HPU (Hämopyrrollaktamurie): Was ist das? Was ist das Problem? Was tun? + einem 4-Stufenplan (Bindemittel, Core 4, Leber, Vitamin B6 (P5P), Zink & Co.)
Immer wieder hier im Blog schreibe ich über HPU (Hämopyrrollaktamurie) und KPU (Kryptopyrrolurie) – speziell im Kontext Entgiftung, Bindemittel, Schwermetall–Belastungen, der Schilddrüse, Neuro-Transmittern, und einigen Vitaminen (insb. Vitamin B6) sowie Mineralien bzw. Halbmetallen wie Zink aber auch Mangan.
Warum dieses Thema so zentral für mich und was man machen kann ist möchte ich in diesem Artikel erklären.
Nach allen Daten die mir vorliegen, sind viele Menschen (unerkannt) von dieser Thematik betroffen. Schätzungen gehen von 10% der Bevölkerung aus, wobei einige Ethnien wohl stärker betroffen sind.
Grundsätzlich ist das Thema HPU/KPU „einfach“:
- Binden, Binden, Binden! – also zumindest Modifiziertes Citrus Pektin (MCP),
- dann die Core 4 zuführen (-> Magnesium, Vitamin D3/K2, Vitamin C),
- dann den Leber-Unterstützung (-> u.a. Taurin, Glycin, Mariendistel, ggf. Phosphatidylcholin und TUDCA) und
- danach langsam Vitamin B6-P5P (z.B. mit einem niedrig dosiertem Multi oder B-Komplex) und
- langsam Zink ergänzen, also die Dosis steigern.
Man muss jedoch einige „dumme“ Fehler vermeiden:
- Nicht sofort alles in maximaler Dosis „einschmeißen“,
- nicht mehr als ~ 10-12 mg Vitamin B6-P5P zuführen – zumindest nicht in den ersten 6 Monaten,
- kein B6-Pyridoxin!,
- erst mal nur 15-25 mg Zink und
- nicht einfach so „Hochdosis“–Mangan ohne Blutwerte!
Das ganze behält man dann für sein Restleben bei 🙂
Eine HPU ist insofern eine Einmalsache zum Beginn der Reise, damit man weiß wie und wo man anfängt und aufpassen muss. Zudem erklärt es vieles aus der Vergangenheit.
Worum geht mir nun in diesem Artikel?
- Warum ist mir das Thema HPU so wichtig?
- Was ist die HPU? und was die KPU?
- Was ist so problematisch an der HPU?
- Was sind konkrete Folgen eines Zink-, B6- und (ggf.) Mangan-Mangels?
- Etwas zur (‚theoretischen‘) Behandlung einer HPU
- Worauf bei der HPU-Behandlung unbedingt zu (be-)achten ist!
- Wichtig: Eine umfassende Diagnose (inkl. Blutwerte, Schilddrüse, Hormonsystem, Neurotransmitter & Co.)
- Dann Entgiftungs-Organe (Leber & Co. ) stabilisieren…
- … und erst danach mit Zink und erst dann mit B6-P5P anfangen!
- Nahrungsergänzung und HPU? Was nutze ich oder würde ich nutzen?
Am Ende des Artikels folgt mein übliches Fazit.
Hinweis: Hier geht es zur HPU-Übersichtsseite – dort werden in Zukunft alle weiteren Beiträge im Kontext HPU verlinkt.
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Warum ist mir das Thema HPU so wichtig?
Weil ich genug Menschen kenne die von einer HPU betroffen sind. Ich halte die HPU – welche ich gleich noch im Detail erkläre – denn auch für einen der genetischen (bzw. irgendwie im Leben erworbenen) Faktoren, der ganz entscheidend für die schwere vieler Symptome und/oder Krankheitsverläufe sein kann. Warum? In Kürze: Weil eine HPU wohl einen übermäßigen Verlust (und damit letztendlich einen Mangel) an Zink & aktivem Vitamin B6 (P5P) zu Folge hat. Das hat dann ganz viele Auswirkungen auf Entgiftungsfähigkeit, Neurotransmitter & vieles andere.
Viele Ärzte & Co. [1, 2, 3 ,4, 5, 6] sind ebenfalls der Ansicht, dass wenn bei vielen Beschwerden, Symptomen oder Krankheiten die HPU (bzw. KPU) nicht erkannt (und entsprechend berücksichtigt) wird – Therapien nicht oder nur schlecht(er) greifen. So haben nach Schätzungen [1] ca. 50% der Menschen in psychotherapeutischer Behandlung gar kein ‚Psycho‘-Problem, sondern ein biochemisches -> meint einen Mangel an Zink & Vitamin B6 und damit in Folge oft auch einen Mangel an den Vitamin-B6 abhängigen Neurotransmittern (u.a. Serotonin, Melatonin, Dopamin).
So sollten nicht die Symptome einer (meist unerkannten)HPU als eigenständige Krankheit behandelt werden (was sie nicht sind), sondern die HPU als (Mit-) Ursache. Wie geht das? Primär wohl mit sehr günstigen Mikronährstoffen!
Ist eine HPU ein exotisches Problem? Nein, denn es wird angenommen das (mindestens) ca. 10% der Frauen und ca. 1% der Männer von der HPU betroffen sind [1]. Allerdings gibt es auch Ärzte, wie z.B. Dr. J. Mutter, die eher von 20-30% der Bevölkerung ausgehen. Angesichts der Anzahl positiver Test auf HPU (und auch KPU) die ich kenne und gesehen habe kann ich die erstgenannten Einschätzungen nicht mehr teilen – und bin eher bei den Zahlen von Dr. J. Mutter. Auch sehe ich keine 10-fach höhere Häufung bei Frauen – sondern eher die Tendenz Richtung Gleichstand. Allenfals sind Frauen subjektiv beurteilt bei Ihrer Gesundheit ‚mehr hinterher‘ als Männer.
Was ist die HPU? und was die KPU?
Die HPU (Hämopyrrollaktamurie) ist nach aktueller Erkenntnis- und Vermutungslage wohl eher eine genetisch veranlagte mitochondriale Stoffwechselstörung. Durch die von der HPU ausgelösten Störung kommt es dann zur vermehrten Fehlbildung des Häm, was dann als eine Form der Porphyrie bezeichnet wird. Hier erst mal eine ganz kurze Erklärung zum Fachchinesisch:
- Genetisch veranlagt / vermittelt –> Vererbbar bzw. durch Vererbung erworben -> Lebenslotto.
- Mitochondrien -> Den „Energiekraftwerken“ unserer Zellen -> Ohne die geht nix.
- Stoffwechselstörung -> Die pathologischen (krankhaften) Abweichungen der Stoffwechselvorgänge -> Etwas geht schief.
- Häm -> eine Eisenverbindung (Proteingruppe) und z.B. Farbstoff der roten Blutkörperchen -> Sauerstofftransport & Co.
- Porphyrie -> Störung der Häm-Synthese -> Obergruppe unter die auch eine HPU fällt.
Wo bei einer HPU das ganze wohl (eher) genetisch vermittelt scheint – gehen die ‚Experten‘ bei einer KPU (Kryptopyrrolurie) von einer (durch irgendwelche Umweltfaktoren -> H.C.: Epi-Genetik?) erworbenen Störung der Häm-Synthese aus, bei der jedoch andere Komplexe betroffen sind ausgeschieden werden. Genaues weiß nach meiner Lesart aber keiner, weil es nicht Systematisch untersucht wurde/wird.
Was ist so problematisch an der HPU?
Das fehlgebildete Häm wird, nach den aktuellen Verständnis, vom Körper unter Verlust (durchaus) großer Mengen von aktivem Vitamin B6, Zink und ggf. auch Mangan über den Urin in Form von Hämopyrrollaktam (HPL-Komplex) ausgeschieden. Je nach schwere der HPU ist der Verlust an diesen Stoffen höher bzw. geringer. (Genug) Häm spielt jedoch eine ganz große Rolle beim Sauerstofftransport in die Zellen (-> Energieproduktion), bei den Neurotransmittern sowie für die Bildung von Cytochrome P450-Enzyme, welche essentiell für die Phase 1 der körpereigenen biochemischen Entgiftung sind [6].
Warum ist dieser Verlust so schlimm? Die Entgiftungs-Systeme (und anderes) funktionieren nicht auf ’normalem‘ Level – speziell unter Stress (-> psychisch, physisch), verschärften Umweltbedingungen (-> Chemikalien, Luftverschmutzung, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, Chemikalien in Körperpflegeprodukten, EMF’s) sowie (Schwermetall-) Vergiftungen (z.B. durch Amalgam oder Chemiestoffe). Kommt dazu noch eine Mangel-Ernährung hinzu (also genau dem, was ca. 90% der Menschen machen…) wird es brenzlig.
Das bedeutet in kürze: Die Menschen die eine HPU haben verlieren (bzw. ‚verbraten‘) ganz viel Vitamin B6, Zink und ggf. auch relevante Mengen an Mangan (wobei Mangen ‚tricky‘ ist und es nicht immer fehlt). Über die Nahrung lässt sich dieser Verlust nicht mehr kompensieren. Das führt dann (über die Zeit) zu stofflichen Mängeln im Körper, so das viele Systeme (-> Enzyme, Organe, etc.) nicht mehr optimal funktionieren. Über die Jahre und mit dem Alter können sich dann verschiedenste Probleme durch die potentielle Mangelversorgung summieren.
Was sind konkrete Folgen eines Zink-, B6- und (ggf.) Mangan-Mangels?
Ganz einfach: Alles was im Körper biochemisch mit Zink, Vitamin B6 und auch Mangan zusammenhängt funktioniert mangels Versorgung nur noch eingeschränkt:
- Die Entgiftungssysteme (u.a. Superoxid-Dismutase, Glutathion-Peroxidase, Leber, Cytochrome P450 Enzyme),
- die ganze Immun- und Infektabwehr (u.a. Zinkmangel, Mangel an Cortisol),
- eine kompromittierte Eiweißverwertung, Um- und Abbau von Aminosäuren wie Taurin, L-Carnitin, Kreatin.
- die Neurotransmitter-Synthese (Serotonin -> Melatonin, Noradrenalin, Dopamin, GABA),
- sowie die Steroid– und Schilddrüsen-Hormonen (u.a. T4).
- Zudem Problem beim Histamin-Stoffwechsel (zu wenig Histamin!) und verringerte Magensäurebildung und Übersäuerung,
- der Aktivierung von B6 (-> Zink-Mangel),
- zu geringer Homocystein-Abbau, zu wenig Bildung von Q10, SOD, Katalase und damit mehr oxidativer Stress,
- etc.
Wer sich ggf. schon länger mit Vitaminen, Mineralstoffen & Co. beschäftigt, der wird hier ggf. hellhörig: Denn ohne (genug) Neurotransmitter sind schnell Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, Depressionen & Co. auf dem Plan. Denn wenn es mit der Entgiftung nicht mehr so richtig klappt, dann sammelt sich ‚viel Müll‘ in den Zellen an bzw. wird nicht ordentlich entsorgt – und zu wenig Antioxidantien bzw. mehr oxidativer Stress helfen dann auch nicht. Wie wichtig genug Taurin, Kreatin und Carnitin sind – darüber habe ich ja schon einen eigenen Artikel hier im Blog verfasst. Das ohne ausreichend Zink dann auch noch die Aktivierung von Vitamin B6 kompromittiert wird – ist dann schon ein Teufelskreislauf.
Wichtig: Auch die Häm-Synthese ist kompromittiert – und Häm ist wiederum für die Cytochrome P450 Enzyme (Entgiftung Phase 1) und die NO-Synthase(n) (NOS) relevant. Funktionieren Entgiftung und / oder die NOS’en nicht richtig, dann gibt es eine vermehrte Bildung von freien Radikalen und in Folge u.a. Peroxinitrid (ONOO). So schreibt Dr. Strienz [5], dass gerade HPU- und KPU’ler seiner Erfahrung nach Elektrosensibel sind. Das Thema Elektrosmog wird leider von fast allen – auch den Betroffenen – verdrängt…
Etwas zur (‚theoretischen‘) Behandlung einer HPU
Hierzu finden sich im Internet allerlei ‚Rezepte‘. Allerdings bedenken viele dieser Vorschläge nicht den jeweils individuellen Status der Menschen mit HPU und empfehlen wirklich (für mich) teils absurd hohe Dosen an aktiven Vitamin B6 (P5P), teils sehr viel Zink und auch hohe Mengen an Mangan. Dazu gibt es dann auch noch eine Reihe von HPU/KPU-Spezifisch vermarkteten Kombi-Präparaten – die jedoch die individuellen Umstände gleich mal gar nicht adressieren bzw. berücksichtigen (können).
Grundsätzlich jedoch basiert die Behandlung einer HPU auf folgenden Mikronährstoffen in Form von Supplementen [1]:
- Magnesium -> Sollte ja sowieso klar sein – mein Supplement #1
- Zink
- Vitamin B6 (P5P) -> Also Pyridoxal-5-Phosphat, nicht Pyridoxin!
- Taurin -> fehlt häufig, wichtig für die Leber & Co. – > die körpereigene Synthese dieser Aminosäure ist Vitamin B6-Abhängig!
- Mangan -> würde ich nie pauschal in Mengen größer 1-2 mg / Tag zuführen, optimal vorher prüfen ob es wirklich fehlt.
- etc.
Wichtig: Bei Zink & B6-P5P werden in der Regel niedrige Einstiegsdosierungen gewählt . Warum? Weil durch die Gabe von Zink & B6-P5P die Entgiftungssysteme (wieder) aktiviert werden, die ggf. lange brach lagen, und dann auf einen Schlag zu viel ‚Müll‘ aus den Zellen mobilisiert werden kann.
Zu viel ‚Mobilisierung‘ auf einmal ist hier in keinem Falle gut, speziell wenn dieses nicht gebunden wird (-> Bindemittel -> diese sind extrem wichtig). Je nach den ‚restlichen‘ Baustellen kommen dann später noch andere Mikronährstoffe dazu, z.B. bei einer Belastung mit Quecksilber. Die Leber kann während dieser Zeit (bzw. vorab) auch noch mit Glycin, Mariendistel und Phosphatidylcholin unterstützt werden und das aktive Vitamin B6-P5P sollte optimaler Weise zusammen mit einem B-Komplex mit allen anderen B’s eingenommen werden.
Das eine Optimierung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten die langfristige Basis für den (Behandlungs-) Erfolg ist, dass versteht sich für mich von selber. Die Wichtigkeit der Zufuhr von Mikronährstoffen über die Lebensmittel stellt für mich einen fundamentalen Schritt zur Genesung dar, dessen Wichtigkeit meist nicht stark genug betont wird. Zudem vermeidet man über entsprechende Ernährung auch eine weitere „Vermüllung“ des Körpers (u.a. Konservierungsstoffe, Pestizide & Co – in allem was nicht Bio ist) und reduziert u.a. Stoffe deren Verarbeitung und Ausscheidung für den Körper viel Stress bedeutet. Viele Tipps dazu habe ich denn auch hier zusammengefasst.
Worauf bei der HPU-Behandlung unbedingt zu achten ist!
Viele allgemeine Empfehlungen vergessen, dass gerade viele Menschen mit einer HPU – gerade mit zunehmenden Lebensalter – spezifische Probleme (angesammelt) haben. Diese potentiellen ‚Probleme‘ sollten nach meiner Ansicht unbedingt – und individuell – berücksichtigt werden und umfassen u.a. [12]:
- Bindemittel! & ordentlich „Kacken“
- Denn wenn die Giftstoffausscheidung wieder besser arbeitet – dann sollten diese auch den Körper verlassen!
- Check & Unterstützung der Leber (-> u.a. Blutwerte wie GOT, GPT, Gamma-GT, AP, Billirubin, Cholinesterase)
- Weil diese, wenn der Körper durch das B6-P5P wieder (besser) entgiften kann, durchaus stark mit dem Abbau der (dann mobilisierten) Giftstoffe & Stoffwechsel-Metabolite belastet wird.
- Eine Kupfer-Überladung der Zellen durch den jahrelangen Mangel an Zink
- In der Regel gilt, dass möglichst kein extra Kupfer zugeführt wird.
- Wichtig: Menschen mit einer hohen Quecksilber-Belastung (u.a. Amalgam) haben oft erhöhte Kupfer-Spiegel – zumindest im Haar.
- Vorsicht mit (zu viel) Mangan, da dieses auch Pro-oxidativ wirken kann.
- Nicht alle Menschen mit einer HPU fehlt auch wirklich Mangan, so das ich Mangan nur bei nachgewiesenem Bedarf ergänzen würde (-> Blutwerte)
- Ich selber esse viele Kichererbsen und würde pauschal (ohne Test) nicht mehr als max. 1-2 mg / Tag ergänzen und bei (nachgewiesenem) Mangel max. 5 mg / Tag.
- Ach ja: (Zu) viel Mangan reduziert die Kupfer-Ausscheidung über die Galle und fördert die Anreicherung von Kupfer in der Leber [16].
Weiterhin sind oft folgende Dinge bei Menschen mit einer HPU prüfenswert:
- Die Schilddrüse (-> Blutwerte u.a. TSH, fT3, fT4)
- Wichtig für den grundsätzlichen Energie- und Zell-Metabolismus sowie in Folge für den gesamten Stoffwechsel.
- Allerdings sollte vor Behandlung der Schilddrüse in der Regel erst einmal die HPU & die Nebenniere in Ordnung gebracht werden.
- Der Status der Nebenniere (-> min. Cortisol am Morgen bis 8:30 und DHEA)
- Meint: Genug DHEA, genug (aber auch nicht zu viel) (Hydro-) Cortisol, Adrenalin & Co. für eine gute Stoffwechsel- und Immunfunktion.
- Eine Schwermetallbelastung (-> u.a. durch Zahn-Amalgam -> Quecksilber)
- Quecksilber stört u.a. das (Steroid-) Hormonsystem und einige Entgiftungsenzyme im der Leber.
- Führt zusätzlich oft zu zusätzlichen Verlusten von Zink, Molybdän, einer Erhöhung von Kupfer, Nebennieren- und Schilddrüsen-Problemen.
Der Hintergrund: Werden einfach auf ‚Hau-Ruck‘ hohe Mengen an B6-P5P und Zink zugeführt, so können auf einmal Stoffwechselvorgänge (re-)aktiviert bzw. verbessert werden, welche Jahrelang ‚brach‘ lagen. Dies kann dann ggf. zu Entgiftungskrisen führen, da die (vielen) aus den Zellen und Organen freigesetzten Schwermetalle & Co. nicht effektiv gebunden und ausgeleitet werden – gerade wenn die Leber nicht gut funktioniert und unterstützt wird.
Hinweis: Ich schreibe das deswegen so eindringlich, weil nach meiner Erfahrung nach diese Dinge von vielen Therapeuten nicht voll-umfänglich beachtet bzw. in Ihren teils komplexeren Zusammenhängen nicht verstanden werden.
Wichtig: Eine umfassende Diagnose (inkl. Blutwerte, Schilddrüse, Hormonsystem, Neurotransmitter & Co.)
Aus dem letzten Abschnitt ist ggf. klar geworden, dass eine HPU selten alleine kommt, bzw. über die Jahre durch diese auch andere Baustellen entstanden sein können. Aus meiner Sicht macht es so Sinn erst zusammen mit einem, geeigneten Therapeuten die vorgenannten Thematiken zu prüfen, u.a. Quecksilber-Belastung bei Amalgam-Vergangenheit, grundlegende Blutwerte. die Aminosäuren (insb. Taurin), der Magnesium-, Zink-, Mangan– und Selen-Spiegel im Vollblut. Sinnvoll ist es in der Regel auch, die Schilddrüse (plus Ultraschall), die Nebenniere und oft auch das Steroid-Hormonsystem Blutwertemäßig zu überprüfen. Bei einigen bietet es sich an, auch auf die Neurotransmitter zu schauen. Alles zusammen steht in meinem Diagnoseleitfaden.
Bei den B6-Blutwerten ist zu beachten, dass es Vitamin B6 in 6 Varianten gibt, 3 aktive, 3 passive. Nur eine davon ist B6-P5P. Herkömmliche Spiegel-Bestimmungen differenzieren hier nicht, weswegen es sinnvoll sein explizit P5P oder zumindest die bioaktiven Varianten zu erfassen (-> ‚B6 Bioaktiv‘, z.B. IMD-Berlin) [14]. Ich teste so etwas aber nicht mehr, weil es bei einer HPU einfach ergänzt wird.
Dann Entgiftungs-Organe (Leber & Co. ) stabilisieren…
Nach der Anamnese kann in Verbindung mit einem informierten Therapeuten ein Plan ausgearbeitet werden wie zu verfahren ist. Hier wird dann in der Regel erst mal aufgebaut & stabilisiert (z.B. die Leber mit Taurin und Mariendistel) und vorab mit der Einnahme von geeigneten Bindemitteln begonnen.
Letzteres (-> Bindemittel – aber auch Ballaststoffe) sind wichtig für die spätere Bindung von dann ggf. freigesetzten Stoffwechsel-Metaboliten & Schwermetallen – denn B6-P5P „Re-„aktiviert (nach langem Mangel) den Entgiftungs-Stoffwechsel – hier insbesondere über die Cytochrome P450 Enzyme und kurbelt damit die Phase 1 der Entgiftung an! Da Zink gebraucht wird um B6 zu aktivieren sollte erst mit der Einnahme von Zink begonnen werden, bevor dann B6-P5P ergänzt wird.
Andere begleitende Supplemente sind in der Regel Magnesium, D3&K2, Vitamin C, Taurin, Glycin, ggf. essentielle Aminosäuren (L-Formen) und andere Mikronährstoffe – damit alle Systeme im Körper (je nach individuellem Mangel oder Defizit) gut versorgt sind [12].
In Bezug auf die Bindemittel gibt es ein breites Spektrum (u.a. Pektine, Chitosan, Zeolithe, Aktivkohle), je nachdem für „was“, wobei insbesondere darauf geachtet werden sollte, dass diese Mittel nicht selber Schwermetalle mobilisieren und ggf. umverteilen (wie z.B. Chlorella!). Wichtig ist aus meiner Sicht – wie schon geschrieben – im ersten Schritt zu stabilisieren, zu binden und erst dann zu aktivieren – sonst werden die Entgiftungssysteme ‚überrannt‘. Pickel sind dann oft das kleinste Problem.
Weiterhin sollte auch die Leber sinnfällig unterstützt werden wie weiter oben schon thematisiert. Bitterstoffe sind hier wichtig (-> Vorsicht bei zu viel Löwenzahn), wobei insbesondere auch Glycin, Taurin, Mariendistel, Phosphatidylcholin (u.a. bei MTHFR & PEMT) sowie TUDCA helfen können den Gallenfluss zu verbessern.
… und erst danach mit Zink und erst dann mit B6-P5P anfangen!
Das Problem: Wenn B6 und Zink zu schnell zu hoch dosiert werden können die Entgiftungssysteme des Körpers überfordert werden -> einem wird schlecht, es gibt Probleme mit der Haut, etc. [10][11].
Vitamin B6 (P5P) und auch Zink würde ich deswegen eher zurückhaltend mit der Dosis einschleichen und langsam (bis auf einen Zielwert) steigern.
Grundsätzlich würde ich neben den Bindemitteln erst einmal mit Magnesium ergänzen, danach Vitamin C, Vitamin D3/K2 & Vitamin B12.. Danach kommt die Leber-Unterstützung, zumindest Glycin, Taurin, Mariendistel und optimaler Weise auch noch Phosphatidylcholin, bei Gallenproblemen auch TUDCA. Erst dann würde ich mit dem Zink & B6 starten. Weiterhin sollte immer nur ein neues Supplement pro Tag, oder alle 3-4 Tage hinzugenommen werden. Wie schnell Ihr das macht, oder wie langsam ist eure Sache. Die meisten haben keine Probleme, einige reagieren sensitiv auf jede körperliche Veränderung. Wer nur alle 2-3 Tage etwas neues hinzunimmt, der kann dann ausmachen wie schnell oder langsam er weiter macht, oder ob z.B. Firma A oder Ascorbinsäure (-> Vit C) nicht funktioniert und das gleiche von Firma B oder eben Natriumascorbat (-> auch Vit C) besser funktioniert.
Phase 1 (Vorbereitung):
- Bindemittel! zu jeder Mahlzeit (vorher)
- 10 g Modifiziertes Citrus-Pektin (MCP) pro Tag, im 660 ml Gurkenglas geschüttelt und aufgelöst, nutze ich seit Jahren, Täglich.
- 2-6 g (oder Kapseln) Chitosan am Tag nutze ich ebenfalls, konsequent, wenn Toxine mobilisiert werden 1-2 mal am Tag zwischen/vor den Mahlzeiten
- Zeolith hilft wohl Menschen mit Histamin-Problematiken wohl gut. Bei zu wenig Magensäure würde ich es jedoch nicht nutzen.
- Ab und zu, je nach Problematik, kann auch Aktivkohle sinnvoll sein. Aber das ist nichts, was man dauerhaft nimmt.
- Magnesium: 300-400 mg / Tag (Elementar) auf die Mahlzeiten verteilt + optional zur Nacht (also z.B. je 1 Kapsel zu ~ 100 mg „Netto“ Magnesium).
Phase 2 (neben Vitamin D3/K2 und anderen NEM) – ca. 2 Wochen später:
- Vitamin D3/K2: Morgens einnehmen.
- Meist 4000-5000 IE D3 und 100-200 µg K2-MK7. Bitte nie über > 10.000 IE!
- Vitamin C: 1 g Ascorbinsäure vor der Mahlzeit 1-2 * am Tag. Bei Krankheit (Infekt) auch mehr.
- Ausprobieren – für die meisten Menschen klappt es. Wenn nicht, auf Natrium-Ascorbat (pH-neutral) ausweichen und z.B. in einer Karaffe 1-2 g auflösen, über den Tag trinken.
- Vitamin B12: Fehlt einfach zu vielen – 500-1000 µg alle 1-2 Tage für die ersten 4 Wochen – ausprobieren.
- Oft wird Hydroxo-B12 verwendet, weil viele HU’ler auch eine Quecksilber-Belastung haben. Ansonsten Methyl-B12 bzw. einen Mix.
Phase 3 Leber-Unterstützung: – ca. 1 Woche später:
- Glycin: 3 g / Tag auf die Mahlzeiten verteilt (z.B. je 1 g) – gerne auch schon in Phase 2.
- Glycin ist fast nicht überdosierbar und kann auch als Süßungsmittel und für das Backen verwendet werden.
- Taurin: 500-1000 mg zu jeder Mahlzeit
- Ich hatte mit 2-3 * 1 g nie Probleme. Ist auch in „Red Bull“ (1 g) als „Detox“-Komponente für die Leber enthalten. Aber bitte kein Red-Bull dafür trinken 😉
- Mariendistel (Extrakt): 1-2 Kapseln (250-500 mg) am Tag, davon eine Abends. Gerne auch mit Artischocke.
- Nach 4-8 Wochen kontinuierlicher Einnahme 2 Tage Pause in der Woche ausprobieren (z.B. Wochenende).
- Optional: Phosphatidylcholin: 1-2 g zu 1-2 mal am Tag, z.B. als Sonnenblumenlecithin (je 5-10 g Pulver, da es nur ca. 20% Phosphatidylcholin enthält) oder 2 * 1/2-1 TL BodyBio Liposomal Komplex
- War bei mir ein Stuhl-Turbo. Bei der Einnahme ggf. auch Pausen einbauen. 5 Tage nehmen – 2 Tage Pause. Oder: 4 Wochen nehmen, eine Woche Pause.
- Optional: TUDCA: 1-2 * 250 mg /Tag zu den Mahlzeiten, optimal auch am Abend.
- Ist ein natürliches Gallensalz, welches Gallenfluss, Darmbesiedlung & Co. verbessert. Gut bei „schlechten“ Leberwerten.
- Methyl-Folat (B9): 400 µg am Tag.
- Wenn es damit aus unerfindlichen Gründen ein Problem gibt: Folinsäure nutzen.
Auf andere Dinge wie Vitamin E, Q10, Kreatin, Carnitin, etc. gehe ich hier nicht ein – die Optimierung ist Sache eines Therapeuten, für den das was ich hier schreibe selbstverständlich sein sollte.
Danach, also ca. 2 Wochen nach Phase 3, kommt die ‚aktivierende‘ Phase 4:
- Zink mit 5 mg starten und langsam, bei Wohlbefinden, in 5 mg Schritten pro Woche, z.B. auf 15-25 mg am Tag, erhöhen.
- Die meisten vertragen auch direkt 15 mg – aber eben nicht jeder.
- Zink nehme ich zu den Mahlzeit mit den wenigsten Phytinsäuren ein – bei mir Mittags oder Abends. Alternativ 0,5-1 h vor der Mahlzeit mit Ascorbinsäure (Vit. C).
- Tipp: Kapseln oder Tabletten kann man auch teilen bzw. öffnen – um auf 5, 10, 15, 20, etc. mg zu dosieren.
- Bei B6-P5P das gleiche: Nach dem Zink auf den Zielwert ist, wird mit B6-P5P (ggf. im B-Komplex oder Multivitamin) begonnen.
- Anfangen würde ich mit max. 3,5 mg B6-P5P und schauen wie es vertragen wird (z.B. 1-2 Kapseln Thorne Multi – weiter mehr unten dazu).
- Nach jeweils einer Woche um weitere 2-3 mg steigern – wenn keine Symptome auftreten (z.B. eine weitere Kapsel Thorne Multi).
- Steigern über die 10-12 mg würde ich hier erst einmal nicht (z.B. eine Kapsel LEF US-Mix und 2 Kapseln Thorne Multi).
- Die Einnahme würde ich auf morgens und mittags splitten, nur bei 3 Kapseln am Abend (-> B-Vitamine wirken ggf. aktivierend). Also nicht um Mitternacht einnehmen.
Alternativ könnten auch Zink und B6-P5P (im B-Komplex) auch im Wechsel Schrittweise gesteigert werden. Folgendes Vorgehen ist für „vorsichtige / umsichtige“ ggf. sinnvoll:
- Phase 4, Woche 1: Erst Zink ~ 5-7,5 mg,
- Phase 4, Woche 2: Dann B6-P5P ~ 2 mg (1 Kapsel Thorne Multi)
- Phase 4, Woche 3: Dann B6-P5P auf ~ 3-4 mg (2 Kapseln Thorne Multi),
- Phase 4, Woche 4: Dann Zink auf ~ 15 mg,
- Phase 4, Woche 5: Dann B6-P5P auf ~ 5-6 mg (3 Kapseln Thorne Multi),
- Phase 4, Woche 6: Dann B6-P5P auf 8-9 mg (1 Kapsel LEF US-Mix)
- Phase 4, Woche 7: Dann B6-P5P auf ~ 10 mg mg (1 Kapsel LEF US-Mix + 1 Kapsel Thorne Multi)
- Optional: Phase 4, Woche 8: Dann B6-P5P auf ~ 12 mg (1 Kapsel LEF US-Mix + 2 Kapseln Thorne Multi)
Optional:
- Zink gleich mit 15 mg starten: Wird oft vertragen.
- Bei sehr niedrigen Blutwerten: Zink 3 Monate nach Start ggf. auf 25 mg steigern.
Als B-Komplex nutze ich gerne den Thorne (Men’s Multi 50+, 180 Kapseln) sowie Life Extension (Mix, Multivitamin, 360 Kapseln). Thorne Enthält 10 mg B6-P5P auf 6 Kapseln, was ca. 1,67 mg B6-P5P pro Kapsel entspricht. Im US-Mix sind dann 100 mg B6-P5P enthalten, also ~ 8,6 mg pro Kapsel. Ziel ist es 1 Kapsel von LEF US-Mix und 1-2 Kapseln vom Thorne zu nehmen (~ 10-12 mg B6-P5P) sowie eine Kapsel Zink mit 15-25 mg (nach Bedarf). Die Multivitamine bieten auch eine sehr umfassende Abdeckung anderer Mineralien und Mikronährstoffe.
Wichtig: Da nur ein Bruchteil der Tagesdosis des LEF-Mix und auch den Thorne-Multis eingenommen wird, müssen Folat und B12 noch extra ergänzt werden um auf gute Werte zu kommen. Weiter unten in der „Shopping-Liste“ dazu mehr.
So wird optimaler Weise vorher die Ernährung und der Lifestyle verbessert und min. 2-4 Wochen vorab der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel, speziell Zink und Vitamin B6-P5P mit den Bindemitteln begonnen. Auch auf Co-Faktoren wie Biotin (auch wichtig für die Häm-Synthese [9]) kann geachtet werden, wobei dieses in vielen B-Komplexen enthalten ist.
Auf die Einnahme von Kupfer (u.a. in vielen Multivitaminpräparaten) sollte jedoch in der überwiegenden Regel verzichtet werden – ebenso wie (erst einmal) auch Jod bei Menschen mit autoimmunen Störungen der Schilddrüse (-> weswegen auch hier eine vorherige Bestandsaufnahme wichtig ist) [1][12]. Auch Eisen ist nicht unproblematisch (-> Pro-Oxidativ): Serum-Ferritin Werte über 70-100 ng/ml halte ich zudem für Kontra-Produktiv, speziell bei Schwermetallbelastungen. Bei auffälligen Serum-Ferritin Werte (z.B. < 30 ng/ml und/oder Hb < 12 g/dl) oder sehr geringen Werten (z.B. <18 ng/ml) und/oder speziell bei eindeutigen (Eisenmangel-) Anämie-Symptomen sollte natürlich genau geschaut werden [12].
Wichtig: Dieser Text-Beitrag stellt natürlich keine Anleitung für eine Eigentherapie dar. Die genaue Vorgehensweise ist deswegen in jedem Falle mit dem qualifizierten Therapeuten, individuell, auf Basis einer umfangreichen persönlichen Anamnese und Diagnostik, abzusprechen. Dazu gehört dann auch ein ‚wirklich großes‘ Blutbild – das schon mal ein paar (mehr) hundert Euro kostet. Wichtig ist, dass es später wirklich ein Behandlungskonzept gibt – also so etwas wie hier!
Nahrungsergänzung und HPU? Was nutze ich oder würde ich nutzen?
Bezüglich der Nahrungsergänzung weiß ich kaum wo ich anfangen soll, weswegen ich hier nur eine Liste der für mich wichtigsten Supplemente im Kontext HPU aufliste – mit Link auf iHerb und entsprechenden Produkte die ich selber verwende, verwendet habe oder nutzen würde.
Auf Dinge wie Mangan verzichte ich hier in der Übersicht (-> Produkte im Mangan-Artikel verlinkt), weil nicht jeder, der eine HPU hat, auch einen Mangel an Mangan hat. So kann Mangan, aus meiner Sicht & Erfahrung, auch über Kichererbsen sinnvoll und natürlich ergänzt werden. Weiterhin enthalten die verlinkten Multivitamine von Life Extension und Thorne etwas Mangan. Nicht zu viel, jedoch eine Grundlage.
Schritt „0“ ist sicherlich der HPU-Test: Der HPU-24-Stunden Urin-Test von Keac ist der einzige in Europa den ich kenne, der allem Anschein nach konkret & korrekt eine HPU bestimmt (oder auch nicht). So wird der Keac-Test auch ausdrücklich von Frau Dr. Ritter (HPU-Buch) empfohlen [1] und ich kenne auch nur diesen. Wichtig in Bezug auf den Test: B-Vitamine (zumindest B6) und Zink mindestens 2 Wochen vor dem Test absetzen!
Ach ja: Einmal im Leben reicht ein HPU-Test. Nach Beginn der Ergänzung sind nachfolgende Ergebnisse sowieso stark verfälscht. Die Frage ist letztendlich: Ja oder Nein und dann „wie viel“, also die Höhe der Zahl. Ab 0,8 beginnt für mich eine potentielle HPU. Um ~ 1 = leichte HPU, 3 = starke HPU. Umso größer die Zahl, desto mehr bzw. regelmäßiger (-> also bis 3 mal am Tag) würde ich die Bindemittel nutzen. Zudem sollte bei hohen Werten mehr auf die Rundherum-Ergänzung geachtet werden, z.B. Leber-Unterstützung und das B6-P5P langsam hochfahren, wobei auch das wieder abhängig von Symptomen, Vorbelastungen (u.a. Amalgam), Blutwerten, Alter und anderem ist.
Eine (starke) HPU bedeutet letztendlich, etwas besser auf sich aufzupassen und nachfolgende Dinge langsamer zu starten und Schritt für Schritt vorzugehen.
Hier sind nun, „aus meiner Sicht“, die Nahrungsergänzungen, welche ich als „minimal“ sinnvoll erachte, wobei ich hier größtenteils aus meiner eigenen „Praxis“ berichte bzw. „verlinke“. Die Produkte sind Vorschläge. Nutzt letztendlich was Ihr wollt, also eure präferierten Ergänzungsmittel, haltet euch aber „grob“ an das beschriebene Vorgehen sowie die Dosierungen. Das, was ich verlinke ist jedoch frei von „kompletten Unsinn“ und gefährlichem (-> u.a. Natrium-Selenit) und Dingen die nicht jeder braucht (-> Eisen, zu viel Kupfer, Alpha-Liponsäure, etc.).
- Schritt 1 sind für mich die Bindemittel – Diese werden min. 2 Wochen vor allem anderen eingenommen
- Ich selber mag MCP und Chitosan. Zeolith ist auch o.k., wenn kein Problem mit der Magensäure existiert.
- MCP ist für mich die Basis!
- PectaSol 454g Packung bzw. nach „Pectasol“ Pulver bei iHerb suchen. Es gibt verschiedene Packungsgrößen – nicht immer ist alles verfügbar.
- Chitosan
- NOW (500 mg, LipoSan ULTRA, mit Chrom).
- Weitere Links auf Produkte, u.a. MCP, gibt es im Bindemittel-Artikel.
- Tipp: Neben den Bindemittel kann schon mit Magnesium angefangen werden, ggf. auch 1 g Vitamin C.
- Schritt 2 sind für mich die „Basic NEM’s“
- Magnesium – Grundlage für fast alle (ca. 80%) der biochemischen Prozesse im Körper
- Ich nutze 3-4 * 100 mg (Elementare Menge) meines eigenen Mixes (ohne Zusatzstoffe) pro Tag – durchgehend.
- Produkte & mehr in meinem Artikel über Magnesium.
- Vitamin C – für mich das ultimative Antioxidanz
- 1 g am Tag bzw. mehr bei Bedarf (z.B. Erkältung) können meist nicht schaden – optimal vor der Mahlzeit. Es ist auch für genug Magensäure und mehr Gallenfluss wichtig.
- Mein Favorit: 1000 mg / 360 Kapseln (QualiC, Lake Avenue Nutrition) oder 1000 mg / 240 Kapseln (USP-Qualität, Cal. Gold Nutrition).
- Alternativ, pH-neutral für den „sensitiven Magen“ bzw. Zusätzlich für den “Tee” & Co. gerne Natrium-Ascorbat (Pulver, NOW).
- Vitamin D3/K2 – Wichtig für das Immunsystem
- Ich achte darauf das mein Serumspiegel von D3 (25(OH)D) zwischen 40 und 60 ng/dl liegt. Dauerhaft. Dafür brauche ich ca. 4000-5000 IE / Tag, wobei die Dosierung auch abhängig von dem Körpergewicht ist.
- Links auf Produkte gibt es im Vitamin D3-Artikel. Das D3/K2-Öl von NOW ist o.k., die Kapseln auch.
- Magnesium – Grundlage für fast alle (ca. 80%) der biochemischen Prozesse im Körper
- Schritt 3 ist der Leber-Support
- Glycin ist für fast alles gut – auch zum Backen 🙂
- z.B. Glycin (Pulver, NOW) oder auch Kapseln (Life Extension, 1000 mg),
- Taurin braucht es für die Leber & Co.
- z.B. Taurin (1000 mg Kapseln, NOW) oder Pulver (NOW)
- Mariendistel-Komplex zur Unterstützung der Leber (-> biochemische Entgiftung -> u.a. „MRP2“-Regulator).
- Ich nutze ich da regelmäßig je 1 Kapsel zu ca. 2 Mahlzeiten, speziell zum Abendbrot.
- z.B. Mariendistel mit Phospholipiden (Life Extension) oder z.B. dieser (Natural Factors) bzw. für den schmalen Geldbeutel (Cal. Gold Nutrition)
- Optional: TUDCA und Phosphatidylcholin (PC) können als Unterstützung für Leber den Gallenfluss (beide) und Zellschutz (-> Zellmembranen bestehen u.a. aus PC) verbessern.
- Produkte sind hier (TUDCA) und im Cholin-Artikel verlinkt. Aktuell nutze ich selber das PC von BodyBio (besser geht es kaum!) bzw. das Sonneblumenlecithin von NOW.
- Glycin ist für fast alles gut – auch zum Backen 🙂
- Schritt 4 sind für mich die HPU-Spezifischen NEM – min. 2 Wochen nach Schritt 2, falls die NEM aus Schritt 2 nicht schon länger zugeführt werden.
- Zink – Elementar für die Immunabwehr.
- Ich nutze als „Enddosis“ 15-30 mg / Tag (regelmäßig zum Mittag oder Abend) – für viele reichen 15 mg.
- z.B. Zink-Gluconat 50 mg als Tablette (NOW) – welche sich auch zerbröseln lässt. Mehr und andere Zink-Varianten im Zink-Artikel.
- B-Komplex bzw. Multivitamin mit Vitamin B6-P5P – Bitte langsam steigern!
- z.B. bis zu 3 * Thorne (Men’s Multi 50+, 180 Kapseln) mit 1,67 mg B6-P5P pro Kapsel
- Wichtig: Mit 1 Kapseln beginnen. Alle 2 Wochen um eine Kapsel auf max. 3 steigern. Zu den Mahlzeiten.
- Die 3 Kapseln 3 Monate nutzen. dann nur noch 2 Kapseln Thorne und 1 Kapsel Life Extension Mix dazu.
- Life Extension (Mix, Multivitamin, 360 Kapseln) mit 8,6 mg B6-P5P pro Kapsel.
- Der Hintergrund: Der Thorne und der LEF-Mix enthält zu viel Selen „bei voller Dröhnung“. Günstiger und umfangreicher geht es kaum für das Geld.
- z.B. bis zu 3 * Thorne (Men’s Multi 50+, 180 Kapseln) mit 1,67 mg B6-P5P pro Kapsel
- Vitamin B9 (Folat, Folinsäure), da bei 1 Kapsel LEF-Mix + 2 Thorne sonst zu wenig Folat zugeführt wird.
- Ich nutze 400 µg / Tag Folat/Folinsäure. MTHFR’ler haben oft einen Mehrbedarf (-> 800 µg). Morgens oder mittags.
- z.B. Methyl-Folat 400 µg (Jarrows)
- Tipp: Mehr im Folat-Artikel
- Vitamin B12 , da bei 1 Kapsel LEF-Mix + 2 Thorne sonst zu wenig B12 zugeführt wird.
- Ich achte darauf, dass mein Serumspiegel von B12 bei >= 800-1000 liegt, wozu ich „im Schnitt“ ca. 250 µg / Tag B12 benötige um den Spiegel nach dem Auffüllen zu halten.
- Problem: Das ganze ist sehr abhängig von der Magensäure und dem intrinsischem Faktor. Deswegen auch die 1 mg Pillen -> Sublingual -> unter die Zunge!
- z.B. Hydroxo-B12 1000µg (AOR) bei möglicher Quecksilber/Amalgam-Belastung (-> Umverteilungsproblematik) 2-4 * Woche.
- oder das günstige Methyl-B12 1000µg (Jarrows), wenn keine Amalgam-Problematik vorliegt.
- Tipp: Mehr im B12-Artikel.
- Ich achte darauf, dass mein Serumspiegel von B12 bei >= 800-1000 liegt, wozu ich „im Schnitt“ ca. 250 µg / Tag B12 benötige um den Spiegel nach dem Auffüllen zu halten.
- Zink – Elementar für die Immunabwehr.
Anmerkung: Der Life Extension “Mix” hat eine Tagesdosis (nach Hersteller) von 12 Kapseln, was ich bei einigen Dingen zu viel empfinde. Von der US-Version würde ich wegen dem hoch dosierten B6-P5P (hier 100 mg auf 12 Kapseln) nicht mehr als 1-2 Kapseln nutzen. Weiterhin sehe ich die 200 µg Selen im LEF Mix & beim Thorne Mix (bei „voller Dröhnung“, also 12 bzw. 6 Kapseln am Tag) als zu hoch an. Der „Mix“, wie auch der von Thorne, hat jedoch den Vorteil, dass neben den B-Vitaminen auch sehr viele andere Mineralstoffe, Spurenelemente und pflanzliche Substanzen zugeführt werden. Die Zieldosis 1 Kapsel LEF Mix + 2 Thorne Multi halte ich für eine gute und preiswerte Basis.
Das alles ließt sich ggf. kompliziert – aber es ist das, was ich selber gemacht habe. Alles Schritt für Schritt & langsame Steigerungen der Dosierungen. Wichtig ist auch „Dreck“ beim Essen weg zu lassen. >98% Bio und meine Basic Tipps beachten.
Ach ja: Wenn Ihr bei iHerb etwas bestellen solltet, dann gebt bitte den 5% Rabatt-Code “HER2060“ an – und tut mir damit einen kleinen Gefallen.
Mein Fazit
Ich halte die HPU (aber auch zu die KPU) für einen der essentiellen Faktoren und oft auch begleitenden Ursachen der Pathologie vieler Krankheiten (bzw. der Symptome über welche diese definiert werden). Dabei kann eine HPU systemische Entgleisungen durch Nitrostress (u.a. Chemikalien, EMF & Co.), ein umbalanciertes Hormonsystem (-> z.B. Schilddrüse, Nebennieren, Progesteron-Mangel, Cholesterinsenker) oder auch fehlende Neurotransmitter (-> Dopamin, Serotonin, Melatonin & Co.) deutlich verschlimmern. Wird die (eventuelle zu Grunde liegende) HPU (neben der Schilddrüsen-Unterfunktion) übersehen, dann können meiner Ansicht nach viele Therapien nicht richtig, bzw. nicht effektiv, greifen.
Die HPU scheint zwar nur ein kleiner Faktor zu sein, dieser Faktor kann jedoch für das jeweilige Therapie-Konzept den entscheidenden Durchbruch zur Folge haben. Besteht eine HPU, dann sollte (aus meiner Sicht) jedoch erst einmal das ‚Programm‘ der Stabilisierung (u.a. Bindemittel) erfolgen und erst dann mit dem Einschleichen von B6-P5P und Zink begonnen werden. Der „Entgiftungs-Metabolismus“ darf nur langsam „hochgefahren“ werden. Alles was diesen auf einmal & zu stark beschleunigt, u.a. auch Schilddrüsen-Hormone, ist (für mich) erst später angesagt.
Das Tolle: Die Behandlung einer HPU ist bzw. scheint der Regel wohl mit einfachen Mikronährstoffen sehr gut möglich [1, 2, 5]. Nicht so schön ist, dass diese Ergänzung dann eine Dauereinrichtung für die betroffenen wird – denn so, wie ich die Sachlage verstehe, ist eine HPU nicht „heilbar“. Aus meiner Sicht ist das jedoch ein geringes Problem, weil die Abhilfe einfach und übersichtlich ist. Essen & Trinken „tut man ja auch jeden Tag“ 😉
Noch weitere wichtige Hinweise
Lasst die Finger von Chlorella (sowie Bärlauch & Koriander), direkt zugeführtem Glutathion (GSH) und Alpha-Liponsäure (ALA) – Oral, Liposomal und Intravenös wenn eine Belastung mit Schwermetallen (insb. Quecksilber) nicht Tipp-Top abgeklärt ist und zu 100% ausgeschlossen werden kann! Die Einnahme von ALA unterliegt weiteren Einschränkungen und Rahmenbedingungen. ALA sollte ohne Abklärung einer Schwermetallbelastung mit Quecksilber, Rest-Amalgam im Mund, etc. aus meiner Sicht niemals als NEM oder als Bestandteil in NEM eingenommen werden. Niemals!
Wichtig: Kommunikation mit dem Arzt!
Wer mit den ‚meisten‘ Ärzten über eine HPU sprechen will – sollte also vorgewarnt sein… dort würde ich ggf. über eine vererbte Koproporphyrie (Hereditär) mit ICD-10 Code E80.2 sprechen oder nur über eine normale Porphyrie [4][15]. Die Erwähnung einer HPU/KPU, welche man als spezielle Unterform einer Koproporphyrie betrachten könnte, erzeugt ggf. eine „RKI-Induzierte“ Ablehnung bei den Therapeuten. Wer „Smart“ ist, bleibt beim „ICD-10 Sprech“ oder sagt gar nichts.
Links / Quellen
- [1] Stoffwechselstörung HPU – Für Patienten und Therapeuten, Dr. Tina Maria Ritter, VAK Verlag, 2015 (Leseprobe)
- [2] Störung der körpereigenen Entgiftung durch Hämopyrrollaktamurie (HPU), Dr. rer. nat. Tina Maria Ritter, OM & Ernährung, 2008, Nr. 124
- [3] Hämopyrrollaktamurie, Infos für Patienten, Dr. rer. nat. Tina Maria Ritter
- [4] Kryptopyrrolurie:(E80.2 [ICD-10] Koproporphyrie) -Kleine Stoffwechselentgleisung mit verheerender Auswirkung, Matthias Badzun, examinierter Heilpraktiker und Psychotherapeut, 2. Auflage V6, Oktober 2007
- [5] Leben mit KPU – Kryptopyrrolurie, 6. Auflage, Dr. med. Joachim Strienz, Zuckschwerdt Verlag, 2017
- [6] 3 Phasen der Entgiftung: Selen, Gluthation, Rainer Clemens, 9.1.2016
- [7] Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose? Mitteilung der Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin, Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch -Gesundheitsschutz 2007, 5. Oktober 2007, 50:1324–1330DOI 10.1007/s00103-007-0340-5
- [8] Krypto-Pyrrol-Uria (KPU) and Hemo-PyrrolLactam-Uria (HPU) revisited, Dr. Klinghard, 11.9.2010
- [9] Biotin deficiency inhibits heme synthesis and impairs mitochondria in human lung fibroblasts., Atamna H1, Newberry J, Erlitzki R, Schultz CS, Ames BN., J Nutr. 2007 Jan;137(1):25-30.
- [10] Pyridoxine toxicity courtesy of your local health food store., Silva CD, D’Cruz DP, Ann Rheum Dis. 2006 Dec;65(12):1666-7.
- [11] How much vitamin B6 is toxic?., Katan MB., Ned Tijdschr Geneeskd. 2005 Nov 12;149(46):2545-6.
- [12] Amalgam Illness: Diagnosis & Treatment: What You Can Do to Get Better, How Your Doctor Can Help You, Andrew Hall, Ph.D. Cutler ,1. Juni 1999
- [13] HPU/KPU, Jack Kruse Forums, Antwort von Dr. jack Kruse, Jul 19, 2018
- [14] Kurzinfo – Mikronährstoff-Diagnostik bei HPU, Dr. rer. nat. Katrin Huesker, Inflamatio, 21.10.2019
- [15] ICD-10-GM Version 2016 Alphabetisches Verzeichnis (Diagnosenthesaurus), Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision–German Modification –Herausgegeben vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)in Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Stand: 02. Oktober 2015
- [16] The effect of high dose oral manganese exposure on copper, iron and zinc levels in rats, Courtney J. Mercadante et al., Biometals. 2016 Jun; 29(3): 417–422., doi: 10.1007/s10534-016-9924-6
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