Essen & Supplemente gegen EMF, MCS, Peroxinitrid, Nitrostress & Co. – Teil II (Supplemente)
Im ersten Teil von ‚Essen & Supplemente gegen EMF & Co.‘ habe ich über die Ideen von Dr. M. Pall in Bezug auf Nitrostress berichtet. Dort wurden einige Supplemente und Lebensmittel erwähnt, die ggf. positiv für Menschen wirken, welche unter EHS, MCS & Co. leiden.
In diesem zweiten Teil möchte ich nun etwas tiefer in die ‚Supplemente-Kiste‘ schauen. Da ich hier auf viele NEM’s und auch theoretisch mögliche Dosierungen und mehr eingehe – ist dieser Beitrag nur für Unterstützer dieses Blog komplett abrufbar.
Vorab eines: EMF steigert das Calcium in den Zellen (über VGCC-Aktivierung), damit letztendlich den oxidativen Stress. (Zu viel) oxidativer Stress ist oder resultiert letztendlich in Krankheit. Zudem behindern Entzündungen (-> Endotoxine im Darm, wurzelbehandelte Zähne, andere Zahnherde, infizierte Mandeln, etc.) und (Psycho-) Stress (-> Sympathikus, Glutamat-Achse) die körpereigene Entgiftung, was noch mehr oxidativen Stress zur Folge hat. Der Teufelskreislauf muss also systematisch bearbeitet und unterbrochen werden. Die nachfolgend diskutierten Dinge sind jedoch nur ein minimaler Ausschnitt aus dem Spektrum des Möglichen.
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Meine Motivation für diesen Artikel
Elektromagnetische Felder (-> Mobilfunk, WLAN, Stromleitungen, elektrifizierte Züge, Busse und bald auch Kfz) begegnen und heute überall in unserem Leben. Dazu kommen dann noch allerlei (toxische) Chemikalien und Zusatzstoffe in verarbeiteten Nahrungsmitteln, Kleidung, Möbel, Baumaterialien, Umwelt, etc. pp. All dieses löst massive Schadenskaskaden, aus meiner Sicht primär oxidativen Stress, aus – was ich schon mit vielen Beiträgen hier im Blog bedacht habe. In diesem Artikel möchte ich nun der Frage nachgehen:
- welche Art der Ernährung (u.a. Lebensmittel, Gewürze, Heilpflanzen) und
- welche Supplemente (Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, etc.)
ggf. gegen die (negativen) Auswirkungen von EMF und auch Chemie & Co. helfen können. Letztendlich geht es um die Reduktion des oxidativen Stressen – und um die negativen Auswirkungen der VGCC- oder NMDA-Rezeptor Aktivierung & Peroxinitrid entgegenzuwirken bzw. abzumildern. Dabei sind mir Menschen mit einer HPU (-> Stoffwechselstörung) und Schwermetallbelastung (-> Amalgam, Quecksilber) besonders wichtig – weil diese haben grundlegend schon mal mehr oxidativen Stress als andere Menschen.
Basierend auf
- Veröffentlichungen von und über M. Pall [2, 3, 4, 16, 17, 18]
- über VGCCs und assoziierten/verbundenen Erkrankungen [19]
- meinem aktuellen Verständnis von Mitochondrien (ETC & Co.)
- auf Basis des Buches ‚Mitochondria – and the future of Medicine‘ [11, 14]
- meinem Verständnis der Schadenskette die Peroxinitrid auslöst
- a. auf Basis von Pacher et al., 2007 [20]
- meinem Verständnis der NO-Synthasen (mtNOS, eNOS, iNOS, nNOS)
- beeinflusst durch viele Autoren
- meinem Verständnis zu chronischen Entzündungen & Nitro-Stress
- auf Basis der Arbeiten von Dr. Volker v. Baehr (IMD Berlin)
- einigen Ideen und Aspekten von A. Cutler zur Schwermetall- und Hg-Entgiftung
- was ich als einen der Co-Kernfaktoren für viele der Probleme halten (neben einer HPU)
- einem Interview von Dr. Mercola mit Dr. Lee Cowden über Neuroregeneration [7]
- was ich sehr spannend fand
- und vielem mehr…
möchte ich theoretische Strategien ergründen, welche im Kontext EHS, MCS, CFS, Fibromyalgie, Depressionen & neurologische Störungen (u.a. Alzheimer, Parkinson), etc. pp. – ausgelöst durch EMF und Chemikalien – hilfreich sein könnten.
Wichtig: Die hier angestellten Überlegungen sind keine Therapievorschläge – es sind rein hypothetische Gedankenspiele meinerseits auf Basis der Überlegung anderer Menschen, Ärzte, Studien & Co. Bitte besprechen Sie Ihre ggf. existierenden gesundheitlichen Probleme auf jeden Fall vorher mit Ihren Arzt oder Heilpraktiker bevor sie hier angerissene Ideen ggf. selber (an sich) umsetzten wollen.
Update 2023: Zu vielen Supplementen gibt es in Zwischen Detail-Artikel, die hier nicht verlinkt sind. Einiges in diesem Artikel würde ich heute anders schreiben oder strukturieren. Zudem gibt es auch Interventionen und Dinge die ich in 2019 noch nicht kannte, wie MB. Grundsätzlich habe ich für mich gemerkt, das Vermeidung von EMF, Vermeidung von (negativem) Stress sowie ein grundsätzlich besserer metabolischer Zustand, mir mehr EMF-Resilenz gegeben haben.
Einschränkungen & Ausblick
Die in diesem Artikel besprochenen Dinge sind nur ein Teil der Dinge die theoretisch getan werden können. Andere Strategien wie:
- der Vermeidung von EMF und Industrie-Chemikalien
- plus >=99% & Bio-Essen
- Intermittierendes Fasten
- also eine Pause von 12-16h zwischen der letzten und ersten Mahlzeit -> u.a. mehr NADPH, weniger mTOR, mehr AMPK
- ggf. die Berücksichtigung von (epi-) genetischen Faktoren
- sowie meine Basic-Tipps für Ernährung & Lifestyle
sind für mich auch sehr wichtig um für die individuelle Situation eine sinnvolle und auch ‚individuelle‘ Lösung zu finden. Das ist aber Stoff für Teil 3 und 4 von ‚Essen gegen EMF & MCS‘. Eventuell und Irgendwann… Ein Basiswissen über möglich Supplemente, Vitamine und Spurenelemente halte ich dennoch für durchaus interessant.
Ganz wichtig aber sind aus meiner Sicht jedoch die anderen Baustellen, die ich am Ende von Essen gegen EMF Teil 1 beschrieben hatte: Schilddrüse, Nebennieren, HPU, Schwermetall-Belastung, chronische Entzündungen und ein dereguliertes Hormonsystem. Werden diese nicht überprüft und (bei bestätigten Problemen) angegangen, dann wird aus meiner Sicht das größte Potential zur Verbesserung der eigenen Gesundheit nicht gehoben.
Nur Essen ohne Supplemente – klappt das heute noch?
Inzwischen bin ich für mich zu der Ansicht gekommen, dass ‚alles über die Nahrung‘ zu Regeln für meisten Menschen eher nicht mehr oder immer schlechter funktioniert – speziell wenn diese in hektischen / stressigen Beschäftigungen involviert sind. Vielfältige Umweltfaktoren gekoppelt mit genetischen Polymorphismen tun dann ein übriges. Was vor 200 Jahren egal war – das ist dann heute immer schlechter kompensierbar. Hormonaktive Substanzen, Chemikalien, Mikroplastik, etc. pp. tun Ihr übriges.
Wohnen / Arbeiten in der Stadt mit zusätzlichen Stressoren, Luftverschmutzung, Lärm, viel Beton, im Büro, ggf. ohne Tageslicht in Hallen, der U- oder Straßenbahn mit viel EMFs, Nahrung aus Kantine & Zutaten aus verarmten Böden mit viel Spritzmitteln, Belastungen aus Plaste & Co., physischem und psychischem Stress, etc. pp – all das zusammen macht zwei Dinge: Weniger ‚Input‘ & mehr ‚Output‘. Das Problem: ‚Wenig – Viel = Viel (zu) wenig‘. Das Resultat sind dann Mängel an Vital- und Mikronährstoffen.
Gerade wenn es einen ‚erwischt hat‘ oder dauernd ‚erwischt‘ – dann sollte sich der- oder diejenige aus meiner Sicht mal Gedanken um seine Versorgung mit Vital- und Mikronährstoffen machen. Cronometer und meine Basic-Tips sind da sicher nur der Anfang. Das die Lebensmittel möglichst frisch gekauft werden, mindestens EU-Bio sind und (tages-)frisch zubereitet werden – sollte eigentlich normal sein. Aber wer (oder wie viel % der Bevölkerung) machen das?
Insofern sind auch die folgenden Zeilen zu verstehen: Die besprechen das, was ich über eine 1a-Top-Ernährung und Basis-Supplemente hinaus noch theoretisch als Option für mich in Erwägung ziehen würde – je nach individuellem Umstand. Das bedeutet jedoch nicht, das ich irgend ein Supplement einfach so – ohne Kontext und Anpassung an die individuelle Situation einnehmen würde!
Besprechung möglicher (weiterer) Supplemente in Kontext NO/ONOO, nitrosativer und oxidativer Stress
In diesem Abschnitt möchte ich nun die von Pall genannten Supplemente noch einmal ausführlicher besprechen. Grundlage dafür ist seine Publikation [19], meine eigenen Ideen sowie weiter oben genannte Quellen. Konkret werde ich hier dann u.a.:
- Magnesium, Zink, Mangan, Selen, Eisen
- Glycin, Glutamin, L-Cystein, Kreatin, L-Carnitin, Taurin
- Q10, D-Ribose,
- Vitamin B2 & B6, aber auch B1, B3 (Niacin, Nicotinamid) und B5, Biotin,
- (5-MTHF) Folat (B9)
- Hydroxocobalamin (B12),
- Vitamin C,
- Vitamin D3 (und K2) sowie Calcium
- E-Vitamine (Tocopherole, Tocotrienole),
- Melatonin (und dessen Vor-Vor-Vor-läufer 5-HTP),
- Schilddrüsenhormone (T3/T4)
besprechen. Nicht in einer ‚Ultratiefe‘ – sondern auf einer praktikablem Stufe & mit durchaus wichtigen Tips. Dabei versuche ich Vor- und Nachteile aufzudecken und mögliche Dosierungen, Einnahme-Intervalle und Zeiträume zu ergründen die ‚nicht nach hinten‘ losgehen. Das ganze ist dann in der Regel auf den Kontext NO/ONOO und Mitochondrien-Funktion fokussiert.
Ganz wichtig: Ich bespreche folgend – Ideen zu frei verkäufliche Supplementierungen in ‚marktüblichen Dosierungen‘ (bis auf T3/T4). Das es etwas zu kaufen gibt, bedeutet jedoch nicht das dies immer sinnvoll und in jedem Falle unschädlich ist (-> Tabak, Alkohol, Zucker, …). So sind nachfolgende Ideen nur theoretische Überlegungen – und stellen keine Anleitung zum nachmachen darf. Auch gibt es keine (Patent-)Lösungen sondern Anregungen zum Nach- und Überdenken.
Hinweis: Teils sind inzwischen Einzelartikel entstanden, welche deutlich über den Inhalt hier hinausgehen, jedoch sind die Informationen hier entsprechend angepasst worden und ermöglichen einen schnellen Überblick.
Magnesium – Mein Supplement #1
Das wichtigste zuerst 🙂 Dr. Pall bespricht es in seinem Paper [19] zwar nicht mehr explizit, aber in einem Interview mit Mercola [1] und bezeichnet auch dort Magnesium als den natürlich Ca-Kanal Blocker. A. Cutler kürzt es ab [30]:
„Magnesium is · mother nature’s calcium channel blocker and taking large amounts of magnesium often solves the problem the calcium channel blockers were prescribed for.“
In meinem Artikel zu Magnesium legte ich schon dar, das selbst nach den ‚mickergen‘ Maßstäben der DGE viele Deutsche unter Mg-Mangel leiden. Mg wird jedoch zum schließen der Ca-Kanäle (nach Aktivierung über EMF und Chemikalien) benötigt. Know geht noch weiter und schreibt:
- Magnesium ions – inhibitor effects: close channels
- Magnesium ions reduces the ionic transfer: block effect
Magnesium ist also essentiell! Auch in einem Interview mit Lee Dr. Crowden bei Mercola [7] und Dr. Klinghardt [13] wird das noch einmal bestätigt. Während (der sicher kontroverse) Klinghard gute Erfolge mit Mg-L-Threonat erwähnt, diskutieren Crowden und Pall das Mg-Malat. Ich selber würde noch Mg-Bisglycinat und Mg-Taureat in die Liste hinzunehmen.
Dosierungen:
- Für mich mindestens 300-400 mg (Elementar) pro Tag….
- Morgens, Mittags, Abends (zum Essen) und ca. 1-2h vor dem Zubett gehen.
- Vom Citrat würde ich abraten – es sei denn man hat Verstopfungen
- oder es wird wirklich gut vertragen.
- Schmiedel [54] gibt eine therapeutische Zufuhr bis 900 mg / Tag an
- sowie Durchfall als primäre Nebenwirkung und den Hinweis Mg nicht bei eingeschränkter Nierenfunktion zu geben!
- Cutler [30] gibt ca. 4 mal am Tag (zu den Mahlzeiten + vorm schlafen gehen) eine Dosis von (jeweils) 100-200 mg an,
- also wenn eine Schwermetall-Intoxikation mit Quecksilber vorliegt.
Vorwort zu den Aminosäuren
Hier liste ich erst einmal verschiedene Aminosäuren im Kontext NO/ONOO auf. Wenn ich die brauche, dann bestelle ich es am besten in 100, 500 oder 1000 g Beuteln – das ist deutlich günstiger als in Kapseln oder Tabletten – und ich kann es z.B. gleich ins Trinken oder das Müsli ‚Kippen‘ bzw. untermischen. Wo es sowas gibt? Dazu habe ich hier mal was geschrieben.
Glycin, Glutamin, N-Acetyl-Cystein (NAC), L-Cystein, Kreatin
Die drei Aminosäuren Glycin, Glutamin und Cystein (bzw. NAC, N-Acetyl-Cystein) sind Basis für Gluthation (GSH) – einem starken und dem faktisch wichtigsten Antioxidans in unseren Zellen. Glutamin und Glycin wirken zudem positiv auf den Verdauungstrakt (u.a. Leaky-Gut) [30] wobei letzteres in Bezug auf Glutamin jedoch inzwischen in Bezug auf aktuellere klinischen Studien und Reviews teils differenzierter gesehen wird [67].
Bei vorliegender Schwermetallbelastung mit Quecksilber (Hg) sollte mit L-Cystein (aber auch L-Methionin) vorsichtig umgegangen werden, da dies auch Hg verschleppen kann (schwaches Bindemittel) [30] – Dies da Cystein eine so-genannte Thiol-Gruppe (-> schwefelhaltige ‚SH‘-Gruppe) hat, welche an Quecksilber binden und es im Körper verschleppen kann. Besser ist es in diesem Falle N-Acetyl-Cystein (NAC) zu nutzen was auch direkt die GSH-Produktion fördert. Optima wird NAC immer gleichzeitig mit Glutamin und Glycin eingenommen die GSH-Produktion zu optimieren. Cutler gibt eine Ration von 4:2:1 (NAC:Glutamin:Glycin) an [30], wobei ich hier sicherheitshalber eher 1:2:1 sehe und NAC nicht über 1 g am Tag dosieren würde.
Ggf. ist auch die Einnahme von Kreatin anstatt NAC eine Option – weil so körpereigenes L-Cystein für die endogene Produktion von GSH frei wird – und Kreatin schon methyliert ist, also auch Folat spart (später dazu mehr). Kreatin, was gerade bei primär pflanzlicher Ernährung sinnvoll sein kann, wird im Körper aus Vitamin B12, Folsäure, Arginin, Glycin sowie Methionin bzw. Cystein synthetisiert – und hat keine Thiol-Gruppe. Ein Mensch der also überwiegend pflanzlich isst, spart mit der Einnahme von Kreatin also viele eher knappe Mikronährstoffe und entlastet die eigene Biosynthese in Bezug auf knappe Ressourcen (so zumindest meine Idee),
Ganz spannend ist auch Glycin: Es soll den Calcium-Einstrom in die Zellen hemmen [21][22] – was ja meist der Anfang es NO/ONOO-Zyklus ist (-> VGCC, NMDA-Aktivierung). Aus der Studie [22]:
„As a consequence, agonist-induced opening of L-type voltage-dependent calcium channels and the resulting increases in intracellular calcium ions are suppressed, which may account for the immunomodulatory and antiinflammatory effects of glycine.“
So soll der Mensch einigen Forschern nach ca. 10 g Glycin am Tag (gesamt) benötigen [24]. Weitere Vorteile sollen sein: Steigerung der Häm-Produktion, Glykogenfreisetzung aus der Leber, Förderung der Produktion von Wachstumshormonen (zusammen mit B3) [23]. Auch soll Glycin (so wie Kollagen, das ca. 30% Glycin enthält) die NOX (NADPH Oxidase) verlangsamen, was den Abbau von NADPH (wird aus NAD+ und das aus B3 gemacht) vermindert – was u.a. ein wichtiger Elektronen-Donator für Antioxidanzien wie Gluthation ist! [81] Zu guter letzt soll sich Glycin noch gut auf den Verdauungstrakt auswirken [30]. Für die Eigensynthese wird Serin, Threonine, Choline und Hydroxyproline benötigt [82].
Dosierung:
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