Kupfer Teil 1: Nötiges Spurenelement & kritisches Schwermetall – Von zu wenig und zu viel Kupfer

Kupfer – nicht zu viel (u.a. aus Rohren & Kochgeschirr) und nicht zu wenig. QUelle: Pixabay

Kupfer ist essentiell wichtig für die Entgiftungs-Enzyme, die Cytochrome-C-Oxidase und seine Funktion beim Eisen-Transport. Bei ‘zu viel’  kann Kupfer, wenn auch seltener, die gleichen (u.a. neurologischen) Symptome wie bei einer Quecksilber-Vergiftung hervorrufen [1]. Da der angenommene Körperbestand mit ca. 100 mg gering ist, Kupfer als Industriemetall jedoch breit verwendet wird (u.a. Wasserrohre, Kochgeschirr, möglicherweise auch die Kupferspirale [28], als Pestizid im biologischen Pflanzenschutz) kann es auch zu relevanten ungewollten Aufnahmen von metallischen, also für den Menschen besonders toxischem Kupfer, kommen.

Insofern möchte ich mit diesem Artikel ein bisschen tiefer in die Thematik einsteigen und folgende Themen evaluieren:

  • Wofür wir Kupfer brauchen.
  • Kupfer im Essen wo ist es enthalten?
  • Ist ein Kupfermangel weit verbreitet?
  • Wie weit verbreitet ist ein ‘krasser’ Kupfermangel?
  • Symptome eines Kupfermangels – wie die vom Eisenmangel oder einer Hg-Vergiftung
  • Die andere Seite der Medaille: Die Risiken von zu viel Kupfer
  • Was befördert die Anreicherung von Kupfer bzw. die Störung des Kupfer-Metabolismus im Körper?
  • Folgen & Symptome einer Kupfer-Toxizität bzw. Störungen im Kupfer-Metabolismus
  • Kupfer & seine Interaktionen (Vitamin D3, Retinol, Eisen, etc.)
  • Welche Mengen an Kupfer können gefährlich sein?
  • Kupfer ergänzen + mögliche Supplemente

Im zweiten Teil über Kupfer werde ich dann auf die folgenden Punkte eingehen:

  • Kupfer im Serum – ein guter Marker für den Kupfer-Status?
  • Intrazelluläres Kupfer – das was man (noch) nicht messen kann
  • Blutwert-Diagnostik – u.a. Coeruloplasmin, freies Kupfer & Co.
  • Kupfer-Diagnostik mittels Haar-Analyse
  • Kupfer-Antagonisten – Methoden zur Senkung des Kupfers im Körper (Ergänzung)

Ein wichtiger Aspekt in diesem Artikel ist denn auch, das einige Stimmen davon ausgehen, das Kupfer wohl faktisch nie im Mangel sei [23] und andere den Kupfermangel, insbesondere über unzureichende Ernährung, als sehr verbreitet ansehen [10][24][25][26]. Problematisch wird es jedoch nicht nur bei einem Mangel, sondern auch, wenn bereits mit Kupfer überladene Menschen dauerhaft Kupfer ergänzen, weil Sie u.a. denken oder davon ausgehen, das es nicht schaden kann. So einfach ist das alles aber leider nicht. T. Levy, MD [23] geht sogar so weit und schreibt, das es faktisch unmöglich sei in einem Kupfer-Mangel zu kommen (übersetzt mit deepl.com):

“Ganz im übertragenen Sinne ist das Einzige, was durch die Supplementation mit Kupfer erreicht wird, die Erhöhung des oxidativen Stress im gesamten Körper

Die positiven Seiten von Kupfer – wo es gebraucht wird

Aus verschiedenen Quellen haben ich folgendes zusammengefasst [2][8][10][16][27]: Kupfer (aus der Nahrung, nicht jedoch metallisches Kupfer!)

  • ist essentiell für den Eisen-Transport im Organismus (Ceruloplasmin Ferroxidase, Hephaestin Ferroxidase) [8].
    • Wichtig: Ein Mangel an Cu, wird diagnostisch sehr oft mit einem Eisenmangel verwechselt [24][25][26].
  • ist wichtig für die (Kupfer/Zink) Superoxiddismutase (SOD) einem sehr wichtigen Protein bzw. Enzym welches freie Radikale (Superoxid, OO) entschärft. Megawichtig!
  • ist wichtig für die ATP-Produktion in den Mitochondrien, da es Cofaktor der Cytochrom-C-Oxidase (Oxidative Phosphorylierung, Komplex IV) ist.
  • ist wichtig im Methylierungs-Zyklus (Methionin Synthase) und für die Regenerierung von SAMe (Adenosylhomocysteinase) [8].
  • reguliert auch z.B. das Enzym Dopamin-ß-Hydroxylase, was für die Umwandlung von Dopamin in Noradrenalin zuständig ist (positiver Stress).
  • wichtig für die Amin-Oxidase (Flavine), u.a. für den Metabolismus der Neurotransmitter (Noradrenaline, Dopamine, Serotonin). [8]
  • reguliert die Enzyme Tyrosinase bzw. Monophenol Monooxygenase (u.a. Pigmentierung über die Melaninsynthese [8]).
  • ist ein Co-faktor der Lysyloxidase (Bindegewebe, Kollagen) und der Thioloxidase (Disulfidbrücken-Bildung in Proteinen).
  • ist Wichtig für Gerinnungsfaktoren V und VIII -> Blutgerinnung
  • wirkt über das Peptidylglycin-α-amidierendes Enzym (PAM) bezüglich der Aktivierung von Peptidhormonen

Einige raten wegen dieser Wichtigkeit von Kupfer zum (regelmäßigen) Konsum von Leber-Produkten und Meeresfrüchten, da die pflanzlichen Quellen von Kupfer eine eher schlechte Quelle darstellen würden (-> Phytinsäuren). Ich sehe das nach auf Basis meiner Recherche nicht so, wenn eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse und vollwertigen Lebensmitteln getätigt wird.

In jedem Fall würde ich von einer pauschalen Ergänzung mit Kupfer-Supplementen, wie auch bei Eisen absehen. Das Problem was ich hier sehe: Kupfer und Eisen sind sehr Pro-Oxidative Metalle mit einem recht engem (Anwendungs-) Bereich des ‘richtig’. Eine Überdosierung bzw. zu viel Kupfer und / oder Eisen können relevante gesundheitliche Probleme bereiten [1]. So ist es wichtig zu schauen, das alle Co-Faktoren, speziell Retinol (-> Vitamin A) für den Kupfer-Eisenstoffwechsel, der sich nicht trennen lässt, zur Verfügung stehen.

Zu viel Kupfer bzw. Probleme mit dem Kupfer-Metabolismus werden nach A. Hall Cutler [1] oft mit einer Quecksilberbelastung (u.a. aus Zahn-Amalgam) verwechselt, da die Symptome ähnlich sind. Insofern möchte ich mit diesem Artikel etwas mehr ergründen worauf geachtet werden sollte wenn es um das Thema Kupfer geht.

Kupfer im Essen wo ist es enthalten?

Meine Kupfer-Zufuhr – Ein Cronometer Beispieltag

Kupfer ist in vielen Dingen enthalten – u.a. auch Kartoffeln und Buchweizen – meinen beiden Klassikern. Viel konzentrierter findet sich Kupfer jedoch in einigen Samen wie z.B. Sesam und Hanf. Richtig gute Quellen sind jedoch insbesondere (Angaben pro 100 g) [4]:

  • tierische Leber (1200-4500 µg – Schwein bis Kalb)
  • Muscheln (3600-4500 µg)
  • andere Meeresfrüchte (440-1100 µg, letzteres bei Krabben)
  • Samen & Saaten (1340-1500 µg – Kürbis bis Sesam)
  • Nüsse (900-1300 µg – Walnuss/Mandel bis Haselnuss)
  • Hülsenfrüchte (449-1200 µg – Kichererbsen bis Sojabohnen)
  • Getreide & Haferflocken (um die 450-550 µg)
  • Kakopulver (3800 µg)
  • Käse (bis ca. 1000 µg)

Mit einer Cronometer-Ernährung (rein pflanzlich!) komme ich so auf ca. 5-7 mg am Tag, was ich angesichts der DGE-Empfehlung von 1-1,5 mg am Tag (Erwachsene) für deutlich ausreichend empfinde – egal ob nun ein paar Phytinsäuren die Aufnahme aus den Pflanzen etwas vermindern. Allerdings stimme ich Herrn Michalk bei seiner Kritik an den Empfehlungen zu, denn 1-1,5 mg Kupfer als offizieller Tagesbedarf ist mir nicht plausibel, wenn man mit normaler Ernährung leicht das 4-Fache der oberen Empfehlung der DGE schafft. Und das ganze ohne Fleisch & Co.!

Ist ein relativer Kupfermangel weit verbreitet?

Bevor ich die Probleme von zu viel Kupfer bespreche, bei denen ich davon ausgehe das dies auf sehr viele Menschen zutrifft, möchte ich noch einmal auf die Problematik eines (eventuellen) Kupfer-Mangels eingehen. Michalk (Edubily.de) schreibt u.a. [1]:

“Wir Europäer und Amerikaner haben ein Problem mit Kupfer. Wir schaffen es kaum, die nötige Menge an Kupfer aufzunehmen, die zu allem Übel vermutlich sowieso zu niedrig angesetzt ist.”

Angesichts meiner Kupfer-Zufuhr nach Cronometer sehe ich nicht, wie man unter 1-1,5 mg Kupfer pro Tag aufnehmen kann – es sei denn, man praktiziert eine komplette Fehlernährung, wo dann der Mangel an Kupfer sicher noch das geringste Problem wäre. Interessanter Weise habe ich zur Aussage von Michalk dann noch eine Veröffentlichung von Dr. James DiNicolantonio gefunden, dessen Buch über Salz ich hier schon mal vorgestellt hatte. DiNicolantonio schaut mir “gefühlt” etwas einseitig auf die Studienlage, jedoch nehme ich Ihn sehr ernst. So schreibt er u.a. [10]:

In the EU and in the UK, half of the adult population consumes less than the recommended amount of copper, and in the USA and Canada, at least a quarter of the population consumes less than the estimated average requirement. And other studies have found that over 80% of the population may get less than the RDA (0.9 mg/day) for copper from food. Around one-third of diets contain less than 1 mg of copper daily and 61% contain less than 1.5 mg with only 18% of diets exceeding 2 mg/day. Thus, marginal copper deficiency may be quite common.” [10]

Das sind für mich “krasse” Zahlen, die ich kaum glauben konnte. Die Zahlen haben mich jedoch an meine Cronometer-Analyse eines ‘gut essenden’ Kantinen-Mischköstlers erinnert. Und was steht da für Kupfer? 1,1 mg. Aua. Das ist wirklich zu wenig! Michalk und Dr. DiNicolantonio scheinen so ernst nehmende Argumente anzuführen, welche durch meine eigenen Analysen in Bezug auf die Mikronährstoff-Aufnahme von “Otto-Normalverbraucher” unterstützt werden.

Wo sehe ich das Problem was beide, Michalk & DiNicolantonio ggf. übersehen? Eine Ernährung die nur ca. 1 mg an Kupfer (oder weniger) “liefert” – ist aus meiner Sicht eine Mangelernährung. Hier nur das ‘zu wenig Kupfer’ hervorzuheben und darauf eine Argumentation ‘Pro’ Ergänzung aufzubauen ist für mich stark verkürzend, denn diesen Menschen wird es nicht nur an Kupfer mangeln.

Wie weit verbreitet ist ein ‘krasser’ Kupfermangel?

Nach einem Artikel bei Selfhacked.com [6] mit Referenz die Standard-Literatur ist ein offener/elementarer (‘Frank’) Kupfermangel in Menschen selten [7] oder ‘rare’ [9]. Die Daten dazu sind jedoch nicht vorhanden (-> Reliable data on the overall population at risk of hypocupraemia from all causes, including bariatric surgery, are not available” [9]) und ein Kupfermangel könnte diagnostisch auch schnell übersehen werden. So gibt es wohl (die üblichen) Fehl- und Falschdiagnosen und es kann Jahre dauern bis die Ursache festgestellt ist:

Copper deficiency is an underrecognised cause of neurological dysfunction and a spectrum of cytopenias. A retrospective review of 40 patients with hypocupraemia found the median interval from initial presentation with neurological or haematological findings to diagnosis of copper deficiency to be 1.1 years (range 10 weeks to 23 years)” [9]

Das gleiche gilt aus meiner Sicht auch bei vielen anderen Mangel-Symptomen in Bezug auf Mikronährstoffe oder Vergiftungen, z.B. mit Quecksilber. Letzteres, also das Quecksilber, kann dann noch den ganzen Mineralstoff-Haushalt durcheinanderbringen [1]. So kommt es durch Hg-Belastungen wohl auch zu erhöhten Konzentrationen von Cu in den Organen (z.B. 7-fach mehr Cu in Nieren von Hg-Vergifteten Ratten). [29]

Betroffen von Kupfer-Mangel sind wohl primär Neugeborene, Menschen die hohe Dosen an Zink-Supplementen nutzen, welche die einen Mehrbedarf haben (u.a. Schwangere und stillende Frauen), Menschen mit Magen-, Darm- und Verdauungs- (-> Resorptions-) Problemen (u.a. Antazida, Zölliakie, Menkes), zystischer Fibrose sowie Bluthochdruck. Hinzufügen möchte ich noch: Menschen mit einer ‘beschissenen’ Ernährung.

Dr. Kruse schreibt noch in seiner Brain-Gut Serie, das Frauen mehr Kupfer brauchen als Männer. Der Grund dafür sei, das Kupfer wird für die Produktion der Enzyme benötigt, die Progesteron in Östrogen(e) umwandeln. Bei Männern hingegen würde mehr Zink benötigt, um die Enzymmaschinerie zu bilden, die für die Umwandlung von Progesteron in Testosteron erforderlich ist. Ggf. ist das der Grund, warum Frauen mehr vom vorgeblichen Eisen-Mangel geplagt sind?!

Symptome eines Kupfermangels: Wie die vom Eisenmangel oder einer Quecksilber-Vergiftung

Die Zeichen eines Kupfer-Mangels können vielfältig sein und sich auch mit denen eines Eisen-Mangels vergleichbar sein, weil ohne genug Kupfer (und Vitamin A als Retinol) auch der Eisen-Transport beeinträchtigt wird [6][10]:

  • Anämie,
  • niedrige Neutrophile (im Blutbild), hohes Apolipoprotein
  • Wachstumsstörungen, dünnes Haar, schlechte Haut,
  • neurologische Probleme, optische Neuropathie
  • Hepatische Eisenüberladung
  • Bluthochdruck, Atherosklerose, hohes LDL & Triglyceride, niedriges HDL
  • Fettleber, etc.
  • niedriges Hämoglobin (Hb), Hämatokrit, niedriges MCV, MCH, MCHC [1]

Das Problem: Auch zu viel Quecksilber macht ähnliche Probleme, da es den Mineralstoffhaushalt stört [1], so das oft nicht auf einen Mangel an Kupfer bzw. Probleme mit dem Kupfer / Vitamin A Haushalt geschlossen wird. Ohne Blutwert-Diagnostik, ggf. auch eine Haar-Analyse,  geht hier aus meiner Sicht ‘nix’.

Die andere Seite der Medaille: Die Risiken von zu viel Kupfer

Kupfer ist nach A. Hallo Cutler von allen essentiellen Mineralien das, was in normalen physiologischen Mengen der Zufuhr am schnellten toxische Werte erreichen kann [1]. Schon 5 mg Kupfer am Tag als Supplement (auf Dauer) können nach Ihm zu toxischen Akkumulationen führen. Supplemente mit 10 mg / Tag können das (in manchen Menschen) bereits nach einer Woche erreichen, wenn zusätzlich kein Zink oder Molybdän eingenommen wird, was die Aufnahme von Kupfer senkt [1].

Wer diese Zahlen unglaubwürdig findet, dem gebe ich zu bedenken das der Mensch nur ca. 100 mg Kupfer im gesamten Körper enthalten soll [15]. 7 Tage je 10 mg Kupfer-Supplementierung würden dann schon fast dem gesamten Körperbestand entsprechen. Zudem ist Kupfer (in ausreichenden Mengen) ein toxisches Bio- bzw. Fungizid. Wir Menschen benötigen Kupfer jedoch als Spurenelement, jedoch nicht im großen Mengen wie z.B. Magnesium. So ist eine hohe Zufuhr besonders problematisch, wenn auch die Ceruloplasmin-Werte niedrig sind, da das freie Kupfer dann nicht an dieses Protein gebunden werden kann.

Auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) schreibt, das wegen des geringen “Abstandes” zwischen oberen Limit (UL) und der üblichen Kupferzufuhr (97,5 Percentile der Kupferzufuhr), Kupfer der höchsten Risikokategorie zuzuordnen ist. Aus dem BfR-Dokument [19]:

“Für Nahrungsergänzungsmittel kann vom BfR ein Zusatz von Kupfer im Sinne der oben dargelegten Option c) aus Gründen des vorsorgenden Gesundheitsschutzes nicht empfohlen werden.”

Zu viel Kupfer ist also, zumindest nach dem BfR und Cutler, kein Spaß. Hohe (Dauer-) Dosen wie bei Vitamin D3 oder den B-Vitaminen werden hier nicht einfach Metabolisiert und ausgeschieden, da hier die Leber gefordert sowie ausreichend Galle nötig sind. So ist Kupfer meines Erachtens und meiner Lesart nach deutlich kritischer als Eisen-, Selen- und insbesondere Mangan-Supplemente, wo auch schnell ein zu viel (bzw. zu wenig) gibt. Der therapeutisch sinnvolle Bereich scheint also in der Praxis recht eng.

Problematisch am Kupfer ist jedoch, das man den Status im Blut wohl nicht so gut messen kann wie bei Selen oder Magnesium (-> Vollblut-Diagnostik) – was es schwer macht, definitiv zu erkennen ob ein Problem mit zu viel, zu wenig oder einem gestörtem Kupfer-Metabolismus vorliegt. Dieses ist deswegen der Fall, weil Kupfer im Serum vom Körper homöostatisch kontrolliert wird und für seinen Transport von Ceruloplasmin abhängig, was ca. 95% des freien Kupfers an sich bindet. So sind die Werte nicht so einfach zu interpretieren [15].

In einem Interview von Dr. Mercola, mit Dr. Levy, bestätigen beide noch einmal das ein Kupfermangel extremst selten sei. Dr. Levy sagte sogar das er noch nie in seiner Praxis einen legitimen Fall von Kupfer-Mangel gesehen hat [20]. Man mag von Levy und Mercola halten was man will – ich nehme beide sehr ernst, auch wenn Robbins anderer Ansicht ist [24].

Was befördert die Anreicherung von Kupfer bzw. die Störung des Kupfer-Metabolismus im Körper?

Bestimmte Umwelt- oder Gesundheitsbedingungen fördern die Störung im Kupfer-Metabolismus, die Anreicherung bzw. die verminderte Ausscheidung von Kupfer im Körper. Im Ergebnis folgern diese Störungen Probleme im Kupferhaushalt, deren (wirkliche) Ursachen oft schlecht auszumachen sind. Problematisch ist bzw. sind u.a. [1][13][14]:

  • Zu viel (metallisches) Kupfer im Trinkwasser (ggf. auch Kupferleitungen beim falschem Ph-Wert).
  • (Metallisches) Kupfer aus Kochutensilien und Geschirr sowie möglicherweise Kupferspiralen (IUD) [28]
  • Knoblauch enthält in der Regel viel Kupfer und sollte bei Menschen, die ihren Kupfergehalt stark senken müssen, nur in begrenztem Maße verzehrt werden.
  • Ein Mangel an Retinol.
  • Morbus Wilson – eine Krankheit bei der die Kupfer-Ausscheidung der Leber stark beeinträchtigt wird.
    • Anm.: wobei sich dies nicht im Serum-Plasma (Blutwert) reflektiert, jedoch wohl im ‘freiem Kupfer’ [13]
  • Eine eingeschränkte Funktion der Nebennieren, welche wohl auch zur Kupfer-Akkumulation führen kann.
  • Jede (milde) Leberfunktionsstörung die Kupfer-Ausscheidung über den Gallensaft vermindert, so das Kupfer akkumuliert werden kann.
    • Anm.: Menschen mit Probleme an der Galle , Hepatitis oder anderen Leber-Krankheiten tragen nach Cutler ein latentes Risiko für eine Kupfer-Akkumulation.
  • Krankheiten bzw. Organstörungen, die dann wieder indirekt auf die Leber wirken.
    • U.a.: Schilddrüsen-Unter- und Überfunktion, Rheumatoide Arthritis, Krebs (Leukämie, Lymphom) [14]
  • Östrogene verringern ebenfalls Kupferausscheidung.
  • Medikamente, die die Kupferausscheidung beeinträchtigen, wie Thorazin, Librium, Norpramin, Diuril, Orinase, Carbamazepin, Tapozol und Indocin.
  • Die durch Quecksilber ausgelöste Störung im Mineralstoff-Transport befördert die Akkumulation von Kupfer [1]
    • Relevant für Menschen mit Amalgam, Belastung durch Farben, Industrie-Quecksilber (alte Manometer, Barometer, Thermometer, zerbrochene Leuchtstoffröhren), Arbeit in Zahnarztpraxen und Laboren die mit Quecksilber umgehen.

Gerade die Quellen von Quecksilber sind vielfältig und betreffen sicher die meisten Menschen >40 Jahre gerade wegen Zahn-Amalgam. Die Haar-Tests (und Blutwerte), die ich selber in diesem Kontext gesehen und analysiert habe sind in der Tat gruselig in Bezug auf die Kupfer-Akkumulation. So schreib auch Daunderer bereits in den 90’er Jahren:

“Bei jeder Dysballance des Schwermetallhaushaltes kommt es zu einer deutlichen bis hochsignifikanten Speicherung von Kupfer bei völlig normalen bis leicht erhöhtem Serumkupfer. Normal bis 500 µg/l. Kupfer und Zink wirken antagonistisch, in der Regel kommt es zu einem Zinkmangel” [18, Seite 792]

Es scheint also in Schritt 1 Wichtig für mich die Zufuhr von ungünstigem (metallischem) Kupfer zu reduzieren, sowie die die Ursachen der Störungen im Kupfer-Metabolismus anzugehen.

Folgen & Symptome einer Kupfer-Toxizität bzw. Störungen im Kupfer-Metabolismus

Das überschüssige bzw. ungebundene Kupfer (zwei verschiedene Dinge) kann sich in Niere, Gehirn und Augen anreichern, toxisch auf Leberzellen wirken und Nervenzellen beschädigen – zudem kann durch die Anreicherung des Kupfers in den Geweben die Zink- und Eisenaufnahme beeinträchtigt werden [13]. Weitere Auswirkungen können sein [1]:

  • Zu viel (ungebundenes) Kupfer schädigt die Nieren (bei Diabetikern) und kann zu Blindheit führen (Augenkrankheiten).
    • Es sollte nach Cutler bei Diabetikern und Menschen mit Augenkrankheiten (aber auch Krebs) vermieden werden – falls nicht explizit ein Mangel nachgewiesen wurde.
  • Hohes oder ungebundenes Kupfer ist ein synergistisches Gift in Bezug auf  Belastung mit anderen Schwermetallen (z.B. Quecksilber).

Ein Kayser-Fleischer-Ring, Kupferablagerungen in der Hornhaut, deutet darauf hin, dass der Körper Kupfer nicht richtig metabolisiert.. Quelle: Wikipedia, CC BY SA 3.0, Fred/Dijk

In Bezug auf eine Diagnose können dann so-genannte Kayser-Fleischer-Ringe in den Augen auftreten – ein recht sicheres Zeichen für eine massive Überladung  mit Kupfer bzw. starke Störungen im Kupfer-Metabolismus. Grundsätzlich ist eine Kupfer-Intoxikation (bzw. Dysregulierung) nach Cutler wohl fast nicht von den Symptomen von einer Quecksilber-Vergiftung zu unterscheiden [1]. Bei Frauen können zudem noch Starke PMS-Symptome hinzukommen, wenn zu viel Kupfer im System ist. Grundsätzliche Kupfer [14][16] & Hg Toxizitäts-Symptome sind u.a. [1]:

  • Parkinson-Ähnliche Symptome, Schizophrenie, psychotische Episoden
  • Emotionale Reaktionen, Irritierbar, Diskussionen, Vermeidungsverhalten, Zurückhaltend, Sozialer Rückzug, schnelle Stimmungswechsel,
  • Gehirn-Nebel (‘Brain-Fog’), Intelligenz geht schleichend zurück, Kreatives Denken wird schwieriger, Psychosen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Depressionen,
  • Trockene Haut, Fuß- und Nagelpilz, Haarausfall,
  • Schilddrüsenunterfunktion, Störungen des Immunsystems
  • MCV/MCH (etwas) erhöht, GOT/GPT (leicht) erhöht, Blutzucker erhöht

Ein großer Bericht zur toxischen Wirkung von Kupfer (u.a. durch Wasser und in Tierversuchen) in Bezug auf chronisch hohes Kupfer und die teils schwer zu interpretierenden Datenlage in Studien fügt dann noch folgendes hinzu [12]:

  • Leberkrankheiten / Hepatoxizität
  • Reproduktions- und Wachstumsstörungen

Das ganze Teil ist aber umfangreich und recht schwer zu lesen. Interessant auch, das Kupfer als Biozid im (biologischem) Pflanzenschutz eingesetzt wird. Dr. Lam [17] fügt hier noch hinzu, das auch:

  • Problematiken mit der Nebenniere (Erschöpfung)

kritisch sind, genau wie die der Leber, weil dann zu wenig Kupfer ausgeschieden wird und sich in der Leber anreichern kann. So komme es bei einer kompromittierten Nebenniere zu einer verminderten Produktion von Ceruloplasmin, was hohe Spiegel an ungebundenem Kupfer bedeute [17]. Interessant ist dann noch die Perspektive von M. Robbins auf Kupfer [24][25[26]:

  • Hohes ungebundenes Kupfer bedeutet niedriges bioverfügbares Kupfer
  • Geringes bioverfügbares Kupfer bedeutet geringe Funktion des Ferroxidase-Enzyms (FOX) -> u.a. in Ceruloplasmin.
  • Niedriges Ferroxidase-Enzym (FOX) bedeutet hohes ungebundenes Eisen
  • Hohes ungebundenes Eisen ist ein Tor zu erhöhtem oxidativen Stress

Ggf. ist es das hohe ungebundene Eisen, was dann die Problemkaskade verschärft bzw. ursächlich für die realen Probleme ist. Im Wiki der University of Rochester in Bezug auf Kupfer steht dann auch recht unmissverständlich in Bezug auf übliche Quellen von ‘zu viel’ metallischem Kupfer [13]:

Too much copper can be toxic. You can get too much copper from dietary supplements or from drinking contaminated water. You can also get too much copper from being around fungicides that have copper sulfate.”

Insofern muss das Fazit der Studie von DiNicolantonio [10], in der ich nichts über die Gefahren von ‘zu viel’ lesen konnte, genau gelesen werden um keine Fehlschlüsse zu machen, denn DiNicolantonio vermischt die verschiedenen Quellen von Nahrungs-Kupfer auf eine für mich unangenehme Art:

Copper in the diet or as supplementation has low toxicity, and an increased consumption of copper has the potential to reduce the population-wide incidence of IHD, heart failure and fatty liver disease.” [10]

Diese Aussage halte ich für fahrlässig vereinfachend, weil Kupferverbindungen in der Nahrung und aus Supplementen zwei ganz verschiedene Dinge sind. Viele Ergänzungsmittel nutzen dann auch noch schlecht bioverfügbare Formen (u.a. Kupfer-Sulfat) und erzeugen so zusätzlichen oxidativen Stress, was auch von M. Robbins und Mercola bestätigt wird [24][25[26]. Zudem muss zwischen Kupfer “an sich” und dem Kupfer-Metabolismus “als solchen”, welcher zusätzliche Co-Faktoren benötigt und z.B. durch Quecksilber gestört werden kann, unterschieden werden.

Kupfer & seine Interaktionen (Vitamin D3, Retinol, Eisen, etc.)

Kupfer, wie jedes andere Spurenelement oder Vitamin im Körper steht nicht alleine da: Alles interagiert mit allem und hohe Dosen von X lösen ggf. Ungleichgewichte in Bezug auf Y und Z aus. Folgende Interaktionen sind mir bekannt [1]:

  • Eine hohe Zufuhr von Zink-Salzen erniedrigt die Kupferaufnahme und umgekehrt, wobei dies nicht für jede Form gelten soll.
  • Eine überhöhte Calcium- und Eisen-Aufnahme senkt die Kupferaufnahme.
  • Hohe Gehalte an Schwefel der Nahrung (z.B. MSM) hemmen die Kupferaufnahme.
  • Ein Überschuss an Mangan verschlechtert die Zink- und Kupferaufnahme.
  • Molybdän senkt die Kupferaufnahme – und umgekehrt.
  • Vitamin D Präparate können die Bildung von Metallothionein und damit die Kupferausscheidung erhöhen.
  • Eine hohe Zufuhr von Kupfer verstärkt die Ausscheidung von Selen und umgekehrt, da Selen die Bindung von Kupfer an Metallothionein erhöhen kann.
  • Erhöhte Schilddrüsenhormone, Progesteron sowie Cortisol senken Kupfer
  • Niacin (Vitamin B3) senkt nach Cutler [1] ebenfalls den Kupferspiegel.
  • (Kolloidales) Silber soll die Wirkung von Kupfer antagonisieren und nach Cutler [1] sogar einen Mangel hervorrufen.

Speziell Vitamin D (welches viele gerne in hohen Dosen einnehmen) und Vitamin A (welches viele vergessen) haben Einfluss auf den Kupfer-Haushalt. Warum? Dazu hatte ich mal etwas in meinem Artikel zu Vitamin D3 hatte ich mal geschrieben:

“Gleichzeitig verdrängt Vitamin D wohl das Retinol (Vitamin A) ggf. aus der Leber , was dann die Bildung von Ceruloplasmin beeinträchtigt könnte, was für den Kupfer-Eisen-Stoffwechsel wichtig ist”

Allerdings habe ich so etwa selber noch auf Blutwert-Analysen gesehen und denke es ist im Normalfalls eher hypothetisch.

Welche Mengen an Kupfer können gefährlich sein?

Das BfR [19] schreibt mit Verweis auf zwei Studien, das die Schwelle für akute gastrointestinale Effekte von Kupfer in (Trink-) Wasser, also eher metallisches Kupfer, schon ab ca. 4,8 mg/Tag liegen kann (basierend auf einer Konzentration von 3 mg Kupfer pro Liter) und die Schwelle zur Toxizität bei 6 mg pro Liter. Das Problem sind hier wohl speziell Kupfer-Rohre, welche eine Kupfer-Verbindung an das Trinkwasser abgeben die im Körper besonders toxisch wirkt. Natürlich müss(t)en diese Angaben vom Kupfer in der Nahrung unterschieden werden, wobei es mir scheint, das dies “nicht so richtig” der Fall ist. Des weiteren habe ich folgende Grenzwerte und Empfehlungen gefunden [19]:

  • Das US Food & Nutrition Board (FNB) hat den Tolerable Upper Intake Level (UL) für Erwachsene auf 10 mg Kupfer pro Tag festgelegt.
  • Das EVM (UK) hat die (vorsichtshalber) verbleibende Menge für NEM mit 1 mg / Tag angegeben,
    • da ggf. bis zu 9 mg  Kupfer / Tag (Worst Case) schon durch Nahrung & Trinkwasser aufgenommen werden können.
  • Der SCF (EU) hat für Erwachsene aufgrund der Datenlage einen UL von 5 mg / Tag abgeleitet.

Aufgrund des engen “sicheren Bereiches” von Kupfer hat das BfR das Kupfer den Nährstoffen der höchsten Risikogruppe zugeordnet und empfiehlt keine pauschale Beigabe zu NEM. Maximal sollten nach meiner Lesart 0,5 mg / Tag bei NEM (Erwachsene) enthalten sein – also allen NEM die ‘man’ am Tag einnimmt zusammengerechnet, wobei hier die verschiedenen Formen nicht unterschieden werden.

Ein Beispiel: Da ich mit meiner (natürlichen) Ernährung mit Lebensmitteln rechnerisch schon über dem UL des SCF liege, wäre bei mir der gesamte Spielraum für eine Ergänzung mit NEM schon ausgeschöpft – und das ohne Berücksichtigung der Kupfermenge die ich ggf. über das Wasser (Kupferleitungen!) zu mir nehme. Das scheint mir mehr als unplausibel und seitens dieser Organisationen stark vereinfacht.

So scheint mir die Art der zugeführten Kupfer-Verbindungen entscheidend, was gerade die (meisten, aber nicht alle) Nahrungsergänzungsmittel, Kupfer-Pfannen und Kupfer-Leitungen problematisch macht. Optimal wird Kupfer dann wohl über die (natürliche) Ernährung zugeführt.

Kupfer ergänzen + Supplemente

Wenn der Kupferspiegel erhöht werden soll, dann rät Dr. Mercola [53], in Verweis auf Robbins, zu Lebensmitteln wie Rinderleber (Bio, Grasgefüttert), Bienenpollen und erst danach zu Kupferpräparaten wie dem Kupfer-Bisglycinat (-> Ladungstechnisch neutral durch die beiden chelierten Glycin-Moleküle).

Nutzen tue ich selber u.a. folgende Produkte:

Ich nutze diese, in Abgleich it Blut- und Haar-Werte u.a. beim Auffüllen meiner Zink- und Molybdän-Speicher mit höheren Dosierungen. Dies, weil Quecksilber-Chelatoren wie DMPS und NBMI (-> Cutler-Protokoll), auch Zink und Kupfer ausgleiten sowie Molybdän verbrauchen. Wer dies ggf. länger betreibt, der muss zwingend seinen Zink und Kupfer-Status überprüfen und hier auf basis der Blutwerte individuell Zink, Molybdän und ggf. auch Kupfer “auffüllen”.

Wichtig: Die Dosis langsam steigern, ggf. mit 1 mg anfangen. Nicht mehr als 3 mg am Tag bei klarem Mangel bzw. Unterversorgung und das auch nicht chronisch. Ggf. den Kapselinhalt zu Anfang  oder bei Unverträglichkeiten dritteln und in das Essen geben bzw. darin vermischen. Und ja, Kapseln kann man “auf & wieder zu machen” 😉

Auch noch wichtig: Kupfer und Alpha-Liponsäure (ALA) niemals gleichzeitig nutzen. ALA reduziert oder blockiert nach Cutler die Ausscheidung von Kupfer in der Leber, wo sich das Kupfer dann akkumuliert.

Auf keinen Fall würde ich Kupfer-Geschirr verwenden. Kupfer in der anorganischen bzw. metallischen Form ist hoch toxisch, und kann sich ggf. in Geweben anreichern, speziell wenn es nicht gebunden ist. Deswegen sollten Kupfer aus Leitungswasser, Kochgeschirr aber auch  Ergänzungsmitteln begrenzt werden. Diese Arten von Kupfer können vom Körper nur schwer (bzw. begrenzt) gebunden und genutzt werden.


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Mein Fazit

Mangelernährte Menschen haben einen Kupfer-Mangel – ich denke das ist mein kompaktes Fazit.

Alle anderen, wenn Sie nicht anderweitig Krank sind oder irgend eine (extreme) und chronische (extreme) Hochdosis-Ergänzung mit Vitamin D, Selen, Zink, Molybdän bzw. Schwefel machen und auf genug Vitamin A (als Retinol) achten, sollten in der Regel kein Problem mit zu wenig Kupfer haben. Dies betrifft natürlich nur Menschen die sich nicht Mangelernähren.

Allerdings haben, und das ist das Problem das mir ausweislich Haar-Tests recht oft begegnet ist, viele Menschen wohl ein Problem mit a) zu viel Kupfer und / oder b) einem gestörten Kupfer-Stoffwechsel. Ob nun Fall a) den Fall b) oder Fall b) den Fall a) bedingt kann ich nicht sagen. Ggf. ist es auch ein Problem mit Vergiftungen oder Belastungen aus Kupfer-Rohren oder anderem. Allerdings hatten viele Menschen auch eine substanzielle Quecksilber- bzw. Amalgam-Belastung, welche den Mineralstoff-Haushalt dysreguliert. So schreibt Cutler [1]:

Kupfer ist das am häufigsten vorkommende essentielle Element, das sich bis zu einem toxischen Niveau anreichert.”

Das ist nicht nur eine Einzelmeinung, sondern wird auch durch Studien unterstützt [29]. Natürlich könnte auch ein Mangel an Retinol und in Folge Ceruloplasmin die Ursache der Probleme sein, diese verstärken bzw. alles vorgenannte zusammen. Das große und erfahrene NEM-Hersteller, z.B. Life Extension (LEF), bestimmte Multivitamin-Präparate (u.a. den LEF-Mix) auch explizit ohne Kupfer anbieten sollte nachdenklich machen und ein für mich ein Indikator, das Kupfer (neben Eisen) nicht “jedermanns Sache” ist. Dies scheint dann so viele Menschen zu betreffen, das es sich für LEF kommerziell lohnt dafür ein extra Produkt bzw. eine extra Mischung herzustellen.

Meist ist in den Multivitamin-Präparaten mit Kupfer meist recht viel Zink & oft Molybdän. Das Kupfer wird in diesem Falle dazu gegeben, damit bei Langzeiteinnahme des Ergänzungsmittels (-> also z.B. das viele Zink, Molybdän und Selen im LEF Mix) nicht die Zufuhr bzw. Aufnahme an Kupfer leidet.

Ich selber würde erst einmal schauen ob meine Vitamin A-Speicher (-> eingenommen als Retinol-Verbindung!) voll genug sind, denn die Bildung von Ceruloplasmin, wichtig im Kupfer-Eisen-System, braucht Vitamin A. Meint: Ist Ceruloplasmin niedrig, dann ggf. erst einmal Vitamin A (als Retinol) zuführen, bevor Kupfer (in einem höheren Maß) ergänzt wird. So schreibt auch Cutler, das:

“Selbst in geringen Mengenverschlimmert zusätzliches Kupfer in der Regel den Zustand der Menschen, anstatt ihn zu verbessern.”

Letzteres führe ich darauf zurück, das wenn zusätzliches Kupfer ohne ausreichendes Retinol eingenommen wird, das dieses dann nicht durch Ceruloplasmin gebunden werden kann und als freies Kupfer zusätzlichen oxidativen Stress erzeugt. So rät Cutler, das wenn ergänzt wird, mit geringen Dosierungen um 500 µg angefangen wird. Ich halte 1 mg für noch unproblematisch.

Eine sehr hohe Zufuhr an Zink & Molybdän ist aus meiner Sicht zwar ein durchaus valider Grund auch ‘pauschal’ etwas Kupfer über NEM zu sich zu nehmen – aber nur, wenn kein Überschuss an Kupfer vorliegt bzw. der Kupfer-Metabolismus nicht gestört ist. Deswegen würde ich auch niemals ‘blind’ sich stark akkumulierende Mineralien mit einem engen ‘gutem Bereich’ (-> speziell Eisen, Kupfer, aber auch Selen und Mangan) chronisch ergänzen- denn ‘alles hängt mit allem zusammen’. Auch Dr. Levy [21][22][23], Dr. Mercola und andere raten explizit von einer (blinden) Ergänzung mit Kupfer (und speziell Eisen) ab. T. Levy, MD ist sogar noch deutlicher: Kaum ein Mensch habe einen Kupfermangel.

Wir haben also kein generelles Kupfer-Mangel-Problem mag ich in Bezug auf DiNicolantonio [10] folgern: Wenn alle Menschen sich anständig ernähren würden. Klar ist für mich: Mit einer Fehlernährung kann auch gezielt ein Kupfermangel erzeugt werden. Aber dann wird es sicher nicht nur an Kupfer mangeln. Der wichtigste Aspekt ist für mich das Retinol.

 


Quellen / Links

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