplex I und II der ETC zu Komplex III transportiert (-> siehe auch nebenstehendes Bild). Fehlt Q10 gibt es einen Elektronen-„Stau“ (-> u.a. mehr oxidativer Stress) und weniger Energie (-> ATP). In der Tat ist der Komplex I der ETC  wohl der Ort, wo wohl die meisten freien Radikale in den Mitochondrien entstehen. Ungut.

Ganz wichtig ist Q10 dann für das Herz, denn dort wird sehr viel Energie (-> ATP) „verbraucht“ bzw. benötigt. Auch ist Q10 ein wichtiges Antioxidanz (u.a. im Kontext Peroxinitrid). Dies kann jedoch problematisch werden, denn unter erhöhtem oxidativem Stress kann auch die Verfügbarkeit von genug Q10 für die ETC leiden, wenn es anderweitig „verbraten“ wird.

Die Studienlage zu Q10 scheint mit sehr gut und die Anwendung in Bezug auf die Sicherheit [22][23] und Toxizität (ADI) mit 12 mg/Kg Körpergewicht & Tag ist aus meiner Sicht ebenfalls sehr gut [1][2].

Natürliches Vorkommen & Biosynthese

Q10 findet sich vor allem in tierischen Produkten [1][21], wobei wohl nur durchschnittlich 5 mg pro Tag durch die Nahrung aufgenommen werden [11]. Die Biosynthese-Fähigkeit des Körpers hängt an vielen Faktoren (u.a. Vitamin B6, kritisch bei einer HPU) und beträgt in frühen Lebensjahren ca. 30 mg – was dann jedoch mit dem Alter ab ca. dem 30sten Lebensjahr stark abnimmt [11]. Insofern spielt die Aufnahme von Q10 über die Nahrung eine eher untergeordnete Rolle – kein Grund Fleisch zu essen 😉 Der Körper des Menschen selber enthält geschätzt um die 1000-1500 mg Q10 [19]. Interessant ist dann noch, das exogene Gaben (-> Pillen) von Q10 keinen Einfluss auf die körpereigene Biosynthese haben sollen [11].

Hier mal ein Überblick über Q10 in der Nahrung & Lebensmitteln (Angaben pro 100 g) [21]:

  • Reichhaltig im Fleisch von Organen (Leber),
    • Fleisch von Rind & Schwein: ca. 3-4 mg
    • Herz von Rind, Schwein & Huhn: 9-12 mg
  • öligem Fisch (Hering, Sardinen, Makrelen usw.),
    • Makrele: 6,8 mg, Hering: 1,5 mg
  • Samen und Nüssen (z.B. Pistazien, Hasel- und Walnüsse, Sesam),
    • ca. 1,5-2 mg
  • Hülsenfrüchten,
    • Sojabohnen: ca. 1 mg, Natto: ca. 0,6 mg
  • Avocado, Pflanzenölen, Butter und Ei(gelb)
    • Avocado: 0,95 mg
    • Butter: 0,71 mg, Eigelb: 0,52
  • KohlRosenkohl und Brokkoli,
    • Brokkoli: 0,59mg
  • Zwiebeln, Kartoffeln und Spinat

wobei kochen (Hitze) das Coenzym jedoch zerstören kann. So denke ich auch, das in länger gelagertem (und oxidiertem) Pflanzenölen nicht mehr so viel (aktives) Q10 enthalten sein wird.

Die Funktionen, Eigenschaften und Anwendungsgebiete von Q10

Die beiden wichtigsten Funktionen bzw. Eigenschaften sind [1][4]:

  • Energieversorgung: Das Coenzym Q10, wie schon weiter oben beschrieben, stark in die ATP-Produktion in den Mitochondrien bzw. der Atmungskette (Citratzyklus) involviert.
    • Wobei Q10 u.a. als der Elektronentransporter zwischen ETC-Komplex I, II & III fungiert.
  • Antioxidant und Radikalenfänger: Jedoch nur in seiner reduzierten Form (dazu gleich mehr)
    • in Bezug auf Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und die Fettsäureoxidation,
    • in einer Gruppe mit Vitamin A, C und E, Glutathion, etc. sowie
    • der Superoxide Dismutase (SOD), Katalase (CAT) und Glutathion Peroxidase (GT) [5].
    • Auch ist Q10 wohl ein guter (nicht-enzymatischer) Peroxinitrid-Radikalenfänger [3].

Zu wenig Q10 in den Zellen wirkt dabei in jedem Fall limitierend auf die ATP-Produktion – selbst bei optimalem Nahrungsangebot – wobei insbesondere das Herz von einer Unterversorgung betroffen scheint. Als Anwendungsgebiete für eine Ergänzung finden sich dann auch primär die Bereiche welche mit dem Energiestoffwechsel und freien Radikalen zu tun haben, u.a.:

  • Herzinsuffizienz (Herzmuskel) [1][3][6] und Bluthochdruck [11],
  • Nervenzellen (wirkt Neuroprotektiv, u.a. wohl Schutz gegen Dopaminverlust) [1][4][18],
  • Immunsystem und Förderung der Fettverbrennung [1].
  • Glaukom, Neuropathien am Augen (Schutz optischer Nerv, Astrozyten) [4]
  • Fibromyalgie, Chronische Erschöpfung, Erkrankung der Leber [11],
  • Migräne (ca. 50% weniger Attacken & geringeres Ausmaß bei ca. 50% der Probanden) [23][24],
  • Verlangsamung der Alterung [8] (durch aktivierung von Gen-Expressionen [11]) und
    • ‚by increasing levels of SIRT1, PGC-1α, and SIRT3‘ (Studie mit Mäusen)
  • Verbesserung der Mitochondrienfunktion [8][24].

So fassen Noh Y. H. et al. [4] in Bezug auf Q10 zusammen:

„(CoQ10), an essential cofactor of the electron transport chain and a potent antioxidant, acts by scavenging reactive oxygen species (ROS) for protecting neuronal cells against oxidative stress in many neurodegenerative diseases.“

Gerade bei ein nitrosativem Stress mit folgender  Bildung von Peroxinitrid sollte Q10 also vorteilhaft sein. Wann passiert das? In Zusammenhang mit Elektrosmog, Schwermetall- &  Chemikalien-Belastung, wenn Sachen nicht rund laufen (z.B. eine HPU).

Q10, QH, Ubiquinon, Ubichinol?!?! – Viele Begriffe – aber nur zwei Stoffe

Das Co-Enzym Q10 gibt es in zwei Formen :

  • Oxidiert (Ubiquinon, Q10) und
  • Reduziert (Ubiquinol, QH)

wobei es letzteres als Supplement erst seit ca. 10 Jahren gibt. Das reduzierte Ubichinol soll dann nach alles Studien auch potenter sein und besser (über den Magen / darm) aufgenommen werden. Dieses erscheint mir nach anschauen eines Vortrages von Dr. Jürgen Vormann [11] in Bezug auf die Studienlage sehr plausibel.

Um die Verwirrung bei Q10 komplett zu machen gibt es jedoch auch noch andere Bezeichnungen für die beiden Formen, so das zumindest ich ab und zu auch mal die Orientierung verliere [7]:

  • Ubiquinon = Ubichinon (oxidiert, klare gelbe Farbe)
    • Ubidecarenon = Myoqinon = Myoquinone = Bio-Qinon = Normales Q10 = Oxidiertes Q10 = Das originale Q10 = Q = CoQ = QX = CoQ10 = 6-all-trans-Decaprenyl-2,3-dimethoxy-5-methyl-1,4-benzochinon
  • Ubiquinol = Ubichinol (reduziert, als Supplement 2006 eingeführt, eher milchig-weiße Farbe)
    • Uniqinol = BioActive Q10 = Reduziertes Q10 = QH = CoQH = Dihydroquinon = 2,3-Dimethoxy-5-methyl-6-polyprenyl-1,4-benzochinol

Nach dem Apotheker Kuhnert [1] wandelt der Körper das Q10 selber von oxidierter Form in die unoxidierte (reduzierte) Form – und umgekehrt u.a. unter Zuhilfenahme des Co-Faktors Selen, wobei diese Fähigkeit ebenfalls mit dem Alter nachlässt [11]. Zwar sind die meisten Studien zu Q10 mit dem älteren und günstigem Ubiquinon (Q10) durchgeführt, jedoch sind nach neueren Studien mit Ubiquinol (QH) u.a. deutlich höhere Serumwerte im Blut zu erreichen [11].

Was ist der (Wirk-) Unterschied zwischen Ubiquinon (QH) & Ubichinol (Q10)?

Ubiquinol im Blutplasma nach 4 Wochen supplementierung mit 100, 150 und 300 mg/Tag

Ubiquinol im Blutplasma nach 4 Wochen Supplementierung mit 100, 150 und 300 mg/Tag. Quelle: [22]

Grundsätzlich arbeiten beide Formen im Tandem in einem komplexen Redoxsystem um Elektronen in der Atmungskette (zwischen ETC Komplex I, II und III) zu transportieren. Dem reduzierten Q10 (Ubiquinol) kommt jedoch noch die Rolle als Radikalenfänger zu, so das eine Einnahme des reduzieren (teuren) QH erst einmal vorteilhafter erscheint. Allerdings sind dieses sehr teure ‚Elektronen‘ – Vitamin C als Radikalenfänger scheint mir hier deutlich günstiger.

Aus der Nahrung nehmen wir denn auch meist die oxidierte Form auf (53%), wobei 90-95% des Q10 in unserem Blut reduziert sind [11]. Das (pro mg) deutlich teurere QH soll in Bezug auf die Dosis bis zu 8 mal effektiver sein bzw. besser aufgenommen werden [9]. Ähnliches beschreibt Dr. Jürgen Vormann [11] in Bezug auf Serumwerte, Studien [22][23] und in Bezug auf verschiedene Krankheiten. So gibt es wohl auch Q10-Nonresponder, welche dann ggf. mit QH besser fahren.

Letzteres erinnert mich an Dr. Sinatra, der in seinem Buch „The Sinatra Solution“ [30] angibt, dass manche Leute fehlerhafte genetische Variationen auf dem NQO1 Gen haben, welches das Reduktase-Enzym codiert, welches Ubiquinon zu Ubiquinol konvertiert (-> die SNPs sind: rs1800566 und rs1131341). Diese Menschen sollten dann auch aus meiner Sicht QH klar bevorzugen.

Ganz wichtig: Es scheint, das Essen von Blattgrün (Chlorophyll) und ‚Ambient Light‘ (IR-Licht um 660 nm) auf natürliche Weise die Ubiquinol-Vorräte regeneriert [27][29] – aber auch die Versorgung mit ATP verbessert [28]. Das erinnert mich mal ganz stark an die Aussagen von Dr. Kruse. Warum ist das wichtig? Weil nur reduziertes Q10 (-> Ubiquinol) als Antioxidant wirkt und letztendlich das ‚aktive‘ Q10 darstellt was wir brauchen.

Deutlich höhere Blutserumwerte mit Ubiquinol (QH)?

Wie in den beiden nebenstehenden Grafiken zu sehen ist, sind bei Gabe von 150 mg/Tag QH wohl deutlich höhere Serumwerte im Blut zu erreichen als selbst bei Gabe von 900 mg/Tag Q10. Bei 300 mg QH sind dann fast Werte um 7-8 µg/ml im Serum erreichbar, bei Q10 jedoch selbst mit 900 mg/Tag keine Werte über 3,5 µg/ml – was z.B. unter den Empfehlungen für neurodegenerativen Krankheiten vom Labor GanzImmun (mit 4,0 µg/ml) liegt. Vormann macht dann noch darauf aufmerksam, das die Werte nicht nur im Serum steigen, sondern auch in den Geweben – was durch Gewebeentnahme bei Herzoperationen im verifiziert wurde [11].

Q10 im Blutplasma nach 4 Wochen Supplementierung mit 300, 600 und 900 mg/Tag

Q10 im Blutplasma nach 4 Wochen Supplementierung mit 300, 600 und 900 mg/Tag. Quelle: [23]

Nur Vorteile bei QH? Nicht unbedingt, denn das das teure QH ist anfälliger für eine Oxidation [1][9]. Ganz schlecht sind dabei höhere Temperaturen und (Blau-)licht – wie auch bei dem stark verwandten Vitamin K. Das Ubquinol wird dann jedoch nicht unwirksam, sondern oxidiert einfach nur zu dem deutlich günstigerem (gelblichen) Ubichinon.

Hier mag ich hier anmerken, das ich selber – nach vielen Versuchen & Messungen mit QH und Q10 – niemals selber die in der Studie angegebenen Werte reproduzieren konnte – nicht einmal im gröbsten Ansatz und unter Einsatz verschiedener Supplemente (alle Kaneka). Auch bei 300 mg QH/Tag wer nie mehr als ca. 2 µg/ml ‚drin‘.

Wichtig: Es gibt auch synthetisch hergestelltes Q10, was jedoch problematisch sein kann (enthält Cis-Isomere, welche in Ihrer Toxizität noch nicht vollständig geklärt sind). Es sollte so unbedingt darauf geachtet werden, dass das Q10 fermentativ (all-trans-Form) gewonnen wurde.  Weiterhin ist wohl das synthetische Q10 nicht 100% bio-identisch [11, min. 58:22].

Ach ja: Viele Supplemente-Hersteller geben an, das das QH nicht im Kühlschrank und Trocken bei Temperaturen zwischen 15-30 Grad aufbewahrt werden sollte. Warum nicht im Kühlschrank? Keine Idee – ggf. wegen der Möglichkeit, das es nach Anbruch der Packung im Kühlschrank feuchte zieht.

Die Form (Pulver vs. Lipid) soll für die Aufnahme entscheidend sein

Dr. Enzmann [26] gibt für die verschiedenen Formen von QH/Q10 folgende Resportionsquoten an:

  • Q10 Pulver: <5%
  • Q10 Fluid (lipide Form wohl mit Fett): ca. 28%
  • QH Kapseln (wohl Pulver): ca. 30%
  • QH Fluid (lipide Form wohl mit Fett): ca. 55%

Gleiches schreibt auch Know [3] -> in Bezug auf Supplemente sollte wohl darauf geachtet werden, das öl-basierende Formulierungen genutzt werden, da so Q10/QH besser absorbiert wird. Wasserlösliche liposomale bzw. vor-emulgierte Verbindungen mit Q10 sollen noch besser aufgenommen werden.

Bei Produkten sollte dann auch darauf hingewiesen werden das fermentiertes Q10 / QH bzw. Q10/H der Firma Kaneka (Weltmarktführer) verwendet wird [11]. Das Q10 sollte in Form von Luft- und Lichtdichten (Gelatine-) Kapseln verkapselt sein. Zusätzliches Fett in den Kapsel verbessert die Aufnahme, wobei ich auf Emulgatoren wie Polysorbat 80, etc. verzichten würde. In der Regel machen das eigentlich alle seriösen Anbieter (LEF, Now, ApOrtha, etc.) genau so.

Meine Erfahrung: Bei meinen Blutwerten komme ich nicht annähernd auf die hier vorgestellten Werte und auch der Unterschied zwischen original Kaneka-Flüssig-Kapsel und dem (trocken) verkapselten Kaneka-Pulver scheint nicht dramatisch auszufallen. Zudem scheint mir „normales Q10“ auch seinen Zweck sehr gut zu erfüllen.

Tip: Woran erkennt man ‚oxidiertes‘ Ubiquinol (QH)?

Angeblich daran, das es nicht mehr Milchig-weiß, sondern Gelb ist (-> einfach mal eine Kapsel aufmachen). Eine gelbe Farbe weißt darauf hin,  dass das teure QH bereits (zu teilen) in das günstige Q10 (Ubichinon) oxidiert ist. Das ist zwar nicht gefährlich – jedoch viel heraus geschmissenes Geld.

Problematisch bei der Lagerung von QH sind auf jeden Fall Sauerstoff (Luft), Wärme und Licht [16] – Feuchtigkeit wohl weniger [17]. Aus einer Studie:

„Large extent of degradation was observed at 45°C and 55°C. The effect of humidity conditions on degradation was insignificant.“ [17]

Bei zwei Wochen >55 Grad gehen wohl 15% der Wirkung verloren, jedoch min. 5% wenn es mit Vitamin C (Ascorbinsäure) geschützt ist. Deswegen bietet sich für mich auch eine luftdichte Abfüllung in (dunklen Gelatine-) Kapseln an. So ist Gelatine wohl zwischen 15-25 °C  und 45-55 % relativer Luftfeuchtigkeit zu lagern. Bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit werden die Kapseln spröde, bei höherer ’schlaff‘ – die überschüssige Feuchtigkeit kann dann wohl mit der Füllung interagieren und Stabilitätsprobleme verursachen.

Welche Blutwerte, Dosierung & Einnahme sind sinnvoll?

Dr. Jürgen Vormann [11] gibt Werte um 100-300 mg / Tag Ubiquinol (QH) als übliche therapeutische Dosis an. Zuguter letzt gibt Life Extension (LEF), ein Supplemente-Hersteller,  folgende Dosen (für QH) an [9]:

„People seeking to protect their whole-body health should consider supplementing with 100-150 mg of ubiquinol daily. Those seeking to capture the documented anti-aging benefits of ubiquinol should consider consuming 200-300 mg daily.“

Die Angaben von LEF gehen nach meinem Verständnis überein mit dem was Dr. Vormann in Bezug auf die Dosierung bzw. ‚Anti-Aging‘ -Effekte in Bezug auf viele Studien berichtete [11]. Apotheker Kuhnert [1] gibt die nachfolgenden Werte an, welche sich wohl auf das einfache Q10 beziehen:

  • Prävention: 5-30 mg/Tag vorbeugend o.k.
  • Therapeutische Dosis: 30-500 mg/Tag
  • Herzinsuffizienz: 500 mg/Tag

Q10/QH wird dann optimalerweise mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen. Zudem muss die Dosis wohl nicht unbedingt über den Tag verteilt werden, da sich Q10 aufgrund seiner Halbwertzeit (einige Tage) im Serum akkumuliert [11][22][23]

Etwas zu den Blutwerten (im Serum)

In Bezug auf die Blutwerte gibt Know [3] als anzustrebendes Minimum 2,5 µg/ml an, wobei ein Wert um 3,5 µg/ml anzustreben wäre. Das Labor GanzImmun gibt auf seinem Laborbericht folgende Werte an:

  • Therapeutisch effektive Konzentration > 2,5 mg/l
  • Für Leistungssportler > 3,0 mg/l
  • Bei neurologischen Erkrankungen > 4,0 mg/l

Dr. Vormann [11] berichtet hingegen, das der Wert bei den meisten Menschen wohl eher so um die 1 µg/ml liegt – also eher fern vom Optimal. Ein oberer Norm- und/oder Referenz‚grenzwert‘ ist mir zudem nicht bekannt und wird auch im Laborbericht von GanzImmun nicht angegeben. Zudem hängt aus meiner Sicht der erreichbare Blutwert auch vom oxidativen Stress im jeweiligen Menschen ab.

Meine eigenen Erfahrungen liegen dann wieder komplett wo anders. Selbst mit 300 mg Ubiquinol (Kaneka) von verschiedenen Anbietern konnte ich nicht die Konzentrationen von 2,5 mg/l erreichen. Um die 1,7 mg/l war der höchste Wert. Dabei hatte ich das QH konstant für 4 Wochen eingenommen und ca. 36 h vor der Blutentnahme abgesetzt. Als ich dies nicht tat, waren vom Labor 2 mal die Werte angeblich nicht bestimmbar. Insofern sind alle Angaben von Blutwerten mit Vorsicht zu genießen, weil oft nicht angegeben wird welche ‚Karenz-Zeit‘ zwischen letzter QH-Gabe und der Blutentnahme liegen – und ob alle Patienten wirklich 100% Compliance haben.

Noch ein paar Gedanken zu (UV-)Licht, Q10, Vitamin K & Cholesterin

Der (durchaus kontroverse) Dr. Jack Kruse gibt an, das Q10, wie auch sein ‚zwilling‘ K2, Lichtfrequenzen im UV-Spektrum absorbieren und faktisch eine chemische Batterie für UV-Licht sind [12]. Höhere Farbtemperaturen, insb. aus Kunstlichtquellen (Monitore, LED-Licht, etc.) reduzieren hingegen Q10 und K2 Spiegel, da insb. der spektrale Blauanteil einige Millimeter tief in die Haut (und Arterien) wirkt.

Kruse macht auch noch darauf aufmerksam, das mehr Q10 verbraucht wird, wenn wir weniger mit dem Erdmagetfeld & der Erde verbunden sind und desto mehr Mangel an Elektronen wird haben: ‚Flying increases serum ROS and CoEnq10 is used up to protect lipids from peroxidation.‘ [13] – er gibt jedoch keine Quellen für diese These an. Interessant ist dann der Zusammenhang zwischen LDL und niedrigen Q10-Status den er dann beschreibt:

„This loss of Q10 causes our lipid membranes in the lipoproteins to become more “sticky” and cause disease in arteries. This increased viscosity causes slower LDL uptake at its receptor in the liver. This allows the LDL to stay in our serum longer and become exposed to a more oxidized serum that has been depleted in the isoprenoid side chain protections of Q10. CoEnzQ10 has 10 isoprenoid side chains that protect our serum from oxidation.“

Kruse führt dann noch weiter [15] aus das oxidierte Fettsäuren (oxLDL, etc.) sich dann an den Arterien ablagern. Er selber empfiehlt dann Ubiquinol (QH), weil diese Form besser im Magen absorbiert werden würde, was auch zu den Studien passt die Life Extension [9] und Dr. Vormann [11] anführt.

Noch ein Hinweis: Cholesterinsenker: Ganz schlecht…

Denn diese senken nach Dr Vormann [11] auch die Eigensynthese des Körpers von Q10 – was durch zahlreiche Studien bestätigt ist. Weniger Q10 bedeutet dann auch mehr Oxidation von (LDL-) Cholesterin im Blut, womit sich dann meiner Ansicht nach der Hund in den Schwanz beißt.

Besser scheint es für mich das Cholesterin-Problem durch Ernährungsumstellung anzugehen. Auch wenn diese nur ein Teil der Gleichung (neben dem Hormonsystem) sein mag – ist der nachgewiesene Effekt (alleine dieser Intervention) dramatisch gut.

Mein Fazit

Q10 (Ubichinon, oxidiert)jedoch nicht so sehr das Q10 (QH, Reduziert) – ist für mich ein interessantes Supplement, was faktisch keine Interaktionen mit anderen Stoffen haben soll und dem faktisch nur positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Das ganze auch ohne bekannte Kontraindikationen [11] bis ggf. in Verbindung mit der Einnahme von Blutverdünnern (welche auch Interaktionen mit dem verwandten Vitamin K haben [3]). Wichtig scheint dabei unbedingt auf Fermentativ gewonnenes Q10 in USP-Qualität (Medizinisch) zu achten. QH gibt es dann auch nur als Food-Grade Qualität vom Patenthalter, der Firma Kaneka.

Gerade das Verständnis in Bezug auf die Mitochondrien, die Atmungskette (bzw. Citrat-Zyklus & ETC) hat mir sehr geholfen die vielen positiven Auswirkungen von Q10 bei der ATP-Produktion zu verstehen [3]. Letztendlich hängt ja alles an der intrazellulären Energieproduktion (ATP) – wenn die nicht funktioniert, dann ‚geht nix‘. Deswegen ist das Wirkungsspektrum von Q10/QH meines Erachtens auch so breit. So hilft das Q10 nicht unbedingt direkt in der ETC (Energiestoffwechsel in den Mitochondrien), sondern ist auch, in der reduzierten Form, ein potenter Peroxinitrid-Radikalenfänger.

Für Menschen, welche Probleme mit eingangs aufgeführten Krankheiten (bzw. Symptomen) haben, viel EMF- und Blaulicht-Exposition ausgesetzt sind (z.B. in Büros, durch LED-Licht – aber auch viel EMF-Exposition z.B. in Zügen, durch Mobilfunk, WLAN & Co.) – für die könnte Q10 bzw. QH auch ohne explizites Symptom- oder Krankheitsbild eine gute (präventive) Maßnahme sein. Wer (noch) mehr wissen möchte, sollte mal bei Examine.com [20] reinschauen – die haben über 200 Studien zu Q10 übersichtlich ausgewertet und geben einige weitere Tips. Nichts desto trotz sollte meiner Ansicht nach zuerst darauf geachtet werden exogene Stressoren (u.a. auch schlechte Ernährung) zu vermeiden um den ‚Karren nicht erst in den Dreck zu fahren‘. Viel Blattgrün und auch genug Sonne sind dabei (für mich) essentiell für gute Q10-Werte im Blutserum.

Update: Nach viel ‚ausprobiererei‘ und Blutwert-Messerei nehme ich Abstand von Ubiquinol. 2 Kapseln pro Tag kosten ca. 1€ und meine Blutwerte sind damit nie über 1,6 gestiegen. Mit anderen Dingen haben ich mehr erreicht (>2,5) – so das ich selber jetzt nur noch normales Q10 nutze – für 1/6 des Preises bei 200 mg am Tag. QH mag nett sein – aber mit anderen Mitteln, Interventionen und Ergänzungsmitteln kann man seinen Antioxidaten-Status auch verbessern, das gar nicht so viel Q10 zerstört bzw. gebraucht wird um gute Werte zu erreichen. Die Entscheidung mag individuell ausfallen.

Welche Produkte nutze ich?

Aktuell sind die günstigsten Produkte die ich kenne, mit Markenrohstoffen wie Kaneka (QH) bzw. in USP-Qualität (Amerikanisches Arzneibuch) folgende:

Und eines mit reduziertem Q10:

Wer die Preise vergleicht, wird feststellen, das QH hier nur 100% teurer ist als das einfache Q10. Da in letzter Zeit die Preise für Q10 gestiegen sind, ist der Preisunterschied zu QH geringer geworden, so das beide Varianten aus meiner Sicht attraktiv sind.


Ach ja: Wer mit einen Gefallen tun mag, der gibt bei einer iHerb-Bestellung den Code HER2060 an und erhält einen 5% Rabatt


Quellen/Links:

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