Buchkritik: HOW NOT TO DIE – Wie man nicht sterben sollte….
das beschreibt dieses Buch von Dr. Greger, dem Betreiber der Non-Profit Webseite nutritionfacts.org.
Im Buch geht es um die Top 10 der Todesursachen der heutigen Zeit, wovon mit Ausnahme einer (Medikamente, Infektionen im Krankenhaus, Falschbehandlungen, etc. pp) faktisch alle durch eine falsche bzw. ungünstige Ernährung primär bedingt – oder zumindest sehr stark befördert werden.
Das Buch ist zwar in Englisch (Anm. Nun gibt es das Buch auch in Deutsch) jedoch sehr gut und amüsant zu lesen – weil Dr. Greger aus seiner langjährigen Praxis schreibt und zudem auch Wort-, Sprach- und ‘Witz’gewand ist. Er versteht einfach es selbst trockene und ernste Themen mit einer Portion Humor und treffenden Vergleichen) ‘rüber zu bringen’. Wer eine kleinen Vorgeschmack mag, der kann sich auch seine Jahresvideos (optional mit deutschen Untertiteln) anschauen.
Viele Bücher über Ernährung folgen immer einer ‘Philosophie’, viel Fett, wenig Fett, viel Kohlenhydrate, viel Früchte, wenige hiervon, mehr davon etc. pp. Dr. Greger hat eine andere: ‘Evidenzbasiert’ -> also was sagt die Praxis, was sagen aktuelle Studien die über Jahrzehnte klinisch und in großen Bevölkerungsgruppen durchgeführt wurden und welche möglichst nicht von Pharma- und Nahrungsmittelproduzenten beeinflusst oder gesponsert wurden.
Zum Inhalt
Der erste Teil des Buches dreht sich um die Top 10 der Krankheiten:
- Herz (-infarkt & Co.)
- Lunge
- Gehirn (Alzheimer)
- Verdauung (Krebs)
- Infektionen
- Diabetis (insb. II)
- Bluthochdruck
- Leberkrankheiten
- Blutkrankheiten
- Niere
- Brustkrebs
- Depressionen
- Prostatakrebs
- Parkinson
Jedes mal werden praktische Tips gegeben – also wie Krankheiten entstehen und was dagegen getan werden kann – bzw. wie man seinem Körper mittels der Ernährung auf die Sprünge hilft, schlimmeres vermeiden – oder sogar die Krankheit umkehren kann.
2ter Teil: Lebensmittel
Im zweiten Teil des Buchs geht es dann um Gesundheitlich positiv wirkende Lebensmittel:
- Bohnen, Erbsen, Linsen & Co.
- Beeren, Obst & andere Früchte
- Kohlgewächse (Brokkoli!, Grünkohl! & Co.)
- Blattgrün (Salate & Co.) andere Gemüse
- Leinsamen (Powerfood!)
- Nüsse und andere Samen
- Kräuter und Gewürze (Kurkuma!)
- Getreide und die Unterschiede…
- Genussmittel
- und als extra: Sport 🙂
Hier steht im Fokus, was die gesunden und ungesunden Dinge sind – also wie man u.a. für wenig Geld die Sachen findet, die für die eigenen Gesundheit am nützlichsten sind. Soll ich lieber die Bananen essen – oder doch die leckeren Heidelbeeren wenn das Geld knapp ist? Wer beides mag und überlegt mit welchen Sachen er sich am ‘besten’ genussvoll den Magen füllen möchte um dabei das beste für seine Gesundheit zu tun – der erfährt es hier! Welche Gewürze schmecken nicht nur gut, sondern sind auch gut für die Gesundheit? Hier steht es!
Es wird aber auch darauf eingegangen wenn irgendetwas gutes zu viel des Guten wird. Wie viel Leinsamen sind genug? Muss er gemahlen sein? Wie lange hält er sich dann im Kühlschrank? Superfood Kurkuma – was ist zu viel, bzw. wie viel davon pro Tag ist in jedem Fall gesundheitsfördernd und sicher?
All dieses und mehr wird beantwortet – letztendlich eine Zusammenfassung sehr vieler Artikel und Videos die es bereits auf nutritionfacts.org gibt.
Mein Fazit
Im Unterschied zur ‘China Study’ ist dieses ‘Bollwerk’ (alleine ca. 150 Seiten mit den Referenzen auf die zitierten Studien) sehr, sehr praktisch aufgezogen und wirklich gut & locker zu lesen. Schnell kann ich nachschlagen was die gesundheitlich besten Früchte sind – oder was z.B. bei Brust- und Prostatakrebs der letzte Stand der Erkenntnis ist und wie eine gute Prävention aussieht.
Das Buch geht jedoch nicht in die tieferen Details wie etwas genau(er) funktioniert/abläuft (wie z.B. das Buch ‘Dr. Jacobs Weg’) – sondern vermittelt schnell und praktikabel einen Überblick über Studienlage, Wirkungen, mögliche Erfolge, Ursachen und Risiken von bestimmten Ernährungspraxen. Als kleine Vorschau: Hoch verarbeitete und tierische Produkte, raffinierter Zucker, raffiniertes Fett, Weißmehl & Salz kommen nicht so gut dabei weg 😉
Meine Kritik? Dr. Greger hat aus meiner Sicht ein ‘kleines’ blindes Auge in Bezug auf Omega-3 reichen Fisch – wo doch selbst die Pescetarier bei der Adventist-Health-Study teils besser abschneiden als die sich rein pflanzlich ernährenden Adventisten. Auch bei Taurin, Kreatin, Vitamin A (Retinol) und Cholin sollten sich rein pflanzlich ernährende Menschen aus meiner Sicht – je nach genetischen Lotto & Co. – etwas aufpassen. Alles ist eben immer abhängig vom persönlichen Kontext und den individuellen Problemchen – kann aber mit Leichtigkeit ergänzt werden. Carnoviren haben denn auch oft andere Probleme: Oft dramatisch zu viel Eisen, zu viel Methionin und Cystein (-> Schwefelwasserstoff), falsche Darmbesiedlung, etc. pp.
Fazit: Ich kann das Buch nur absolut empfehlen!
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