Buchtipp: Hidden Epidemic – Über Wurzelkanal-behandelte Zähne, Cavitations (FDOK, NICO), chronische apikale Parodontitis (CAP), infizierte Mandeln und mehr… (von Thomas E. Levy, MD, JD)

Dr. Thomas E. Levy: Hidden Epidemic - Ein Buch über chronische Entzündungsherde im Kiefer (NICO, FDOK, Wurzelbehandlungen).

Dr. Thomas E. Levy: Hidden Epidemic – Ein Buch über chronische Entzündungsherde im Kiefer (NICO, FDOK, Ein Wurzelbehandlungen).

Probleme mit den Zähnen? Wurzelkanal-Behandlungen gehabt? Nun apikales Granulom bzw. chronische apikale Peridontitis (CAP)? Gezogene Zähne, insbesondere Weisheitszähne, und nun Kieferostitis (bzw. auch Cavitation, fettig degenerative Osteoelyse, FDOK oder NICO genannt), unsichtbar chronisch infizierte Mandeln? Infizierte bzw. immunologisch auffällige Metallimplantate, z.B. aus Titan oder Edelstahl?

Wem das alles nichts sagt, der sollte sich informieren: Denn Wurzelbehandlungen, irgend wann einmal gezogene (Weisheits-) Zähne und ggf. auch metallische Implantate machen oft, unsichtbar & unfühlbar, körperlichen ‘Stress’ mittels chronischer Entzündungen. Diese Entzündungen lösen den Kieferknochen auf und produzieren, umgangssprachlich Eiter, der über die Lymphbahnen abtransportiert werden muss, die Mandeln chronisch infizieren kann und den Körper mit zunehmenden Alter immer mehr belastet. So schreibt der Verleger zu dem Buch von Thomas E. Levy [1]:

“Die überwältigenden Beweise in Hidden Epidemic beweisen, dass diese oralen Infektionen für die meisten Herzinfarkte und Brustkrebs sowie für die meisten anderen chronisch degenerativen Krankheiten verantwortlich sind. Und noch alarmierender ist die Tatsache, dass diese oralen Infektionen, wenn sie asymptomatisch (“stumm”) verlaufen, was normalerweise der Fall ist, häufig sogar noch tödlicher sind, als wenn sie schmerzen!”

Das Buch, das in vielen Aspekten auf Toxic Tooth [2] basiert, ist neben Death by Calcium (Tod durch Calcium) [3] aus meiner Sicht eines der stärksten Bücher von Levy. Das Thema ist aus meiner Sicht absolut essentiell und faktisch komplett vernachlässigt – noch mehr als die Thematik Schilddrüse und Hormonsystem. Levy schreibt im Vorwort zu seiner Zeit mit Hal Huggins (übersetzt mit deepl.com):

Nachdem Quecksilber und infizierte Zähne oder infizierte Implantate ordnungsgemäß entfernt worden waren, sah ich, wie sich abnormale Bluttests normalisierten oder dramatisch verbesserten. Ich beobachtete, wie Patienten mit fortgeschrittenen chronisch degenerativen Krankheiten, darunter Multiple Sklerose, Alzheimer, Parkinson und sogar ALS, in den wenigen Wochen, die sie in der Klinik verbrachten, erhebliche Verbesserungen erzieltenVerbesserungen, von denen ich glaubte, dass sie bei keiner dieser Krankheiten möglich warenniemals“.

TippHier geht es zur Übersichtsseite für die “Zahnkrams”-Serie.


Vorab: Ich kann Levy in vielen Aspekten aus eigener Erfahrung bestätigen – weswegen mir dieser Buchtip sehr am Herzen liegt!


Inhaltsverzeichnis für den Schnellzugriff

Die 7 primären orale Quellen von erhöhtem oxidativem Stress

Digitales Röntgenbild eines Zahnes (zweiter Prämolar), der von chronischer apikaler Parodontitis (CAP) betroffen ist.

Digitales Röntgenbild eines Zahnes (zweiter Prämolar), der von chronischer apikaler Parodontitis (CAP) betroffen ist. Autor: Michele Garding, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nach Levy ist oxidativer Stress, ausgelöst durch (chronische) Entzündungen letztendlich ‘unter dem Strich’ das, was uns krank macht. Woher dieser Stress stammt, ist letztendlich egal – jedoch ist einer der Orte mit dem größten Schadenspotential der orale Bereich (-> Mund, Zähne, Mandeln, Nebenhöhlen). Nach Levy sind die primären Baustellen dort [1][8]:

  1. Chronisch infizierte Zähne (typischerweise asymptomatisch) mit CAP (apikale Parodontitis bzw. Granulome aber auch Abszesse)
  2. Wurzelkanal behandelte Zähne (nach Untersuchungen zu 100% infiziert – immer & ohne Ausnahme) mit & ohne CAP
  3. Chronische parodontale (Zahnfleisch-) Infektionen bzw. Entzündungen
  4. Osteonekrosen (FDOK, NICO) bzw. ‘Cavitaions’  (um/in Bereichen alter Zahn-Extraktionen, u.a. Weißheitszähne)
  5. Chronisch infizierte Mandeln (durch über das Lymphsystem drainierende Wurzelkanäle und andere infizierte Zähne)
  6. Infizierte Zahnimplantate (typischerweise aus Metall, u.a. Titan)
  7. Giftige Metalle (Quecksilber, Nickel usw.)

Nebenbei können auch noch akute, symptomatisch infizierte Zähne Probleme machen, wobei dieses nach Levy eine winzige Minderheit der infizierten Zähne darstellt. Das Problem bei fast allen dieser Baustellen ist, dass sie:

  • oft nicht schmerzhaft sind (-> FDOK, Wurzelkanal behandelte Zähne, CAP, chronisch infizierte Mandeln, infizierte Implantate)
  • teils nur mit 3D-Aufnahmen zu diagnostizieren sind (-> hoch auflösendes DVT, besser Cone-Bean CT (CBCT) oder Spiral-CT)
  • oft gar nicht diagnostiziert werden – weil deren Schädlichkeit bzw. Existenz bestritten wird (-> FDOK, Titan-Implantate, Wurzelkanal behandelte Zähne).

Wer einen guten Magen & keine Anfälligkeit für Albträume, Panikattacken & Co. hat – schaue diese Video [13]. Ich warne aber vor: Das Video ist maximal unappetitlich.

Primäre Quellen oraler Infektionen und Toxizität

Vergrößerte Mandeln (Streptokokken) – bei chronischer Infektion jedoch meist unauffällig! Autor: James Heilman, MD, Lizenz: CC BY-SA 3.0

In Bezug auf die Auswirkungen auf die Gesundheit sind nach Levy die Hauptgründe für die Verursachung und Förderung der meisten chronisch-degenerativen Krankheiten:

  1. Wurzelkanalbehandelte Zähne und asymptomatisch infizierte Zähne
  2. Symptomatisch infizierte Zähne
  3. Chronische Zahnfleischerkrankung (führt oft zu #1,#2)
  4. Chronisch infizierte Mandeln (oft sekundär zu #1, #2, #3)

Wobei ich denke, dass er in der Liste die FDOK (NICO) vergessen hat – fast alle Menschen die ich kenne und welchen Zähne gezogen wurden (insb. Weisheitszähne), hatten FDOKs (NICO) – also wenn sie ein 3D CT oder DVT haben machen lassen.

Levy geht dann in seinem Buch auf all diese Baustellen dediziert ein. Er schildert die Problematik, er zeigt die Toxizität auf Basis der Studienlage auf und gibt am Ende des Buches konkrete Hinweise und Protokolle, um die Baustellen zu bearbeiten. Dabei widmet Levy in Kapitel 9 den Cavitations / NICO / FDOK noch recht viele Seiten – speziell auch zu deren Entstehungsgeschichte – die man kaum irgendwo lesen kann…

Zum Inhaltsverzeichnis

Nachfolgend habe ich das Inhaltsverzeichnis aus dem englischen übersetzt – viel Tipparbeit. Nach dem Inhaltsverzeichnis beginne ich dann mit der Zusammenfassung des Buches – zumindest, wie üblich, die entscheidenden Stellen. Allerdings ist der Teil nur für Unterstützer dieses Blogs einsehbar.

  • Erster Teil: Die unbestreitbaren Beweise
    • Kapitel 1: Die Prävalenz unentdeckter, stiller oraler Infektionen
      • Wurzelkanal behandelte Zähne
      • Chronische apikale Peridontitis (CAP)
    • Kapitel 2: Die pandemische Inzidenz chronisch degenerativer Erkrankungen
      • Krebs
      • Herz-Kreislauf- und Herzerkrankungen
      • Diabetes
      • Demenz
    • Kapitel 3: Der nachweisbare Zusammenhang zwischen oralen Infektionen und degenerativen Krankheiten
      • Peridontitis und Herzerkrankungen
      • Peridontitis und Krebs
      • Peridontitis und neurologische und psychiatrische Störungen
      • Peridontitis und alle Ursachen Mortalität
      • Peridontitis und andere Krankheiten und Beschwerden
    • Kapitel 4: Erhöhter oxidativer Stress: Die gemeinsame Ursache aller Krankheiten
      • Die einheitliche Ursache aller IOS
      • Antioxidationsmittel = Antitoxin
      • Antioxidans versus reduziertes Toxin
      • Zelluläre Energie
      • Anderes Toxin, andere Erkrankung
      • Niveaus von intrazellulärem oxidativem Stress
  • Zweiter Teil: Zugrunde liegende empirische Wissenschaft
    • Kapitel 5: Quellen für erhöhten oxidativen Stress
      • Exogene Toxinquellen
        • Umweltbedingte Quellen
        • Versehentliche Einnahme von Giftstoffen
      • Toxische Nährstoffe
        • Niemals mit Calcium supplementieren
        • Niemals mit Eisen ergänzen
        • Niemals mit Kupfer ergänzen
      • Endogene Toxinquellen
        • Krankheitserreger
        • Beeinträchtigte Verdauung
        • Verdauung versus Fäulnis
        • Eisenvermittelte Toxizität für die Verdauung
        • Chronisch schlechte Nährstoffassimilation
      • Toxin-Mobilisierung
      • Toxin-Modulatoren
  • Dritter Teil: Arten oraler Infektionen
    • Kapitel 6: Zahn- und Zahnfleisch-Infektionen
      • Infizierte Zähne
      • Wurzelkanal behandelte Zähne
      • Zähne mit röntgenologisch erkennbaren apikalen Läsionen
      • Infiziertes Zahnfleisch und Zahnhalteapparat (allgemeine Peridontitis)
      • Chronische apikale Peridontitis (CAP)
    • Kapitel 7: Infizierte Mandeln
    • Kapitel 8: Infizierte Zahnimplantate
    • Kapitel 9: Cavitation & Osteolyse (Fettig Degenerative Osteolyse, FDOK oder auch NICO)
    • Kapitel 10: Infizierte Nasennebenhöhlen
  • Vierter Teil: Diagnose und Behandlung
    • Kapitel 11: Die Diagnose und Behandlung oraler Infektionen
      • Erste Patientenbewertung
      • Behandlung von Zahn-Infektionen
      • Bluttests
      • Röntgen-Bildgebung
      • Behandlung anderer oraler Infektionen
      • Nebenhöhlen
      • Kavitationen
      • Tonsillen (Mandeln)
    • Kapitel 12: Allgemeines Behandlungsprotokoll für chronisch degenerative Erkrankungen
      • Grundlagen der Behandlung
      • Minimierung der Belastung durch neue Toxine
      • Angesammelte Giftstoffe beseitigen
      • Identifizierung und Ausrottung chronischer Infektionen
        Hormonmängel korrigieren
      • Optimieren Sie den Gehalt an Antioxidantien und Nährstoffen
    • Kapitel 13: Ozon und fokale Infektionen
      • Grundlagen der Ozon-Biochemie
      • Ozon-Anwendungen in der Zahn- und Mundhöhle
    • Kapitel 14: Integrative Patientenversorgung & aufgeklärte Einwilligung
  • Fünfter Teil: Mehr Hilfe
    • Anhang A: Buchübersicht mit praktischen Anregungen
    • Anhang B: Chirurgisches Protokoll für Extraktionen infizierter Zähne und Cavitationschirurgie
    • Anhang C: Ein Leitfaden für die optimale Verabreichung von Vitamin C
    • Anhang D: Beispiele für diagnostische Bildgebungstechnologie

Ganz am Ende schließen sich viele Seiten mit den einzelnen Referenzen auf die Studie die Levy zitiert und als Beweis anführt an.

Zum Inhalt

Erster Teil: Die unbestreitbaren Beweise

Im ersten teil des Buches geht es um die Evidenz die Levy vorstellt – in der er orale Infektionen, allem voran Wurzelkanal behandelte Zähne und Chronische apikale Peridontitis (CAP), mit dem Auftreten und der Beförderung von vielen degenerativen Krankheiten verbindet.

Kapitel 1: Die Prävalenz unentdeckter, stiller oraler Infektionen

Wurzelkanal behandelte Zähne

Im Buch geht Levy im Detail darauf ein, warum eine Wurzelkanalbehandlung so fatal ist und schon vom Prinzip her nicht funktionieren kann, (mittel- bzw. langfristig) nie funktioniert hat und das dies schon seit über 100 Jahren bekannt ist (Anm.: u.a. von Weston A. Price). Leider ist diese Behandlung sehr lukrativ und viele Zahnärzte haben sich darauf spezialisiert – weswegen die Zahnärzte-Zunft, wie auch bei Amalgam, nicht gerne davon ablässt.

Im Kern ist die Problematik:

  • Mit der Wurzelbehandlung wird der (infizierte) Zahn ausgeräumt, die so-genannte (weiche) “Pulpa” im Zahn-Innenraum entfernt.
  • Der Zahn ist nach der Behandlung nicht mehr durchblutet und auch kein Teil des Immunsystems mehr.
  • Nun können sich dort Bakterien ausbreiten (-> Anaerob), die Toxine produzieren welche über den Wurzelkanal in die Lymphe (bzw. das lymphatische System) wandern, wo Sie dann abtransportiert werden und so den Körper chronisch belasten (-> oxidativer und inflammatorischer Stress).
  • Zudem kann es sein, das die Toxine und Bakterien die Entstehung von apikaler Paradontitis (CAP) fördern, was mit einem Abbau des Kieferknochen einhergeht.
  • Levy schreibt, das egal was Ihnen Ihr Zahnarzt erzählt – also in Bezug auf die Sicherheit der Prozedur und den toten Zahn (z.B. alles Steril, desinfiziert mittels Laser & Co.) – dass die Prozedur nicht längerfristig funktionieren kann.
  • Dies ist deswegen der Fall, da der Zahn feinste Kanäle im so-genannten Zahn-Dentin hat, in denen sich die Bakterien, welche zur Entzündung geführt haben, unweigerlich gesammelt haben.  Von dort beginnt dann die ‘Re-Infizierung’ des Zahns.
  • Weiterhin Zudem ist der Zahn kein statisches und dichtes ‘etwas’.

Das nächste Problem: Weil die Pulpa und die Nerven ‘ausgeräumt’ wurden merkt man nichts mehr von dem voranschreitenden Zerfall bis es ggf. mal ein Abszess an einer der Wurzelspitzen gibt – ein sehr unlustiger & schmerzhafter Prozess.

Nach Levy wurden in einer Studie über 5000 konsekutiv extrahierte Wurzelkanal behandelte Zähne untersucht und analysiert. 100 % der Zähne wiesen Krankheitserreger und hoch potente Toxine auf.  Levy schreibt (übersetzt in das Deutsche von mir):

“Wenn es einen ungiftigen Wurzelkanal behandelten Zahn gibt, muss er noch gefunden und gemeldet werden.”

Bemerkenswert ist zudem, dass ‘normale’ Zähne, die zu kieferorthopädischen Zwecken extrahiert und analysiert wurden, keine Toxine oder Krankheitserreger aufwiesen. Alle Wurzelkanal behandelten Zähne produzieren jedoch kontinuierlich Giftstoffe. In Wurzelkanälen, die als infiziert ‘identifiziert’ wurden, wurden Pilze, Viren und über 460 verschiedene Arten von Bakterien gefunden. Folgendes schreibt Levy noch über Wurzelkanalbehandlungen an sich:

  • Ein tödlich fehlgeschlagenes Verfahren, das eine chronische Infektion zu 100% der Zeit sicherstellt (klinische Auswirkungen variabel).
  • Das Immunsystem hat keinen Zugang mehr zu einem Großteil des Zahnes oder zu den Dentintubuli (->Durchblutung).
  • Das anaerobe Umfeld im ‘ausgeräumten Zahn’ folgert eine enorme Toxizität.
  • Das ‘erfolgreiche’ Verfahren führt zu einem schmerzfreien, gut versiegelten, aber immer noch infizierten Zahn.
  • Mit dem ‘Debulking’ von infektiösem & toxischem Inhalt wird jedoch teile eine kurzfristige Verbesserung erreicht (minimale CAP bei 3D, CRP unter 1,0).
  • Bei den Backenzähnen und größeren Zähnen ist das ganze dann ein ‘perfektes endogenes Abgabesystem von Krankheitserregern und Toxinen’ in das venöse Blut und den Lymphabfluss.
  • Aus den ableitenden Venen geht es zuerst in die Hochdruck-Blutgefäße, dann in die Koronararterien und dann die Hirnarterien.
  • Aus den drainierenden Lymphgefäßen, gibt es ein chronisches Hin- und Her der Erreger bzw. Toxine mit der lymphatischen Zirkulation der Brust und anderer Kopf- und Halsbereiche.

Zudem sei nach Levy ein Wurzelkanal behandelter Zahn immer hoch toxisch, aber je nach Fall unterschiedlich toxisch, was abhängig ist von:

  • Der eindeutigen Erregerflora (Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen) und deren Wechselwirkungen.
  • Dem konkret betroffenen Zahn (kleiner Schneidezahn versus großer Backenzahn).
  • Der Eindämmung; also dem Grad, in dem der stützende Knochen ausgehöhlt wird.
  • Der genetische Veranlagung für verschiedene Krankheiten.
  • Wie lange der Wurzelkanal schon vorhanden ist, und das Fachwissen, das mit der Durchführung und optimalen Abdichtung des evakuierten Pulpakanals verbunden war.
  • Der Qualität und Quantität von Ernährung und Nahrungsergänzung.
  • Dem Hormonstatus, insbesondere dem der Schilddrüse. Dieser hat nach Levy einen direkten und starken Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit und den Grad, mit dem sich eine fokale Infektion ausbreiten und neu ansiedeln können, wie z.B. in den Endothelschichten der Koronar- und Hirnarterien.
  • Das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten (-> z.B. signifikante Osteopenie, Osteoporose anderswo im Körper? Immungeschwächt?)

Chronische apikale Peridontitis (CAP)

Chronische apikale Parodontitis ist eine Gruppe von Entzündungskrankheiten, die durch Mikroorganismen (-> hauptsächlich Bakterien) verursacht werden, die das (nekrotische) Wurzelkanalsystem infizieren. Der Prozess beginnt nach einer Pulpa-Nekrose (-> Tod des durchbluteten Zahn-Inneren) infolge von Karies, Trauma oder durch ärztliche Behandlung ausgelöste Verfahren (-> Wurzelkanalbehandlung), wenn Bakterien in das Wurzelkanalsystem eindringen und sich dort ansiedeln.

CAP nach Levy.

Die CAP hat nach Levy mit der parodontalen Allgemeinerkrankung die folgenden Merkmale gemeinsam:

  • Beides sind chronische orale Infektionen
  • Die CAP ist die am weitesten fortgeschrittene Form der Parodontitis und
    • entwickelt sich oft im Laufe der Zeit aus einer kleineren Parodontitis
  • Das Erregerprofil ist bei beiden praktisch identisch
  • Beide führen zur Erhöhung von Entzündungswerten (Blut, u.a. hsCRP),
    • welche die körpereigene Zunahme von oxidativem Stress widerspiegeln

Diagnose: CAP weist charakteristische Strahlendurchlässigkeiten (-> Röntgen, siehe Bild weiter oben) an den Wurzelspitzen auf, die sowohl zystische als auch nicht-zystische infizierte Läsionen darstellen, die beide als chronische Abszesspathologie betrachtet werden können. Die Strahlendurchlässigkeit der CAP weist immer auf das Vorhandensein einer chronischen Infektion und einer nekrotischen Zahnpulpa hin. Das Vorhandensein von Mikroben ist für einen Pulpa-Durchbruch erforderlich, um eine CAP zu entwickeln.

Apikale Parodontitis (AP) ist eine komplexe multifaktorielle Erkrankung, die von einer infizierten nekrotischen Pulpa oder einer fehlgeschlagenen Wurzelkanalbehandlung bzw. Wurzelspitzenresektion (-> endodontische Behandlung) herrührt. Die AP entwickelt sich oft asymptomatisch, und die Prognose ist typischerweise ungünstiger, wenn sie spät erkannt wird. Tatsächlich ist die AP am häufigsten ein symptomatischer Prozess, in weit über 95% der Fälle. Der schmerzhafte infizierte Zahn ist die seltene Ausnahme unter den infizierten Zähnen.

Wie häufig kommt nun CAP vor?

In einer Studie mit Standard-Panoramaröntgenaufnahmen wurden 4.617 Zähne von 206 Erwachsenen untersucht. 6,6% aller Zähne wiesen CAP auf, und 40,4% der wurzelkanalbehandelten Zähne wiesen CAP auf. (De Moor, 2000). Einschränkungen:

  • Eine verbesserte Auflösung (3D-Röntgen), was in dieser Studie nicht genutzt wurde, würde durchaus bei 10 bis 15 % aller untersuchten Zähne eine CAP finden.
  • Diese Untersuchung auf CAP wurde an asymptomatischen Zähnen durchgeführt und enthält keine Daten über die vielen Zähne, die als Folge der Infektion symptomatisch und schmerzhaft sind. Dies sollte keine Überraschung sein, da die meisten wurzelkanalbehandelten Zähne (>90%) einen unterschiedlichen Grad von CAP aufweisen und völlig asymptomatisch sind.

Verglichen mit ähnlichen Studien, die 2D- und 3D-Röntgenzahnuntersuchungen vergleichen, bedeutet dies, dass CAP bei bis zu 20% der untersuchten Zähne vorhanden ist. Insgesamt weist die aktuelle Literatur einen Anteil zwischen 7 und 20% der Zähne hin – bei nicht wurzelkanalbehandelten Zähnen!

Basierend auf der Genauigkeit von regulärem Röntgen im Vergleich zu 3D-Röntgen in anderen Studien scheint es, dass etwa 40 bis 50% der Pfeilerzähne, die ordnungsgemäß mit 3D-Röntgen untersucht wurden, CAP aufweisen. Da die Pfeilerzähne oft zu den primären Zähnen gehören, auf denen ausgiebig gekaut wird, ist diese Zahl im Hinblick auf die Körpertoxizität sehr hoch, da hier durch die mechanische Bewegung viel ‘Eiter’ in die Lymphbahnen gepresst werden kann.

Kapitel 2: Die pandemische Inzidenz chronisch degenerativer Erkrankungen

Einiges zu den statistischen Zahlen zum Auftreten der folgenden Krankheiten:

  • Herz-Kreislauf- und Herzerkrankungen
  • Krebs
  • Diabetes
  • Demenz

In Kapitel 3 werden diese dann in Bezug zu oralen Infektionen näher betrachtet.

Kapitel 3: Der nachweisbare Zusammenhang zwischen oralen Infektionen und degenerativen Krankheiten

CAP-Zähne, sowohl mit als auch ohne Wurzelkanalbehandlung, können nach Levy aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, Antioxidantien zu erschöpfen und chronische Entzündungen in betroffenen Geweben und Organen zu fördern, als primärer Beförderer für folgende Krankheiten in Betracht gezogen werden:

  • Die wichtigste Einzelursache von Atherosklerose und Herzinfarkt
  • Die wichtigste Einzelursache für Krebs im Kopf-, Hals- und Brustbereich.

Parodontose (-> Zahnfleischerkrankung) ist heute in der Bevölkerung sehr verbreitet. Das Vorhandensein dieser Erkrankung hat sich inzwischen als unabhängiger Risikofaktor für eine koronare Herzkrankheit etabliert. Es überrascht nach Levy nicht, dass Parodontalerkrankungen das gleiche Spektrum an Krankheitserregern und Toxinen sowie die gleiche anaerobe Umgebung aufweisen wie Wurzelkanal behandelte Zähne. Eine fortgeschrittene Parodontalerkrankung und fortgeschrittene Karies sind oft die Gründe dafür, dass sich ein Zahn infiziert und die Wurzelkanalbehandlung überhaupt erst durchgeführt wird bzw. werden muss.

Peridontitis und Herzerkrankungen


Hinweis: Der nachfolgende Abschnitt ist nur für eingeloggte Freunde des Blogs sichtbar.

Was ich hier schreiben kann: Die einzelnen Kapitel sind wirklich stark – das Buch ist genial. Speziell die Erklärung wie Cavitations / FDOK / NICO entstehen – die habe ich noch nirgendwo anders gelesen. Levy konzentriert denn auch alles wissenswerte in EINEM Buch. Die nachfolgende Zusammenfassung komprimiert dann nochmals alles wichtige aus dem Buch – Übersetzt von mir in das Deutsche.


In einer Studie mit 103 Patienten, die sich einer Koronarangiographie unterzogen, hatten 65% eine koronare Herzkrankheit und 42% eine CAP.

  • Patienten mit CAP hatten ein 2,8-mal höheres Risiko für eine koronare Herzerkrankung.
  • Dabei gab es keine Unterscheidung zwischen CAP bei Zähnen mit Wurzelkanalbehandlungen und Zähnen ohne Wurzelkanalbehandlung.
  • Dies deutete darauf hin, dass das Vorhandensein von CAP in dieser Studie unabhängig mit koronarer Herzkrankheit assoziiert war.

In einer anderen Studie wiesen Probanden mit CAP ein um 530% (5,3-mal) höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf als Probanden ohne CAP. In einer nächsten Studie wiesen 100% (38 von 38) der Plaque-Proben, die durch Atherektomie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit entfernt wurden, eine große Vielfalt (>50 verschiedene Arten) von bakteriellen Signaturen auf. Zudem:

  • Darüber hinaus wurde die DNA oraler Krankheitserreger, die typisch für die Flora von Wurzelkanal- und Zahnfleischinfektionen sind, durchweg in koronarer atherosklerotischer Plaque identifiziert.
  • Im Journal of the American Dental Association wurde festgestellt, dass Personen, die berichteten, zwei oder mehr wurzelkanalbehandelte Zähne zu haben, statistisch wahrscheinlicher an koronarer Herzkrankheit leiden (Caplan (2009), PMCID: 19654253).
  • In den Blutgerinnseln, die von Patienten mit akutem Myokardinfarkt aspiriert wurden, war DNA von Erregern vorhanden, die typisch für Parodontitis und endodontalen (Wurzelkanal-)Ursprung sind (Pessi (2013), PMCID: 23418311). bei

In Pessi’s Studie wird nach Levy nun endlich die Assoziation, Korrelation & Risikofaktoren in eine Schlussfolgerungen umgesetzt, die vieler früherer Studien, die den Zusammenhang zwischen Mund- und Herzkrankheiten untersucht haben, nicht getroffen hatten. Die unausweichliche Schlussfolgerung: Wurzelkanal behandelte Zähne und Parodontalerkrankungen stehen in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang mit koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkt.

Peridontitis und Krebs

Nach Levy assoziieren einige Studien das um 2,5-fach gesteigerte auftreten von verschiedenen Krebs-Arten mit CAP.

Zusätzlich zu der Ursache-Wirkungs-Beziehung, die heute zwischen Wurzelkanälen und Atherosklerose besteht, wurde auch seit langem eine starke Verbindung zwischen Wurzelkanälen und Krebs festgestellt. In den 1950er Jahren, als nur sehr wenige Wurzelbehandlungen durchgeführt wurden, stellte Dr. Josef Issels in seiner Spezialklinik für hoffnungslose Krebspatienten fest, dass 98% seiner Erwachsenen Krebspatienten (im fortgeschrittenen Stadium), in Issels Worten, “zwischen zwei und zehn tote Zähne” hatten (Anm.:  Dr. Issels kategorisierte einen Wurzelkanal als einen toten Zahn. Nach Levy zog Issels diese Zähne immer zuerst heraus, und seine Krebsüberlebensraten waren ziemlich phänomenal.

Levy schreibt, das jedem Behandlungsplan bei einem Patienten mit einem Hirntumor oder Brustkrebs, der keine ordnungsgemäße Extraktion von Wurzelkanälen und anderen infizierten Zähnen vorsieht, der konsistenteste und zuverlässigste Weg fehlt, um sowohl eine Tumorremission als auch die Aufrechterhaltung dieser Remission ohne Rückfall oder das Auftreten einer neuen Bösartigkeit zu erreichen. Die Ursache eines Krebses muss in jedem vollständigen Krebsbehandlungsprotokoll zusammen mit dem Krebs selbst beseitigt werden.

Peridontitis und neurologische und psychatrische Störungen

Erreger einer Peridontitis, zusammen mit anderen Pathogenen, sind mit Alzheimer, Parkinson sowie der Abnahme der kognitiven Fähigkeiten in Verbindung gebracht worden.

Peridontitis und alle Ursachen Mortalität

Levy zählt hier auf:

  • Metabolisches Syndrom,
  • Bluthochdruck,
  • Gefäßerkrankungen,
  • Lungenkrankheit,
  • Arthrose,
  • uvw.

Ganz wichtig: CAP & Co. tragen zur Verschlechterung der allgemeinen Lebenserwartung bei (-> ‘All-Cause-Mortality’).

Peridontitis und andere Krankheiten und Beschwerden

Durch die drainierenden Lymphgefäße und Venen des Kiefers und Unterkiefers tritt denn auch eine signifikante antioxidative Erschöpfung (-> erhöhter oxidativer Stress) am ehesten im Kopf, Hals und Brustkorb (Lymphgefäße) und in den Koronar- und Hirnarterien (-> venöse Drainage) auf. Sobald die Krankheitserreger und Toxine in den venösen Fluss gelangen, trifft man als erstes auf die Koronararterie, wobei der damit einhergehende hohe arterielle Druck und die Scherkraft ihre endotheliale Lokalisation/Implantation erleichtern.

Das Lymphsystem ist zwar so konzipiert, dass es nur in eine Richtung fließt, aber auch Krankheiten, Entzündungen (wie man an der chronischen Präsenz oraler Erregertoxine in der Lymphe sehen würde), vergrößerte Lymphknoten und andere Erkrankungen können zu einem rückläufigen Lymphfluss führen. Dieses effektive “Teilen” von lymphatisch abgeleiteten Krankheitserregern und Toxinen macht den Kopf, den Hals und den Brustkorb besonders empfindlich gegenüber dem durch Wurzelkanäle verursachten Abbau von Antioxidantien, und es ist ein wichtiger Faktor bei der Verursachung von Krebs im Kopf, Hals und Brustkorb.

Kapitel 4: Erhöhter oxidativer Stress: Die gemeinsame Ursache aller Krankheiten

Entzündungen werden heute als Hauptursache für die Entstehung und Entwicklung von Atherosklerose akzeptiert. Letztendlich befördern Entzündungen jedoch alle Krankheiten. Aber was verursacht die chronische Entzündung? Nach Levy erfordert eine Entzündung die Anwesenheit von Pro-Oxidantien – letztendlich Toxinen.  Bei einer koronaren Herzkrankheit ist dies z.B. die Verbreitung von Krankheitserregern und assoziierten Toxinen aus oralen infektiösen Quellen in das koronare Endothel. Wenn die Ausbreitung bzw. Entstehung nicht aufhört, wird die Immunentzündungsreaktion chronisch, und wird sie zu der Krankheit, die sie verhindern sollte. Levy macht es kurz:

“Frage: Was haben alle Toxine und Infektionen gemeinsam?

Antwort: Alle Infektionen und All Toxine verursachen Zell- & Gewebeschäden und erzeugen durch erhöhten oxidativen Stress dann die (Krankheits-) Symptome.

Ohne Ausnahmen.”

Krankheitserreger werden heute zusammen mit ihren assoziierten Toxinen als Hauptursache für chronische Entzündungen (auch bekannt als chronisch erhöhter oxidativer Stress) in allen Stadien der Atherosklerose akzeptiert (in Verweis auf Bzowska (2012)).

Im Detail: Die Biomoleküle des Körpers (Enzyme, Proteine, Fette, Zucker, Strukturmoleküle, etc.) existieren entweder in einem reduzierten oder einem oxidierten Zustand. In den seltensten Fällen kann ein Biomolekül chemisch inert und technisch nicht oxidierbar sein, obwohl es sich technisch immer noch in einem reduzierten Zustand befinden würde, mit einem vollen Kontingent von Elektronen.

  • Wenn sie reduziert sind, haben die Biomoleküle ihren optimalen Zustand der Elektronenanreicherung bzw. -sättigung; oxidierte Biomoleküle befinden sich in einem Zustand der Elektronenverarmung. Reduzierte Biomoleküle befinden sich in einem Zustand optimaler physiologischer Funktion; oxidierte Biomoleküle befinden sich in einem Zustand verminderter bis fehlender physiologischer Funktion.
  • Wenn der oxidative Stress zunimmt und das Redox-Gleichgewichts-Verhältnis abnimmt, ist außerdem der Elektronenfluss in einem bestimmten Gewebe, Organ, multizellulären oder zellulären Mikroumfeld weniger effektiv. Redoxmoleküle, wie z.B. Vitamin C, fördern diese lebenswichtigen Mikroströme und erleichtern die Aufrechterhaltung gesunder Transmembran-Potentiale. Die Gesundheit eines jeden Körperbereichs steht so in direktem Zusammenhang mit seiner Fähigkeit, den Elektronenfluss durch das Gewebe zu ermöglichen. Oxidierte Biomoleküle blockieren diesen Fluss oder behindern ihn stark, je nach ihrer Bedeutung (Konzentration) in einem bestimmten Körperbereich.
  • Der Grad, in dem ein Gewebe, ein Organ oder eine spezifische Mikroumgebung im Körper optimal funktionsfähig ist (-> Wohlbefinden) steht in direktem Zusammenhang mit dem Verhältnis, wie viele Biomoleküle in diesem Körperbereich reduziert und wie viele Biomoleküle oxidiert werden (Redoxverhältnis: Reduktion/Oxidation).

In Kapitel geht Levy noch auf Art, Eigenschaften und mehr von oxidativen Stress und Toxinen ein – was für diese Zusammenfassung jedoch zu weit führt.

Zweiter Teil: Zugrunde liegende empirische Wissenschaft

Kapitel 5: Quellen für erhöhten oxidativen Stress

Hier gibt Levy einen Überblick über verschieden andere Sachen die oxidativen Stress auslösen können – also außerhalb des Kontext Zahn.

  • Exogene Toxinquellen
    • Umweltbedingte Quellen – alle möglichen Giftstoffe
    • Versehentliche Einnahme von Giftstoffen
      • Wobei hier auch zu hohe Dosen von Vitaminen (A, D, E), einigen Spurenelementen und Calcium dazugehören.
  • Toxische Nährstoffe
  • Endogene Toxinquellen
    • Krankheitserreger
      • Siehe die eingangs aufgezählten 7 Punkte von Levy
      • Bronchitis
      • Verdauungstrakt
      • Gallenblase
      • Leber
      • Prostata
      • Herz
      • Nieren
      • Gelenke
      • Venen…
    • Beeinträchtigte Verdauung durch:
      • Falsche Nahrungsmittelkombinationen.
      • Zu wenig Kauen
      • Zu viel Wasser und andere Flüssigkeiten als Getränke zu den Mahlzeiten.
      • Milchprodukte mit dem Essen.
      • Alkohol mit den Mahlzeiten.
      • Zu geringe Produktion von Verdauungsenzymen
      • Zu wenige, aber zu große Mahlzeiten – anstatt kleiner und öfters.
    • Verdauung versus Fäulnis
    • Eisenvermittelte Toxizität für die Verdauung
    • Chronisch schlechte Nährstoffassimilation
  • Toxin-Mobilisierung
    • Ganz kurz was zu Chelatoren & Co.
  • Toxin-Modulatoren

Dritter Teil: Arten oraler Infektionen

Kapitel 6: Zahn- und Zahnfleischinfektionen

Wurzelkanalbehandelte Zähne

Noch einmal viel Details, Statistiken & Studien dazu wie krass ‘Scheisse’ Wurzelkanalbehandlungen sind.

Zähne mit röntgenologisch erkennbaren apikalen Läsionen (CAP)

Noch einmal viel Details, Statistiken & Studien dazu wie krass ‘Scheisse’ CAP-Zähne, insb. zusammen mit Wurzelkanalbehandlung, sind. So schreibt Levy u.a.:

“Ob akut oder chronisch, dieser Röntgenbefund bedeutet, dass das Wurzelkanalsystem oder die Pulpa des Zahnes nicht nur infiziert ist, sondern dass das Wurzelkanalsystem oder die Pulpa des Zahnes abgestorben ist und einen erheblichen Fluss von Krankheitserregern in die Umgebung der Wurzelspitzen aufweist.”

Levy klassifiziert dann die Arten von CAP und weißt darauf hin, das CAP in der Regel schmerzlos ist – was es so gefährlich macht.

Wie verbreitet Chronische apikale Peridontitis (CAP)

Levy schreibt, das CAP der Hauptbeförderer von Herzkrankheiten, Krebs und den meisten anderen chronischen Erkrankungen ist. nach Levy haben bis zu 90% der Wurzelbehandelten Zähne CAP und das bei dem Fakt, das 50-80% der meisten Erwachsenen in vielen Ländern der Erde zumindest eine Wurzelkanalbehandlung hat.

Kapitel 7: Infizierte Mandeln

Der Wurzelkanal und andere infizierte Zähne zerstören bzw. infizieren die Mandeln chronisch. Normalerweise können die Mandeln eine Zahninfektion (bzw. deren Toxine) ‘managen’ – aber chronische Infektionen wie Wurzelkanäle überwältigen die Mandeln, insbesondere die ipsilaterale (-> die Mandel auf der Seite der Infektion). Die Mandel verwandeln sich von einem Infektions-‘Manager’ zu einem Ort (-> Produzent) chronischer Infektion, der oft bis zur chirurgischen Entfernung ungelöst bleibt.

Oftmals fügen solche infizierten Mandeln, auch nach dem Verschwinden des Wurzelkanals oder anderer infizierter Zähne, dem Körper noch unbegrenzt ein bedeutendes Mass an chronischer Toxizität zu und beherbergen viele der zuvor im Wurzelkanal (oder im infizierten Zahnfleisch) enthaltenen Krankheitserreger. Ein wichtiges Problem nach Levy:

“Eine sehr große Zahl chronisch infizierter Mandeln behält selbst bei schwerer Infektion ein normales äußeres Erscheinungsbild

Krebs-Arzt J. Issels hatte so auch in jeder entfernten Mandel seiner Krebspatienten schwerwiegende Infektionen bzw. Verkeimungen gefunden (-> ‘focal toxicosis’). Levy berichtet auch von seiner eigenen Tonsillektomie, nach vielen gesundheitlichen Problemen, wo die äußerlich gesund erscheinenden Mandeln sich nach der OP als reine Eiterherde erwiesen.

Levy empfiehlt als praktischen Rat die Option einer Tonsillektomie für einen Patienten, der auf ein ansonsten scheinbar vollständiges und umfassendes Behandlungsprotokoll nicht richtig anspricht. Die Tonsillektomie bei Erwachsenen ist ein kritischer chirurgischer Eingriff, aber kann von von entscheidender Bedeutung sein – falls indiziert. Vor jedem geplanten chirurgischen Eingriff sollte jedoch eine umfangreiche Serie direkter intratonsiller Ozon-Injektionen vorgenommen werden – um die Infektion ggf. ohne OP abzustellen. Protokolle finden sich im Buch von Levy oder anderswo [11].

Kapitel 8: Infizierte Zahn-Implantate

Hier ist die Studienlage nach Levy sehr dünn – anscheinend untersucht keiner die Langzeitfolgen von (Titan-) Implantaten, wie z.B. CRP-Werte. Wenn ein Implantat jedoch infiziert ist (u.a. Bakterienzugang zum Implantat, Kiefernknochenerweichung) dann schätzt Levy die Auswirkungen wie ein CAP-Zahn ein. Beginnen tut alles aber schon vorher – Levy schreibt u.a.:

“Eine periimplantäre Mukositis (Anm.: Entzündung der Schleimhaut um das Implantat) war an 50% der untersuchten Implantationsstellen vorhanden und betraf 80% der Probanden.”

Grundsätzlich sind gut eingewachsene Implantate wohl recht stabile und eine gute Variante zum Ersatz von wurzelbehandelten bzw. CAP-Zähnen. Elementar wichtig nach Levy ist, das vorher die Stelle an der das Implantat gesetzt wird von jeglichem Rest an infiziertem Knochen und Gewebe gereinigt werden muss. Der Zahn-Sockel muss wirklich ausgekratzt und dann mit Ozon desinfiziert werden. In jedem Fall würde ich hier ein Keramik-Implantat (u.a. SDS) einsetzten lassen – inkl. PRGF-Behandlung (-> Eigenblut-Membrane).

Aktuell scheint es zudem optimal ein Implantat direkt nach der Extraktion des Zahns zu setzten um den Knochenabbau zu verringern. Aus der aktuellen Studienlage zeigen sich dadurch keine Nachteile im Vergleich zu dem konventionellen Vorgehen – außer das es viel schneller & effektiver ist. Ich selber habe es mehrfach so machen lassen – alles gut!

Kapitel 9: Cavitation & Osteolyse (Fettig Degenerative Osteoelyse, FDOK oder auch NICO)

Cavitations, im Deutschen Osteolyse ist nach Levy extrem verbreitet. Hier sind jedoch vorab die Begrifflichkeiten zu differenzieren – sonst gibt es zu viel durcheinander:

  • Cavitation (Holraum): Die allgemeine US-Bezeichnung für einen Holraum – hier im Kiefer. Dabei ist noch nichts über die größe oder degenerative Struktur des Holraumes gesagt.
  • Neuralgia Inducing (Cavitational) Osteonecrosis (NICO): NICOs sind fettig degenerative, still verlaufende Nekrosen im Kieferknochen – also die klar ‘nekrotische’ Steigerung einer Cavitation – größer, durchaus extrem toxisch!
  • Osteolyse / Fettig Degenerative Osteolyse (FDOK): So weit ich weiß die deutsche Bezeichnung für NICO.
  • Kieferostitis: Noch ein Name für NICO bzw. FDOK in Deutsch.

Nach Levy wurde in einem Review mit 112 Patienten bei 313 von 354 Bereichen wo Zähne extrahiert wurden (88%) Cavitations gefunden. Andere Studien sprechen von 77% (allgemein), jedoch sogar bis zu 90% bei Weisheitszähnen. Cavitations / FDOK / NICO entstehen dabei, weil der Knochen des Sockels bei Zahn-Extraktionen nicht komplett gereinigt / ausgeschabt wird, teils noch Mikroorganismen / Bakterien aus CAP bzw. Wurzel-Infektionen noch vorhanden sind bzw. durch Lymphbahnen Pathogene tief verschleppt werden.

So sei es nach Levy elementar wichtig, das bei einer Zahn-Extraktion das Parodontale Ligament (-> ein konnektives Gewebe, das 0,2 bis 0,3 mm breit ist und den Zahn an den Knochen befestigt – also zwischen beiden sitzt) entfernt wird. Passiert dies nicht, kann das dies wohl die ‘Keimzelle’ für die FDOK sein, weil der unterliegende Kiefer-Knochen (-> Knochenzellen) nicht die Abwesenheit des Zahn detektieren kann und es so zu Wachstumsstörungen beim Verschluss der Wunde kommt. Wenn paradontales Ligament verbleibt – kann es (Levy zu Folge) keine vollständige Heilung geben!

Speziell in Verbindung mit Bisphosphonaten (Osteoporose-Behandlungen) sind FDOK wohl sehr auffällig.

Je nach Größe einer Cavitation sind die Auswirkungen verschieden, wobei diese auch flächig auftreten können. Enthalten tun die Cavitations, wenn Sie FDOK sind teils fettig-toxische Gewebe verschiedener Art – wobei Levy verschiedenste Beschreibungen offeriert um die Konsistenz und Ekeligkeit zu beschreiben. Einige Catitation sind wohl eher statisch – andere dynamisch und breiten sich aus und können zu einer großflächigen bzw. großvolumigen Kieferknochen-Erweichung führen (-> FDOK/NICO). Die pathogene Besiedlung bzw. der Gehalt an Zellen die inflammatorische Zytokine exprimiert ist bei den Cavitations wohl auch stark unterschiedlich, weswegen Sie Levy wohl nicht so stark negativ wie Wurzelkanal behandelte Zähne und CAP einschätzt.

Die Studienlage zu FDOK ist (nach Levy) extrem bescheiden – FDOK können und haben jedoch klar einen negativen Einfluss auf die Gesundheit, was ich selber aus erster und zweiter Hand bestätigen kann. Ich würde so niemals eine detektierte FDOK in meinem Kiefer belassen! Weiterhin gibt es keine gute Studienlage zu FDOK und den inflammatorischen Blutwerten wie z.B. CRP. Hier mag ich anmerken, das es vom IMD-Berlin noch den RANTES-Wert gibt (Blut, Serum) – welcher aber auch nicht unbedingt aussagekräftig ist. Levy merkt noch an, das FDOK noch andere Folgen für den Körper haben:

  • eine gestörte Immunantwort und
  • negativ Auswirkungen auf den Gerinnungsmechanismus des Körpers.

Zudem enthalten Proben aus FDOK hohe Konzentrationen von Entzündungsbotenstoffen. Problematisch ist bei der Bildung, u.a. an den Weisheitszähnen, dass das paradontale Ligament bei der Extraktion von Zähnen nicht entfernt wird. Das Problem nach Levy hier noch mal im erweiterten Detail:

  • Bleiben Teile des Ligaments bestehen, dann detektiert der Knochen unter dem Ligament nicht den entfernten Zahn und eine entsprechende (vollständige) Heilung bzw. Knochenbildung im Bereich des Zahnfaches tritt nicht ein.
  • Dies ist dann aller Wahrscheinlichkeit nach die Basis für die Entstehung einer FDOK bzw. Cavitationweil sich Bakterien in dem Bereich des Zahnfaches einnisten können – bevor sich Knochen über die Extraktionsstelle bilden kann – was im Falle des unvollständig entfernten Ligaments länger dauert!
  • Insofern muss eine erfolgreiche Extraktion das Ligament, Trümmer sowie infiziertes Gewebe vollständig entfernen – damit sich ein Blutgerinnsel bilden kann, was den Knochen sofort vor einer Verkeimung schützt.
  • Um letzteres zu gewährleisten helfen Ozon, sowie eine PRGF-Membran über der Wunde.

Ein weitere Aspekte die zu einer FDOK-Bildung führen bzw. diese unterstützt sind:

  • Vaso-Konstriktoren wie Adrenalin als Betäubungsmittel – was die Durchblutung vermindert, sowie
  • Je weniger Zähne Menschen haben – desto größer ist die Gefahr der Bildung und Ausbreitung von FDOK aufgrund der geringeren Durchblutung des Kiefers.

Cavitations / FDOK / NICO sind abschließend nach Levy hoch-Problematisch und tragen wie CAP-Zähne zu einer höheren bzw. früheren Gesamtsterblichkeit sowie Herz-Kreislaufproblemen bei.

Kapitel 10: Infizierte Nasennebenhöhlen

Levy rät: Machen Sie immer eine gründliche 3D-Untersuchung der Zähne (-> speziell CAP) bei jedem Patienten mit chronischen oder ungelösten Nasennebenhöhlenproblemen oder sogar chronischer Rhinitis. Diese sind wohl oft die Folge der Giftstoffe / Toxine von wurzelbehandelten Zähnen CAP & Co.

Vierter Teil: Diagnose und Behandlung

Kapitel 11: Die Diagnose und Behandlung oraler Infektionen

Röntgen und 3D-Digitales Röntgen

Bei Wurzelkanal behandelten Zähnen, die alle infiziert sind, zeigt regelmäßiges (2D-) Röntgen in 40 bis 70 % der Fälle eine deutliche chronische apikale Parodontitis (CAP) mittels Strahlendurchlässigkeit von Knochenresorption (-> Abbau) als Folge einer Infektion, was weitgehend von der Qualität des Röntgenbildes und der Erfahrung des interpretierenden Zahnarztes abhängt.

In einer aufschlussreichen Studie wurden die gleichen 46 Wurzelkanal behandelten Zähne mit regelmäßigen 2D/Panorama-Röntgenaufnahmen und dann mit den digitalen 3D-Röntgenaufnahmen sorgfältig untersucht:

  • Periapikale Radioluzienzen (-> CAP-Infektionen) wurden bei 70% der 2D-Untersuchungen und bei 91% der 3D-Untersuchungen festgestellt.
  • Die MRT-Bildgebung scheint in Genauigkeit und Detailgenauigkeit mit der 3D-Bildgebung sehr vergleichbar zu sein.

Während eine Infektion in Wurzelkanälen immer vorhanden ist, wird die Pathologie bei regelmäßigen Röntgenaufnahmen eindeutig sehr oft übersehen, insbesondere bei weniger kritisch interpretierten Studien. Auch wenn der wurzelkanalbehandelte Zahn immer infiziert ist, weisen die Röntgenstrahlendurchlässigkeiten auf eine grössere Infektionsbelastung an der Wurzelspitze hin und können den sonst eher zurückhaltenden Zahnarzt leichter überzeugen, den chronisch infizierten Zahn zu extrahieren.

Nach Levy haben folgende Verfahren nachfolgende Trefferquote:

  • Panorama: Am wenigsten nützlich -> 40 bis 50%?
  • Intraoral-periapikal: Mehr nützlich -> 60 bis 70%?
  • Digitale Subtraktion: besser als konventioneller Film
  • 3D-Cone-Beam CT: Am nützlichsten (90 bis 98%)?

Levy gibt zu bedenken, sich bzw. dem Arzt absolut klar zu machen, was auf einem 3D-Röntgenbild gesucht wird. So sollte dem Zahnarzt angegeben werden: “Ausschließen oder suchen Sie nach Anzeichen von apikalen Strahlendurchlässigkeiten oder Infektionen jeglichen Grades an allen vorhandenen Zähnen”.

Behandlung von Zahninfektionen

Levy empfiehlt, je nach dem bei CAP & Co.:

  • Zahn-Extraktion
  • Zahn-Extraktion und unmittelbar ein Implantat zu setzten
  • Bei CAP: Wurzelkanalbehandlung – wenn der Patient keine Extraktion bzw. kein Implantat will (auch wenn dieses sehr suboptimal ist)
  • Wiederholte Behandlungen mit Ozon (Injektion um die Wurzeln)
  • Eine Kombination der obenstehenden Methoden

Bluttests

Inflamatorische Marker wie CRP & Co. Mehr dazu habe ich hier und hier. Ansonsten Viel verweis auf die vorhergehenden Kapitel.

Fazit: Nach Levy muss die Digitale 3D-Röntgenaufnahmen (DVT, besser Cone-Beam CT) des Mundes ein integraler Bestandteil der routinemäßigen Erstuntersuchung jedes Patienten mit chronischen degenerativen Krankheiten, insbesondere Herzkrankheiten und Krebs, werden. Der Patient muss keine chronische Sinusitis haben, damit ein chronisch infizierter Zahn vorhanden ist. Und Sie werden nie wissen, dass ein solcher Zahn vorhanden ist, wenn Sie nicht danach suchen. Sie wissen nicht, dass jemand Diabetes hat, bis Sie seinen Blutzucker messen.

Kapitel 12: Allgemeines Behandlungsprotokoll für chronisch degenerative Erkrankungen

Grundsätzlich rät Levy zu folgenden Schritten:

  • Vermeidung bzw. Minimierung der täglichen Toxinbelastung (Umwelt-, Zahn-, Ernährungs- und Verdauungsgift)
  • Identifizieren Sie Infektionen, speziell chronische und stille – und beseitigen Sie diese
  • Vorhandene Toxine im Körper neutralisieren
  • Behebung des Hormonungleichgewichts, typischerweise Mangel an Testosteron, Östrogen und/oder Schilddrüsenhormon
  • Supplementieren und Essen Sie optimal, um den Antioxidantien-/Nährstoffstatus des Körpers so vollständig wie möglich zu maximieren

Levy führ alles noch ein bisschen aus – aber letztendlich schreibt er das, was ich hier im Blog auch schon seit Jahren schreibe….

Kapitel 13: Ozon und fokale Infektionen

Hier erklärt Levy die Grundlagen der Ozon-Biochemie. Ozon ist ein sehr, sehr starker Oxidator (-> Elektronenräuber) und kann damit sehr effektiv die Zellen von Bakterien und Zellen zerstören – allerdings auch die der “guten”. Insofern ist die Dosierung bei Ozon extrem wichtig – viel hilft hier nicht viel und zu wenig auch nicht.

In einem zweiten Abschnitt bespricht Levy die Ozonanwendungen in der Zahn- und Mundhöhle:

  • Desinfektion von Wunden und Zahn-Sockeln nach der Entfernung von (wurzelbehandelten bzw. CAP-) Zähnen & Co. mit Ozon-Gas.
    • Dies speziell vor dem Einsetzen eines Implantates oder dem zunähen der Wunde!
  • Akut entzündeter (ehemalig wurzelbehandelter) Zahn mit CAP: Ozon-Injektionen in die Wurzeln zur temporären Ruhigstellung des Zahns
  • Chronische Peridontose (Zahnfleischerkrankung): Nutzung von ozoniertem Wasser zur Spülung (ich nutze H2O2)
  • Periimplantäre Schleimhautentzündung (Mukositis): Periapikale Injektionen mit Ozon…
  • Chronisch infizierte Mandeln: Injektion von Ozon (15-20 µg/ml, 2,5 cc pro Mandel mit einer 30 Gauge Nadel) in 4-5 Sitzungen über einige Monate.
    • In kubanischen Patienten mit aktuter Tonsilitis wurden bis zu 50 µg/ml und 5cc verwendet – bei 2.300 Patienten, 4 Sitzungen und 97% Erfolgsrate.
  • FDOK/NICO: Injektion direkt in die FDOK, wenn die FDOK noch relativ klein ist.
  • Chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen: Mittels einer 20 µg/ml 12 ml Ozon-Injektion in die Nasenflügel – die Details bitte dem Buch entnehmen.

Kapitel 14: Integrative Patientenversorgung Aufgeklärte Einwilligung

Einiges zum generellen Vorgehen, Blutwerten, für Patienten und Therapeuten, etc.

Fünfter Teil: Mehr Hilfe

Verschiedene Zusammenfassungen des vorher geschriebenen in Form von Listen und kompakten Ausführungen.

Anhang A: Buchübersicht mit praktischen Anregungen

Beinhaltet: a) eine Zusammenfassung der grundsätzlichen Pathologie nach Levy – angefangen bei oxidativen Stress, der Oxidation von Biomolekülen, fokalen Infektionen.

Dann noch b) eine sehr lange Zusammenfassung der oralen Pathologie & ToDo’s nach Prioritäten:

  • Infizierte Zähne, Zahnfleisch und Mandeln sind die statistisch signifikantesten Baustellen für fokale Infektionen.
  • Die am meisten auftauchende fokale Infektion ist jedoch die Wurzelbehandlung.
  • 50-80% der Erwachsenen auf der Welt haben min. eine Wurzelkanalbehandlung.
  • 100% der Wurzelkanal-Behandlungen sind infiziert, wobei die Auswirkungen variabel sind.
  • Es gibt aber auch CAP-Zähne ohne Wurzelkanalbehandlung 5-10% der Erwachsenen sollen eine haben.
  • CAP kommt bei ca. 90% der Wurzelkanalbehandelten Zähne vor.
  • Auf 2D Bildern werden viele infizierte Zähne nicht diagnostiziert bzw. sind nicht sichtbar.
  • Die Pathogene von infizierten Zähnen sind mit Brustkrebs, Herzinfarkten & Co. assoziiert.
  • Bis zu 98% der Krebs-Patienten haben chronisch infizierte Zähne.
  • Die gleichen Krebs-Patienten haben in der Regel chronisch infizierte Mandeln.
  • Das (hs)CRP scheint ein guter Marker zu sein um die Problematik zu verfolgen.
  • CRP sollte unter 0,5 ng/ml sein.
  • Bleibt CRP >0,5 ng/ml nach Entfernung aller wurzelbehandelten Zähne, aller CAP-Zähne und von FDOK, so sollten die Mandeln mit Ozon behandelt werden.
  • Ozon sollte wann immer möglich und sinnvoll genutzt werden.

Zuguter letzt c) noch eine zusammengefasste Vorgehensweise zur Behandlung:

  • Die Liste aus Kapitel 12
  • Eine 3D-Aufnahme des Kiefers
  • Blutwerte inkl. Schilddrüse (fT3/4) und hsCRP.
  • Von einem Experten alle CAP-Zähne, alle FDOK und alle Wurzel-behandelten Zähne entfernen lassen.
  • Der Allgemeinmediziner sollte mit dem Chirurg zusammenarbeiten
  • Eine große Supplemente-Liste
    • Vitamin A 25.000 IE als Beta-Carotin
      • Anm: Würde selber Retinol-Palmitat mit 1500-5000 IE bevorzugen – je nach Genetik.
    • Vitamin B-Komplex
    • Vitamin C 2-15 g
    • Vitamin D3 5.000 IE
    • Vitamin E 800 IE (Mix Tocopherols)
    • Vitamin K2 MK4 3-6 mg
      • Anm: Oder MK7 200 µg
    • Lysin 2,5 g
    • Prolin 500 mg
    • Magnesium 400-1000 mg
    • Multimineral (ohne Kupfer, Eisen)
    • Omega-3 Fischöl (1-6 g)
      • Anm.: Finde ich zu viel….

Anhang B: Chirurgisches Protokoll für Extraktionen infizierter Zähne und FDOK/NICO/Cavitationschirurgie

Bitte im Buch nachschauen bzw. einen Chirurg suchen, der nach Voltz (Tagesklinik) arbeitet bzw. Ozon, PRGA-Behandlung arbeitet und bei der Extraktion von Zähnen diese kappt, einschneidet und diese so in 2, 3- bzw. 4-Teilt und jedes Segment einzeln extrahiert um den Kiefernkamm nicht zu beschädigen.

Anhang C: Ein Leitfaden für die optimale Verabreichung von Vitamin C

Bitte mein Vitamin C-Artikel Teil 2 lesen – dort ist die genaue Anleitung nach Levy verlinkt [12].

Anhang D: Beispiele für diagnostische Bildgebungstechnologie

Interessante Bilder!

Kritik: Das ‘kleine’ Manko

Wie fast alle schreibt auch Levy über ‘Östrogene’ und nicht über Estradiol, Östron und Estriol. Östrogene sind eine Gruppe von Hormonen – was schlussendlich bedeutet, das Levy das mit den Hormonen nicht vollends verstanden hat. Weiterhin fehlt es den Menschen nicht nur an Testosteron und Estradiol – sondern schon oft an den Vorläufern: Pregnenolon und Progesteron – oft auch DHEA. Teils haben auch Frauen zu viel Testosteron oder DHT – auch nicht gut. Das alles 100% Bioidentisch sein muss kann man dann nicht oft genug erwähnen – und dies sind meist nur die Apotheker-Zubereitungen – jedoch (meist) nicht die Kaufprodukte der ‘Pharma’.

Wer mehr wissen will, der schaue hier.

Kritik: Faktisch nur Positives

Mega! – Das vorliegende Buch kann ich (fast) uneingeschränkt empfehlen.

Wer nicht so viel lesen mag, der kann auch nur das Zahn-Kapitel in ‘Death by Calcium’ [3] lesen, was es auch in Deutsch gibt. Dort geht Levy viel kompakter auf die Thematik ein – wobei er aus meiner Sicht nichts relevantes, bis auf die Details zu Ozon, unterschlägt. In ‘Toxic Tooth’ [2] breitet Levy die Sache mit den Wurzelbehandlungen extrem aus – was letztendlich gut gemeint ist – jedoch keinen Nutzen mehr für die hat, denen klar ist das diese ‘raus müssen’.

Was Levy in allen Büchern leider nicht im Detail behandelt, sind Amalgam-Plomben und deren fachmännische Entfernung. Ich denke jedoch, das dieses Thema reicht allgemein bekannt ist – im Vergleich zu den Themen die Levy in Hidden Epidemic behandelt. Da es mit dem Entfernen von Amalgam nicht getan ist und hier auch noch eine Schwermetall-Ausleitung anschließen sollte – würde ich meine Leser dann auch klar auf Cutler verweisen.

In seinem Buch Stop ‘Americas Killer #1’ [4] hat Levy in 2006 schon einiges zum Vorgehen geschrieben, was die nötigen Schritte ggf. besser zusammenfasst, als er es in diesem Buch getan hat. Für Levy war es damals die Total Dental Revision, welche nach Levy folgende Schritte erforderte:

  • Korrekte Entfernung der Wurzelkanal behandelten Zähne
  • Richtige Behandlung der chronischen Parodontalerkrankung (-> Zahnfleisch)
  • Ordnungsgemäße Reinigung aller Kavitationen (-> FDOK/NICO)
  • Korrekte Extraktion von akut und chronisch abszedierten Zähnen (-> CAP)
  • Korrekter Ersatz von Quecksilber-Amalgamfüllungen und anderen toxischen Füllungen durch optimal biokompatible Materialien (-> Keramik)
  • Richtiger Ersatz von toxischen Dentalmetallen, die in Kronen und anderen Zahnrekonstruktionen verwendet werden, durch optimal biokompatible Materialien
  • Ordnungsgemäße Entfernung von (metallischen bzw. infizierten) Zahn-Implantaten

Der wichtigste erste Schritt jedoch, um eine Total Dental Revision zu erhalten, ist es, einen Zahnarzt zu finden, der zumindest mit den oben genannten Konzepten vertraut ist und bereit ist, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Mein Fazit

Leider habe ich dieses Buch erst gelesen nach dem ich ‘fast alles selber durch habe’: CAP, Wurzelkanal behandelte Zähne, FDOK/NICO, Parodontose und infizierte Implantate. Weil dies so ist, kann ich dieses Buch jedoch so schätzen und traue mir auch eine Bewertung zu.

Was ich bis zum Lesen des Buches jedoch noch nicht wusste war die Problematik mit den chronisch infizierten Mandeln durch Wurzelkanal behandelte Zähne und andere chronische Infektionen. Levy gibt hier dann konkrete und sinnvolle Tips, wie auch diese mittels Ozon-Injektionen angegangen werden können – was auch durch andere Protokolle [11] unterstützt wird.

In der Praxis werden jedoch die meisten Menschen das Problem haben einen Arzt zu finden der Ozon in die Mandeln injiziert sowie einen biologisch arbeitenden Zahnarzt, der alles auf dem ‘Schirm’ hat was Levy schreibt + ein paar Sachen mehr, die es zu der Zeit als Levy von Hal Huggins lernte noch nicht gab (-> PRGF -> Eigenblut Biomembrane). Das schmälert allerdings nicht den Wert des Buches.

Tip: Unbedingt auch das Interview von Levy mit Mercola über das Buch anhören ! [14].

 


Links / Quellen:

  • [1] Hidden Epidemic, Thomas E. Levy, MD, JD, Medfox Publishing, 2017
  • [2] Toxic Tooth, Thomas E. Levy, MD, JD, MedFox Publishing, 2015
  • [3] Death by Calcium, Dr. T. Levy, MedFox Publishing, 2013
    • Deutsch: Tod durch Calcium, ISBN-13: 9783864457784
  • [4] Stop Americas Killer #1, Dr. T. Levy, MedFox Publishing, 2006 (Online)
  • [5] Magnesium – Reversing Disease, Thomas E. Levy, MD, JD, MedFox Publishing, 2019
  • [6] Cone Beam CT (CBCT) – Präzise Patientenpositionierung dank moderner Bildgebung, Akzente 01/07
  • [7] Interview with T. E. Levy – The Hidden Epidemic of Oral Toxicity and Disease – CHTV 230, Dr. Daniel Pompa, 20.07.2018 (Transscript)
  • [8] Hidden Epidemic – Silent Oral Infections CauseMost Heart Attacks and Breast Cancers, Thomas E. Levy, MD, JD, iAIM Conference, Manila, June 16-17, 2017
  • [9] Levy – Hidden Epidemic Silent Oral Inf, Les Berenson, MD (Anm.: Zusammenfassung des Buches)
  • [10]  Dr. Thomas Levy – Vitamin C, the Dental Connection..and more, Dr. Ron Ehrlich
  • [11] Ozon-Protokoll für Mandel-Entzündungen
    • 9.3 Recommended protocol, doses intervals
      • Acute Tonsillitis:
        • Local treatment:
          • Intra-tonsillar infiltration: Use needle 30 G x 1 1/2 (0.30 mm x 40 mm), ozone Concentrations of (10 – 20) µg/mL with a volume of 2.5 mL per point. Infiltrate at the anterior and rear pillar of both tonsils. Four to five sessions once or twice a week are required.
          • Ozonized oil: apply ozonized oil IP 600 twist a day until remission.
          • Ozonized water or saline: Volume of bi-distilled H2O or saline: 250 mL, Bubbling time: 5 min, O3 concentration 10 µg/mL, O3 flow 10 L/h. Should be used immediately after prepared, wash the tonsil 5-8 time, use Hartmann Sinus Cannula, #1, Record Cone 120 mm and 100 mL of ozonized solution, repeat the treatment three times a week until remission.17,19
      • In case of Chronic tonsillitis add one systemic way of treatment.
        • Select one of the following ways:
          • Ozonized saline solution: The ozone concentration used will be b.w. · 0.02 expressed in (µg/mL). The volume of saline will be 200 mL. The ozone flow for saline saturation will be 20 L/h, the time to saturation 10 min.20 The final dose 1.0 µg/kg b.w. Apply two times a week, to complete 6-8 sessions.5,18
          • Major authohemotherapy (ISCO3/MET/00/01): two times a week, 6-8 sessions, ozone concentration will be in crescendo (1 session 20 µg/mL – 125 mL of ozone/blood; 2 session 25 µg/mL – 125 mL of ozone/blood; 3 session 30 µg/mL – 110 mL of ozone/blood; 4 session 35 µg/mL – 110 mL of ozone/blood; 5-8 session 40 µg/mL – 110 mL of ozone/blood).18
          • Minor authohemotherapy (ISCO3/MET/00/02): 5 mL of ozone 20 µg/mL plus 5 mL of blood, once or twice a week, 6-8 sessions.
          • Rectal insufflation (ISCO3/MET/00/23): every two days, 10 sessions, ozone concentration will be in crescendo (1 session 25 µg/mL – 100 mL of ozone; 2 session 30 µg/mL – 120 mL of ozone; 3 session 35 µg/mL – 150 mL of ozone; 4-10 session 35 µg/mL – 200 mL of).18 In case of children, see table 2 B in ISCO3/MET/00/23.
    • 9.4 Preliminary operations
      • The practitioner will be well trained in this method. Fill all medical records of the patient, get the written informed consent (ISCO3/QAU/00/21) and the privacy consent.
      • Make the appropriate diagnose and verify the indication and contraindication. Define the appropriate protocol fit to the severity of the diseases, affected area and patient’s conditions Prepare the appropriate dose of ozone using and adequate device ISCO3/DEV/00/01.
      • Ask then patients to open her mouth wide and use a wooden tongue depressor to hold the tongue down. Visualize the tonsils. Illuminate the area with a medical lamp.
    • 9.5 Clinical evaluation
      • Follow the diagnostic and physical examination criteria to identified the right protocol.
    • 9.6 Main procedure
      • For local application, insert the needle in two points of each tonsil, deep 0.2-0.3 cm and inject. Concentrations of ozone (10 – 20) µg/mL with a volume of 2.5 mL per point. Infiltrate at the anterior and rear pillar of both tonsils. Four to five sessions once or twice a week are required. Apply the local therapy (ozonized water and ozonized oil) following the adequate protocol. Apply the systemic therapy (in case of chronic tonsillitis) following the adequate protocol.
  • [12] A Guide to the Optimal Administration of Vitamin C, Thomas E. Levy, Medfox Publishing
  • [13] Dr. Judson Wall, DDS, AIAOMT: Shocking Diseases of the Bone! at IAOMT’s 2018 Spring Conference in Denver, CO. ,IAOMT – International Academy of Oral Medicine and Toxicology, 19.10.2019
  • [14] Hidden Epidemic- Discussion Between Dr. Thomas Levy & Dr. Mercola, 20,6,2021
    • In this interview, repeat guest Dr. Thomas Levy, a board-certified cardiologist, shares his insights into an oft-forgotten and overlooked area of health, namely your oral health.

Inhaltsverzeichnis im Original:

  • Part One: The Undeniable Evidence
    • Chapter 1: The prevalence of undetected, silent oral infections
      • Root Canal-Treated Teeth
    • Chronic Apical Peridontitis (CAP)
    • Chapter 2: The Pandemic incidence of chronic degenerative diseases
      • Cancer
      • Cardiovascular and heart disease
      • Diabetes
      • Dementia
    • Chapter 3: The demonstratable Link between Oral Infections and Degenerative Diseases
    • Peridontitis and heart disease
    • Peridontitis and cancer
    • Peridontitis and neurological and psychatric disorders
    • Peridontitis and all-cause Mortality
    • Peridontitis and other diseases and medical conditions
    • Chapter 4: Increased oxidatice stress: The common cause of all diseases
      • The consistent cause of all IOS
      • Antioxidant = antitoxin
      • Antioxidant versus reduced toxin
      • Cellular energy
      • Different toxin, different diseasee
      • Levels of intracellular oxidative stress
  • Part two: Underlying empirical science
    • Chapter 5: Sources of increased oxidative Stress
      • Exogenous toxin sources
        • Environmental sources
        • Inadvert toxin ingestion
        • Toxic nutrients
        • Never supplement with Calcium
        • Never supplement with Iron
        • Never supplement with Copper
      • Endogenous toxin sources
        • Pathogens
        • Compromized digestion
        • Digestionversus putrefaction
        • Iron-mediated toxicity to digestion
        • Chronically poor nutrient assimilation
      • Toxin mobilization
      • Toxin modulators
  • Part three: Types of oral infections
    • Chapter 6: Tooth and Gum Infections
      • Infected teeth
        • Root canal-treated teeth
        • Teeth with radiographical apical lesions
      • Infected gums and tooth supportive tissue (general peridontitis)
      • Chronic Apical Peridontitis (CAP)
    • Chapter 7: Infected tonsils
    • Chapter 8: Infected dental implants
    • Chapter 9: Cavitional osteonecrosis
    • Chapter 10: Infected sinuses
  • Part Four: Diagnosis and Treatment
    • Chapter 11: The Diagnosis and Management of Oral Infections
    • Initial Patient evaluation
    • Treating tooth infections
      • Blood testing
      • X-Ray imaging
      • Treating other oral infections
      • Sinuses
      • Cavitations
      • Tonsils
    • Chapter 12: General Treatment Protocol for Chronic Degenerative Diseases
      • Basic Treatment principles
        • Minimize new toxin exposure
        • Eliminate accumulated toxins
        • Identification and eradicationof chronic infections
        • Correct hormone deficiencies
        • Optimize oxtioxidant & nutrient Levels
    • Chapter 13: Ozone and Focal Infections
      • Ozone biochemistry Basics
      • Dental and oral cavity ozone applications
    • Chapter 14: Integrative Patient Care Informed Consent
  • Part Five: More Help
    • Appendix A: Book overview with practical Suggestion
    • Appendix B: Surgical protocol for extractions of infected teeth and catitation surgery
    • Appendix C: A guide to the optimal administration of Vitamin C
    • Appendix D: Examples of diagnostic imaging technology

 

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